Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 19, 1897, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Grand Island
f Jahrgang 17.
AUWIW M YEMEIL
Gruft-Island Nebraska, Freitag, den 19. Februar 1897.
—
—————
1 Nummer 24.
i
Heim-s eigenartiges Gefängnis-.
Die gefilrehtetste Strasanstalt im
Westen dieses Landes ist die tu Zisurncn
Ikizona Als ln den Jahren 1879 und
1880 das Goldfieber in jenem Terris
iorlutn den Höhepunkt erreichte, old
die Tombsiones und «13reeeott-Minen
Gold im Werthe von Tausenden von
Doltors per Tag produsirten und Räu
ber, Dieb-e, Hateabschneider und ent
flohene Straflinge aue allen Theilen
d Unten in Sitxaaren herbeiltromten,
drängte sich die Nothwendigleit eines
starken Zuchthauled aus, an Stelle
jener rohen unzuliinglikhen Gefängnisse
« aus der merilanischen Zeit, aus denen
die Hästlinge mit Leiehtigieit zu ent
weichen vermochten Das Bediirsniß
fltr solch eine Gesangenenanstalt war
unt so siihlbarer geworden, als eine in
1877 getroffene Maßnahme sich old ein
vollständiger Fehlsrhlag erwiesen hatte.
Man hatte namtich in jenem Jahre
durch i«egielaturbesrhtusz jedes Eottnths
Gefängniß tu Arizona alo Territorials
Zuchthaud erklärt, weit man annahm,
daß mit einem Wechsel ded Namens
die Gefetzesderiiehter in gewissen Gren
zen gehalten werden könnten. Weder
aber erfuhr die Zahl der Verbrechen
eine Annahme, noch die Zahl der Aus
briiche in den Gefängnis sen. So wurde
denn in 1879 der Plan sur ein großes
Teriitorial-Ges(ingnisr entworfen und
old Plan sur dasselbe Jhumo ausge
wählt. Jn 1882 war die Anlage fertig
gestellt.
Lehrere liegt auf einer Anhohe. An
der einen Seite wälzt der Solon-do
k« Fluß seine Wasser ooriiber, während
die drei librigen Seiten der Anstalt
von einer Wirste begrenzt werden, die
ich trost- und usadlod aus Meilen und
eilen erstreckt. Eine la Fuß hohe
Mauer umgibt im Rechteck den Ge
fängnlßhos. Sie botan ihren beiden
se Länge-seiten se 305 Fuß, an ihren bei
k)
i
s.
den Breitseiten je 285 Fuß und isl an
ihrer Basid 8 Jus-, an ihrer Krone 5
Fuß dick. Innerhalb dieser ntassiven
Elnfriedignng befinden sich die haupt
sächlithen tslesiingnißgebaude nnd die
Werkstätten Das Hauptgebäude ist
list Fuß lang und 55 Fuß breit. Ee
enthält 34 Zellen, von denen jede til
Fuß lang, 7 Fuß breit nnd 18 Fuß
hoch ist. Daetstesängnißgebiiude ist aus
festem Fett-gestein, dae in Mttrtet ge
legt ist, erstellt. Die Mitte einer
jeden Wand ist mit einem starten Git
terwert auo Eisen durchzogen; ähnliche
Gitter befinden sieh in dem Mauer
wert iiber und unter jeder Zelle, so daß
also, sollte auch dod letztere durchbra
chen werden, der eiserne Rost einem
Ausbruelt vorbeugt. Jn Verbindung
mit dem Gesangnisz stehen ein lustiger
Speisesaal, eine Speise- und eine
Mfchlüchr. Beleuthtet wird das Ge
fängniß von sechs elettrisehen Lichtern
von se 1200 Normallerzen Lichtsttirtez
Die Lichter sind derart angebracht, dan
sie eine Fluth von Licht in jeden Theil
des Gefängnissed und in jede Zelle er
strahlen lassen. Blume elettrisehe Lich
ter, die sich an zwei se 45 Fuß hohen
Westen befinden, beleuchten den«ganz«en
i
b
Uslllll ulllcklluls ver Illumocu Uninte
idignng, die Mauer nnd die Stadt
JYuma selbst. Das sitr die Strafanstalt
Illthige Wasser wird vermittelst einer
Dampspumpe and dein Caloradossslusse
in einen großen Tanl befördert. Tao
Wasser ist bei der Hebung dicht tnit
Schlamm versetzt, doch tlärt ed lich mit
der eit. AusderEinsriedignngontaner
sind in gewissen Raumabständen Gat
llngillanonen nostirt.
Die Durchschnittszahl der Hästlinge
in der Strafanitalt beträgt lud· Fast
sämmtliche Sträslinge sind Mexilaner
nnd mexikanische Halbblutisndinney
die wegen Eisenbahni und Straßen
raube, Pserdediebstähle und Morde
nnsreiwillige Bersargung dort gesun
den. Siebzehrt der gegenwärtigen Hast
linge haben einen lebenslänglichen
Strastermin ndzudüßen. Besserunges
maßnahmen werden in Yutna nicht ge
übt. Außer der Arbeit, die znr Jn
standhaltung des Zuchthanses nothwen
dig ist, wird von den Sträslingen keine
regelmäßige Beschäftigung verlangt.
Der mehr oder minder große Flam
sort eines Hästlinge in Jlluma hängt
viel von dem Gelde ab, das entweder
er oder seine Freunde besitzen. Jst ein
solcher Gesangener arm und hat er
keine Freunde mit Mitteln und Ein
slnß, so hat er sich tnit der billigen,
aber wohlbeliimtnlichen Gesängnißtos
·«g begnügen und die Nacht in einer d i
teinzellen in den Gebäuden zntubrins
gen. Dort steigt ader die Temperatur
während des Sommers oft bie zu ins-,
100 nnd los Grad Fahrenheit, nnd
diese furchtbare Hlne hält zuweilen
Wochen an. Die Folge hiervon ist, dasi
Todesfälle in Folge von Schwindsncht
in dem Znchlhanse eln gewöhnliches
Bortomrnniß bilden nnd ieden Sout
Yr Mehrere Melusine-SCHUng
begehen. Um dort ·i"nternirter Post
riiuber entleidte sich vor zwei Jahren
dadurch, daß er sich in’e Handgelent
biß nnd die Arterien ausr-isi. Sträslinge
hingegen, die iiber Geld oder einfluß
reiche Freunde veriiigen, können sich
vom Gefangniiiioch allerlei Deliiates
sent wie Schurken, Fisch nnd Geflügel,
laufen. Gegen Kautionoerstellung wird
ihnen auch gestattet, in Hinten im Ge
fängnißhofe zu schlafen, eine Annehm
lichkeit, die fich, da ed in Arizona elf
Monate im Jahre nicht regnet, die
Striislinge unter Umständen 350
Nächte des Jahres leisten können.
Einige Gefangene schlafen überhaupt
nur außerhalb des Gefängnißgebändeo.
Befreiungeversuche seiteno von Ge
sangenen in Yuma sind, ungeachtet der
urchtbaren Sicherheitdvorrichtungem
natürlich schon unternommen worden.
Im Jahre 1887 iibcriielen vier Sträfs
linge den Superintendenten der Anstalt
und richteten ihn zu einem physischen
Wrack zu. Zwanzigandete lslesangene,
die nur aus das Signal gewartet,
schlugen die Warter im Gefängniß
bureau nieder und pliinderten den
Raum fiir die Aufbewahrungs der Brich
sen und Pistolen, während zwölf wei
tere Gefangene, die ihren Genossen zur
Hilfe eilen wollten, in der Speise
und in der Waschtiirhe von Wartern in
Schach gehalten wurden. Der Ausstand
wurde schließlich iiberwiiltiat, nachdem
Winchesterbiichsen und Gatlingkanonen
eine grausige Arbeit verrichtet, siinf
Striislinge und drei Winter, einer dem
anderen fast vor die Fuße, todt nieder
geiallen waren nnd zwölf Heistlinge
Verwundungen davongetragen hatten.
Bei einein Aufruhr im Jahre tritt-l
wurden vier Radelesiihrer der redet
listften Gefangenen erschaffen, vier
andere ans Lebenszeit verstummelt.
Nur einem Stumm-Stichling ist es bie
her gelungen, durch die While nach
Mexiio zu entkommen. Er wusite hier
bei sowohl die Bluthunde ale die
Scharfschlinen dir Anstalt zu täuschen.
Es war dies itn Jahre insti, als das
Zachthane noch nicht so gut init Feuer
wassen ausgerüstet war, wie dies heute
der Fall ist. Der Gefangene, ein
merilanischer HalbblutiJndianey der
wegen Straßenrandeo und Morded zu
lebenslänglicher Haft verurtheilt war,
hatte von einem Berbiindeten eine
Flinte erhalten, vermittelst welcher
der Flüchtling bei der ersten Gelegen
heit im Freien ein sianinchennnd einen
kleinen Vogel schoß, welche Thiere er
roh aß nnd die feinen Lebensunterhalt
anf zehn Tage bildeten. Er wurde noch
liber- Inn Meilen weit von indianischen
Spiirern verfolgt, bio diese jede Spur
von dem Flüchtling verloren. Ein rnit
sleidiger Ranchbesiizer an der meriiai
Inischen Grenze gab dem Halt-verhun
gerten Nahrung und half ihm auf den
Weg nach Sonora. Auf der Goldsuche
befindliche Leute fanden dann nach nich
reren Wochen in den Hiigeln an der
Grenze zwischen Merilo und der Union
den Leichnam einee anscheinend Hun
gers gefiordenensManneeh dessen Be
schreibung auf den geflnchteten Straf
ling paßte.
Ousmrtenzutltt in Deutschland.
In Deutschland bildet die Kanonen
zuchl set-on seit vielen Jahren in ganz
beträchtlichen Gebieten einen wesent
lichen Ertuerbeztoeig der Bevollernngz
es ist dies die weite, ntit Hunderten
von Gehoslen und Totsern iibersäele
Londschoft amdsourn Inst jeder Bauer,
Gelchoflotnnuu imd so weiter ist dort
lechleL Einzelne habett gleich mehrere
hundert Paare Monnchen nnd Weibchen
als Grundstock siir die Zucht. Da in
der Regel zu einettt Hahn drei bis vier
Weibchen in den liafig gegeben werden
und aus der betreffenden Brut im
Jahre durchschnittlitlt g» Jnnge gewon
nen werden, io ergibt schon ein linsig
siir den Ziichter ale Ertrag mindestens
100 Mork——ot«t aber anch viel mehr·
Jnleressunt ilt es dann, toie die Brut
ohne sonderlitise Miihe nnd doch aits die
geistretchste Weise methodisch erzogen
und ausgebildet wird. Bekanntlich sind
nur die männlichen Konnt-is Sänger
nnd darum auch ungleich tltenerer nle
die Weibchen Schon norh kurzer Zeit
kommen also die Männchen aus den zu
Brutkänmen dienenden getoohnlichen
ltnmern in Räume, in welchen dar
ichl liinstliclt aus den Drinnnergrad
verdunkelt ist. Diese Räume sind
die sogenannten ,,(lsleiangelernroutne !«
Es ist hier eine durch eine Lustputnpe
getriebene Pfeile angebracht, auo wel
cher ous einen bloßen Druck die breiteste
Stola von Tönen hervorquilll. Kaum
ertönt nun die Pseise, so beginnen
auch schon die Vogelchen dieselbe nach
zuahmen und mitzupfeifen Das Vog
lein strengt one aller Kraft sein
Stimmchen an, solgt den Sinlettgiingen
der Meige, und so werden die Schuhen
tnodulett onefilhl gemacht. Dabei hat
des-Zwei atnlt leaenlteit. die Stint
wen-zu mitten, sie zu sorttren und nach
Kategorien einzureihenz die schönsten
und die minder schönen, die llangvollen
und die minder tlangvollen Sänger
werden dann in getrennte Reihen aus
gestellt und nach Absolvirung der
»Lern- und Uebungezeit« verkauft.
Absolut schlechte Sänger aber werden
getödtet, da sie nicht gekauft werden
und damit sie nicht die Zucht verderben.
Von den Ziichtern wird die Zucht an
die Zwischenhandler oder Exporteure
verkauft. Gibt es ja in Deutschland
eine große Anzahl von Händlern und
Firmen, die sich ausschließlich mit dem
Verlauf von Kanarienvogeln besassen!
Der Esport geht vom Harz nach allen
Welttheilen. Nach Lesterreich allein
kommen jährlich im Durchschnitt etwa
lit,000 Kanariez viele hunderttausende
werden dann nach Amerika, tausende
nach Australien und soweiter verschickt
Die Preise sind etwa die folgenden:
Zuchtweibchen kosten durchschnittlich bio
zu 5 Mart, weniger gesangefertige
Männchen m Mari, vollkommene Sän
ger bis to» Mark- riebhaberpreise
sind in dieser Aufstellung nicht enthal
ten. Die Leute im Harzgebiete verdie
nen sonach durch ihre Finnarienzncht
jährlich mehrere Millionen Mark!
Eine Konkurrenz haben die Deutschen
hierin nicht. Wohl ziirhten auch Hol
land, Velgien und England Flaum-ie,
allein alle diese Ziichter richten bei der
Paarung ihr Hauptanaentneel aus Ge
stalt und Farbe-, nicht aber, wie die
Leute am Harz, ans den Gesang, der
seine höchste Verfeinerung im Edel
roller besitzt.
»chivalet.«
Die gegenwärtige Jahreszeit, so
schrieb die »(5hieagoer Trihnne« tin-Z
lich, ist in den lieinen Listen deo
Westens die Saison der religiösen Er
tvertungeveriammlangen. Ist solch eine
»Erwertung«· beschlossen, so schicken die
Kirchenmitglieder nach einem Pre
diger, der wegen seiner lieberrcdungs
gabe wohlbelannt ist. Derselbe nimmt
dann Besin non der Kirche« bestimmt
die Zeit der Versamnilnngen und ent
wirit den Plan sur den tviotteediensh
während der rolalneistlirhe dem Er
weitnngsnrerigerais-furt, indem er die
Erössnungehnimie angibt und gelegent
lich ein nieder spricht. Zolrhe Ver
sammlungen dauern zwei hie-. drei
Wochen und hatien ost den Beitritt
vieler Personen Fu der betreffenden
Flirche zur Folge. Zeiten aber haben
die Entdeckunngiamntlnngen unserer
Tage den dramatischen Esseit der
jenigen sriiherer Zeiten. Im sndlichen
Illinois-, hauptsachlich in der unter
dein Namen ..Egnnten« bekannten
Region, gewährten diese Versammlun
gen einen Anblick, dessen man sich
lange erinnerte. Wochenlang versam
meltcn sich da Nacht sin· Nacht in man
chen Landschuthansern die Leute, unter
dem von den Hinterwnldnredigern aus
eiibten seltsamen Zauber singend,
Jauchzend, schreiend und weinend. Die
Macht, welche diese Prediger iiber die
Unwissenden aneiidtem war in der That
eine bemerlendwerthe und nicht leicht
erriartteyr.
lSehr Charakteristisch waren die
vor mehreren Jahren in einem Orte in
Haneock Connth, Jll» alljährlich abge
haltenen Erwettnngdoersatnntlungen.
Sie wurden gewöhnlich non einein
Prediger geleitet, der trotz seiner unge
bildeten, ja ungeschlachten Redeweise
einen wahrhaft wunderbaren Einfluß
aus seine 1thmrer augiibte Er war ein·
hochgewathiener Mann, hatte eine mäch
tige Stimme nnd war ein guter Stin
ger. Große dunkle Augen glithten in
seinem Gesicht, während langeSsthwa1
zev Haar ihnt dont not-se herunter
wallte. Das eine Bein war tiirzer als
das andere, und ntn die Differenz aud
zugleichem trug er an dem einen Faß
einen Schuh ntit einer leartsohlen Zu
den Versammlungen itt dent Ethulhause
kam er stets spat, so daf; er sith durch
die bereite- dicht versammelte Menge
nach dem ttehrpulh das ald Kanzel
diente, drangen mußte. Gewöhnlich er
schien et- in einein lltnhiingeshawl, wie
ihn die Männer damali- trngen, wäh
rend eine lattge gestriekte Binde, ein
sogenannter »Cotnsorter,« die weib
liche Enthusiasten eigenhändig siir ihn
gefertigt und ihm geschentt hatten, den
Hals des Predigers in vielsachen Ums
windungen umschlang Seine sonstige
Kleidung bestand aus schwarzem Tuch,
war zweifelhaften Altert- und schädig.
Hatte der Prediger den Versamm
lungdrautn betreten, so warf er den
Umhiingeshawl ab, wickelte langsam den
Contsorter vom Halse und stand dann
manchmal volle fiins Minuten ruhig
da, die Gesichter der Anwesenden un
verwandt anstarrend. Jahlings warf
er dann die Arme in die Höhe, siel auf
die Knie nieder und sprach ein Gebet.
Und was silr ein Gedetl Bitten, Be
schle, Ermahntm en, Vorwürfe, Lob
M M M nie-m Aanclnern
und-Schreien untermengt, entquollen
mit Donnerflimme seinem Munde.
Dabei liefen ihm die Thränen liber
die Wangen, während die langen Haare
über das Gesicht heruntersielen. Ohne
ich zu erheben, brach der Mann dann
n einen Gesang aus, in den die Ver
sammlung eitiftmmte. Von Neuem be
gann er hierauf zu beten, was er so
lange·sortsetzte, bis er nahezu erschöpft
war. Er bat dann einen der anwesenden
»Briider, « mit dem Gebet fortzufahrem
Wieder iviirde sodann gesungen und ge
betet, so daß die Versammlung ost bei
nahe eine Stunde auf den Knien lag.
Während der Zeit wurde in ver
schiedenen Theilen des Saales der Ruf
»Glory« vernehinbar. Die Rufe wur
den lauter und häufiger, bis schließlich
die ganze Versammlung in einen förm
lichen Aufruhr gerath. Die Weiber
singen und jauchzen, die Männer ächzem
stöhnen und schreien »Amen! Amenl«
während der Prediger, immer noch auf
den Knien, mit dem Oberiörper hin
und her schwingt, wie ein Baum im
Sturme. Plötzlich springt der Mann
auf seine Füße und ruft den »Gott
losen« zu, vor dein kommenden Zorne
zu fliehen. Jii rührenden Tönen zeich
net er dann das Bild des am Kreuze
hängenden Heilandes. Er blickt, als ob,
er in Verzückung due Bild des Gekreu- «
zigten, aus dessen Wunden das Blut
strömt, vor sieh sähe und deutet mit zit
ternden Fingern auf die Dornenirone
über den Augenbrauen des Erlöseis
In ungehobelter aber eiiidrucksboller,
dramatischer Weise schildert er die tör
perlichen Leiden det- Heilanded und
hält mit seinen brennenden Augen, die
eine wahrhaft himuotische straft be
sitzen, die Versammlung iu seinem
Bann. Mit anegebreiteten Armen, das
Gesicht von Thraiien überfluthet, bittet
er dann für die Ziinder, daß sie zur!
Biißerbani kommen nnd lsiott um Gnade
anfieheii. ,..iioinint! Kommt, ehe ed
für immer zu feat ist! sionmiti
Kommt-i« ruft ei- mii einer Stimme,
deren Kraft fidi mit jedem Worte stei
gert, hie sie siiiliesxlithin Schreien ane
artel. Dann beschreibt er mit gebroche
netn isiipeln die Qualen, die den Sün
der erwarten, der niibnßfertig stirbt·
Er saiildert die Holle, die ,,ioth vom
Feuer der Verdammniß« ist, und die
Verzweiflung der verdammten Seelen
in den glühendsten Farben. Wenn
dann ein vom Schreiten ergriffener
Farmeriunge firh erhob, auf den Altar.
zuwaiiite und gebrochen an der Vüßewi
baiik niederfiel, fing ihn der Prediger
in seinen Armen aiif und rief: »Ehre,
Ehre sei Nott! Möge die iiraft zu die
ser armen Zeele touiuien!« Andere
kamen und knieten an der niedrigen,
hölzernen Viißerbaiik nieder, und die
Erregiing wuche- Dad szeii und
Jammern der » Zünder« beriiiengtesich
mit dein begeisterten Jauchzen und
Schreien der ,,lsåeietteten«; aber all’
dies wurde iibertänl von dein wehkla
genden und sich steigernden ,.Sionimt,
tommt, kommt !« deei Predigers.
War ein kiieiiiger bekehrt, das heißt
siihlte er, daß feine Sünden ihm ver
geben seien, fo erhob er sich aus seine
Füße und tief: ..(s)lory!«—,.Er hat
die straft empfangen! Er hat die Kraft
empfangen l« schrie der Prediger, wüh
rend die Versammlung eine Dankes
uud Triumphhymne sang. Diese Sze
nen hielten oft bie Mitternacht an unds
endigten erst, wenn den Prediger undl
die Haupttheilnehmer gänzliche Ers
sehiipfung befallen hatte.
DasElhorado fürHundertsj
jährige scheint Vulgarien zu sein« ;
Zank einer deutschen Statistik gibt ed»
«iiit nicht weniger als ziemt Personen, :
welche tot) oder meiir Fahre alt sind, ;
ein-Er eine aus ie liiiiii Eiuiisolmer.
an Gisligkeit des Aal
bl n t es hat schon im Jahre 1888 der
Gelehrte A. Mosso Studien veröffent
lithi, aus denen hervorgeht, daß die
lslistialeit des Vialblntes sogar eine
sehr hueharadige ist. Es wirkt das Blut
dieser Fisrharh unter die Haut ge
sbritgh dreimal so stark wie das Gift
der Lindra, einer-der gesiirrhletsten Gift
srhlanaerh Es enthalt das Jchlhhw
toxin, ein Gift, welches bei einer Er
wartnnng von til-; bis 70 Grad seine
Schadlirhleii gänzlich verliert, ebenso
den Magen selbst nicht angreist. Seine
geradezu furchtbare Wirkung äußert
sich daher nnr itn Falle direkter Zu
siihrnnn in’d Blut, wie zum Beispiel
in Wunden.
An einer Bohne gestorben
ist der Falttinibeiiet MCGOech in Hinb
lande, Cal. Die Bohne- wnrde lslaech
beim Spiel in’s Ohr geschleudert nnd
konnte niiht herausgezogen werden. In
der Jlaeht stellte sich stechenderSrhmelrz
ein, nnd ehe ein Arzt den Leidenden in
Behandlung zu nehmen vermochte, gab
dieser seinen Geist aus. i
Doctor Boyden’s
Neue Apotheke
ist jetzt eröffnet und fertig für’s Geschäft
HERMAN A. BAUMANN Geschäftsjahren
Ein Menschenliaar in 36
Stränge zu zertneilem foll mit
einer m einem Pariser konstruirten
i Maschine magiich sein. Das wcike frei
J lich der Gipfel der »Haarfpalterei l«
Das fchnurrigste Haus in
Onkel Sa1n’s Lande dürfte ein Mann
unweit Topela, Fran» fein eigen nen
nen. Mit Ausnahme des aus Segel
leinwand errichteten Daches besteht das
ganze Haus aus-Henballen.
Seinen« Nebenbuhler ent
hauptet bat John Cournott in
Wilkeebarre, Pa. Cournott und Joseph
Kalalsa bewarben sich beide um die
Hand desselben Mädchens. Cournott
forderte seinen Nebenbuhler zu einein
Ringkampse heraus-, in welchem Cour
nott unterlag. Letzterer entfernte fich,
kam aber nach einigen Augenblicken
mit einein scharer Fleischerniesfer zu
riick, mit dein er zialaha den Hals voll
standig durchschnitt. Kalaha stürzte,
ohne einen Laut von sich zu geben, todt
zu Boden. Der Morder wurde ver
haftet.
Mißhandelt und auch noch
z ver k l a gt zu werden, isteinem frühe
ren Soldaten in Berlin passirt. Er
hatte nach seiner Entlassung dont Mill
ttir Beschwerde wegen grober Mißlsand
lung durch den Hauptmann v. Ma
rowdki und den llnterosfizier Mathw
geführt Marowttli lsatte den Soldaten
80 Mal ans dem Flasernenlsose lsin und
her laufen lassen, bis der Arme hin
stiirzte, und ilsn ein anderes Mal heftig
mit dem tslcwelsrtolben gegen den lion
gestoßen. In Folge der Beschwerde
wurde gegen den Soldaten seltsamer
Weise die Anklage wegen ,,wissentlich
falscher Anselsuldigung« erhoben. Die
Beweidausnalsme ergab jedoch die Rich
tigleit aller Beschwerden des gewartet
teu Soldaten, so daß der Staatsanwalt
selbst die Freispreclsung des Angeklagten
beantragte, die dann auch glänzend er
folgte.
Tolstoi macht Schule. Fürst
Ditnitri Khillot), ein russischer Gro
ßer, ist dein Beispiele des Grasen
Tolstoi gefolgt und hat seinen ganzen
Landbesitz u:«.ter die daraus siedelnden
Bauern vertheilt, sich selbst aber nur
etwa drei Hettar zur eigenen Bearbei
tung zurückbehalten
Ein Frauenparadieö ist die
Insel Sumatra Die Frauen besitzen
dort Alles, und es ist das eifrigste Be
streben der Mannen ihre Frauen reich
n machen. Ein Mann kann sich von
seiner Frau scheiden lassen, muß ihr
aber ihr Eigenthum unverkilrzt zurück
geben· Scheidungen sind nicht häufig,
vielleicht aus dem einfachen Grunde,
weil der Mann mit seiner Frau nicht
in einein und demselben Hause wohnt.
Er hat seine eigene Wohnung nnd bes
surht seine Frau nur Abends, wie ein
Bräutigam, der seiner Braut einen
Besuch macht. Wenn die Kinder groß
werden, so werden die Knaben der
Mutter fortgenommen, sobald sie das
Alter von vier Jahren erreicht haben,
die Madrhen dagegen bleiben bis zur
Verheirathima liei ihr. Wenn dieses
Ereigniß eintritt, wird an das Haus
der Mutter ein kleines Gebäude ange
baut, und die junge Frau schlagt hier
ihren Wohnsitz aus. Wenn ein Mann
stirbt, so pflanzt die Wittwe einen
Pfosten vor ihrer Thiire aus und hängt
eine Fahne darau. So lange der Wind
die Fahne nicht zerrissen hat, darf die
Wittwe den Vewerdnngen eines Ande
ren lein Gehör schenken. Um diese Zeit
nun nicht iibertuasiig zu verlanget-m
nehmen die Damen von Sumatra ein
Material fiir diese Fahnen, das dem
Winde nur einen sehr geringen Wider
stand leistet.
Tragisch endete der Uni
versitäteprosessor Dr. Negri
in Padua, Italien. Er stürzte sich von
der Bastei hinab; da er aber unver
sehrt blieb, so durchschnitt er sich mit
einem Messer die Kehle. Der Unglück
liche hinterläszt eine Frau und mehrere
Kinder.
— Alle deutschen Zeitschriften und
Bücher erhaltet Ihr bei J. P. Win
dolph, 305 West 2te Straße.
Deutsche Yaumschukr.
Ich oiserire auch siir nächsten Frühling
sinen grossen Vorrath von Aepfel:, Birnen-,
Kirschen-, Pilantnen-, Pfirsichz Aprikosens
1111dtiisfi-che IJlaulbeetbämnenz Weint-eben,
Beete-n- nnd Vlnineustränchertu Zier- und
Waldbäumen, fernergroßesranzösische,weiße
At«tiscl)ocken,bestes nnd gesundesteg Futter für
Schweine-, sowie auch Samen folgender Fut
terpslantein .ttaffirkorn, Sotghutn, Jerusa
lemtorn, gelber Milo:Mais, Coiv Peas und
Ltlaltplatterbsetn
Wir hatten letztes Jahr sehr günstiges Wet
ter und sind unsere Bäume nnd Pflanzen da
lser ertra schön nnd gesund. Preislisten seu
den mir gerne frei per Post.——Man schreibe
in Teutsch oder Englisch. Adressirt an
CA Kl« sONDBlkchGBRsp
l«’-iiI-I)in·y, - - Nebraska.
cASTORIA
für säuglingo nnd Kindern
des sie-· U as
Ilmlle sei- »h
Iutot- M
schritt von « W
sBiiume und Pflanzen. Ein volles
:)lsioI-tenietit von O b st b ä um e n der
besten Z ort e u, zu Preisen den harten
Zeiten entsprechend Kleinobsi in
»mo- en Quantitatetk Millionen von Erd
beernilanteih sehr g e d e i h l ich und g ut
t« m n r ; et t. nann das B est e in der
:li(il)e nnd spart Frucht nnd Ist-rein Schickt
snr Preis-lim- an North Bend Nur-geriss,
North its-nd. Doch-ek- C()., Neb. 21—28.
Sind Sie taub?
llnserx neue ausselsenerregetide Erfindung heilt selbst
vie sclnoictsiglten Fälle non Laubheit—L hrensausen hdrt
sosott unt, llnzalslige Patienten bereits geheilt. Sei-i
den Sie aenaue Belasteibnng Ihrer Krankheit, nnd wlt
werden Jxlpim »Ist-il knnentrei nuterlnchen nnd Ihnen et
iluren, wie Sie Ihr Nehtsr in kurzer Zeit bei geringen
Kosten wieder heuiellen können.
Dr. ruhn-la sprech
cisrenlliniL 286 Ost Sö. Str» New York.
—) D i e (—
Chicago cumlser Co.,
Wo As Guiouy Geschäftsfühkck,
hält stets auf Lager
alle Sorten
Baumaterial u.
Kohlen.
Gute Waaren und
Niedrigste Preise!
IM- -- s---«««·- spzsjzx
EHZUY m L
is — ) .
Du um tm clissstslvml by ollnrinxe aclwrtispmmsssks
thttsk you ist-u act- tlus but-r nimm. ils-est nat-h soll
UOST POPULAI IIWIIC IAcHlII
for n mus« nun-t. Fuss from keliublo mstmkuctvm
Ums Inn-« psunwl « r·«I-nluti»n Isy bunt-at and siqu
sIs-;-nsr,:.. 'l«l«—1·«- n« nun« «- Hus Ist-IN Umi- csun ans-I
m tm-«-)ssnn-«.-l ssuysiisnicsswh (1urul)ility of Wokhftss
k-«1-I)·.n-«s-s·s·-H-k muss-« Insunty In appears-am otdss
m- umny isnsirtsnssmsnmax this III NO I,
WMTS FOR clKOULAKs.
W New Homo sowlng Machtm- Co.
muss-Ic. Muts- lsumsos.I-l«s. ist-um« Wuchs-Y
-«m(:,«-», lu« Aktion-V Mo. hat-m Tat-.
W Mosca-AMI-. Akt-Mö
tca nu- u
P. J.Zlll«l«ls, Gier lslaach Nob.