Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 19, 1897, Image 1
Grand Island f Jahrgang 17. AUWIW M YEMEIL Gruft-Island Nebraska, Freitag, den 19. Februar 1897. — ————— 1 Nummer 24. i Heim-s eigenartiges Gefängnis-. Die gefilrehtetste Strasanstalt im Westen dieses Landes ist die tu Zisurncn Ikizona Als ln den Jahren 1879 und 1880 das Goldfieber in jenem Terris iorlutn den Höhepunkt erreichte, old die Tombsiones und «13reeeott-Minen Gold im Werthe von Tausenden von Doltors per Tag produsirten und Räu ber, Dieb-e, Hateabschneider und ent flohene Straflinge aue allen Theilen d Unten in Sitxaaren herbeiltromten, drängte sich die Nothwendigleit eines starken Zuchthauled aus, an Stelle jener rohen unzuliinglikhen Gefängnisse « aus der merilanischen Zeit, aus denen die Hästlinge mit Leiehtigieit zu ent weichen vermochten Das Bediirsniß fltr solch eine Gesangenenanstalt war unt so siihlbarer geworden, als eine in 1877 getroffene Maßnahme sich old ein vollständiger Fehlsrhlag erwiesen hatte. Man hatte namtich in jenem Jahre durch i«egielaturbesrhtusz jedes Eottnths Gefängniß tu Arizona alo Territorials Zuchthaud erklärt, weit man annahm, daß mit einem Wechsel ded Namens die Gefetzesderiiehter in gewissen Gren zen gehalten werden könnten. Weder aber erfuhr die Zahl der Verbrechen eine Annahme, noch die Zahl der Aus briiche in den Gefängnis sen. So wurde denn in 1879 der Plan sur ein großes Teriitorial-Ges(ingnisr entworfen und old Plan sur dasselbe Jhumo ausge wählt. Jn 1882 war die Anlage fertig gestellt. Lehrere liegt auf einer Anhohe. An der einen Seite wälzt der Solon-do k« Fluß seine Wasser ooriiber, während die drei librigen Seiten der Anstalt von einer Wirste begrenzt werden, die ich trost- und usadlod aus Meilen und eilen erstreckt. Eine la Fuß hohe Mauer umgibt im Rechteck den Ge fängnlßhos. Sie botan ihren beiden se Länge-seiten se 305 Fuß, an ihren bei k) i s. den Breitseiten je 285 Fuß und isl an ihrer Basid 8 Jus-, an ihrer Krone 5 Fuß dick. Innerhalb dieser ntassiven Elnfriedignng befinden sich die haupt sächlithen tslesiingnißgebaude nnd die Werkstätten Das Hauptgebäude ist list Fuß lang und 55 Fuß breit. Ee enthält 34 Zellen, von denen jede til Fuß lang, 7 Fuß breit nnd 18 Fuß hoch ist. Daetstesängnißgebiiude ist aus festem Fett-gestein, dae in Mttrtet ge legt ist, erstellt. Die Mitte einer jeden Wand ist mit einem starten Git terwert auo Eisen durchzogen; ähnliche Gitter befinden sieh in dem Mauer wert iiber und unter jeder Zelle, so daß also, sollte auch dod letztere durchbra chen werden, der eiserne Rost einem Ausbruelt vorbeugt. Jn Verbindung mit dem Gesangnisz stehen ein lustiger Speisesaal, eine Speise- und eine Mfchlüchr. Beleuthtet wird das Ge fängniß von sechs elettrisehen Lichtern von se 1200 Normallerzen Lichtsttirtez Die Lichter sind derart angebracht, dan sie eine Fluth von Licht in jeden Theil des Gefängnissed und in jede Zelle er strahlen lassen. Blume elettrisehe Lich ter, die sich an zwei se 45 Fuß hohen Westen befinden, beleuchten den«ganz«en i b Uslllll ulllcklluls ver Illumocu Uninte idignng, die Mauer nnd die Stadt JYuma selbst. Das sitr die Strafanstalt Illthige Wasser wird vermittelst einer Dampspumpe and dein Caloradossslusse in einen großen Tanl befördert. Tao Wasser ist bei der Hebung dicht tnit Schlamm versetzt, doch tlärt ed lich mit der eit. AusderEinsriedignngontaner sind in gewissen Raumabständen Gat llngillanonen nostirt. Die Durchschnittszahl der Hästlinge in der Strafanitalt beträgt lud· Fast sämmtliche Sträslinge sind Mexilaner nnd mexikanische Halbblutisndinney die wegen Eisenbahni und Straßen raube, Pserdediebstähle und Morde nnsreiwillige Bersargung dort gesun den. Siebzehrt der gegenwärtigen Hast linge haben einen lebenslänglichen Strastermin ndzudüßen. Besserunges maßnahmen werden in Yutna nicht ge übt. Außer der Arbeit, die znr Jn standhaltung des Zuchthanses nothwen dig ist, wird von den Sträslingen keine regelmäßige Beschäftigung verlangt. Der mehr oder minder große Flam sort eines Hästlinge in Jlluma hängt viel von dem Gelde ab, das entweder er oder seine Freunde besitzen. Jst ein solcher Gesangener arm und hat er keine Freunde mit Mitteln und Ein slnß, so hat er sich tnit der billigen, aber wohlbeliimtnlichen Gesängnißtos ·«g begnügen und die Nacht in einer d i teinzellen in den Gebäuden zntubrins gen. Dort steigt ader die Temperatur während des Sommers oft bie zu ins-, 100 nnd los Grad Fahrenheit, nnd diese furchtbare Hlne hält zuweilen Wochen an. Die Folge hiervon ist, dasi Todesfälle in Folge von Schwindsncht in dem Znchlhanse eln gewöhnliches Bortomrnniß bilden nnd ieden Sout Yr Mehrere Melusine-SCHUng begehen. Um dort ·i"nternirter Post riiuber entleidte sich vor zwei Jahren dadurch, daß er sich in’e Handgelent biß nnd die Arterien ausr-isi. Sträslinge hingegen, die iiber Geld oder einfluß reiche Freunde veriiigen, können sich vom Gefangniiiioch allerlei Deliiates sent wie Schurken, Fisch nnd Geflügel, laufen. Gegen Kautionoerstellung wird ihnen auch gestattet, in Hinten im Ge fängnißhofe zu schlafen, eine Annehm lichkeit, die fich, da ed in Arizona elf Monate im Jahre nicht regnet, die Striislinge unter Umständen 350 Nächte des Jahres leisten können. Einige Gefangene schlafen überhaupt nur außerhalb des Gefängnißgebändeo. Befreiungeversuche seiteno von Ge sangenen in Yuma sind, ungeachtet der urchtbaren Sicherheitdvorrichtungem natürlich schon unternommen worden. Im Jahre 1887 iibcriielen vier Sträfs linge den Superintendenten der Anstalt und richteten ihn zu einem physischen Wrack zu. Zwanzigandete lslesangene, die nur aus das Signal gewartet, schlugen die Warter im Gefängniß bureau nieder und pliinderten den Raum fiir die Aufbewahrungs der Brich sen und Pistolen, während zwölf wei tere Gefangene, die ihren Genossen zur Hilfe eilen wollten, in der Speise und in der Waschtiirhe von Wartern in Schach gehalten wurden. Der Ausstand wurde schließlich iiberwiiltiat, nachdem Winchesterbiichsen und Gatlingkanonen eine grausige Arbeit verrichtet, siinf Striislinge und drei Winter, einer dem anderen fast vor die Fuße, todt nieder geiallen waren nnd zwölf Heistlinge Verwundungen davongetragen hatten. Bei einein Aufruhr im Jahre tritt-l wurden vier Radelesiihrer der redet listften Gefangenen erschaffen, vier andere ans Lebenszeit verstummelt. Nur einem Stumm-Stichling ist es bie her gelungen, durch die While nach Mexiio zu entkommen. Er wusite hier bei sowohl die Bluthunde ale die Scharfschlinen dir Anstalt zu täuschen. Es war dies itn Jahre insti, als das Zachthane noch nicht so gut init Feuer wassen ausgerüstet war, wie dies heute der Fall ist. Der Gefangene, ein merilanischer HalbblutiJndianey der wegen Straßenrandeo und Morded zu lebenslänglicher Haft verurtheilt war, hatte von einem Berbiindeten eine Flinte erhalten, vermittelst welcher der Flüchtling bei der ersten Gelegen heit im Freien ein sianinchennnd einen kleinen Vogel schoß, welche Thiere er roh aß nnd die feinen Lebensunterhalt anf zehn Tage bildeten. Er wurde noch liber- Inn Meilen weit von indianischen Spiirern verfolgt, bio diese jede Spur von dem Flüchtling verloren. Ein rnit sleidiger Ranchbesiizer an der meriiai Inischen Grenze gab dem Halt-verhun gerten Nahrung und half ihm auf den Weg nach Sonora. Auf der Goldsuche befindliche Leute fanden dann nach nich reren Wochen in den Hiigeln an der Grenze zwischen Merilo und der Union den Leichnam einee anscheinend Hun gers gefiordenensManneeh dessen Be schreibung auf den geflnchteten Straf ling paßte. Ousmrtenzutltt in Deutschland. In Deutschland bildet die Kanonen zuchl set-on seit vielen Jahren in ganz beträchtlichen Gebieten einen wesent lichen Ertuerbeztoeig der Bevollernngz es ist dies die weite, ntit Hunderten von Gehoslen und Totsern iibersäele Londschoft amdsourn Inst jeder Bauer, Gelchoflotnnuu imd so weiter ist dort lechleL Einzelne habett gleich mehrere hundert Paare Monnchen nnd Weibchen als Grundstock siir die Zucht. Da in der Regel zu einettt Hahn drei bis vier Weibchen in den liafig gegeben werden und aus der betreffenden Brut im Jahre durchschnittlitlt g» Jnnge gewon nen werden, io ergibt schon ein linsig siir den Ziichter ale Ertrag mindestens 100 Mork——ot«t aber anch viel mehr· Jnleressunt ilt es dann, toie die Brut ohne sonderlitise Miihe nnd doch aits die geistretchste Weise methodisch erzogen und ausgebildet wird. Bekanntlich sind nur die männlichen Konnt-is Sänger nnd darum auch ungleich tltenerer nle die Weibchen Schon norh kurzer Zeit kommen also die Männchen aus den zu Brutkänmen dienenden getoohnlichen ltnmern in Räume, in welchen dar ichl liinstliclt aus den Drinnnergrad verdunkelt ist. Diese Räume sind die sogenannten ,,(lsleiangelernroutne !« Es ist hier eine durch eine Lustputnpe getriebene Pfeile angebracht, auo wel cher ous einen bloßen Druck die breiteste Stola von Tönen hervorquilll. Kaum ertönt nun die Pseise, so beginnen auch schon die Vogelchen dieselbe nach zuahmen und mitzupfeifen Das Vog lein strengt one aller Kraft sein Stimmchen an, solgt den Sinlettgiingen der Meige, und so werden die Schuhen tnodulett onefilhl gemacht. Dabei hat des-Zwei atnlt leaenlteit. die Stint wen-zu mitten, sie zu sorttren und nach Kategorien einzureihenz die schönsten und die minder schönen, die llangvollen und die minder tlangvollen Sänger werden dann in getrennte Reihen aus gestellt und nach Absolvirung der »Lern- und Uebungezeit« verkauft. Absolut schlechte Sänger aber werden getödtet, da sie nicht gekauft werden und damit sie nicht die Zucht verderben. Von den Ziichtern wird die Zucht an die Zwischenhandler oder Exporteure verkauft. Gibt es ja in Deutschland eine große Anzahl von Händlern und Firmen, die sich ausschließlich mit dem Verlauf von Kanarienvogeln besassen! Der Esport geht vom Harz nach allen Welttheilen. Nach Lesterreich allein kommen jährlich im Durchschnitt etwa lit,000 Kanariez viele hunderttausende werden dann nach Amerika, tausende nach Australien und soweiter verschickt Die Preise sind etwa die folgenden: Zuchtweibchen kosten durchschnittlich bio zu 5 Mart, weniger gesangefertige Männchen m Mari, vollkommene Sän ger bis to» Mark- riebhaberpreise sind in dieser Aufstellung nicht enthal ten. Die Leute im Harzgebiete verdie nen sonach durch ihre Finnarienzncht jährlich mehrere Millionen Mark! Eine Konkurrenz haben die Deutschen hierin nicht. Wohl ziirhten auch Hol land, Velgien und England Flaum-ie, allein alle diese Ziichter richten bei der Paarung ihr Hauptanaentneel aus Ge stalt und Farbe-, nicht aber, wie die Leute am Harz, ans den Gesang, der seine höchste Verfeinerung im Edel roller besitzt. »chivalet.« Die gegenwärtige Jahreszeit, so schrieb die »(5hieagoer Trihnne« tin-Z lich, ist in den lieinen Listen deo Westens die Saison der religiösen Er tvertungeveriammlangen. Ist solch eine »Erwertung«· beschlossen, so schicken die Kirchenmitglieder nach einem Pre diger, der wegen seiner lieberrcdungs gabe wohlbelannt ist. Derselbe nimmt dann Besin non der Kirche« bestimmt die Zeit der Versamnilnngen und ent wirit den Plan sur den tviotteediensh während der rolalneistlirhe dem Er weitnngsnrerigerais-furt, indem er die Erössnungehnimie angibt und gelegent lich ein nieder spricht. Zolrhe Ver sammlungen dauern zwei hie-. drei Wochen und hatien ost den Beitritt vieler Personen Fu der betreffenden Flirche zur Folge. Zeiten aber haben die Entdeckunngiamntlnngen unserer Tage den dramatischen Esseit der jenigen sriiherer Zeiten. Im sndlichen Illinois-, hauptsachlich in der unter dein Namen ..Egnnten« bekannten Region, gewährten diese Versammlun gen einen Anblick, dessen man sich lange erinnerte. Wochenlang versam meltcn sich da Nacht sin· Nacht in man chen Landschuthansern die Leute, unter dem von den Hinterwnldnredigern aus eiibten seltsamen Zauber singend, Jauchzend, schreiend und weinend. Die Macht, welche diese Prediger iiber die Unwissenden aneiidtem war in der That eine bemerlendwerthe und nicht leicht erriartteyr. lSehr Charakteristisch waren die vor mehreren Jahren in einem Orte in Haneock Connth, Jll» alljährlich abge haltenen Erwettnngdoersatnntlungen. Sie wurden gewöhnlich non einein Prediger geleitet, der trotz seiner unge bildeten, ja ungeschlachten Redeweise einen wahrhaft wunderbaren Einfluß aus seine 1thmrer augiibte Er war ein· hochgewathiener Mann, hatte eine mäch tige Stimme nnd war ein guter Stin ger. Große dunkle Augen glithten in seinem Gesicht, während langeSsthwa1 zev Haar ihnt dont not-se herunter wallte. Das eine Bein war tiirzer als das andere, und ntn die Differenz aud zugleichem trug er an dem einen Faß einen Schuh ntit einer leartsohlen Zu den Versammlungen itt dent Ethulhause kam er stets spat, so daf; er sith durch die bereite- dicht versammelte Menge nach dem ttehrpulh das ald Kanzel diente, drangen mußte. Gewöhnlich er schien et- in einein lltnhiingeshawl, wie ihn die Männer damali- trngen, wäh rend eine lattge gestriekte Binde, ein sogenannter »Cotnsorter,« die weib liche Enthusiasten eigenhändig siir ihn gefertigt und ihm geschentt hatten, den Hals des Predigers in vielsachen Ums windungen umschlang Seine sonstige Kleidung bestand aus schwarzem Tuch, war zweifelhaften Altert- und schädig. Hatte der Prediger den Versamm lungdrautn betreten, so warf er den Umhiingeshawl ab, wickelte langsam den Contsorter vom Halse und stand dann manchmal volle fiins Minuten ruhig da, die Gesichter der Anwesenden un verwandt anstarrend. Jahlings warf er dann die Arme in die Höhe, siel auf die Knie nieder und sprach ein Gebet. Und was silr ein Gedetl Bitten, Be schle, Ermahntm en, Vorwürfe, Lob M M M nie-m Aanclnern und-Schreien untermengt, entquollen mit Donnerflimme seinem Munde. Dabei liefen ihm die Thränen liber die Wangen, während die langen Haare über das Gesicht heruntersielen. Ohne ich zu erheben, brach der Mann dann n einen Gesang aus, in den die Ver sammlung eitiftmmte. Von Neuem be gann er hierauf zu beten, was er so lange·sortsetzte, bis er nahezu erschöpft war. Er bat dann einen der anwesenden »Briider, « mit dem Gebet fortzufahrem Wieder iviirde sodann gesungen und ge betet, so daß die Versammlung ost bei nahe eine Stunde auf den Knien lag. Während der Zeit wurde in ver schiedenen Theilen des Saales der Ruf »Glory« vernehinbar. Die Rufe wur den lauter und häufiger, bis schließlich die ganze Versammlung in einen förm lichen Aufruhr gerath. Die Weiber singen und jauchzen, die Männer ächzem stöhnen und schreien »Amen! Amenl« während der Prediger, immer noch auf den Knien, mit dem Oberiörper hin und her schwingt, wie ein Baum im Sturme. Plötzlich springt der Mann auf seine Füße und ruft den »Gott losen« zu, vor dein kommenden Zorne zu fliehen. Jii rührenden Tönen zeich net er dann das Bild des am Kreuze hängenden Heilandes. Er blickt, als ob, er in Verzückung due Bild des Gekreu- « zigten, aus dessen Wunden das Blut strömt, vor sieh sähe und deutet mit zit ternden Fingern auf die Dornenirone über den Augenbrauen des Erlöseis In ungehobelter aber eiiidrucksboller, dramatischer Weise schildert er die tör perlichen Leiden det- Heilanded und hält mit seinen brennenden Augen, die eine wahrhaft himuotische straft be sitzen, die Versammlung iu seinem Bann. Mit anegebreiteten Armen, das Gesicht von Thraiien überfluthet, bittet er dann für die Ziinder, daß sie zur! Biißerbani kommen nnd lsiott um Gnade anfieheii. ,..iioinint! Kommt, ehe ed für immer zu feat ist! sionmiti Kommt-i« ruft ei- mii einer Stimme, deren Kraft fidi mit jedem Worte stei gert, hie sie siiiliesxlithin Schreien ane artel. Dann beschreibt er mit gebroche netn isiipeln die Qualen, die den Sün der erwarten, der niibnßfertig stirbt· Er saiildert die Holle, die ,,ioth vom Feuer der Verdammniß« ist, und die Verzweiflung der verdammten Seelen in den glühendsten Farben. Wenn dann ein vom Schreiten ergriffener Farmeriunge firh erhob, auf den Altar. zuwaiiite und gebrochen an der Vüßewi baiik niederfiel, fing ihn der Prediger in seinen Armen aiif und rief: »Ehre, Ehre sei Nott! Möge die iiraft zu die ser armen Zeele touiuien!« Andere kamen und knieten an der niedrigen, hölzernen Viißerbaiik nieder, und die Erregiing wuche- Dad szeii und Jammern der » Zünder« beriiiengtesich mit dein begeisterten Jauchzen und Schreien der ,,lsåeietteten«; aber all’ dies wurde iibertänl von dein wehkla genden und sich steigernden ,.Sionimt, tommt, kommt !« deei Predigers. War ein kiieiiiger bekehrt, das heißt siihlte er, daß feine Sünden ihm ver geben seien, fo erhob er sich aus seine Füße und tief: ..(s)lory!«—,.Er hat die straft empfangen! Er hat die Kraft empfangen l« schrie der Prediger, wüh rend die Versammlung eine Dankes uud Triumphhymne sang. Diese Sze nen hielten oft bie Mitternacht an unds endigten erst, wenn den Prediger undl die Haupttheilnehmer gänzliche Ers sehiipfung befallen hatte. DasElhorado fürHundertsj jährige scheint Vulgarien zu sein« ; Zank einer deutschen Statistik gibt ed» «iiit nicht weniger als ziemt Personen, : welche tot) oder meiir Fahre alt sind, ; ein-Er eine aus ie liiiiii Eiuiisolmer. an Gisligkeit des Aal bl n t es hat schon im Jahre 1888 der Gelehrte A. Mosso Studien veröffent lithi, aus denen hervorgeht, daß die lslistialeit des Vialblntes sogar eine sehr hueharadige ist. Es wirkt das Blut dieser Fisrharh unter die Haut ge sbritgh dreimal so stark wie das Gift der Lindra, einer-der gesiirrhletsten Gift srhlanaerh Es enthalt das Jchlhhw toxin, ein Gift, welches bei einer Er wartnnng von til-; bis 70 Grad seine Schadlirhleii gänzlich verliert, ebenso den Magen selbst nicht angreist. Seine geradezu furchtbare Wirkung äußert sich daher nnr itn Falle direkter Zu siihrnnn in’d Blut, wie zum Beispiel in Wunden. An einer Bohne gestorben ist der Falttinibeiiet MCGOech in Hinb lande, Cal. Die Bohne- wnrde lslaech beim Spiel in’s Ohr geschleudert nnd konnte niiht herausgezogen werden. In der Jlaeht stellte sich stechenderSrhmelrz ein, nnd ehe ein Arzt den Leidenden in Behandlung zu nehmen vermochte, gab dieser seinen Geist aus. i Doctor Boyden’s Neue Apotheke ist jetzt eröffnet und fertig für’s Geschäft HERMAN A. BAUMANN Geschäftsjahren Ein Menschenliaar in 36 Stränge zu zertneilem foll mit einer m einem Pariser konstruirten i Maschine magiich sein. Das wcike frei J lich der Gipfel der »Haarfpalterei l« Das fchnurrigste Haus in Onkel Sa1n’s Lande dürfte ein Mann unweit Topela, Fran» fein eigen nen nen. Mit Ausnahme des aus Segel leinwand errichteten Daches besteht das ganze Haus aus-Henballen. Seinen« Nebenbuhler ent hauptet bat John Cournott in Wilkeebarre, Pa. Cournott und Joseph Kalalsa bewarben sich beide um die Hand desselben Mädchens. Cournott forderte seinen Nebenbuhler zu einein Ringkampse heraus-, in welchem Cour nott unterlag. Letzterer entfernte fich, kam aber nach einigen Augenblicken mit einein scharer Fleischerniesfer zu riick, mit dein er zialaha den Hals voll standig durchschnitt. Kalaha stürzte, ohne einen Laut von sich zu geben, todt zu Boden. Der Morder wurde ver haftet. Mißhandelt und auch noch z ver k l a gt zu werden, isteinem frühe ren Soldaten in Berlin passirt. Er hatte nach seiner Entlassung dont Mill ttir Beschwerde wegen grober Mißlsand lung durch den Hauptmann v. Ma rowdki und den llnterosfizier Mathw geführt Marowttli lsatte den Soldaten 80 Mal ans dem Flasernenlsose lsin und her laufen lassen, bis der Arme hin stiirzte, und ilsn ein anderes Mal heftig mit dem tslcwelsrtolben gegen den lion gestoßen. In Folge der Beschwerde wurde gegen den Soldaten seltsamer Weise die Anklage wegen ,,wissentlich falscher Anselsuldigung« erhoben. Die Beweidausnalsme ergab jedoch die Rich tigleit aller Beschwerden des gewartet teu Soldaten, so daß der Staatsanwalt selbst die Freispreclsung des Angeklagten beantragte, die dann auch glänzend er folgte. Tolstoi macht Schule. Fürst Ditnitri Khillot), ein russischer Gro ßer, ist dein Beispiele des Grasen Tolstoi gefolgt und hat seinen ganzen Landbesitz u:«.ter die daraus siedelnden Bauern vertheilt, sich selbst aber nur etwa drei Hettar zur eigenen Bearbei tung zurückbehalten Ein Frauenparadieö ist die Insel Sumatra Die Frauen besitzen dort Alles, und es ist das eifrigste Be streben der Mannen ihre Frauen reich n machen. Ein Mann kann sich von seiner Frau scheiden lassen, muß ihr aber ihr Eigenthum unverkilrzt zurück geben· Scheidungen sind nicht häufig, vielleicht aus dem einfachen Grunde, weil der Mann mit seiner Frau nicht in einein und demselben Hause wohnt. Er hat seine eigene Wohnung nnd bes surht seine Frau nur Abends, wie ein Bräutigam, der seiner Braut einen Besuch macht. Wenn die Kinder groß werden, so werden die Knaben der Mutter fortgenommen, sobald sie das Alter von vier Jahren erreicht haben, die Madrhen dagegen bleiben bis zur Verheirathima liei ihr. Wenn dieses Ereigniß eintritt, wird an das Haus der Mutter ein kleines Gebäude ange baut, und die junge Frau schlagt hier ihren Wohnsitz aus. Wenn ein Mann stirbt, so pflanzt die Wittwe einen Pfosten vor ihrer Thiire aus und hängt eine Fahne darau. So lange der Wind die Fahne nicht zerrissen hat, darf die Wittwe den Vewerdnngen eines Ande ren lein Gehör schenken. Um diese Zeit nun nicht iibertuasiig zu verlanget-m nehmen die Damen von Sumatra ein Material fiir diese Fahnen, das dem Winde nur einen sehr geringen Wider stand leistet. Tragisch endete der Uni versitäteprosessor Dr. Negri in Padua, Italien. Er stürzte sich von der Bastei hinab; da er aber unver sehrt blieb, so durchschnitt er sich mit einem Messer die Kehle. Der Unglück liche hinterläszt eine Frau und mehrere Kinder. — Alle deutschen Zeitschriften und Bücher erhaltet Ihr bei J. P. Win dolph, 305 West 2te Straße. Deutsche Yaumschukr. Ich oiserire auch siir nächsten Frühling sinen grossen Vorrath von Aepfel:, Birnen-, Kirschen-, Pilantnen-, Pfirsichz Aprikosens 1111dtiisfi-che IJlaulbeetbämnenz Weint-eben, Beete-n- nnd Vlnineustränchertu Zier- und Waldbäumen, fernergroßesranzösische,weiße At«tiscl)ocken,bestes nnd gesundesteg Futter für Schweine-, sowie auch Samen folgender Fut terpslantein .ttaffirkorn, Sotghutn, Jerusa lemtorn, gelber Milo:Mais, Coiv Peas und Ltlaltplatterbsetn Wir hatten letztes Jahr sehr günstiges Wet ter und sind unsere Bäume nnd Pflanzen da lser ertra schön nnd gesund. Preislisten seu den mir gerne frei per Post.——Man schreibe in Teutsch oder Englisch. 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