Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 12, 1897, Sonntags-Blatt., Image 14

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    DIE-· Dreigeilim
III-nun non dass a. Spiklbrrg.
(Fortseszung.)
.,,Mek«m Ahsewnr Gaston!« so begann
Ver Brich »Ja groß-er Sorge um
Ach schreib-I ich diese Zeile-m dsäe mir
der Marschall Wmcm durch eknesn
kaiserliche-c KmCTer sitxer an« Dich zu
befovdsem versprochen hatt. Win- wissen
hier so gut wie gm nich-t; von unserem
tapferm Heere, von euch, Mk ihr diag
Vaterland von der Jmtasiom drr russi
schen Und deutsch-m Barbaren befreien
sollt Das Wunng was verlmrsteh
Mrd vielfach amgiezweiselshuwd wer dass
vergangene Jahr dumchbebt hack, fortge
setzt vosn immer nimm SIM bösrte
msd stets neuse Enttäusschmswgen erleben
mußte, dsems krumpr sich das Herz im
verzweifelcker Sorge zusammn. Wiwd
es dem Genie des Kaisers gekingm, der
Wennächtigm Feinde Herr zu werden?
Es ist hohe Zekt, daß entschefbdmde
Sfoge das Prestsigzc des Kaisers wen
W, den-w ich weiß durch mäijne Ver
bindung-M mä den Führern der könsixg
Eichen Partei mu- zu gurt, daß sich vie
Bau-klimmt stark rächan und okme Un
terlaß seh-Einem So Lange der Kaiser
miOt seisnet unbeziihmsbaten Gwetgjöe das
Met- des Staatsschiffes fest im dct
hawd hielt-, wagten sie nm ganz im
W sishtre Pläne zu- s pikunen Jetzt
was-km sie wur ausf den Augen-blick, um
die Lsililent em- ihre Hsüsje zu stecken und
»die Trikolore abzuwißm — zwm Un
heil für unser arm-es Frankreich! Ich
weiß mich mit Sicherheit, baß T. sich
bereits mid- ihnm in Verbindung gesetzt
hat — Ver Moe Jntrbgumsä der über
all sehr Händ-e km Stil-et habe-n muß
Und statt-Fluch auch meines Libens ge
koon ist.
Louifosn —- mseim arm: Losuiison1
Während ich dies-e szisms schreibe, sitzt
sie am Fenster unsd seh-am mit- Ehr-en
süßen- KMerairgm auf disk wirbeln
bm Schnseflvcken draußen Was weiß
sie- rw den- Sorgen Use nitxch quälen
die mich mn den Schlaf meiner Nächte
Um dsiie W meier Tage bringen!
Du, Gasion, Du aslleim kennst nie-im
Geheimnis-d kennst »die Ursachen meine!
W umsonst-Indern Angst. Ich ertrügi
es W, wenn mir mioin Liebling ent
vkssm Miser das them-e Kind, das dei
einzige Schatz meines Lebens ist umk
mäm höchstes Gciict Und doch sehe ick
den Tag kommen, cm Dem der schied
Mde Sün:,der der us Lebanågkiid
W Schwester vergiftete, mich das
Glück meines geliebt-m KIME - zerfre
ssen wird —- rücksichtsios, erbarmt-mä
lvs! Wie oft halb-I ich den Kaiser in je
nen glücköfcheren Tag-any als wir bei
meiner theuren Josephine ins Malmaii
Im weilt-en als er noch nicht jedem Zu
spmche wnszugänglich mast, svor der fal
schm Schliange grwamt, die Risematnt
vkrlseicht in- ganz Juni-reich s o genau
beant, wiesich —- es war stets vergeme
Der stolze Kaiser lwchde mäch aus«
Frauen nnd Popitjisk paßten nicht zu
einander-! Jetzt Wen wir etliche-n
daß T. unseren Herrn verrät-» wie ei
mich vemsichsckm wird. Ach, Geston
wärest Du hier-, mich M Lmoisokn vm
ihm zuschiitw Jch weißseimssAgW
tm um«-schleichen bin-its mein Hei-m
ich habe kkm fekbst bevölåJachwL wnr t1
fth in der Kirch-e mit einem unheimli
chen Grinfen nach der fix-regen Schön
heit Louisrmks umschawte —- ich fürcht(
das Schlimm-fie! Aber ich bin auck
auf Alles gefaßt wwd vorbereitet-, mein
Mußtegelns sind getroffen
Lebe wohl, mein Gaste-til Louisot
sendet Dir innigste Grüße, fve gsdmk
M mit den treue-sur verwandt
schaftslichm Gefühl-en Das Kint
W vorn Tag zu Tag schöner-, si(
Mht wie ein-e Maiknrose, und untri
der sonnigen- Hülle verbirgt sie ein ed
M Wes Hierz. Daß irr-r Allmächtig(
fse Wke und WEL«
Umkrzsickmkt war »das Schreiben
»Mot! de Mr,« und eine Nach
ichs-sit we Wu
»De-·mem Wunsch entsprechend kywbi
th sit-f dem Minin noch einmal
Marsng nach denn Liawmanr
» Was-War lass-Ins Sie sind Iri
dsk, wie unsere Wu, vergebläck
Man Der Tapfete scheint aiso end
M W und Cst bv w Regi
W auch Mc ale W anf
- -W «
G jin-Krieg sitt Stets-en keinem
Werd-! daseldePcmillom wo
einqnartsirt worden war, ein-en klei
en Jnrbiß genommen-, kurzer Hand
nach Wann de Ver-nier.
Der Bestpm der es nicht hatte neh
men lassen-, die preußischm Herren
Ipekiönnch zu bedien-en sah etwas ex
sstmmtt auf den Offizsier Madame de
iVernier? O freilich wenn der Herr
Hauptmann Madame Annae de Ver
nier meinte, die ehemalige W
der Kaiserin Joseph-im, diese wohnte
ja ganz in- der Nähe, Rus- Honor
No. 54 ans der Erbe den Rne Cham
bettin.
Es dämimserte bereits leicht, und ein
starker Nebel hatte sich iiber die Stra
ßen geil-reitet aber Stett-en- doelt es
doch fiir geboten, sich feiner Ausgabe
so schnell wie möglich zu entledegen
Kann-de ihm doch jede Stunde den- Be
fehl drin-gen Pariis zu verlassen Wer
vermochte zu wissen, ob er dann noch
IGelogs nbeft fand, dize Briefschreiberin
aufzususchm, deren Zeilen ihn so selt
sam bewegt bei-M
1 Auf der Straße herrschte noch ein
veges Leben und Treiben. Eine un
frnhig betvegte Maine wogte Llnachein
iander, in den Fenstern flammten dir
ersten Lichter aus, ellie Anssagen wa
iren geöffnet, und vor den zahlreichen
Wirthshäusern waren trotz des tith
len Abends Stühle icks Freie gerückt
auf denen bunt gemischt Männer unt
Frauen Platz genommen hatten
Wenn nicht ab und zu eine Patrouilli
drcr wachehabenden Truppenstheile it
festem Schritt durch die Straßen mar.
schirt wäre, man würde kausm bemer
haben, daß man sich isn einer erobertet
Stadt befand, vor denen Thore-n unt
Wällen gestern noch Ströme von Blsu
geflossen warten
I Ausf dem deotneplatze staube fvd
die Masse. nur miit Mühe konnten std
Stett-en und sei-n- Fiiihrer hindurch
drängen. Plötzlich blieb der Letztere
Hin blutjunger Vollblvtpasncsen stehn
kund lachte laut auf: »A bas Napo
jlwn!«
i Jm qrauenden Nebel sah Stettrn
isie riesige Sienzsfäule vor sich die
Napodeon schon bei Lebzeitten errichttei
worden war, auf der er sechst, ange
than mä dur ansiken Toga, als Tri
umphaior prangta Eine große Men
schenwge stand dicht gedrängt unt
die hochrwgiensbe Säu-.le und eine
Schaar jun-get Burschen hatte emen
Strick mn die Snrsnse des Kaisers gi
fchbmgen und zerrte unnWrIich an
dem Sei1, das erzenie Sämksbikd in
den Sitan zu stürzen »A« bas- Na
pobeon!« iohlie sdite wüste Masse im
mer auf s Neue, und ein grelles wil
des Hohngekächster beglgiiese jedes
Schwanken dies Drucknt »Herunter
smis dem Tyrannen dem Bltktsaugeh
dem Miit-deri«
v Stettin wandte sich ab, er mochte
zdetn Schauspiel nicht weiser zusehen,
kdas ein lebendiger Beweis von der
Iewtsg wechselnden Volksgunst war.
»Bonvitrss!« sagte er zu seinem Be
gleiten »Wir hat-en keine Zeit zu ver
liesrenk
s Noch ztr i kurze Straßen, und der
Hode dein-esse ern-i ein kleines
iEckhcms mirs einer schächbem aber vor
nehmen- Fassade. Wztnige Fenster
Frons, oin mächtiges, für die Dirnen
siMM des Hauses fast zu Stoß-es Thvt
mir Mastva Eisewgittey hinter
idem sich erst dir eigen-Eiche Thiir be
fand; ans der ein-en Seite eine Ein
xfahrss, die oben-falls verwissert und ver
Hchloisen war, über die hmweg man
Haber die Kronen einiger acksten hohen
Bäume sehen Sonn-ste.
’I DerDiener zog an den Wel,tm
« neben dem Haupteingang angebracht
war. Niemand öffnete. Er pochte an
Wem eisernen Ræniinwers des mitth
ten Thore-Es —— umsonst! Dass ganze
Haus schien wie aus-gestorben
si Schon war Siestsew im Begriff, je
! den weiteren Versuch aittfzugtbem als
«et bin-set dem Fenster des Keller-ge
schosses, dich-r neben dem Thor, ein
Paar Angen- zn bis-sterben glaubt-, di
sschm und Wirt-in zugleich wach Ihm
wuslngitem um gleich daraus als et
sich dem Fenster nähn-de zu verschwin
Zden Er faßte nuchfttitnensSäbeI und
pochte nnt der Scheide befssg an das
Fenssetttmzt »Auf-Umsicht! Schmlls
Jch wünsche Madame de Bernier zu
sprechwk ich habe wichtige Nach
t richten für fres«
IJeßserschiendieMerinthwei
Augen am Fenstern-jan ein altes
-M, zittern-d vor Angst m so et
regt daß w veu Wische-c OW
wie Mitleid überbeut-: »Ich kontin- ja
nichs als W nicht-M als Eim
Marthka Mk rief er der
its-send misleichtbebudetssinnm
zurück. »Ich bedamk W. dem
Herrn nicht dienen zu könne-n Ma
dame de Ver-vier ist vor acht Tagen
nach Londm abgeteift·"
Die Akt-se sprach niertwikndig schil
det für die einfache Kleidung, die sie
trug, net-d gerade dieser Umstand
macht-e Stets-den stusig. »Sie sprechen
die Wahrheit?« forschte er scharf. »Es
handelt sich um wichtige Interessen
Jhrer Herrin Jst Madame wirkt-ich
abogereift?«
»Ganz gewiß, mein Herr, ganz ge
wkß!« versicherte kise Groäsm »Schon
vor acht Tagen. Der Herr Ofsixier
können sich auf dem Polizeibusreau er
fand-irrem wo vdie Pässe für Madame
uswd Mademoifelle ausgefrrttgt wur
den, Rue Jerome —«
»Und die Adresse von Madwrne?«
Einen Augen-Mich fo schien es me
nigstens, ftutzte dtt Abte. »Ich bin be
auftragt, Briefe für meine Herrschaft
in Empfang zu neW,« sagte sie
dann zögernd
! »Um die Adresse bar ickM wieder
holte Sietten energevisch
»Wenn der Herr mir ndcht ver
trauen, können Sie unt-er der Adresse
vom Madame »posie teil-ame« London
Picadilly schreiben Alt-r —« sieht sie
. dann fort, »wenn es sich mn etwas
Wichtig-es handelt, so würde ein mir
. iibergebener Brief immer noch schneller
Madame erreichen!«
. Stetten ibberlegtr. »Ich werde nach
: London fchreiben,« meinte er dann
i umd wandte sich zum Weitergehen an«
, Auf dem Rückweg zu feine-m Gast
hofe feftigte sich in Stett-en tmnrer
mehr däe Unberzcugung daß die Alte
in dem verlassenen Haufe nicht die
Wahrheit, wenigstens nicht diie volle
Wahrheåt gesprochen hast« Jht Zö
gern und Schtvanten war seinem
scharfen Auge- nicht www es
mußt-e sich mehr dahinter verbergen«
» als d7:e natiirliche Scheu vor dem
l fremden Offizier. Andererfäts hatte
»es ja manche Wahrscheinlichkeit fiir
stch daß Madame de Vernkäer nach
» England gegangen war. Ihrem Brieft
, nach drohten ihr in Var-is bei einem
i«Umsch-wung«sder Verhälzcxässe Gefahren
F-— »a« Wusr Iucusc III-us istegru ge
troffen!« hatte sie geschrieben. Aber
Stetten wußte auch, daß es nicht leich
war, in jenen Tagen nach England 331
gelangen. Der Weg über Hollank
war durch tie Heere M Miindeien
gespenst, die direkte Fahrt üer der
Kanal durch die alle Küsten Frau
sreichs blockitensden beitifchm Schifft
jurisers- felyt gefährdet Wiss is
zaller Weli sollte die Dame nach Eng
land gelangt sein?«
! Nach rang-m nehm-gen tam Stet
«ie·n endlich zudem Wes-biß es an
znachsten Dei-ge noch einmal mit der al
sten Haushiilsbekin — den-n diesen Po
jsien mußt-e sie ja wohl bekleiden— z·1
Eva-suchen- Er mußte hegend eine wei
itere Auskunft erlangen-. —
Jn aller Morgenfrühe schlug er am41
zdas Neue, Uicsrnal allein-, den Wer
Inach dem Haufe der Madarm de Ber
nier eign- Zu feinem Erstaunen- faul
er diesmal die Thorflügsel geöffnet
nnd als er das weite eleng Tveppmi
hin-s betrat, hörte er ein W
Siimmengewitr aus den- immer
HRiiumaL Ein-e grobe Mannerfiinnnt
Isprach lebhaft tin-o sen bar-taten Aus
.drüclen« dann W eine ängst
liche FMinnnU »Aber ich ver
sicheve den Herrn, Madame ist wirk
kich nicht Wert-W
«Schwssig, Du alte Vettel, imi
öffne uns die oberen Zinsw. Uni
wenn wir Alles durchstöbem foller
unddwsOberstezuumenft fahren-—
wir weilen Deine here-in schon finden
Vomäris!«
Sietben schritt rasch vie Treppe, di(
nach lnein Souiermin führt-.- Hinal
nnd sah einige Polizisten Gleis
daran W ein Sengeani aus den
einen Sommer, die alte Frau mit rohe1
M WUssm hinter such herzes
l, So--ichwe7demäeuchPackge
rede Umstände machen! Heraus mi
den SchlusselnL Wir sind ganz gencu
sunjenbchtet —- und wir haben Be
we:se!"
s »Was geh-i hin Me« frage-e Sm
·ten energisch. ,,Lassen Sie die Frm
los!«
Die Polizisten sahen erstaunt aus
den Muß-schen foisiet. Erden Au
genbsick zögerte-! sie. dann griff de1
Sergeant an« die Müh-: M dei
hetrn PolizeipeäsMk mä her-r
Jch habe den Ausweg mich der Pet
son ver Madame de M zu ver
«Des PolizeimäMI Jch denke
augenbsisllch hu »in Paris nm bei
Grummet-der des-W Monstr
chen zu Wen-! W Sie dem
einen- Beseht bei Mit m
MI« · «
« »Nein mein han« entgegneteder
VIIan Mr verlegen.
». -Weffm ift Madam de Vers-irr
aber die Wams einiger alten, hohen
Bäume sehen konnte.
I »Sie ift verdächtig ein-e der Ver
traust-m das Tyrannen Napotem zu
fein ——«
Stetten saih erst fest, daß von den
Käppis der Polizisten bereits die drei
farbigen Kolarden abgenommen wa
ren, die weiß Farbe sder Beurme
war an Tihre Stelle getreten. Man
ging schnell vorwärts in Paris.
i »Borgestem hättet ihr ohne Zweifel
noch jeden Befehl des »Ttyranr1en"
ohne zögern ausgeführt!« kannte er
sich nicht enthattem zu sagen. Aber
Idstn sei wieihm wolle-— -doch hat tern
EBefehl irgend sines Polizeipräsidwten
hier Geltung, der nicht wen dem Gou
verneur der Stadt gogengezeichnet ist.
Dies Haus steht unter meinem Schutz
I- ich erfuche Sie, es sofort zu verr
.basse«n!'«
Der Sevgsant warf nat-n seinen
Leuten einen fragenden Blick zu.
Er war anscheinend sekbft unsicher ge
iwvrden
z Darf ich um den Namen des Herrn
bitten?« sagte er dann auffasllend
höflich »Ich man mich meinen Vor
gesetzten gegenüber doch rechtfertigen
könne-U
»Hauptnmnn v Stettm, vorn Stab
Seiner Excellenz des Mutschalls Blü
cher; nun lassen Sie das arm-e Weib
da los und tomsnren Sie nicht wieder
hierher ohne genäsgende Vollmacht,
verstanden? Jch werde mich heute
noch ferft ins diese-m Hause einemm
tieren!«
Die Polizisten gingen Kaum war
der Letzte ans dem Hause, so eilte die
Alte ihnen nach inv der-. Treppener
und warf das Thor zu. Dann- karn
sie hastig zurücigotmppekt, und es
fehlte nicht viel so wäre sie vor dem
jungen Offizier in die Knie ge
sunken-, in so itberfchwängbicher Weise
Zigrjrliftete sie ist-In für stine rechtzeitige
.-. -·« -. -.- .
. »Ich III-b Mutt- osv tm set-n Ists-n
much von meinem guten Herzenhrn -
reißen zu lass W ist Ma
xdarne de Verniee wirklich »in politische
Urntriebe verwickeltf versetzte Stetten
z »New, nein, mein Herr!" versicherte
z«die Greifm eifrig, »kg fmd nur per
Wunsche Feindschaft-n welche tm Pkk
Eli-sei hierhe- gelvckt haben «
.I Susttm sah si- schakk usw miß
zitausfch an. »So? Nun-, das wird
sich ja herausstellen. Sie, Madame
jscheinm jedenfdls nicht due einfache
iiBefcipließeserrr zu sein, als die Sie sich
.ausgebm?«
»F Die Alte antwortete chste Sicherhen
’,allmäl·tg wiedergewiinnend mit der
Gegenfmge: »Da-de ich ndchr die Ehre
denselben here-n vor nnrzusehon,de1
gestern Abend nach Madam-: de Vet
tvier fragte?«
7å »Jaroohl, dee bin ich. Und ich
; komme, unt meine Fvage noch Jenmal
jzu wiederholen: kann ich Madam-e te
- TVernier spreche-XIV
l Als die Wksire zögert-e, fuhr et
Hfottt »Ich habe M eine wickx
tuge Mitthrilung, den Vicomste Gast-on
de Lodvurd- Macarsd betreffean zu
s ntachen!«
I
s net-es ds- mzaigen Züge der Auen
Iglkjt ein flüchtiger Menscher-n
»Als-der den herrn Mem-de — od, wn
iwitd Madrne glückhch sem —- wi1
Ave-ten schon-m großer Sorge!'«
Senun noch, daß Mc
danke hier istt Sie sur-d erne schlech
- Diplmnatsin « Stettm mußte M
- Witt- lachen
»Bosheit« Man-m over das ist j·
ganz M Und-ves. W Sie ein(
r akute Nachricht von unserem theuret
Vier-im bringen«
»Es-m gw- in es ten-u wiche
z»4 Dersan erschrock: »Er ist ver
« Illqu
»Es wasr verwundet.«
«Tovt also?"
»Er stack-b im meinen Atmen·«
»O, mai-n Gott!«
. Stätten M der Frau sich Zett, sid
Fu fassen. »Ach ich kann ihre Herri
iptechw2 Madame WM sich W
im Smqu
. »O män. Jsch wisll Ihnen gem- am
Gemächer öffnen, ich habe die Währ
3 Zeit gespwchmst Mit-Dame ist W
- «r.«
- »Aber in Paris-? Sudxn Sit mä
. »Wenn Mka mich zwei kutzi
Stunden use-in mvd MW M
smwm,w«rllichattfdiefch-agew
wetten. Jettkmichestsicht——s’ikl,
.darfesm’cht!«
- »Gut! IchwevdesinwsiStW
wieder vqtsW Abetichtatdi
.Jhm-mschmchtmewhss
vksx soissibssedeschwsz
heimzumcsmnsoutmmmw
F J— L
We few-as sit-im Hand-sehr
gegen- Madasne de Vernim. Daß ich
dann mit oder ohne die Hilfe Jhrerz
Polizei die Darm sind-n werde, dar-l
aus können Sie sich verlassen!«
Ungeduldtig dinchwanderte Stett-en
während der wächst-n Stunden die
iSmßm des Wenime Das niiide
Wetter von gestern hatte der herrlich-i
isten Frühjahrswitierrmg Plak ge- (
Imacht Paris zeigte sich un Sonnen
tglansz von seiner schönsten Seite. Trotz
der friihen Morgenstunde strömt-e eine
festlich geschmiickte Menge durch die
Straßen lustig und guter Dinge alsl
sei nun das Ende aller Schrecken ge- l
wiß, der Friede gesichert, das -Lov·5
Frankreichs entschieden« Die große
beschutdigt2« (
Masse schien lediglich dein Vergniigen
zu leben, der Befriedigung der Reu- !
gierde Jeder vorübergehmde preußi
sche oder mssksche Offizier wurde an-»
gestaunt wie ein W, unt-I
als Steiten in einem der Tibestairrantsi
des Palais Royal ein kisines Früh-T
stiicl einnahtn,sannnetde sich um seinenJ
Tisch sofort eine schaulustige Gesell
schaft ,der es gar vermindert-ich vor
zuiommen schien, dassz einer von diesen
Barbaren ganz manierlich Messer und
Gabel gebrauchte.
Endlich waren- die zwei Stunden
verflossen. Piinitslich stand Stetten
wieder vor dem Hause in der Rue Ho
nore und sofort öffnete sich auch die
Thür. Die alte Hirterin des Hauses
winkte dem Ofsiizier zu, ihr zu folgen.
«Madame will Sie eran ——— im
Vertrauen daran-f, daß ein preußischer
Edeimatm zwei unglückliche Frauen
nicht verrathen und ihren Feinden
nur«-liefern wir-d,« fiiisterie sie irr-it ei
nem sorgenvoll steigenden Bsich with
rend sie an der Seite Stett-ans durch
das Treppenhaus schritt.
.Madame darf beruhigt sein· Jch
setze freilich als selbstverständlich vor
aus, daß Ihre Gebieterin in keine Ver
schwörung gegen uns verwickelt- ist!«
,.Auch dessen soll ich Sie rm Voraus
versichern mein Herr. Zlldatdame de
Vernier hai Niemand zu fürchten, als
persönliche Feinde.«
Die Alte schritt durch eine Reihe
weniger geräumigen aiber mit solidem
Luxus eingerichteder Zinniier des Eriy
geschosses und schloß endlich eine Thair
entf, die nach einein Hüttergarien hin
ausfiihrte. Dieser war dmch eine hohe
Mauer abgeschlossen- Als Stett-en nvit
seine schweigsamen Begleiter-in diese
Mauer durch eine kleine Pforte pas
srrt hatte, sah er sich in einer schmalen
Gasse-. Unweii der Pforte hieli ein
Miekhswagen wenigstens trug der
Kutscher keinerlei Linie-« Die Alte
öffnete den Schimg und bar Sietten
einzufteigen, dann nahm sie selbst de
scheiden auf dein Rücker Platz mild
denteie auf die hemniergelassetven Vor
hänge. »Ich soll bitten, daß der Herr
die Gardinen wäher der kurzen
Fahrt nsicht liiftet.«
Stetten nickie srlnveigend« das Ge
Wißvolle an der ganzen Angele
Rithri begann ihn rimner Mr zu fes
e n
Der Wagen fiehr in scharfem Trade
irnd hielt nach etwa zehn Minuten
Wieder stunden sie vor einer mächtige-i
Mauer wieder öffnet-e die Gwism eine
kleine Pforte wieder schritten sie durch
einen- ivohxgepslegslen Genus-. Dersel
be machke einen first parlartigen Ein
drwck. DieAliesbogineinen Neben
weg ein der wich ein Mögedchnckes
« Boskert von mmnshohen Springen
c führte Nach einigen W Schrit
« ten öffnen sich dasGebiisch nnd Stei
tens M vor ensrr kieinem wohl nur
: wenige Zimmer dergmden Ville, ei
.nern schnrucken Bauwerk, aridanaber
ihzerunddadersahnderseiischon
stsrt geneigt hatte. Das häuschm
W longe Zeit nicht beim-hin geve
· sen sein
As -.- .- —
»wir Illw um Ort-: JO gcyc, ON
meine-r Herr-irr aMumekvm.«
Damit eilte Mk Akte W wenigen
Stufen der Vortreppe hinausf, öffnete
eine Glasttht usud verschwand hin-M
dem Vorhang welcher diese wach dem
. Junos-kaum verdeckte- Gceich davan
« erschien- sie aber wieder und winkte.
,,Madame reißt bitt-ruf
Es heimelte Stett-n- wie ein Hauch
« aus vergangen-er Zisrt em, als et 'm
: dem kleinen Getde eintmsL Wie
lange wat’s het, daß er W ein so
- stemttäches Kontinfmer geschaut nnd
den Isism Zauber der Wchnlichkeit
- verspürt hatte, den um eine wckchldche
Dam- zn bukeissm vermag. Das Ism
met war seht eitva sit-gerichtet
meht für den Worum-et vielleicht
als für wese doch immer noch etwas
W Frühlings-sage aber man
« Mk spkat- dsß TM fein-et Siwn mät
den alten Wittw, den- W
qsn Sessekn und den vergoldesim
Tischchen frei und geschickt gen-ebbet
B
hatte-.
Sterben blieb indessen nicht viel
Zeit zur weiteren Beobachan denn
gleich nach ihm trat W be Ver
nier ein. Eine kleine, zierliche Gestalt,
das seingeschnitstene Gesicht noch Spu
ren früherer Schönheit verrathen-in
das volle schwarze Haar von entzweit
weißen Strähnen durchzogen Mart-a
nre de Verwier mußte geweint haben,
die Augen waren getötbet, und in den
Wimpern schimmerte es feucht.
Sie begrüßte den- preußischen Offi
zier mit der Sicherheit unsd Selbstbe
herrfchwng der Frau von Welt.
»Es ist sehr gütig von Jslmen mein
Herr daß Sie sich zu mir bemühen
und ich bin tief beschämt iiber die lä-—
stigen Umstände, welche es mir un
möglich machen, Sie »in meinem Hau
se willkommen zu Geißen, ja die rnbch
sogar zwangen, leren Besuch an so
peinliche Bedingungen zu knüpfen. Jch
hoffe, sie verzeishen mir.«
Dabei hatte sie dinlaidensd auf einen
der Sessel gedeutet und selbst asus dem
Sopha laß genommen Ein-m Au
genblick wsz sie stumm da, dann-» schien
ihre bisher gewaltsam ausrechncksaljene
Fassung zusammenzusbrechen
»Und es ist wirklich wahr, Gasion
ist todt!« rief sie und ein Strom- heißer
Thränen stürzte aus ihren Augen.
»Wer-irrte de Labourd - Macard
starb den Tod für sein Vaterland-,
Mcrdnnie,« sagt-e Stellen. »Ich selbst
habe Inn die Augen zagt-drückt Jch
komme, Madame um Ihnen diese
-Brieftasche, diese Uhr hier und die
itleiine Summe, welche ich in den Klei
idern des Verstoran sand, zu über
xgebm.« Er legte die Gegenstände aus
den Tisch.
Madame de Bernier schien- zuerst
»Kann aus diese Aeußerlichteiten zu ach
ten-, sie gwb sich ganz ihrem Schmerz
hing. Dann aber fuhr sie plötzlich er
schreckt aus, griff nach der Wsche
und durchblätterte deren Inhalt: »Sie
haben Kenntniß von ten Schriftstii
cken genommen mein Herr?" fragt-e sie
unsicher.
»Jch mu me woy1,mn emen san
hiltsspusnkt dafür zu Enden, wem ich
von dem Tode des Vier-einig Nachricht
geben könne, Madame Ast-et ich
nahm nur Kenntniß davon, mn den
Inhalt Ihr-es Scheeibms sofort — zu
vergessen«
Sie sah forschend, mit einem fast
migstvollen Blick zu ihm empor. eine
Frage schien wuf ihnen Lippen sp: lie
gen. »Ich ver-freute dem Ehr-umsonst
und dem wen-bischen Edeletrwnnk"
sagte sie dann mit leise tieer
Srinnne,,,1md danke Jshnen Tuch für
Jshre letzte-nT Worte, Here —
,,·v Stett-en, Mine«
»Sietten? Mist ist« als hätte ich
diesen Namen schon einmal gehört,
mein Heu-, aber ich besinne mich ver
geblich —«
«Vielleischi erwähne Vicomie Las
bomd, daß et mvf dem Rückzuge crust
Nußland im hause meines Vaters im
Quartier lag-«
J«Ah. jawth so ist es. Und nun
erinnere sich mich auch, mit weiches Be
gsistekung er von der liefbenvollen Pfle
ge sprach, die er dort gefunden-, von ei
nein annnpthigm juwn Mädchen zu
mal, die sich sein-et voll Aufopferung
angeswmmen Jhee Schwester, Heer v.
Sienask
»Meine Cousine Jakobäw gnädige
Frau meinem hetzen ask-er W wie
ein-s SchtvestrtX
Ueber die Züge des tungm Ofsiziers
mußte wohl eine leichte M geflogen
sein, als er den Nonnen Wo
nannte, denn Fee-u de Beinicsn lächelte
Leise — ein flüchtiges, trauriges Lä
wein.
»Und nun, wen-n Sie Jshste Güte
vollenden wollen« hm v. Sirt-aus« be
richten Sie mir, was Sie üsbet die letz
ten Stunden- nwines migkiickcichens he
ben Gasion wisse-n. Sie werden- sich
gewiß den-ten tömiem wie Weim- mür
jede Nimin ist« habe sich ikm doch
geliebt wie einen eigenen Sohn.«
Stein-m verneigte sich, aber ehe er
beginnen kosan unterbrach Madame
de Bemier ihm noch einmsczlx »Er
lauben Sie, daß ich menie Tochter
rufe, Herr von Stett-n- DtLe beiden
jungen Leute send wie Geschwister aus
Mm und hingen in tüshoender
Zäribfchtoit Mitten-der Louis on «
wiimes mit nicht verzeih-in wenn
ich sie nicht zur W Ihrer Worte
machte.«
Nur einen Auge-Mist blieb Ma
dame de Bernh-s im Nebenzinnmr,
dann trat sie wieder ein-, usnsmistshexbat
gefolgt von einer jungen Dam: »Es
Mk,WMM,dCßichM-thmn
v. Stett-n vorstelle!« sagte sie mit je
IM IM WCQ die auch in den Zu
ges-blicken Mk Genesung die Zum
von M nicht verläßt "