Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 12, 1897, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Grand Island
Ishrgang l7.
Grund Island, Nebraska, Freitag, den 12. Februar 1897.
Nummer 23.
« eulenpest nnd ihre Bekämvsnnq
sagennast klingen die Erzählun
n der Pest des Ltttetsttsuruo nnd
iittelalterö itt die Gegenwart
2 , und doppelt drohend erhebt sich
. stalt ded schwarzen Todes. Sie
« cht so schrecklich in der Niilse wie
; n Fernen der tsiesttsichte »Ein
g.""5ieber, etwas Mattigkeit, eitt
tviir, einige Stunden Krankheit,
tuan stirbt ohne irgend eine jener
rlietten Floutoliiationen anderer
,ntischen .llt«antlseitett.'« So wird
»yiinnattesische Benienoest in ibrer
" iriung aus das Nestilsl der Kran
von einem iltrer besten Kenner ge
ert, dem in netterer Zeit srlson oft
annten Arzte Tr. j.lser·sitt, einem
»Hi der lssrosesseren Pasteur Und
x in Paris, dort) selbst nnd Morgen
r Scitweir gebiirtig Nach seiner
cht wird die seit lxlist in dett gro
Isndclsinesisdteti teiistenrlnrtern seit
« in Vritisctrthtdiett und itn stid
"n Arabien attixretretene Zeucne
Weg nnctt biet uartt Europa volletts
. Er isiilt sie siir den schwatzen Tod
st und sdtildert sie wie folgt:
»Die lirattliseit zeigte die tiinischen
ntttcirlsen der alten Vettlenpest deo
ittelalter-d. Irrt Folgenden will iels
« destitreidetr Pltttzlittter Ilnebruelt
ch einer Jultrbatiou von itz bis it
igeni Fieber ergriffen, dao ost tnit
Kreereden vermindert ist. Born ersten
age an tritt gewonnlittt eine einxiqik
seule auf, die in ts- Falten unter lu»
irren Sitz in der Lende-nennend in l«
Hallen in der :)ltitiellsdirle, selten int
Nacken oder an anderen )eet«r3etti)etlett
« Pai. Tie isscstistdnlst etreitltt seist
, chnell den lltnsaug eine-I Assttlmereid
H Der Tod tritt gewolntlieit natlt Verlauf
l von sit-« Stunden ein, nirtkt fetten alter
- früher. Wird das reden titrek 5 bis i;
, age erhalten, so ist bessere Aussicht
Die lsieseizwttlst ist dann weich gewor
den. Matt tann ste schneide-u, unt dein
Eiter den Austritt zn ekossnen. In
Seinigen Fallen lsar die Beute nicht
Zeit, sich anoznlrilderr Tarni beobach
tet ntan nur« Lilittergiisse ane- den
Scirleintisiinten oder einen sit-tilgen
Ausschlag aus der Haut. Tie Sterb
lichkeit ist seltr dorts. Zie beträgt sogar
in den Hosoitnlekn sast list Protend
Der weiche tslesttstviiroinlralt besteht in
allen Falten nnd einettr Brei von kur
zen, dicken Bazilleu ruit abgerundeten
Enden. Mattctnnal scheinen die Bosti
len eingeteufelt zu sein. Jn allen Ge
« schwliren der Kranken finden sie sich in
» sehr großen Mengen, lsiu nnd wieder
vsnucts im Blute, lsier jedoch itt weit ge
- ringen-r Zahl uttd ttur bei selsr stimm
ren, Zum Tode stinkenden Fallen.
Meine Beobachtungen haben tnitts über
zeugt, daß thsettionen gewisser Kul
Etut-en oder Bitktetaten dieses spezi
’—sischen Varillusn die wenig oder keine
r--.istigieit utelsr besitzen, den geintvsteu
Thieren eine nnztoeisellsnste Immuni
FLS
k:
its-tat gegen oie pen vesxrtuhen
z Diese Erfahrungen hatte Dr.k.1)ersin
sum-l in hongtong sammeln können,
« ohin er sich itti Anfange des fran
-. ösischen Flolonialatntee innt Ztndinin
er Pest begeben hatte. Seit ins-i in
.. rantteich naturalisii«t, war er zum
zPriiparator des Vaboratorinnis siir tech
nische Balteriotogie ernannt. Doch
alte ev den Hiueittndtwanzigiahcigen
" dieser slir sein Alter glanzettden
telltittg nicht lattge gelitten. Lille
ogravhischer und tneditinisiher For
chuttgoreiseuder hatte er sich nach
ndochina eingeschifft. Dort hatte er
esoiiderg das Gebiet der wilden Moio
,.—» reist und sich titit Jinnsoersnclten
Schlangenbist und tilinderpest be
chästigt. Tann iuar er wieder itt den
ienst der sratitösischen Regierung ge
t« eten und in die Liite der stolonials
sezte ausgenommen worden.
Fiir Yersins Versuche ist von gröfiter
«lIichtigkeit, dast die bon ihut iii Jhiini
nan beobachtete Pest nicht wie die
indische Choleia wesentlich auf den
Menschen beschränkt ist. An ihr etlran
lett auch Ratten-diese sogar zuerst-—
Iltnd Wider-lauen Tie Ratten solicit
« erabezit iibertragend wirken, indem sie
eim Nahen dee Todes die Furcht vor
den Menschen oeiliereit und schaaren
, weise in die Wohnungen loiumen, um
dort zu sterben. So nsnr ec- fur psiisrsin
U nicht allzitschoier, ninsassende Versuche
anzustellen und schon innerhalb eines
ahtes die heilende t-hinphe tu ent
« n und herzustellen Dieser Theil
et er Arbeiten wurde nach der Rini
kehr in Jndothiiia ausgeführt In
NhasTrang, einem abgelegenen Orte
der anantitischen Flüste, richtete er sich
- im Laboratorium fltr Lytnphebereitnng
i nnd Thierversuche ein. Jni Jahre
1896 wurde von seiner Entdeckung die
- erste praktische Probe bestanden. Seine
E Bemühungen stießen ans eine unvor
hergeseheiie Schwierigkeit: das Miß
i lett-en der Lbineien aetien eitrovilische
:Ilerzte. Zn tianioth wohin sich Yersin
zuerst begeben hatte, wiire er sast ge
steinigt worden. Doch gelang es ihm
schon dort, drei Zchiiler der Mission zu
heilen. Seinen lHauptersolg erreichte
er in Anton, wohin er dein Gange der
Epidemie folgte. Dort behandelte er
23 Pesttrante und heilte 21. Er ge
wann dadurch nicht allein die Anerken
nung, sondern sogar die Verehrung der
Chinesen
Dem kritischen Urtheil nntsz aller
dings ausfallen, daß sich Yersius Thit
tigteit in thnoti trotz dieser Verehrung
nur auf 23 Fälle ausdehute Die Er
tliirunq liegt wohl in der Schwierig
keit, in dem europiiischer Hilfsmittel
entbehrenden Ostasien den neuentdeck
ten Heilsast herzustellen. Sollte die
hiinnanesische Pest wirklich mit detn
schwarzen Tod gleichbedeutend sein, der
seinen letzten Besuch 1720 in Marseitle
abgestattet hat, sollte sie also auch
ihren Weg bio Europa oder noch weiter
vollenden, dann wiitde sicherlich der aus
Istersins Heiloersahren gestiihte Wider
stand iu untfciienderer Weise geleistet
werden können Doch ist trotz der seit
leimt bemerkten grossen Fortschritte der
vorher seit Menschengedenten atts Min
nau und benachbarte Theile diwangiie
beschrautten Zeuche die Frage der Titus
breituug nach Europa noch keineowege
entschieden.
Sind die Jndianer im Aussterben
begriffen?
Es ist eine allgemein verbreitete
Anschauung« dirs; die indianische Rasse
seit dem Auftreten der Weißen in
:1i01·danierita sieh in einem Zustand
allmaligeu Aue-sterbend befinde. Auf
list-und vieler Zindieih die von Warden
Parie, einem Offizier iu dei Armee der
Ver. Zlaaten, nnd non Maior PowelL
Chr-i des Vureauo siir die indianischen
Angelegenlieiten, vorgenommen wur
den, sowie ded von diesen beigehrachten
statistischen :I.Iiaterialo muß diese An
schauung ins Reich der Fabel verwiesen
weiden. Zo lange ordentliche statistische
Nachweiie bestehen. laßt sieh im Gegen
theil eher eiiie allnialige Zunahme der
Rasse feststellen. Nicht besser soll ed
mit der eingewurzelten Ansicht von der
mangelnden Widerstandekrast der Jn
dianer gegen die Eivilisation stehen.
Aue ein bis drei Jahrhunderte zurück
reichenden Angaben iiber einzelne
Ziamtne, die unter dem Einflusse der
Eivilisation stehen, ergibt sich namlich,
daß sich die Stamme unter diesem
Einfluß durchaus vermehrt haben.
Ebenso zeigen auch die in späterer Zeit
civilisirten Etanime, bei denen civili
sirte Leben-sum :«aiidioirtlsschast, stir
chen, Zehnleti, itommunalverwaltung
und so weiter eingesiihrt wurden, ihrer
Anzahl nach eine stetige Vermehrung
Ueber den Stamm der Jrotesen sind
Ziffernangaben seit ltiiiu vorhanden,
der Zeit, wo sie mit den Jesuiten und
ihren IJiissiouaren in Beriihrung
kamen. Ihre Zahl irurde damals auf
lt,»()u angegeben, und Angaben iiber
eine zusauunenhiingeude Reihe von
Jahren stimmen mit dieser Zisser
iiberein; ietzt ist ihie Zahl aus l:-3,in)i)
gestiegen. Civilisirte Stamme haben
sich in augensiilliger Weise und schnel
ler als jemals die wilden Stamme
vermehrt, so dasz die Annahme, die
Judianer ertrjigeu die Civilisalion
nicht, hinfällig wird. Die wichtigsten
der eivilisirteu Stamme. die ganz wie
weiße amerikanische Mitbiiiger leben,
sind die Tscherotesen, die 1782 3000
und lies't sei-»Wir Seelen zahlten; die
Tschoiita-;3ndianet, Hei-.- 6000 nnd
mir's »Dann Personen, und die Krit
indianer, die 1782 Zinn- und ins-T
lit,0»0 Seelen zahlten Die Tscheros
lesen, die sich ani rljieisten vermehrten,
sind die eiviliiirtesten. Einigermafien
genaue Angaben nber die lsiesaninitiahl
der Zudiauer in den Ber. Staaten sind
nur siir die Zeit von lniiit biv Itzt-(
vorhonden. Zie betrug Utica-o im
Jahre two nnd 250,»(nt i . J rt
Inno, hat sich somit anscheinend stete
aus gleicher Höhe erhalten. Die kleine
Verminderung der Zahl wird daraus
zuriickgeiiilnt, das; sich di sben der
ersten Jahre aus allg .: i.«.-.- lieber
schlage und Vei·iiiiitlmi«s.»;i grunden
die sich bei wilden «LT·.ll-.-iianiiuen stets
als übertrieben erweisen, wallte-nd siir
die spätere Zeit genaue Zahlnngen rat
liegen. Besondere wichtig ist auch der
Umstand, das; viele Stämme oder
Theile davon nach Canada auegewaw
dert sind, wo sie sich weniger von der
Civilisation beengt iiihlen. Aus der
Zeit vor Wiss ist ineimähnem daß das
indianische Bin-can ist«-In die Zahl der
Jiidianer auf Ughi-no schaute, und
1825 veranschlagte dad dirieginninistes
rium die Zahl aus lstn,0»0. Diese ab
weichenden Ziffern zeigen, in wie
hohem Grade die Zahlungenaus reinen
Bermuthnngen berichten. Man glaubte,
ihre Zahl stände im Verhaltuiß ur
Grösse ihres heimisch-n Bezirks-. äu
wurde 1850 die Zahl der Calitornta
Jndianer auf t()(),»00 geschätzt, wish-i
tend iie bei der Zählnng noch nichts
ganz Zehen-» erreichte. Nach alledem»
liegt kein Grund zn der Annahme vor, !
daß in gesehichtlicher Zeit niehr India
ner als jeht im Gebiete der Ver. ;
Staaten lebten. Zither ist ihre Zahl
jetzt ebenso groß wie jeinalgin den ver
flossenen 200 Jahren, nnd in der letz-:
ten Zeit hat sie zugenommen. Die Er-i
zählnngen von Maiietiauerottnngen von
Jndinnern find als Fabeln zu betrach
ten. »Der letzte Mohitaner« lebt noch
bei bestem Wohlbeiinden 2400 Mann
start. Sie find nur nach Canada aus
getvandert. Thntsiiehlichistnur ein ein
ziger Fall betannt, tno ein ganzer
Stamm ausgestattet winde. Dies war
in Canada, wo ein Zimme- Mann star
tet Etannn theils einer Beiseite-ANY
mie, theils der Mordsneht eines ande-«
ten ieln triegeriichen Stammes zum
Opfer fiel. Die gtösktc Anerottnng,
an det« Weiße die Schuld haben, fand
an der stiiite dce Ztilien Ozeans statt,
als sieh liiev die tsioldfuther festsetzten
In den hier stattfindenden stamper
kamen inegeinnnnt Tut-« Jndianee um,
doch iennt die tsieschiehte dei J)iotl)hiinte
kein tsiegenstnet hierzu.
Der liebe Darf-L
IEine :I.!iunrlieuer Wirtliahaiieeyisade.)
»Wau— -wau——lsn -— hu-» hu—wau !«
Lieber Leser! Dass sind keine Kriegs
rufe eines Hanpilinge der Eiern-Jn
dianer, wie Du vielleicht anzunehmen
geneigt bist Dadsind thierisilserauth
ein Jan auv der tiefsinnigen Hunde
sprache, der sowohl Freude wie Zasirier;,
sowohl Hase wie Zuueignng ausdrnekt
Und der diesen Zar- geliellt, dad ist eir
sileinen krunnnbeiniger Dial, der da
! hinten in einein Winkel des (85ast;ini
» niere« hiibscls siltsam neben seinem
’tarokspielenden Herrn tariert und mit
wachiamen braunen Augen Alles, was-I
unt ihn lier vorgeht, beobachtet und
seiner siihlendeu Hundeseelc einprägt.
,,Wau—-—wau—-hu—hu—wau wau !«
Noch einmal lautet der gute Dach so
»hell und klar, das: einem erlnen Rini
rod das Herz im Leibe- niipien wurde,
;wenn er ed hörte. Alters-o Jammer!
H-—dee· Durste Herr ist leider lein Fager
j vor dein Herrn, und iugrinnnig gibt er ;
Eseinein treuen uieilreinigen Freunde;
I einen sanften Hatentritn das; dag!
i Thier winselnd unter den Tisch irieiiit.
HBist stad, Huiidisuierhl« fancht sein
.Herr, indem er wiuliend mit den lear
" ten auf den Tisch schlagt, das; die Gla
ser tlirren. Der Pireolo, der sust am
Nebentische sieht, verFielst grinsend sei
nen breiten Mund lud an die langen,
;weitabstehenden Ohren, nnd dem Ne
ihege seiner niassiven Zahne entflieht
! ein frohes, vergniigteis rarliein
s Das dringt den Herrn Zipverey sa
zheiszt der ehrenwertne Tartlinlniber,
i erst recht in Wirth und dellend, wie sein
T Viersiißler, tust er zu dein augenblick
lich wie ein Zelsilfrahr zusammen
tnickenden Pietola ninuder: ,.rauebna,
dalketer! Was laihst denn wia a :Ilss’!
s Kiiiiiuier’ Di’ nni Tei’ Bier! das; T«’
snit alleineil die größten Neiieraledortn
sdaherer bringst! Trunk daniiirlser !«
j ,.Epiel’n!.i·’1eri,3iunerer! Zuiel’n!
s der Herr Maier hat g’storh"n!« drangt
H ungeduldig sein Purtner.
i »so ja wahr-so a dummer Bun
Idader——!« tnirscht der Herr Zipperey
der den armen Pier-old so wenig »ver
»putzen« sann, wie sein Duell, denn die
ser haw ganz besondere aus den Wuns
tigen tsiasthosvesitzer abgesehen.
»Was wahr! Was ie da wahr-N
fährt ans einmal der dicke Herr Maier
aus und srlnneisn die nat-ten wiithend
aus den Tisch, dass die Herz-An dem
’Dackl, der wieder gans unschuldig wie
ein Liimmlein ine Leben schaut, ans
die Schnauze stillt. Natur-lieh meint
der brave, gelehrige Wiildl, die Her-i
Aß sei ein Appartl nnd uiit sichtlirhem
Vergnügen ist er bestrebt, die starre
nrisshen sein Gebiß zu bringen.
.Jer da hat er schon einen furcht
sbaren Puss von der Hand der-Herrn
Maier weg, so das; er zijhnesletichend
hinter seinen Herrn retirirt. ,.Bierh!
gibst glei’ die tiartn her !«
»J- muß do schon bitt’n, Herr
Maierl «Mein Hund is ioa Vieeh!«
protestirl der Herr Zipperer und dunkle
Zornesrdthe stammt ans seiner Stirne
aus wie eine Feuersbrunst
»Ah was-! A Hundeviech is 'A, a
elendigsi Da han Lied hiaztl ’S
ganz« G’schpiil is beim Teisil Mit
«eahner’m krummlwanat’n Mai-editin
.vinicki!«
»Herr! das is a Beleidigung— !«l
donnert Herr Zippcrer nnd feine Augen
fahren ilnn int Napf iIernin wie ein
Karoussel nnf der Strom-wisse
»Wer nat denn ai1g’fanga!« schreit
Herr Maic1·. ,,Ncl)nian’d· a soa Biccli
halt nit mit its-Z (5)astl)alig, wenns
das Maul nit halsin kann! Nnchn
kriegn’s koane Unannelnnlichkcitan
»Veri’tand’nt Ueberbanvts: So a Viecv
g-yört gar nitda ’rein! Dasispoitzet
widrig! Wann der Hundssänger
kummt, nacha meins g’strast! Recht
g’schehet Eahnal Warum laß’n ’s das
Viech nit dahoainbti Das is blos a
Belastigung von die Leutl Um d’Fiiasi
kriecht er oan alleiVeil umanand’, bal’s
di nnickst, beißt er di in d’Wadln-—
War» mir schon recht! So was! Und
nachat a no ansmandl·’n, wann man in
aller Rnah was sagt-— Ja! Wann’s
Ihnen nit recht is, nach-a mach’n Sie
’s halt anderschl So, hiatzt ivissen’ö!
Herr Nachbar, Sie geb’n—-! Das
G’schpiil hat« i g’wnnna—wenn dös
Hunde-vierh— ! «
»Mir wird mehrer geb’n! Suchtet
Enk an andern Dummen! J ihna
nimmer miti A solchene G’sellschast
kann mir arti Buck’l ansisteig’n!
Bastand’n! Mi’ habt’s g’sel)'n!«
schreit der Herr Zipperer und stürzt
gurgelnd sein Bier hinunter. Dann
schnauft er, grimmig wie ein verwun
deter Löwe, aus. »Wald« da her!'"
Er steht aus und holt seinen Pelz
niantel vom Ftleiderhaken herab. Der
Waldl wedelt ganz vergniigt mit seiner
Ruthe und freut sich diebisch, das; sein
Herrl hent’ so außer-gewöhnlich solid ist
und heiingeht· Las kam noch gar nie
voi. »Wissen’o was, Zie!« wendet
sich Herr Zipperer zum Herrn Maier,
der trotzig-bei«duth aus seinem Stuhl
sitzt, »wissen"e was-! Zie san a ganz
herzloser Mensch! Mit Enhna war i
’s letzte Mal z’sainm’! A Mensch, der
so an armen Virrherl I Dasein nit va
gnnnt, der draht aa seine Tisiinnensihin
an Stragn um, nniiiii’d grad is! An
Viech idhalt a Vierhk lind bog niörht’
aa leb’n, akrat wia der lfieir :Ui’aier.
Leicht, dass iiiir’s liaba ie, wia so a
ausblasner Herr! Zo a Vieclseil hat do
wenigstend an Basmndk lind das;·e« an
gnat’n bist-hinan hat, das hart- be
wies«n! Ziinst han«-J Cahiia scho’
längst in Eahnene Weißwnrsrhtharn
dis;«ti"j Ich habe die Ohre-! Adie bei
tnandl Mi seh’gt’enininii.»r3 « ialdll
stiimin!«
Und damit stieg der Herr Zinnen-n
gravitätisch wie Casai·, als ei· den
Rubikon iibersthritt, ans dem tsiiisiiink
mer. Hintennaili wackelte init pfiffigein
Gesicht der WaldL Und als er an dem
Piecolo borbeitam, stellte et die dtiiithe
hoch, machte einen eleganteit nossir
littken Ausfall und bellte-: »Wart—
wan—hii—-hii—wan— ! «
Alls- der Herr Mater, der an diesem
Abend langer als- sonst hinterm Bier
tisth sitzen blieb und eine Halbe nach
der anderen in wiithendem Ingrimm
hinter die innsangreiclie Binde gegos
sen batte, niieh lHause inni, glaubte er
seinen Ohren niilit Zu trauen. Im
Gang seiner Wohnung blieb er starr
wie eine Bildsanle stehen nnd horchte
Was war denn dasj- Mit einem Male
war er völlig niirhteriL Die Haare
standen ihm zu Berge. Das Herz
pochte ihin kaum mehr.
»Man — wau —- wau —- urr—-urrr——
wan-m !« tönte ed lieblich tnnrrend und
dellend aus detn Schlafgetnaeh seiner
thenren Gattin.
«Zakra—!« Er konnte den Fluch,
der thin aus den Lippen schwebte, gar
nicht erst vollenden. Denn ittt selben
Augenblick erschien seine Ehehtilste itn
Narhttosttitn unter der Thiire, lachelnd,
sieahast lächelnd, wie immer wenn sie
eine gute Idee gehabt oder wenn ihr
wac- nach Wunsch gegangen war. lind
daes war ihr heute. Tenn, was sie
schon so lange sich getoitnsrht, ein rei
zendedSehnauzerl hatte ste heute Nach
mittag von einer Freundin, die eine
grosse·LJttttdelieltl)al)et-itt war, zum Pra
sent bekommen. Tas; der ltarlteistige
lssatte die ,,.LJtittd-3oiecher« nicht aud
stehen konnte, war gleiihgtltig Wozu
ist matt denn Gattin? Tet- Alte sollte
’1nal was dagegen sagen! Er wird sich
hiiten, der Gattin Vorstellungen zu
nun-heu. Er toeiß: was sie will, das
mus; auch er wollen!
llnd so geschah ’e! Iliodtinderselben
Nacht tnusste er im Zanafgentaih seiner
energischen tsiuttin dem »lial1«tt, her
zig"n, a’spas;igen, ntollet’n Schnau
teil« seine Referen; macht-n, am ande
ten Tag unnhte er auf die Polizei gehen
uttd das Hunden-ithen-nur lst Martl
—lo"sen, und dann durfte er atts seinen
täglichen chttietsgatntem die ihnt det
Arit seiner Dickleidigteit wegen ver
ordnet hatte, das ,,gnate, g’seheidte«
Schnauzerl ntitsiilnen, zuerst an der
Leine, natürlich, ltie der Viersiißler den
,,(83’rnth von sein«m Herrl« hatte, dann
ohne Leute« ,,Zieh·aft, Mannderll
Jettt hast a Ansprach, wenn’st spazienn
gel)st!« meinte die lielte Gattin
schntunzelnd, wenn der »g’seheidte«
Schnauze-eh det· tilusigeno alle Rassen
im Leid hatte, vergniigt am «Het·rl«
emporsprang, sobald der Herr Maier
sich zum Lluelgeltett riistete.
DaßalteLiebe nicht rostet,
bat sich wiederum einmal in Saaldlnm
Dochtorb Boyden’s f
Nenc Apotheke
wird eröffnet werden
am Montag, den 15ten Februar 1897.
Atem-M A. 13«-u:MANN, Gkschiistssiihkkk.
England, bewahrheitet. Ein dortiger
Mann verließ vor 50 Jahren Frau nnd
Kind und ging nach Amerika Da letz
tere ganz mittellod waren, kamen sie
in g :)lrmenhaus. Die Frau heirathete
jedoch bald wieder, nnd nachdem ihr
zweiter Mann gestorben war, kam sie
abermals ins Arnienl)aud. Ihr erster
Gotte aber heirathete und begrub nach
einander in Amerika drei Frauen, und
als er endlich im höchsten Lebensalter
nach England zurückgekehrt war, tvollte
er eine fiinite Ehe schließen. Jedoch
die Braut kam dahinter, daß die aller
erste ikiattin deiJ Bräutigams noch ant
Leben sei, und verließ ihn Darauf
surtxte der letztere seine erste Liebe im
Armenhause 311 Zpalding auf und lebt
jetzt wieder mit ihr zusammen. Der
verliebte llte zählt der Lenze 80, sein
Gespond 7.3.
Ei ne lierzenslamme in star
ker uäl te. Eine Kerzenslatnme
brenntnarh ,,Zeient. Hinter. « in Polent
regionen bei ritt isstad fteälte anders wie
sonst. Das Essai-he schmilzt kannt, da es
zu kalt ist; die Flamme ist schwach und
verliert siclt in einer ktköhre, die dem
Dothte folgt. Vohrt man, um die
Flamme nicht ersticken zu lassen, seit
wärts Löcher in das Wachs, so brennt
die Flannne biet aus das untere Ende
der äterse durch und hinterlästt eine
Röhre anet Watlwx die durch die Löcher
einstromende sehr kalte Lust wird von
der Flamme nicht genügend erwärmt,
um die an sich schon sehr kalte Röhre
zum chnnelzen zu bringen.
Fiinszig verschiedene Ar
ten, ihr Haar zu tragen, rech
net ein Netiicht der Frau La Hung
Chang, der reichsten Frau Eltina73, nach.
Die lnruriäse kleine Dame hat stets
Lunt- Dienerinnen zur Verfiiguna.
Jlne Garderolte enthalt ebenso viele
vollständige :’lii;iige, ein Vorrath, der
etwas allmretthlich bemessen erscheint,
da die Mamuise nur eine ganz kurze
Strecke ans einmal zu gehen vermag.
Es verdient oben-zur Nachachtung!—
bemerkt zu werden, das; sie es nie ver
säumt, iiltet die großen Kosten ihres
Hatiethaltet genau Buch und Rechnung
zu fuhren.
Fiir seine Ehrlichkeit reich
belohnt wurde ein Berliner Brosch
kenkntscher. Er hatte einen Passagier
nach einer Vanl gefahren nnd entdeckte
nach seiner dliiiellehr zum Halteplatze in »
dem Gefährt eine Brieftasehe, die Lotto ;
Mark in Vanfnoten, sowie Werth- «
papiere in Hohe oon Tot-o Mark enl-s
hielt. Der Zintsther lehrte sehleunigsts
nach dent Bantinstitut Zurück, wo er
seinen Fahraast noch antraf und diesem
sein Eigenthum einhändigte. Der Pas
sagier gab dein braven Kutscher eine
Belohnung von Hatt Mark.
Das sehnntriaste Haus in
Onkel Same Lande diirste ein Mann
unweit Topela, nan» sein eigen nen
nen. Mit Ausnahme des aue Zettel
leinwand errichteten Todten besteht das
ganze Hand aug-——Henballen.
Ein Mosaiksnnd. In der Nähe
von Patrad wurde eine Mosaik gesun
den, die in dao erste Jahrhundert n.
Ein-. anzusetzen und nach Ansicht des
Generaleplsoren der arierliisrlien Alter
tisiitner non so vollendeter Reinheit dei
Auesulirunq und det Farbentone ist, dasi
sicii in gan; tsirieriienland, sa, vielleicht
selbst in t)io1n, kein ilsr gleittnoertliiaesd
Stint studeu diirste. Ter iostlinre
Fund, der musikalische Vorstellungen
Und atliietische Wettlauiose darstellt,
soll nirlit in due Atliener Central
museuin geschastt werden, unt keinen
Schaden zu erleiden. Man beabsichtigt,
ihn an der Fundstatte sellist mit einein
eisernen Gitter zu umgeben, und liosst
auf diese Weise seine Erhaltung zu
sichern. Da dicht dabei norhandere,
kaum minderwertisigere Mosniken nnd
eine attienische Statuette, doch leidet
ohne terms, ausgefunden wurden, deren
unvergleichliche künstlerische Augsiilis
rung die sienner entzückt, so liegt vie
Vermutliung nahe, daß sich hier das
Landhaug oder der Palast eines reichen
Mäcens befunden hat.
— Alle deutschen Zeitschriften und
Bücher ethaltet Jhr bei J. P. Win
Hbolph, 305 West 2te Straße.
Deutsche v«fgs«aumsctjul'e.
Ich osfeme auch siir nächsten Frühling
iiueu grossen Vorrath von Aepfel-, Birnen-,
Kirschen-, Pflaumen-, Pfitsichz April-usw
I und knisische Ilkaulbeerbänmem Weinreben,
; Meeren- und Bluiuensträuchern; Zier- und
Tikaldlujumem seruergroszefranzösiichhweiße
:1n-uscl)mien,l)estes3und gesundestes Futter für
Schweine-, sowie auch Samen folgender Fut
termlman liafsirform Sorgl)un1, Jerusa
letnkorn, gelber TUcilo-’J.lcais, Con) Peas und
Waltplntterbseu.
Wir hatten leere-Z Jahr sehr günstiges Wet
ter und sind unsere Bäume und Pflanzen da
her ern-a schön und gesund. Preislisten sen
den wir gerne frei per »Dost.——Man schreibe
iu Deutsch odc1«lhiglisch. Adressirt an
(’A Ich soNDBlklc(f-GER,
l(’;I i kliu I··v, - - Nebraska.
i
»k
I
Bat-v war krank, wir gaben lhr Unsterb
les sie ein Kind wac, tief sie nach Csfiotsq
Sie wurde ein Fsüuleim und hielt zu Saft-ris
Ulg sie Kinder hatte, gab sie ihnen cost-M«
Büttntc und Pflanzen. Ein volles
.-tnottuntnt non bstbäumen der
tu ct ( n ot t « n, m Preijcn den harten
Z e I t i n Hi t i pt kch es n d. Kleinobst in
xxxo m -J.tumtitittm. Million-n von Eid
ltcccxutntnctk vom ge dct bltch und g Itt
In tu 11 r ; cl t. sinnst das B est e 111 der
unlns nnd wart Frucht nnd tsrpresp Schickt
tut Ltuglino att North R( ntl Nut-s(-1-j(ss.
Nu- ttj l)(- Inl. Umlsst (() « NUI). 21-28.
— » sind Sie taub?
llnt u tscui uussshinonmmtn tsrstnbung hult selbst
s.- s-!-.-:s1msts n Mlh nun Litul Inn-L Lirsnsmtstsn hört
satt uts Un nit .q. tun-nun buntes qrhetlL Srn
« « min- h tttn cksutu slnu tttuttkheit und wir
·· 1»1« Juni »Hu tstttnux ttuttirtuchtn und thun tl
It 1 ! nt in Uns slun tn tut-zur JWt bei anmqu
)(i st-« tnssr 1 hin-Um hsnn n.
Dr. Ludwig Matt-eh
«-1-1-s«ntlunkUtiinNäztrklietwstotk
k.
v
f.
U
——) D i e (
Essicago Lunis-er Co.,
W« A. Guiou, Geschäftsfühter,
hält stets auf Lager
alle Sorten
Baumatcrial u.
Kohlen.
Gute Waaten und
Niedrigste Preise!
XI , « » «-T'.·.J
j-« »»1 h-- -«-s—--i-«-si m »Hm-hin culvsskllpssmsntssss
Hishi-: zum Hm »o-! »Is- hq H- -u«s-li-, llumt llnislt M
MOST POPULAR IEWIUO IACIIIII
is«r :-.-( k-(s km- ;.- lmv Nmsn Ipliuhlo hinsinken-tka
is «-.«« snsssl n sssiumslmn by instit-H tsntl Usqu
«'-,-l1’-..s ssn «- Iy nun-- In Hit- wnkltl thut Pan Nin-l
«-- s««(1«-u:«s.J s« apum-um« slursihilny of wirkt-III
«« »I- m« I« - usw«-Is.»s«-u1tyi«.1sq»sumnc0 okhss
Sk— tin-In linkshin-M- t«l.«tui tltts usw Kons.
WRITS FOR cIKOULAKs.
The New Homs sewivg Hat-hing Co.
»s» ..k«dtm»s. 1sssssssw,«siw. WlkgioxHqI!4-I.N.Y.
· us x su« m. l«mst;,blo. Inn-As TM.
..:N ls«1w-N«1:1»:»,c,u« ATLUMY As
Ion out sv
l'. J. Buhl-Is, Grund Island, Nod