« Sonntags-Blatt Beilage des »Anzeiger und Herold« zu No. 20, Jahrgang l?. «’. P. Windolph, Herausgeber I Grund Jstana Nebr» den 22. Januar 1897. Ueber garnevalsdichteri heutzutage, da die Jungdeuischeni usw die Symboliier sich so spreitzan,l » und es fiir einen schlimmen Verstoß gegen die Poetii anlgesehen wird, wenn ein Gedicht nicht bos buntscheckig zu sammengewürfelte und auf turiose Weise neugedildeie Worte sondern auch: Gedanken enthält, so daß schon ein Brückenpolizist ein lnrsisches Tit-il «diensi- Examen bestehen iönnte, giebt esi nur ein Gebiet, auf welches sich nicht; Jescer von der über Nacht in s Krauij geschossenesn Poetenzunst wagen kann. ? So seltsam dies beim ersten Blick sich ansehen mag: Thatsache ist, daß die Karniebalsdichtung im Gegensatz zu allen anderen Arten von Poesie keinem Stümper Obdach bietet, denn Jeniand,E der im Reiche Seiner Tollitiit gedulde-i werden will, muß sein Recht dazu durch« Witz und Esprit ertaufen. Kann er auch nicht in jeder Sirophe Geistes blsitze aus-flammen lassen, muß er doch siir erträgliche, belachenswertshe Ka lauer sorgen. Der Mensch ist nun ein mal so gemacht, daß er eher Dutzende von Kaiauern mit den üblichen Ge sichtsverzichungen und ,,Au’s« über sich ergehen läßt als Gedichtc, in denen zwanzigjährigeBiirschchen und sonstige typische Vertreter Jungdeutschlands die tiefsten Probleme der Menschheit »an-schneiden«,wieder ilassische dentsch- I ländische LeitartsiteLAusdruck lautet. I Der Karnevalsdichter hat vor seinem ; Kollegen, der nurin gewöhnlicher Lyrii - macht, einen großen Vortheil voraus: während dieser nur in Agsnahmefäb « len, wenn er gerade einen ahnungslosen Freund überrumpeln kann, seine Pro duitionen einem menschlichen Wesen zu appiiziren vermag, sind die Gedichte» des Hospoeten Seiner närrischen Hoboiti « eines dankbaren Publikums sicher. Dai findet es fich auch, od er wirklich auf den Titel »Karnedalsdichter« Anspruch machen kann, denn wehe seinem Kame valistennimbus, wenn sich unter den.Z Vetsanimelten llnaufmertsamieit oder gar Unruhe kundgeben sollte! »Wo es nicht aufmertt hat schon gerichtet dasl Voll« kann man Schiller variiren Wenn der »kleine Ratsh« seine Autori- v tät in die Wagschale werfen muß, um mitten im Vortrag dein Manne, der angeblich »friih an goldener Quelle der Musen holdernZwiegespräch gelaufcht«, « Gehör zu verschaffen —- da sollte dem Dichter sofort die Erlaubniß zu weite- . rem Dichten, also sozusagen seine »poe tsisckse Lizenz« entzogen werden. Jn früheren Zeiten, als es noch im Reiche Seiner Tollität strenger zuging als jetzt, pflegte man einen solch unglück lichen wart-reichen und pointenarmen Lyriler einem »Declelungs-Prozeß« zu unterziehen. Dieser Ausdruck besagt. nicht etwa, daf; man den Hut vor ihmI abnalnm nein, »irn Gegentheil«, man pflegte ihm selbft seine Kopsbedeckung aufzusetzen, ein zarter Wint, daß er »die Mitt« verlassen möge. Der Beruf des Karnevalsdichters ist ein schwieriger, sein Lohn aber auch ein schöner. Während der gewöhnliche Lnriter von der Hoffnung auf bessere Zeiten und vom Pump lebt, verbringt sein irn Dienste Sr. Tollitiit stehend-er Kollege die Zeit in Saus und Braus. Er erfreut sich natürlich der besonderen Fürsorge des kleinen Rathe-Z fiir ihn läßt selbst derjenige Präsident, in des sen Gardervbe sonst Spenlvirhosen durch Abwesenheit glänzen, Champag ner ansahren, und ihm vfserirt der herbergsvater Cigarren ans der Kiste, aus der er selbst raucht. Die Remune ratfon ist immer, da wenig Angebot und viel Nachfrage herrscht, recht reich lich —- wenn überhaupt aus solche re flektirt wird. Alles ist natürlich Stück arbeit, ob schon der Versuch gemacht worden ist, einen Karnevalsdichter per Woche, vielleicht mit- dem Achtstunden tag, tem Samstag-Dawstiertag und Agra-Bezahlung siir Ueber-stunden zu engagiren, ist uns nicht bekannt; jeden falls ist es aber sicher, daß Ue fabrik gemiiße Verstellung von- Rat-neuns censie noch nirgends lversucht wor ist. Wenn man alle Umstände in Erwä CMI Mk, kann man set-an Var-Men date-e nur anenipfehlem seine Söhne Karnevalsdichter werden zu lassenri Das Fach ist noch lange nicht überfällt der Erwerb ist gut und —- ein besonde-E ver Bortheil — es giebt etwa neun!l Monate Ferien im Jahre, also Bahn zen, die fast so lange sintd, wie die des Mannes, der mit dunklen Gläsern für Sonnewfinsterniß- Beobachtungen han delt. I Stiersechtcrinnen. Eine neue Blüthe derFrauen.-Emsan zipation zeigt sich in Bareelona: Schmucke Mädel mit schwarzen Feuer augen, die man noch vor kurzem mit. schädigen Mantillen über den Schul - tern in die Fabriien ein- und ausgehen sash, trifft man jetzt, gegen Stiere käm pfend, in der Arena. Eintriiglicher ists das neue Geschäft allerdings, so ein weiblicher Toreador z. B. steht aus et wa 825 für ein einmaliges Auftreten Diese den Stier befehdenden Amazos nen sind genau so gekleidet wie ihre männlichen Berufsgenossen; auch dsie Pferde, aus denen die Picadorinnen sitzen, sind eben dieselben traurigen Krackem wie man sie gewohnt ist. Die Picadorinnem in altcastilischer Ritter tracht mit Lanzen bewehrt fassen bei Beginn der blutigen Spiele Posto in der Mitte dei Arena, dem Stall gegen über, in welchem sich die Stiere besin den. Jhnen folgen die weiblichen »Chulos« mit unzähligen bunten, flat ternden Bändern an den Jacken und den weiten Purpurmänteln; sie stellen sich In dem Raum zwischen den Panie ten auf. Nun erscheint die Matado rin, z. B. die Sta. Providenta Ale meda. Ah! Sie ist reich und ge schmackvoll gekleidet und von sehr cla stischem Gliedergefiige; in ihrer Rech ten slimmert das Schwert, in der Lin ien hält sie die »Muleta«, den mit ei nem kothseidenen Wimpel versehenen Stock. Aus der Loge des Stadtoberä hauptes wird das Zeichen gegeben, undi aus thut sich der Stall der Thiere, umI L ,s-s clllclc Wcsckucsl Mc IUIHTU IJITUIU UUUI dem Tode zu weihen. Jst es ein bra- z ver Kerl, so verhalten sich die Picado- ; rinnen unter Ausbietung all’ ihrer Ge- ; schicklichteit in der Desensive und wei- z then aus-; zeigt er Mangel an Couragei so bringen sie ihn mit Lanzenstichen,s Geschrei, die Chulos mit dem Schwimj gen ihrer rothen Mäntel zur Raserei. z Unter den Matadorinnen ist ein gigand tisches Weib, Alvarado mit Namen; sie entspricht jedoch insofern nicht dem! Geschmack der Barceloneser, als sie stets dem gemarterten Stier zu sritht den Gnadenstosz giebt. Da ist die Se-? nora Providenta Almeda doch ganz anders — sie reißt das Publikum da- ! durch, daß sie ihrem Opfer vor demZ Tode noch die raffinirtesten Martern — die sich anstandshalber gar nicht be schreiben lassen —- angedeihen läßt, zui srenetischern Jubel hin. Die Zuschauer briillen sich heiser, die vornehmen Dass men reißen ihre Geschmeide von den Handgelenten, ihre Bouquets von deni Mantillen, urn sie der ,,göttlichen«; Providenta Almeda zuzuwerfen Es; fehlen die Worte, um vie Zuschauer bänie einer Stiergefechts- Arena in ei nem solchen Augenblicke zu schildern!? Es wäre doch nichts Rechtes mehr schreibt mürrisch ,,La nueva Sidia«, das Organ der Stierfechter und erin nert an die Zeit der Abencerragen, das bie Stiergefechte ein Sport der vorneh- s knien Welt, die Picadores lauter edlel Ritter waren, die um ein Lächeln ihrer Damen aus prachtvollen ararakyischen Pferden, die ein Köniqreich werth wa ren sich im Kampf mit dem wilden Thier tumnielten und als tiihne und gewxmdte Reiter gefeiert wurden; sie fochten mit einfachen vier Fuß langen Speeren und erlegten den Stier mit ei gener Hand. Die Zeiten sind hin, und Lobita, Janoi, Angela over wie diese Stierfechievinnen von Barceiona hei ßen, sind die Leisten, sie zurückzurufem Dei Fisc- sitzt. Gast: Witten Sie mai, Verr Wirth, Jhr Wein schmeckt verdaan Misse eigt« Wirtsh: »Natürlich —- Oie trinken ja nur Hemmt-Denk Rnchtkägtiche Betrachtungen-. Nunne: Hast De von det scheue Stück jehökt, wart se da uffjefühkt ha-t ben, wo se den- besten Schnaps machen?« Denn du bist ja woll dajewesen, Pie seke? Pieseke: Jewißt Jck habe die! Ehre jehabtz et war soweit sekyre scheut ussjesiihrt, wenn nich so kleene Vor-; kommnisse vorjekommen wären. j Nunne: Wat wären denn dett vor vorjekommene Vorkommnisse? Pieseke: Nu so dett war ver jessen sde Krone; die lag derweile in die Blumen, die int Korn wachsen. N u n n e: Nu, dett is doch wirklich künstlerisch genial. P i eseke: Nu weste! et konnte de Musik nich stille stehn, weil sich die Musik gerade auf den Mittelpunkt stand, aber dett kam man von die Ro tation der Erde. Nun ne Et is ja wieder so een Stern vor det musikliebende Publikum u·ssjejangen, watt man so die jröszte jroße Größe nennt. P iese le: Na, Nunne, Du kannst mer leed dushn; man kann et Dir jleich anhören, det De man bei Pseiser bist in de Schule jejangen. Da is denn doch nsoch ein ganz anderer Stern, der hier schon lange ausjejlänzt. N u n n e: Ach, Du meenst den? Ach Jotteken dochen, der is ja doch noch nich ganz fertig; diese jroße Jröße kann doch dieser jrößten jroßen Jröße nich det Wasser reechen. · P i se k e: Det stimmt uffallend un in det Wasser, wat se sich reechen, kommt der Kopp unten und der Stern hört us zu funkeln. Nun n e: Det is janz richtig; det putzigste Ding in de Welt is un bleibt immer der sojenannte Mensch. — .- .. - ..».,,-. ... Freie Bearbeitung eines Wilhelm Müller’schen Themas. — (Von unserem vereideten Wasserdichter.) Jch ginge gern in jede Kneip’ hinein, Jch tränke gern von jeder Sorte Weint Jch käme gern allabendlsich gar spät Mit einem Affen, der mich nicht ver rätslx Doch leidet darf ich’S, Armee, nicht so treiben — Jch hab’ ein Weib und muß zu Hause bleiben! Jch möchte stehen gern an jede-r ,,Bar«, »Getreatet« sein von meiner Freunde Schaue, Erfreue-I mich an frohem Gläser Klang Mit meines Herzens vollem, heißem Drang, Und singen, bis erzittern alle Schei ben — Jch hab’ ein Weib und muß zu Hause bleiben! Am Morgen zeitig um die »Brealsast Hom« Möchk ich schon schlürfen einen »Wl)i5 key-Sout«, Auch tränk ich, ach! ’ne-n ,,Eocktail« gar so gern, Doch alles das —- ich ahn’ es nur von fern. Solch’ Existenz, ich kann sie nicht be schreiben — Jch hab’ ein Weib und muß zu Hause bleiben! Nur heimlich kann ich in die Kneipe Mk) Befürchtend stets,g daß sie es lönmte seh’ n, Daß, össne ich zu Hause meinen Mund, Ein jeder Athemzug gäW klar ihr kund. O Goiii warum mußt’ ich mich denn beweibenk Ich durst« so sehr-und muß zu Hause bleibe-di Geleptjonscherze und ] Ychwindeleiem I l I Das Telephon hat, so nützlich undf nunmehr schon fast unentbehrlich es der Menschheit von heutzutage ist, doch auch schon viel Unfug und Unheil an gerichtet. Das heißt natürlich, nicht eigentlich das Telephon, sondern derl Mißbrauch dieses treffl ichen Hilfsmit-! tesls der neuzeitlichen Gefellschafi.f Spaßmacher- ,,practical jockers«— haben es sich für ihre ,,Scherze« dienst bar gemacht, und Schwindlern und Gaunern hat es oft helfen müssen, ihres Anschläge durchzuführen Dieser Miß- I brauch des Fernrfprechers hat derarti gen Umfang angensommen, daß man; sich schon in vielen Staaten veranlaßt sah, Gesetze dagegen zuerlaffen und aus das Verbreiten unswiahrer Mittheilun gen u. s. w. durch das Telephon, ausf unanständig-es und beleidigendes Reden Strafen zu setzen. Diese Gesetzgebung hat aber noch teineoder doch sehr wenig Früchte getrag-,en einfach deshalb nicht, weiil man kein Mittel besitzt, die Uebel thäter zu entdecken. Diesem Mangel will man, wie mitgetheilt wird-, abzu helsen suchen, und zwar sollen zwei Vorschläge gemacht werden, durch wel che dem Unwesen gesteuert werden foll. Es wird anempfohlen, bei der Be nutzung der »öffentlichen« Fernsprecher also solchen, die Von Jedermann gegen Erlegung der Gebiihren benutzt werden können, ein ,,Check-Syftem« einzufüh ren, von jedem Benutzer v o r he r »die Namens- und Wohnung-Z - Angabe zu verlangen und zugleich in der Zentral ’Station über alle »Anr-ufe« Buch zu führen. Weiter wird vorgeschlagen, die« Pächter von Privat-Fetmfprechern also die ,,fubfcribers«, für alle Bot: schafien verantwortlich zu halten, dsie von ihren Anrusstellen ausgehen, und auf Verstöße gegen das Gesetz ähnliche Strafen zu setzen, wie in den Posten-« setzen vorgesehen sind. sOb derartige Bestimmungen das an gestrebte Ziel erreichen würden, das ist noch sehr fraglich. Die Namens- und Wohnsungsnennung an öffentlichen Anrufstellen könnte allerdings wahr scheinlich Manchen von der Veriibung von ,,Sch-erzen«, von der beriichtigten ,,practical joke«-Sorte, zurückhalten, andere und besonders Schwindler und Geuner diisrften sich aber durch solche Kleinigkeiten von der Durchführung ihrer Anschläge nsichst abhalten lassen sie sind ja geübt in der Nennung falscher Namen u. s. w. Dagegen wär-de vielleicht eine solche Bestimmung von vielen als eine Belastigung ange sehen werden. Die Bestimmung, daß »Spaßmacher« gern ihre auf Täu rufestellen ausgehenden Botschaft-en verantwortlich sein sollen, scheint nur billig. Sie würden vielleicht zu größe rer Vorsicht ins der Eintheilung der Er laubniß zur Benutzung des Telephons an Fremde führen, arber das tönnste am Ende nicht viel schaden-, gerade von Privatstellen schicken Gauner und «Spaßmacher« gern ihhre asuf Täu schung berechneten Botschaften aus. Wer einmal das Opfer eines Telephon schtvinsdlers oder eines Telephonscher zes geworden ist — und es giebt deren viele «— der wird für den Erlaß von Gesetzen stimmen, welche dlie Entdeck ung unsd Bestrafung von solchen Misse thätern möglich machen, selbst wenn damit Vorschriften verbunden sind, die anfangs als etwa-s lästig empfunden werden. genva autouom wie Wa unda» Ein autonomes Ruba! Selbstver waltung siir die Perle der Antillen in derselben-. Ausdehnung, wie sich deren Kanada erfreut. Was Spanien bisher stets als undiskutirbat bezeichnet hat, ein thatsächliches Freigeben Ruba’s, das ist es jetzt bereit, zuzugestehen-. Es ist ein Zurückweichen Spanien-s aus der ganzen Linie, welche unsere Madrider Speziakdepesche mekdeh und thatsächs lich ein rückhaltloseö Gingeständniß, daß das Königreich an der Mög-lichteit, sdes kwbanischen Aufstewdes Her-r zu werden, verzweifelt. Als letzten Noth anter ergreift der spanische 5Mem-termi nifter die ihm enstgegengestreckte Hand Cleveliand’s, weil er nur die Wahl zwi schen dem völlig-en Verluste Kuibcks und der, wenn auch kaum mehr als nomi nellen, Aufrechterhaltung der Sou veränitsät Spansiens über dsie Jnsel vor sich sieht. Erst Pacificirsung der Insel, dann Gewährung von Reformen: das war das Alpha und das Omega der Erklärungen Canovas’ und mit weni gen Ausnahmen der gesammten spani schen Presse. Und um diesem Stand punkte seine Berechtigung zu verleihen, siegte unsd Pacifizirte Weyler unaus hörlich Die Provinz Pinsar del Rin, in der die Jnsurrektion ihren Haupt stiitzpunkt hatt-e, hat Weyler definitiv fijr pacifizirt erklärt. Inzwischen that sich aber als zweifellos hierausgestsellt, daß in dieser gebirg«igen, schwer zu gänglichen Provinz, welche nahezu so groß ist wie dsie Schweiz, heute die Spanier noch eben so wenig Herren sind, wie bei Beginn der diesjährsiigen Eampagne Weyler’s. Jn den Provin zen Matanzas, Santa Clara und selbst Havana sieht es ähnlich. Generalkon-— sul Lee’s Erklärung, daß Spanien außer Stand-e sei, den Ausstand nie derzuwerfen, ist eine einfache Bestäti gung bekannter Thatsachen. Die spa nsische Regierung hat offenbar längst eingesehen, wie es um die Behauptung ihrer Herrschaft auf Kuba steh-t, aber s sie wollte das nicht eingestehen, weil sie « mit sdem Stolze der Hidalgos rechnen zu müssen glaubte. Nun ishr aber auch die letzt-en finanziellen Hilfsquellen ver- « siegen, bleibt ishr keine andere Wahl « mehrr sie muß den Triumph vder Jn- T surrektsion anerkennen und das Facii · der Jahrhunderte langen Mißverwali tung dieser reichen Kolonie ziehen. Für; m—kh«dso»—s-ebm»-n .«.- —- ..-.,—-x»-....--.- A-N —---»J UlcUclUllV lllllJ SJlllcy lsl cH clll ngBcks Erfolg, daß Eanovas einwandlos dass Einmsischungsrecht der Ber. Staatens anerkennt und die Bedingungen accep tirt, dtie ihm als Basis für tdkie Frie-; densvermsittlung gestellt werden. Wenn,k ’ woran wohl nicht zu zweifeln ist, die-« Jnfurgenten diese Bedingung-en eben- « falls acceptiven und ein autonomes Kusba unter spanischer Souveräniität ersteht, so empfängt der König von Spanien dieses Juswesl seiner Krone als ein Geschenk aus den Händen On -k«el Sam’s. Für die Ver. Staaten aber ist ein Kuba mtit Freiheitem wie sie Kanada genießt, der wünschens wertheste Ausgang dies-es vor unser-en « Thoren wüthenden Kampfes. Ein völlsig von Spanien losgerissenes Kuba wiirde die Gefahr einer völligen Ver niggserung der Insel, ein zweites Hayti. bedeutet haben, und als Staat der Union wsiirde Kuba fiir uns böchsst wahsrscheinlich andere schwere Nach theile mit sich gebracht haben, die näher auszuführen kauim erst nothwendig er scheint. · ..-. l zzsanausche Christen haben neulich in New York den« Teufel und fanaiische KubasFreunsdse den General Weyler »in Essigie«auf osfener Straße verbrannt. Leben wir denn wirklich noch inmit-l ten einer Bevölkerung mittelaltierlicher Kind-stopfe? —---- - » OOO — J n N ew Y o rk wsird eine Cabs Company demnächst mehrere durch Luft betriebene Wagen in den Dienst stellen. Die Lust beginnt ein-e große Rolle zu spielen. Man« treibt schon große Ma schinen jetzt mit Lust und Straße-Mah nenx man baut dsiie Häuser weit in die Luft hinein. Man gründet große Ban- " ken auf nsichts als Lust. Vielleicht er sindet man auch noch das Mittel, das wohl zumeist von Nöthen wär’: wie von der Lust die halbe Menschheit leben kann. Jn Washington shat es kürz lich beträchtliche Sensation hervorgeru fen, daß vor dem Komite für Mittel umd Wege, das die Tasrisgesetzgehund »berätsh, ein Manms erschien, der nicht Zum Erhöhung der Zölle ersuchte. Die I Sache sand schließlich darin eine befrie idigensde Erklärung, daß der Mann Eiiberhaupt aus Verschen in’s Komite- » » Zinmiser gerathen war. Ein erster Donner-Rest Gouv. Yingveewk Ein Original erster Güte ist der rülyere Major von Dei-wit, Pingree, per es mit seiner Originalität nicht nm u ein-er über den ganzen Weste-n rei l7enden Berühmtheit, sonsderni sogar iom Mayor von Detroit zum Gouver iieur von Michigan gebracht hat. Auch »ie eben erfchisenene erste Gosroerneurs Botschaft des- Michiganer Philasnsthro sen ist wieder voller anregender und emeinnütziger Vorschläge, »von denen iamenstlich einer darauf rechnen kann, bens o einstimmig von der ganzen Welt gsustgeheißen, wsie promipt von der Le ;islatur, der er gilt, vereitelt zu wer en. Herr Pingree schlägt nämlich al en Ernstes den Erlaß seines Gesetzes ur regelrechten Licenzsierung der Lob iyisten vor, dsie in der Michigan-er Ztsaatshauptstadt genau so penetrsasnt insd wsanzenhaft sind, wsie in denen der ibrigen viserundvsierzig Unionssstsaaten Qie Jsdsee ist zweifelsohne ein-e gute, — ie legt eine Art Steuer und mit ier uglseich ein unverkennbares Stigma ruf diesen ganzen gesetzgeberischen Maulwurfs - Stand. Die Frage ist kur: werd-en sich die offiziellen Gesetz keber je einer solchen Maßregelung ih fer inoffiziellen Souffleure usnId Jn fpirasieure fügen? Und dann — die Angehörigen aller übrigens licienzsirten inständigen Berufe, wie Sa ioonkeepern Hebammem Auttiosnato sen und Vsansasnen - Petidler — wer Jccn die sich die amtlich-e Brandmar Fung, welche in dieser Gleichstesllung nit den Lobbyiften liegt, so ohne Wei seres gefallen lassen-? Die Exmissionen in Ir sa n d, wo die großen» Lasndlosrds die rrsmsen Bau-ern aus ihren Heimwessen Antreiben lassen, erregen hiäufig die xirößten Zornnesausbrüche in der Presse der Vereiniigtsen Staaten. An aiie Exmissionsen im eigenen- Lande geht nan- ohne viel Wesens vorüber. Neu ’ich nxun hat ein etwas human angeleg tier Richcker in New York es sich angele zsen sein lassen, dise Zahl der Exmissio ren in der Stadt New York während Des letzten Jahres zusammenzustellen-. Er fsinidset, daß 51,723 Aussetzungm "t«attfanden, unsd daß die Zahl der Menschenkinder welche ohne Nahrung md Obdach aufdieStraße gesetzt wur den, sich aiuf 200,000 beläqu Man Braucht angesichts solcher Zahlen- wohl nicht wach Jrlawd zu blicken, um Bei "piele für das Elend und die Not-h, und ruch für die Brutalität manche-r Land Iords zsu finden. -————-. - Warum die südlichen S t a a ten nur ein-en geringen Reiz Für Einswanderer haben, ist schon mehr iach ausseinandergesetzt worden. Die .,Atlania Constitution« liisesert durch zinsen lang-en, die Rechtsszustänide im Süden, speziell in Georgia, behandeln Ien Artikel eine neue Jllustrsation zu Iser Behauptung, die mangelhafte Rechtspflege halte die Einwanderung fern. Das Gerechtigkeitsgefijhl des Volkes werde untergraben dadurch, Ins; blutbesleckte Verbrechen mit Leich tigkeit der strafen-den Gerechtigkeit ent ;ingen, meint das Blatt, unsd fährt fort: »Wenn ein Msann seine halbe Familie umbringt, liegt seine Sicher IJeit nicht in der Flucht, sondern darin, Iasz er sich denjenigen, die die Gesetze ausführen sollen, selbst stellst. Dann entkomsmt er straflos.« Die »Gott-stritti tion« hätte sagen sollen, »ein- weiße-r Nann,« denn ein schwarzer würde schon gelyncht sein, bevor noch die Be amten eine Gelegenheit hätten, ihn in Sicherheit zu bringen. -—.—... Gute Gelegenheit Professor: »Ich muß mir doch mal einen neuen Atlas kaufen.« Frau: »Ach, dann kauf’ mir doch Ixkulchb gleich welchen zu einem neue-n et .«