Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 22, 1897, Sonntags-Blatt., Image 12
Der Dritte. Wung vonPaulEberhardi. " zhiallm Hardtmnth, freut mich, Sie Mr wvhber zu sehen. Hier ist Herr Günskhet —- er möchte unsl unten gern einen Besuch abstattm-.« Jch hatte mich gerade in den Ma schinenraum des nach Capstadt gehen den Schiffes »Mmeskön-igin« begeben, auf welchem ich als zweiter Jngensieur angestellt war. Jch hatte am Fieber darniedergelegen und war zuim ersten mal wieder auf meinem Posten. Der erst-e Jngenieur kam mir aus das Herz lichste mit den vorhin erwähnten Wor ten entgegen· Herr Git»ntl)er war einer der Passagiere mit dem ich mich be tte ha . »Die See-Inst thut ja Wunder an Ihnen,« meinte er lächelnd. »Doch ich will gehen, ich störe Sie gewiß nur in der Arbeit.« »O, es ist nicht so eilig damit,·« ver seYte Brunner, der Oberingenieur. Dann wandte er sich an m-ich: »Sie wissen doch, daß wir zwei neue heizer angestellt haben-?« ,,Ja, ich hörte davon. Wie sind Sie Mit ihnen zufrieden ?« »Ganz gut. Jch kann nicht über sie klagen.« Jch össnete die Thür des Heizraumes net-d schaute hinein. Günther steckte den Kopf über meine Schuklter und blickte sich in dem Raume um. Er s ag te, dise riefvge sgsrelle Glnth sähe er doch zu gern. Einer der Heizer- schauselte , Kohlen- aus; der heiße, rothgliikyende Wiederschesin des machtsigen Feuers ve lenchteste sein« Gesicht unsd seine Gestalt, während er sich bei seiner Beschäftigung hin und «herbmthe. Er sah geradezu unheimlich aus. Ich wandte mich hastig nach Brun ner um. »Wer ist der dritiie Mann da drin nen?« fragte ichs erregt. »Dritte — Mann? Wie meinen Sie das? Was ist Ihnen, Hardtmuith —- ie sehen ja todtenblaß aus?« »Ich sehe nsur zwei Männer in dem KOlen-raume,« fügte Günther hinzu, indem er mir in den Maschinenraum folg-te. Bestürzt blickte ich von dem Einen zum Anderen. Ein Schau-Dem überlies meinen Rücken-. Meine beiden Gefähr ten mußten das eben-falls bemerkt ha ben, wie aus ihren besorgten Blicken deutlich hervorgsing «Drsei —- drei« — sagte ich leise zu mir selber-, als ob ich dessen, was ich soeben geschen- nicht ganz sicher sei« »TWon" — das war unser alter Heizer, »der schon jahrelang bei uns war — »und die neuen Heizer — ihre Gesichte-r kenne ich nicht —« »Sie soilten such lieber wie-der hin-le sen-, sIasrdtrnu-tb, Sie sind noch nicht sieben-reif sagte der erste Jngenieur »Ich war vor einigen Minuten- im Kohlenraum und sah deutlich, daß sick nur Thornps on und Schwberi, einer der Wangestrllten Heizer, in demselben Marthens Hinzngelomimen ist inzwi schen weist-er kein- Mensch.« »Sie schen doppelt, Hardsnnuih,« Ieiimnte Giinther scherzend bei th schwieg— Nichts wäre leichter gewesen, ale direkt nach dem Heizranm Fu gehen nnd nachzusehens, wer von uns Recht W Aber eine unerllärkiche Abnei M- ein Widerwille hie-R mich davon ab. Jch mochte dsie unheimliche roth Wdenlde Gestalt des neuern Heizers nicht nochmals sehen-. Als ich Länger darüber nach-dachte sagt-e ich mir, daß die Beiden wahr scheinlich doch Recht hätten. Jene grelle Glut-Eli verbreitete doch einen Schein um sich, in dem sich Vielleicht dieser oder je ner Gegenstand wieder-spiegeln mochte Der dritte Mann hatte ohnehin sc schattmhwsi ausgesehen, daß es schließ lich nur eine optische Täuschung gewe sen sein- konnte. Als ich aber Schubert zum zweiten male sah, war es am hellen lichten Tage. Jch ging an ihm auf dem Cor ridor, der zu unseren Casbinen führte vorüber. Und wieder schien es- mir« als bewege sich Jemand hinter ihm einher —- din anderer Mann —- ein nebelgieicher und doch deuilich wahr schmbarer Schatten. Jch war vor Schreck wie geth. Etwas Ausfal sz W wer an dem heiser nich-i zu mi - W: er war still, verschwssen seinen M gegenüsber und deßhalb bei Meu- nicht sonder-lich Wi. Aber waren mit seinen Lei W sthtzvft - ssidivser zwei-ten Wahrnehmung -Mich, das Fieber wolle mich von MW Aber ich Wie mich M, II schlief geti, Essen und W mir auch, so viel et Minuten nur artig-sich M ich· Von min an beobachtete ich Schus berst nnrmterbrochem obgleich mich ti feiner Nähe, schon bei feinem Anblick ein seltsam WW. fast mit-enn liches Gefühl beschlich. Jch fragte der ersten Ingenieur, ebenso den dritten, ol sie nie etwa-s Eigmtbünrliches an ihn bemerkt hätten. Absolut nichts,« lautete die Anst wart. Ksonnten sie denn nicht sehen, das immer ein Etwas hinter dem Haizm einherfchwebte, etwas, das ibin gan-; unäbnlich war? So fragte ich mid unzählig-male Denn jedesmal, wem ich Schubert erblickte, sah ich auch dsit schattentyafte Gestalt, die sich an sein( Fersen bettete — mochte er sich mir neben der Glut-it des Feuers, in der Schiffsgängen oder awf Deck im heller Sonnenschein befinde —- immer war der andere Mann neben ihm, wie eir ihn Verfolgendes Gespenst. War odei wurde ich wahnsinnig? Oder waret die Anderen alle blind? »Giinther.« tagte ich ein-es LIme zögernd als wir zusammen auf Der spazieren gingen und untere Cigarrer tauchten, »alauben Sie an iibernatiisri liche Dinge?« »Was verstehen Sie darunter — Gaifter2« »Nun — so etwas Aehnltches. Ja möchte anen aern etwas erzähle-n fürchte aber, daß Sie mich auslache werden« »Nein, das werde ich nicht thun Ganz ungläubig in Bezug aus Dinge die der nüchterne Menschenverstani nicht zu begreifen vermag, bin ich ge rade nicht. Jch weiß auch, daß Sie m die Existenz übernatürlicher Erschei mingen und Bogebnisse fest glauben und dasß es Leute giebt, welchen di Gabe des zweiten Gesicht-es verliebet If « »Ich danke Ihnen. Was ich anei sag-m wollte, betrifft Schuhe-L da Heizer. Sie erinnern sich doch des Augenbl-ickes, da ich ihn zuerst sah« Jch sagte zu Brunner, es seien dre Männer im Heizraum.« »Ja timle »Es waren auch drei Männer darin Gott allein weiß, ob der Dritte ein — Mensch war,« sagte ich mit« zitternde Stimme. »Es ist wahrhaftig kein Einbildsung Von mir, Günther, ich ba be mich verschiedenemale davon über zeugt. Jch bin nichck krank — ich red nicht im Fieber — meine Nerven sint gesund und stari —- sebr stark sogar Aber rmsmer sche ich hinter Schubert ei nen Schatten — ,,,Al) Sie glawtm.... ein Vorbot des Todes ——·" »Nein, nein! Der Schatten des To des sieht dem, hinter welchem er einher schwebt, ganz ähnlich. Das ist be Schubert nicht der Fall. Mein Gott was kann es sei-us?« fragte ich mit ver zweifchm Herzen-. »Warum sehe nu ich den bleichen Schatten? Warur sieht ihn sonst Niemand? Soll das ei Zeichen feins, daß ich irgend etwas z vollbringen bestimmt bin? Wenn i( nur wüßte, was — Giinther schwieg. Dennnoch fühlte ich, daß er Sympo shie für mich empfand used meine Worten Recht gab. »Es ist seltsam-Z« murmelte er nat einer Weile- ,,Vielleicht sind Sie ei Geisterseben. Vielleicht besitzen Si diese Gabe, die anderen Sterbliche versagck ist« »Sie zweifeln also nicht an meine Worten?« »Nein, o nein! Können- Sie die Er scheinuing näher beschreiben ?« · »Ich sehe sp- gcmz deutlich vor me1 nen Augen, obgleich sie stets wie i wallerwe Nebeischleier gehüllt ist. E ist das Antliß eines jungen- MM weiß, durchsichtig wie das einer kran Isi- Pkis«--..ksssss- Wespensti- ss gez uic Vucu Inn teuylgewukei Blondhaar umrahmtz vie Augen brau — sanft Unko schwärmekisch fast w-" die eines Mädchens —- — Plötzlich hielt ich inne. sJch hatte nachdenklich, wie zu mi ssekbst gesprochen und auf Günthet nick geachtet, bis dieser mit einem lwuie Rusf aufsptang und mich dadurch au1 fahren ließ. Als ich ihn ansah, war sein Gesick so bleich wie das einer Leiche. »Würden Sie — »das Gesicht —- et keimten —- wenn ein- Bild« —- stam Insel-te et in- abgerissenm Worten. Oszie meinen auf eine Photographie Ia.« ne»Er-matten Sie msii in meine Cabi «scsgte et hastig mästet- we ihm . Als wu- m sdet W migelimg waren, verriegelt-e et die Mr hiwte uns. Er befand sich inchschster Etr gtmg. Dann schloß et einen Koff cui M ein Kästchen heraus mtd msl III-m Wckbm ein« Mome di M M W - DasBiutgeramimsirinsdenAdem isuEiTmeinHaarstriiubtesichmisich .eineanickaerfdasBiwwa-rf. Jch - brachte kein Wort über die Lippen I nicht einmal eines MS war ich ifähig. DasBildeieZii des i Schattens, welcher-den Heizer ver ølgte »Ich sehe es Ihnen an, daß Sie ei - erkennen,« bemerkte Günther dumpfen Tones, indem er sich erschüttert nie s, derließ unid das Gesicht in die Hände k« Stillschweigend legte ich dtie Photo sZ graiphie auf den Tisch. Jch war merk . H würdig ruhig geworden. ri »Sie waren zu etwas bestimmt — i Sie haben es bereits voifkbracht,« sagte .; er endlich· ; »Wie meinen Sie das-? Jch habe ja zg nichts getiyan.« ' - »Sie haben es mir erzählt!« . »Er-zählt? Nun ja, weil sich es nicht - keinger aus dem Herzen behalten : konnte! Es drohte mich zu ersticken, wenn ich es nicht aussprach.« ; »Ich will Ihnen etwas sagen — Sie F müssen mir helfen! Jch mache die-se ; ReisLel nicht zu meinem Vergnügen . . .« »Ich bin ein Gebeimpolizsist . . .« »Was?'· rief ich aus, indem ich auf sprang. , »Mein- Herz raste in wilden Schlä »gen, ais wollte es mir die Brust zer FRAUng ; »Siill, still!« machte er bedeutsam. mich auf einen Stuhl niederdrückend ,; »Ich bin ausgeschickt die Spuren eines H Elenderh eines Mörders zu suchen. HWir hatten Grund, zu vermuthen, dass IF der Schurke vor einigen Wochen nach .-,Afriia acsiiichtet sei. Er ist aber nicht »in Asfriia — er —- ist — hier ——« k? »Sei-arm —- vek Hesizkr!« stöhnt .;-(b Jch war erschüttert ! Güniher hatte sich inzwischen gefaßt und seine Kaltbliitigkeitund Nushe wie -der gewonnen. »Dieses Bild stellt einen Herrn Wal denfels dar einen jungen, sehr reichen LMann der lange lrani war und von seine-m Diener ermordet und beraubt -;k-.wurde Haben Sie nichi davon ge ·Zshisrt?'« »Nein, ich lag ja kranl darnieder « , , »Der Diener hatte eine Vertrauen-s ,fstellrmg inne. Er pflegte den Kranken ekDer Mord war ein Alt der erbärm s;lichsten Feigheit, weil an einer völlic « webrlosen Person verübt Wir wer Jden das geraubte Geld und die s onst-i .gen Kostbarkeiten sicherlich bei Schu ej bert finden-. Wmn der elende Schuri( s awch geflohen, besitzen wir doch Beweisi sseiner Schuld, »die ibm das Todes-ur J? theil bringen müssen. —- Seben Si ; nun, welch’ großen Dienst Sie un iunbewnsßt geleistet haben? Wären Si· «.nicht gewesen —- die falsche Fährte, au Ewelcher wir die Polizei, uns befanden hätte es dem Verbrecher ermöglicht, zr 4 entkommen Der Gemordete wäre un: gerächt geblieben« »Ja —— ich begreife,« war Alles, was ich hervorbringen konnte. v»Nun werde ich Ihn fassen. Er ist selbstverständlich ver-kleidet Jch wil » einen Plan ausführen bei welchem ick s Jhrer Hülfe bedarf. Wenn ich ihn ent larvt, werde ich ihn verhaften und, so bald wir den nächsten hafen erreichen mich mit meinem Gefangenen- anij Land setzen lassen und sofort nack Deutschland zurückkehren-" « »Ich stehe ganz zu Ihrer Verfü gung« erwiderte ich. »Ich vermag dai Alles lau-m zu fass-en und komme mi1 vor, als hätte ich meine fünf Sinn nsichi beisammen. Weßhalsb sollte ge rade ich—derich nichisvon den Morde wußte, der jenen Wachenfell gar nicht kann-te —- dazu ausersehn sein, dieses fiirchckerliche Verbrechen an’s Licht zu bringen ?« ,.» q-, I- — , Ei sg Sodv U USE-IN · U UKlIIIZIU III-ON ps U U R III-JUN ,,;;-a, via gerathen wir m oag Bereic des Unerilärlichen,« sagte der Gebeim poilizist »Hier walten höhere Mächte deren Wirken wir nur fühlen, nsich aber sehen und begreifen können« Diese Erklärwng genügte mir zwar nicht doch ich wußte, daß ich bei Schleier dieses Geheimnisses nie würd liisten können Als ich Schubert das nächstemal er blickte, fuhr ich überwäliigt von Schrei zusammen. — Der gespenstige Schar im war verschwunden Wir besprachen einen Plan, bei wel chm meine hülse ganz unentbeher war. Da ich viel mehr Gelegenhei hatte, mä beim heiser zusammenzu konnnen als Miit-then sollte ich der Schurken mit Cloeosorm betäuben uni unter dem Borg-den« baß er krank sei sin- meine Cabine schaffen lassen. Dom wollten wir ihn seiner Verkan enst Wen Nie in meinem ganzen Leben wende iel die grimmig- Freude bei Wiivi MO- uks der PIM W we all der saqche Bari, bat falsche due-« W des bewußtlos m uns liegenden Man nes fiel · Die lehre Stunde secknet Freiheit hatte gckchlsagesn Der elende Verbre chet aber loemide gar nicht begreifen, wie es gekommen. daß man ihn entdeckt. Sein- Leugnens half ihm nichts. « Jn den Koffetn wurden Juwelen, Schmucksachen, Geld und Wertlypapiete aller Art gesunden-, wie sie der Heizer eines Schiffes nicht zu besitzen pflegt. Es war das gestohlene Eigenthum des Ermordeten — ——«—»« «--.. » - ».-.— Der neue Wintekrock. Von Wily Weber (Berlin). »Wenn-Z nun« schon sein muß, dann halte ich einen Hohenzollern - Mantel für das Praltsischste«, führte meine Frau aus, »aber ich behaupte, es geht auch noch so ..... " »Es geht nicht mehr so«, protestirte ich ganz energisch, »ich muß einen Wim terrocl haben und mit diesen Mänteln bat man auch nur Unbequemlichleistm Jch muß etwas Anschließendes haben-, flott, stmmm, schneidig, kurz und gut:· chic.« »Meinetwegen", mmete sie Unwil lig; »von mit auxs laß Dich in die zRiistungen Deiner angeblichen Vorfah «ten stecken, mir verschliigt s nichts ZLaß’ Dir machen, was Du Lust hast: s-t,kamm strammer am schneidigsten Was wird denn die Geschichte kosten?« ? »Gott,« meinte ich, ,,7(), —- 80, — höchstens 90 bis 100 Mai-U »Na, sei so aut«, latn ess in ziemlich scharfem Tone Zur-lich »das ist denn doch schon deutlich Wenn Du fiir imich mal auch nur die Hälfte heraus geben sollst darin langts schon nicht ;rnehr zu. .Aber freilich«, seufzte sie, t»J·hr seid ja die Herren der Schöns ung«. — und sie lachte spöttisch. Z »Das sind wir nicht mehr,« entgeg nete ich mit dem ernsthaftesten Gesicht der Welt. »Seit wann ?« fragte sie erstaunt. »Seit Jhr Euch auf dem interna tionalen Fraueniosngreß in Berlin so gründlich ausgesprochen habt« . . . . Das etwa war die Introduktion zum Antans meines neuen Winter » Patetots. Nun denn, Meister Brusch karn, nahm Maasz und lieferte wie im mer ein Meisterstück So grünlich grau oder graulich-griin die Farbe, ge - nau solcher Sammettragen, um die k Taille lose, bis zu den Knöchelns rei chend, rechts und Iinis zwei tnappe : Einschnitte, Aermet, Kragen und Rän - der dreimal abgesäumt. Jch zog das Meisterwerk der Schneiderkunst an: es 7 saß wie angegossenk »Als osb Du in eine-n Mehlsack ge , kaum waren- Mute meine Frau, »und dann die Farbe, das ist ja — tanasrien-griin-vergniigt.« »das-be ich extra so ausgesucht, da lann ich das Kleidungsstiick nun- und nimmer oertauschen.« »Dieses grau-grüne Ding bringst : Du schon am ersten AND-nd nicht mit nach hause,« —- spottete meine Frau· »Dri» Itstwuthefi W sich jo.« LJchs Mstreuti Na, sei so gut — J nicht daß ich wüßte« · Meine Frau wollte sich todtlachen· « »Du nicht zerstreut? Professor töan ; gest Soiz dazu-fqu. Wo siap den« - me Messen Megen1chikme, me ich Dir ge " lauft habe, wo ist Dein Spazierstoch 7 wo sind die Gumnvischushe7 Bist Du - nicht im letzten Momt einmal ohne L Hut nach Hause gelommen?« «- ,,Ach, laß’ mich in Ruhe«, antwor l tete ich ärgerlich, »das pascht allen «- Menfchm, die so viel beschäftigt sind« wie ich. Der Uebetzieher wird mein i treusester Begleiter sein. . . .« Und icl - zog ihn an und ging nach meinem . StmnmlotaL nim mit einige Psilsenet : rinzsuverleiben . Meinen grau-grünlichen Rock hing »- ich dicht neben meinen Platz, ich fühlt k ihn neben mit und hatte nicht einmat kj nothwendig, ihn im Auge zu behalten zDa kam nach elf Uhr eine lustige M - sellschaft, Kollegen von mit waren quel« I dabei, und die veranlaßten mich. mein --Dvmizil an den Tisch zu verlegen, an wich-m vie Gesellschaft sich niederließ -;Aber den Grau-Grünen hielt ich in ,«mei:net Sehlinie« ki Es war wieder Ermatten etwas spä - tet geworden, als sich der Schwarm verlaufen vhatte und so schläpfte ich tn den Grau-Grünen, der in vollste-r Far bemmicht an seinem- alten Platz hing. Wenn man so einige Miene- »Mutt« hat. M w gewöhnlich two-sägt s fiel, meinte eine-r der Rosselenter »Na Inn, det is ja die allerneiste Jijerl-Farong.« Und seine Kollegen stimmten »in-das Gelächter mit ein. Galt das mir? Jch besah unsd be fiihlte mich »von oben bis unten. Der Paletot schien mir etwas weit zu sein, die Aermel waren lang, sie fielen misr bis auf die Finger, — aber deshalb Gigerl? Nein, — diese verbannten Droschientutscher hatten von der ele ganten Mode teine Ahmmg — s Als ich mich am anderen Morgen zum Gang nach dem Buveau rüstete jholte ich triumphirentd den Grau jGrünen aus dem Kortidor. »Ja«, Zmeinte ich zu meiner Frau, »bin ich T nsoch zerstreut? Vergesse ich überhaupt iwasZ Einen prachtvollen Sitz hat dieser Rockf« damit schiiipse ich hinein Jch war noch nicht so ganz auf ten Grund gelangt, da platzte meine Frau los. »Hackyaha«, lachte sie ganz Mon wideig los, »der Mehlsack ist ja viel größer und weiter geworden. Du plätscherst ja darin-herum wie ein Fisch auf dem Lande!« Jetzt kam mir die Sache sekvst un heimkich vor. Jch warf einen forschen den Blick aus das so verändern-MS siihige Kieidungsftiick. Die Farbe war und bseb grünlichngaus oder graulich grün. Aber sonst, —— von meinem Ueberxock teine Spur! Ein Ueber inensch an Körperumfang und Körper länge mußte in dieser fessesballow artigen Hülle gesteckt fhaben. Aus der Brusttasche twistserte mir ein Papier entgeaen, ich zog es vollends heraus und las: Rechnung für Herrn Groß Deskållateur Friedrich, Landsberaer Maß-e, von »Vertausscht", stam meite ich verblüfft, ,,vertauscht! Wir iit’s nur möglich aetvesen?« Unsd meine Frau cititte lachenden Mundes: »Dieses war der erste Streich, — doch, der zweite folgt sogleich.« »Du kannst mit Deinem Spott da heim bleiben«, entgegnete ich ärgerlich, »ich werde meinen Rock schon wieder kriegen. Daß in— einem so große-n Lw kal ’mal was vertauscht wird, ist ganz selbstverständlich ——«, damit ging ich los, ohne wie sonst mein Frauchen durch ein-en Abschiedsknsz glücklich zu machen. Das wir-d sie mächtig ge tränkt haben. Kaum war ich in's Buteau gekom msen. so iommnth ich einen Zwei radsahrer ans sein Gnmmi-reisens-Rosz, und der sauste hinaus zu- dem Groß Destillateur in der Landsbekgersttaßr. Nach einer Stunde s chon wan- er wieker zurück; et trug vor sich ganz behutsam meinen Grau-Grünen »Jn’t Bett hat et noch jelejen Je mettt hatte et teene Ahnung! een schar sen Zug wff’n Magen hiitt’ et ja abse kriegt, warnte et, weil ihn die Mast ’n bisken enge jewesen sei« —- so tesekirte der Radsachkem Am Nachmittag kam ich stolz nach Hans: der Ueber-stock war wieder da, wohlgepftegt, gut echaltrn . »Bis zum nächsten Mai«, hatte meine Frau spöt tisch bemerkt, —- ich straft-e diese neuer kiche Angkeisnng durch Schweigen Es kam nun eine Reihe nicht vagen jreier, aver doch warmer Tage. Da wanderte der Ueberrod in den Schrank, um erst nach zwei Wochen wieder her ausgeholt zu werden. Eine Esmladuna war gekommen zur Besichtigung eines industriellen Unternehmens mit dem obligatens leendessen Da zog ich den Grau-Grünen mit großem Behagen an, er schätzte doch ordentlich vor der Ungunst des Wette-es Die Besichtjigung verlies zu aller3u friedenlnit, das Abendessens auch, der Prickelnde Geist der Wittwe Cliquvt heiterte vie Gemiither aus«-Es galt bis zur Tasse Schwarzen noch ein-e extra leistungsfähige Maschine in Augen - schein zu nehmen. Man riistete sich zu diesem Ereigniß, ich aber brachte mei nen Grau - Grünen in Sicherheit« in dem ich ihn an einemKleiderständer be sestiqte· Kurz vor dem Ausbruch der Gesellschaft tam noch ein Herr aus den Ständer zugeeilt und vertraute ihm auch seinen Ueberrock ans. Jch lächelte vergnügt, denn eine Verwechslung war unmöglich weil der von- schwarzer Farbe und wohl um eine Handbreite kürzer als der meinige war. So trat ich frohen Muthes den Gang zur Be stchtigung ans. Die Gesellschaft war schon recht animirt, man merkte, daß sie ein vorzügliches Diner hinter sich hatte. Die Reihen- lichteten sich ganz beben-strich und als sich der Schwarm verlaufen hatte, bsies auch ich zum Ausspruch Langsam schienderte ich nach dem Saal, in »dem nur noch die Mner beisammen stand-rund ihre rinckgelsdor Wien. Ja bester Laune " wheka ich mich dem einsamen meidet ständey den ich aufmerkan mustertr. Zuerst traute ich meinen Augen- kenn-, Gemacht-— »Bei-Heu herr Doktor eine Flasche Seltrr?« frag der Kellner. der herbei - geeilt war, als er gesehen hatte, daß ich in’s Wanken gerathen war. ' Es dauerte eine Weile, ehe ich soviel Fassung gewonnen hatte, zu antwor ten: »Nein —- asber wo ist mein Ueber zieher?« »Hei-m Doktors Uebel-ziehet hängen am Kleiderständer,« bemerkte der Kell nek herasblassend und winkte wach dem Ständerz an dem einsam und verlassen ein schwarzes Nöcklein trauernb hing. Mein Grau - Grün-er war verschwun den. »Es ist ausch niicht ein Paietot mehr im Lolal,« berichtete der stellver. »der muß dem Herrn Doktor gehören« — und damit hatte er den Schwärzlichen sheruntergensommen und über meinen L Arm gelegt. ! Draußen metersuchte ich zunächst die Taschen» meines« 11eberrocks. Rechts unten eins Tasche-stach links esin Bunds Schlüssel oben links die Einladungö « larte, die innere Tasche war leer. Jch Iüberslog die Einladung-stotte: ssiir i Herrn Chesredaiteur Dr. Sombart u. Frau, — aha, der Kollege vom Gewer :-be Lin-zeigen Schnell durchstöberte ich Znochmals die dezimirten Reihen der Festtheilnebmer — Dr. Sombert war nicht mehr darunter Jch hing resig nirt den Schwärzlichen über meinen Arm und strebte dem Ausgang zu. »Du bleibst aber lange, « meinte mei ne Frau, »nun aber rasch nach der Pferdebaim, sonst bleiben wir noch si tzen.« B z Drin war alles besetzt, nur zwei , Siehst-leihe auf dem Vorderperron wa . ren noch frei. ; Kaum waren wir eine Weile gefah k ren, da meinte meine Frau: , WAber Männchen, sieh doch Deinen Ueberrock an, es ist ja mächtig tühl und dann der Zug »Dein Reißen . . ., i Deine Gitch. Du bist viel zu un . vorsichtig . . .. Es war so dunkel, daß sie nicht mehr salz, wie mir die Nöthe in s Gesicht stieg »Ach laß schon, es ist garnicht tiilil, man will doch auch mal etwas frische Luft fchnappen»,« wehrte ich ab umd drückte den Schwar zen ängstlich an die Riickwand· Wir kamen auch wohlbehalten nach Haus. Jn der linten Schulter ver spürte ich einen ganz niederttiichtigen Schmerz, eine Stelle des rechten Unter «. tiefer-s deutete mir heftige Zahnschmer : zen an. Nicht das Geringste von all’ dem ließ ich mir merken, einem Märty « rer gleich drückte ich mich aus dem Kor . ridor herum und athmete erst erleich tert auf, als es mir gelungen war, den Schwärzlichen an den Kleirernagel an 7 zubringen, an dem sonst der Grau Grüne gehangen hatte. Am nächsten Morgen operirte ich gleich einem der ; vorsichtigsten Haudegen Es ging auch Alles ganz gut. Jch war schon zum Fortgehen geriistet und hatte den Schevärszlichen über den« Arm getlernmt, da taim eine Frau. wDu hast’s ja so eilig heut’,, meinte sie harmlos, »lasz Dir’s gut gehen im Bureau,« dabei umfaßte sie mich, ie denfalls in der Absicht, mir einen Ab schiedstuß zu versetzen Jch wollte sie auch umfangen. Als ich ten mit dein Paletot bewaffneten Arm an’ö Tages licht brachte, treischte sie plötzlich auf. Schnell wie ein ganzes Bündel Blitze war ich an der Korridorthiir, riß die selbe aus« aber beim Zuschlagen hörte ich noch, wie mein-e Frau mir zuzuw Ifm Wu »Dein uebettoa, das ist doch nicht Dein neuer Uebekk . . Jn hastiger Eile überschritt ich die ! Straße, ich hatte mir vorgenommen, , « mich nicht umzudrehen »Willy,« tönte es da vom Ballon «l)erab, »Win . . . Dein neuer Ue . bekr . . . —-- erst on der Straßenacke zwakf ich einen scheuen Blick zurück: ! meine Frau und das Dienstmädchen ! standen- kvhaft winkend im äußersten ! Winkel des Hausrorspruniges. Jch ver s schwand schleunigst um die Ecke. s Jm Buteau setzte ich das Telephon ; in Bewegung Der Doktor von der an lderen Falultät war noch nicht anwe ; sen-d, natürlich, um einen Rausch « auszusschlafens, der eine derartige Far « benbkindheit erzeugt date, dazu gehstte « eine längere Zeit. Asbet gegen Mittag zlangte mein Kollege an. Der Aus Z listig des Paletotö vollzog sich in,aller »Als ich Nachmittags nach Hause , gingunlo den- Stmßenbcnnm passirte, ; las-»ich sofort, daß von dem Balkon zum Frauengestalten unter allen Zei chen des Erstaunens- nach innen- ver « schwanden. - .Nc-. guts Gott-« most-is mich mei : Frau, »du ist ja Dein Paleiot wie r « « ,,·Der war nie weg,« gab ich etwas lösend weila. »Bei« der Farbe ist ldoch jedes Verwan ansgefchlosien.«'