. . Adieu, Papa. Diener Skizze von C. Kaklweis. Vom Thurm der Punlansetiskinche schlägt es acht Uhr. Aus einem der Wweiligm Häuser. die dass regelmä ßige Viereck des stillen Moz-artsplatzes bilden, tritt ein kleiner, alter Herr und schlägt gomessmen Schrittes den Weg zur Elisabethbrücke ein« Die Milch meierin. die vor ihrer Thüre steht und mit detHosrathslöchin vom erstenStocl den neuesten Straßencklatsch verhan delt —- der Drechslet, der aus demi Fenster lehnt und behaglich seine Mor- . genpfeife taucht —- der Bäcker, der Ta- c peziem, der Kohlenshänsdlee und derj Messetschmied —- alle kenn-en ihn, alle ? grüßen ihn. Und er kennt alle unst-I danckt allen würdevoll und ganessm,; wie es sich für einen Mann in höherer Lebensstellung ziemt. Denn der alte Herr ist Beamten kaiserliche-r oben-s drein. ; «Johann Nepomuk KiencZ ber g e r, k. k. Locktogefällsoberamts- « ofszial«, steht in zierlicher Schrift an seiner Wohnungsihür, rechts oben im dritten Stock, neben dem Schneider Resnich gegenüber der ’I.skechsxmngs-l rakhsnsittwe Zimmerl. Dort wohnt et« seit siebzsehn Jahr-m Und seit sieb zsehn Jahren tritt er täglich, so wie der achte Schlag vom Panlanerthurm ver hallt, aus dem Hausthoe, — nicht eine Biertelminude später, noch früher Und die Nnchbsarn wissen alle, daß, wenn er jetzt bis an die Ecke gekommen ist, er dort einen Augenblick stehen bleib-en wird —-- genau zwischen dem rothen Fauteuil und dem grünen Tabourett, die dort seit Menschengedenken das Auskagsefenster des Tapezierers schmü cken Wmsksd nach seiner Wohnung sem potblickm wird. Und ebenso bestimmt wissen alle, daß dort oben, beim fünf ten Fenster Von links-, der Blondkopf seiner Tochter, der Rost, erscheinen wird, um dem Vater einen Abschiedsi gruß zuzuwinken: ein fröhliches Nicken unzeine Kußhsand: s Zumu, Papa: Rost ist der Liebling des Hauses der Gasse, des ganzen Viertels. Das ist aber auch ein Schatz von einem Mä del. Jeden lacht sie freundlich an mit ihren treuen Vergißmeinnichtaugm dem rosigen, appetitlichen »Goscherl", aus dem die kleinen weißen Zähne her » vor-leuchten, und dem neckischen Grü I berl in den Milclp imsd Blutwangen Und Jeder freut sich, wenn er sie sieht — Frau Zimmerl etwa ausgenommen deren längst Eber-ständige Tochter-, die lange Serasine, keine Vergißmeinnichts trugen hat, sondern graugriine, von de nen einesnoch dazu »unserm Kaiser aus dein Land schaut«. Roåks Mutter ist friifh gestorben Der Vater hat das kleine Geschöpf auf gezogen —— der Vater und List, der HaustrampeL eine große, tnvchigePeri son, mt Armen wie ein Athlet, immer hochgerötheten-, fast violetten Wangen und einein sonderbar eckigen Kon — ----- »wir ein Cigcmnskistl«, pflegt die Hausmeisterin vom Fünferhaus zu sa gen, die jedem gern eine kleine Freund lichkeit anhängt. List hat die junge Mutter sterben ge sehen. Das giebt ihren Erzählungen im Hause eine angenehm gruseliae VI Weihe s— auch wenn sie von der Zeit spricht, die nachher folgte; den ersten Kinderjahren Rosl’s. Und von dieser sit spricht sie gern ..... »Ja, ich ; hab was durchgemacht mit die zwei J neikn Kind und mit’n Vaternl Wir halten« natürlich mit’n Flaschl aung sogen-, die Rats. Jn der Nacht, wenn’s schreiert worden is, ’3 wohl er um g’tragen, immer er, und hat’s einge sungen und ausg’wickelt und —- ——— — no, alles halt, was so ein kleines Din: gerl braucht aus der Welt-! Jn der Irnh nachher, wenn er in’ö Amt hat mässensp hat er’s mir übergeben und neir dabei jed’5mal eine ganze Vorle smtg g’k,.-alten, wie man ein« Kind be handeln muß — er mir! Wcks doch bei mir ein bisl sicherer aufg’hoben" war, möcht’ man glauben, als bei soi ein« Manns-bild! Und ans’n Amt IW und hat’s schonYJ Kind wieder — khabt ern-o nimm-er ausstoßen Eines M . Mit vier Jahr hat- die Rost deni « stach ’kriog t. Das war eine Zeitlt » Inn teng sacht Nacht is er damals1 · » ans die Kleider kommen, immer see bei them Linderbetkl gesessen, Dr vteMzin geben md die Eis · erwacht Fäwa " " s wie tatst hinfällig-net ,I g aPrme « W. ro sit M nnd hak- Kopf ge .-.-( s- - .-s.-. »He Sir· -.- —- . — Ws W- W-«ps-.sp«v-k—s-s— ssxssissswssds sog-WAN- Jss i-.».. .-d« M schauen . . .. fimmdzwwig gut-I den hai ers-dafür hegt! . . . Die kleine m- Seet aber im mit vie Weh-eins Mein-by wie sie's g’wi·)hnt war, wemi derswietinduthinsslmt gan gen is, hat die Augen- verdreht imd g’wispelt: Lavini, Papa!« »Wie ich das damals aus-Thale hab, begreif ich beut noch nicht! ’ss Jahr drauf is sie mir in- Heiligen sia-dt, wo wir im Sommer am Landk waren, gar in Ziehbrunnien neing’fal-’ len! sJch hab g’rad nur zwei Wort mit der Hausfrau g’redt — wirklich nur zwei Wort! —- ’s Kind reimt dek weil ihrer Katz nach. die ihr auskoms men is .. . . auf einmal hör ich einen Schrei, schau hin —- und seh schon vix mehr von ihr! Denken S’ Ihnen, so was! Der Herr kommt aus der Stadt z’haus, sieht uns alle verzweifelt beim Beim-n stehen und hinunterschaute auf.; das unglückliche Kinsd —- eius, zwei . . . « siehst es nit, baft es nit g’sehn, laßt er sich an der Stangsn hinunter-. Die bricht wurz ab, und er hängt Ihnen drei Stund unten iiderm Wasser; in einer Hand ’s Kind. mit der andern an- ein' Sieiti an«g’krampelt-— bis sie ’tt mit Strick heraufg’zogen haben! . . . Ja, ich hab was durchg’mi:cht mit die zwei!« Wovon List so berichtete, das warm aber nur die großen Ereignisse. die Hauptschlachten in dem Feldzuge, den Herr Kienberget um Leben und Ge deikien seines Kindes geführt hatt-« Von den kleinen, täglich sich wieder-bei lenden, allmählich die Kräfte aufreis benden Gefechten und Scharmjjtzelts berichtete die vierschröisige Hauschtonik nichts· Wie er die sie-Leise sit-Hi gewar tet und gepflegt hatte, Tag um Tag. leiblich und geistig. Wie er mit jeder Minnte gezeigt hat-te die ihm sein Amt frei ließ, um sie dem Kinde zu wisdmerx — und nur diesem. Wie er es unter richtet, feinen Sinn für das Gute und Schöne zu wectetr gesucht, ihm Mär chen erzählt hatte, bis es in seinem Arm ämschlief — und wie er sich ge ,.—-1...x c-«.t- -..— -.-. -N Plugc uuU ZCLWIU Wen-, wen usu- us-» mtiblich heranwachsenden Mädchen ab nnd zu eine kleine Freude bereiten zu können, überflüssige und doch so heiß ersehnte, mit so fröhlichem Händetlats schen ernpfawgene Mchtigleitm: heute eine Blume, morgen ein buntes Band « . .ein Paar neue Schlittschriche .. ein kokettes Ciztäppchew So ein jun ges Geschöpf will doch auch sein Ver-— gniigen haben —- nicht wahr? Und der Staat sieht das nicht ein. bezahlt kaum genug, unt das Leben dürftig zu fristenl Da setzt man sich eben über eine schlecht gelohnie Ziffetnarbeit, bei der einein die Augen übergehen und langsam schwach und schwächer wer den . . . . und der Rücken sich trümm:. Aber am Morgen lacht einem das fri: sche rosige Gesicht des Kind-es very-trägt entgegen — und man ist belohnt ge nug! Und wenn sie des Nachmitng aufs Eis geht, die Schlittschuhe am Arm —- echte Halifax, bitte, sieben Gulden das Paar-! —- und die Saal stintappe schief aus den blonden Locken —- wie theuer die erst war! —— . .. ah, das ist ein Anblick, der einem den ent behrten Schlaf tausendfach verngt und die schwachen Augen und das Er grauen der Haare Vergessen macht. Wie schön sie ist . . . . und wie glücklich-! Sie flattert davon —- in der Tbür noch ein Gruß, ein Winken, ein selig ungedul diges: »Ah-teu, Papa!« Und hinaus aus der engen stillen Woan in’s laute Leben, in's Bet gnügen — —- dahingeslogen über die glatte Bahn, gelacht, gescherzt, getollt! Was sie beim Nachhausetonmven aber « -- -kk-s -. Ughi-— --:t. Saus-, IIISU obs IOIULJULII INIU -"""- Ulr , Kappe achtlos in die Ecke geschleudert einen Arm noch in der Jacke, an der fxe im hastigen Sprechen zmt —--- Odem los, die köstliche Winterfrische auf den erhitzton Wangen, die voll-e kindlich frohe Luft in »den glänzenden Augen. . . Schön war’s... schön.. o, sp schön! Den »Rückschwung« hat sie ge lernt und dem «doppelten Achter«! Gleich hat sie’s können —— nkcht wahr, List? Und eim Koftiimfest wird sein auf dem Eis . . .. überall hängen schon die Plakate, blau und gelb und roth. . . wo man hinkmnnri, muß man sie sehen —- nicht wahr, List? Und der freund liche junge Mann mit dem schwarz-M Schnurrbaw der immer schon- da ist« wenn sie kommt und sie s o oft führ-i — wie der gebeten hat: soc soll doch auch kommen —- nicht wahr, List? Und soz ein hübsches Kostiim hat et Ihr ange tathenL Als JvliaL Er gcht als Ro meo. Und so fwum möcht er fich, wen-n sie käm.... so gllicklich wär er.... reicht wahr —- — nein, das hat die Lisi nicht hören ksmvy das hat et Ihr ja allein gest-Sim. txt-Eben bei der Mvsikk Wie ihr »die Worte über die Lippen sprudeln! Der Vater schiebt die Ut beit zurück mrb hör-libr- nfft stillem Lächeln zu. Liebkosend streichen seine Finger ihr die feuchten- Locken aus der Stirn. ». . . . Als Julia? Aus dem Burg lheatetstück?« »Natürlich! . . . . Und die List und ich haben am Weg schon alles ausse macht. Das violette Kleid nehm ich . . . das von Weihnachckem weiß du, Pa patfcherL Die Taille muß freilich em bißl geändert werden ..... und dr Schooß auch —— in der ,,JMo-denzei jung« ist ein Bild, nach dem machen; wir’s. Nur so ein Tascherl muß-i du. mit kaufen« . . und für den Kopf so was schief herüber aus Sammet . . . . Und — oth, du wirft spitzen, wie gul mit das stehen wird, Papatfcherl . . .!« Herr Kbenbetger denlt am seine schwindsüchttge Brieftaschr. Der 22te! Noch so lang bis zum Erfienl Aber die blauen Augen haft-en so erwar tungsvoll an seinen Lippen! Wer da nein sagen kann! Es wird sich schon mache-n lassen —- ein Vorschuß oder so was. Und er nkckte lächelnd. Da bangt spe auch schon an feinem Halse. «Siehst du, List, das ich darf?! O Piapatschil Papatschil . . .«' Und in die Hände gellalschck und durch dass Ihn mer getaan Der Tag des Kostümfesress isi ge kommen Nesl sieht vor dem Spiegel JWJ spricht immerzu, aufgeregt ...... :"-.-t betet-ten Fingern, ein flattertwes Lächeln auf dem glühenden Gesicht — ksakb ängstlich-Kalb erwemmatzvoll . . . Ob er dort sein wird? Wie er Gus seksen wird?.... Dort ist et gewiß! Und E«iibsch wird et gewiß aussehen- . . mil seinem schwarzensckimxrkbatt und den glänzenden Augen,mit der-en er ei nen so ansieht, so « » Esck qukcä «:.«J Otks CH- wisscse ».»;-«.s sssku .-.-.», ».p . . . . ... .«- ,. ji: gar nicht von ihm! Dir gesellt er am End-' gar nicht?« O ja! Er gefällt Lifx schon. sie wiss-; nur noch eine Schläfe fester nähen, dann zieht ste ben- Faden aus, beißt ihn ab und sagt: »Er ist ein schö ner Man-n, da giebt’s nir! Sag, ich bab’s g’fagt!« Das Eintreten des Vaters unter bricht die interessante Unterhaltung über den Herrn mit dem schwarzen Sehnens-sann seit Wochen das tägcxche, unerschöpfliche Gespräch-Erdenta- der beiden. Der Vater kann zum Fest nicht mit geben — er hat so viel Arbeit über nehmen müssen. Der Vorschuß will kreingebracht werden- ..... nnd der Zins, der böse.ftebt auch vor der Thür. Davon spricht Papa Ktenberger frei kich nächst. Wozu auch dem Kinde das bißchen Freude vergällen! . Stunden ver-rinnen Der Va ter sitzt über seine Ziffernarbeit ge beugt und denkt, während er rechnet und rechnet, immer wieder an seine-. glückftrahlende Tochter-. Wie die sich jetzt unt-erhält! Sonnig gleitet es über seine früh gealterten Züge. Setkn Kind! Seins Schatz! Sein Alles! . . . Wie bat der griesgrämige Minist siand letztbin gesagt: Wenn man nur wüßt-, zu was man sich ärgert nnd ab plngt, so ein ganzes bunter Leben lang!? Ja, der Annsvorstawd weiß das frei lich nicht. Der bat kein Rost zu Hau se, die ihm gehör-t, ihm aslleth Für die zu sorgen allein schon eine Freude ist, ein GiiickL Das einzng wahre Glück! Und schier vergnügt arbeitet Herr Ktenberger nmtbig weiter. »Vin zehäc nnd acht sind Nehmt-zwanzig nn —- —« » . . . . Bat-of »Ab, Role Bist du schon da? Schau, schau . . .. richtig, schon halber Eins! Na, das war aber eine angeke bige UmkrhaltunsgL . . · . du hast djch doch usrtnhaltm?« ,».. Ja... oja..." Wie sonderbar sich das azrhöri. Die Stimme klingt so fremd, als oka gscr nicht der Rosl ihre wör! Nicht so hell wie sonst.» so —- — Er sieht sein Kind an. Haben sie ihm das vertauscht? Das Gesteh-U ist wohl dasselbe, und das Köpfetl ist’s mii dem Spki3«?reqm »Don feinen Blordhätchev nfn DER-n III-d Schläfe. Aber die Augen ——- ja, Ne sind verändert, ganz verändert Wse di-. ihn Messen! Und wie Ihr jetzt das Blut ikx die Wangen schiebt » . . .. Rösl!?« Da wirft sie sich ihm tm die Brust, verbirgt ihr Gesicht in den« Händen und erzählt ihm eine laws-use Geschichte von M Felix, der einen fchwatzen Schnur-Hatt hat, Winer Ist lä.d. undgwis»..und der s M M Mit het damitnmsieeimnguieuPias hat« W nnd der W kommen wird, um. . ." »Um wass« »Um mit dir zu rede-W ,,Mit miri Was will er dem von mir?« « «... I...heirathen will er mich!« DerVatethda, alsobsichder Fußboden vor ihm aufgethan hätte «Heira«tt«-en? Dieb«-I Das Kind?!« WAber Papa — — im Mai wert-' ich achtzehn!« «Achtzelm —- du?....J-a,1a.... aber das ist ja alles Unsinn-! Das ist ja nicht — —- — List! Was ist denn vorgefalleni Lisi?« Ja, die weiß auch nur, was ihr Rost auf dem Heimweg, abgerissen, im tol len Durcheinander erzählt hat« Mein Gott, auf dem Eis-lauf platz sind mehr Lewt —- da hab ich sie kicht immer im Aug« behalten tön rent« Und aus Rösl ist nichts vernünfti jaes heraus zu bekommen. Sie hat ja dem Papa ohnedies alles gesagt: Jn igenieur ist ek, unsd Felix heißt er, und emen schwarzen Schnurrdart hat er! Was will man denn noch mehr von ibm wissen? Felix ist doch ein sehr schöner Name —- nich-t?« Der Vater sieht sie immer nur so an. Sein Kind —- was haben sie mit dem gemacht? Ganz fremd ist es ihm geworden in den paar Stunden — »aanz fremd! Am andern Tag tommi er wirklich, der Felix mit dem schwarzen Schmier bart. Und eine Stunde geht es im Hause von Mund zu Mund: die Mens hager-Rost ist Braut! Der Bräuti gam ist ein eleganter Herr, jun-g, retch’ und hübsch . . . . hat eine große Fabrik»l in Rußland, und war in Geschäften! hier, wo er Rost auf sdem Eis kennen gelenwt und sich tniall unid und fall so sterblich ini sie verliebt hat, daß er sie vom Fleck weg heirathet —- ohue Mit-— I gift und Aussteuer. » »wie sie gehtk und stcht!« . . . . « So ein Glück! »All, MCN lCMk ihrs gclmcllcff cr ilärte die Milchmeierin wohlwollend. »Es wird schon- sein Halerl haben!« meint die Hausnieifierin vom Fünferi haus. »Ja-s Russische ließ ich meines Tochter schon überhaupt nichi!« Frau Zimmekr läßt sich in keimt Erörterungen ein. Aber sie nimmt fortan, wenn sie ihre Wohnung ver-« läßt, die Haltung einer geträntten Kö- I nigin an, nnd ihre langeTochier storchti hinterdrein, wüsihende Blicke schießend —- einen von links niach rechts, den- an dern von rechts nach lirris. »Das unreife Ding!« sag-m sie da heim verächtlich, wenn sie von Rosl« sprechen. Lisi ist zum Qralel des Hauses avancirt. Röther und viereckiger als je, versammelt sie eineaufhvtchmde Ge meinde um sich, wo sie sich blicken läßt, und beantwortet gnädig die unser schöpflichen Fragen, die auf sie ein-stür men. »Ok) die Roäl glücklich ist? No, wär nicht aus! Das is ja wie Vom Himmel gekommen! So ein Manns Und wie der verliebt ist! Seit er nach Rußland zurück is, urm dort alles für die« junge Frau herzurichten, kommt täglich ein Brief von ihm —- täglich, bitt-ei Und aus Rußland! Hat wer einen Begriff, wie weit das ist?« Nein, niemand hat einen Begriff. Nur Pepi, der Sohn der Milchmeierin, erklärt bestimmt, daß man »mit’n Nordbahmhos« hinfahrL »Und die Pøsipacket — alle Wochen wenigstens eine55" fährt Lisi trium phirend fort. »Mit Sacherln drin . . . Sachetlnl Na, da kann man über haupt nicht reden. Ring und Uhr und Bracelettesh nnd ein Mass. . . . und eine Baa.... und einen ganzen Zw belpelz....! Der Mann hat Geld wie Heut an Nußland, mein Gott, da haben sie-S halt! Ich bitt Sie, da Machst U doch det tufsilche THA« MI Wenn siehe-n mit offen-sen — i «·--- -- — wo em wuaz w Deut eines begrei fen sie nicht: Her-: Kienberger sieht Igat nicht so glücklich aus, wie man eåi von einem Vater erwarten sollte, derf seine Tochter so awßarklg ,,a7sbtingt«. ENach wie vor verläßt er mit dem letz .te-n Schlag der achten Moramsstunde ldas Haus und schrägt den Weg wach zdem Amt ein-. Nach wie von dantt et Even Grüße-nde gemessen und leutfelig, nach wie vor bleibst et beim Auf-lage fmftet des Tapezieeees stehen, genau zwischen dem rothen Fauteuil und dem grünen Taboutett, und sieht zu dem Fenster auf, an dem Rost ihm sonst den Abschiedsatjqkz zugenickt hat. Aber dazu hat die fest doch keine Zeit. No ja, das muß doch jeder einschm. Eine Bmutt Die hat andere Sachen km Kopf, als khtens alten Vater, det W W W Und Its ihr »Ma- Mk wartet. Wird auch so in's Amt gehen Ismien....! O ja, das kann er f wiß. Aber, wenn er weiter geht. knickt et zusammen, so daß der kleine alte here noch kleiner erscheint ..... und schleicht an den Häuser-n- him wie ei ner, der eine schwere Last trägt . . . ei nen tiefen Kummer . . . . Alle bemerken es: die Leute im Hause und auf der Straße, ie Kolle gen im Amt -— sogur Lisi schiTttelt manchmal bedenklich den Kopf, wenn sie den Herrn die Treppe heraus schiseichm sicht. müht-Tig- Stufe Um Stufe erklimmend, das Haupt gesenkt die Züge schlaff ——— oft eine Thräne in den Aus-en die er freilich hastig trock net, ehe er seine Wohnung bei-ritt Denn Rosl darf ja nichts merken! Und sie merkt auch nichts. Sie allein nicht. Sie wiirde es auch nicht begrei fen. Was beliimmerttlpn denn? Daß sie einen Mann bekommt? Und einen liebe-n, guten, schönen obmdreinJ — Nach Rirßland muß sie freilich mit ihm -— aber darauf freut sie sich ja! Die Trennung vom Vater wird sie gewiß schmerzen . . . . selbstverständlich! Ader diese Trennung ist diePforde, durch die sie zum Gliicke eingeht Das müßte den Vater doch eigentlich freuen! . .. »Das Alter macht eben eigensiichtig!« denkt sie. wenn sie überhaupt einmal in einer verlorenen Minute dieser Nebensache gedenkt. Und dann ist sie gütig unsd nachsichtsvoll mit dem alten Papats schi«, umarmt ihn, plaudert mit than . . . kindlich heitern Unsinn wie ein-st. Auch er versucht dann den Ton von einst wieder zu finden. «Siel)«si du Roserl,« sagt er und zieht sie zu sich auf den Schooß nieder, «—— siehst du, Roserl, du wirst jetzt bald fortgehen . . weit . .. und dein alter Vater wird al lein zuriickbleiben . .. ganz allein . .. als sein rechter einsamer Spatz . . . .!« Sein-e Stimme zittert. Bei dem einsamen Spatz« lkat er lustig aus « f--I-— k--fl- »t-- ««) If:-.-t Is:-k:·ös AUM1I. ZVUIFIII, MS L- tckslsss IIUHIIW —-— wie ein vergewaltigtes Schluch s-«. lich dämmert es in ihr auf: eine Ah nung des Unglücks, das da so dicht, Herz an Herz, neben ihrem Glück wohnt. Sie fühlt es, freilich nur oh ne es zu verstehen. Aber der arme alte Vater thut ihr doch aufrichtig leid. ,,Papatscherl . . . liebes, armes Pa Patscherl...ichhabdichja solieb.. . und ich tvetd’ immer an dich denken unsd —- ———« Sie schmiegt sich in üderquellemder Zärtlichkeit an ihn und streichelt seine eingefallenen Wangen. Wie frech und leicht ihm mit einem Mal wird. Alles ist vergessen, Vergangenheit und Zu kunft sind versunten, nur der Augen blick lebt und leuchtet . · . Beide schweigen — ganz still wird es im Zimmer Da klopft draußen Jemand an« die Wolmungsthiir. List öffnet und stößt einen Schrei aus«-s —- ——— eine tiefeStim me spricht leise dazwischen « s-—s Rosl springt auf, horcht mit vorgeneigtem Kopf, ihre Augen weiten- sich, ihr Atlyern jagt, ein Zittern überrieielt sie. »Felix!'« Und ihm entgegen, unid ihn in die weitgeöfneten- Atme, und Kuß um Kuß getau.scht unt-er feligem Stamme-hu ,, ....du!..·« Der Vater steht daneben, verwirrt, betäubt, erbittert. »Rosl!« ruft er. »Rosl!« Sie hört ihn gar nicht« »Er« ist ja da —- .,«,er den sie liebt, dem sie sich fortan zu eigen giebt mit Leid unsd Seele. Ein Gefühl des seines-, der Scham, der tollsien Eifersucht über tommt den Vater-. Dasiisr bat er sie gtvßgezcsgens- dafür sein Leben geop fert, Tag um Tag, Stunde um Stun de, wie einer sich langsam verblute« ...Dafiir! Undnwh daerdieZeit gelommen glaubte, für all’ die Liebe, die er so verschweiwerisch gesiiet, ein weman Glück zu ernien.... nur ein ganz kleines-, bescheide Glück nun kommt eines Tages irgend ein fremder Mann daher, der nur zu rufen braucht, nur die Arme zu öffnen, und sie fliegt then zu send hat- teinen Bat-er mehr, tein Heim . . . . . Zu umhe, Alles ist zu Ende s . . . Die Eeremonie «En der f..«..i,-k Ist vorüber, das klein Hochzeit-bitter im Fe lix-« Hotel auch. Rost vertauscht da heim das Brauttleid mit dem hübschen Neifekosstijm, das Felix besorgt hatte Alles ist geordnet die Kvssn sind auf den Wagen gepackt, der unten wartet, das ganze Haus ist auf »den Beinen um von Rosl Abschied zu nehmen. Frau Zimmetl hat einen Kampfha sienanfall und ihre Tochter schielt wie noch nie. Unter feierlichem Borcmttitt Lisish die hauWchqhntsW Wänd sack mit der Mit-e eines Trauerpr pes nagt ver-aß- vsg jwosskum tu Arm die Wohnung Wut-i Plllrste der Vater. Nin bis an die sz « sappe. Wetter tragen ihn dte zittern- » den Beine nicht. Rosl weint hier und littßt den Al ten »Papatschetl —- liedes gutes W scherll Sei nur ganz ruhig. Ich geh ice nicht aus der Weltt. . . Und in- Nuß land tst’s gar nicht so kalt. wie dlie Leute tlyiet glauben — nicht Mr Lixl? · . . und dami- hab ich ja den schönen. warmen Pelz . . . imd die Waggons sind auch get-eilst — nicht wahr, Lile . . . Und jeden Tag schreib’ ichdtir . . . und —- -—— « Eine lange Umarmnm Die Nach barin-neu stehen in bescheidener Entset mmg auf dem Gang und schrien-Den sich vor Rührung. Endlich malmt der junge Ebemann leise zum Ausdruck-: »Wir Versäumen den Zug. Nitsle Es ist vorüber Sie trocknet die leh de Thräne und lächelt wieder. Durch das Gangfenstet fällt ein Side schräg aus ihren lieblich-en Blondlops. Nun steigen sie die Treppe hinab. Der Vater lehnt sich übe-c die eiserne Balusttadse und folgt ihnen mit den Blicken. Sie schmiegt sich an den Arm des Gatten. der sich zärtlich zu ihr nie- » . 4 der neigt nnd ilir etwas in’s Ohr stü- K. stcrt. cirröthentd lacht sie. Alles das beobachtet der Vater, und seine Lippen zittern. Da sieht sie em por: »Schau---—dek Papa stehst noch oben!" Und mit glänzendem glückstmlxlew den-Augen, sest unst- vektmuend aus den Gatten gestiitZL winkt sie fröhlich bin aus, als ob es aus eine kleine lustige Svcstiersakrt Firme: »Abseu, Ps:Pa!« do « Aus dem Vadekebein. Herr: »Die Stunden, die ich in Ih rer Nähe verieben duka bheuerste Freundin-, gehören zu den glücklichiien meine sÆns. Ich scheide mit m nwnlosem Weh und wende Sie nie ver gessen! O, könnte ich Sie ganz besi Dame: ,,Lange haxbe ich geiämpfi und hätte Ihnen gern da Schwerste ek spart —- aber ich darf wicht; ich muß Sie IW liessen ohne Trost unsd ohne Hoffnung. Verzeih-en Sie mit» daß ich Ihnen bi sheute verschwieg, was ich schon längst hätte bekennen sollen: ich —- ich bin verheirathei!« Hm »Ich Auch!« Aus Leipzig. Fremden »Sage-n Sie doch mal, wo ist denn die Lessing . . ; oder Messing straße?" Hökerin (nachsinnen-d): »Ach. mei’ guiestes Herrchen, Sie meen’ am Ende das Kuppergäßchen?!« - - . Vegetarianers Nache. »Ja, was- seh« ich! Sie, ein so er pichtet Vegetarianer, essen einen Ha sm?;« »Na-r aus Rache ——— weil ums die Luder den Kohl wegftessen!« SpottvögeL v. A.: »Was, der alte Oberst nimmt jeßt jäh-m die vierte WI« :,,,Ja der Ali-e war von jeher ein vleidensssimftlichet Sanmier!" OOO - EinSteptiken A.: «Glauben Sie an den Zufall?« B.: »Mit ist noch nie etwas zuge fallen!" — Selbsitrosi. »Ich bin- ganz irostlos über den Verlust meiner Frau, aber -—s— es hörte ja doch noch schlimm-er kommen tön nen!« »Wie benn.«' »Na, ich hätte ja sierben können!« OOO Was Seltenes Fräuloim »Herr Dolwr, ich habe gestern Bier geirnnlen und lxrsbe fürchterlich Kopfrvehi« Dotier: »Das ist freilich etwas Un gewönhliches ——- ein weiblichet Miets« Bleibi sich gleich. Aelteres Fräulein (zu einemhetrmt »Ich lamr nicht begreifen, wie manche Damens ihr Alt-er- ste-leugnen Ich zum Beispiel würde jederzeir mein rich tiges Alser angeben.« herr: »Aber bitte, Fräulein —— man würde es leren me glauben!« E r s p a r n i ßf »«.er.DuhassiDeinerFk-7u einen so theuren Ring getauft-f Wel che stichwendungk « Genesis-Ah eine Ersparnis-: Siebrwchtieiidemrmrmehrlsalbio viel WWP