; k 1 » Ortes-weilen Unser besiebter - stillt-Meister Kaki Ludwig M , nie-m und Frau begingen die goldene - Hochzeit. Buchmanv W im 78·- M dem-u Gattin im 72. gedenkend-ce Beide sind körperlich und geistig noch frisch und erfreuen sich der besten Ge sundheit. -Schifserstadt. Inder Sitzung des Schöfsmgerichis Speier kam der Einbruch eines hiesigen Fabrirarbeiiiers zur Verhandlung der gegen- ein Straf mandasts appellirte, das ihn wegen Ueberschreiiung des Bahngeleises zu 30 Mart verurtheilte Das Gericht be stätigt-e das StrafmanidaL « Königreich ·Wiirttemberg. Beihingen-. Der 24 Jahre alie Balynartbeicker Friedrich Lang besuchte die Kirchweihe in Benningen und trat Abends den Heimweg den« Bahnkörper entlang san. Jnfolge eines Fehltrittö stürzte der Ungliickliche an der Fest wegiiberfilhrung auf dmsWeg hinunter Und erlittt so schwere Vetter-ungern daß er starb. Cawrvsta t t. Jn- der hiesigen Wagnerwerifiätte verwickelien sich die Riemen einer Transmission, wodurch idie Twnsmissionsvorrichtung von der Decke gerissen wurde und dem zufällig gerade unter ihr stehenden Arbeiter Proff aus den Kopf fiel. Es wurde demsele die Schädeldecke eingeschla gen-, was seinen- sosortigen Tod zur Folge harte. Er ist 56 Jahre alt und Vater von- 5 Kindern. Heilbrunn. Der bei Willsbach dernngliickte Lokomotivführer Geiger von— hier ten-nie seine-n Dienst wieder antreten. Jn dem Befinsdens des schwer verletzten Zugfiihrcrz Scheible Von Ewile ist noch keine Besserung eingetreten-. Mühlacker. Zwei auf dem hie sigen Bahnhof angestellte Weichenwär der lebten- ini Hader uinid Streit Vori ges Jahr wurde ein-er von ihnen wegen verschiedener Unregelmäßigkeitien im Dienste entlassen. Aus Rachsucht hat mm der Entlassene nuf dem hiesigen Bahn-hole seinem Gegner aufgelauert, diesen, während er Rangiierdienste ver sah, überfallen untd mit dem Messer niedergiestochenr Der Ueberfallene hat eine so schwere Wunde am Oberschen iel erhalten-, daß es zweifelhaft ist, ob er mit dem Leben davoriiornmen wir-d. Ravensburg Ein- Oelononi und Wunder einer benachbarten Ge meinde beabsichtigte, sich demnächst wie der zu verehr-lichem Die Tochter einer derselben Gemeinde angehörigeni Witt we, die ihm bisher den Haiizhaiiaes führt, war verschwunden und alle Nachforschungen waren erfolglos. End lich sansd man ihre Leiche in einem nahen Weiher. Die llwgliictliche scheint geht-sit zu haben, an die Stelle der Hausfrau zu treten. Die Vraust ksi inzwischen vom Verlöbniß zurückgew Lc-lk. U ra ch. Jn Dettingen bei Metzin gen ließ sich ein lfjjähriger Schmiede lehrling vorn Zug überfahren Der selbe wurde von seinem Meister hart behandelt, und als die Eltern seinem Wunsche, ikyn aus den« Händen des Meisters zu befreien, nicht entsprachen, verwirklichte er seine schon früher ge äußerte Drohung. Ulm. Ein 78jäbriger Mann in Elchingens verunglückt: auf gräßliche Weise durch Umwerfen einer Betro leumlarnpe. Derselbe war lo entsetz lich ver-brannt, daß er schon am andern Tage seinen Qualen erlag. Ziittlingen Der Briesträger Kollrner glitt aus dem nassen Bahn sieig aus und fiel so unglücklich unter den eben bereinsabrenden Bria, daß er von diesem überfahren und getödtet wurde. Großherzogthum Baden. Karlsruhe Zwei Brüder, le dig-e reiche Bauern bei Werten-, die zu-« samtnen aus einem Unwesen lebten, setzten sich gegenseitig zu Erben ein und für den- Fall ihres Ablsebens ihre Haushälterins Marie Reser, unter Ausschluß ihrer armen erbberechtiigten Verwandten Die Reser- soll aber be reits von dem Benediltinewater der Abtei Meilen so ,,suggerieri«, »einge lreist« unsd »a,esichert« sein« daß aus ihrer Hand das schöne fette Erbe, über 100,000 Mart, an das Kloster Weiten Eber-geben« würde. Zwei der armen Verwandten fechten nun im Arm-en tschce das Testament an, weil 1) die beiden Tesoatoren bei Abfassung des . Testaan gar nicht anwesend wa ren; 2) die Unterschriften derselben- ge sälscht sensoz Z) der eine Testator gar UW Mlcgmlgssiilzig war, weil ibn kurz vor der Weg-ebenen Zeit ein Schlsocufsll Men« bat: 4) vie als-i Erbirts etngesehte hauthälterin Retet « Im As SWgrer gilt, während das .- J I s-W W iu- Wikuichkeu der-i Kloster Metten erhalten- werde. Zu : erwähnen ist noch, daß der eine Testa tor in den Wahn verfiel, er batbe nach Aufrichtung dieses Testaments nichts-;I mehr zum Leben-, so daß er einens Selbst-mor"dvers·usch machte. Die End schaft selbst ist jetzt, nach »dem Tode auch des zweiten Bauern, bereits zu Gerichts-banden genommen-. Die Ber handlung ist aus den 18. Januar 1897 vertagt worden-. Furtwangen«. Das auf der Neueck gelegene Gastbaus »Im Stadt Freiburg« brannte bis auf den ersten Stock nieder. Die Feuerwebr von hier, Gutenbach und Neutirch waren zugegen, obne Meister des Brandes werden zu können. Das Gasthaius, das auf freier Bergeshöhe gelegen-, von der man eine prächtige Rundschau über den ganzen südlich-m Schwarz wald und die Vogesen genießt. wurde jeweils im Sommer zahlreich von Luftturgästen zu längere-m Aufenthalt benützt. Durch Spielen von Kinder-n msit Zündbölzern soll sder Brand ent standen sein. Das Gcbäude war ver sichert. « Großherzogthum dessen B eni Ehe-im Dixsz Oetonomiego bäude des Landwirtibs Anton Weiß in der Nectarstraße standen in hellen Flammen, noch ehe die Löschengsar eiten begonnen werden konnten. Die geräumigen Stallungen waren an den Wildpret- Wd Geflügekbändler Jo hann Schwert ver-miethet. Sämmtli ches darin etngestellste Geflügel, circa 150 Gänse, 300 Hühner unid 80 Stück Enden, verbrannten vollständig- Pferd und Schweine konnten noch mit größ ter Noth gerettet werden-. Die in der Scheu-ne und aus dem Stallde auf geschichteten Heu- bnid Fruchtvorräthe, zumeist ärmeren, unversichsrrten Leuten gehörig, gaben dem entfesselten Ele ment reichliche Nahrung. Scheuer und Ställe brannten vollständig aus. Die Feuerwehr schätzte die angrenzenden Gebäude, M a i n z. Wegen Majestätsbeleidis gung wurde von der Straflammer des hiesigen Landgerichts die geschiedene Frau des Arbeiters Fürst von hier zu 2z Monaten Gefängniß verurtheilt Während eines Aufenthalte-Z irn Ge fängniß hatte sich die Frau in umwa lifizierbarer Weise gegensMitgefangene über das Familienlebens des Kaisers ausgesprochen Jetzt ist durch ityre Bestrafung das Vaterland gerettet. J n g e n h e i m. Förster Pfander und Frau unsd der Haushofmeister des Prinzen Lusdwig oons Butten-bera, Streb und Gattin feierten die sillberne Hochzeit-. FreieStädtr. Hamburg. Ein entfetzlicher Un glücksfsall eteignete sich auf hob-er Ses an Bord des von Philadelphia hier an « gekommene-n englischenDampfevs »En eus«. Durch einen in Brand gerathe nen Oekbahälter wurde das Mann fchaftslogis unid auch »die an Dack füh rende Treppe in Flammen gesetzt nnd brannte-n gänzlich auf, ehe der erste Offizier, zwei Mann umd ein ,,blinder Passagier«, der sich wachEuropa dir-wh schnmggelns wollte, sich retten konnten. Alle Bier kamen in den Flammen nim. Ein- Zufamrmenftsoß zweier Wagen. bei dem zwei Pferde getödtet war-den, fand auf dem Neuen-Pferdemarkt ftait. Die Deichsel eines PetIoleusmrvagens drang dem Pferd eines Bierwagens in die Bruft und riß diese gänzlich auf fo daß das Thier wasch einiger Zeit starb. Auch das Pferd dess- Petroleum wagen-Z hatte durch den Anprall f o schwere Vetleßnsngen erlitten, daß es nach wenigen Minuten an- innerer Ver blutung verendete. Bremen Nachdem am 25. Ok-l tober bereits zwei Gier-ehrte vom »Jl ris« hier ein-trafen, läusft jetzt die Mel dung ein« daß auch die übrigen Gerei ieten am 27. November in Micheli-riss Lmven ankommen werden. Für einen feierlichens Empfang werden« besondere Vorkehrungen getroffen. Oefterreich-Ungarn· Wien-. Auf Schloß Liebenstein bei Eger ift Graf Clemens Zedtivin Liebenftein imAliser von 83 Jahren ge storben-. eDer als Dialektdichier be kannte Graf war am 28. September 1814 geboren-. P r a g. Die Unsttte des Hochzeit-s fchießenss forderise im Erzgebirge aber mals ein Opfer-. Als ein aus sieben Wagen beftseheiwerhochzeiiszug mit 35 Personen aus Hengstererbens durch die Häuser-reibt auf der Straße gegen Abertham sahn fielen mehrere Schilfse, wobei die Hmodfchuhniisherins Kranz durch eine Schrotlasdwng ins die linsie IBrustfeiie lebensgefiibrlich verleni zwar-de « — I A West-. Der zum Tode durch den Stwng verurtheilte Robert Finger-but der in Gnnmden den Wiener Privat-Eier Martus Ostersetzer ermordet bat, wur de vom Kaiser zu lebenslänglicher Ker terftrafe besgnadtgi. Robert Finger-but wurde dem Kreisgetichtspräsidensten vorgefüihsrt und von dem kaiserlichen andenatte in Kenntniß gesetzt -—-—.,»- » ..,- .-.. — Alles per Blitz. Die Rolle der Elektrizität im Haus halt. Die glänzenden Erfolge der Elek trotechwik auf dem Gebiet der Licht iunsd Krafterzeugung haben bis jetzt leine Arbeitsleistung des elektrischen kStromeS in den Schatten gestellt, die Heigentlich als die ursprünglichfte Aeußerung dieser Kraft angesehen werden muß: die Wärmeentwicklung Jeder elektrische Strom erzeugt Wär me, wenn er die Leitung durchfließt, und jeder Leitungsdraht kann durch einen genügend kräftigen galvanischen Strom zum Glühen gebracht werden. Die Erwärmung hängt von der Stromsiärke und dem Widerstand desf Leiters ab, und wir haben es in der Hand, nicht nur jeden Temperatur grad, sondern auch eine beliebige Kon zentration der Wärmewirtung, wie es für Heizztvecke nothwendig ist« hervor zurufen-. W- dnfnkbfts Jnfm pfui-I til-»si schen Heizapparates besteht in eineml spiralförmig aufgewmisdenen Neusc berdraht, der, auf einer isolirenden Platte von Porzellan- oder Assbest be festigt, durch den- Strom einer kräfti gen Batterie oder Dynamomaschine er hitzt wird. Der erglühende Draht kann dann entweder direkt zur Erwär mung oder Entzündung eines Körpers dienen, wie beim elektrischen Plätteisen. Eigarrenanzünder u. ähnlichen Gegen Uebertragung milder Wärme durch die Isolier- unsd Deckplatten erfolgen, wie dies insbesondere für Kochzwecke ange messen ist. An Stelle des Neusrlsbev drashts verwendet man auch mit ganz feinen Plattindrähten umwickelte AS bestschnur, die spiralförmig in eine Chamotteplatte eingelegt und mit ei ner Glimmerscheibe überdeckt wind, so daß die zu erhitzen-den Gefäße direkt auf diese Platte gestellt werden kön nen. Will man größere Zimmeröfen kon struiren, so hat man den Draht, der bei zu heftiger Wärmeentwicklung schmelzen könnte, nur angemessen start und lang zu wählen und ihn, in zahl reichen Spiralen aufgewictelt, ins einem eisernen Mantel unterzubringen-. Der artige Oefen sind in der That vielfach; als transportable Heizapparate ink England und Amerika, in jüngster Zeit auch in Deutschland hergestellt Morden-. s Die elektrischeHeizung ist also höchstj einfach und bequem, und man fände fürwahr an diesem Heizapparat nichts auszufegen-, wenn die Erzeugung elek trischer Wärme weniger kostspielig wäre. In Häuserm die bereits an das elek trische Straßennetz angeschlossen sind,l wird man sich mit Rücksicht auf beson-I dere Vortheile auch manch lostspielige-z res Vergnügen leisten können. Sol wird die Hausfrau die Vorzüge eines elektrischen Plätteisenå, das jeder Zeit durch Schließen des Strome-Z erhitzts und ebenso schnell wieder abgetiihlts werden kann, wohl zu schätzen wissen-; .Uul«c lMll-(1(, IUYIUL uuuf IIWJ Ziclllclwc trostspieiige Annehmlichkeit ist die exer ltrische Treppenbeleuchtung bei Nacht, dise jetzt bisweilen automatisch durch Oeffnen der Hansthiir in Betrieb ge setzt wird nnd so lange die Erhellung des Trepwnshalises bewirkt, bis man bequem die Wohnung erreichen kann. Indessen find die elektrischen Fernziins der für Gasflammen in jüngster Zeit so vervollkommt worden, das-, man sicb dieselbe Annehmlichteit mit geringeren Mitteln- verschaffen kann. In Berlin tonstruirt man u. A. einen Apparat, der bei einem Fingerdruck auf einen Knon in beliebiger Entfernung eine oder mehrere Gasflainmen entzündet und bei einem zweiten Druck wieder verlöscht untergleichzeitigem «3chließeii des Gaöhahns. Bei weiterer Vervollkommnung die ses Systems wird man auch Gastoche und Heizapparsate mit Fernziindern verbinden, so das-, z. B. die Hausfrau vom Schlaszimmer aus den schon Abends aufgestellten Kasfee oder Thee bereiten und die Wohnzimmer heizen kanni, ohne die Hilfe eines Dienstboten in Anspruch nehmen zu müssen. Aber selbst in Häusetm die keine eletttische Leitungbefitzen, bedient man sich schon heute eines kleinen Fern-zün -l ders, mit dessen Hilfe selbst Kinder ge fahrlos das Gas an Kronen und Am peln anstecken- können. Es ist dies ein kleiner Apparat in Form einer leichten Meiallskange oder Peitsche, in deren Griff ein kleines galdawisches Element untetgsebracht ist. Bei Berührung ei nes Druckknopfes springt aus der Spitze ein elektrischer Funke, der di Eniziindung des Gases bewirkt. » Alle diese mehr oder minder zweck Emäßigen Vortichrungen geben aber nur feinen ungefähren Begriff davon, welche YRolle die Elekiriszität im Haushalt Ynoch zu spielen berufen ist. Jn nicht allzulaniger Zeit wird jedes Haus eine Großsiadt an das elektrische Straßen netz angeschlossen sein, wird jeder Hausstand ebensogut Elektriziiät ges lieferi erhalten, wie heute Gas unsd Wasser. Wir werden« dann nsicht alleir elektrisch heizen, kochen und braten sondern auch elektrisch waschen, rollen und plätsiem d. ch. die heute schon ge bräuchlichen Waschmaschinen, Man geln u-. s. w. werden under gleichzeiti-. ger Anwendung von-Wärme und Krafi in Betrieb gesetzt werden. Bermuth-; lich wird msan dann auch das Nähem Weben und Stricke-n im Hause elek-( trisch betreiben. Elektrische Aufziige werden in jedem Hause Personen und Lasten befördern und die Treppen als » lenfalls als trauriger Noihbehelf gel-J ben· Das Telephon wird so iverbreitetl sein, wie heute die elektrifche Glocken-’ leitun«g, und Jedermann wsirrd sich der elektrischen Kraft bedienen wie seiness Tafchenfeuerzeuges T —- s——.—OO-s——- - -· i Luna, der Jnsirrgenten-Chef. Erst vor wenig-en Tagen wurde es, wie der ,,Hamburger Correspondeni« mittheilt, in Madrid allgemein be kannt, daß Luna der Flibustier, ein-er der wildesten, erbitterstew Kämpfer gegen die Herrschaft Spaniens auf den Philippinen, der Juan Luna Na bicio fei, den ganz Spanien als einen feiner besten, hervorragenidsten, ge nialsten Männer fast zwei Jahrzehnte lang gefeiert hat. Der Lebenslauf dieses Mannes, der übrigens durchaus nicht als Ausnahmefall anzusehen, ist entschieden neben der Unfähigkeit der Gouv-erneute in den Kolosnien eins der tragischsten Momente ins dem furchtba ren Kampfe, der Spanien ungezählte Opfer abverlangt. Luna, ein« Einige borener der Jnselgruppe, tam als ganz junger Mensch nach Madrid, wo er in Alejo Vera — dem heutigen Direktor der spanischen Akademie der schönen Künste in Rom —, der bereits vor 80 Jahren inv den dortigen Künstlertrei few tonangebend war, einen väterlich sivohltvollenden Lehrer und Protektor fand. Alejo Vera, der das große Ta lent des jungen Luna sofort erkannte ermöglichte diesem nicht nur ein soli des, auf durchaus künstlerischer Basis beruhendeg Studium derMalerei, son- z dern er führte seinen Schützling gleich zeitig in die exilusivften ariftokraii schen Cirkel der Hauptstadt ein, die sichs dein Abkörnmling der fast völlig unei-; viliscrten, halb barbarischens Uribevölke- » rungsder stolonien sonst nie geöffnet. hätten-. Nachdem Luna Ein Madrid die Religion, die Sitten und Gebrau che, die ganze Kultur der neuen Hei matb in sich aufgenommen, siedelte er fiir einige Jahre nach Rom über. Hier entstand unter vielen anderen fein weit über Spanien hinaus bekanntes Bild: »E[ Spoliaruin«. indessen völlia durch Liebe und Verzeihung vertlärter Hei landsgestalt man d e Offenbarrung ei )nex; großen Genies erkannte und fei erte. Maler und Gemälde wurden mit frenetifchem Jubel in Madrid em pfangen, Luna Nodicio war der Held des Tages. Bald darauf führte Ihn sein unsruhigserGeift, der aus neue Lor deeren, auf Ruhm und Reichthum ausging, nach Paris, wo sein Name nicht nur durch feine Kunst, sondern auch durch einen EhrenhandeL der üb rigens mit einem richtigen Mord viel Aehnlichkeit hatte, ebenso populär muri de wie in Madrid. Luna wurde vor die Afsifeu gestellt, aber seine Freisprse chung erfolgte. Sein Vertheidsiger hatte es verstanden-, in einer hinreißen den Weise die Richter davon zu über zeugen, daß der Maler, der Sohn ei ner heißblütigen Rasse, der von Kind heit an mit der Waffe umzugehen ge wohnt war, im Affekt feiner Leiden schaft naturgemäß gav nicht anders hätte handeln können, daß es für ihn durchaus selbstverständlich war, wenn er seine angetaftete Ehre mit Blut reinwasche· Durch diese Episode erhielt er bei denSpaniernzdie wohl fast ausnahms los so gehandelt hätten, einen neuen Strahlmglanz. Seine Werte fanden preißenden Absatz. Nicht nur alle tei I chen Kmvstliebhaiber und bedeutenden Poivatgalleriem sonder-w auch der Se nat und das Nationalmuseum erwar ben seine Gemälde, er galt als einer der bedeutendste Maler der Nation, seine Hertuinft, seine Abstammung waren völlig vermischt und vergessen, er galt als Spanien Da packt-e ihn plötzlich vor etwas iiber drei Jahren die Sehnsucht nach dem Heimathlande. Er wolle und müsse die längst gelockerten Reste der Familienbande wieder befestigen, sag te er seinen spanischen Freunden, als er sich nach den Pchilippinen einschiff te. Die erste Kunde; die von ihm nach Madrid drang und die ihn als ein-en der Hauptempörer nannte, wurde dort so lansge mit Unglauben unsd Zweifel aufgenommen, bis sie sich buchstäblich Wahrheitete Luna Novicio dankt seinem zweiten Vaterlande, das ihm Erziehung, Kultur, Losrbeteren und Reichthum gab, mit einer wilden-, ver wegenen Empörung, mit loderndem Hasse. —— — -s——— -O.-—- ——— Fichtennadcldust. Von Heinrich Seide!. Durch schwülen Wald in Sommerta gen, Wo der Pirol aus Wipfeln rief, Sonst alles ruhte, alles schlief, Da ging ich, wo man spHolz geschla gen. Der fommerlichen Sonne Gluthen’ Sie senkten sich in goldnen Fluthen Hin auf den unbeschiitzten Grund — Ein süßer Fichtenwadelduft f Erfiillte rings die heiße Luft jStill brütend in der Lichtung Rund. Und wie auf Schwingen fortgetragen Hin flog mein Geist zu Wintertagen, Wo in des Zimmers stillem Kreis Der Tannensbaum die harz’gen Düfte Haucht in die samftdurchwärmten Lüfte Und Rauschgold knistert zart und leis. Und meinen Busen fühlt ich’s dehnen Und mich befiel ein kindlich Sehnen Nach dir, du holde Weishnachtzzeih Was darf man in des- Sommers Rei chen Wohl deinem ftsillen Glanz vergleichen Und deiner trauten Heimlichkeiti Die Zeit verging. —- Jn Wintertagen Da wurden Buden aufgeschlagen Mit all dem- sonderbaren Tand. Das Wunder stieg vom Himmel wie der Auf die verfchnesite Erde nieder — Die heil’ge Weihnacht kam in’s Land. Es stand die schöngeschmückte Fichte Jn farb’g«em Glanz, in hellem Lichte, Ein goldumglänzter Märchenbaum Doch, als der Zweige harz7ges Düf - ten Nun schwebte in den warmen Lüften, »Kam’s über mich gleichwie ein Traum. yDa war-d mein Geist hin-weggetragen YZU gluthgetränslten Sommertagen — sJch hört’ ihn rufen, den Pirol. iUnd Vogelfang, und blüh’ndc Wälder, illnsd grüne Wiesen, gold’ne Felder — iEin Märchen schienen fie mir wohl. — stlnd meinen Busen fühlt’ ich’s deh · nen, Und mich befiel ein tieer Sehnen Mit drängend lieblicher Gewalt, Und als ein Glück, nicht auszusagen, Erschien es mir: in Jammertagen Zu wandern durch den grünen Wald! Deutsche Agitation in Belgiem Der ,,Deustsche Verein zur Hebung und Pfege der Muttersprache im deutschredenden-Belgien« hat seine erste Schrift unter dem Titel »Das deutsche Belgien und der Arloner deutsche Ver ein« erscheinen lassen. Die Mitthei langen, die sie über den Stand der Dethtschbewegung unter den 50,000 Belgiern deutscher Zunge enthält, sind im Allgemeinen sehr erfreulich. Der Verein besteht allerdings schon seit drei Jahren-, ist aber erst im Dezember vorigen Jahres zum ersten Mal in- dier Oeffentlichkeit aufgetreten, und seine jetzige Veröffentlichung wird jedenfalls dazu beitragen, ihm neue Anhänger zu verschaffen. Man bezeichnet Belgien meisten-s als ein zweisprachiges Land. welches in- eine größere vlämische und eine kleinere wallonische Hälfte zer fällt. Jm südöstlichen unsd östlichen Theile des Landes giebt es aber eint Gegen-d, deren Bevölkerung von jehe1 deutsch war unid sich noch jetzt der deutschen Muttersprache bedien-t. Si· nimmst die beiden Kreise Arlosns (ArelJ - und Metzig fast vollständig ein« unt behauptet sich trotz einer sechzigjähri gen Verwälschung sogar noch in de1 - Hauptstadt der Provinz Ar.lon. Vor jenen beiden Kreisen an bis nördlich it l Idek Nie-he vow Aachm ziehen sich dicht san der politischen Grenze noch ZZ deutsche-Wende Gemeinden einschließlich IS Dörferns hin. Im Ganzen enthält FDeutsch-Belgien 29 Gemeinden und 5 S-ektionen. Natürlich können jetzt nicht mehr alle Einwohner dieser Ortschaf ten zu dem deutschen Stamme gerech net werden, da bereits vielfach Walld Znen eingewanidsert sind. Aus dem sLansde wir-d ins den Schulen und Kir chew noch deutsch gesprochen, doch wur de amtlicherseits das Auskommen des Französischen bisher begünstigt. Jn Arlon selbst, dieser deutschen Stadt, giebt es jedoch keine Schule »Ihr, in welcher die deutsche Sprschk noch in befriedigen-der Weise gsl ",rt würde. Jn- dem Bericht des Deut-schen Vereins wird darüber bitter Klage gesiihri: »Die Eltern, welche wünschen, daß ih ren Kindern der Elementarusnterricht ins deutscher Sprache ertheilt werde, können hierin keine Genugthuung er halten-. Ein-e Behandlung dieser Art erfahren nur besiegte Völker, wie etwa die Russisch-Polen. Hier in Belgiens sollten solche mißlichen Zustände nicht aufkommen-, da wir Deutsch-Belgier ja keine Besiegten-, sondern-, wie die übri gen Belgtiser. eines selben Vaterlandes Kinder sin-d.« Seitdem die Deutsch-Belgiser ange fangen haben, sich zu rühren-, findenl sie auch ins amtlichen Kreisen bereits Be achtung. Als vor einiger Zeit in den gesetzgebenden Kammerns das neue Schuilgesetz berathen wurde, forderte sogar der Abgeordnete für Neufcha beau, Heimaan ein Wallone, für die Muttersprache der Deutsch-Belgier den ihr gebührenden Platz im Volks unterricht, und der Minister des Un terrichts, Schollaert, gab eine ent sprechende Zusage. Auch wurde in tdas Gesetz über die Gemeindewahlen eine Bestimmung aufgenommen, daß die Mitglieder der Wahlkollegien der deutschen Gegen-d den- verlangten Eid in deutscher Sprache ablegen dürfen« Das ist immerhin schon ein Erfolg. und vielleicht wird auch der Rus nach deutschen Beamten, das heißt solchen aus der betreffenden Gegend-, beachtet werden. Bis jetzt werden nämlich meistens walloniische Beamte dort-hin geschickt. -—--s--—-———— Os- ·-—·.—— »Ich auch-L Jn Ungarn erzählt man sich folgen den amiisanten Vorfall: Der alte un garische Abgeordnete Shkel war mark datmijde geworden; aber ganz unsthws tig mochte er seine Lebenstage noch nicht hinbringen· Auch glaubte er sich genug Verdienste um die Nation er worben zu haben-, um Anspruch auf eine Staiatsanstellung zu besitzen. Er J geht also zum Ministerpräsidentens und set-sucht seinen gutenFreund aus dem Parlament um die Stelle eines Guts Iverwalters. Dieser hört den rüstigen sGreis lächelnd an, dann sagt er zu «ihm: »Nun gut, lieber Freund, ich swerde Dir eine solche Stelle auf einem Zder Staatsgüter verschaffen-; da Du Haber wohl wissen wirst, daß ein Mensch Silber 40 Jahre im Staatsidienst mir ldann angestellt wird, wenn der König shierzu seine Genehmigung ertheilt, so krathe ich Dir Audienz zu nehmen« und Iden König zu bitten-, er möge Dir dsiie iAltiersnachsicht gewähren.« Der alte zShtel wirst sich in sein Nationalw ;stijn1, reist mit Gott nach Wien unsd sgeht in der kaiserlichen Burg der THadsburger so lange ein und aus« bis Ier vor den Kaiser kam. Als er aber svor diesem stand, schnürte es ihm die sKehle zusammen, lrampshaft faßte er xsseinen Säbel, net-mochte jedoch kein IWort hervorzubringen Nach einigen Augenblicken des Stillschweigens frag ste ihn der Kaiser nach seinem Wunsch. zDer Ungar legte das Majestätsgesnch zan das kleine Seitentischchen, drückte tseinen Kalpak fester auf die schw-eißbe Inctzte Stirn und stieß mit halberstick Iter Stimme die Worte hervor- ,,Ma-je -stät, Vierzig Jahre möchte ich alt sein!« IDer Kaiser sah ihn zuerst befremdet san, dann versah er lächelnd das Ge ·such mit der groszen Signatur und sagte: »Ich auch!« Aus dem Forstexamen. » . . . . Wir haben verschiedene Ras sen von Wildschweinen! Es giebt un garifche, polnische, elsäsfer Rassen u. s. w.! An was erkennen Sie nun diese verschiedenen Arten, Herr Adjunkt!?« »Am . . . . am Dialekt, Herr Forst .—-.»«.. f Viel sicherer. Hausitm ,.Vielleicht einen Bette-» k mejer gefällig?« Herr: »Danke, habe hühneraugen.9'