Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 25, 1896, Sonntags-Blatt., Image 14

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    Jus der allen yeimanJ
:- :·-«.·—- TITLyT " · T—« I«-«"7 «« .-.- "- « LILLJS c:—·-.-.—
·Pto-vinz Brandenburg.
Bet l i n. Die 22jiihrige Louife
Nietzsche vie in »der Wöllmer’fchen
Schriftgießerei beschäftigt war, litt an
der Schwirwsuchr Am 12. September
d. J. lief die Zeit ab, für die dastid
chen aus seiner Krankenkasse Unterstü
yunsg bezog. Der Vater der Kranken
war eben-falls kränklich und konnte nsur
wenig verdienen; die Mutter sucht-e
Aufwarlie - Arbeiten. Die Familie litt
Roth. Nun hatten die Arbeiter der
Wöllmetlfchens Gießerei aus dem Bier
vetkanf des- leth Vierteljahres bis
zum Otto-der seinen Ueberschuß von 135
Mk. an sogenannten Prozenten. Der
Bierwart und die-c- Marlenverläwfer
eohiellen davon als Ersatz für ihre Ar
beitsversäumniß je 30 M» 50 Mart
wurden an die sozialdemokratische-Par
teilasse abgeliefert; hiernach blieben
noch 25 M. übrig. Die Arbeitsgenos
finnen der natshleidenden Schwillt-stich
tigeni beantragter-» davon 20 oder doch
wenigsten-s 10 M. der Anmjteni als
Urmrftützimg zu gewähren. Die »Ge
nossen« rlelznsten das aber rude ab
und verkmäpten die ganzen 25 M» wie
üblich. Daran veranstalteten die Ar
beiter-innen eineSammlsung und bracky
len so 42 M. zusammen. Das Mäd
chen starb urrd wurde beerdigt Der
Berliner Verein- der Schriftgießer und
das Personal von Wöllmer spendeten
tmmncht 10 resp. 13 M. für Kränzel
- Das Defizit- der Berliner Gewerbe
Awsfseilmrg wird sich aus ungefähr ZE
szeni bekaner und ist axuf minde
stens anderin Million-en- M. zu vier
anjplagcn
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Aagcx luuu »v. aus est Mus
ner »Wer verungkückte der 30 Jakk
re alte Kmcht Otto Storasew von hier.
Derselbe hatte txt-ist einem Arbeiter von
sein-m Arbeitgeber-, Gastwittxh W.
Mr den Auftrag erhalten, aus
Groß - Rietshen Stroh zu holen. Auf
dem Rückwege fiel Strafen in der Nä
’ f - he des frühem Koch-schien Gebäudes
von dient, hoch geladenen Stroh herun
ter M erlitt dabei ein-e so heftige Ge
hirnserschisttemng, daß er bald daran
starb
P a nk o w. Auf dem Bahnsteige ge
storben ist der Hikfsbrewier Ant.Weiß
aus der Usedomätraße, der bei der
Sbettinsex Bahn angestellt war. Weiß
weilte den von hiesiger Station abge
W· Zug benutzen-. um aus dem
Dienste zurückzukehren, fiel vom Trift
bvett tmd ward-e zermalmck.
Preis-stark Ein recht zärtlicher
Ehegattk scheint der Eigenan, Ar
beiter Wikhelsm Quade in- Vierraden
zu sein-. Er mißhandeltse feine Frau
mit einem Stein derartig, daß sie ca.
vier Wocken lang krank darniederkag.
Der Gerichtshof verhäwgte über Qua
dse für die bewiesene Rohheit eine Ge
fängnfßskrafe von-. 1 Jahr.
Provinz Ostpreußen.
K ö ni g s b e· r g» Dieser Tage wa
ren die Fischer Homp und Gent-jen,
sowie der erwachsen-e Sohn des letzte
ren. in- eine-m Fischerkahne aus det
Heimtrife von- hier nach Groß - Heh
dkkrua begrifstm Aks sie aus der Pre
fgehn-jiMitmg in das Haff hinaus ge
kangt waren, wurde der Kahn von dem
Sturme umarmt-few so daß Himmli
· che drei Austrier in das Hoff stürzten
unsd erkranken Gerwixen hinterläßt
· außer der Ehefrau mehrere unerzogene
Kinder Homp wolkte sich in dsm näch
Ken Taer oehseirarlym
» F i f chha u f en. Der Kahnschiffet
Baufmio aus Tilfit begab sich auf
fein im biesigen Haer liagendes Fahr
szutg. Um 11 Uhr Nachts fchkugen
ans dem Hinterle des sahns Flam
men Ist-us Späher wurde der Schif
fer aus der vollständig wiss-brannten
Aufs-te als Leiche herausgezogen. Au
gmicksspsnlich ist B. «on dsem Verstande
Wckshssm mvd hat hierbei dsise bren
nen-de Lampe unt-geworfen
L Z h e n. Die Besihmtg des Guts
Wrrg Nekarra - Odovm bramvte
wieder An dem genommen Tage hatte
z den N etrößeven auswärtian Besuch.
M Fest-r ariff so schnell- ums sich,
daß W Pferd-e der Gäste mir IMME
O ges-Mist koste-du« tot-Mem Dke Wa
III zmkwanntem Eben-so sind meh
ITMJWM verbrannt
is Proviwz Weftpreußcn.
? Lan-M Hm- fäkrie Theole
E Davidan kmod dessen Frau Paulme,
sk geborsme Schneider, das Fest der dia
i Wnep Hochzeit Der erilar steht
ist-ist kekmwkmima Lebens
I; Mr beide sind Mr ibt Altvk Wtia
K M Wfkch frisch. Zu dem Sen-bel
W mit-den W manmäafache Ehren
WH
Nsuteich. Hier erschoß sich der
Wut-h Syndratn in Eichwalde.
Er- sehte sich aus die Verstande stellte
die Revolvermiindung aus die entblöß
te Brust und ries seiner Frau zu:
»Mutter-, lonrm’ her, willst noch Adieu
;sagen?« misd gab dann den« tödtlichen
JSchusß ab. Ueber den Beweggrund zu
idem Selbstmorde ver-lautet nichts Nä-.
)heres. j
S ch l op pe. Der Maurer Vol-di
aus Schönow gerieth ism Gasthofe in
kZiitzer mit zwei jungen Handwerks
but-schen aus Schloppe in Streit. Auf
dem Heimwege wurde rr von den Bur
schen in- rohester Weise mit Messern
tin-d Kniippeln beardritrt und sank be
snmungslos nieder-. Jedenfalls hiel
ten ihn seine Gegner schon für todt,
deshalb schleppten sie ils-n auf eine nahe
Wiese. Hier wurde er gesunden Der
Arzt zweifelt ans seinem Auskommen-.
Provinz Pommern.
S te t t in. Der Biere-erlegen Ker
sten aus Brod-im welcher im Züllhok
wer Schießpark geschäftlich zu thun
hatte, ließ während dieser Zeit sein
Fuhrwerk draußen stehen. Als der
WMh des Lolails gewahrte, daß das
Pferd wir-ruhig wurde, bestieg derselbe
den Wagen wir-d fuhr unmittelbar an
dem hier links vorn Schießstande geir
genesn »Wr’schen Teiche«. Der Wa
gen rollte rückwärts in den Teich hin
ein, das Pferd nach sich ziehend Der
Wirt-h sprang rechtzeitig vom Wagen
herunter Das Pferd, welches einen
Werth von 450 M. halte, ertrcml.
— Der Knecht Robert Schallock aus
Benz, welcher beim Heimgang von ei
nem Tanzvergnügen dem Gärtner-lehr
linsg Emil Manthey mit einem Kniip:
pel einen Schlag versetzt hatte, infolge
dessen eirse Gehirnblutung trnid der Tod
des Ver-letzten eingetreten war, wurde
unter Arm-ahnte mildernder Umstände
zu '1 Irrt-r Gefängniß verurtheilt.
—— Das schreckliche Unglück auf dem
Pansnschifs »Brandenburg« am 16.
Februar 189-4, bei wele infolgehm
ausstiegen-Z eines Ventils 44 Personen
durch Mühen ihren Tod fanden,
beschäftigte nunmehr den 4. Strassensat
des Reichöyrichtä Vom Landgericht
Stettin sind am 19. Juni d. J. der
Jngenieur Nikolaus zu einem Monat
der Jngenieur Schubart und der-Mon
teur Freng zu je drei Monaten Ge
fängniß verurtheilt- worden, weil sie
für schuldig befunden wurden, durch
. Fahrlässigteit den Tod jener 44 Per
sonen herbeigeführt zu haben. Unter
den Verungliickten befand sich auch ein
Sohn des Auge-klagten Freiberg. Ein
dierter Angeklagter, der Kupferfchrnw
demeifter Krügen konnte nicht zur Ver
antwortung gezogen werden, da er in
zwischen in Geisteskrankheit verfallen
ist
R a u g a r d. Eines reichen Kinder
segens shat sich der Arbeiter Kniippel
in Friedhof zu erfreuen, indem ihn
seine Frau dieserTage zum drittean
le innerhalb dreier Jahre mit Zwillin
gen beschenkte
Wolgast. Ein selten-es Begräbs
niß faxnd hie-r statt, indem man ein- al
tes Ehepaar zur Ruhe bestattete. Der
Mann-, der Arbeiter Lorenzen, war so
unglücklich gefallen, dasß er nach zwei
Tagen an den Folgen dieses Unfalles
starb. Seine schon längere Zeit tränk-—
lich gewesene Frau· wurde dadurch so
erschüttert, daß sie ihrem Manne bald
daran folgte, so daß bei-de an eine-m
Tage beerdigt werden konnten.
G ri m m e n-. Die Wirthtn Augu
ftesAtve asuf dem Gute Pöglitz hat sich
mittels Karbolfäure vergiftet. Ueber
die Gründe zur That verlautet nichts.
B ii to w. Ein trauriges Geschick
ereilte den 54 Jahre alten Maurer
Karl Albrecht aus Stets-. Bei dem H.
Mücklw’fchen Neubau hier wollte A.
eine Mauer lothert und stürzte von der
ca. 1 Meter hohen Mauer kopfiiber auf
den StrMarnm. Dem Ungläckli
chan- tvar der Kopf zerschmettert, so
daß der Tod auf der Stelle eintrat.
I Provinz Postu.
B r om be r g. Der von feinem
thusder durch ein-en Messerstich schwer
Zverletztse Arbeiter Reinhard Dekyner ist
san seiner Verletzung gestorben. Der
iBrudmnörder Karl Dehnet wurde
,dem Gericht vor-geführt
Nötenberg. Ein beim Ritter
gutsbesitzer Sch. Dtiebitz in Diensten
stehen-der Mk ließ fein- Gespasmv ab
qesträngt unweit des Schienengebeifes
fdek Smckk Dkieviz - Fraustadt stehen«
Imähmw kk Fekdakbeimk verrichtet-.
sVot dem kenn-brausenden Zuye scheu
ten die Pferde. branntm durch und ra
sten auf den« Schänmstrana zu: das
Mem-ei wurde von der Maschine est
fahst und miritmmsert M das eine
Pfew getödtet Die Maschine hat mit
geringen Schaden erlitten. i
Gneserr. W ist ein Geq
M, das dieser Tage beim hiesige-H
Magistrat entging Dasselbe lautetng
Eos-gebotener Miit-satt Magisiw
Ich schreibe pack Worte zu Hut-gebo
ren gnädiger Magister-i ich bin lange
seist krank auf die Füsse daß ich kann
nichts verdinen ich möchte gerne Ar
beiten asber ich kamt nicht aufstehen und
ich habe vier kleine Kinder und die sind
noch so klein« daß sie nichts können ver
dienen die-se brauchen essen und Sa
chen. Mein Sohn war nicht par Tage
in der Schule weil er war trank und
ich Gab Zettel geschrieben unt) bæbe den
Lehrer gebittet daß ersoll keine Strafe
schreiben und er hat doch o. schrieben
ich möchte den sehr gnädigen Magi
strat bitten das gnädiger Magistrat
mir die Strafe abzieht Jch werde da
für den lieben Gott bitten, daß geni
idiger Magistrat soll lang-e leben. (Un
ttekschrift).« — Dass Gesuch ist vonEr
Ifolg begleitet gewesen.
Provinz Sch·lesien.
B r e sie-. u. Ende August d. J. er
trani im der Militär - Schwimmen
stalt »in Klein-bun; bei Brief-lau der
Kürassier Walter durch die Schuld des
Schwimnilelyrers. In dieser Sache
soll das Urtheil gefällt worden sein
usnsd zwar soll ver Schrvimnrlelzrer-tln
mossiziser Ulrich zu vier Jahren Fest
ungsikait verurtheilt unsd der damals
die Aussicht führende Lieutenrnrt von
Saus-inc- - Jeltsch ausf o Jahre im
Avancesment zurückgestellt worden sein.
Die Bestätigung dieser Nachricht bleibt
abzuwarten-.
Beuthen Die Frcru eines Beam
ten Fuckss kaufte in Polen geräucherteå
Fleisch. Ar: der Grenze angekommen,
wurde sie veranlaßt, 2 Pfund Fleisch,
welche sie zuviel genommen hatte-, zu
herze-liess Der Zoll schien ihr aber zu
hoch zu sein, denn als man islfpr der
Satz nannte, rief sie aus: »Na, soll ich
das Fleisch verzollen, dann esse ich es
lieber ausl« Mit diese-n Worten setzte
sie sich Vor das Grenzhaus hin und ver
zelsrte das Fleisch mit zwei anderen
von ihr geladenen Frau-en in aller Ges
mij-i·lksrul,s:. Nunmehr komte sie die
Grenze zollsrei passiv-en
Z a b r z e. Aus der Wolfganggru
be wurde der Bngmann Ponischonsli
und dir Fülle-r Palloscheck verschüttet
Der erstere erlitt derart schwere Ber
letzunsgem daß er nach 4Strmden starb.
Der legtere dagegen kam mit einem
Bruch-.- des rechten Oberschentels da
von.
Schwientochlowitz· Auf dem
hiesigen Bahnhos wurde ein Herr über
fahren, der als Tagezsteigers von- der
Deutschlandgrube reiognoszirt wurde.
Der Berungliickte lasm mit dem Kö
nigshütter Zuge an, öffnete an der sal
schen Seite das Koupee und stieg auss.
In demselben Augenblicke kam von
Kannin aus ein Personenzug ange
fahren. Die Lolomotiver erfaßte den
Mann und tödtete ihn.
Bunzlau. Jus der Schiffsm
sitzmtg wurde der 15jährtge Stellende
sitzerssohn Etde Zeit-let aus Hase
nau zu einem Jahr-e GesängYiß verur
theilt, weil er seine Mutter mit eine-:
Kartosselstcrmpe schwer verletzt hatte.
Die Eltern- lesbens ins Ehescheidung.
G r il n b e r g. Beim Tasnzvevgrriis
gen starb irr einem Restauratimslolal
ein Bäckergeselle Molyr. Derselbe mach
te, trotzdem er sich nicht wohl fühlte, ei
nen Tom-z mit und mußte sich wach
demselben, da das Unwolrlsein fort
dauerte, schnell aus einem Stuhle nie
derlassen, auf welchem er bale usmsant
sägt-h wenigen Augenblicken war er
t.
VIII-ins Sachsen und Thü
ringen.
M a g d e b u r g. Der General der
Jason-krick z. D. von Zychlinsii feierte
mit seiner Gemwhlin das Fest der dia
mantenen Hochzeit. Dass szbeipaar
steht in gleichem After-, dem 81.Leben-;-:
jahre, und erfreut sich einer trefflichen
Gesundheit Aus der Ehe sind fünf
Kinsdet hervorgegangen. Söhne, Tisch
ier unsd Eniei waren um das greife
Paar versammelt Der Ju.bilc:-t, Mii
tet hoher Ort-munter anderen des Ei
semen Kreuzes erste-r Klasse, hat das
27. JnifawterieMegimeni Prinz Louis
Fetdinwnd ruhmreich ins dem deutsch
fmnzösischm Krieg-e kommen-disk er
wir-d a la suite des Regiments geführt.
C ö t he n. Ihre goldene hochzeii
»begi-ngen- in Mosigkau vie Leopold
JSchulze'schm Eheleuie in etftewkicher
Rüstigkeit »Der hekzog von Anhalt
Istiftete dem Jubelpaar eine BibeL
; Geta. Bei ein-m Merkw
»fammewstoß bei Weiße-ahnen sind 6
Bahnbeamie und 5 Passagiere leicht
versetzt worden, ein Passagier wurde
getödtet !
Eilen-butg. Indem W
ien Pius-erstehen gerieth Lmdwirih
nnd Umkreist-et Kerst mit einem
Beine in die Trommel einer Dampf
maschine Die Räder zetmaiwim dass
l
Bein nnsd hielten ej seit, daß es, nur
um den Körper herausheben zu können,
abgeschnitten werden mußte. Geich
daran-s verstarb der Unglückliche, der
während des schrecklichen Vorganges!
bei voller Besinnung geblieben war.’
Kerst hinterläßt eine zahlreiche Fami-"
lie.
Miichelnt In der Stöbnitzer
Zuckerfabril wurde der Arbeiter stech
inann aus Zorbau ver-mißt. Abends
wurde seine Leiche imWasser-basjin, an
welchem der Vewnglückte sei-ne Be
schäftigung hatte, gesunden. Wie das
Unglück entstanden, ist nicht bekannt
geworden
Merseburg. Der in den dürf
tigsten Verhältnissen lebende Tagelöh
ner Fr Kaufmann- in Borlen wollte
in eine Sandgrube eine Quantität
Sand holen, wurde aber dabei von
nachstiirzenden Sandmassen verschüt
tet und sand seinen Tod. Der Vermi
glüclte hinterläßt ein-e Wittwe mit
mehreren umniindigen Kindern.
Ze i Y. Die Wittwe Rümmier, eine
80 Jaihre alte, aber noch ganz rüstige
Fran, fand man todt am Fuße einer
Treppe, von der sie heruntergestiith
war und das Genick gebrochen hatte.
Rheinland und Westphalen.
Diisseldors. Jn einer Her
berge in der Liefergasse ist ein fremder
Handelsmann der dort Quartier ge
nommen hatte, aus eigenthiimliche
Weise nni’s Lebm gekommen. Der
Handelsmann halte sich zum Abend
bkad Schinlen getauft bei dessen Ge
nuß ihm ein großes Stück im Halse
stecken blieb, so daß er erstickte.
Hosgeisinan Anna Sachse,
welche bei einem hiesigen Kaufmanns
bedienstet war, hat-te in ihrer Kammer
heimlich geboren. Alsbald nach der
Geburt schlich sie sich in den hinter dem
Hause gelegenen Garten und vergrub
das nengebvrewe Kind. Noch am sel
ben Tage wurde das Verbrechen ent
deckt. Die Raben-mutter- mußte vor
den Augen der Polizei das todte Kind
wieder ans-graben unid wanderte dar
aus hinter Schloß und Riegel. Das
Mädchen ist aus Gottsbiiren a. d. We
ser gebilrtig.
L ü be ck e. Jn Folge eines Schlag
ansfalles ist Brauereibesiker Ernst
Barte im Alter von 80 Jahren gestor
ben.
Recklinghaufem Auf der
Zeche »Er-mal Blume-trink fand eine
Explosion schlagender Wetter statt.
Der Unglücksfall ereignete sich nicht
lange nach Beginn der Morgenschichi.
Die Wetterkan war in musterhaf
ter Ordnung. Die Ursache des Un
glücksfalles hast nach· nicht ermittelt
werden können. Das Unglück ereisgnete
sich auf der 4. Sohle in Flötz 1. Die
Exploswn war eine so furchtbare, daß
an der Rettung der an den betreffenden
Betriebspunstten arbeitenden Bergleute
nicht zu denken war. Es sind 24 Todte
und 5 Schwer-verletzte zu Tage geför
dert. Ein Bergmann wird noch ver
mißt. Die Riettungsarbeiten schreiten
wegen der Beschädignng des Hangens
den nur langsam vorwärts.
S o e st. Bei der Theilnahme an ei
ner Treibjagd in einer benachbarten
Jagd asuf der Haar wurde der Gut-Z
besitzer Werringloer in heppen durch
einen Schuß in den Unter-leih sank-r
verletzt.
Provinz Schleswig-Hol
st e i n.
K ie l. Das Kriegsschiff »Sper
ber«, Komnmndant Corvettensliapilän
Minde, ist von West-Mein im hiesi
gen Haer eingetroffen-.
A l t onu. Der vom Altona-er
Schwurgericht wegen Tödtung des
Diensftmädchens Hat-oft zu zwölf Jah
ren Zuchihauö verurtlxilteSchlächten
meister Lufcht erhängte sich kürzlich.
Lauenburg. Ja der Walld
brauerei Vörnfens fielder Brauer Aman
von einer Leiter und erlitt einen Schä
delbrnckx
Mölln. Jn dem Dorfe Sterer
brannte die Scheune des Hufners
Hlimpel nieder. Nebm den Erntevors
räthen fielen den Flammen zum Opfer
20 Schafe, ein Kalb unsd mehrere En
ten.
Hufu m. Frau Henrieiise Plisbn
die zweitälteste Einwohnerin Haft-ins
ift im »Gafthaus zum Ritter St· Nit
M« im Alter von 94 Jchtm gestor
Raizeburg. Jm Kreise seiner
Familie feierte das Fest der Diamant
Hochzeit das Pettmäsfter Harrer'fche
Ehepaar.
Provinz Hansnover und
Braun-schweig.
Gan-nahen Hier Geblendet-en
All-er vol-w M der Klifter dein
rich Meyer-an der Kreuzlivchr. «
I
W
dolzminden Aus dem bissi
gen Bahn-hast wurde der Mira Jä
ger während der Ausübung seines
Dienstes so unglücklich überfahren, daß
er ans den« im Rücken erhaltenen Ver
letzungen schwer darniederliegt.
L e h r te. Der Altentheiler Hein
rich Bödecker hier vollendete seiw 97.
Lebensjahr bei völliger Geistesfrifche.
N i e n bu r g. Die Ebefrau des
Arbeiters Ries rnackyte ihrem Leben
durch Erhängen ein Ende.
P ein e Das Watztverkatbeiter
Schwertfegersche Ehepaar vermißste
se n Lijiihriges Pflegekind. Man fand
äden Knaben ertrunken hinter dem
sNachbargrundftücke m einem zu Bühle
siebten-den Graben, der stets ziemlich
mit Wasser gefülkt ist.
R oitd orf. Das Altvater Wa
gener’sche Ehepaar feierte fein-e goldene
Hochzeit; beide Gatten smtd noch sehr
rüstig.
Waläringhaufew Mel-Händ
ler und Kvlonatsbesitzser H. Noliemeier
von hier hast sich auf dem Hawde
erhängt Noltemeier, der 58 Jahre
alt ist, zeigte nach einer im August die--l
fes Jahres überstandenen schweren
Krankheit Zeichen von geistiger Ge
störtheit und hierin- wird die Veranlas
sung zu der tin-glückseligen Thatt zu
suchen sein.
Meckleniburg unsd Qldem
b u r g.
H a g e n ow. In Hagmorwyewe
feierten der Bahntvärter a. D· Mie
foth unsd seine Frau das Fest der dia
mantenen Hochzeit Der Großherng
schenlte den Jubislaren 60 Mari.
R e l) n a. Einen reichen Lin-derse
gen erhielt liirzlich das Arbeitsmanm
Kröger’sche Ehepaar zu Gadebusch,
demselben wurde eiw Drillingspaar be
schrert. Nunmehr bat der Großherzog
dem erwähnten Paare ein Sie-kornige
schenl von 50 Mart bewilligt.
S ch d· n- b e r g. Der letzte Ums-ims
tug der ländlichen Dienstboten hat wie
der gezeigt, daß der Mangel, nament
lich an weiblichen Dienstboten, immer
größer wird, obwohl große Löhne ge
zahlt wer-den« Großlnechste erhalien
weit über 70 Thaler und gute Dienst
mädchen fordern 60 Thaler.
W e st e r st e de. Der älteste Ein
wohner unseres Ortes, Proprietär W.
Sirobthoff an derKuljlenstraßr. feierte
seinen 92. Geburistag Der alte Herr
erfreut sich trotz seines hohen Alters
noch einer sehr beneidenstoerthen Kör
per- unsd Geistessrischr.
Provinz-bessern
C assel. Vor der zweiten Civili
lammer des hiesigen Landgerichts stand
stand an einem Tage in 14 Geschei
dsungsprogessen Termin- an!
F r an l enit ha l. Der 18jährige
alte Schriftsetzer Franz Hand-schied
aus MunDolfingen war von seinem
Arbeitgeber in Ludwigshasen an- ei
nem Morgen entlassen worden. Aug
Aerget darüber hat-le er stark gest-un
len- und in diesem Zustand fing er in
der Kemmer’schen- Wirthschast, wo er
in Kost unsb Logis war, mit dem
Dimstpersonsal Streit ans. Als ihm
der Wirth Keinmer rieth, zu Bette zu
gehen-, schimpfte er auch gegen diesen,
versah später einen Revolver mit schar
fen Patron-en und schoß gegen Kein
tner, als dieser zur Thüre bin-aus
schaute. Glücklicherweise traf die Ku
gel nicht, ging vielmehr am Kopfe vor
bei. Wegen Todtschlagsversuchs erhielt
Handschuh eine Gesängnißstrafe von 9
Monaten.
-- « - - -...« .
U u tu tu r c O qe l Ill. Was ijcjrkgc
Kind des Acketers Andreas Stuben
berger 2 verbrarmsisesich dadurch schwer,
daß sich sheißesWasser aus einem Koch
iopf, den es umgestoßen, über dasselbe
ergoß. Trotz ärzikicher Hilfe trast der;
Tod des Kindes ein und erlöfte es von
seinen qrmlvollen Leiden
Wie s b a d en. Kürzlich ist hier
der Postdirektor a. D. A. Herbst, ein
Mannier Sonsderling, gestorben. Oly
wokyT er ärmkich lebte, hack- man in fei
nem Nachlasse Werthpapiere im Verra
ge von 312,000 Mark gefunden Herbst
war Vegekarier. übertrieb aber diese
Lebensweise demrh daß er an Nit
lkräftung Zu Grunde ging. Ess- war
Wiiwer s kin.derlos. Ti: tjrben
seiner i-.:r’cichsk«cichen Hinterlnssenscheft
sind noch nicht bekannt
s Zimmersrodc Der im 50
Wehe-sann stehende Ausziigkk Min
-ler Martin aus Bischhausen a. d.
JSchwaim ist erhängt aus seinem Bo
jden aufgefunden worden« Der Grund
jisst unbekannt
k Königreich Sachsen.
T Leipzig. Das von Zigeunern
Ivor acht Jahr-en geraubt- mrd ins die
sem Sommer wieder autgesekre Mäd
chen, welch-ei die Bette-IMM- Eli-lenke
»in Reiche-wach i. B. ais ihr Kind wie
W
dererlanntem nehmen auch die Met
schekfchens Ebeleute ins W bei
Leipzig siik sich ins Anspruch- ds sie tu
dem Mädchen gleichfalls ihr- seiner Zeit
Oerschtmndenes Kin Mannt lhasben
wollen. Geb. Negierunigsratb Amts
bauptmanns Dr. Platzmcrnin bat sich
wur zur Untersuchung der Sache selbst
nach Reichen-doch begeben umsd dort die
feste Ueberzengung erlangt-, daß dass
Mädchen das Kind der Vetter-schen
Eheleute in Reichen-hoch ist« Die Niet
schel’schen Ehelewte sind daher est-schlä
gig beschieden worden. Das Rietschell
sche Kind ist nach alledem nach wie vor
als spurlos verschwunden zu betrach
ten.
D ö be l n. Auf dem Heuboden des
Gutsbesitzers-! Lochmænn in Daten
schiitz wurdens die beiden 17iiihrigen
Diensttnechtse Bohr- und Moser erbängst
ausgefunden während ein« Dritter-, ein
Tagelöhner, noch mit demStrick ins der
Hand betroffen wurde. Durch sofor
tige Rettungsversuche wurde Moser
wieder zum Leben zurückweicht wäh
rend Bohr schon völlig todt war. Die
junnen Leu-te hatt-en aus Furcht vor
Strafe Hand an ishr Leb-en gelegt-; sie
hatten vor einigen Wochen- aus einer;S
verschlossenen Kammer Aepfel gestth
len unsd waren von dem dritten Mit
tvisser infolge Uneinigleit verrathen
worden.
Eibenstock i. S. Eine Kind
taufsgesellschaft von hier gerieth in
folge starken Nebels mit dem Wagen
vom Wege ab und in einen Betriebs
grabm Die Jnsasfen des Wagens,
sowie die Pferde stürzten in den ziem
lich tiefen Gnaden-, der Kutscher hatte
noch rechtzeitig abspringen können. Die
drei Pathe-n kamen mit einein kalten
Bade und mit dem Schrecken davon,
dagegen ist der Kin-dsteussvater, der M
Jahre alte Schneider Schlegel, leider
ern-unten Schlegel hinterläszt eine
»Frau und vier Kinder.
t M utzfchen. Jn Nimberg exper
idirte beim Gutsbesitzer Oebmichen die
sLamspr. Dicht daneben lag ein einem
HWagen ein ein Jahr altes Kind. Du
Hin der Wohnstube Niemand anwesend
,war, griff das Feuer schnell um sich.
sDas Kind ist den: erlitten-en Verletzun
sgen erlegen
I
E KönigreichBayern.
Aschefsensbu rg. Ein Bewan
der bayerischen Telegraphir. Herr
Schneider-, Ohertelegraphmwiirter bei
der hiesigen Telrgraptherrftativn feierte
seinen 80. Geburtstag bei welcher Ge
legenheit ihm fiir iangjährige, treue
Dienstleistung die Bewienstmwaille
»zum Kronenorden ertheilt wurde. Er
rwin- Telegraphenwärterz bei der bis
»zum Jahre 1866 in Frantsnrt a. M.
Fbestehenden bayrischen Telograpbenssta
Ilion und gehört mm nahezu seit Be
isteizen der Telegmphie in Bayern- die
Fsem Vertehrszweige an. Trotz seines
shohens Alters versieht der Jusbilar isa
geistiger und körperlicher Rüstigkeit
Insoch immer mit bewunvemngswiivdk
Igesm Eifer seine Dienstfunitionsm
T A u g s bu eg. Hier erhängte sich
»in seiner Wohnung am der July-ber
tmouer der 20jährige Schlosser Haugg
Als Motiv der That wird Trübsinn
bezeichnet
N ii r n b e r g. Wir besitzen jetzt
hier nicht weniger als vier Varietethea
ter, das größte, das,,Apollottyrater«, er
frrwt sich an den Sonn-tagen eines so
startsn Besuches-. daß mehrmals eine
große Ueberschreitung der polizeilich
gestattetm Besucherzahltonstatirt wur
:de. Es ist deshalb gegen den Besitzer
Strafort-zeige erstattet und ihm gleich
zeitig für den Wiederholungssall die
Entstehung der Genehmigung zur Wh
haltung von Vorstellungen im nächsten
Jahr angedroht worden.
WunsiedeL Ein dem Teil-nie
ergebener streitsiichstiger Schuhmacher
in Sekb hatte Händel mit seinen Ange
hörigen. Dabei gerieth er in förmliche
Raserei und verletzte mit dem Schus
Dstertneip seinen Sohn, feinen Schwie
gervater und seinen Schwoger theil
weise gefährlich
Rhsistpfalz.
S P e i e r. Nr lieb-MEDIUMqu
Sohn ist der Man-ver Fisrl NOT-» Essig
aus Dudenhofem Am. Ki. Oktober d.
J. wurde des-feist noch Bevbüßwg ei
ner kängeten Freiheitsstrafe ans vom
Gefängufß in- Frlanskmthal entlassen.
Er hatte nichts Gling zu thmu als
schon am folgenden Tage sehnen Vater,
den er in Bude-shoer ausgesucht hatte,
töäpetlich zu miß-handeln Der est-tar
te Mens wurde in heutiger Schäf
fsugetichwsitmsg zu 9 Mem-M Ge
fängniß Wtheikd usw auch feine so
fortige Mosis-sag befolgt-IN Der
Amtsamvalt hatte zweiJalm Gefäng
niß bannt-sagt