W Cis-M »aber am schönsten ist Ihn Weh-. Me habe ich so herrliche nies W Augen gesehen und so prächtigess ? Mk Jlnse Frau Schwesters met-wie moch, als ich —- heute sind es. schon acht Tage — neben ihr auf dem Sofas saß, Martha ist das hübscheste Mädchen in der ganzen Stadt, keine kommt ihr gleich« Und Großmutter hatte recht; Kon sine Mattha war ein Mädchen zum Nerli-eben und würde mir gefährlich ges worden sein, wen-n nich-i —- — na, das gehört nicht Hierher Auch Onkel nick cke mgmign »Ich weiß, ich weiß, sie hat alle Ansprüche ans eine gute Par thie, und mir solche wählen wir ihr aus« was Tina2 Nicht den ersten be sten, der uns über den Weg läuft.« Er reichte sein-er Gattin die Hand über den Tisch, die diese fast zaghaft ergriff. »Den-Umw- det erst-e auch zufällig gerade der beste wäre, Wilhelm ?'« »Laß das,'« sagte er kühl, »ich ver stehe dich und wiederhole nichts ist mir verhaßter-, als Lüge mid- Verstellung. « Auch du wirst mich verstehen, Tin-a—« .Ja,« sagte Tanie mit mehr Ener gie, als ich ihr zwgetraut hatte. »Ich verstehe dich, aber stimme ins diesem ei nen Punkt nicht mit dir überein. Er liisgt nicht; das war ein ungerechtes Wort von dir und ihut mir weh, denn ich bin stolz ans dich und deinen- recht lichen Charakter. Karl Wen-ze! bat dich nie balogens.« Onckel lachte abermals unid küßte der hübschen Frau die Hand. »Du hättest Möcmwalt werden sollen-, Tina; aber schließen wir Friedens, erzähle mir lieber, wiwiel Karpfen bring-en die Kinder mit ans der Stadt, denn ohne Mirpr gehts doch einmal n; ab, Magie-chem« »Bor- zwer Jahren aßen wir sie bei « M,« bemerkte Taute- leise. »Ganz recht, Tha, Und vor drei Jahren bei mes, aber damit ists vor -« U Noch einmal, wir wollen Frieden ". like und uns das Fest nicht verder Tcmte schwieg. Was hätte es auch DVJEfertz wetm sie den- Stteit fortsetz H G war sehst still geworden- ins dem stheanq jeder Von uns schien saftig befchåftigts mit sein-et Arbeikx im Ofen trachten die Buchenscheife ant Wbmchew die Stille, und endlich fehlt-g die Kuckuck-Fuhr die sieben-te (Wde mvd verkünde-te die Zeit des IMM. MS Tau-te sich erhob, um den-Pflich ,-M den Hausfrau- nachzukommens, bat k: «WiIhclm, eins sage mir noch, Mast idu dick daß unsere Martba zu siickkommts Bitte, Wilhelm Z« « »Ja, satte T»ina,« versichevte er ehr lch msd warm und umfaßte die schlan k Mit, »ich freue mich voni ganzem Men, sie soll auch bleiben, so lange Z dir gefälltng -— bis du ihre Ent PMW wie ür nöt «« hältst Bist a Institde MS »Ja, Wilhelm sich danke dir.« II sit-V - Und der Tag brach an, der von xmg Imd alt immer so sehnsüchtig er iatwt wind, der Vorabend des schön en Festes auf der ganz-m Welt, der silkge . Aåbet nicht kLar unsd W wire- die besorgte Mutter ge sffh feucht und neblig erschien er, un 4Ems1ich und diisterz erst gegen- neun ht wurde es ejwas heller, die Kälte fis-Mc sich, und da begann es auch zu Wiens wie der alte Kspunze propchsezeit Eke; anfangs leise und dann immer Ist-U und der Wind machte sich aus sb- trsieb dse seinen- weißsens Flocken inn sr schnellve- msd stürmischier gegen die - this-mochten Fenster des gewisska Un- FmWes. Und der Wind wur zmn Sttmn und das Schneetreiben W, daß man nicht einmal über die wfsiwsje seh-en konnte bis zum Am wse Jan-te angsiswll bemerkte, dise EWZeinen Augenblick verließ· J uchsdm nkel schien das beginnen MM s zu ängstigen, er mit-e mu- zu gut die Gefahr-, die den Himde drohte auf der Eises zwischen Bergen dahin- laufensden Chausiee, jsp leöcht ein Gefährt in die Weben «"s z - unid hilflos stecken bleiben ; -. Unid unbertvegs warens die Jst-z denn um acht Uhr, ails diePoft ; Viel-arg abschnns muß-te, hat-te HMI noch leiblich gut ausgese F du« W besde Kinder, der Msskkus WANT und das Isch Hi » , - , der iessr heimlich mehr zu "" M, ais Mutter und Tochsher --— Rein, er konnte nicht län " » g Reiher-, und als gegen- els · « er immer drohenden dich-ten der Sturm « det. i -- nnd einen pas -j Wass- dsch assi . ergriff erMüsse unds O — « Sense-verständlich begleitete ich ven! -Onckek, obwohl er mir wohlmeinend rieth, zu Hause zu bleiben. Das Ge hen war aber keine leichte Aufgabe; der Sturm nahm uns fast den Atti-ern und die prickelnden Eisnadeln, aus denen die ganz-e Atmosphäre zu bestehen schien, gestattete kanm, einen Fuß weit zu sehen. Aber Onkel schritt mit sei nen- lansgen Beinen und getrieben von einer inneren graßenAngit daran los, als Lämmer-te ihn das Wetter garnicht, unid ich folgte, von seinem breite-n Rit clen einigermaßen gedeckt, mit Anwen dung aller meiner Kräfte-. Der Beamie gab uns schlechten Trost. »Eigentlisch müßte die Post schon längst hier sein,« sagte er, »in deß bei dem Wetter ist eine Verspätung mxr natürkich; die Post aus Diikswde die um hall- zehn Uhr fällig ist, bleibt aber auch aus, sie sitzen beide jedenfalls fest. Andere Pferde habe ich nicht dis ponisbesh die Posten wechseln hier das Gespann Wolle-n Sie nicht zum Herrn Amtmann gehen, oder zum Schulzen, oder dem Oetcmom Mein-hard, die der Post wenigstens verpflichtet sind, im Notizfall Pferde zu strllm Z« » nopsschiittelnid schritt Onkel weiter inss Dorf hinein-, ich wieder hinter ihm, jkämpfend gegen das Unwetter-. Auch jder Ortsschulze lehnie seine Bitte um .Pferde·kurztveg ab. Bei idein Wetter sem Vieh hinausjagens. sei Wahn-sinn, Hauch würde keiner seiner Knecht-e die HFushre wagen-, es müßte ja alles Leben sdige draußen umkommen. Derselbe Bescheid wurde uns bei dem Oekonom Meinihard unisd einem anderen reichen sBawerjnx Trostlos und verzweifelt gin gen wir nach Hause. Es mochte fast 12 Uizr sein als wir, weiß wie die Schnee man-nor, das Zimmer der Tante be traten, die noch immer am Fenster stand und, gestützi auf die Schulter der Mutter, laut weinte. " ,,Oie iyunxs nicht, Tiiia,« sagte On kel zornbebeiQ «sie wolltens ihr Vieh ruscht hergeben um Menschen-leben zu retten —- ich werde es allein versuchen-.« »Liebe: Scherwitz,« bat die alte Da me, »was iöniieii Sie allein aus-richten )bei dem Wetter? Sie verwehren mir Eben Schrecken und die Angst Jhrer Grau-I — . s »Ich begbeite Oniei,« sagte ich, »das iveesteht sich von feibsi.« I Es schüttet-te den Kopf. »Nein, lEmsstz ich spann-e mein Reitpferd we Iden kleinen Schlitten, du würdest nur ein-e unerwiiiischte Last fein. Aber der Versuch muß gemacht werden; es ist fest wirklich Gefahr im Verzuge.« Die alte verständige Frau zuckte die Achseln. »Liebstee Scheriviy, Sie kommen nicht tausend Schritt weit; Jhr Hans ist gewiß ein gutes Pferd, aber was kami heute ein Pferd lei sten-?- Sie bleiben in der ersten Schnee wtehe stecken-. — Eis-n leichter, großer Schlitten-, vier kräftige Pferde und vor Allein ein tüchtiger Kutschen der jeden Fußbreit der-Gegend kennt, ferner Leu te mit Schaufeln—, das ist zum minde sten erforderlich, weim- Sie etwas aus tichien wollen. Ich habe auch jahre paivg im Gebirge gewohnt, glauben Sie mit.« O-: .-.-·- s- — »Hu-.- iuns lcy Aue Sie haben r-echi,« ernst, »aber da ich n »Wilhelm, et Wqu wahrhaftig ! " s chluchzend und streckt-e i de entgegen. »Nimmermehr !« s choll es icht bin, so ausgerüstei —- —' geh’ doch zum Amt-mann, , Frau Mutter. entgegnete Oniel in der nge « i rief Tante hin beide Hän zurück; zwar nicht so drohend-, so gehässig, wie sonst bei E aber doch entschied-m sche Wein, Tina, wein, gieb auch etwas zu es siir alle Fälle mitnse Ernst, spring hinüber soll denRennsschlistien her innen. noälynunsg des Nachbarn. »He-le eine Fla Madeira oder Port essen, ich will Unddxh zu Kanze, er ausziehen und l leben Hans aus«-bitten sjetzt fertig machm—«« ; Damit schritt Onkel hinaus und ließ Tuns allein-. Jch zögerte, seinen Befehl lansznführem es war ja reiner Wahn isum, mit dem unruhigen, des Ziehens ganz ungewohnben Reitpferdse einen solchen Versuch zu unternehmen Ich erwähnte so etwas, und Großmutter stimmte mir vollkommen bei. « »Mutter, Amlrnanins thun es, ich schwöve es Rief seh-We Tanz-ex »ich schicke die Lise hinüber, —- odser —« » «,,Tan:te, lassz mich zu Anltmamis ge hen,« bat ich, »ich ten-ne Karl Wurzel, wir sind gute Kameraden gewesen —« »Nein, nein!« proiesiirie Großun inm «gkh’ du lieber nach dem Stalle nnd sorge, daß Onkel nvch nicht for-t sähri. Dirne- nwß hinüber zu« Wert -zels, das ist das Nichtigel« Und dicke Thtänetr liefen über vie Wangen der eilten- Fran· »Ich will unterdessen die Timäus-Ist ein-packen. Geh’!« « Treu-te eikte noch der MERM Jch will mich o 9 i i i « i l band sich ein Tuch über den Kopf, hing » den Peizmanstel um und öffnete leise die Hausthür, die ihr sder Wind fast aus den Händen riß Dann- fchritt sie mühsam durch den tiefen Schnee hin über nach dem Amte. — Auch Amtrnann Wenzel stand am Fenster der Wohnstube seiner Gattin und blickte sinnend hinaus in das Schneetreibm Er war ein großer, breitschulteriger Mann. ein angehen-der Fünfziger. dessen Haupt und Bart noch kein weißes Haar zeigte Aus feinen ,ügen sprach eine gewisse Gut müthigkeit, wie sie starken großen Menschen so häufig eigen ist, nament lich schwächeren gegenüer aber er be saß auch ein gutes Gedächtniß fiir er littene Kränkungen irnsd hatte das Be nehmen seines einstigen Freundes-, des Oberförfters, keinen Augenblick, ver gessen; war doch von seiner Sei-te auch nicht die geringste Veranlassung gege ben zu jenen gehiissisgen Angriffen, wel che die beiden Familien trennte, die so unmittelbar aufeinander angewiesen warm. Ot- o----- 07...1.«-—.. k.k, . , »Is »so ukuu arttsllluuu sub Ulsl July ftückstisch der bedeckt war mit allerlei guten Dingen, wie die große Wirth schast sie bot und blickte schmerzlich be wegt zu ihrem Gatten hinüber, der un beweglich verharrte trotz ihrer flehen den Worte. »Es-MADE fuhr sie fort, »Du haft die Kinder immer gern ge habt, und heute kannst du eå beweisen Die Erinnerung an das, was der Vu ter uns get-han« musz verschwinde in solchen Augenblicken der Noth. Be denke, was das Gar-Eisende zusliistern würde, wenn- Scherwitz’ beide Kinder im Schnee umlämen! Karl hat dich vorhin so inständig gebeten. ihms zu er lauben, mit dem Jagdschlittm und dem ersten Spankn hinauszufahren, und ich bitte dich jetzt ebenfalls-, gieb’3 zu, laß ihn Leute genug mitnehmen, hilf un sern Nachbarn aus der Noth —« »Menschen und Pferde können um tommen,« sagte der Mann am Fenster. gegen welches eben prasselnd eine Schneewolke stiebtr. »Ich verweigere Karl seine Bitte wicht aus Rache oder Haß, sondern weil ich die Gefahr ten ne. Woher weißt du überhaupt, daß die Kinder heute reisen?« »Von dem alten Kunze drüben, Ed mund. Er hat es gestern Abend Karl erzählt, ihm auch mitgetheilt, daß er uns einen Weihnachtsbamn nur besor gen könne ohne Wissen des FVers-Fr stersx das nahm aber Karl nicht an.« »Und das war recht von ihm! — Reiien die Kinder mit der Post -?« »Ja, Edmund!« »Na, dann mag der Obersörster sich Schlitten und Pferde im Dorfe der schaffen-« »Edmund! —- —« bat die Frau und streckte ihm eine Hand entgegen. »Vo: einer Stunde hat unser Friedrich den Obersörster beim Herrn Schulzen ge sehen, wo er um Hilfe bat-, aber verge bens. Heu-te giebt keiner gern sein Vieh her und seine Leute« da hast du recht-, Ednmnd, aber die Kinder-, die armen Kinder! — — Es muß etwas geschehen, und Karl ist außer sich; ich glaube, er wäre im Stande, allein hin auszugehen, um sit-helfen und das könnte — —« Sie brach ab und erhob sich, die klei ne, runde Frau mit den- gutmüthigen Augen, die voll Thränen standen, und trat an seine Seite. Aber der Mann schwieg beharrlich und starrte durchs m - »wenn won, wer romim denn dort auf unser Haus zu!« rief sie plöglich uncd war im Umsehen nach dein Flur geeilt unsd hatte die Hausthür ausgeris sen. »Frau Oberförsierin2 Beste Frau Obersörsierin, was ist passirt2«——Ur-«d ohne Antwort abzuwarten, zog sie die arbesmlose Frau in die warme Stube, und dort fiel diese der alten Dame um den Hals: »Meine Kinder! Herr Amkmann, helfen Sie Uns die Kinder suchen; sie sind unterwegs und Mr können nir gends Pferde bekommen!« « Er war ihr artig, sogar herzlich ent gegengetreten und reichte ihr nun die Hand. »Warum kommt Jhr Mann nicht zu mir, Frau Oberfötsterin ?« »O, durfte er es denn? Oder viel mehr, glaubte er mir, als ich es ihm rieth? Sie kennen ihn, herr Amt mann, er ist ein so guter-, braver Mensch, aber so eigenthäimlichx jetzt eben schirrt er den Hans vor den klei nee- Rennschlitteni nnd will allein hin aus — es ist nicht awszudenlenm »Mit seinem han« —- Lassen Sie ihn nicht sont, Frau Nachbarin! Gehen Sie fast-et nach Hause und halten ihn auf! Jn einer Bierckelftunsde sollen Pferde und Schlitten bereist sein. Las sen- Sie ihn nicht allein fort! Eile-i SM« «Danle! Dunkel« tönte es schluche send, dann floh das geängstigte Weib hinaus und iiber die Straße, mit der frohen Kunde auf den Lippen. ,,Karl,« rief der Amtinann über den Flur, und als der kräftige junge Mann, völlig gerüftet zu dein Wogniß, das er allein hatte unternehmen wol-i len, ins Zimmer trat, setzte der Vater hinzu: »Schleunig die vier Bronnen vom erstm Spann vor den großen Jagdschlitten, Stich hinein und Pfer-i dedecken unld Stücker vier Holzschippen71 vergiß auch dein Jagdhorn nicht, und; der Hofinesister (.,Großlnecht«) DilleI soll mitfahrenx es muß alles in einer Viertelstunde fertig sein!« »Hurrah!" Und damit eilte der Sohn nach dem Leut-hause, und bale begann ein hastiges Treiben auf deiin Hofe Der große Jagdschlitten eignete sich vorzüglich für solche Fahrt, wie! heute Nur etwa zwei Fuß hoch überi den breiten eicheneii Rufens von großets Spurweite stand ein langer, aus Korb weiden geflochtener Kasten der mits Strohgeflecht ausgepolstert war und sechs bis acht Leute aufnehmen tonnie,s die allerdings keine andern Sitze fan-? den als StrohbändeL Vorn ausf dem Bock hatteiizweiMenschenPlatz, u. hin ten auf der Pritsche im Nothfalle auch noch zwei Mann-. Leicht und stark ge baut hatte er manch fröhliche Weid inanngesellschaft getmgmz heute s pllie er ernste-ten Zwecken dienen O«u s— -- — LLIA- .--L k.-:4-.. t«c— ----------- ·- Uusaqtuuw IWUL Ist-Jl der Schlitten mit den- iiberans kräfti genPferdewbeiunsbor,undder Onlel, der alte Kunze und ich siiegen ein; dann ging’5 zum Dorfe hinaus Reben dem Kutscher vorn saß Karl WenZeL im Schlitten selbst, außer uns, noch der Hofmeister vom Amte» Sämmtliche Männer trugen die hier orts üblichen Schneebrillem der schar-l fen Eisnadeln wegen, die der Stuan uns direkt sinds Gesicht blies; auch ichs hatte eine s olche aus-setzen müssen. Der Onkel hatte sich olme Widerrede der Anordnung seiner Gattin gefügt« er wußte ja zu genau, daß der Ber such mit dem leichten Pferde eins ebenso» hoffnungsloser wie gefährlicher seins würde-. und die Some um die Kindeej überwog alles andere, seinem Stolz wie; seine Abneigung sich dem Manne drü- ! ben verpflichtet zu fübben. Er hatte die Tante beim Abschied herzlich ge tiißt und Kirerean stumm die Hand gedriickt, als er ihm in den Schlitten hals. « »Auf der Cbaufsee kommen wir! nicht fort, Herr Obetsöriter,« nalym der alte Kunze das Wort, »in den Hoblwegen ist alles vollgewedldelt, wir müssen die Felder entlang fahren und durch den Ellernbruch,um bei sder Bär bnche wieder auf die Cbaussee zu kom men; dort ist auch gerade die schlimm ste Stelle, und die Post schon mehr als einmal stecken geblieben.« Onkel stimmte bei und der Kutscher nickte stumm dazu und ließ die vier kräftigen Brunnen die bezeichnete Rich tung einschlagen. Nur Schritt vor Schritt kamen wir vorwärts, immer dem Sturm direlt entgegen, bald mit ten durch hohe Schneeweddel, bald noch höhere umsabrend, aber sicher unter der tundigm Hart-d des Mannes-, der die Zügel fährtr. Zu beiden Seiten die Felder des Gutes-, jenseits derselben nach rechts hin-über der mächtige Buchenbochwald, den aber das Schnee treiben vollständig verbarg, nnsd bor» uns der Bruch, dessen Passage zu an dern Zeiten gefährlich oder gar än miiglich war, der jetzt aber unstet dickem Eise lag. s ptoyuuz Mulden Mc Vampsmdm Pferde, der Knifcher blickte bald nach rechts-. bald nach links-, als sei er in Ungewißheit über dieRjchnmg wohin? Und Onkel Wilhelm fuhr aus tiefem Simen empor. ,,Wo sind wir Z« fragie er. »Am Ende des Bruches, Herr Ober sörfter,« erwiderte Kanze, der jeden . Fußbrsit dieses Revierz kannte, »rechts, Heinlmndett Schritt von hier-, ist der "Karttosfselacker, wo damals der steiler ;gefunden wurde; und geradeaus auf . zweihundert Schritt, und dann eben-s soviel halbrechls,lommen wir zur Bär-s duche usnd Chaussee.« »Das stimmt,« lachte der Hofmeisters Hvok sich hin, »ich have damals das Wildschwern zusammen-brechen gesehen, und auch den- Schüsem der lief aber nur so, daß er fortkom« Onkel horchte plötzlich aus, auch der Kutscher wendete den Kopf ein wenig um besser zu hören, und Aunze fragte ,.Hosmeisler Dich-, ist das wahr-? Habt Ihr den Schilde-n erinnan »Nun ja, Kunsef »Und habt es nicht gemeldet trotz al ler Aufforderung unserseits l« »Wie fes-te ich dap komme-pl« sagte der Mann unbefangen »Beste mal hatte ich mein Karlofsellmd mich I — gerade hier, und das Merzeug grub jede Nacht so viel Mesen aus und rui nirie die Ernte; da fiansd ich denn tor Tag auf Und ging hinaus, aber Ich freute mich nicht schlecht, als ich das Betst liegen fah —. Hat auch fern Gutes gehabt, jetzt schiin uns das Gatten« Stumm hörte Onkel diesem wunder baren Vetenntnsiß zu; gewiß hätte er brennend gern gefragt: »Wer war der Schüer Ader eine gewisse Scheu mochte ihn addaltrn;- war doch fein Verdacht awf Karl Wenzel im Dorfe allmählich bekannt geworden und eben fo die unwltedfamen Folgen desfelden. Daß diefor Verdacht thatfächlich ern falscher fei, ging allerdings aus ider Crzahlung des Mannes Wor, denn der Hofmeifter würde nicht ern- Thema beriihrt haben welches seinen jungen Herrn dloßftellen konnte Kunze aber der damals Kopf und Kragen daran gefth hätte, den W zu ermitteln, war weniger didkret und fragte gera dezu: »Dille, heraus mit der Sprache, wer war’s?" »New ja fagen jetzt," lachte der andere, »der- Lehrling rfts gewefen, den wir damals auf dem Hofe hat ts."en .Der Herr von c. 's« LJD Inm- isWsdeM4Ih-- uud «v-« -o--· sk, zgpmuvaovssswswy u es war auch ejw bißchen Schabernack dabei, denn er konnte jemand nicht gut leiden —« »Nun-let Wir-richte der Alte un erbittlich, Jemand nicht leidend-Wen dem nichte »:ne, werter sag- ich nichts, Kunz-ex flüsterte der Hofmeister, aber Onkel mochte es doch Wt haben und warf dem Wildwärter einen-« tragenden Blick zu, den dieser verstand. »Dille,« tagte er, ebenfalls nn Flu ftertons, »das müßt Ihr mir nachher apart ersinnen- um- ptoynch schien ihm ein Licht aufzqu denn er rief: »Aha! mm begreif tch’5 —- alfo das war's? Ra, das Kaltder der Wuch bitchse erkannte ich sofort aus dem Blei.«' Ein scharfer Peitschenhieb und das plöyliche Anspringen der Pferde, in folgedessen die Jnsassen des Schlittens faft übereinander fielen, unterbrach das innner bedenklicher werdende Ge spräch; zugleich ertönte, bald erster bend, bald anschwellmd vom Sturm zerrissen und getragen Und doch allen verständlich, der Ton eines Post-hor neg. »Da ist sie! Das ist Jürgens Bla fen!« rief der Wildwärter, »aber aus welcher Richtung kommt der Schasll?« »Von- der Ebaussese her, dicht vor uns-I sagte Karl Wenzel jubelnd. »Vorwärts« vorwärts!« Der Aut fcher beugte sich zu ihm und schien ihm etwas zuzuflüfterm da führte der jun de Mann sein Jagdhorn zum Munde und, eine augenblickliche Pause irn Ge heul des Sturmes als-wartend, blies er hell und tlar das Ertrapoftsignal nach der angegebenen Richtung. GB war, als ob die Pferde sich ihrer Aufgabe bewußt wären; rascher ging es bor wärts, bald war das Ende des Bruches überwunden-. der Ackerstreifen durch messenx der sie-von deeraussee trennte, und nun stand der Glitten vor einem ziemlich steil aufwärtsfitbrenden Feld weg, der in- die Chaussee mündete. ,.Blafen- Sie noch einmal, Herr Wenzel,« bat OnteL Und unmittelbar darauf erfolgte die Antwort, dasselbe Signal, deutlich aus nächster Nähe, dann lautes Ruer und das Wiedern eines Pferde-T . -.--.. « ,..nsmse yurroerr Ochrme von i)ier," jubelte der alte Kanze, ergriff eine der Holzschippen undwatede durch den fuß hvbm Schnee der Chaussee zu; wir andern folgten, mit Ausnahme des Kutschers, der dieVorderpferde bei den Köpfen nahm, auf dem Ackersiiick vor sichtig umwendete, so daß der Sturm ihnen nicht mehr ins Gesicht blies, und über die von der Anstrengung nassen Thiere wollewe Decken breitete, die er sorgfältig am Riemenzeug befestigte. Ja, da hielt der Postwagen in einem hohen SchneeweddeL halb auf die Seite gelegt und nur am gänzlichen Fall gehindert durch eine Pappel, in einer recht prelären Lage. Die beiden» Pferde, als sie den tiefen Schnee nicht zu übebrwinden vermochten, hatten sichz ungeduldig auf die Seite geworfen, die« Stange zerbrochen, iiber die Strängei geschlagen, und dann war dss Sattel-! pferd gestürzt u. chatte sich so vettvickelti in dem Riernenzeug, daß ez nicht wie-; der hoch konnte. Verzwaisflungsvollj stand der Postillon,ein kleiner schwach-F lichet Mensch, dabei, sein Horn in der i nd Zunächst wurde mit vereinten Kräf-l ten der Wagen aufgerichtet, tmd das erste. was Onlel erblickte, als er den Schlag öffnete, war das verweinte Ge l sich fein-er Tochter und die glückselige Miene des hübschen vier-zehnjährigen Jungen, feines Frit. »Das ist fa mos, Papa!« rief er, »nun feiern wir doch noch den heiliger- Abend zu Hause, anstatt auf der Chiusi-ca wie L-L«Irth-i1 simmer jammerte. Und da ist ji« auch EtnsfiY Wird das ein Weidrssxchten werden!« Onkel küßte glücklichen Auges beide Kinder. »Bleibt nur ein-m Augen blick sitze-m« fagte er, »wir müssen di. Pferde erft losftriingen und euer Ge päck verladen und etwaige Werth-fachen und die BriefbeuteL dem dse Post selbst könnten- wir jetzt nich-i mitnehmen Nachher bringe ich euch wach dem Schlitten." ,,Wessen Schlitten, Vater?« »Amtmanns GefchirrR Uns-d Onkel blickte der Tochter prüfend in die Au gen, deren Blässe sich plötzlich in ein dunkle Rot-h verwandelte »Ernst, setze dich einen Moment zu ihnen und er zähle, wie es lam.« Jch stieg ein« und begrüßte die biibs fche Kousme, währen-d Fritz mir stär » mifch um den Hals fiel. ; »Am-mann? Geschirr?« wiederholte Hdas Mädchen fehiichtemnber ein glück j ärger Schein überflog das liebliche Ge I t i. »Amtmann’s Geschier bestätigte »ich, »und Karl Wenzel häifi auch mit.« I »Ach!« das klang wie ein Jubelruf. Sie griff nach dem Riemen, vielleicht um das Fenster zu s »ein unterließ es aber und sagte nur: »Wie schön, daß ihr gekommen seid, nicht Fritz? Nun sind wir alle vereint Zum heiligen Abend« p- i. — · - - -.. »Du Intrnsl m? Zustä, Rvustllek Friy jubelte laut aus vor Vetgrrii Igem Konsinchen aber etröihete noch tiefer: »Ich meinte » ich dachte-— i »Sie hat den ganzen Weg svon wei Zier nichts gesprochen, « erklärte der Junge sehr indisitet, ,sie sagte immer, »ob Papa sich wohl rn: Wenzels wie Idet vertragen hav? Dann ist heute Abend bee· uns der Fesii rpsen«: und Karpfen hat Matt-da mi. gebracht, so .viel, als iiße das ganze Zlmi mit. « ! »Wian du gleich schneeig-cis Fkitz!« f ries sie verlegen. Aber der Junge hätte snoch viel mehr erzählt wenn ich nicht Imiileidzvoll es hinderte, M ich von der Mutter sprach, von ihrer Angst um Edie Lieblinge und von ihrem Gang zu Werkzels l Der Sturnn hatte auaenscheinlich an Gewalt noch zugenommen; der Schnee ihäresie sich, wo er Widerstand sand zu Bergen, und die mit Eis-tadeln erfüllte Luft benahm den- Athem Dennoch gelang es den e: stig arbei-— ienden Leuten bakd, das acsiiirzie Pferd auf die Beine zu bvingeri die Thiere Hauch dem Schritten zu feinem und di e verschiedenen Gepäcksiiicke ebendahin zu Uschassen Dann hob Onkel seine Toch Zier aus dem Wagen und Ema sie, nicht lohne Anstrengung, hinab, der Junge aber wollte durchaus geben. indeß Karl Wenzel litt es nicht, er breitete beide ,Arme aus, und Fritz hi ng sich an ihr und ließ sich willig tragen. Die Heirnfahrt warf ask schwieriger «noch als die Hersahrt Zwar hatte Urian ietzt den« Sturm im Rücken aber die Kälte war heftiger geworden die ISchneseverwehunigen mächiiam es be jdutste der ganzen Geschicklichkeii des EKuischetT um den Schlitten-, die Arche ENoah wie er imDorse genannt wurde-, glücklich durch den Bruch zu führen MI-- -2 - -s-..« work ev genuqu Dut- Jtpuklckllycll leI im Arme des Vaters, s ergscnn zuge-— deckt; den Fritz hatte der alte Kunsze an feine Seite genommen nnd ihn ein gebiindelt wie ein WickeEii-nd. Die Flasche Portwein nun-de auch bravo-r geholt, und jeder erhielt sein- Theil, bis auf den Kutscher und Karl Wenzel, die beide dankten; letztere-: zwar sehr höfliich aber ohne sich umzublicken nach dein Gebet, erstem durch ein bloßes Kopfschiitteln. Seine Aufmerksamkeit war auch gar sehr in Anspruch genom men durch die untuhigen Pferde, disk den Stall lviiterim Und endlich hielt der Schlitten ver der Obetförsietei, und trotz Sturm und Schnee lam Tame herausgestiikzt und umhalsle die Kinder und den Gat ien und wieder die Kinder. und hinter ihr erschienen Großmutter und die alie Nile, und es war ein Freuen und Dan len ohne Ende. »Seht-sit die Kinde-e in die warme Stube und das Gepäck in’s haus," sagte Onkel endlich, »und Ihnen, lie ber Karl, taufen-d hetzlichen Dank für Ihren Beistand, »ich werde es nie ver gessen und auch speziell noch Ihren El tern daneen.« Dann drückte ee dem hakmeistrt die Hand: .«Jch bleibe vor läufig in Ihrer Schu«kd. lieber Me.«« Dasselbe wollte Onkel auch dem Kutscher lagen. nach W Ost-d et griff; aber et bekam sie nicht, die