Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 18, 1896, Sonntags-Blatt., Image 7
VUUUUUW Plan. --».....—..-«...- . ---.. ««Bcitagedes ,,Auzeigcr und Her-sci-« zu No. is, Isihrgapgsys J. P. Windmpr Herausgeber »Es-rauhJst;;,zjzz;vk» dsii"18. Dezember 1896. Eine ungisicklilie Ehe. Dunst-regte von Heinrich Vollrath Schuhmacher-. — Schluß-) Frau Lore lächelte still vor sich hin und lehnte sich für einen Augenblick träumerisch gegen die Lehne ihres Stuhlei zurück. · Nichts wiiide sie von dem Gelde fiir sich behalten nicht einen Pfennig! M sollte er haben-, der Fritz, der Tyrann. Eine Badereise sollte er da von machen Die hatte er nöthig. Der Arzt hatte es Frau Lore gesagt. Fritz war ein wenig iiberanbeitet. Unsd dann — Ein Klopfen- an der Thiir unter brach ihr Sinnen. »Bettha ift nicht da!« sagte Frau Lustghammers dorwurfsvolle Stimme. »Ich habe die Kinder wieder mitge bracht. Ich muß noch einen Besuch machen. Jch lasse die Kinder hier. Adieu-t« Lore wartete,bis sie fort war. Dann gab sie den ,,Mäuschen« Spielzeug und nähte weiter. Dabei spannen- sich auch ihre Gedanken weiter. Schade, daß es nicht runde dreihun dert Mart waren! Aber Andreas Wengheim zahlte schlecht: eine Mart fünfzig Pfennige fiir einen Ueberzieher, zwei Mart für einen Anzug. Wenn sie alles rechnete, verdiente er an jedem Anzuge mindestens fünf Mark, alsoi ungefähr vierzig Prozent Ein glän-? zeudes Geschäft Vielleicht richtete sie? sich später selbst eins ein, wenn sie mit! Fritz gesprochen hatte« Wenn sie erst; wieder versöhnt waren und nach der Badereife wiirde dass ja von selbsti kommen-. j M—--—.« —J-- A—,«2 L-..»k..... ttll i »I-ILIIIMZ klcs CJUIIV ULUUIJCIH »J-«U7 machenk Sie hört-e kaum darauf. es «Sind wir Deine Mäuschen Manns-W »Ja, ja!« Die Rähmaschine rasselte weiter. Heute noch würde Frau Lake fertig sein· Nach dem Essen, wenn Fritz wie der auf feinem Bureasu war, würde sie zu AndreasÆngheim diese letzten Ak betten tragein und sich auszahlen las sen. Und dann ——— ,,Mama, Mamachen!« «Ja?' -»Gehen die Mäuschen an die But ter?« Ja. iu! Hergott, ja!« Sie rasselte -——- rasselte --— rasselte die Nöhmaschine, Sonst war es ganz still. Endlich fertig! Es war asber auch Zeit. Frau Lore war müde-. Und Hunger macht-e vie Arbeit --—! Frau Lore packte die Höschen, Röck chen und Schürzen zusammen, entfern te die Spuren ihrer Arbeit und ging in die Speisen-muten um sich ein Butter brov zu machen. Jn der geöffneten Thür blsieb sie stehen« wie zu Stein erstarrt. Der Fußboden, der Schrank, die beiden Stühle, sogar die Tapetenssalles war mit Butter angestrichen. Auch Haus« und Eif« Köpfe. Von den haaren war sein-e Spur mehr zu sehen und die Meider — O--» O-— kjsp-:- ---I sitt-u Not-L susle aus »san«-P Die Mäuschen hockten in einer Ecke und rieben sich gegenseikiq die Gesichter sin« Mhanå fah lächelnd zu Frau Lock empor. ««N·Imachen, siehst Du wohl? Nun M—U:«Möuschen an die Butter ge YII Frau Loke sichumwandte, stand Uns-Uhr und Berthas erhitztesz Ufchlm isw der Küchenthiid um N CW daka mit- Thtänen zu W men. Edii aber sagte nicht-K den-di kam et seht spät vom Bu veau und ging sofort zu Bett. Frau Lore hatte schon vorher ihre Näbmas schim in den Solon geschoben fVon bot-c drang das Rasseln- nicht bis ist« Schiafpimmw Frau Lote hatte bei ihre-m Besuche von Andreas Wengheim einen neuen Austrag erthalten Einen rosa, ein-en blauen uind einen Flanell Kabenanzug nebstMiitzen nnd Ueber ziseherrh sowliie einen rosa, ein-en blauen und einen Flanell-Mödchenunzug mit Müden nnd Ueberziehern. Die Arbeit mußte bis spätestens übermorgen früh abgliesert sein. ran Lore triumphirte Sie würde runde dreihundert Mart haben. Ueber morgen. Um hasib vier Uhr Morgens ging sie zu Bett. Um vier Uhr Morgens stand Herr Friedrich Langhammier aus. An sein-er Arbeit fiir Knauer und Sohn mußte noch etwas geändert werden ehe er die dreihundert Mart bekommen konnte. Abs er- sich über Lore beugte schlief sie, fest und traumlos. Unk)eimiich, wie immer. Wie träge sie wart« Und übermorgen war da, der Fami liengeburtstag Sie bauten einander ihre Geschenke aus, wie sie’s von früher gewohnt waren. Jeder auf einen bie sonderen Tisch im Salon, und Jeder deckte dann eine weiße Serviette über seine Bescheerung, damit die Anderen sie nicht eher sähen, als bis Fritz das Zeichen mit der Tischgiode gegeben hätte. Die sein-der warten draus-sen bei Bertha in der Küche, und die beiden »Doßmamas" standen schweigend mit traurig-freundlichen Gesichtern hinter ihren Tischen. suchten Beide nach pas senden Worten, aber sie fanden leine, und so streckten sie sich nsur die Hände entgegen, beschwert mit dem heimlichen Gewinn. Und da stellten sich auch »die Worte ein. Beide sagten dasselbe. »Für Deine Badereise!« Erstaunt und fragend sahen sie sich an. Aber sie genirten sich vor den An deren. ,,Nachher, wenn wir allein sin«d!«· Dann gab Fritz das Zeichen. Und dtie »Man-Schen-« stürmtaen herein und gleichzeitig tzzogen Fritz und die beiden »Doßmamas« ihre Serbietten von ihren Fischen Aus Fritz’ Tisch lag ein eleganter blau-er Anzug nebst Ueberzieher und Mütze für Hans und ein elegantes blaues KleidchennebstMiitze und Man tel fiir Else; aus«Doßmarna« Werners Tische lag dasselbe in Rosa ude aus .,Doszmama« Langthamniers Tische in Flanell. Die Drei starrten einander an und brachen plötzlich in! ein« lautes Geläch ter aus. Frau Lore aber schrie aus. »Die vierzig Prozent! Die vierzig Prozent!'« Sie war dem Weinen nahe. Sie tonnte keine Worte finden. Bis Fritz ihre Hand in die seine nahm unsd ihren Kopf an seine Brust drückte. »So sage doch Lore, was ist Dir? Hat Dir Jemand weh gethan?« Jn ihr schoß etwas wie Zorn aus. »Und ich habe miich 1die ganze Zeit geplagt!«' stieß sie verzweifelt heraus. »Gestevn Nacht und dorgestern Nacht und heute Nacht habe ich durchgears beitet, urn die Bestellung sertig zu machet-. Die dreihundert Mart sollten doch voll werden. Er zahlt so schlecht, der Andreas Wengheim. « Alle sahen verwundert aus. WILL lllubc Iu,luu,oklkss »Ja, ja, ich hab’s doch genähi, das Alles da, was Jhr den Kindern ge schenkt habt! Jchl Ich! Jchl Und ich habe einen Spottlohn dafür be kommen und Ihr habt sie ihm bezahlt, die vierzig Prozent Gewinn, die er da rani hat! Mit meiner Arbeit, mii meinem Gelde!« «- . i is Abeivds, als sie mit Fritz allein war, brachte sie Plötzlich ihr Wirthschafts buch. Bertha hatte es während des verflossenen halben Jahres geführt. Und eng aneinander geschmiegi rech neten Frau Lore und Herr Fritz Lang hanrmer. Und sie fanden, daß sie in ider Zeit, sin der Frau Lore ihre drei hundert Mark ernähi harte, filr ihren hauihalt gerade dreihundert Mark mehr gebraucht hatten als friiiher Frau Lore sah zerknirscht in Fritz’ Gesicht Der aber lacht-e und zog sie an sich. »Ja, Kind, so is ’s, wenn zwei an densebben Wagen gespannt find und nach der entgegengesetzten Seite ziehen. Die Zwei kommen auseinander der Wagen geht aus dem Leim, und wer lacht? Der Wagenbckuer!« ,,Andreas Wengheim!« stsammelte Frau Lon. »O, Fritz, sei nicht böse! Jch meinte es doch so gut unid —" Er küßte ihr dise Reue fort. »Und die Badereise mache-us wir nun zusammen!« Sie sah freudestrahlensd zu ihm aus« »Fritz! Du wolltest?« »Natürlich! Sonst glauben ja die Menschen, wir führen wirklich eine un lglückliche Ehe!« l ...- -... .-. f-.--..-—.—— JMury Kinnstey über Kamerumi I Die Engländerin Mart) H. Kings-? tley die Kamerun und dessen Hinterlandj bereist hat, läßt rn einer Zuschrift ans die »Pall Mall Gazette« den Deutschen ! und der deutschen Kolonialverwaltung volle Gerechtigkeit widerfahren. »So gar in Deutschland sind so viel irrige Behauptungen über Kamerwn verbrei tet worden, daß ich sie nicht mit einem Salzkorii, sondern msit einem Salzsack vergleichen kanns. Es ist so leicht, in Europa zu sitzen und die Leute drau ßen in Afrita zu schelten und zu schmähen, besonders wenn der Betref sensde niemals dagewesen ist. Jch ltann mich nicht rühmen, deutsche Zei tungen zu lesen, aber die Auszüge ha be ich gelesen, die die englische Presse citirt, und diese wimmeln von Jrrthü-l mem. Was die Behandlung der Ein-l I l gebotenen durch die deutschen Beamten betrifft, so glaube ich, daß die Beschrei bungen recht übertrieben sind. Man lnettyme den schlimmsten, Herrn Leist von Kamerun. Jch will ihn nicht ver thei-,digen aber daß er der furchtbare Teufel war, wie er geschildert wurde» glaube ich nicht, weil ich weiß, daß ders Ehrgeiz seines Lebens darin bestand, Idie Spitze des Kamerun Peal zu er klimmen. Zuerst versuchte er es von IBabundi aus. Er mußte umkehren, I t c weil seine Leut-e es nicht aushielten. Dann versuchte er es von der Südost Heite. Seine Leute wurden wiederum krank Aber anstatt sie im Stich zu lassen und dem Tode zu überliefern was er doch hätte thun können, deckte« er ilywen seine eigenen Kleider über den, Leib, that alles, was er nur konnte, um sie ins Leben zurückzurufen undi brachte persönlich einige von ihnen in wärmere Gegenden i Dann kommt der gewöhnliche ,,Schnaps- Palaver an die Reihe. Jch will nichts dagegen sagen. Jch habe —«-. ----- W«-«-— »-J. ( -. ( sssss Aus-II VWUIWJMIUW »He-»W- ass gezogem Jedenfalls geht es in Ka mer-un nicht schlimmer zu, als in an sdetsen westasrilawischen Niederlassun gen. Was die Ein-fuhr von eingebore nen Arbeitern betrifft, so ist es nicht wahr, daß die Deutschen ausnahms lweise Schwierigkeiten haben. Wir ha ben die Arbeiterfrage längs der gan zen Küste, unld das in sehr schlimmem Maße. Die Deutschen aber verpflich ten ihre schwarzen Truppen mit wenig oder gar keinen Schwierigkeiten von Sierra Leowe, Wei Wei’s und Su SMZ Lan-d. Diese Arbeiter kehren nach abgelaufener Dienstzeit in ihre Heimath zurück und was geschieht-? Fast alle kehren nach Kamerun zurück. Gewöhnlich bringen sie noch einigeBw wandte und Freunde mit. Recht viele Asbtheilungen halben verschiedene Male den Deutschen freiwin gedient. Dasselbe ist der Fall mit den »Bosh Jungen«, die von der französischen El senbeinküste vekruiirt werden. Soweit rch gesehen habe, kleiden, nähren Und; behandeln die Deutschen die Eingew nen gut. I Die Stämme des Hinkterlanlves vonä Kamerun sind ein wildes GeschlechtJ selbst für die Westkiiste. unlv dieStäm-z me ander Küste wehren sich gegen das« Eint-ringen der Weibern da sie 75Pw-1 sent am Handels-versteht verdienen, der durch ihr Land geht Deutschland hat nach meiner Meinung weise gethan, das Monopol dies-er Vermittlungs stämme zu zerstören. Dther kamen »die kleinen Kriege. Nach der Umkrjochung aber haben die Deutschen diese Stäm me nicht btutsal behandelt. Die Vati ri, in deren Lantd ich gewesen bin, sinsd sogar sehr gnädig behandelt worden-. DieserStamm ist seit Jahren einFlusch für die ruhiger-en Stämme im Unter lansd gewesen, die er in Athem gehal ten und gemondtet hat. Während des Zuges gegen die Bakiri haben die Deutschen einen geschätzten «Offizier, Lieutenant von Gradenreuth, verlo ren. Dennoch wurden die Bakiri nicht vernichtet Jhre große Stadt Tappa steht noch und man ermuthigt dise Leu te sogar, nach Viktoria zu kommen und ihre Produkte abzusetzen. Und sie thun das in großen Schaut-en Man ersucht ihre Häiuptlingse, zu erklären, wie es kommt, daß man aus den Re gierungsplantsasgsen Löcher mit giftigen Dorn-sitäuchern findet u. s . w. Und dann ziehen diese Häuptlinge am Abend heim. Das ist mehr als sonst wo in Westafrika passirt. Weiter kann ich sagen, daß diieDeut schen in der Ambas - Bai ein Einge borenen - Gericht eingesetzt haben. Es besteht aus zwei Häuptlinsgen unsd ei nem eingeborenen Baptisten - Predi g-er, einer von den Häuptlingen ist ein Trinker. Aber das ist nicht dieSchusld Deutschland-z Das ist nun einmal die Weise einiger westafrikanischer Häupilinige selbst unter englJischer Flagge. Vor diese Richterbant kom men alle kleineren Vergehen und die Regierung hält ihre Entscheidungen aufrecht. Die Unternehmungen der Eingeborenen werden von den Deut schen gepflegt. Der von den Planta gen der Eingeborsenen aus der Ambas Bai ausgeführte Kakao betrug dem Werthe nach 1000 Lstrl. Was den Umstand betrifft, daß es keine deut schen Kolonisten in den KamerUnS giebt, so ist es nur weise von der deut schen Regierung, diese nicht zu ermu thigen, sich um Konzessionsen zu bewer ben u. s. w. Der Kirchhof ist nöthig fiir deutsche Beamte. Wiie die Sachen stehen, kann der Gouverneur aus kei nem Fenster schau-en, ohne den Lei chenstein eines Landsmann-es zu er blicken. Da fällt mir der Gedanke ein, dasz ich mich nicht erinnern kann, ai nem englischen Kolonisten an der west asrikanischen Küste begegnet zu sein. Jch habe einen Kirchhof voller spani scher oder portugiesische-r Kolowisten gesehen, aber das ist alles. Westafrira in von großer und, wenn richtig verwaltet wird es noch von größerer Bedeutung für die ento päischen Mächte werden, aber als Markt, nicht als Kolonie Man kann keine blühende Koloniie mit einem To dessatze für Weiße von 40 —- 77 PCt. gründen. Es hat deshalb wirklich keinen Zweck, die Westküste als fashio nablen Luftkurort oder Touristencen trum oder als Kolonie im richtig-en Sinne des Wortes zu betrachten. Es ist unzweifelhaft tin-richtig unid ungesund, daß eine»Kolon-ie« sich nicht bezahlt macht. Nun, Kameruns kann sich nicht bezahlt machen, so lange die Dinge so fortgehen, und so viel Geld darauf verwandt wird, ,,Marinas« zu machen, Straßen zu bunten, den Fluß fahrsbar zu machen, unsd sonst tausendevlei Verbesserungen einzufüh ren. Die Hypothek ist zu groß für den Besitz. Ich bitte Sie um Entschul digung, daß ich Sie belästige. Jch glaube aber, daß Sie mist uns überein stimmen, daß, wen-n wir mit unseren Konkurrenten in Afrika erfobgreich konkurniven wollen, es besser ist, ihre Methoden zu verstehen-» »als sie zu miß achten.« Blausncht. Einen merkwürdigen Fall von Blau-sucht bei einem sieben-jährigen Knaben stellte ProfessorLitten kürzlich im Verein für Jnneve Medizin vor. Der ganze Körper des Knabm ist tief dunkelblau gefärbt Nebenher gehen Seine starke Schwellung sder Leber unsd ?Milz, eine übermäßige Menge von sHarnsäure im Urins und eine absolute japathische Gleichgilstigkeit des Kindes für Alles, was um ihn vorgeht, große »Schbafsucht und eins großes Kältege ;fühl, daß sich äußerlich an der eiskal Hten Haut bemerkbar macht. Ferner lei tdet der Knabe ans Asthemnsoth Der IFall ist dadurch besonders bemerken-s ?werth, daß jedes Symptom eines an Tgebovenen Herzschlers mangelt, der sonst das Phänomen der Blaussucht er klärt, «indem das kohlensäurehaltigse Blut aus dem rechten Herzen durch ir gend ein-e abnormse Kommunikastion in das linke hinein gelangt. Gewöhnlich ist eine Versengeruwg der Pulmon«arar terie Vorhanden. Während sich sonst solche Herzfehler durch gewisse Herzen scheinungsen, namentlich kolossale Ge räusche, -dokumentiren, fehlt hier jede Spur davon-; das Herz ist absolut ge sund. Prof. Litten ist daher geneigt-, eine Transposition der beiden großen Gefäße derart anzunehmen, daß die Aorsta aus dem rechten Ventrikel und die Pulmonararterie aus dem linke-n entspringt, unsd somit zwei ganz ge sonderte Kreislaufe vorhanden sind. Es fehlt Arterisastion des Blutes in den Lungen, die beim normalen- Men schen stattfindet. Das Aortensblut, mit Kohlensäure gesättigt, strömt durch den ganzen Körper und verursacht die blaue Färbung Daraus erklären .sich auch die ans-deren Nebenerscheinunigen. Da die Lunge dauernd sasuserstosfhalti ges Blut bekommt, und keine Kohlen siiure abdunsten kann, erklärt sich die solcher Körper- n«ur, weil die Lunge durch die Bronchialarterien eine ganze Menge Kohlensäure bekommt und das Aortensystem hinwiederum Sauerstofs durch die Bronchialvenen. — Of ganze Athemnoth. Lebensfähig ist eins l i Ein wohlverdientcs Denkmal. l Ein Dentmal zur Erinnerung a111 keine heldenmüthige That aus der na-s poleoinischens Zeit, das der Berlinerl Bildhauer Felix Gekritz - Friedrichs-! hagen geschaffen hat, ist kürzlich ins Hersfeld am Rhöngebirge feierlich ent-« hüllt worden. Das Denkmal gilt dem General Lingg von Linggenfeld, dessen menschenfreundliches Eingreifen jene alte deutsche Stadt vom Flamme-nun tergangie gerettet hat. Der Vorgang wird in verschiedenen Lesarten erzählt. Thatsache ist, daß 1807 insHersfeld ein französischer Offiziser getödtet war und daß Napoleon zornig den Befehl gab, die Stadt zu plündern und an allen vier Ecken in Brand zu stecken. Hersfeld war damals von badischen Jägern besetzt, und der edle Kommun dant Oberstlieutensant Lingg v. Lin-g gserrfeld wag-te es, Napoleon mit ein« drinsgiicher Bieredtsamkeit vorzuhalten, daß er die verwerfbiche That Einzelner nicht viele Unschuldsigse und nicht die Stadt selbst büßen lassen solle. Der Kaiser ließ sich auich wirklich beweg-en, das verhängte Strafgericht insofern zu mildern, als nsur vier Häuser ange zündet werden solltesnz aber bei der Plünderung sollt-e es bbeisbem und das war noch hart genug. Was nun folgt, hast uns kein Gerin gerer als Johann- Peter Hebel überlie fert, und seine Erzählung hat in vielen Volks- und Schulbüchern einen Platz gesunden-. Der Kommandant er mahnte die Einwohner, die kurze Zeit bis zsur Plünderung zu bis-nützen- uan ihr Bestes geschwind bei Sei-te zu schaffe-m Die fürchterliche Stunde schlug, die Trommel wirbelte-, durch rdcas Getümmel der Fliehenden eilten die Soldaten auf den Sasmmelplsaiz. Da trat der brave Kommiainkdanst vor die Reihen seiner badischen Jäger, stellte ihnen zunächst dass traurige Schicksal der Einwohner lebhaft vor Augen« und sagte hierauf- ,,Soldatens! die Erlaubniß zu plündern- fängt jetzt an. Wer dazu Lsust hat, ber trete her aus aus dem Glied-el« Kein Mann trat herauss, nicht einers! Der Aufruf wurde wiederholt — kein Fuß bewegte such. Als die Bürger Ida-s erfuhren, war ihnen zu Muthe, wie Einem, der aus schwerem Traume erwacht Sie schickten sogleich eine Abordnung zum Kommen-dunsten, ließ-en ihm für seine Milde und Großmusth danken und bo ten ithm ein reiches Geschenk an. Lingg aber erwiderte, er lasse sich keine gute That nett Geld bezahlem ,,Nur zmn Andenken an Euch,« fügte er hinzu» ,,erb«»it«te ich mir eine silberne Münze mit dem Bilde der Stadt und des heu tigen Austritt-T das soll ein Geschenk sein, welches ich meiner künstigenFrasu aus dem Kriege heimbringe « Die wackere That isst in Hersfeld durch Ge nerationen mit Dankbarkeit bewahrt worden. Unsd nun hat man Linigg von Lung genfeld dort ein großes Denkmal ge setzt, welches den Marktvlatz neben der alten romsanischen Kirche schmücken wird. Das Stanfddbild ins1zsacher Lebens-große zeigt in Bronzse die Ge stalt des edlen Ossizisers ism kleidsamsen Wassenrock der badischen Jäger mit hohem Kragen und Felsdbinde darü ber den Yorkmantel Der feine Kopf · ist von edlem Feuer beseelt. Die linke Hand faßt den Reitersäbel und hält ihn an’s Herz, während dsie rechte-Hand beredt seine Worte zu begleiten s cheintt. Der rechte vorgesetzt-e Fuß tritt auf eine brennende Fackel, deren Flammen die Kasrtouche mit dem Stadtwappen zu erfassen drohen-. Der Haupttheil des Sockels ist auss mehrm, Stufen u. Deckplatte sind aus grünem, polirtem Gran-it. Ein in Süd - Ungarn woh nenter Enkel des Generals, der aus den Zeitung-en von dser Errichtung des Denkmals erfuhr, hat dem Künstler Bilder sein-es Großvaters zur Verfü gung gestellt -—--,--... f- , ,«-. Ein Schwabcnstreich. Eine gelungene Wahlwette machte vor der letzten Wahl ein Redakteur ei ner deutschen Zeitung in Ohio msit einem Bierwagensuhrmanns in Iron ton, O. »Du, Johnz ich wette dir s10, du trägst nach der WathcKinley’s nicht die Hosen-, die ich für Dich kaiufe!« ,,An«genommen,« antwortete der bie dere Joshn und nachdem die näheren Einzelheiten besprochen, wurde das Geld deponirt und mit ruhigem Ge wissen warteten beide die Wahl ab. Nachdem die Wathl McKinleMs außer Zweifel war, sollte John die ihm von dem Redakteur zugeschickte Hofe einen ganzen Tag lang tragen. John fuhr den ganzen Tag lang Bier zu seinen Kunden und als der Zeit punkt gekommen, um Farbe zu beken nen, stellte sich auch John in dem betr. Lokal ein-, wo die Jury sich organisirt hatte und der Dinge wartete, die da kommen sollt-en. ,,John,« rief der Redakteur, »Du besser rücke sofort mit deinen 810 heraus und dann kannst du auch noch tdas ,,Crowd« trieten —-— verloren hast Jdu doch!« I»Christ, hast du deine Jury und Al les in Ordnung? Jch glaube nämlich daß du die Zeche bezahlen miufzt!« »Na, wensn D"u’s nicht anders haben willst, und extra verdonnert werden iwillsn mir ist es recht —- die Jurh ist i bereits in Sitzung« i Unserer biederer Joshn zieht sei Inen Rock aus und entledigt sich der JWeste sowieHosentriiger tin-d läßt sein-e JHose herabfallen —- da — zum Statu ! neu Aller — hatte John eine blustrothe lKniiehose bereits den ganzen Tag ge jtragen Nach einer kurzen Berathusng tder Jury wurden dem John die 810 izugesprochen und der ensthusiastische tMcKintewEditok mußte nebenbei die ganze Gesellschaft traktiren. Letzterer hatte nämlich versäumt zu konst-atiren, daß die Hofe über die Beinkleidet ge tragen werden muß, und John zog sie unter diesele an. Ergo —- John hat die 310 und unser McKinsley-Mann den« Spott. Wenn das nicht ein Schwabenstreich war, wissen wir nicht was einen ioncstituiri.