L ktd v gend, daß Sampson mit dem er in re gem brieflichenVerkehr stand, ihm end lich rieth, sich geduldig zu fügen-, seine Gesundheit zu schonen und wenigstens einstweilen zu seinen Eltern zurückzu-! kehren. Doch Forreft wollte davons nichts wissen; mit fieberhafter Eile durchstreifte er selbst die fernsten Ge- l enden in die in den letzten Jahren der ZJienfchengeistF Cultur und Gesittung getragen hatte, aber Alleg, Alles ver gebens. Morton war und blieb ver schwunden, als ob ihn der Erdboden verschlungen hätte. An Leib und Seele gebrochen langte ForVest wieder in St. Louis an und selbst sein Freund Sampson vermochte ihn nicht zu trösten. In trüber Stim mung und völlig theilnahmslos und abgestumpft schlich er durch die Stra ßen, laum noch ein Schatten seiner Selbst; wirr durchzuckten allerlei Selbstvernichtungsgedanten sein Hirn und eine Kugel oder der Inhalt einer Giftphiole hätte sicherlich seinem ihm unerträglich gewordenen Dasein ein jäshes Ende bereitet, wenn nicht ein hef tiges Nervenfieber ihn völlig hülflos aufs Krankenlager geworfen hätte Sampson benachrichtigte per Tele gramm die Eltern des jungen Mannes und in wenigen Tagen standen die jammernde Mutter und der tief ge beugte Vater am Krankenbette des mit dem Tode ringenden. Die Aerzte hat ten alle Hoffnung aufgegeben, ihre Kunst war zu Ende; die Krisis war» eingetreten und wenn die Natur nicht Widerstandslraft genug besaß, lonn-’ ten auch Arzneigaben nicht mehr hel-i fen und der noch vor Kurzem blühende? junge Mann war verloren. Jn ban ger Erwartung lauschte die betrübte? Mutter auf jeden Athernzua des Va i tienten, den wilde FieberphantasioenJ unruhig auf seinem Lager hin- undj herwarsen; wild rollten die Augen in« ihren Höhlen, krampfhaft griff er mit den Armen in die Luft und mit einem schweren, keuchenden Athemzug sank er kraftlos in die Kissen zurück. Weinend beugte sich die Mutter über ihn; zit ternd umspannte sie seine Hand; er hatte ausgelitiem Die herbeigerufenen Aerzte traten in’s Krankenzimmer und beobachteten gespannt den ruhig Daiiegenden; ein im Dienst ergrauter Jünger Alex-zeu laps fühlte den Puls-, legte sein Ohr horchend an die Brust des Patienten, dreht-e sich dann langsam nach der hän deringen Mutter um und sprach: »Ihr Sohn ist gerettet; er hat die Krisis glücklich überstanden, aber jetzt bedarf er vor allen Dingen der Ruhe. Lassen Sie ihn ruhig schlafen, er schlummert jetzt seiner Genesung entgegen. Wer vermöchte die Gefühle wieder zugeben, die ein Mutterherz bei solcher Botschaft durchströmen; das Herz ei ner Mutter, die noch soeben bei dem Gedanken an das Hinscheiden ihres einzigen Kindes vom wildesten Schmerz übermannt wurde. s II Is Die kräftige Natur Forresth hatte! den Sieg davongetragen; unter sorg-» samer Pflege genas er langsam und nach etwa acht Wochen war er bereit-» soweit wieder hergestellt, daß er in Be gleitung feiner Mutter —- fein Vater! Inst- MOTFKXIOO Irr-»Is- fkbnm This Ninos-I i rer Zeit wieder abgereist -- -die Heini-» reife antreten tonnte Allmälig ver-i schwanden auch äußerlich die Spuren der schweren strantheit, innerlich aberi war er ein ganz Anderer geworden » Früher aufgeräuiiit und dein heiterenj Lebensgenuß ergeben, war er jetzt still; und in sich gelehrt; im streise seineri Freien-de war er ein sehr seltener Gasti und die einzige Erholung, die er sich außerhalb der Geschäftsstundeii gönn- i te, fand er in einsamen Spaziergän- l gen, die er längs des Seeufertz unter nahm oder häufig bis nach Union Hill aus-dehnte Seine Eltern fühlten mir zu gut, was ihn bedrückte; wenn aber seine Mutter einmal das fiir ihn so peinliche Thema berührte, erhob er sich um sich in seinen Gemächern einzu schließen. Er tonnte und wollte Luise nicht vergessen, wenn er sich auch mehr und mehr von der Erfolglosigteit seiner und jetzt auch seiner Eltern Bemühun gen, den Aufenthaltsort der Ver fchwmidenen ausfindig zu machen, überzeugte. Wahrscheinlich weilte sie längst nicht mehr unter den Lebenden; vielleicht auch hatte sie selbst an seiner « Treue gezweifelt und war jetzt bereits Gattin und Mutter. Alles war ja möglich, da schon viele Monate dar iiber hingegangen waren. Eines Tages —- es war gerade am , Vierten Juli —- wanderte John For rest wiederum den Strand entlang; plötzlich erinnerte er sich, daß er den sehr wichtigen Brief eines Geschäfts freundes zu beantworten vergessen habe. Von seiner Wohnung war er ziemlich weit entfernt, zum Geschäfts lotal seines Vaters führte er grade au genblicklich keinen Schlüssel bei sich und die Geschäfte in der unteren Stadt waren des Feiertages halber geschlos sen geblieben. Er überlegte, wag er thun solle; der Brief mußte unter al len Umständen noch heute zur Post, damit er mit dem ersten Frühzuges des nächsten Tages nach seinem Bestim mungsort abgehen konnte; Berzöge rung könnte seinem Freunde empfind liche Verluste zufügen. Doch war ja noch eine Möglichkeit vorhanden, daß er einen der kleineren Laden, hinter welchen die Besitzer zur selben Zeit zu wohnen pflegten, geöffnet finden wer de und daß er sich dort mit Schreibw pier nebst Zubehör werde versehen tön nen, um seine Pflicht zu genügen. Ja richtig, dort war ja schon eine Zei stungsniederlage und offen war sie ebenfalls-. Die nöthigen Schreibma terialien waren rasch zur Hand und Forrest trat auf das freundliche Er suchen des Eigenthümers an das Pult, um rasch die nöthigen Zeilen auf’ s Papier zu werfen. Schon langte seine Hand nach dem Löschbiatt, da fiel sein Blick auf ein auf dem Pulte stehendes, zierliches Pappschächtelchen Entsetzt Prallte er zurück, der Athem stockte. Nochmals betrachtete er die in kräfti gen Ziigen auf der Schachtel gkänzende Adresse. Nein, es war keine Täu schung, es war Wirklichkeit! Lang sam drehte er sich nach dem Ladenbe- ! sitzer um unsd zitternd, stotternd brachte er mühsam die Worte hervor: »Meins Herr, —-— kennen Sie —-— kennen Sie diese Dame?« i ,,Ei gewiß!«, erwiderte der Augen-« dete lächelnd. »Es ift eine Jugendge III -f- » m-»--0 Q-«» kä- sk- q» Pfui-»O ............... »....., -.. . . - W, morgigen Geburtstage eine kleine; Ueberraschung zugedacht hat Es sindjl Briefbogen und Couverts mit ihren Jnitialen, sehr schöne Waare, das-! Neueste im Markte. Möchten Sie viel-I leicht ----- ?« ,,Dante bestens-, danke Ihnen. Und. das Geburtstagstind Luise Morton,s weilt augenblicklich inAlbany, N. Y.?«E »Ja, mein Herr. Sie wohnte srühers mit ihrem Vater zusammen, einems Gärtner, in Hoboten; eine Liebes-ge schichte aber —- —« »Ja, ich verstehe, ich verstehe! Bin. Jhnen sehr verbunden, mein Herris und mit den Worten stürmte Forrest’ in’S Freie· Strahlend vor Freude langte er zu Hause an, um seiner staunenden Ma ma mitzutheilem daß er morgen mit dem ersten Zuge nach Albany abreisenl werde. I Den Schluß der Erzählung wird der Leser jetzt leicht errathen können« Forrest reiste nach Albany ab; wenige; Worte genügten, den ganzen Sachver-; halt llar darzulegen; die,Eltern sei-; ner Luise verziehen großmüthig Allegj unsd jubeln-d unter Thriinen san! sie’ beglückt an seine Brust Eine Depesx sche benachrichtigte Jobn s Elten von dem unersetzlichen Funde, die sreudigei Einwilligung blieb natürlich nicht lan-. « ge aus und kurz daraus ward eink glückliches Paar in Hymens Fesseln ge-; schmiedet. Glück aus!« OO llni das eigene Leben. ; Daß doch manche Leute anderen das nicht verzeihen können, wag bei ihnen? selber der Fall gewesenl Der Gast-f wirth Grögter hat Grund, sich seiner’ jetzigen behaglichen Existenz zu rüh men und des Ansehens, das er ob sei ner Rechtlichteit überall genießt. Nur seine Vergangenheit durfte man miti keinem Worte berühren, wollte man ihn nicht fuchgteufelgwild machen, an statt daß er sich derselben gerühmt hat te! Klein, sehr klein und bescheiden war sein Anfang gewesen uwd vieler Mühe und eines zähen, unerschütterli chen Fleißes hatte es bedurft, bis aus dem ,,Hauslnecht« ein kleiner Schenk-. wikih und aus diesem endlich ein Ins-! stanrateur geworden. X Mit dieser Schwäche hatte der Franz Lechner nicht gerechnet, der, eines wohl habensden Weinbauern einziger Sohn. nach Wien in das Grögler’sche Geschäft gekommen war, halb als Kellermeister, halb als — Hausknecht, mn sich die Kenntnisse zu erwerben, die ihn einmal besähigen sollten, ein vollwichtiger Ge schäftskolloge des Grögler zu werden. " Der Lechner, riefenstark untd unab lässige, schwere Arbeit gewöhnt, hausie te nnkd schaffte unverdrossen tin-d ersetz te die Arbeit von Dreien; daneben fand er aber noch Muße, sich in eine der «Gröglerifchen«, in die Anna, zu ver lieben, er wußte selber nicht, wie das · so gekommen. meinte aber mit Recht, daß er eine seschere, flinkere untd lusti I geve Wirthin nirgends mehr finden köWss Das Pärchen war über vie Sache bald einig Und zweifelte nicht, Daß Mutter und Vater kein Hinderniß bilden werden. Bei der Mutter war es fo· Beim Vater Grögler aber macht-c M Franz, der die Worte nicht zierlich tlU setzen Verstand und gleich mit der Thük MS Haus fiel. den sataben Schnitzek- welcher alle Hoffnungen über den Haufen wars-. Couragirt war der Lechner, in sei ner Gegend der meistrespeltirte Kirch tagrauser, in derartigen Dingen nicht absonderlich, nnd so paßte er lange auf Den Augenblick, der ihm günstig schien Der Grögler hörte ruhig zu, wie er das Anliegen vor-trug, und bemerkte, als der Lechner den Wohlstand des Va vers recht herausstrich: « »Na ja, 1Pia-s- is schon in Ordnwnng aber von an’ Schwiegersohn verlang’ I halt do a Wengserl mehr —« HJ bin anständig, lan Mensch kann mir Was Unrechks wachsag’n.«, »Stim1nt, stimmt. So mass a net 3’m-ant. Aber Jhner jetzige Lebensstel lumgt Wann mi wer sragert: wag 143 dean eigentli der Bräutigam ·Von Ih nerer AnwerL so müßt’ i do rein d’raus Ja sew . . . ·« ’ s g,A Hausknecht«, entgegnete der Lechj ner ruhig »Je- schliseßlich a kalScharfd denn Sie selber hab’n «-ebenfa«llg net ans bers ang’fangt, net wahr?« ' « Das war die ungeschickte Bemer lwng Die-r Wirth wwrde blutroth vor Zorn und antwortete heftig. »J will’s net in Abrede stellen . . Der Lechner, gutmiithig lachend unsd die plötzliche Röthe des Alten falsch deute-nd, triumphirte « « »Weil S’ net können und weil’s Je der ohnehin toeiß.« ! »Aber i habg Zeug dazu g’habt, mi in M Höh z’ arbeiten, ohne ’g Geld vom Vatern.« - « r--t , s«·«— L-: ,,;F Wo u wer wem Deut-us mug »k Jhnen Fasselrn schaupfen; i bin« a kasn Gsel.« «Wär’ erst nachz’weisen««, meinte der Grögler giftig «- " Jetzt war dsite Reihe zum Rothwemsden an Franz. Beschimpfungen ruhig ein-. zu-stecken, wasr er nicht gewöhnt Er ballte die Fäuste, aber hinterm Rücken-, und sagt-e entrüstet: «,,Herr, a solche Keckheit darf si selbst der Vater von dem Madel net heraus nehmen-, »das i get-W hab’, wann er net will, daß i ihm d’ Nasen einhau, ver starwen?" - Noch einige heftige Worte, nsoch ein paar kurze Wechsel-reden, und »dann ge schah etwas, was dieser Brautwerbung bald ein äußerst bedenkliches Ende be neitet hätte· Der Alte ließ sich hin-. reißen, dem jungen Mann einen Schlag in’S Gesicht zu versetzen, unt der Lechner wollte sich aus seinen Geg ner stürzen. Wer weiß, was geschehen wärt-n hätt-e sich die Ausna, die in der Neugier und Besorrgniß ihres Herzen-s in der Nähe gelau·scht, nicht zwischen die Männer geworfen und mit Thij nen den Geliebten beschworen, ihr zu Liebe feinen Zorn zu bändigen. « - »Dir zulieb’, ja,« teuchte der Loch-— ner, todtenblaß, ,,sonst, beim Herr gott. ..« Die Alma drängte ihn hinaus, unt: er hörte wie der Alte schrie: Mu- hem bang soll mit »Der Bursch augenblickli, und Di jag’ i ilnn nach. Ivannst nur a Wori, nur an’ Blick mehr fiif den haft!« « Der Lechner ging nach seiner Rain nier, uin die Such-en zu packen-. Er schritt wortlos dahin, niii zusammen getniffenen Lippen Das Mädchen sprach ihm halb ängstlich, halb zärt lich zu. — l»Bezähm’ Dich, Franz, er is ja do mein Vater, wenn er a Unrecht hat, eg wird no Alles gut werden Er giebt schon :nach. . . « » Est giebt nach!« rief der Jüngling bitter und wies nach dem Gesichte-, dag oon dem erhaltenen Schlag einen blut unlerlaufenen Striemen zeigte »Das kann mir kein Teufel mehr wegneh« Liban, das -da!« Und grimmig brach er Der Versuch der Anna, den Vater mikder zu stimmen, schlug fehl. Sie traf ihn nicht mehr oben. Vielleicht bereute er, wie die meisten Jähzornsis IM- schon sein-e That. Er sei in den Weinkeller hinabgegccngen, hieß es. — - Als der Lechner herabkam, erschien auch die Wirshim um Von ihm Ade schisd zu nehmen Die rundliche Frau mußte sich mit dem Schürzemipfel wie Ievholi die überhauvtleicht überfließen den Augen trockne-n. ;.Häiie«iss doch mir kdie ganze G’ichichi’ überw: wä-r’ All’s schon iw Ordnung Aber i gib die Hoffnung mä auf, i nei, da ten-nein S’ rni schlecht. Franz und er wird Wer no selber imsückhokn müssen. Qersnen S’ mir net mein’ Alten« kennen. Er is do a grundguter Mann, und es thut ihm schon lad, was g’fcheg’n is; umsonst hat er si net im Weinieller eing’sperrt.« Der Lachner, der bisher dem Wort fchwall sder guten Frau ziemlich theil- T nahmslos hatte über sich ergehen las - sen, horchte auf. ),,Jm Wein-kiell«er? Das is do un mögli, das is ja Wahnsinn! Sie wer d’n Ihn-an irren, Frau Grögler.« »Nein, er is hinunter und eing’sperrt hat er si. J war g’rad unten und hab g’fagst, er soll aufmachen. Er gibt gar ka Antwort, der Dickkopf.« ,,K«a Antwort?! Mein Gott« jetzt, wo der Most schon so arbeit’t!« Den Handkoffer ließ der Lechner zurr Erde fallen und sprang hinein, um ein Beil zu holen. Wie ein Blitz erfchreckte die Frauen den Gedanke, welch ein Un heil sich schon zugetragen haben könne« Vor mehreren Jahren war es bei ihm selber geschehen, daß ein Hausknecht in den mit der giftigen Luft des gehun den Traubenfaftes erfüllten Keller hin abgegangen war. Als Leiche hatte man ihn wieder an’s Tageslicht ge bracht. Anfangs lähmste sie das Enfetzem danm brachen sie in Wehklagen aus. Der Lechner hatte aber an die blast unterlaufenen Striemen auf feiner « Stirne vergessen; er wußte nur Eines: daß der, welcher ihm das schimpfliche « Mal beigebracht, unter der Erde viel leicht mit dem Tode ringe. Die Leute lief-en zusammen ,,An’ Doktor holt’s, g’fchwind«, rief er ikmen zu, »das Andere laßt’s mi be- » forgenl J iomm’ mit dem Grögier ; herauf, oder —--— i bleib’ ebenfalls un ten !« PET- «---- muxtIks III-sk- mZI kos cui Heu-u- svuuyugx spiqu »u. »H Hacke ließen idsie Kellerthüre in Trüm- · mer sinken. Man wollte ihn zurück halten. Er streifte die, welche ihm wehren wollten, gleich Kindern von sich ab und stieg rasch die Stufen hin-ab Die ossene Kerze, die er in der Rechten trug, erlosch, als er den ebenen Boden - erreicht hatte. E Eine Stille trat ein. Man hätte schier das Klopfen der Herzen verneh men können· Kurz war die Frist, die verstrich, und sie schien dennoch Allen eine Ewigkeit der Angst. s »Alle Zwei sind verloresn!« rief einer der Männer. s Da schrie die Asnsna gellend aus; es war aber ein Ausschrei der Fremde-. Sie wies in die Tiefe. »Da kommt er! Franz, mein lie ber, guiteir Franz halt aus nur die paar Augenblicke noch!« s « Die Kräfte des Jünglinng, der den Alten mit sich geschleppt hatte, waren jedoch zu Enlde und auf der halben Stiege schlug er mitsammt seine-r Bürde ohnmächtig nieder. Die Aerzte hatten mit den Beiden ein tüchtiges Stück Arbeit, mit dem Retter mehr, wie mit dem Geretteten. Alg der alte Grögler sich das erste Mal an das Bett dies noch recht »dasig« da liegenden Lechner begeben konnt-. reichte er ihm die Haiwd und sagte, ir. seiner Verlegenheit nsach der rechter-. Wange zeigen-d: »Zuerst han’ mir ein-e Ordentliche herunter, daß wir weg’n dem da quitt sind, dann gehst D’ in Osten Keller l)’un ter in's hinterste Winkel nnd laßt Di . hnns mir außerhalb irrt-TM Und —-— UND dannerst rednwir miteinander, wann Hochzeit gwashi werd’n soll! Je eben- j der, desto lieber, denn sonst werd’ i « leicht nio amiol rapbleri!« O - « Ter Gcntlcmmn — -.--.· tinmokeske non Ceoraes Curiol (Paki:s. Es waren einmal einmal ist nicht » immer -—- zwei Herren; der eine war rother Gesichtsfatbe und schauderhaft tahllöpsig; der ankdere bleich und stan dalös siruppig. Der dicke Kahnon kam eines Mot geng zu dem behaarten Blaszgesicht, verbeugte sich zu dein Jnnern seines Hutes, als wollte er die dort ausge tlebten Ansangsbuchstaben seines Na-« mens in Augenschein nehmen und sprach: »Mein Herr, ich habe die Ehre, Sie zu begrüßen.« »Mein Herr,« erwiderte der Sirup- ! piae, den haarigen Schmuck seines - Kopfes schüttelnd, »ich bin, wie man so sagt, entzückt Sie zu bemerkend-aß trotz sder Freude, ioiie ich- envpsinde, sie in blühender Gesundheit zu sehen, muß : ich Ihnen gestehe-m daß Sie mich aus : einer großenPerlegenheit befreien widr- T ner großen Verlegenheii befreien wür: « den-, wenns Sie mir den Zweck Jhres Besuches auseinandersetzen wollten« . h« Damit schob er ihm einen Stuhl In. : Der Andere setzte sich, ließ als Eini eituing den Stuhl ins seinen Fugen er leben unsd fushr fort: »Sie haben jedenfalls schon von mir kehört?« »Ich gestehe Ihnen mit der größten Zerknirschung, daß der Ruf Ihre-Ma wens unid Jhsrer Bedeutung noch nicht bis zu mir gedrungen ist. Wenn das Gerücht in- der Minute 340 Meter — vie man behauptet —- durchläuft, so Iehme ich an, daß Sie mindestens in Ohina wohnen« »Durchaus nicht, ich wohn-e in der line de la Paix.« ,,Hiibsche Gegend, mein Herr, sehr sübsche Gegen. Undwias thuin Sie, venn die Frage nicht unbescheiden ist, n der Rwe de la Paix?« »Mein Herr, ich bin Schneider, und ihne mich zu rühmen, sdiaß ich der erste Schneider von Paris bin, wag-e ich doch zu behaupten, daß ich kein gewöhnli her Schneider bin, denn ich bin auch Ihr Schneider.« »Mein Herr, Sie smsd sehr liebens viirdig, daß Sie mich ausgesucht ha )en; doch wahrhaftig, augenblicklich Irauche ich gar nichts!« »Sie irren, mein Her-r. Wenn ich Zie ausgesucht habe, so geschah es, weil ch gerade etwas brauche. Mit einem Vort, mein Herr, ich komm-e um Geld »Mein Herr,« erwiderte der Behaar e mit liebenswürdigem Lächeln-, »ich )in bereit, Jhnen mein letzt-es Hemd zu i.berbassens, sobald ich es von der Wä cherei zurück erhalte, doch ich habe nicht Jie geringste Summe zur Verfügung Sie sehen mich entsetzt, aber ich kann Ihnen- diosen Monat nichts geben« s»Also immer noch dieselbe Geschich .-e?« Der Reslex der Liebenswiirdigkeii, Ier das Gesicht des Haasrigen bis zu Iiesem Augenblick verklärt hatte, ver "chstvand plötzlich bei diesenWorten und er fragte trocken: »Was für eine Geschichte?« »Ich sage ganz einfach: immer die ielbe Geschichte Jch nehme an, Sie verstehen mich?« »Nein, mein Herr, ich verstehe Sie durchaus nicht. Vielleicht mangelt es mir an Divinatio·nsgabe. Doch ich Deiß nicht, von welcher Geschichte Sie sprechen, und ebenso wenig kenne ich Iie übrigen Geschichten, auf die Sie an spielen.« ,,Verzeihung, mein Herr; ich spiele micht anl« »Sie thun es doch-,« versetzte des Blassez »Sie thun es doch, mein Herr; ich bin ein Gentleman und ich gestatte nicht, daß mir eine Schneiderseele in mein-er eigenen Wohnung aus den Fuß tritt « nicht einmal mit Worten. Jch sage Ihnen, es ist mir in diesem Mo nat nicht möglichl Das ist klar und deutlich; oder genügtJhnen das nicht?" Er machte zu diesen Worten eine äußerst strenge Miene, kreintsc die Ar me, hob sich auf den Zehen und fragte: ,,O-der zweifelst Si- vielleicht an meinen Worten? Glauben Sie etwa, ich werde Jhnen diese elende Summe mich-i betaf,«en?« »Ju) vin durchaus nicht unruhig« srwiderte der rothbäckige Schneider mit "chw-acher Stimme, »ich weiß. Sie sind ein Gentleinam doch ich mus; Ihnen be nerken, daß Sie mich seit bald einem Jahre umsonst hierher laufen lassen. Xedesmah wenn ich Ihnen meine Rech jung vor-eine antworten Zie: GL- ist nir in diesem Monat reirs unmöglich, sehnen etwan Zu geben. Das sieht nun "ch—on seit neun Monaten.« Als die blasse, struppiae Persönlich keit diese Worte gehöri, sei-im sie sich siwas ge isralligen und sagte-. »Mein Herr, an dTern THE an des-i ch Ihnen Geld versprechen werde-, use-. )e ich besen auch welches neben, denn eb bin ein rechtschaffener-. korrekt-It Mann, ein VII-in von Wori. Wäh rend dieser mein Monate, saan Sie "elbst, habe ich LIhnen erk!iirt, ich werde Ihnen nichts geben. ansolge dessen bin ich neun Monate meinem Verspre chen treu aebiisben . . . Ober balde ich nein Wort nich nur ein einziges Mal iebrochen ?« »Nein . . »Nun alfoc Worübes beklagen Sie sich da-nr.?« De Feddcrweiszcr. Bon Schau Schorch Zintfade, (-85rocetie nnd Saluhniieper. Es is e Teufels-wei, de Feder-weiße e eick’scher Felle-e, ma trinkt und trinkt end glaubt, de Stomeck is leer, dasor s aber de Kon um so mehr full. Das Exab ich in die vergangene Woch in e Saluhn an der Ebene A ausgefunde. Da komm ich darein und sind e paar ilte Brienis, »die trinken Fedetweißen end ware schon etwas exßeited. Se Habe da was von de Ex-Rehs geholleti, wo man durch e Bord gucke kennt, usnd da ihat Eimer g’sagt, er wer e Lei. Da hat der Mann g’sagt, er wollt de An dere daun Taurn nehme und wollte ishm Alles zeige, was in sei Kopf steckt. Da hat der Meik g’sagt, er wüßt scho, was der Andere im Kopf hätt, das kennt ma jede Tag auf de Hehmarket sehe. Da het’s beinahe e Fett gebe, ich hab’s aber geschtoppt und wir habe weiter getrun ke. De Meil wo die Eap schief auf de Kopf gesetzt hat, fängt an-, von de soßial«queschtsche zu taltse unsd sagt, es wär e Schand, daß man der Federweiß bezahle müßt. Jn e gut Gowernment müßt Alles frei sei. Der Pieht hatt gemeint, das wird alle Salushns auf breche und das gäb schlechte Zeite in Ntei York. Der Meik hett gesagt, da geb er nix ·drum. De Salutynskieper wäre besser dran, wenn se de Federwseiß saufe kennst, als wenn- se ihn verkause mißt. De Piet, wo sich geärgert hat weg-en de Heu, hat gesagt: ,,Gelt Meik, das wär schön in Ider soßialistische Schtahst· De werst immer so besoffe, daß de kei Zeit hesttst zu schaffe?« De Meik schumpt auf unsd sagt: »Ach, Du alter Hunger leider, wo Du all Dei Nickel in de Bill ding Soßeietie drägst, was verschtehst Du von de soßial Queschtsche! Das verschtehe blos de Leit, wo nichts habe. Jsch sag Dir, de Queschtsche wird doch gelest, laß mich blos noch e paar Schop pe Federweißen trinken, dann ßettel ich de Sach noch heit Abend« De Piet hat gesagt: ,,Well Meik, wenn Du auch immer meinst, ich bin er blutwürstige Kapitalsbestie, will ich doch drei Schoppe für Dich bezahle, damit de auf gute Eidiehs kommst.« De Meik hat nix geäußert und blos getrunke. Bei de Zweite Schovve bat er aekrifche: O »Ich habs, de Quseschtsche ist gesettelt!« »Na wie?« ich war auch kjuries zu höre. »Well,« hat de Meik ges agt, »sehr simpel. De größte Frag von de Sßo ßeietie ist, wie man die Rent bezahlt. Von de Grocers und de Bsehkers kann man ticke, aber de Ländlords, diese Vlutsauger, schmeiße Eine raus, wenn man de Rent nicht bezahlt. Wir misse e Government habe, wo mia kei Rent zu bezahle braucht. Das Einfachste wär, de Ländlords zu schute Und ihne ihre Heiser wegzunehme, aber das macht zu viel Neuß. Da hab ich a beßres Skiehm. Das Government läßt for Jede, wo will, e Balluhn mach-e and hängt e aroß’ Boot daran,und da kann Jeder darin wohne. Wenn er weiter will, macht er de Rohp los und zieht weiter, da gieb’s kei Muhs-Expenses und kei Rehlrods zu bezahle. Das is de beste Plan von der Welt. Jch wer morge e Programm drucke lasse und Alle, wo nicht dazu belansge wolle sind Kapitalsbestien, Blutsauger, Bam pibre!« Jsch hab nichts gesagt, weil ich gesehe hab, das-; de Meik immer höher gestiege is, zuletzt is er umgesalle us de Bode. Der Saluhnkieper hat gesagt. »Jetzt schmeiß ich de Kerl raus. Jch kenn de telle nicht und will ihn auch nicht in mei Saluhn, er insoltet blos »die Gäs .« »Well,« hab ich gesagt: »Den Mann kenn ich, er war srier e Koscbtijhmer von mir; er is wohl das Meist schul dia blieben, bot man muß e Mensch sein, auch wenn de andere e Soschielist is. Wir bringe ihn heim.« Wie der Pieht nnd ich de Meit auf die Schtriet nskkwrpit FVJXD knnk es n» fu«-ff .— nnß wie de Meik die Luft zu schnappe ges kriegt hat, is er ganz zusammegeklappt. Mir hab-e ihn gepnllt, bis e Polißman gekornme is und hat gefragt, was de meddser is. »Well,« habe ich gesagt, »ich bin de Mr. Zintfod-e.« Da hat der Offißesr gesagt: ,,Ei don’t kehr, hn yu are! Was is met de Feller da los?« Da hat der Piet gesagt, »er hat de fal ling sickneß.« Da hat der Offißer ge schmeilt und gesagt: »Yeß, der hat die fsalling sickneß, er fällt alle feif minuts. Bringt ihn schnell hom!« At läft find wir nach de Hudson Schireet komme, wo de Meik gewohnt hat. ,,Meik,« hab ich gefragt, ,,wo wohnft?« ,,J—n a Balluhn!« »Meik, paß auf, in welch-es Haus wohnst2« »Ja a Balluhn!« «Meik, wenns nicht sagst, wo du wohnst, lasse wir dich liege und dann wirst arrested!« Aber der Meik hat blos gesagt: »Blutwiirstige Dieteriche! Jn a Bal luhn!« Zuletscht is a kleiner Boy gekomme und hat gerufe: »Da ist Red Meik!« ,,Kennst de Meil, weißt wo er wohnt?« hab ich de Bub gefragt. »Der wohnt an der Ebene A.« »Ich habe gedenkt, er wohnt ins Hudf on Schtreet?« Well, wir habe ihn wach Haus ge schafft, drei Stories heih. Und wie er die Steht-s ran gange is, hat er immer gekrissche: ,,Up in a Balluhm boys, up in a Balluhn!« De Federweißer von 1896 vergeß ich mei Lebtag Licht. »