Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 06, 1896, Image 1

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    Grand Island
FAMij Wall MÆ
Jahrgang 17.
Grund Island, Nebraska, Freitag, den 6. November 1896.
Nummer 9.
D as Wahlresultat.
McKinley wahrscheinlich
erwählt,
Doktj mit Keiner grossen Jliujokiliji.
Der Westen und Süden hält sich wacker,
Jedoch der Osten ist zu stark.
Nebraska steht Bryan gut zur Seite
Pkit über 1(),()0() Majorität
Oolkomb und das ganze Volkstitkct crmählt im
Staate.
Wahrscheinlich .') von. den 6 Congreßlenten des Staates
stegen ebenfalls-.
Zinsen Jiegiskatur mit über Zweidrittetgäkehrtjeit deute-popu
, kittisch.
Hall Connttf hält sich sehr wacker in dem dies-mutigen Kampr
Die chuvlitaner haben trotz ve- wahrfcheincichen Monaten
Siegeø fürchterlichen Katzeniammcr.
Tie Schlacht ist geschlagen nnd mit
Ruhe überblicken wir jetzt das Schlacht
I feld. Es war ein Kampf des Volkes
gegen die Geldmacht, gegen Monapale
und lsarporationem die das Land in
Händen haben und alle Macht aus ihrer
Seite — mit Bewilligung der Stimm
gebet-.
— Es war ein Kampf, wie cis bis-her noch
keinen gegeben in einer Präsidenten-naht
nnd wenn Bryan auch unterlegen, so ge
bührt ihni doch alle lFxhre nnd Anerken
nung für die bewiesene straft. Er fiel,
aber er fiel als Held, nur besiegt durch
die ungeheure Ueber-nacht, deren Sieg
jene jedoch durchaus nicht stolz zu machen
braucht, denn er ist sehr knapp errungen.
Tie letzten Tage war immer noch
Hoffnung vorhanden, daß Bryan ek
, wählt sein könne. Beide Candidaten
standen sieh ziemlich gleich gegenüber, mit
mehreren Staaten zweifelhaft nnd han
k delte es sich gestern nur um Indiana und
Michigan. Das genaue Resultat können
wir tnr Zeit wo wir die-J schreiben nicht
angeben, doch ist Mcstinleist Wahl nly
sicher anzunehmen.
tlnier Staat Nebraska, der von den
Repnblitanern stets behauptet wurde,
stand Brit-In mit über 10,»»0 Mehrheit
tapfer zur seite. Gouvernenr Holcotnb
und das ganze FustrmStaatSticket wur
den erwählt nnd zwar Holcontb mit gro
ßer Mehrheit, die anderen Beamten niit
etwas weniger-.
Congreßteute wurden von unserer
Seite erwählt ini Itten, tten Iten und
etten Distrikt, Merm, republikanisch, im
- 2ten, während iin ersten, zwischen Strode
; Und Beoady, der Kampf noch nicht ent
« schieden ist und man das afftzielle Ballot
, abwarten muß.
Der Ver. Staaten Cangreß wird, wag
das Haus anbetrisst, wieder rennt-cita
!»,.ntfeh fein.
·· Die Staatslegidlatnr Ion Nebraska
ist mit iihertvältigender Mehrheit destro
populistisch erwählt worden. ,
In unserem, dem l7ten, Sen-statu
strtkt, wurde Or. O. Grothan mit gro
ßer Mehrheit gewählt.
Die Cursum-Wohl«
Halt (I«otttrtt), ein republikanischrsz
,,Vanner-Couuty«, hat sich sehr wacker
gehalten bei dieser Wahl, was unserer
Gegenpartei, die doch Himmel und Hölle
in Bewegung setzte nnd die eine-J großen
Sieges so sicher war, ganz merkwürdig
vorkommt. Ja, Ja, die Leute glauben
nicht mehr an schöne Versprechungen und
am allerwenigsten an solchen Zwang, wie
er versucht wurde dem Volk der Ver.
Staaten aufzuerlegen. Die Stimmge:
bcr überlegen sich die Sache, betrachten
sich die Verhältnisse und verlassen die U.
U. P. Einer nach dem Andern.
Die Mcskinley Elettoren erhielten nur
die Kleinigkeit vou st- Stimmen Mehr
heit im County, wo die Repuhlikaner
auf 500——tj00 gerechnet hatten.
Gouoekneur Holcomb erhielt eine
Majorität über Meifoll in Hall tfounty
» und herviesen dadurch unsereStimmgeher,
oan ne nnt Palmva Admnnstration
völlig zufrieden sind.
Andre-nig« Majorität, die er das letzte
Mal lsattr, wurde gänzlich meggcfegt und
Stuhl-Hand ist der nächste t5"otigreßtriattit
des Stett Eint-ists
Für Staatssenatoi des Uten Tistriktsz
(.Hall und Howard tsonntiew lief Gro
than tnit Lesttuich ungefähr gleich in un
serem County, was Niemand auch nur
erwartet hätte und so ist die tsrrviihlung
unseres Candidaten, Grothan, init gro:
ßer Majorität gesichert.
Für Repräsentanten trugen thas.
Wiede nnd Geo. L. Nonse den Sieg
davon.
Ashton schlug Prince mit t- Stimmen
nnd ist unser nächste Many-Anwalt
Für Superoisoren waren in Washing
ton Township und Grund Island die
Nepudlikaner natürlich nicht zu schlagen
und folglich Rief und McCashland wie
dererwählt, was nicht anders zu erwar
ten rpar. Die anderen Supervisorern
distrikte erwählten sämmtlich demokra
tisch-papulisttsche Guyet-eisum
Wm. Cornelias wurde als Assessor für
sür Grand Island erwählt.
Deutschland.
Zwischen Deutschland und Lesterreich
ist es nun zu einem Vetständniß darüber
gekommen, daß die Zuckemusfuhrprii
mien aufhören sollen, falls Frankreich,
wie es den Anschein hat, sich diesem
Uebereinkotnmen ebenfalls anschließt.
Gleichzeitig werden die Begründungen
zweier Zuckersyndikate in Deutschland
angezeigt. Eines derselben ist lediglich
inländisch und tritt im Jahre 1897 in
Kraft; das andere schließt die Rohzucker
fabrikation in sich und zwar mit der Ab
sicht, den Weltmarkt zu beherrschen.
Das erstere Syndikat beabsichtigt, den
Kleinhandel zu monopolifiren und die
Preise zu erhöhen.
Die französische transatlantische
Dampfschiffgesellschaft hat die deutschen
Gesellschaften in Kenntniß gesetzt, daß
sie bereit wäre, sich einer Verbindung
anzuschließen, welche die Erhöhung dei
Passageraten nach Amerika zum Zweit
hat. lfs steht zu erwarten, daß dem
nächst eine bedeutende Ratenerhöhung zur
Geltung kommen wird.
Wiederum geht die Meldung von
einem bedanetlichen Vorfall, in welchem
ein Offizier die Hauptrvlle spielt, dnrek
die Zeitungen. In Schmiedberg, Schle
sien, fuhr kürzlich ein Lieutenant des in
Hirschberg garnisonirten Jäger-Vateru
lvnv von Neumunn (1. Schlesisches) No
5, in Begleitung eines Mädchen-J vvi
dem dortigen Gasthof »Zum Schlüssel-(
vor, in welchem eine Fiirmes gefeiert
wurde. Er verlangte für sich und seine
,,(.S)attin« auf einige Stunden ein Zim
mer. Der Hvtelrvirth, welcher die an
gebliche Gattin kannte, erklärte, daß alle
Zimmer besetzt wären. Während der
Unterhandlung fielen seitens der jener
-oeuvohnenoen Personen einige abspre
chende Bemerkungen, woraus der Lieute
nont blank zog und drohte, jedem, wel
cher sich erlaubte, über seine »Gattin«
beleidigende Aeußerungen zu machen,
den Schädel zu spalten. Nase: ,,Brüse
witzl« schallten ihm entgegen und als ei
von seinem Säbel Gebrauch machen
wollte, wurde ihm der Säbel nnd dii
Scheide entrissen; der Säbel wurde ver
bogen und die Scheide zerbrochen. Dei
Lientenant flüchtete in die Hotelküche
Schließlich wandte sich das Mädchen ir
seiner Begleitung an die Angreiser unt
aus ihr Bitten wurde dein i'ieutenaiit dei
Degen zurückgegeben
Großbritannieno
Ter Bischof Mendal Creighton vor
Peterborough ist an Stelle deg vor einei
Woche zum Erzbischof von Canterburi
ernannten Fried sc. Teinple zuni Bischos
von London ernannt worden«
Edivard Jvorh, aliaS Edumrd Bell,
dessen Klage wegen Verschivörung in eint
Dynanntverschwörung iin vastreet Po
liieigericht ihrer Erledigung harrt, hat
init dein amerikanische-n lsjesandten
Bahnrd behufs Anerkennung seiner ante
ritnnischen Lsiiigeirechtellnterhans lnugen
angetniivst.
Ess- heißt, daß Juoujo anicrifanisiiu
Freunde ihin init isieldmitteln zu Hiilii
toinnieu iverden und dasi er außer seinen
bisherigen Anwalt noch einen iveiterei
gerichtlichen ELTertreth erhalten wird
Spanien.
Der London ,,(sslobe« sagt in einen
Yeitartiteh daß wenn der Ausstand noch
längere Zeit dauern sollte, Spanien nicht
viel verlieren würde, ivenn es tsnba aus
gebe. Nachdem die beiden Hanptindni
strien derart zerstört sind, daß sie kaum
wieder hergestellt werden können, ivirt
sich Spanien, das seht schon ain Rande
Lu« m-»«·-..-«.-« .-«.
Ost-—- wsutlshtuucs IUVH lllllej ()Icll«ll»llllll«t
der Nebellion itn Besitz eines- tnsikxec
(5·ler)l)c111tett sehen
Llloch uns lange Zeit iniitlkte w ein«
LTenpationssnrtnee halten, unt etnet
neuen Ausstand zu verhindern nnd da dn
Stenereintmlnnen soit gleich Null seit«
würden, tnilßte die Regierung die nothti
gen Gelder beschaffen.
Angesichts dieser trankigen Anstichtet
sollte Spanien die »Frage in Betracht
ziehen, ob es der Mühe werth ist, lcubo
zn behalten. Andernfalls aber sollte re
so schnell als möglich die Ruhe ans der
Jnsel wieder herstellen, entweder durch
Gewalt oder durch Zugeständniise.
Schadenfeuer«
Das Holzlager von Jra Carley in
dem 17 Meilen nördlich von Menontinee,
Mich., gelegenen Jngalls wurde Sonn
tag Nacht an einem halben Dudend
Stellen in Brand gesteckt, wodurch etwa
2,000,000 Fuß Bauholz zerstört wur
den. Die Sägemühle und das Maga
zin wurden gerettet. Der Verlust beträgt
850,000 und ist zum Theil durch Versi
cherung gedeckt. Von Mart-rette war
eine Dampssprihe zur Bekämpfung der
Flammen geschickt worden«
Goldreferve nnd Finanzen.
Die Goldreseroe ist aus 8115,412,
567 gesunken.
Jiu Monat Oktober wurden iu den
Münzen der Ver. Staaten geprägt:
Gold, 85,727,500; Silber, dick-Hirn
000; Nickel und Kupfer, 86t5,900—zu
sammen V8,638,409.
Der nionatliche Aus-weis über Ein
nahmen und Ausgaben der Ver. Staa
ten ergiebt für den Monat Oktober Ein
nahmen in der Höhe ooii 826,9 82, 829,
gegen 827,901,.748 im selben Monat
des Vorjahreg Die Ausgaben betragen
833,978,277. Es ist also für Oktober
ein Defizit von 37,i358, 458 zu verzeich
nen km Oktober 1895 betrug das
Defizit 86,i501,687
Bedeutende Spirituofen-Ver
sendung.
Peoria, Jll. Die Bersendung von
Spirituosen aus Peoria während deg
letzten Monats ist die bedeutendste gewe
sen. die seit der Passirung der Wilson
Bill vorgekommen ist. Man glaubt,
daß die Händler nach der Wahl eine be
deutende Preis-erhöhung dieser Waare
erivarteu und daß sie sich deshalb mit
Vorrätben versehen Manche spekulatioe
Bestellunqen wurden ausgeschlagen. Die
Zolleinnahiuen während des Monats be
lieer sich auf (51,804,150. Außerdem
sind ciuc halbe Million Gallonen unter
Band urrsandt worden, daß sich keine
Erportiouare darunter besinde.
Explosion.
Eine Epeiialdcpeschc von Neukon,
««’5nd, meldet, das; 700 Quart Ninoqu
zerin ini doi tiqen ifmpiii Magazin noto
dies sind . i« tcs--I·-i»'-«- -»»m » .« —i-... ,...;
-» -N--.--- -- .-- --«
Meileii iveit im Umkreise deutlich ver
spürt. Hunderte von Fenstern wurden
zertrünnnert, Mauern barften und
Schornstein-: wurden von den Dächern
geschleudert- EI heißt, daß ein Wagen
beim Magazin abgeladen wurde, doch ist
weder von einem Fuhrwerk noch Pferden
noch Menschen eine Spur gefunden wor
den« Ein merkwürdiqer Umstand war
es, daß eine größere Quantität Nitro
glyteriin welche in dem kaum «;' )Yardg
entfernten Hetcules- Magazin lagerte,
nicht erplodirt ist, obwohl ein Theil der
Anßeninauer desselben singe-drückt wurde.
Der erste »Blizzard«.
Hut-on, S. D. Ter aisreitagcstnrnn
welcher über den nördlichen uud westli
chen Theil des Staate-g hiniegte, war
furchtbarer als man eile-se annahm.
Viele Biehziichter am oberen Missouri
itsidt5l)eyeiine:Kluft entlang haben schwere
Verluste an Vrh ;u ist-Fingern da der
Sturm in jener Nr- e.-.i nd außerordentlich
heftig mai. Z».is: ei irr-l tnts zu 12 und
lI Zoll geial ten n:. «.. nf hausen getrie
ben worden sein«
Clerii-te Bittre-.
Clertric Bitters- iit eine jeder Haifon
antreinifite Medizin, wird aber meistens
gebraucht, wenn jenes-J trage-, ermattende
Neitihl hetr«cht, wenn die Leber gelähmt
und nnthätig und dac. Bediirfniß eines
Stiirtniigss sowie Ausreitnngssjjlittel
fiihltmr in. Ein vor-sehriftSmiiskiger We
brauch dieser Medizin hat schon oft bili
tin-, vielleicht tödtlictze, Fieber abgewendet
zieme Arznei greift thiitiger ein in der
Entgeqenarbeitung und Befreiung dec
Suncms von pestartigen Niftin neus
schiim·;eii, Verdamnglofigteit, Ver-s
t«topi1itig, Schwindel weichen imi·(5«1ectric
»Ll-"tntr1-z. Zur und »Kl. W pro Flasche in
- . LI. Bitck)heits:1lpotl)etis l
Ade eisu- Frau thun hinn.
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sp-I · s1.11«1.11’-«51111c111111’!ss:.il-In-nstsfl«"1- Il·
;·i )..-. umdusn kann m Issmu wmsutlk W Linka
« 11 ««s»-!l--Hm :!in!lst(,.««i«1n! »l« hu zsis »Ihr-nd
tu. its-h U.4-I«sr(’».«, Et. .«s«u LIio.,1«!sck-Itst sn
Erd-II «!-!) anH ums-l, dinmknnsu ·«JII«I»111-itsll H H
In l« J .’l. « U« U »
Hat-v war krank, Mr gaben Ihr Gaste-im
sie sie ein Kind wen-, tief sie noch stunk
Cle wurde ein Fräulein, und hielt su cost-ris,
III sie Kinder hatte, qad sie Ihnen sah-cla.
This-ist symm- gegen hohen Ekel-an gesucht
Kraut-Hebel mit 6 Messer-c,
ich ·
d · m an bleibe-, ißt Krauikdvfe und alles
andere Guisc- raich und iö a. Um- stei Im Post P
sum lüt I1.00. Drei für O. t— II- IM
l
i
!
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Anschauungen nnd Gebriinche der
Wurde-n
Ueber die Kurden im russischen Gou
vernement Eriivan schreibt ein Reisen
der:
Die meisten Kurden des Gouverne
ments Eriwan gehören dem Mahamme
danismus an. Als halt-wilde Nomaden
besitzen sie jedoch nur sehr vage Vor
stellungen von der Religion des Pro
pheten. Sie wissen, daß es einen
Schöpfer der Welt und einen Propheten
Mohammed gibt, daß man 30 Tage
lang im Jahre fasten muß, daß das
Schweinesleisch unrein Und die Christen
Ungliinbige (gjaur) Lind. Nach der An
sicht der Kurden ist ie ganze Welt mit
bösen Geistern (dschinn) " bevölkert.
Diese Geister bewohnen iustere Höh
len, Wälder, Ufer der F iisse und 'he
lästigen die Menschheit. Es gibt auch
böse Geister weiblichen Geschlechts, die
sogenannten ,,alt,« welche in Gestalt
eines Haares in die Eingeweide von
Weibern eindringen, ihnen Lunge und
Herz verzehren und auf diese Weise
ihren Tod verursachen.
Sonne und Mond sind nach den
Vorstellungen der Kurden Bruder und
Schwester. Der Bruder lMondJ wählte
für seine Wanderunan die Nacht, da
die Schwester (Sonne) Nachts sich vor
den bösen Geistern ängstigen würde.
Sonnen- und Mondfinsterniß wird auf
folgende Weise erklärt: Die Sonne
verbirgt manchmal ihr Antlitz, unt die
Sehnsucht des Bruders wachzurufen;
der Mond aber versteckt sich, damit die
Schwester ihn suchen soll. Die Sterne
sind nach dem Glauben der Feinden
truujtcuoc Puner wetufe Uuu Groll je
einem Menschen angewiesen sind;
stirbt der Betreffende, so fiillt sein
Stern vom Himmel herunter. Die
Kometen wcrden von den Hemden mit
aberglanbisäjer Furcht betrachtet; von
ihrem Erscheinen erwartet man großes
Unglück.
Einige Thiere stammen nach den An
schauungen der Knrden von Menschen
ab. So ist zum Beispiel der Affe- einst
ein Farber gewesen, welcher tief ver
schnldct war nnd Gott anflehte, ihn in
dieses Thire zu verwandeln. Als der
Hirt irgend eines Königs einige Schafe
seiner Heerde vermißte, entfloh er in’o
Gebirge und wandte sieh an Gott mit
folgendem (·«skeliete: »Gott! Lieber
möchte ich ein reißendes Thier werden,
als in Gemalt meines Königs ge
rathen!« Nott erhörte ihn nnd verwan
delte ihn in einen Vatert. Die Katze
ist sriiher Taschenturh eines Propheten
gewesen, welches er.narh den Miinisn
warf, nm sie in vernichten. Der
Kuckuck ist ein Mädchen, welches- im
Zorn seine-n Bruder erschlug
Recht sonderbar sind auch die Leichen
begangnitie der mir-deri. lcaum hat ein
Eterltender seine Zeele aiisaelmnrlit,
so fanaen alle im Eterlreziinnier Vin
wesenden Zu heulen und ;n weinen an
Ttaliei ranien sie sich Haare ano, lie
strenen dass Haupt mit Asche, stofien
mit dein icopfe gegen die Wand oder
arm-In »in-»i- Istpins Mo Imsililissluin
Berwandten des Verbliihenen Zerlratwn
sieh die tsieiisbteis Tiefe dilaaen danein
so lange an, bie der TUiollah befiehlt,
die Leiche and der Behansnng hinan-Z
zntraqeir Ter -.-eichnarn wird in kaltem
Wasser irisiknsiiniirhen nnd mit am stor
per arisgestreekten zllrinen in ein Todten
hemd eingehjällt Unter iede Hand wird
ein oieleiiiaeo Ztiiek weisies banmons
leneo Zeng aileat
Einige ltnrden nersteifen nach der
alten lieberlieiernna unter dein Todten
hemde sinnst-r- oder .Zilbei·1niin;e11,
ein Ztiick Zeiie lind einen Etext Nach
ihrer Anschauung halt der heilige
Thiirsleher, der Erkennt-l Gabriel
(«Dschabraili, die- nenanaeioninienen
Zeeien nor der liinnalisiben Pforte an
nnd schiilt die lsiereihten ine Paradies
nnd die Ziinder in die. Holle. Da nun
die lieberlelnsnden nicht wissen können-,
welches Vooo ihrem verstorbenen Ver
wandten benorsteht, fo riisten sie den
Todten mit den eben angesiihrten
Sachen ans, damit er sieh den Eintritt
in’s Paradies- erleichtert; salls der
Verstorbene boni Erzengel ans dein
Paradies gewiesen wird, bietet er
Dsrhabrail zuerst Geld an; geht der
Heilige darauf nicht ein, sooersucht der
Todte sieh den Eintritt in’s Himmel
reich gewaltsam zu erzwingen, indem
er seine Fußsohlen einseift, damit sie
glatt werden, und, mit dem Stocke nm
sich schlagend, in’s Paradies einbricht.
Der Leichnam wird nunmehr auf die
Tragbahre gelegt und zum Friedhofe
efchasft. Nachdem dann dort der Mol
ah ein Gebet gesprochen, fenktman die
Leiche, mit dein Gesichte nach Metka
gekehrt, in die tiefennd breite Gruft.
Nicht selten schneiden die Weiber nach
dem Tode ihres Mannes oder Bruders
sich die Zöpfe ab und binden sie an
einem an das Kopfende des Grab
hügels cingerammten Stock an. Die
Gräber hält der Kurde sehr hoch im An
feben nnd schwört ioaar bei den Gelt
hern· seine-i Ahnen und verstorbenen
Verwandten. Damit die Verstorbenen
im Jenseits es gut haben sollen, muß
man reichliche Gedächtnißtnahle ver
anstalten und darf dabei der Milchbrei
tByrzaschirt durchaus nicht fehlen. Die
Kurden sind fest überzeugt, daß die
Todten Nachts ihrer Gruft entsteigen
und, die Gestalt verschiedener Thiere
annehmend, die Lebenden ängstigen.
Ju tvelenlsandschuhe bilden
die neueste Modeuarrheit in Paris
Die Handsilnche sind aus der Oberseite
mit Tiatnantem Rubinen, Perlen,
Smaragden nnd dergleichen besetzt, die
der xsarbe des Leders angepaßt sind
oder mit ihr einen angenehmen Kon
trast bilden.
»Das schlechteste Eounty
gestingnisz, das ich je gesehen, ist
das Chicagoer.« So sagte neulich der
Präsident des nationalen Gefängniß
kongresses, General Brinterbosf von
Mansfield, Q, nachdem er besagter
Strafanstalt einen Besuch abgestattet.
Tausend Martin acht Ta
gen ver-iubclt hat in Berlin ein
Komptoirdiener aus Hamburg, der sich
der dortigen Polizei freiwillig gestellt
hat. Er hatte das Geld seinem Prin
zipal unter-schlagen und war dann mit
der Beute direkt nach Berlin gefahren,
um die Gewerbeausstellung zu bes
iuchm In seinem Besitie wurden nur
noch i Mark und 42 Pfennige vorge
fanden.
Eine Gedanken - Meß
maschine hat der italienische Phy
siologe Professor Most erfunden. Die
Ziffernstala des überaus feinen Jn
strunientes zeigt die mehr oder minder
starke Bewegung des Blutes nach dem
Kopfe an. Vermittelft der Maschine
kann der Unterschied der Anstrengung
festgestellt werden, welche das Lesen
von Latein gegenüber dem Lesen von
Griechisch erfordert.
Große Füße sollen solche
Frauen bekommen, welche sich an
inalzhaltige Getränke gewöhnen. So
lautet eine neuerdings aufgestellte
Theorie. Als Belege fiir die galante
Behauptuiiq iiihit man die ,.grof;en«
Füße dei Hollanderinnem Deutschen
und Englanderinncn an, während die
Frauen der Weinländer ( Spanien
Frankreich Italien) wegen ihrer klei
nen Füße bekannt seien
"’ MW »F
St. ioieph Mo 's. ,xili. W.
cu- HL iosiiihx Niaiid ssxiiaiid iijitii
iiihn iso. hai ein-.- Eiiiist » iiicis iiii mi;«.n
irr-Stadt Si. Joseph iiii iieiirii iioiliii « iock
iiiis Zier iiiid Hoiiioiid Sl1·i1l;e, eiön·iet
Title-ihr in iiiii einein Ytkartexiniiiicriiisiieheii,
im iiiiiii aiii die Slmsieiilialiii iviii·ii--i t’iiiiii.«
winden iiiid Jliidisre iiiid eingeladen iiiizii
isicitiisii iiiid diiI Lin-si- ;ii :lii·i·i:i mir- ni
iiiariiir Tii iiiacheiL ’lii-ii: iiiii iilni sliaicii
Zisii, Ziiiiis ii. I. ni. iiiiid ii. i ··«i«izi,iiniiisii ak
gibt-P
F» :’.’si«. Ji diii,
Nen. Pasi. Kzi i
Zeit ist Geld.
niiiii aiiiiiiiiit- --. Ziiiiik ii qiii iii .ii·. :iiiii
Iii U iiciii iiiiiiii nach N-, k-: iiiii ii ic) ti- id iiii
)i!licl)s.· ii iiiiiiiiii liiiiiii!. seif »L«ui«iiliiid
.Xliii·i«. iiieiiliri « iaxi Kliiiizi i:iii lekiil
It(ii«l.iii. isciliiii loiiiiiit (i: ii ii kiitil ii i Mit -.
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