M Wem-e Insekten. U Nach einem Aufsatz in der »Revne chientifiaue« theilt der »Promotheug« Folgendes mit: Aeußerun en höherer Getsteetritfte bei niederen ieren hat , der ausgezeichnete belgische shchologe Professor Delboeuf namentlich in sei nen Eidechsenstudien vielfach gesam melt. Er glaubt keineswegs, daß man Alles in ihrem Gebahren auf »Ju gnlt« zurückführen und sich bei diesem orte beruhigen darf, sondern schreibt auch diesen Thieren bereits höhere Ge fühle von Liebe, Freundschaft, Haß, Zorn, Hingehung, Muth, Mißtrauen, iferfucht, Neugierde, List, Furcht, Bosheit nnd selbst Mitleid zu. Mitleid ist gewiß eine der höheren seelischen Aeusierungcm die man bei Vogeln, welche verwaiste Junge, verunglückte, zum Beispiel erblinbete Genossen er nähren, öfter beobachtet hat, aber man hätte kaum geglaubt, daß sich das Mit leid schon bei Insekten äußert. Herr G. H. Monob glaubt davon aber un triigliche Proben schon beim Küchen schaben (Periplaneta Orientalig), einem der ältesten und niederften Jn sekten, beobachtet zu haben. Die Ver anlassung gab eine der großen Pracht eidechsen Siidsraiikreichs, die man der Marseiller Universität lebend gebracht und in eine große Kristallisations schale gesetzt hatte. Da sie seit mehre ren Tagen keine Nahrung empfangen hatte, war sie sehr gierig nach den . Küchenfchabem die man ihr reichte, und diese zeigten ihrerseits eine ents sehliche Furcht vor dem Reptil und eilten, aus seiner Nähe zu kommen. Nun hatte man in die große Schale ein kleines Napfchen mit Wasser gesetzt, um die Eidechse Un tränken, und in diese Schale fielen wiederholt Schuhen beim Hinubertletterm die dann nnf dem Rucken schwammen und in der dop elten Furcht, von der Eidechse ver chlungen zu werden oder zu erttinten, verzweifelt ihre sechs Fuße in der Luft bewegten. Dieser Zufall wiederholte . sich mindestens siinf bis sechs Mal, aber ausnahmslos unterbrochen als dann andere Schaben ihre Flucht, lamen auf den Rand des Schalchene nnd halfen ihrer verungliickten Genos sin aus dem Bade, wobei sie die eigene Gefahr völlig hintnnstelltcn oder vergaßen. Eines Tages fiel eine Fliege in das Wasser und wieder näherten sich einige Scheiben dem zappelnd-en Thier, nm iich indessen schnell zu entfernen, nachdem sie erkannt hatten, daß da kein Thier ihrer eigenen Sippschaft zu retten war. »Ist es nicht höchst bemerken-Zweim, « skagt Manod, «einen solchen unerwarteten Akt der Ueber legung bei Thieren zu finden, die in der Stufenieiter der Weer so tief stehen«-« —-.. » s- case- da Gama der Entdecker des Seeweges nach Ost indien, wird im nächsten Jahre der Peld einer portugiesischen National eier sein, wie Columbus unlängst in Spanien gefeiert worden ist. Jtn näch sten Friihiahr wird ed 400 Jahre, daß Vasco da Gama sich zu dem Wagniß einer Fahrt til-er den unbekannten Ozean nach Ostindien rüstete, die ihn ntn das Kap der guten Hoffnung zu Keinem Sielc siihrle. Diese Vierhnw ertfahrseier soll in großartiger Weise begangen werden, wie aus dem Rund schreiden des Lissadoner Aueschussee hervorgeht. Alle eivilisirten Voller sollen eingeladen werden« Das Pro grauem ist überreich; nach feder Nich tung menschlicher Thatigleit, Betrieb samleil und Lust ist gesorgt. Erzeug nisse der Natur und deo Geister-, Werte der Gegenwart und Vergangenheit, der Heirnath und der Kolonien sollen zur Auestellung gelangen. Die Lebenden sollen sich an Schausterlungen, Flunfti leistungen, Nevuen zu Land und zu Wasser erfreuen und belehren lonnenz durch große wissenschaftliche Arbeiten soll die Vergangenheit geehrt werden Lissabon erhält ein großes Gebäude, wo alle Auestellungen, alle Kongresst und Empfange stattfinden können· Uckerbau und Viehzucht, Jagd uni Fischerei, sinnst und Gewerbe, Ethno raphie und Hydrographie, Flora unt auna Portugalo und seiner Kolonier werden in Ansstellungen vorgefiihrt. Kriegdichisfe satnnitlicher hierzu einge ladenen Staaten, ferner Handeloschisfr der hervorragendsten Seesriidte unt Schiffsahrtegefellfchaflen sollen aus "dern Tafo zufammenlornmen. Dann Bllen stattfinden: eine international egaita, ein internationaled Preis schießen, natürlich auch ein internatio naled NadfahrersWettrennen Von der Longressen wird besonders einer siii alle öffentlichen Vereine zu gegensei tiger Hilfe und Wohlthätigseit hervor ehoden. Von den Luisiaden, derer Feld Baseo da Gama ist, soll dir ationaldrnckerei in Lissadon eint monuruentale Ausgabe veranstalten Dichter, Musiker, Maler und Bild· hauer sollen zu Festardeireu eingelader werden; man planl auch die Ausfiihi rung altersportugiesischer Theater-stinkt J und Kompositionen Die drei Tage vom 8. bis zum 10. Juli 1897 werden in ganz Portugal und seinen Kolonien als Festtage feierlich gehalten werden. « Aus Seeräuber-Zeiten« - »Die Seeräubereien, welche hin und; wieder noch im chinesischen Meere vors « kommen, erinnern lebhaft an das Pira- : tenwesen, dessen Schauplatz itn 16., 17., lis· und noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts hauptsächlich der atlan tische Ozean war. Die Freibeuter jener Zeiten begniigten sich nicht mit der Plünderung der Schiffe auf hoher« See, sondern oft liberfielen sie auch Aiistenstädte, die sie braudschatzten Der beriichtigte Seeräuber Scott, ein Engländer, erfchien einmal nächtlicher Weile mit einer Anzahl seiner Unter gebenen in der mexilanischen Kästen stadt Sau Francisco de Campeche, pliinderte den Ort, schleppte Weiber fort und verlangte ein großes Lösegeld. Der Pirat Davis im l7. Jahrhun dert ging einmal unweit Nicaragua, Mittelamerila, mit seinem Schife vor Anfer, ließ zehn Mitglieder feiner Bande zur Bewachung des Schiffes zurück, vertheilte die übrigen 80 Mann in drei Kanoes und fuhr Nachts mit diesen sluszaufrvärts nach der Stadt Granoda. Die Piraten wurden von einer Schildwuche angerufen, mit der sie spanisch sprachen und welche die Räuber schließlich in der Meinung, friedliche Fischer vor sich zu haben, pasfiren ließ. Kaum waren die Frei beuter in Granada aus ihren Booten gestiegen, als sie sofort iiber die Sol daten herfielen, welche der itandung der Piraten ruhig, und ohne eine Ahnung von dem wahren Charakter der Angetommeneu zu haben, zugesehen hatten. Der Angriff geschah so plötzlich und so unerwartet, daß die Soldaten bereits masfalrirt waren, noch ehe sie Zeit gewinnen lonnteu, einen Versuch zu ihrer Vertheidigung zu unterrich men· Nach der blutigen That zerstreu ten fich die Räuber durch die Stadt und pliinderten Häuser und Kirchen. Ihre Gesammtbeute stellte sich auf mehrere Tausend Dollars. Merkwürdiger Weise aber ließen die Piraten bei diesem Streifzuge die Bewohner von Nico ragua ungeschoren. Sie lehrten noch der Insel Jamaica, der Heimath ihres Hauptlings, zurück, wo acht Schiffe, siir welche Davis von seinen Raubgenofsen als Admiral erwählt worden war, zu einer Raubexpedition ausgerüstet wur den. Wenn in jener Zeit em seauffamtci fchiff von Seeräubern gelapekt worden war, fv wurde die Mannfchaft dieses Schiffes oft gezwungen, auf einer Planke zu wandeln, welche die Piraten fo gelegt hatten, daß fie über die Seite des Schiffes hinausragte Die Unglück lichen fielen dann in’s Waffek und wurden gemeiniglich von Haififchen gefressen- Waren es viele der in’s Waffek Geftürzteih fo war die See bald nachher von ihrem Blute fokmlich roth gefärbt. Im Jahre 1802 verliessdass britische Kausfahrteischiff »Albion« Dstindien, um nach England zu fahren. Das Schiff hatte werthvolle Ladung und eine ziemlich starke Besatzung Als Passagiere befanden sich ein protestan tischer Geistlicher mit seiner Läjahs rigen schönen Tochter an Bord. Da mals ging die Sei-reife von Ostindien nach Europa bekanntlich noch um dass liap der guten Hoffnung Die Reise verlief glücklich, bieman in die Region der ftidostlichen Passaiwinde gelangte. Hier tauchte plötzlich an einem Morgen am Horizonte ein verdächtig aussehen dee Fahrzeug auf, welchee zahlreiche Segel aufwies und direkt auf die »Albion« zusteuerte. Bald erkannte man an dem massigen Rumose des fremden Fahrzeuges, daß es ein Piratenschifs war. Ec- wurden nun schleunigst Waffen unter die Mannschast der ,,Albion« vertheilt, die wenigentleinen ilanonen derselben geladen und alles siir das kommende Gemetzel Erforderliche in Bereitschast gesetzt. Pslichtgeinäsz machte der liapitän auch seinen Passa ieren von der nahen Gefahr Mittheii ung, wobei der Geistliche sich erbot, an der Verlheidiaung des Schiffes theilzunehmen. Man bedeutete dem Geistlichen aber, daß er wohl schwerlich an solche »Arbeit,« wie sie eben bevor stand, gewöhnt sei und hierbei vielleicht mehr schaden als mit-entband Das Piratenschifs verringerte den Abstand zwischen ihm und der »Albion« mit rapider Geschwindigkeit, und bald ent brannte der Kampf. Die Seeräuber waren an Zahl, sowie hinsichtlich ihrer Waffen den tapfer fechtenden Englan dern überlegen und blieben Sieger. Sie betraten die »Albion,« ermordeten den Kapitiin in grausamster Weise und , ließen die Mannschast den bekannten - Spaziergang auf der Planke ausführen. » Mehrere Haifische in der Nähe des Schiffes thaten dann das Uebrige. Die Freibeuter nahmen hierauf eine gründ , liche Durchsuehung der »Albion« vor, wobei sie den Prediser und dessen - Tochter betend in der aslite antraer. —l Sie schleiften die Beiden auf Deck und ließen den Geistlichen iiber die Planke laufen, während der Kapititn der Räuberbande, aus den die Schönheit der jungen Dame einen lebhaften Ein druck gemacht hatte, dieser die Wahl stellte, entweder sein Weib zu werden oder über die Planke zu marschiren. Die junge Dame zog es vor, zu sterben. Wuthentbrannt gebot nun der Abge wiesene einem Untergebenen, einen Schürhaken zu erhitzen. Als der Schür haken weißgliihend war, brannte das Scheusal dem ungliicklichen Mädchen mit dem Haken die Augen aus, rifi ihr die Kleider vom Leibe und wars sie über Bord, den Haisischen als Speise vor. Unziihlige solcher Greuelthaten, wie die beschriebenen, haben die Piraten jener Tage aus dem Gewissen. Die ersteren sind blos charakteristisch siir das Thun und Treiben der Seeräuber im Allgemeinen. Wenn daher, mit Ausnahme des chinesischen Meeres, jetzt wohl alle Ozeane von diesen Bestien in Menschengestalt gesiiubert sind, so ist dies in erster Linie den dies bezüglichen energischen Anstrengungen Großbritanniens zu danken. Die Reger der Berliner Jota-kal Ansstellqu find, wie die »Offiz. Ansstell Nachr.« schreiben, bei der Berliner »Damenweli« außerordentlich beliebt. Ein besonderes warmes Interesse fin det derHäuptling Bruce von den Tagw leuten. Er ist verheirathet, seine Frau und fein anderthaldjiihriges Söhnchen Quasi sind ebenfalls hier, und nun sind viele Berlinerinnen so neugierig, daß dem Bruce manchmal das kraufe Paar zu Berge steht. Jn die intimsten lngelegenheiten mifchen fich die Däm chen; dafür werden sie aber durch die Paarfträubendften Lügen bestraft, die hnen der schlaue Negerhäuptling in ziemlich gutem Deutsch und mit gewin nendfter Höflichkeit auftifcht. »Wie viel Frauen hast Du?« (Die Fragerini nen sind der festen Meinung, daß Neger immer mehrere Frauen haben müssen.) »Zwanzig.« — »Liebft Du Alles-« —- »O nein, nicht Alle, nur manchmal und einige. Jch habe 45 Kinder, aber sechs gestorben.«——»Wo sind denn die?«——,,Zu Hause !«——,.Ja, um Gottes willen, wer pflegt denn die armen Wiiriner?«—»Meine Frauen !« ;-——.,Folgen Dir denn alle Frauen?«— l »O, fehr gut, sonstpriigeln.«—»Dann Möchte ich aber Deine Frau nicht sein !« !—,.Hab’ ich Sie fchon gesagt, daß ich iMann fein mag von Sie?«——Diese i Antwort war zu trankend sur die Frage Iftellerim und sie wendet sich schmol ! lend ab, um ihre Aufmerksamkeit einem Janderen schwarzen »Adonie« zuzuwen iden. Niichft Bruee ist ,.Rudolf« fehr I gern gefehen, aber auch »Auguft« nnd »Bismaret« sind bevorzu te itieblinge und verstehen es ganz meisterhaft, die lustigen »Sehtverenother zu spielen. jAder wenn die Tamchem die so gern ; mit den Schwarzen plaudern nnd scha ;lern, wüßten, wie diefe feibe iiber fie Turtheileih würden sie wohl kaum noch ein Wort an die »uuver5chiimten« ’ Neger verschwenden Neulich war ein Herr Zeuge, wie ein Neger nach lange rein Gespräch mit einem jungen Fron lein vielfagend auf die Stirne zeigte und murmelte: »Berruck ! « Tausend Traubenan einein Wei nsto ek. Die erstaunliche Frucht . barleit eines Mudtatellewitieinstockeo, der in dein Garten dee Besitzers eineo iArbeiterhäuechene in Miilhausen ini i Eisasz steht, macht viel von sich reden, Und Mancher wandert hin, um das i Naturwunder zu beschauen. Ein solcher ist ed doch wohl, wenn ein einziger Rebstock an die tausend Tauben tragt. Die Rede ist schon alt, denn als der jetzige Besitzer oor lit Jahren dad« Fand kaufte, fand er sie schon vor und. ie war auch damals schon nicht jung i Verinuthlich steht sie etwa 50 Jahre, wie die ersten Häuser der Arbeiterstadt. Besondere Pflege laßt der Mann sei ner Rebe gar nicht angedeihen; aber sie steht neben dem kleinen Graben, durch welchen das Abwasser der sriiche fließt, das mag dein Stocke, der sich nach beiden Seiten weit ausdehnt und dessen eine Seite eine Laube bildet, Leben und Sast geben. Eine etwa vier Meter lange Ranle siihrt von der Laube zu einein Lindenbaum. Drei Stützen hat man darunter gestellt, daniitdie Ranke unter der Last der Trauben nicht zusammenbreche. Jn der Linde hängen noch Trauben von den Zweigen herab, als ob sie aus dem Lindenbaum gewach sen waren. Man spricht neuerdings den alten Reben sotgern jede Fruchtbarkeit ab——hier sieht man, daß auch das Gegentheil der Fall sein kann, denn niemals könnte eine junge Rebe so; viele Trauben hervorbringen Weibliche GeschitstSreifl ende. Eine deutsche Tuchhiindleri I irrna, so schreibt der »Konsektionär,« hat ed unternommen, aus der bekannten schwachen Seite vieler Männer sur s L das schöne Geschlecht Kapital zu schla gen. Sie hat nämlich zehn junge Mäd chen als Reisende angenommen. Schon zweimal besuchten die Schönen die Stadt Meißen, Sachsen, und hausirten mit-Stoff zu Männeranziigen. Diese Zausireriwsiolonie hat jedesmal große osten von Stoffen mitgebracht, aber sie auch jedesmal vollständig abgesetzt. Die hnbschen jungen Damen sind sehr liebenswürdig zu ihren Kunden und besitzen große Ueberredungskunst, so daß es nicht zu verwundern ist, wenn sich die Vertreter des starken Ge schlechts erweichen lassen und »den kleinen Nest, welcher gerade noch gut zu einem Anzuge reicht,« kaufen. So bald die Mädchen den ,,Rest« verkauft haben, gehen sie nach ihrer Haupt nicderlage zurück, um wieder mit einem neuen »kleinen Rest« ihr Glück zu ver suchen, und so geht es den ganzen Tag fort, bis der mitgebrachte Vorrath zu Ende geht. Zehn Männer würden, wie das oben erwähnte geschätzte Blatt galanter Weise versichert, eine ganze Woche zu thun haben, um auch nur annähernd das umzusetzen, was die Mädchen in einem Tage verkaufen! Crdbeben auf Jskand Die über London eingetroffene Nachricht von heftigen vulkanischen Ausbriichen auf Jsland hat in Kopenhagen um so stärkere Aufregung hervorgerufen, als dieses Erdbeben vom 27. auf den 28 August als das stärkste seit 1784 be zeichnet wird. Jn jenem Jahre fand der »K. Z. « zufolge eine entsetzliche Katastrophe statt, die viele Menschen leben kostete und den Elo Skastaa ganz mit Luna füllte. Menschenopfer scheint der diesmalige Ausbruch nicht gekostet zu haben, doch muß, wenn überhaupt ein Vergleich mit dem Ungliickssahres 1784 gezogen wird, eine Naturbegebews heit Fehr ernster Art vorliegen. Wie geme det wird, stürzten Kirchen, viele (s)eh’ofte, in einigen Gegenden, beson ders Rangvallahrepp und Holtmans nashrepp, fast alle Häuser ein, die Ernte und der Viehstand ward in den betroffenen Gegenden gänzlich vernich tet, und Hungersnoth scheint die unaus bleibliehe Folge. Island ist, so lange es bewohnt wurde, also über 1000 Jahre lang, sehr häufig von Erdbeben heimgesucht worden, und in der vorge schikhtlichen Zeit, darauf deutet die ganze Beschaffenheit des Landes und feine Oberflächc, ist es kaum anders gewesen. Ungeheuere Strecken Landes sowohl iiber wie unter der Schnee grenze sind mit Lavaschichten bedeckt, und nur verhältnismäßig kleine Strei fen, besonders an der Weftkiiste, sind weniger vullanisch Der Mittelpunkt des Erdbebens ist der Heila, der bedeu tendste der isländisehen Vulkane, der seit l104 20 Ausbriiche zu verzeichnen hat, 1878 zum letzten Male, darunter so lange andauernde, wie der Auebruch vom September 1845 bis zum April 1846. Die Kosten der Nansen’ schen Expedition waren, wie mitgetheilt wird, auf 300,000 Kronen veranschlagt, von denen das Storthing Mut-tagt 200,000 Kronen bewilligt hatte und der Rest von Privatleuten aufgebracht werden sollte. Von diesen war vor Allem der König Oskar, der 20,000 Kronen zeichnete, ferner gab Fionsul Anton Chr. Houen 2(),000 Kronen und zehn andere norwegisrhe Finanzleute zusammen ii5,000 Kronen. Die lsieographische Gesellschaft in Lon-» don spendete 6500 Kronen. Erwäh-; nenswerth ift auch, daß Freiherr v.T Dietson der Expedition die volle this-’ rilstung fiir die elektrische Beleuchtung zum Geschenk machte. Das gesammte Kapital ist aufgebracht worden und sichere-m Vernehmen nach durfte die bewilligtc Summe um einige tausend Kronen iilierschritten worden sein, deren Begleichung jedoch in Betracht der wis senschaftlichen Resultate, die Nansen erzielt hat, nicht in Frage kommen kann. Die Urgroßmutter des Präsidentschaftskandidaten Btyan lebt in New London, Jud» und ist trotz ihrer 95 Jahre eine sehr wohl konservirte alte Dame. Die Zahl der Eisenbahn tunnels auf der ganzen Erde wird aus 1142, mit einer lsiesammtlängc Die Londoner Fenerwehr ist im Januar 1895 4845 Mal alar mirt worden. Davon waren III-I falsche Alarme, nnd 287 Feuer waren nur Kaminbrtinde. Bei 142 Feuersbrünsten war der angerichtete Schaden bedeu tend, bei 3491 unbedeutend. Die Zahl der Brande hat sieh in London in den lehten zehn Jahren durchschnittlich jedes Jahr um 220 vermehrt. Dagegen nimmt die Zahl der bedeutenden Brande ab; 91 Personen sind 1895 bei Feuers brünsten um’6 Leben gekommen. Die Londoner Feuerwehr zählt Alles in Allem nicht mehr als 9610fsiziere nnd Mannschasten. Sie besitzt 56 Dampsspritzen und 69 Handspritzen Von dem Manne, der die Wirth schnft besorgen wollte. Es war einmal ein Mann, der brummte und zantte den ganzen Tag, und niemals konnte ihm sein-e Frau im Hause etwas recht machen. So kam er auch in der Heuernte einesAbends heim und polterte und wetterte, daß es ganz schrecklich anzuhören war. Da sagt-: die Frau: . »Sei doch nicht so böse, Väterchen, morgen wollen wir einmal mit der Ar beit tauschen, ich will mit den Knechten mähen gehen und Du sollst die Wirth schaft besorgen.« Damit war der Mann zufrieden. Frühmorgens nahm dieFrau die Sense über die Schulter und ging mit den Knechten auf’s Feld; der Mann aber blieb im Hause zurück. Zunächst machte er sich ans Buttern; darüber wurde er durstig, stieg in den Keller hinab und begann sich einen Krug Bier aus dem Fasse abzuzapfen. Da hörte er, wie· das Schwein in die Stube gelaufen kam und sprang hur tig die Kellertreppe hinauf, um das Thier fortzujagen, damit es nicht das Butterfaß umstoße. Doch schon war das Unglück geschehen und die ganze Diele war weiß; mitten in der Sahne patschte das Schwein herum und ließ sich’s gut schmecken. Da wurde der Mann so böse, daß er ganz das Bier vergaß und nur das Schwein greifen wollte. Jn der Thür bekam er es zu fassen und gab ihm vor Aerger einen solchenTritt, daß es auf dem Flecke todt blieb. Jetzt besann er sich auch wieder au das Faß im Keller, aber als er hin unter kam, war das Bier ausgelaufen. Nun ging er in die Milchkammcr. Dort fand er noch Sahn-e genug und füllte das Butterfaß von Neuem, denn Butter wollte er durchaus zu Mittag haben. Nach einer Weile fiel ihm ein, daß die Kuh noch im Stalle stand und we der Futter noch Wasser bekommen hat te, obgleich es schon hoch am Tage war. Er wollte sich nicht die Zeit nehmen, die Kuh auf die Wiese zu führen, sondern beschloß, sie auf’s Dach zu leiten, das war flach und mit Rassen bedeckt, und es wuchs dort hohes, schönes Gras. Die Hütte lag neben einem Hügel; wenn er sich von dort ein Brett nach dem Dache legte, getraute er sich wohl, die Kuh hinauszubringen Aber das But terfaß wollte er nicht wieder stehen las sen, weil sein kleiner Junge auf der Diele herumtrabbelte, der konnte es leicht umstoßen. Er band sich also das Faß auf den Rücken und ging damit in den Stall; doch bevor er die Kuh aufs Dach führte, wollte er sie tränken, er griff einen Eimer und begann Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen. Als er sich über den Rand beugte, lief die Sahne aus dem Butterfasse ihm in den Nacken und über den Kopf in den Brunnen. Es ging start auf Mittag und But ter hatte er nicht bekommen; so beschloß er, Grüße zu kochen und hängte einen Kessel mit Wesser über den Herd. Als er dies gethan hatte, fiel ihm ein, daß die Kuh vom Dache herunterfallen nnd den Hals oder die Beine brechen könn te, darum stieg er wieder hinauf, um sie anzubinden. Das Ensde des Stri ckes besestigte er an dem Halse der Kuh, das andere warf er durch den Schorn stein hinab und schlang es sich dann in der Küche um den Leib. Das Wasser fing an zu kochen und er rührte die Grüße ein. Auf einmal fiel die Kuh dennoch vom Dache und zog an dem Stricke den Mann in den Schornstein hinauf, da steckte er nun! — aber die Kuh hing draußen an der Wand und schwebte zwischen Himmel und Erde. Die Frau wartete vergeblich, daß ihr Mann kommen und sie zum Mit tagessen rufen sollte; endlich wurde ihr die Zeit lang und sie ging nach Hause. Als sie nun sah, wie jämmerlich die Kuh dahing, lief sie schnell und durch schnitt den Strick mit der Sense. an demselben Augenblick fiel der Mann den Schornstein hinunter, und als fei ne Frau in die Küche trat, —- steckte er topfüber im Grüßlesselt ........... O —-.—. Seehaumsprossen. Von ,, Laketrcc«. Frau Tief singt zwar Alt, aber ist es nicht; ihr Gatte dagegen singt nicht Alt, aber ist es; viel zu alt fiir so eine junge Frau. Er ist aber sonst sehr inu sikalisch, streicht sogar die Geige. Die einzige Weise, in welcher er noch herum streicht. Frau Tief ist eine große Be wundekiuN der Klafsky als »Jsolv2«, ; Herr Tief ein großer Verehrer des ! Grüning als ,,Tristan«, — trister Ge schmack, meiner Ansicht —, kein Wun der. daß Herr Tief tief in seine Tasche griff und Sitze zur Vorstellung des Wagner’schen Hoheliedes der Liebe be If flegtr. An dem betreffenden Tage je doch klagte die Frau über schauerliche ’Kopfschmerzen. Der Gatte wollte die Sitze umtauschen, sie jedoch redete ihm so lange zu, bis er sich zu gehen ent schloß. Den anderen Sitz konnte er ja mit Kußhand, ja sogar Nutzen verkau fen. Er ging hin, aber — welche Ent täuschung! Statt »Tristan«, der dies mal wirklich nicht sollte, die ,,beläm merte Lucia«! ,,Statt Tristan — Ed gar? Warum nicht gar!« So rief HerrTief und frug sich nun auch: »Wo hin?« Der sorgende, treue Gatte war in ihm jedoch siegreich. Er eilte heim zu der »armen, geplagten« Gattin, die wahrscheinlich schon in Morpheus’ Ar men ruhte . Jawohl — in Morpheus’ Armen! Die Arme ruhte zwar in Ar men, aber nicht in denen des Mor pheus; der Betreffende hätte schon eher Orpheus heißen können. Anstatt »Tri- » stan« ein solcher trister Anblick! Statt einer Jsolde-Auffiihrung, eine derar tige! Und dabei mußte er noch die Rolle des ,,König Marte« spielen. Was war die Folge? Eine Scheidung, für welche eigentlich der grautöpfige »Damager« bezahlen sollte! ge O s Herr Feiglingshäuser — es giebt doch merkwürdige Namen — ist Kla vierlehrer. Er ist kein Wagner-, son dern ein Nachtschwärmerz außerdem ist er noch im Stande, sich nicht nur fiir Bier, sondern auch für M e y e r b e e r zu begeistern. Man sollte den »Pro pheten« geben, da aber F. auch Moses und d i e hatte, so kaufte er einen Sitz. Als er aber hinkam, starrte ihm statt ,,Prophet« ,,S-emiramis« entge gen. »Never!« rief er aus und eilte hinweg. Es regnete in Strömen. Feig lingshiiuser hat einen Schirm; . Kla oierlehrer tragen gewöhnlich Schirme; wahrscheinlich deshalb, weil sie sich vor Wasser, das sie stets so verabscheuer beschirmen wollen. Am Ausgange steht eine liebliche Maid, schirmlos im Dop pelsinne dieses Wortes. Herr F. ist galant; Klavierlehrer sind das mei stens, sogar oft bei ihren Schülerinnen. Schlagfsertig, wie dies einem Mono jünger geziemt, näherte er sich dem Mädchen und bot ihr seinen wirklichen und bildlichen Schirm an. Doch auch die liebliche Maid war schlagfertig, denn sie schlug ihm ,,einen hin«, daß er umschlug, und der Unter- rief nach ei nem Blaurock. Herr Feiglingshäuser, seinem Namen Ehre zollend, lief fort. Als er die »Car« bestiegen hatte, phi los ophirte er: ,,»5irst J mißSerimamis, and then this Miß — ’s ist mieß!« Und wer trug an der Ohrfeige eigent lich die Schuld? Der graue »Da mager!« Iii It- Il Nachstsehendes köstliches Cerewisia Poem in bayrischem Dialelt ist das Bruchstiicl eines Gedichtes aus der Zeitschrift ,,JUgend« Und kann als Antwort eines Altbayern aus die Frage eines Brauherrn, wie er sein neues Bier nennen soll, dienen: J woaß net, was s’ scho wieda ham — Die Hauptsach isdo net der Nam’! Die Hauptsach is und bleibt das Bier, Mein lieber Herr, dös glaubens mir! Da Miichna trinkt und fragt si g’wiß Net lang, wia’s hoaßt, na, blos wia’ is! J moan a, darauf kemma w an — Paß auf, an was ma’s kenna kann: An Widerwillen soll’s erreg’n — Denn immer wieder muaßt oanö mög’n; An Satz soll’s machen, ’s Bier, ver stehst: Daß d’ sitz-en bleibst und net gern gehst; Und grabeln muaß’s—no ja,dös heißt, Daß ’s oan auf d’ Letzt in Graben schmeißt, A Gschmackerl a soll’s ham ——— Koc wild’s, A guat’s, a rund’s, a süaß’s, a mild’s! Wann’s so is’ nacha kann da Mag’n, A elf bis fufzehn Maß vertragn. Und wenn da Mensch a wackeln thuat, Er muaß do sag’n, dös Bier is guat, T Es macht Ein’m warm Und löscht den i Durscht, « Doch wia ma’s nennt, dös is mir wurscht!« s Er sprach’s, that wieder seinen Zug, Sah mir in’s Aug-e mild und klug, l Wies auf den Steinkrug hin und lachte. Und sprach: »Daschaug’ns, bös is die achte!« Und wenn ich nun der Kadi wär’ l So fällt ich einen Spruch wie der: Jst Euer Trunk nur gut und fein, Und nur bekömmlich, frisch und rein, J stjeder Name ihm zu gönnen, Könnt’s Nektar, lönnt’s Salvator nen nen. Doch ist, was ihr gekocht, verdächtig Schaul, sauer, matt und niederträchiig, Verbiet ich Euch, es Bier zu taufen — Wer’s thut, der muß es selber—saufenl