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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Sept. 25, 1896)
faktischen nnd Hochzeit ain sang-. Das Miffiansehepaar Nehrne Jst ji zlieh aus Gesundheitsrücksichten Hort cila nach seiner Heimath in Nebraska . nklickgelehrt Frau Nehme war ihrer eit als ledige junge Dame nach Afriia gegangen und war lange Zeit die ein zige Missionärin ihrer, unweit der Weslkiifte und dein Kongaslusse belege nen Station. Sie lebte allein zwischen Eingeborenen beziehungsweise den stin- » dern, die sie urn sieh gesammelt. Später ( iratbete Fräulein Kah, so hieß die» ame damals-, den Missionar Nehme, " it dem sie neun Jahre in Mamby sim französischen siengogebiete ver brachte, bis das Paar-, wie gesagt, un- s längst nach Amerika zurückkehrte Jn! absehbarer Zeit gedenken Herr und Frau Nehme sieh jedoch wieder nach dem dunkeln Erdtheile zu begeben. Frau Nehme hat in ihrem asrikanifrhen Wirtuugskrelse insonderheit das Leben der dortigen eingeborenen Frauen studirt und veröffentlicht hieriiber inte ressante Mittheilungen, von denen wir die folgenden hervorheben Die Geburt eines Mädchens wird im französika AKangogediete mit Freuden begrüßt. 'r« Dn bei dieser Ge burt ziehen die Häupter der Familie den allenfallsigen materiellen Nutzen in Erwägung, der ihnen bei der ein ftigen Verheiralhung des Mädchens fiir ihre Kasse erwächst. Die Pflege s kleinen Mädchens fällt dessen Mut r ünd Tanten anheim. Bis zu ihrem iebenten oder achten Lebensjahre ist das Leben der Kleinen frei von Sorge. - Von dem Zeilpnnkte ab aber hat sie , beim Pflanzen, Einheimfen der Ernte und Kochen rnitzuhelfen Als einzige Kleidung trägt das Mädchen einen Tuchstreifen, der um die Taille ge schlungen und vermittelst einer Schnur festgehalten wird. Je älter das Mäd chen, desto größer wird dieser Streifen. ,- Er geht jedoch noch nicht weiter als bis s zum Knie, wenn die Schöne in die Ehe »« eintritt. Manchmal ist diese Kleidung ) einfach, fchiriucklos und nicht einmal I genähr, oft aber ist der Tuchstreifen ausslaffirt mit Fransem die von den Fanlilienmitgliedern selbst gefertigt werden, und versehen mit Bei-den in verschiedenen Farben, non denen die r Farben Roth, Neu-, list-un nnd Blau ) die bevorzugten sind. Jn manchen Falten wird das Mad ,» chen bereits im Säuglingsalter von l ihren Angehörigen einein Mann als Ehegespons versprochen. Dabei ist der letztere manchmal ein alter trrauteh der bereits ein Dutzend Weiber sein eigen nennt. Leiter aber ist das iteine giltegerfriiulein noch Herrin ihrer Hand « bis zu ihrem 12. oder H. Lebensjahre Dann beginnen ihre Verwandten, Unt ichau nach einem Bräutigam siir das Dämchen zn halten. Um die Aufmerk samkeit junger Männer oder auch alter - zierle der Nachbarschaft einzuziehen, «wird das Mädchen ausgestellt. An dein einen Ende einer neuen Hiitte wird eine Plattsortn errichtet, auf welcher das Mädchen verharrt. Acht oder zehn ndere junge Lliiädchen haben die ausge stellte Schöne tu bedienen, ihr jeden Wunsch zu erfiillen und die Manner in den benachbarten Därfern einzuladen. Diese Einladungen geschehen vermit telst eines Stiickeo rother streidin Die dienstthuenden Mädchen besuchen die »He umliegenden Orte, und sehen sie einen " Mann, der nach ihrer Meinung einen passenden Bräutigam siir ihre ausge stellte Freundin abgeben winde, so nähern sie sich ihm und versehen ihn mit einem rothen Zeichen. Dieses Zei chen verpflichtet den Mann, am selben Abende zu der nur-gestellten Schönen Zu kommen. Erscheint er nicht, so wird - er von den einladenden Mädchen von « Neuem ausgesucht, bei welcherGelegew heit er dann ein tlcines Geschenk fiir die ausgestellte Dame zn geben hat. Während der Dauer ihrer Ansstel lung erhält die Negerschöne die beste Nahrung, welche das Land zu bieten vermag. Ihre Speisen werden eigene fiir sie hergerichtet; ein Jäger, ein Fischer und andere isebensmittelliefp anten stehen fortwährend zu ihrer Ver tigung Sie wird von ihren Freundin nen getragen, und ed ist ihr nicht er laubt, mit den Füßen den Erdboden zu bertihren. Dabei ist die schwarze Ehe standsanwärterin mit all’ ihrem Putz angethan. Sie trägtArmringe MS zurn Ellbogen; schwere Ringe umschließen die FußknächeL Ihr Gesicht ist mit rather nnd weißer Kreide bemalt, ihr Körper erstrahlt von dem Palmöt, mit welchem er überreichlich beschmiert wird, wie ein Spiegel. Die Heide ergötzt sich damit, daß sie die Ringe aneinanderreibt, und das dadurch ent z stehende unangenehme Geräusch scheint iihre Nerven nicht im Geringsten zu assiziren. Des Nachts ziehen Tänze our der Hütte eine große Menge Volks an. Die Ausstellung kann sechs Monate . oder auch länger währen, je nach den -I--« Vermögensverhältnissen der Familie. .. Arn Ende der Ansstellung wird noch ein großer Ball gegeben. Die erwählte Braut macht rnit ihren Brautjnngsern die Runde bei allen ihren Freundinnen, s. tanzt dar ihnen und empfängt Ge zs schenke. Sind die einleitenden Bedin . ungen siir die Eheschließung erfüllt, a se tman den Preis fest. Zweihnnss , dert llen Aattnm sechs Gall onen an einige kleine Artikel, wie Messer, » exi, Löffel, Perlen, Gabeln, Tel er, assen (don den le tgenannten , Gegenständen je ein Sttt ) sind tm sranztlsischen Atmgogebiete hinreichend, rat schönste Reserver sausen nnd sreien zu könne-« Der Bränti gibt ten Ins-Wien sitt-er holdsel gen Er wählten 40 Ellen Katlum den Nuni u, einige der kleineren Artikel und . sdann die Braut mit in seine Be hcnsnng nehmen. GesälltI-ihnt seine Auserwählte, so entrichtet er bald den Rest seiner Schuld; anderensalls er folgt die Scheidung. Die junge Frau geht sunhrer Familie turiichund diese erstattet dem schnöden jungen Che manne die Sachen wieder, die sie als Abschlagsprcis von ihm erhalten. Ver mögen die beiden sangen Ehelente mit einander ausznkommen und verbleiben sie bei einander-, so ist das Leben der, sungen Frau eine ununterbrochene Kette von Pslichtersiillnngen. Sie wartet auf ihren Herrn und Meister, sie be arbeitet und pfliigt das Feld, sie zieht die Feldsriichte siir ihren Gatten und dessen Sklaven, sie besorgt das Kochen und halt das Haus iu Ordnung. Ihre wenige freie Zeit fiillt sie mit dem Flechten von Matten aus, deren schönste dem Manne als Nuhelager dient. Die Asrikaner sind von Haus aus faul, die Frauen verrichten aber mehr Arbeit als die Männer. iiein Wunder daher, daß die Negersrau ihren Herrn Gemahl zu veranlassen sucht, sich noch mehr Wei ber, und zwar so viele wie möglich, zu nehmen. Es gereicht dies der Aerrnsten zum Bortheil, denn je mehr Frauen ihr schwarzer Herr nnd Gebieter des itzt, umsomehr vertheilt sich ihre harte Arbeit. Nichtsdestoweniger pflegen die Negersrauen mit ihrem Loose zufrieden zu sein, siir das sie von ihrer Kindheit an erzogen wurden. Die verschiedenen Frauen eines und desselben Mannes kommen in der Regel gut mit einander aus· Werden sie Mutter-, so stehen sie bei allen Leuten in Achtung. Tie größte Priisiiiiii, betten diese Frauen in ihrem Leben ausgesetzt sind, steht ihnen bevor, wenn sie Wittwen werden sollten. Jn diesem Falle setzt der nächste Eibe ihres dahingefchiede nett Mannes-, dessen Bruder oder Nesse, ihre Trauerzeit fest, deren Lange wiederum von dem Einflusse und der Stellung der Familie des Todten ab hängt. Bis zur Beerdigung ihres Mannes verbleiben die Frauen mit der Leiche in derselben Hütte-. Tag und Nacht stimmen sie Wehllagenair Nach dem Begriibnisi wird in dem einen Ende der Hutte eine Kiste aufgestellt, welche den Sarg repräsentiren soll. Au dem Platze bleiben dann die Wei ber, den ihnen gewordenen Anweisan gen gemäst, Tag und Nacht nnd weinen und klagen. Schließlich wird diese Trauereeremonie nur sedcn zweiten Tag vorgenommen. Zuweilen besuchen Freundinnen die Wittmen nnd helsen ihnen heulen. Die Trauerlieidung be steht ans einem dtinlelblaueu Ranun streifen. Ein ebensolcher Streifen ist um die Stirn gebunden. Hinsichtlich ihrer Betöstiguug sind die armen We sen wahrend der Trarterzeit von der Mildthätigieit ihrer Freundinnen ab hängig. Zie wagen es nicht, ivahrend dieser Periode von einem Teller Zu essen oder sich Zu waschen Versioßen sie gegen diese fliege-L so tvird ihre Trauerteit um ein Jahr verlangt-ist. Letztere hat ihr Ende-erreicht, sobald ein Denkmal aus dem Grabe des Verbli« . chenen errichtet nnd ein grosser Ball ge geben ist. Tie Lriittmeu diirsen dann zu ihrer Familie ;uriuilehren oder sich wieder vernicihlen iiiewbhnlich ziehen sie das Letztere vor, denn so lange sie » verheirathet sind, wird sie Niemand " belastigen Vleiben sie aber Wittibs und werden sie iilter, so eröffnet sichs ihnen die verlockeude Aussicht, von i ihren eigenen liindern durch Gift alt-J der Welt geschafft Zuiverden Die Ein- I wahner jenes asrilanischen Landesihei- s les arbeiten und bemiihen sich nicht siir - andere Leutc, selbst nicht sur ihre eige. » nen Mutter. Arme Frauen, die zur; Verheirathung zu alt sind, werden bald i in der angegebenen Weise ans dem Wege geräumt nnd von ihrem trau« rigeu Dasein erlöst. - Die pontinischen Sumpfe. Die Idee, die pontinischcn Zutnpfe in der italienischen Provinz Nont durch Trockenleguug in fruchtbare-I Land zn verwandeln, hat schon manchen unter nehmenden Geist beschäftigt. Neuer dings ist es ein deutscher Lsfizier, Major von Donat in tiasseh der den Plan mit Energie verfolgt. Das Er gebniß seiner Studien über den Ge genstand ist kürzlich im Druck erschie nen. Die kaiserliche Moor-Versuchs tatian in Bremen hat den pontinischen - ioor chentisch untersucht nnd ist ins Besug auf dessen zu erwartende Frucht bar eit zu einem überaus günstigen Er gebnisse gekommen. Ebenso trat eine der ersten Autoritäten auf dem Gebiete - deSWasserbaues,Oberbaudirettor Fran ziuö in Vreutcm iiber den Plan von Donate ein Nutachten abgegeben, in welchem er die Durchführbarkeit des ! Donat’schen Prosetteo ausser allen Zweifel stellt. Die poutinischen üntpse sind ungefähr no,000 Hektor groß. Probe-weise Auetrocknung ein zelner Stellen haben eine unerhörte ruchtbar-fett dee Bodens ergeben. onat macht sich anbeischig, mit 2», 000,000 Lire das Wert durchzusiihren, und zwar itu Laufe eineo einzigen Winters; der jahrtiche Ertrag werde mindestensu,000,tntu ttire betragen. Man könnte nicht blos detn Unterneh mer, sondern auch dem ganzen Lande und insbesondere der Stadt Rom dazu Glück wünschen, wenn es endlich ge länge, den schettßlittxen Malariaherd in einen Garten, der er einst war, zurück zuverwandettn Aus se 100 erwachsene Männer tarnmen in der Weit 109 ein grauen -·- .- O « k . « Ä- »so-DOH- .-«- . .». Das Ende eines-amerikanische-! Nutbamnes. Die Tage eines der niitzlichsten Bäume unserer einst nnerschöpslich scheinenden Wälder, nämlich der Wen- . mouthkiesek limited sit-robus, While ; pün-) sind in Minnesntei gezahlt, und i da unter den Staaten des mittleren Nordwsitcns der Unian Minnesota zu- s gleich der letzte ist, welcher noch’ nennenswertite Bestände an Weymouth » kiesern zu verzeichnen hat, sabedeutets das Verschwinden dieses Baumes ausl dem genannten Staate zugleich einen Wendepunkt im Handels-s und Ge schäftsleben dieses Landeas Es ist kein anderer Baum bekannt, der sitt Bau ztveckse itn Allgemeinen so gnt geeignet i wäre-, wieder genannte. Man hat ans seiner Stelle die gelbe Fichte des lSit deue, die Order, die Sprosscnsichtej Mainea, das djiothlsalz des scrnen Westens nnd andere Bäume verwandt, : aber keine-d dieser Höher vermag den: Vergleich mit der Wetsntouthkiefer in Bezug ans Stätte, geringes Gewicht nnd Schönheit aneznhaltern keines die ser Hölzer kann mit derselben Leichtig- « keit vom Halzarbeiter zugerichtet oder von den Holzbearbeitungemaschinen in die gewünschten Formen gebracht wer den« Die Wenmauthkieser ist die Köni gin der Wälder und war und ist noch »der Hauptsuktor bei Holzbauten im ganzen Lande. Die Bestände davon ’sind aber in einer Weise ausgebeutet ; worden, das; ed den Anschein gewinnt, als ob die lHolzinbustriellen die Er schöpfung dec- Verrathetl siir außer dem Bereiche der Möglichkeit gehalten hät ten Tie- Ansicht, dasz der Abtrieb der Be stiinde dieses-» kliutzbaumee inMinuesota ein allzu ranider sei, hat die letzte dor tige Waislatur veranlaßt, die Stelle eines staatlichen Forstaussehers zu kreireu. Laut Schätzungen, die dieser Beamte nun tiirzlich gesammelt, ver zeichnet Minnesota l»,89(1,000 Acker Waldland Außer anderen Holzarten stehen aus dieser Fläche l.t,5»0,nt«), onn Fuss Wenntoutlskieser sowie -«l,5»n,-J antun-» Fuß uorwegische und Spros-( sensichten Alljährlich aber tret-den von den .s)ol;itcdi!striellett dort l,::(«),0»0,s nun Fast «L-.’—:nutoutlstiefer abgeliolzt, abgesehen von den innnensen Schaden, welche Waldbriinde Futter diesen Use-s ständen anrichten. Varansgesetzt, das;j diesem unberuiinstigen letrieb keins Einhalt geboten wird, wird die Produk- x tion Minnesotaa an diesem vorzüglichen E Nutzholz tantn langer alt-noch 12 Jahre I wahren. Das Ende dieser Periode! tviirde tualsrscheinlitls noch sriiher eintre- s ten, wenn vom Feuer betreffene, ver- ; mittelst der Eisenbahn oder zu Wasser j aber rasch zu erreichende Bestände nicht H noch dadurch siir die Benutzung gerettet « werden könnten, daß man die Baumes durch rechtzeitige-s Fallen vor der Zer- « stinng durch Würmer schützt. Selbst-— vetstaudlich eristirt auch ein beständiger Zuwachs an Funglsolg der durchschnitt lich lz Prozent int Jahre beträgt. Der Iliachnnnbe bou Weinnouthkiesern in eitunal abgetrielnsnen ilrwaldern scheint aber nicht recht fortzukommen; wenig-» stene hat man diese Wahrung auf Holz- j still-erschlagen in Michigan und anderen s Staaten gemacht. ! Michigan ist seiner ehemaligen ans- s gedehnten Wälder nahezu ledig. »Die dortigen Eägeiniihlen sind allmäligl abgebrannt oder niedergerissen worden, s die noch bestehenden schneiden haupt-s sächiieh Viiitholz, das von den rann-s dischen Ufern der Georgian Bay her-I beigeirhasst wird. Wisconsin, wo die’ Verwüstung der Wälder sriiher beganni als in Minnesota, besitzt von seinens einstigen Waldungen nur noch einens cläglirhen Rest, dessen Verschwinden, wie es scheint, nahe bevorsteht. » Die Waldregion Minnesotas erstreckt sich in einer Länge von 330 Meilen von Ost nach West. Tie größte Breite dieses Gebietes beträgt 200 Meilen. Außer den oben erwähnten Bäumen weist dieses Gebiet noch «t,500,000,(«m Fuß fast aller jener Fartholzarten anf, wie sie in Neuenglan gewöhnlich sind. Nur die in Neuengland vorkommende Hemloätanne nnd Buche ist in jener Region, wie tnertwiirdiger Weise über haupt in Minnesotn, nicht anzutreffen Die Sägeniiihlen in Minneapolie und Dulnth befinden sich während ded ganzen Sommeer und Herbste-it im Be- s triebe. Jede dieser Miihlen schneidetj jährlich etwa Int,(n)0,no» Fuss Von-s holz. Die Zägemiihlen in zhiimieapolis i erhalten ihre. Stamme and den Waldern ; im Quetlengebiete des iliiississiopistrw I mee. Geht die Adholznng der dortigeni Bestände jedoch in der bieherigens Weise weiter, so werden sich die oberen i Wasserlanse des Strome-J in jener Region binnen wenigen Jahren in brüllende Schluchten oder in fast vers-l trocknete Gnaden nnd Libgriinde ver wandelt halten Die sääsfennihlen ins Dulnth beziehen ihre Stämme oon den Ufern deo Zuperiorseee, die Hälfte ihres Bedarso an Frommen kommt oon Wisconsin, Die Folgen der irrationel len Waldirirthschaft an jenen Ufern sind bereite Zn bemerken. Der Wasser stand des aneriorsees wird ein immer niedrigerer, während die dortigen Berg fltisse währer der nassen Jahreszeit zu reißenden Strömen anschwellen, um in der trockenen Saison zu seichten Fischwässertein herabzusinlem Auch dao in jener lsizgend tonstatirte Vor herrschen von verheerenten Feuersbrün sten siir Monate im Jahre ist aus das erwähnte Ranbsnstem zurückzuführen Die minnesotaisehcn Sägemiihlen west lich vom Notden See oder am niederen Missi sippi schneiden den Rest des ab geteie sen Volzbestonveek Dieser Abtrieb nimmt von Jahr zu Jahr zu und war nie größer als int Jahre 1895. Isu Wäldern, welche mit ge wöhnlichen Vertehmuitteln zu errei chen mais seither siir unmögltchhielt, werden je-- täglich Tausende von Fuß Holz gest-: Zagen. Man baut zur Beför derung der Stamme Dampsbahnen, welche nach den entserntestcn Punkten des llrwaldeso gehen und zugleich die Wasser-lause als natürliche Holztrans portmittel ausser Thätigkeit esetzt haben. ( Diese Bahnen verursachen wenig mehr Kosten als die Pferde, welche ehemals die Stämme nach den Flüssen sclileisten, auf denen das Holz dann stromabwiirtis nach den Sägemüh len geflößt wurde. Sollten unsere Holzspekulanten hier zulande abgewirthschaftet haben, so wenden sie sich vielleicht nach unserem Nachbarstaate Canada. Im nördlichen Theile dieseo Landes gibt es Kiefern windet-, deren Ausdehnung noch voll ständig unbekannt ist. Labrador weist ebenfalls Wälder aus, die iu Folge von Forschungen, welche in neuerer Zeit vorgenommen wurden, allmälig be kannt werden. Laut Andeutungen van Forschern, welche vom östlichen Ufer der Hudsonbay mehrere Meilen land einwärts vordrangen, existiren in jenem Landstriche Wälder. Zu dem Landes theile zwischen dein nordöstliehen Ufer des Snperiorsees und dem südlichen Ende der Hudsonbay aber befinden sich die prächtigsten Wälder, die je das gierige Auge eines Holzindustriellen erfreut. Diese Wälder wurden vor einigen Jahren von Eisenbahngeome-1 tern und Forschern entdeckt, welche eine Strecke feststellen wollten, auf der eine allenfallsige Eisenbahnlinie von Min neapolie nnd Tuluth nach der Hudson iiah gebaut nnd tnit welcher zugleich eine direkte Vermude mit Europa hergestellt werden könnte. Immense Flächen mit reichem Holzbeftand ver zeichnen ferner das westliche Ontario und Manitoba, doch sind in den letzten zwei Jahren in jenen Landestheileu Millionen von Ackern Waldlandes durch Vriinde ruinirt worden« Jn der Richtung des TUiackenzie-Flussee, am Oftabhange des nördlichen Theilen vom Felsengebirge, erstrecken sich Wald gcbiete auf Tausende von Meilen. In diesen ungeheueren Forsten ist noch nie die Art eine-s Holzfällers erklungen. Sie werden dereinst, wenn die letzte Wehmouthkiefer Minnesotas unter der Hand des Holzhauern gefallen und regelrechte Straßen nach jenen entta dischen kliegionen angelegt sind, die Holzfällerschliige fiir den Kontinent abgeben. Es ist aber weit nach jenen Gebieten. Viele Millionen von Dol lars wird der Bau von Eisenbahnen zur Erschließung dieser Gebiete erfor dern, und, last imt lau-P sind die Walddaume jener Gefilde nicht von derselben guten Qualität, wie der Baum, der jetzt in fo erbarmungsloser Weise iu LUiinuefotch Wisconsin und Eljiichigan der interiattlichen Habgier der .Hol3lsiiiidler zuut Opfer stillt. Wie der Bleiftift entsteht. Ein gewiß eig-:nlhiinllieher Zufall hat es gefügt, das: fast gleichzeitig mit dem hervorragendsien Bleististsabrikaip ten Deutschlands, Johann Lothar v. Faber in Nürnberg, der bedeutendsle österreichische Bleiitistsadritant, Franz v. Hardtmnlh in Bild-weiss unlangst aus dem Leben geschieden ist. Freiherr v. Faber hinterließv der Zladt Ninu berg ein reget in Hohe von 2,000,(«m Mark. An seinen Namen knüpft sich der hohe Aufschwung der deutschen Blei stiftindnstrie, nnd ess dinste int Hin blick darauf nicht unangebracht erschei nen, einen Blick ans dieBleististfabri lalion überhaupt zn werfen. Die Basis der Bleististsabrilation bilden Graphit, Thon nnd Cedernholz. Böhmen, Bauern, Spanien, Mexiko, Ect)lon, Sibirien nnd Nordamerika liefern Graphit. Ter ineiste fiir die Bleististfabrikation verwendete Gra phit kommt jedoch auc- Bölnnen Der and dem Bergwerk zu Tage geforderte Nohgraphit ist fast immer mit anderen TlJiinerallörrerm wie (85linnnersihieser, Marmor, Kall, auch Eisen vermengt und wird, bevor die«Bleistiftiadrilan ten ihn erhalten, einer gründlichen Reinigung unterworfen. Trotzdem ent halt dieser gereinigte Grnphit noch viel Jngredienzien, die durch chjliiimnen entfernt werden müssen Er sinien hierbei die gröberer-m festen Theile zu Boden, während die seinen-, reine Masse durch ein geofinetee Zpundlocll abfließt. Die geschlannnte «sct)war;e Flüssigkeit wird dnrlh Punlven den Filtrirpressen zugesoan in denen nach Herauspressen dei- Wassero der Gra phit in groben, pnsmnrtigen Kuchen zwischen den Wänden del Pressen zu riickbleibt. Mit dem Thon, welcher bei Ver arbeitung der Bleinlasse ailo Binde nlittel dient, wird dasselbe Verfahren eingeschlagen. Je mehr Thon die Mischung enthält, desto hiirter wird der Bleistift, je weniger Thon die Mischung aufweist, desto welcher wird der Stift. Ter Thon muß deshalb gelnahlen wer den. Ganz seine Bleie werden c;0, gn, ja 100 Mal und öfter geniahlen. Bei Herstellung der Bleistiibthen pulverisi ren besondere Maschinen die Kuchen. Das Pulver wird eingeneth und kommt dann in hohe Stahleylinder, deren unteres Ende verschlossen ist, bis auf eine kleine Oeffnung, in der sich ein Edelstein befindet, durch welchen ein rundes, viereckiges, sechseckisges, oder dreieckiger Loch gebohrt ist. Der Blei teig wird hier einem Druck von 20 Atmosphären ausgesehh wobei die Masse in einem endlosen Strang durch die Edelsteinbohrnng gepreßt wird und sich mittelst des Chlinders aus glatt ge hobelten Brettern ausringelt. DieBlei minen werden sodann in Veististliinge abgeschnitten, zum Schreiben aber wer den die Stäbchen erst durch Gliihen taug lich. Letzteres geschieht, indem-man Un bis 40Gros Blei stiftstäbchen in luftdicht verschlossene Schmelztiegel legt und die Schmelztiegel in den Gliihosen bringt, wo die« Minenstäbchen mehrere Stunden bei einer Weißgluth von 150 Grad Reautnnr verbleiben. Das zur Bleististfabritation verwen dete Cedernholz wächst ausschließlich in Amerika. Die Holzbearbeitung be ginnt, indem Bandsägen Klötze in Bleististlange von den Cedernstämmen abtrennen. vDie wiirselähnlichen Klötze werden von Kreissägen zertheilx, wäh rend kleinere Ziigen aus den Holzstiicken Brettchen in der vier-, fiins- oder sechs fachen Breite eines Bleististsschneis den. Diese Brettchen müssen, unt sie von dem im Ecdernholz reichlich vorhan denen Harze zu befreien, gekocht und ausgelaugt, dann langsam getrocknet werden. Die getrockneten Brettchen laufen durchNntenstoßmaschinen, welche vermittelst schnell rotirender Messer Vertiefungen, sogenannte ,,Nutenfal zeu« stoßen, in welche später Bleistäb chen eingeleimt werden. Jeder Blei stist besteht aus zwei Hälften; die Tiefe des Nutensalzes muß genau der halben Bleistiibchenstärke entsprechen. Es wird die eine Hälfte des mit dem Nutenkfalzes versehenen Vrettchens mit Leim testrichen, die Bleimine eingelegt nnd die andere Hälfte des Brettchens daraus geleist. Tie zusammenxseklebten Brettchen werden hieraus so lange unter Preisen gehalten, bis der Leim getrocknet ist« Zannntliche Brettchen laufen hieraus durch Egalisirmaschinen, welche dieselben glattschleifen. Jm Hoblersanl werden sodann die flachen Brettchen in rnnde, serhseckige, vier eckige oder ovale Bleististe verwandelt· Es ist hierbei unt-erhaltend, zu beobach ten, wie aus der einen Seite dieranhen Brettrhen tn die Maschine automa tisch hineintransportirt werden, um auf der anderen Zeite, immer siins oder sechs Ztiick auf einmal, als sauber gearbeitete, glatte, schone Bleististe heraussusvnzieren Es erfolgt nunmehr das Poliren der Bleiftifte. Die Faber’sche Firma be schäftigt innerhalb ihrer Fabrik lliu und außerhalb derselben nahezu 400 Polirer, iioii denen jeder durchschnitt lich l» bis 15 Hiros wochentlich politi. Vermittelst Zehleifmaschinen, welche die Stifte auch auf die genaue Lange bringen, werden dieselben an den Kopf enden gesiiiiliert, während Maschinen, durch welche die Ztifte hieraus laufen, die Köpfe sauber abschneiden. Nachdem die Bleistifte den Wischapparat paisir teu, bringt man sie iii den Stemplw faal, wo Preisen die Stempel iii Gold, Silber oder Aluuiiniiim ausdrücken Geschiekte Fraueuhäude binden die Turzeude, geben diesen ein hiibfchco Kleid in Form von Etiketteii und ver packen die Dutzeiide darauf in Schach teln, in welcher Verpaituug die Blei ftifte dann die Reise in die ganze Welt antreten. In keinem Land wurzelt die Blei stistinduzftrie so fest als iii Bauern-. Es eristiren iu Bauern Lis, iii Nin-it berg nnd limiieliuug allein 213 klein i: uiid größere :!ileiftiftfiil1i«iteii, wi- ji Je zur Zeit init etwa tiiiiiiilii231»,uiiii Arbeitern diirrlisiluiittlich :;ii,000 lsiree Blei- und iiiiibftifte pro Woche produ ziren Dabei sind jene Arbeiter nicht eingerechiiet, welche siih mit der Her stellung iion Patentfiistem Nickelhab teru, Kiiöpien und Zwingen, Künstler-, Schraub- und Ziehftifteii und anderen Lurudartitelu der Brauche beschäftigen : auch nicht die Drecheler, Kartoiinage arbeiter, LTeriiickeletz Metallardeiter, Etuis- und Zisliachtelinacher und so wei ter, deren Berufe von der Bleiftift induftiie aliliiiiiqeu. Toiiga Vika ain Telephon Eine ieiztiide Szene spielte sich neu eh iin Liirwaltuugsgebiiiide der Kolo tialabtheiluiig der Berliner Newei bi ausfielluiig ab. Direktor d. Beck der suchte dem Tlieuguineastlieger Tougw Lika und seiiieiii l-:3ia"hrigen Sohne den Mechaiiieiuud deö Jelephons zu erklä ren. Die beiden Schwarzen sahen siili mit verwunderten iilissichtcindie beiden Hörntuschelu au, blickten zu den Truh ten empor nnd brachen iii ein schallen des Gelächter aus. Ein Aufseher be gleitete nun Taiigii-!«iiii nach dein Bureau der Ilieuilsiuiiiea-.lloinpairuie, Unter deu Linden, und nach einiger Zeit wurde dei Weine diiich das Tele phon aiigeiufeu--sein Liatei wünschte ihn zu spie-chiti. Anfange war del Knabe nicht zu bewegen, die Hörer in die Hand zu uehiiieu, er fürchtete sich —-—endlich faßte er Muth. Kaum aber hatte er das Ohr der Miifrhel ges uähcrt, so lachte er laut aus. Jetzt iier nahm er die Stimme seines Vaters, der ihn in der heiiiiischeii Sprache fragte, wie es ihm gehe. Ein greuzeu loseel Staunen Pragte sich aus deii Zügen des Burschen aus, er drehte den Jörer nach allen Seiten, dauu warf er ihn fort. Nur wiederholten Bemühun gen gelang ed, ihn zu einer Antwort zu bewegen. Aber als der Vater wieder sprach, blickt-e der Kleine scheu umher und suchte den Vater in allen Winkeln de» Zimmer-Eh Der neuefte Sport der Ge sellschaftddamen Wiens besteht im öffentlichen Schwimmen in der Donau. Stets ergötzt sich am Ufer eine großle Menge an dem seltenen Schau pie». —---os«- - schnihell Die Stadtlknom besitzt M Kasseehiiuser. ! Eier «.1cr3ehreu die Bewohner tGothames jährlich 8t),000,000. s Sparbanianleger gibt»"es in sden Ber. Staaten iiber 4,000,000. l Die Welt produzirte im Jahre 1895 m;·),000,ooo Unzen Sil ber. Der Flei sehkonfum der Stadt New York beträgt jährlich 45,000,000 Pfund. Wein haben die Ver. Staaten im verflossenen Jahre 89,700,000 Gal F lonen produzirt Ein Pfund Phosphor genügt, um 1,000,000 Streichhölzer mit Köp fen zu versehen. Die Kartoffelernte der Ver. Staaten-betrug im Jahre 1894 rund 170,000,000 Bushels. Das Gesatnmtanlagekapi tal der Eisenbahnen der Erde berech net sich auf eirea 200 Milliarden Mark. Die koreanische Tabaks pfeife ist fast einen Meter lang und kommt so gut wie niemals aus des Be sitzers Munde. Jn der letzten Schlachtsai fon sind in den großen Fabriten der Liebigs Fleisth-Ext«rakt-Kompagnie in Südamerita 240,000 Rinder geschlach tet worden. Der Gesannntflächeninhalt sder deutschen Flolonien beträgt an lnähernd 2,54:3,000 Quadratkilometer, i gegen nur 544,t)02 Quadratkilometer . des Illiutterlandes Deutschland. F l a eh s s a m e n zum Betrage von 9,883,780 Bushels find in Chicago in Idem am 31. Juli abgelaufenen Rech knungsjahre auf den Markt gekommen, und davon wurden 5,857,78.s3 Bushels ; weiter verschickt. ! Das erste Kabeltelegratnm ivon Europa nach Amerika ist am 1(;. sAugust 1858 von London abgegangen; jes war eine ("siliiekwunsrhdepesche der T Königin von England an den Präsiden ten der nurdamerikanischen Republik zur Vollendung der Kabellegung Die neuen Roten der franzö sischen Bank zeigen unter dem Papier gelde die kiinstlerischste Ausführung, die je erreicht worden ist. Sie sind in drei Farben-dunkelbraun, roth und blau-hergestellt, um ihre Nachahmung mittelst photographischen Verfahrens unmöglich zu machen. Der Großfiirst Paul von N u s; l a n d ist so gros:, daß er nirgends ein fiir ihn passendes Hotelbett findet. Er benutzt deshalb ein Zerlegbares Beltgestell, das unter seinem Gepack überall mit hingesnhrt nnd von einem eigens dafiir bestimmten Mechaniker unter Aufsicht einee teiissrlicheu Kam merdieners aufgeschlagen wird. — Die bedeutendste Feuer versicherungspol icederWelt ist wohl die, die auf das Eigenthum der Santa Fe - Eisenbahngeiellschaft ausgefertigt wurde. Sie stammt von der Phönix-Versicherungegeieliishast in London, lautet auf den Betrag von 80,000,00ii Mark und bedingt eine Jahresprämie von Tochwn Mari. Eine itonigssaniiiie ohne Ahnen im gewöhnlichen Sinne des Wortes ist die serbisrhe. Der jetzige jugendliche König Alexander ist ein Urenkel von Yephrent, dem Bruder des heldenhafteu Milosth Obrenowitsch, dent Fiihter im Kampfe fiir die Unab hängigkeit Serbienti. ziiiiieseh aber war Schafhirt und L«brenowitsrL;—-Zthwei nehiiter. Amerikanischeei Bi er soll jetzt nach Deutschland eingeführt wer den. »Da der Traiwport in Fässer-n sich nicht bszahlt machen kann, weil die amerikanischen Biersasser in Europa fast nutzloo sein wurden, ein Zur-ziel i schicken nach Amerika aber vollends zu kostspielig wärt-, so soll das Bier wie . das Peiroleutn inBassindampfern iiber deu Ozean geschafft werden. sinnig Leopold von Velgien ist ein ausgesprochener Feind jeder Jn sirutitetttaitittiiii, die ihm wirklich kör perliche Beschwerde zu machen scheint. Setzt sich in der Anwesenheit des sti nigs irgend Jemand on’s Piano, so verschwindet Seine Majestiit in grö Eile, während man sagt, er wiirde i r ntcierweit daoouiansen, unt keinen I on von der Harfe der Königin hören Fu müssen. Der Sterblitlskeits-Jiekotsd New Dorfs ist dieser Tage gebrochen worden. In denut Etnndeu votnDien stag Mittag den il. bis Mittwoch Mit tag den ig. August starben 335 Per sonen. Von diesemTodesfiillen waren 123 direkt ans die Hitze zurückzuführen Die bisher erreichte höchste Sterblich keitszrate war am Si. Juli 1892 zu verzeichnen. An diesem Tage starben 302 Personen und zwar ioii derselben in Folge der Hitze. Die größte Münze ist die jenige von Cintton in China, welche die hohe Anzahl von 102 Prägeniasehineu .mit allen erforderlichen Einrichtungen Jund Hilferuasehinen hat-—eine Anzahl, wie sie keine Münze der Welt aufweisen tann Die zum Betrieb erforderlichen iDampfmaschinen und Dampfkessel i haben eine Stärke von 740 Pferdelrast ; sdie Münze beschäftigt in vollem Be : triebe nicht weniger als 500 Arbeiter-, iaußerdem noch über 50 Ingenieure, TGraveure, Aufseher und Wiegen O -.- «