»Ja einsiiktysew yam Biens starb vor einiger eit ein weib licher Sonderling, eine rau von St, welcher der Volksmund den Namen »die Todtengriisin« beigelegt hatte. uDie Bezeichnung stammte von der etwas mehr als merkwürdigen Lebens iihrung mit Glück-gutem reich ge egneten ahe Frau U St hatte sich, bereits in reisen-n schien stehend, von ihrem Gatten getrennt, und das Haupt iuteresse, welches von da ab ihre Hand langeei bestimmte, waren ihre Pferde. Sie sauste sich im 13. Wiener Bezirk ein prächtiges Anwesen, das sie unver züglich völlig nmgestalten ließ. Bäume und Anlagen verschwanden, unt einer Reitschule Platz zu machen, und die Billa wurde den Liebhabereien der neuen Herrin entsprechend adapti1t. Ein großer Solon wurde in ein luxu tiiises Badezimmer siir Pferde umge wandelt, während ein anderes geräu miges Gemach als Speisekarnmer diente, wo das Futter der Thiere, in höchstappetitlicher Weise sortirt, auf bewahrt wurde. Die Wohnriiume der Herrin und des Gesindcs wurden durch weg in schwarz nnd braun ausgestattet dem einen Zimmer waren schwarze apeten. braune Vorhänge und braune Möbel; in einem anderen war swieder um ekehrt Ihren Empfangesalon aber ver egte die Dame in den Stall. Nachdem das neue Heim fertig war, wurde auch mit einem neuen Leben be gonnen. Der Tag wurde zur Nacht nnd die Nacht zum Tage gewiss-. Das ng so zu: um halb acht Uhr orgens Bring sitr die merkwürdige Frau die acht an; das Hansthor, sämmtliche Thüren wurden gesperrt, die Ronleanx wurden herabgelassen, und das Gesinde mußte, dem Beispiele der Hausfrau folgend, sich zu Bette begeben. Im Sommer bis neun Uhr und im Winter bis sieben Uhr Abends dauerte die Nacht der Todtengriilin und ihrer Leute. Um die bezeichnete Stunde begann der ,,.Tag Nach Vollendung der Toilette wurde nm halb zehn Uhr Abends das »Friihstück« servirt, mehrere Gänge, gnt zuhereitetmnd ausgiebigk Nur gei Illgc Mlllllllc sclsllclb All-las Dejenner wurde ausgeritten. Bei sil bernem Mondenschein in lauen Som merniichten oder bei wirbelndemFlocken tanz in froftiger, stürrnifcher Winter nacht-die »Gräfin« in weißer Perrücke mit enganliegendem schwarzen Reit lleide voran auf ihrem Lieblings pferde, ihr nach der Stalltneifter und zwei Stallpagen in schwarzbranner Livree. Ueber Stock und Stein, durch Dick und Dünn ging’s, und wenn irgendwo in einem Gehöfte des Wie ner Waldes ein Köter aus dem Schlafe fuhr und laut anschlag, so daß in der Hütte drinnen die Leute erwachten, dann sagten sie: »Na ja, die Todten riifin!« drehten sich auf die andere eite und schliefen wieder ein. Es war drei, oftmals vier und fünf Uhr, als die Kavallade heimkehrte. Nach Bersorgung der Pferde wurde das Diner aufgetragen. Zu oberst an der Tafel saß die Herrin, ihr zur Rechten der Stallmeister, zur Linken der Leib diener und an diese schloß sich die übrige i weibliche und männliche Tienerschaft. l Das Gesinde bildete ihre einzige Und» ausschließliche Gesellschaft Nach die-i ser Mahlzeit wurde unter Aufsicht der Frau vom Hause die Reinigung der Hunde, Papageien und Affen vorgenom men, die nächst den Pferden die wich tigfte Stelle im Haue-wesen einnalp men. Blieb bis zur Schlafensftnnde nach etwas Zeit übrig, so wurde dieselbe durch Spaziergänge ausgefüllt, die ge meinsam mit der Dienerschaftunter nlnmnen wurden. Die nächtliche Kavallade fiel, wenn die Todtengriifin gerade besonders gut didponirt war, weg und es wurden hips pische Feste veranstaltet. Herrin und Gesinde legten altdeutfche Gewänder nn, Schlapphüte mit wallenden Federn, farbige Wätninser, faltige Puffärmel, allerlei blinkende Waffen. Hörnerilang erfüllte die Luft und bei Fackelbcleuch VII führten Reiterin nnd Reiter S ele auf, ein gefpenftifcher Reigen zu nachtschlafender Zeit. Bei dem seltsamen Leben, das diese merkwürdige Frau führte, hatte die Dienerschast einen begreiflicher Weise sehr schweren Stand. An den Freitagen —denn nur an Freitagen nahm die Todtengräsin neue Dienstboten auf gab’s regelmäßig einen Wechsel. Die Eigenthümlichteiten der Herrin waren derart, daß sie schließlich jedem Diener-, der es vier Wochen bei ihr aushalten sollte, einen besonderen Ehrensold von 4000 Gulden aus-setzte Es soll sich aber Keiner gefunden haben, der diese Ausgabe zu Stande brachte. Es kam wiederholt auch zu Prozessen zwischen Dienern und Herrin. Einer der inte ressantesien war wohl der mit einem Stallmeister, der Knall und Fall em lassen wurde, weil er mit einem Pferde "«nnhlislich« war. Zn den Absonderlichieiten der Dame ehme auch die, ihr Geld auf die un nniksle Weise zu verschwenden Man ersah , kie habe ordentlich Angst ge bt, da nachihremTade ihre Ange Reisen etwas erben Minute Bereits viele Ja var ihrem Tode errichtete iei estameru nnd darin war ihr Erd.iesien bedacht. Sie Esel-le Erhaltung desselben nicht OR OWGIIUIL DIIT er we F ARIEL-»l eigewtig Leben nicht in Irezn geschil derten Tuscdush Wider-Nin Mas leinsdors. Var vier Jahren etwa fand der Generaidirektar einer hervorragen den Wiener Verkehrsanstait Gefallen an dem Besiye der Frau von St» und er erkundigte sich, ob sie nicht geneigt witre, denselben zu verkaufen» Merkmiirdiger Weise zeigte sich die Eigenthimetin ohne Weiter-es » erzu bereit und war nnterber Beg ung, « das Elim- im ist Bez rke ihren Perden nicht ionvenire.« So wurde der Kauf bald perselt, und die »Todten grüsin« erwarb, daraus, die Sul kowski’sche Reitschule, in welche sie rund 50,000 Gulden hineinsteckte, um sich nnd ihren Biersiiszlern ein ange nehmes Heim zu schaffen. Hier wurde das geschilderte Leben bis zu ihrem seligen Ende fortgesetzt. Das Periertest in Statuan Alljährlich seit 1300 Jahren findet in Konstantinopel im Sommer die große Todtenilage der Perser um die geraubten und hingewordeten Königs kinder Hussein und Hassan statt, ein düsteres, blutiges Schauspiel. Ein europiiischer Reisender, der kürzlich Gelegenheit hatte, demselben beizuivoh nen, schreibt darüber Folgendes Jrn größten Han Stambule ver anstalten die Perser nach Sonnenunter gang des nach dem Mondkreislans zu bestimmenden Festtages ihre seltsamen Umzüge. Vorbeter lesen in klagendem Tone die Leidensgeschichte der unglück lichen Prinzen. Heulen nnd inen der immer mehr sich erregendenk enge unterbricht ihn. Im slackernden Schein der Fackeln, die an den schwarz drapir ten Häuserwänden angebracht sind, be ginnt dann das eigentliche Schauspiel. Gegen 400 Männer und Jünglinge, alle weißgekleidet, schlagen sich im Takte dumpsdrbhnend die entblößt-e Brust. Unter Stöhnen und Heulen naht die nächste Grup , die mit Aet ten den nackten Rii en mißhandelt Ihr folgen aus weißen Rossen die drei und vierjährigen Darsteller der nn gliicklichen Königskinder. Blutende Tauben sind auf ihren Sättein sefstgk banden. Das ausregendfte Schau piel aber bietet die Seite der Gaumens wilder, verwegenek Kerle, unter denen l ja auch der Mörder des alten und derI Attentäter des jungen Schuhe zu suchen z sein sollen. Die Babiö fuchteln unter-l Schreien, eulen und Zarnrnern mit blanten, s rsgeschlissenen Schwertern; durch die Luft. »Hussein! Hassan!«s tönt es in gleichmäßigem, stöhnendemj Gesang aus Hunderten von schon er schöpften Kehlen. Die Verwegensten bringen s ich llassende Wunden an Stirn und Wangen und an dem glatt gescho renen Schädel bei. Das Blut rieselt über die weißen Gewander—und all mitlig bemächtigt sich der ganzen wüsten Gesellschaft eine sanatische Begeiste tung. Beim let-ten Umzug sind die Gestalten ohne Ausnahme Number strömt. Und eine Welle Von Blut geruch und Schweißdunst schlägt den Zuschauern in’e Antlitz· Die türkische Regierung, die dieses »Fest« dulden muss-ja, die an diesem Tage den Persern sogar zweiabge urtheilte Stammeebriider freigibt—— sorgt durch Truppenausgebot in liebens würdigstcr Weise dasitr, daß den Euro päern kein Unheil widersährt in der allgemeinen Begeisterung. Und die persische Botschaft gelst noch weiter: sie ließ ihren Gästen eisgeliililtee Roscnwasser tredenzem hatte auch fiir einen Arzt gesorgt, der einigen Damen beistand, die von dem Geruch, der ohrenbetäubenden, grell dissonircndzn Musik und dem Gejannner der Menge ohnmachtig geworden waren. Tie- ver wundeten Perser bedürfen keine-a Arz tes; sie tragen ihre Schmerzen nnd den Blutverlust mit Stolz; und nach Beendigung des letzten limzugee be eben sie sich in die Baden Den Be schluß bildet dann ein allgemeines Haschischrauchen. Natürlich waren von weit und breit schauer zum Perser-fest erschienen. r Türke verachtet die Gebrauche der Perser; aber er sieht sie voll Neugierde und schweigend Spanische Bemerkun gen tvttrden ihm auch schlecht bekommen Kri egswaffen und Fahr r ä d e r. Die belgische tiandesfabrit für Kriegswaffen in Herstal wird nun mehr auch die Herstellung von Bicycleg betreiben. Die Pape Manufacturinz Company in .Hartford, Conn» welche ein Grundvermägen von 82,000,00» besitzt, hat der Herftaler Fabrik für dat Jahr 1897 die Lieferung von 30,0»u Columbia-Fahrriidern übertragen, die ausschließlich für den europiiifchen Markt bestiiss it sind. Laut Vertrages verpflichti ) die Herftaler Fabrik, täglich tm- sader fertigzustellen. D ie hierzu nöthigen Maschineneinrichtungen werden ihr von Amerika aut- geliefert Herstal wird mit dem neuen Betriebe an die Spitze der europiiischen Fahrradi fabriten treten Wiedersehenuntersonbers baten Umständen hatten diesbe leute Stansber in New York zu ver ’chuen. Die an glitt beim Verlas en eines Bootes ans und stürzte in den Fluß, wirkt-e aber von zwei Dott ZM Messe senkt-« eng ta t. er e,« daßhr i Max-M bät Ta ngtfäs Flasbetrof « i alkicheu mensnnfeæm ni. Wust-WA gr- »- «- »M f . . , « I «Eitrsdetspscke·r Meter-baue » sitt Wesensliaushauh wie es viel- » leicht seines Gleigen ans der Erd-i sucht, geht ur eit im mittlerenj Theile der tadt New Yva seiner’ Vollendung entgegen. Das Gebäude erhebt sich auszI ner Grundflåche, die 197 Fuß in der Breite und 465 Fuß in der Tiefe mißt. Es hat sechs Stock werie liber dent Boden nnd zwei Stock werle unter dem Boden, und iiber dem Ganzen ragt ein schlanter Thurm empor. Die Flagge weht in einer öhe von 265 Fuß Ringe um das ach läuft eine Bruftwehr, damit Keiner von den Tausenden, die tn demGewiichshause auf dem Dache lustwandeln, herunter purzele Den Haupteingang flanliren blanke Messingsaulen. Das nnere istI behaglich, lustig und hell. roht ein Brand, so kann der Theil, in dem crI ausgebrochen, irn Umsehen unter Was ser gesetzt werden. Altes in dem Gebäude geht ineI Gigantifchc. Ei- gibt da zum Beispiel: I 150 Tssepattentente 6500 GliihlantpenI und 800 Bogenlampen; 10 Passagier- I und 10 Frachtsahrstiihle; einen Etwa-I « tor, aus dem ein schwer beladener Wa Igen mit zwei Pferden Platz hat« 800 Ielekirische Uhren; das grdßte cshotvs I graphicatelier der Welt. Hinzngesiigt I mag werden, daß der Grund und Boden Isammt dem Gebäude einen Werth von Sit, 00(), 000 hat und daß es weitere I 3,000, 000 erfordert, um die sechs Stockwerke mit Waaren zu füllen. Im Keller des Hauses befindet sich I die elektrische Anlage. Die Elektrizitiit I verrichtet hier überhaupt alle Arbeiten. Da sind elektrische Elevatvrenz elek I trifche Uhren; elektrische Fächer, elel trische Ventilatorenz elektrifche Küchen vorrichtungen; elektrische Lichter-; elek trische Signalapparate und 100 Tele I phonftationen. Im ersten Stock werle steht isn einem Marmorhassim das 70 Fuß itn Durchmesser hat, IFrenche beruhtnte Statue der Republil, umsprüht von den Sschanmtrvpfen der ! vier Fontänety in deren Wasser viel farbige-s Licht sich bricht Nahe detn Ibronzenen Bildwert besnührt die prächtige I Haupttreppe nach abe -Ln:-—s- 4 Is-— -..!.. Jus Mucblcll OLIUIUIIIC llpcssch IUII einen Damensalon, der nicht allein mit bequemen Polstermöbeln, sondern auch mit Schreibpulten und einein Telephon ausgestattet ist. Zur Linken sind dae Sprechzimtner des Arztes und ein Krankenzimmer, in dem mehrere Wär terinnen ihres Amtes walten. Auch fiir die Kinder ist aufs Beste geforgt. Da ist ein Raum, in dem Schenkeln, Hottehiihinerde, Spielsachen, kurz Alles, was die Kleinen erfreuen kann, zu finden ist, und jedes Kind kann sich hier nach Herzenslust herutntunimeln, während die Martia ihre Einkaufe macht. An bemerkenswerthen Einrichtungen weist das Riesengebriude noch auf: eine Geschäfts- und Sparbank; das größte Martern-Departement der Welt, mit einer Grundslitche von 86,955 Quadrat fuß; ferner eine Apotheke, in der auch Rezepte angefertigt werden; ein zahm ärztliches Departement; ein Reste-u rant; im Thurm ein Observatorium, dat- sich 200 Fuß über dem Erdboden befindet; sowie endlich einen riesigen elektrischen Scheinwerfer. Das AblieferungssDepartement der Firma bildet wieder eine Welt fiir sich. Grundsatz der Firma ist, die Waaren, die heute gekauft werden, auch heute dem Käufer zuzustellen Abgesehen von den Stallungen, welche die Firma ins Broollyn, New Jersey, auf Etatenj Island und nördlich vom Harlemflufse s einrichtet, besitzt dieselbe unweit dees Geschäftehaufes Hauptstallungen ins einem sechsstöckigen Gebäude mit 37,- J 500 Quadrathfz Ausdehnung Uebers 300 Pferde werden hier ihre Quartiere l haben. Die Haferliste im siinfteni Stockwerle faßt 300,000 Bushel undå steht durch »Chutes« mit den unterens Stockwerlen in Verbindung. Im ober- ? ften Stock haben 116 »Tructe« und an- l ’ dere Wagen Platz. i Drei- bis viermal täglich werden die ; verkauften Waaren nach den einzelnen I AblieferungssTistrilten geschafft wer den« Groß-Nerv« rt ist in 70 solcher Distrikte eingethei t, und 40 davon entfallen auf Manhattan - sit-land. « Das Versandt-Departement wird 400 Personen beschäftigen, 170 allein alt-i er. Befiher dieses Niefenbazars ist die «Siegel Eooper C n , deren Prä sident enrh Siegeli t. esteter wurde in En igheim, Baden, geboren, tam »in 1867 arm nach Amerika, ist aber heute Millionär. Sein Name prangt in oldenen Lettern am Dame des Kanphsausen Schön detotitte Polizei- s knüppel tragen zur Zeit Parisers Hertnandadjiinger. Die Kniippel findl weiß Und haben gelbe Griffe Um die Mitte des Kniippelo ift ein blaues Doppelt-and geschlungen, auf dem da, wo fich das Band Ireuzt, das ftädtifche Wappen prangt. Die weiße Farbe wird von Kutfchern und Fuhrleuten leichter wahrgenommen, alo it nd eine andere Farbe. Der in der S itte der Straße stehende Polizist handhabt den Knitppel wie einen Je dhettnftah Mit ihm dirigirt et, je nachdem es nöthig etfcheint, den Verkehr zur Rechten oder znr Linken oder unterbricht ihn. i Dentfch Oftafki ka umfaßt kewswwiksgngwssssset sehn II stidni non »se« act-DE hängst-Iet- tind ift feht folelih bo i -. -— — -- neiek m sont-inse- Its-sicu dienst bein- dentsüen kais-r macht Th. Gandert, ein ehemaliger Berliner Polizeiossizien in der illu strirten Zeitschrift »Für alle -Welt« unter Anderem folgende interessante Mittheiinngen : Die iaiserlichenSchlsss ser in Berlin und Potsdani s ind, ebenso wie mit dem Gouvernement und der Kommandantur, mit dem Polizeipers sidium und dem ustiindigen Polizei reoier durch den elegraphen, neuer dings auch durch das Telephon verbun den, so daß jeder Befehl oder sede Be nachrichtigung in liirzester Ziit an die richtige Stelle gelangt. Sobald der Kaiser das Schloß verlassen will, er geht eine beziigliche Mittbeilung, namentlich iiber den Weg, den der Zerrscheiz sei es zu Wagen, sei es zu serde, einzuschlagen gedenkt, seitens des Hosinarschalls an die vor-genannten Instanzen. Das Kommando der Schutz mannschaft übermittelt die Nachricht sofort weiter telegraphisch an diejenige Radien-, deren Royon der Monorch berührt, und Letztere haben durch ge eignete, an den Straßcniibergiingen aufgestellte Posten dasilr Sorge zu tra- . gen, daß kein Berlehrslsindernisz ein-. tritt. Für gewöhnlich und wenn das Wetter es irgend erlaubt, fährt der Kaiser, nur von einem Adjutanten be- l gleitet, in einem ossenen, zweispän« nigen Wogen, aus dessen Bock nebenis dem Kutscher ein Jäger sitzt. Bei sest- : lichen Gelegenheiten, oder wenn es sich i tun irgend eine Repräsentation han-. delt,reitet dem oierspännigen,vom Sat- I tel durchd Jockeys geleiteten Wagen der . Kommandeur der Schutzmonnschast mit s zwei Adsutanten und zwei Ordonnanzen I voraus. Dann schließt sich eine halbes Eskodron eines der in Berlin garnisoni - s renden Garde - Kavallerie - Regimenter Z mit gezogenem Pallasch oder Säbel an, " während der Nest der Eskadron dicht hinter dem Wogen solgt; links neben, · aber rückwärts des Wagenschlagesl reitet ein Stallmeister, rechts vom s Wagen der die Eslodron descbligendel Rittmeister. Dies ist aber, wie aus drücklich hervorgehoben sein mag, keine Sicherheitdmafzregeh sondern ein ein saches CeremonielL Neitet der Kaiser, wie ed nach größeren Truppeniibunaeni oder sBorstellungen meistens, bei Pa iraden immerder Fall ist, an der Spitze der Fahnenlornpagnie oder der Stan -darten sCskadron vorn Tempelhofer T Felde nach dem Schlosse zurück, fo sind ziicher sämmtliche Fenster der lStiiuser ; oon einer Tiicher fchwenkenden Menge ’ dicht beicht, ehrerbietig grußende Men schenmauern bilden aus dem Trottoir zu beiden Seiten der Straße Spalier, und rechts und links vom Kaiser und dicht neben ihm marschirt jubelnd Alt und Jung in strammem Tritt nach dem Takt der Musik. Polizei iftianm ficht bar, nur an den Straßeniibergiingen stehen ESchutzleute, an den Hauptbet tehrsadern hält sich wohl auchein Poli- . keiosfizier aus, um die den Zuåviebj eicht sonst behindernden, die »trafze ireuzenden Fuhrwerie durch einen Wink i aufzuhalten, aber-rechts und linko von dein Monarchen, inmitten der« Volidmassem von diesen Und auch» vom Kaiser selbst uneriannt, begleiten ihn gewandte, tüchtige Beamten in; Civil, die selbstverständlich ihre Augen überall haben. Bei diesen Gelegenhei-? ten und auch bei einzelnen Ausfahrten j geschieht es nun oft, daß dem Kaiser Bittfchriften überreicht oder wohl gar in den Wagen geworfen werden. Letz- - tered tnicht allein durchaus anstatt-i haft, ondern geradezu ein Mißbranchl des freien Verkehrs, denn es ist fchonT vorgekommen, daß der Monarch durchi einen solchen in den Wagen geworfenen ! dicken Brief schmerzhaft im Gesicht ge-i trossen worden ift. Die ileberreicheri von Bittichriften werden sofort vons einem Beamten in Unisorm oder in Civil nach der nächsten Polizeiwache bei k fördert, von wo sie, nachdem sie sichs legitimirt haben und nachdem sie zu; Plolllloii gcllcmlllkkh Ollllll chocc cllls 11 lassen werden; man ersieht hieraus-« daß sich in unmittelbarer Nähe deej Kaisers stets Polizeibeamte befinde-ins Reitet der Kaiser, was natiirlich ans der Straße nur im Schritt geschieht, so sieht er sich, den Grüßenden unauf hörlich freundlich dankend, nach rechte nnd links um. Drängt sich nun Jemand vor oder halt er, wenn ihml dies nicht möglich ist, sein Gesuch iiber die Köpfe der vor ihm Stehenden empor, so winlt ihn der Kaiser wohl heran und nimmt das Gesnch persönlich in Empfang, ed alsbald einem Adia tanten libergebend, oder er sendet auch durch einen Wink einen solchen ab, der nun die Bittfchrist dem Betreffenden abnintmt. Wie dem auch sei, deni Bittsteller erwachsen auf alle Falle Weitlitufigleiten durch eine solche per sönliche Uebergabe, ohne daß dieselbe auf Gewährung der Bitte auch nur den aller-geringsten Einfluß hätte! Denn diese Gefuche werden genau so beharr delt wie alle übrigen, durch die Post eingehenden, die sämmtlich, ohne Uno na e, auf dem Jnftanzenwege ihre Ere edigung finden Als Geschenk ein Lind er lten hat neulich eine Hamburger nie. Uns eineriiisenbahna hetiourde fie»nQit bei-ge von einein Deren ' «·«.-Ht kleines sind file einen usen in o Ionpe zu ne en, da er mit seiner Frau sofort n onnneu nnd nur einige Sachen one dein Worteiaal en solle. Adequ Bis-G die »Das-ehan JE- ««iåsl« ski oorlsnflsi n soc-tut über Dispos-Dichters etEsel-senden dusteuben Strauß non lb lithen, den der bekannte Her-ano eber des .Intra«nsigeant,« dieser eistee des Schimpseno, dem chine sizchen Gaste gewidmet hat, gibt die . sin. Zig« aus gut Deutsch wieder »?n Samt-Grimm haben wir Frans zo en bekanntlich eine Wassensabrit. Lächerliche Geheimnißiriitnerei herrscht innerhalb derselben und in weitem Umkreise. Kein Civilist kommt hinein, selbst der Bürgermeister von Samt Etienue nicht, selbst der Praicit nicht« Nur Militiiro kommen hinein, ein chließlich der preußischen Spione, die jedenfalls da beschäftigt sind-denn wo wären sie nicht? Außer der französischen und der deutschen Kriegt-verwaltung weiß also bis jetzt Niemand etwas von Saint-Etienne. Dem Haufen von Ver brechern, die hirnlos ein so großes Land, wie Frankreich es selbst ohne Elsaß-t·othriiigen noch immer ist, seit 25 Jahren zu Grunde zurichten ucheu, genitgt daa offenbar nicht. Und so haben see das schlitzäugige llngethlim, vor dem seit einigen Wochen ganz Europa auf dem Bauche kutscht, auch in das Allerheiligste Frankreichs hinein gefiihrt, und in die tiefsten Geheimniise eingeweiht, die sonst selbst franzö sischen Praselten nicht gezeigt werden. In derBegleitung des gelben Reis sressers besand sich ein Haufe non Kerlen mit Zuchthauegesichterm die ihre ungeputzten Nasen in Alles hinein steckten und mit ihren schmutzigen Fin gern an Allem herumsuhlten. Wer blitgt uns dafür, daß hinter diesen als Chinesen maetirten sccheusalen nicht einige der geriebenen Osfiziere jener Armee steckten, die das Oberhaupt der chinesischen Diebebbande als ,die beste der Welt» bezeichnet hat? Aber selbst wenn das nicht der Fall sein sollte-— wahrscheinlich wissen die Preußen ohnehin schon Alles-welchen Grund haben wir, uns an dem Bauchrutschen vor dem halbwilden Asiaten zu bewei ljgenF China- lauft sast Jllles in Ueurschtanw Anna oeziehr seine Uns l strnktoren, seine Ingenieure, seines Lehrer aus Deutschland, nnd nach dem I Besuche, den der chinesische Oderspih-" bade seht in Berlin gemacht hat, wer den die schlihiingigen Barbaren wahr- z scheinlich noch viel ntelir aus Deutsch- j land beziehen als frühen Ein sungerj Kaiser mit energischen Manieren, der! in glänzender linisorm mit einem Adler aus dem Helm an der Spitze glänzender Truppen reitet, mit don nernder Stimme selbst lommandirt, mit dem Säbel in der Faust aus hohem Roß den Vorbeimarsch ansiihrt, das Alles imponirt den Chinesen tat-send Mal mehr als in Frankreich ein altes Gigerl mit weißen Gamaschen nnd Monokle, das im Frack faul und gleich giltig dasteht, wenn die Truppen in der Hitze schwitzend vorbeimarschiren Wenn man aus den Ehinesen hätte Eindruck machen wollen, so hätte man den alten französischen Prunlautamaten während der Anwesenheit der asiatischen Pagode in das heimlichste Gemach dee ; Unsre-man wird ahnen, welches ich? meine-—einsperren und dem Chinesen einen slotten General als Präsidenten ; zeigen sollen Aus ein paar Liigen mehr oder weniger iotnmt ee ja doch nicht an T Zber freilich-woher den General neh men? Man hatte den Mann wieder iatthraben müssen, der aus dein Mit-di jhos von Vriifiel den ewigen S las« schläst, denn mit Mammnt, de sen Bauch wie ein Lsorgebirge aus der Front heraueragt und den unsere lStaatsverderber als .«öchstkomman direnden von Paris ehalten, um sunsere Armee zu diskreditireth lann s man dem magern Chinesen nicht impo kniren. ,Der hatte die Japaner auch ; nicht geschlagen. » wird ter Chinese ge Idacht l;,aben als er dieser grotesken iGestalt ansichtig wurde. Mit Einem Wort: se schneller das inesischeiln geheuer abreist, desto be ser ist ed siir die sranztisische Industrie. Waserhier sie-Its kann ihm nicht imponiren !«·-—L we j Der Wunderkttabe Otto; Po h l e r ans Brauns weig, der durch 1zseine geistige Frührei e die Beinchen ; von Castano Panoptikum in Berlin in I lErstaunen versetzte, ist in Folge del-J jAusregungem welche die IZchanstrllun- · i en siir ihn int Gefolge hatten, ist«- j s tanit. Der Vater-, der dio zur »Ent- « , deckung seines Wunderlindes« von den s Erträgnissen seines gut gehenden Flei Zschergeschiisteo in Braunschtveig lebte, Idieses aber aufgab und mit seinem Sprößling in die Welt zog, hat seines « Tournee jetzt ausgegeben. Zunächst hat ; er nicht den gehofften Gewinn erzielt, I oder er ist ebenso schnell wieder zerron -nen, wie er gewonnen war, und dann ist aus detn Wunderkind-e schon bald ein sschulpslistiger Knabe geworden, der J vermöge eines Alters keinen Eindruck Imehr aus das Publikum macht. Vater lPdhier hat sich daher in Stettin, iPotnnterm eine neue Heimath »und l durch die Etablirnnk einer Schaniwtrths « schast eine neue Ex stenz gegründet. Warum Ratten flüchten. Ratten verlassen osteeo ein aus, kurz bevor dieses einstiirzt, viel eicht wei sie von sich zusamtnensesenden Balken und Steinen ein sie erschreckendes Ge ronsth vernehmen, das iir Menschen noch nuhordac ist« Eben o hat man de olsoæeh daß die Ratten tust vor einem M den oder vor Zusammean otts den Gesichten der Bergwerk fluch ten. M» . lie» die Fabrikation von gibt es me pateuttkte Mithin-u oder Imme. schau-et Der beste BillardspielIrH tin en lischen Unterhanfe sollder Spre- ? . « eher nlln fein. j-: «— Die Hälfte allen Kafxeeh der auf der Erde erzeugt wir , pro duzirt Brasilien. Der Gebrauch des Kaffeeo wird zum ersten Male im Jahre 1615 «»-· n. Ehr-. in Venedig, Italien, erwähnt. Die Perstellung von Stri cken, auen und Bindfäden wird durch 1549 Maschinen und Erfindungen unterstützt. Für 85,000,000 Bananen wurden im Jahre 1894 in den Ver. Staaten eingeführt· Allein 82,000,000 entfielen auf tritt-a. Die längste ·gcpflafterte Straße ist die Washingtonstrafze in Vostnnstasf Zie hat eine Längs auedehnnng von lfz Meilen. Gegen 100,000 Mann wird, nach den neuesten Nachrichten, Frank reich in Välde in der Nachbarschaft Wadelais am oberen Nil unter Waffen haben. Den Wuchers wurden meh rere Mönche in letzter Zeit in Nußland iiverfiihrt. Der heilige Shnod hat nun allen München Geldgeschäfte untersagt. , · Die jährliche Theeernte der Welt beläuft sich auf ungefähr 456,000,000 Pfund. Von diesem Quantuni verbraucht allein Großbritans nien 18-si,000,000 Pfund. Einen 260 Fuß langen Tr ei hr i einen weist eine der größ ten Mahlnnihlen in Minneapoli6, Minn., anf. Der Riemen soll aus 207 vollständigen Finhhäuten zufammen gesetzt worden fein. T-..-..t..-«4 tc-«J5-·ll-« Nubslluut' »UUUIUIIV sind dad Neueste auf dem Gebiete der »Fane11«- -Erfrischnngen. Das neue Getrank besteht aus Appeljact, gelbem Chartreuse, Citronenbl nebft noch ein paar geheimen Zuthaten. Genau »Stil« Predigten des vor mehreren( Jahren verstorbenen, be riihmten englischen Fianzelredneres Spurgeon sind gedruckt und verkauft worden. An Einzelexemplaren wurden nahezu 100,000,000 veräußert. Die lorsischen Frauen bil den in- ihrem Aeußeren daonrbild königlicher Haltung und Anmuth. Als Ursache hierfür nennt man den lim stand, dafi die Frauen Koriikad Wasser gefitße und andere Lasten auf ihrem Haupte tragen. Biichereinbände aus Men sche n ha ut bilden die neueste Mode in Parie. Für die Einbönde verwendet - man die Haut verblithener Freunde. Sonst gibt ev in Paris nochCigarrets tenschachteln, Tabatebeuteh Taschen bnth- und tssebetbucheinbiinde aufs der Haut notorischer Verbrechen » s Fcinde ungerader Zahlen sind die Siautesen, Hinterindien. Be fagte Abneigung entspringt aber-gläu bischen Vorstellungen So weit geht diese Abneigung, daß die Siamesen sieh eifrig bestreden, in ihren Häusern nur eine gerade Zahl r- n Fenstern, Thureu, Zimtnern und so weiter zu haben. Holzschuhe fiir Pferde sind schon seit langer Zeit tnnianrh en Moor gegenden gebräuchlich Jie unbelleide ten Dufe der Pferde würden in dem weichen, nachgiedigen Boden zu sehr einstnien, während die flachen Sohlen der an die Fiifze ges cl: nalltenH Iolzsehuhe den Thieren das rnt hevolle Born-arte kemmen wesentlich e leichtern. Die 724 Gascentralen Deutschlands- verardeiteten im Fahre 1895 fast 55,000,000 Centner ., ohle. Ihr Hauptrohrneh ist 12,650 "· Kildnteter lang, das heißt langer als die Strecke von Lissabom Portugal, nach Petin , China. Die erwähnten Centralen stellen einen Kapitalwerth von iiber 500,000,000 Mark dar. Die nachgewiesene Gaeflamtnenzahl betrug ... s, i--«4,762. Leu Gipfel von verructtem Patriotismuo haben jedenfalls die Eltern zweier ,,Vabied« in Engtifh, Lind» erreicht. Von den beiden kleinen Wetibiirgern erhielt der eine in der « Taufe die Namen Abraham Lineoln ; Ulhifes tin-am Williain McKinlei),F während der andere fortab mit den; Namen Thomas Jefferfon Andreiv Jackfon Jamed Motiroe Wiliiam send E ningo Brhan varadiien wird. Tageslohne von H Cents bezahlen manche Londoner Schneider ihren Arbeiterinnein Besagten Hun gerlohn erhalten die letzteren für ein Dahend Rocke-, deren jeden sie mit sitnf stnopilochern und vier Knoper zu verfehen haben. Die Arbeit muß mit der Hand, ohne Maschine, vorgenommen werden, und es nimmt eine geschickte Arbeiterin volle 12 Stunden, um mit der Arbeit fertig zu werden« Ganz wie bei uns! Das japanische Parlament hat während feiner letzten Sessionss periode s45,000,000 für den Bau von Eifenbahnen, Telegraphen und Nabel leitungen verwilligt. Für die eitel lnng von Kriegsmaterial und - ifer sind feit Januar 1895 097,000,000 vom japanischen Pakt-meine ausgewor fen worden. Nicht music-r als Ostw ooo,0oo find m tu out gefchttften, Eise-ja m anderen - großen Unternehmungen vieles »O —— . · mks II« 's-· s. O