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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Aug. 28, 1896)
res - III-lex IFWMQ Zu all-I Bildern, wo hohe Ein Mozölle bestehen, blüht auch mehr Oder weniger das Schmugglergewerbe. Die profesfionellen Schmuggler sind gewöhnlich Leute von scharfem Ver stand, rascher lieberlegung, thatlriiftig nnd verschlagen Bei den Untersuchun gen, welche das. über die Grenze der Bei-. Staaten gebrachte oder mit Schif sen hierzulande anlangende Gepäcl un terworfen wird, führen Zollinspektoren die Aussicht. Diese letzteren sind fast immer erfahrene und mit den Knifien der Schmuagler vertraute Männer, welche Thatsache jedoch nicht hindert, daß Onkel Sam alljährlich um be trächtliche Summen durch die Schmqu ler betrogen wird. «" » Ein Hauptaugennierl der Schuman lcr richtet sich auf kostbare Steine. Diamanten find schon hauiig in fal schen Waden, doppelten Echnhiohlem hohlen Absätzen, sowie in den Haaren von Damen gefunden worden. Tie Edelsteine waren hier in Zeidenpapier, welches die Farbe der Haare hatte, eingeschlagen und mit Seidenfiiden lie sestigt. Edamkiise, Seide, Spitzen und Shawls, welche in Hopfenballen ein gexackt sind, bilden weitere beliebte Bei-stecke fiir Diamanten, die einge schmuggelt werden sollen. Auch sind solche schon in Seife, ausgehöhlten Kerlen, hohlen Spazier- und Regen schirmstöcken entdeckt worden. Einen bevorzugten Aufbewahrnngeort fiir Kon trabande bilden Eisenröhren. Ein alt modischer Spazierftocl mit silbernem Knon hat 12 Schmugglerreisen mit Erfolg ausgeführt. Jedesmal barg er Diamanten nnd andere Edelsteine im Wer-the von 825,000 bis 850,()00. Tie 13. Reise mißglückte dann. In einer hohlen Bibel hatte ein ernst-und würde ooll dreinschanender, weißbiirtiger Mann, der wie ein Geistlicher aussah, jahrelang Taschenuhren und andere werthvolle Artikel eingeschmuggelt, DM die Entlarvnng des Gauners ge , lang. — k Z· UWgs st entdeckte man in mehrere ekt ansgehöhlten Brodlaiben eingeschmugs gelte Eigqrren. Eine Konzertan war mit anegewählten Havannaglimmsten geln gefüllt. Von dem Hintertheil eines im Hasen einlaufenden Damp sers hing eine wasserdichte Kanne her unter, in der man bei der Untersuchung eine große Menge Eigarren entdeckte. Ein harmlos aussehenden ausgehöhl ter Holzklotz, der auf dem Deck eines Schiffes Umherpurzelte, barg ebenfalls Cigarren. Eine Oelkanne, welche in einer ihrer Abtheilungsn Brandy kni hielt, wurde einem der Maschinisten eines angetommenen Dampsccs abge nommen. Mit imistirten Kohlensiiicken hat man Onkel Sinn ebenfalls ein Scheian zu schlagen versucht Die Stücken waren schwarz angesirichen, ausgehöhlt nnd bargen in ihrem Innern «Havannacigarren. Eine-s dieser »sieb lenstücke« gerieth zufällig mit einer Ladung wirklicher Kohlen in den Koh lenraum und von da in den Feuerungs iesseh wo sich das Stück mit seinem kost baren Inhalt in Rauch und Asche ver wandelte. Der Jnnenraum von Mes ser-griffen ist als Bergeort siir einzu schmuggelnde Diamanten bekannt an ver spannt-inne ver union vinm der Opiumschmuggel trotz der rastloer Thätigkeit, welche die dortigen Schatz amtsbeantten zur Untetdruckung des Schmuggels entfalten. Jn »Einna town« in Satt Francieco kann man daher präpatirtes Lpium fiir wenig mehr Geld erhalten, als er in sinng kong am siid-chineiischen Meer oder in Victoria, B. C» wo diese-J spinnt präparirt wird, kostet. Tag meiftc an der Pacificliifte eingciclnnuaacltc Opium kommt von der letztgenannten Stadt und wird hauptsächlich durch den Pugetfund nach den Ber. Staaten be fördert. Besagter Meeredtheil bietet mit feinen zahlreichen Häfen, Buchten Und Flüssen gute Landungspliitzc sitt die Schmuggler, und auf den mit Fel sen, Klippen und dichtem Getiiilz reich ausgestatteten vielen Inseln dcd Zun deslfinden die Schmuggler vorzügliche Sch upfwinkel für sich und ihre Waa ren Einer der getvdynlichsten Behälter für einzupafchendes Opium bildet der gewöhnliche Reifeloffer, der, als Reise gepäck bezeichnet, in der Regel nicht Untersucht wird und so anstarrt-los iidok die Grenze geht. Auch bergen die Schmnggler oft Opimn in Handtaschen Und kleinen Packeten Jn einem Falle aber hatten Schmugglet die inneren Theile eines alten Klavier-s entfernt und den Raum mit Kannen voll Opjum im Wetthe von 85000 gefüllt. Auch tm chuldig aussehende Blutnenttipfe ha n schon als Aufbewahrungeott fiir gepaschtes Odium gedient. , « Bon der chinesischen Mannschaft der zwischen Satt Francisem Mexiko, Süd smerika nnd China vertehtenden Schiffe nimmt man gewöhnlich an, daß sie «Opitmt fchmuzgelt. Als Bergeatt fiir Opimn haben diese verfchtnitzten Söhne des Blumenreiches schon das Innere km Bau-nen, die noch am Stengel XII-in sowie das Jmteke von Orangen It. Man hat die Entdeckung ge mcht, daß Ghin-sen Schachteln mit EIN-im tu ipeukfppseu versteckt »du Innere-sm- estth hatten. Bei Hei-da Gelegenheit Mk Opium im j » « M «0,000 konfiszirt, das in ·" ---......-" Mk p ex ist-se «- eu, te zur t ver « t Its-, befand fis Odium int Wende LICin M in tm W eines nnd verstopsen die Löcher sorgfältig. Bei der Lanan ded« sses wird das nnschnldig aussehende rett aus die eine Seite deo Docks gelegt, von wo dann ein Eingeweihter das Brett un anssiillig von dannen schafft. ur Zeit des Schatzamtsseiretärg F ger, Anfange der Soer Jahre, be trog eine Schmugglerbande während fährst Existenz die Regierung nur« mehr »als. st,w0,000. Ein Styndisjt mit M Anlagetanital von Qui-RGO er Mgte M dem OpttmsWL den ed von Bancouver, B. C, nach der linion betrieb, 33860,000, während bei einem Schtnuggierprozesse in Sau Franeisco festgestellt wurde, daß in den zehn vorhergegangenen Jahren Ovium im Werthe von 86,000,000 nach der Stadt am goldenen Thor gepafcht wor den war. Der Schmnggel hierzulande be schränkt sich indeß nicht nur ausdie Pacific- und die atiantische Finste, son dern auch ans der ganzen eanadiichen Grenze entlang hat er eine Heimstatte. Ueber diese Grenze werden vornehmlich Kleider-, Ftlcidersiosse, Seide, Juwe len, Whiekn, Tabak, Butter und-Chi nesen nach Onkel Same Dornänen ge pascht. Für jeden Dollarswerth ver zollter Waaren, die in der hart an jener Grenze liegenden Stadt anfalo mit der Eisenbahn anlangen, werden in der » eit von Mitternacht bis Tagesanbruch "Iaaren im Werthe von 81000 in Schmugglernachen über den Niagarai sluß gebracht. Ein weiterer Schmugg lerplatz an der eanadsischen Grenze ist Deiroit, Mich. Wenn im Winter der See zugefroren ist, so fahren Geschirre bis zu 12 Meilen aus das Eis hinaus. Sie alle sind mit Schmugglertvaaren beladen, nnd von 50 dieser Wagen wird kein einziger abgesangen. Neulich passirte ein Eisenbahnwagen mit Heu die Grenze. Als er in einem Town diesseits derselben angelangt war, wurde in dem Boden des Wagens eine geheime Faltthtire geössnet, swelcher 23 Chinesen entschlüpsten, die alsbald spornstreichs nach unbekannten Gegen I den ZerduLtetFn. Wanderer wider Wille-. , Unter den seelifeh Kranken gibt ess« eine ganz eigenartige Spezies, die man am besten mit den in der lieber- ; ichrift angeführten Worten bezeichnet. Denselben hat A· Pittred, Professor an der medizinischen Fakultät in Bor deaux, sein besonderes Angenmerkge widmet nnd ist zur Erkenntnisz gelangt, daß man es hier mit einer merkwür digen Krankheits zu thun hat, welche er ,.impulside Vagadondage« nennt. Der Wanderer wider Willen verläßt ohne irgend welchen äußeren Anlaß seinen Wohnort, er wandert geradeaus vor sieh ihn, ziellos nnd zweckloe, um nach einer gewissen Zeit nach Hause zurück zukehren nnd seine Beschäftigung wie der aufzunehmen, der er sieh solange hingibt, bis ihn ein neuerlicher Anfall zum Wandern zwingt. Legrand du Saulte iiihrt einen sehr interessanten Fall an, in welchem es sich um einen niedrigen Tagelöhner handelte. Derselbe war ein ausgezeich neter fleißiger Arbeiter, der lieh nie betrank und nie Vater von zwei Kin dern das gliickliniste Familienleben führte. Von Zeit zn Zeit ridertam ihn eine nndezwingtirhe Wandel-tust Oft stand er mitten in der Arbeit auf, ließ diese nnvollcndet, nnd ohne im Gering sten an seine Frau und feine Kinder zu denken, schlug er den erftdeften Weg ein und-wanderte »Ich hin sonst,«« so erzählte jener Arbeiter feinem Arzte »ein ruhiger arbeitsamer Mensch und ich verdiene mir redlich mein tägliche-S Brod.· Aber wenn mich ein Ilniall liber kornmt, sei es bei der Arbeit, its-i eiz während einerMahlieit oder zu welcher Tage-z- oder Nachtirnnde innncr, dann muß ich Alles verlassen. Frau und Kinder, Arbeit und Haut-, nnd muß dem Zwange des Wandexne folgen. Während der ganzen Zeit, da dieser Zwa anhält, kann mich nichts von meist sinnlosen Wandern est-halten« Dieser Arbeiter irrte, ohne irgend welche Gründe, in Frankreich und in der Schweiz herum. Wenn er in irgend eine Stadt lam, suchte er Arbeit, um sich einiges Geld-für weiteres Wandern zu ersparen. J l Professor Eharcot hat in einem fei ner akademischen Vortrage im Jahre 1889 iiber einen ähnlichen Fall berich tethin KLjiihriger Agent, welcher fonft das-« Muster eines Familiienvaierö war, litt an ebenfolcher Wanderfucht. Von Zeit zu Zeit blieb er wochenlang ans und irrte aus«-E Geradewohl in ver schiedenen Stadien herum. Eines Ta ges besorgte er pünktlich dieTIlufträge feines Dienstgebers, verlor aber am Abend unter der Einwirkung eines neuen Anfallee das Bewußtsein feines Handelns, um es erst-acht Tage spä ter auf einer Brücke in einer ihm ganz fremden Stadt 1viederzuerlangeu. Er informirte fich bei den «Paffanien und erfu r, daß er in Breft fei. Er eilte zum abnhofe hin, um in feinen ei mathsort zurückzureifen Auf em Wege zur Bahn begegnete ihm ein Gendarm und verlangte von ihm Legi timationöpapierr. Bei dem kurzen Ber hör, welchem der Gendarm den Wande rer unterzog, gab der Letztere olche tonfufe Antworten, daß er ver ftet werden mußte. Erst ein Brief feines Dienstgebers verhalf ihm zu feiner Be freiung. Unter den neueren »Weder-ern wider Willen« erregt ein M M, defer E Seil-: Stintuwet in W s« wes - W Art stacle sitt site- M seen eines M W-· —k—, — --"" l wissenschaftlichen Berichte lihnlichj siebt, besonderes Interesse Bereits Tini Alter von 12»Za"" rea bekam Alberi Dad seinen ersten nfall imonlslder Vagabondage Von dieser Zeit an . wiederholten sich die Anfiille in wahr haft erschreckend-er Weise. Immer häu figer verlor der Ungllickliche das Be Iwußtsein seiner Handlungen. Ohne 1 irgend welchen Grund entfernte er ich kfiir ganze Monate aus seinem Wohn lsitze, und wenn er in irgend einer Stadt wieder einmal aus seinem schwe iren Traume erwachend von der Sehn ksucht nach seinem Geburtsort befallen jwurdc und den Weg nach demselben Ieinzuschlagen begann, da irrte er nach einigen Tagen wieder vom Wege ad, um sein zweckloses Wandern wieder aufzunehmen Tie liegende dont Ahas ver verldrpernd, irrt er zwei Jahr zehnte lang in ganz Europa herum. Schließlich hlilt er fich, da er einige Monate zu Liotdeaux ausgehauen, siir geheilt nnd will heirathen. Ein jun ges, hübsches Mädchen entschließt sich, ihm ihre lHand tu reichen. Man be stimmt den Trauungetag, aber am Vorabende desselben verschwindet der Bräutigam. Drei Monate lang streift er .in verschiedenen Gegenden herum und in Verdnn erwacht it ihm endlich die Erinnerung an seine Heimath Er weiß nicht, wie und warum er nach Verdun gekommen. Nach Bordeaux zurückgekehrt, heirathet er dennoch nnd verbringt zwei Jahre verhältnißmiißig ruhig. Aber noch etwa 20 Mal trieb es ihn weg vom häuslichen Herd in die weite Welt. Doch blieb er fortan nie länger als acht bis zehn Tage ane, wobei er an einem Tage 00 bis 70 Kilometer zuriieklegtcc TI- —Il-- LI- -. I---s.4-4..- Ist's-. ’)U Hin-u lllklsts UTUWUUIICU Oul lcu sind die Einfälle durch einzelne Zeit räume von sehr verschiedener Dauer ge trennt. Immer jedoch scheint der Kranke-, welcher seine Wanderungen nnvermnthet nnd ohne Grund antritt, unter dem Einslusse einer geheimnisz vollen Getvasi zu handeln, die mäch tiger ist als sein Wille »t. ieser impuls sive Charakter ist von größter Bedeu tung, denn er unterscheidet diese Wan derer von jenen Geistesiranien, die unter dem Eindrucke einer sixen Idee, zum Beispiel eines Einwirkungen-ah »nes, von Stadt zu Stadt ziehen, um ihren vermeintlichen Feinden zu ent Tgehem Während diese Geisteskranken E wohl in einer Umnachtung des Geistes shandeln, wissen sie doch, warum sie jwandernz der »Wanderer wider Wil len« ist ein wandernder Automnt, der hinauezieht in die Welt, ohne zu wis sen warmn, wohin, wozu. Die Wissenschaft unterscheidet ver schiedene Arten impulsiver Angaben dnge se noch den drei nervdsen Krank heiten, als deren Folgeerscheinung die imvulsive Bagadondage angeseheni wird. Alle »Wartderer wider Willen« 1 sind nämlich Epileptiier, Hysteriker» oder Neurastheniker. Eine genaue Er- ! sorschung dieser Krankheit ist von größ ter praktischer Bedeutung Die Justiz x eines geordneten Staatswesens ist be- » rufen, der Vagadondage Schranken zuj seyen, damit die öffentliche Sicherheit durch das Deruinstreichen arbeitescheuer » Individuen nicht gefährdet erscheine» »der »Wanderer wider Willen« darf aber nicht in jene Kategorie von Bega- ; Ebunden eingeziililt werden, welche vors Iden Richter gehören: er must der Ob- ’ Z sorge eines Arztes überliefert werden. ? Die sinndegeschichte des .Ptiisidenten Kruge-in Die ,.Cane Titnee« erzahlem Alls die frei gelassenen klieionner den Präsidenten ; iteiiger besuchten und ihm ihren Dank zabzustatten begannen, schaute der alte iHere iie einen Augenblick stumm an. Dann sagte er: Einige Hunde, wenn Fiie Piriigel bekommen haben, lecken l E ihren Herren die Füße, andere ieisen ein wenig, fletschen die Zahne nnd ver ,inchen, wieder zu beißen. »ich hoffe, lcdaß Zie nicht mehr die Zahne fletschen ·" werden« Eine peinliche Pause folgte. i Alles athntete anf, als der Praiident seinem Doltnetschek sagte: »Sie bran chen dir Hundegeschichte nicht zu über setzen, das war nur ein kleiner Scheer Sodann fuhr Se. Ehren satt: »Sie haben mich gebeten, gnädig mit den übrigen Gefangenen zu verfahren. Ich will Ihnen in einem Gleichtnß ant« warten. Es gab einmal einen kleinen, » nngezogenen Hund. Er erhielt Prügel, » und das geschah, weil et ungezogen; war. Was sollte aber dem Eigenthümer i des nndes geschehen, der dabei standj und agie: ,Ganz recht!’ Rhodeö ist der Eigenthümer des Hundes Wasi soll dem nun geschehen?« Die Abord- s nung wurde so verwirrt, daß Keiners ein Wart zu stamnieln wagte. ( ieotnmunismns in itareal Auf der asiatischen Halbinsel Korea ist es eine uralte Sitte, daß das Eigen- i thnm gleichmäßig vertheilt ist. Diei Armen mögen zu den Reichen kommen nnd dort eisen, bis die Dinge ein ge- : meinsatnee Niveau erreicht haben. Die » Diener machen beliebigen Gebrauch von dem Eigenthntne ihres Hemi. Der » Gastgeber muß jeden, der zu ihm kommt, ernähren, und zwar umsonst, salls nöthig, bis er ebenso arm gewor- » den ist, waran er zu jemand Andekem eht nnd von dessen Eigenthum lebt. - siiemand in Korea mindert sich til-et diese Sitte, nnd Niemand wagt ed, seine Stimme gegen dieselbe zu et heben. ßcine Folge decci richten-g ist sit-Bettler idt, das ich dort Msm sitt klei Eies ais-M dZeit-Timan ist-nirgend hab n e e at , umzud- das-de — - C- » -««'— i Die til-Ists erzeugten tiefsten Tetr peeatnrem - Es ist in neuerer Zeit gelungen, ans tilnstllchem Wege so tiese Temperatu ren zu erzeugen wie solche aus der Erde sonst niemals angetroffen werden. Durch Beobachtung weiß man, daß in Sibirien zur Winterszeit die Tempe ratur bisweilen aus 60 Grad Celsino sinkt, während in Deutschland selbst in den strengsten Wintern lanm jemals eine Kälte von 32 Grad eintritt und nur vereinzelt (in Bromberg) einmal das Thermotneter ans kurze Zeit bis in 37 Grad gesunken ist Würde man sich dagegen itn vustballon bis zur Hohe von suoo Meter nnd darüber erheben, so triirde man dort selbst im Sommer Költegrade antreffen, welche denjenigen des sibirischen Winters ver gleicher sind, und in dem Maße-, als man hoher steigt, würde die Tempera tnr noch immer mehr s inten. Bekannt lich nimmt die Würme unter geeigne ten Verhaltnissrn immer tnchr zu, und man hat Grund Zu der Annahme, daß zum Beispiel die Hitze in der Sonne viele tausend nnd vielleicht hunderttau send Grad beträgt; die Kälte dagegen, also die Abnahme der Wärme, schreitet nicht in’d Ungemessene sort, sondern ed gibt einen absoluten Nullpunlt der Temperatur-, also einen höchsten Kalte grad, und dieser beträgt nahezu 0" Grad EclsiutL Bei diesem Kältegrad müssen alle sonst gaesormigen oder sliissigen Körper fest sein, und selbst unsere Atmosphäre toiirde bei solcher Kälte ald fester Körper ans der Erd obersliiche liegen. Eine so grausenvoll niedrige Temperatur wird im Bereich der Erde thatsiichlich nicht angetroffen, allein ans tünstlichem Wege ist es ge lungen, sich ihr einigen-rasten zu nähern. schon vor mehr ais tm- Jahreni wußte man, daß durch Auslösung vons Salzen in Fliissigkeiten die Tempera- Z tut der letzteren vermindert wird. Der i berühmte Naturforscher Reaurnur stellte · fest, daß durch Aufldsung von Kochsalz in Wasser die Temperatur desselbenj um 7 Grad sank. R. Walter stelltel eine Mischung her aus zwei Theilen! rauchender Salvetersiiure mit eineml Theil Wasser und vier Theilen pulve- ( risirtem Glaubersalz, welche das Ther- l mometer auf 28 Grad Celsius fallenz machte. Nach neueren Erfahrungen kann man durch Mischen von drei Thei- s len lristallisirtent Ehlarlaleium mirs wei Theilen Schnee oder Eis eine; äctnperaturerniedrigung bis zu 453 Grad Celsius erzielen. Tiesere Tem peraturen lassen sich aber aus diesernj Wege nicht erhalten, dazu wendet manj besser die sreiwillige Verdampsnng· von Ftiissigteiten an. Daß durch Ber dunstung zialte hervorgeruer wird, ist ;eine Jedermann bekannte Thatfache. ; skn Ostindien wird die Verdunstunges Hieni- zuk Eisbitdung benutzt. Auf ver j durch Verdunstung erzeugten Kälte be Trulzt die von Tellier verbesserte Eie ! maschine, die indessen heute nicht mehr Ein Gebrauch ist. Dampssörmige star sper kann man durch Anwendung von f Druck und Erkaltung in den flüssigen lZustand iiberslihren, und dasselbe gilt fvon den Gasen. Faraday hat zuerst mehrere bis dahin nur als perrnanente Gase bekannte Körper versliissigt. Thilarier gelang es, die stohleniiinre mittelst einer bis zu 1000 Attnosphiiren fwirlenden Putnpe tropsbarslilssig in s I I machen. Die entitandene sklinsigtrin mischte er mit tslltolsol oder Schwefel ätlser, und als er dann in einen Ztialil dies ser nlussigteit Quecksilber tauchic, gefror dieses in wenigen Eeknndin Ein in den Strahl gehaltener Titernio - nteter ging die W Grad Celsine herab. I Von den bekannten lsiasen widerstanden jedoch Sauerstoff, Stickstoif und Was serstoff allen Versuchen, sie zu uersliii «sigen, und erst seit weniger als L« Jahren ist es zuerst Eailletet nnd Naoul Pictet gelungen, auch diese in « den flüssigen und selbst festen Zustand l l s I I iilierzufiiliren Cailletet liilslte reinen Zauerstoff und auch stolflenoxtfd mit telst schwefliger Siiure auf 29 Grad Eclsius ab und setzte sie dann einem Trucke von 300 Atmospharen ane. Darauf ließ er diese Gase sich sein« rasch ausdehnen, worauf ihre Tempera tur um etwa 200 Grad sank und der Sauerstosf ebenso wolzl als das Koh lenoxydgas sich zu dicken Nebeln ver dichtete. Die größten Erfolge in Ei zengnng tiefer Tentperaturen hat Raoul Pictet errungen; die von ihm gegriindetc Gesellschaft siir flüssige Gase in Beriin ocrfiigt iiber ein Labo ratorium, in weichem die tiefsten Teni peraturen erzeugt werden und das Ver halten der Körper bei diesen tiefen Temperaturen studirt werden tann. Durch mehrere Systeme von Ver gasungs- nnd darauffolgenden Verfliis-j sigungek und Etsiarrungsvorgiingen wird die großte zur Zeit erreichbareI Temperatur- Erniedrigung erhalten. Selbst die atmospharische Luft wirds hier In einer Flüssigkeit tomprirnirt, nnd f üssige Luft ist daselet in großen Bei-ältern verräthig Die Temperatur der fliissigen Luft erreicht 200 Grad Celsius. Professor Demut hat eben falls die Luft oerfliissigt und nachge wiesen, daß die Meiste Luft spezifisch schwerer ist als ser Die abs bsolut niedri ste Temperatur hat bis sent Professor Olszewety in Lcakan erhal ten, nämli 235 Grad, und zwar dadurch,da er in einem sätsclct luftleeeen Raume liissisen i ckjtaf rasch verdampn ief, wobei dieser Stiekstoss n e erstarrte. Selbst der am s tentendenslrssretsss eNebelbildu iW man wach nich-sendet MI even Wust-en gelangen tlI unen. »am-« sw— nach Pietets SiisiitztthL unter Anwen dung von slüssigent essetstoss Iber höchstens bis zu 255 Wad. Bei sehr tiesen Temperatur-en von 125 Grad und darüber hört die chentische Einwir kung der Körper auseinander aus. Sehr merkwürdig ist die Wirkung tiefer Kältegrade ans den lebenden Körper-. Nach einigen Bot-versuchen mit einem Hunde hat Professor Pietet sieh selbst in einen Apparat, dessen Temperatur aus 100 Grad bis tm Grad abgekiihlt war-, begeben. Er hatte sieh mit dicken Pelzen bekleidet, aber Kopf und Schul tern außerhalb des Apparates gelassen. Nach etwa vier Minuten bemerkte er ein Kitzeln am ganzen Körper, der Puls schlug schneller, die Athemziige yet-mehrten sieh und es trat Hunger gesnhl ein. Noch sz Minuten trat er aus dem Apparate, dann aber stellte sich nach drei Minuten in ihm ein Ge fiihl ein, als wenn sein Körper von unzähligen Nadeln durchbohrt wiirde; dieser Zustand dauerte ettra 15 Minu ten lang an. Weitere Versuche in dem kalten Apparate zeigten, dass die Wir kung desselben aus den Gesundheite zustand ein sehr günstiger war, unt Professor Pietet glaubt, daß mit der Zeit die praktische Hetllundc atte- der Anordnung tiefer sittltegrade großen Nutzen ziehen werde. l i i Selbstmvrde in Afrika. E Daß Selbstmorde auch unter den Eingcborenen von Asrila vorkommen, die noch nicht mit Europäern und deni eivilisirten Leben in Berührung gekom men sind, ist eine bekannte Thatsache. «war sind dieselben seltener als in eivilisirten Ländern-in den Küsten gebieten häufiger als im Innern scheinen aber aus dieselben Ursachen zurückzuführen zu sein« Tor Missions arzt Dr. Liengme hat darüber Beobach tungen gemacht, die in deni »Bulletin de la Soeicte Neuchateloise de Geo graphie« veröffentlicht sind. Tarnach ist Familientzwist auch dort die haupt sächlichste llrsache der Selbstinorde: ein Vater gerath ntit seinem Sohne in Streit; ein Mann wird von seiner oder seinen Frauen verfolgt oder uni geiehrt; ein junges Mädchen wird gegen ihren Willen gezwungen, einen Mann zu heirathen, den sie verab-i scheut; solche zialle scheinen auch den JSchwarzen dad reben oft unerträglichi «zu machen Dagegen scheint Selbst-; mord and ungliicklicher Liebe unbekannt; zu sein. Eine andere Art von Selbst-i mord verdient wiederum besondere Er- i wahnung; es ist dies der SelbstmordZ im Kriege. ekomnit ost vor, daß? Kriegegesagnene sich weigern, ihren; Besiegein zu folgen, und die den Tads der Knechtschafi verziehen, die sie er- j wartet Indessen tödten sie sich ge- ! wbhnlich nicht selbst, Londern bitteni ihre Bes sieger, es zu t un, und es istl Vorschrift, ihnen diese Bitte zu gewah-? ren. Man durchbohrt sie mit der Lanze. Die Soldaten deo in der letzten Zeitj viel genannten Häuptlinge Gungun- , Zgana ermordeten ohne Erbarmen alles ZMcnschem die sich nicht sofort unter warfen. Da dies belanut war, zogenl viele Besiegte ed vor, selbst Hand an sich zu legen. Dies that ziini Beispiel « Mbingwane, der alte Oaiiptling der Mo-Tchopi.21ls sein Voll sich with rend eines lleberfalleo durch die Bli YNgonh dein Volke dee 6iiinguiigana, durch einen von seinem Sohne Stube nenhanc geleiteten kühnen Ausfall ge rettet hatte, war er, da er lranl und blind war, nebst einigen Anderen ni riiekgcblieben Er begab sich in seine Hütte und zündete dieselbe an, weil er wußte, daß der Tod von Feiiidedhand ihm sonst sicher war. Während nun die Arten des Selbst Einordeo bei den eivilisirten Völkern sehr verschieden sind, ist dies bei den von Tr. riengine beobachteten Stäm uien nicht der Fall. Die Frauen drehen ein Stiick Kalilo zusammen und hangen sich in der Hütte oder an einein Baumast aus Finder man sie, so heisit es seitens der Verwandten, daes ist das Wert der Götter (Chieweinboi, des Opferd oder eines bösen Geistes lMoloyii Die Männertviihlen, wenn sie ein Gewehr haben, den Tod durch Erschießen, was sie von den Weireu gelernt haben. Solche, die kein Ge wehr haben, schneiden sich die liehle nb oder stiirzen sich in einen scharfen Speer Durch Getränken bringen sich Schwarze merlwlirdiger Weise nicht mirs Leben, auch Gifte gebrauchen sie dazu nicht, vielleicht weil sie nicht wis sen, ob dieselben sicher und schnell ge nug wirken Sie machen sich aber lein Gewissen daraus, gelegentlich andere Leute zu dergisten Opfer feinegllnverftandeg « wurde Angeld ReitzinMouniain Viert-, N. I. Er war mit Felssprengen be schästigt und steckte seine Pfeife mit l dem noch brennenden Tabal in die Rock tafche, in der sich eine Dynamitpatrane befand. Als er sodann ein Geräusch, wie von einer sprühenden Ziindschnnr, hörte, zog er den Rock aus und kram pelte auf ihm herunt, um das Feuer zu ersticken. Hierbei erfolgte eine Explo sion, durch die dem Manne der eine Fuß theilweise abgerissen und der eine Arm zerIeifcht wurde. Das Bein mußte dein Ungliicklichen nnter dein Knie abgenommen werden« DenVerstand verloren über sein pldyliches Glück hat der Harmer Michael Fischer, aus dessen nwefen nahe Findlay, O» liirjlich Oe( entdeckt wurde. Er mußte n s Jerenhano ebracht werden. Er hat durch den lfund ein Vermögen von 0100,000 zufammendekominen. schulsec Das britiichePatcntliureau verlangt keinerlei Modelle. Der Albatrocs kann einem Schiffe zwei volle Monate nachfliegen, ohne jemals auszuruhen Die Theecrntc Chinas er gibt in den besten Tisiriiten von 300 bis 400 Pfund per Acker Nur 820,000 kostet dicT Tabakspfeife, aus welcher der « Schal) von Perfien taucht. . Den Ama zonenstrom unddes sen Nebcnfliisse in Südainerika befah ren gegcnwiirig 30 Dampfer. ; An lsiu,is91,310 Pfund. Kii f e wurden im Jahre 1892 im IStaatc New Yoit hergestellt T ie grösste Meiitc Hirsch liiindc in England befindet sich im EBeiiizc der Cioniiiin Lsictoria in China werden mehr sEiiteii geiiichict und verzcl)1t, als in Wiigend einein anderen Lande der Erde. T ic einzige lateinische Eici tun g der Welt miid von einem IFcutichen in Aquila, Italien, heraus gegeben. .» Mund Exis, 400,000 Vu s h e l s W ei sen werden alljährlich Zoon den 38,900,«00 Einivohnern Groß Zbritannieus lonsuntirt. ( j Aus eine Radlersamilie F Zvon 26 stopfen ist Straßburg i. ZE. stolz. Das Haupt der Familie ist J62, der jiingste Enkel 6 Jahre alt. »» s Etwa 4,000,000 Radfal)-« rer soll et- in Onkel Same Lande gebett. Tet· Werth der von ihnen be- . nntzten Etahlrosse beziffert isich aus 8.·:0(«-,000,000. « In der algeristhen Saharasz ziithtet die französiiehe Verwaltuan gegen 3,000,000 Schafe Diese Schaf-· zueht ergibt einen jährlichen Steuer werth von Atmen-um Franks. « Die Gesatutntzahl aller-« iäliiettenstoite in Europa nnd den « Ver. Staaten soll sast ·,.-')00,000 mit « einer Jahresproduktion von durch- « »schnttttich 20»,0»0,000 Pfund betra« s Tgeni « Ecit Ha Jahren in statut- « gsehen Diensten befindet sich Mar- , Hshal Fren votn Polizei-Departement . sitt Valtitnore, Mo In dieser Zeit « Zhatte der Mann nur zwei Wochen « errien Rund 270,000 Rekrntetr Ezwnrden in diesem Jahre in die rui ssische Armee eingestellt. Diese Zahl s ist bttehsttiblith großer als die Zahl der gAnaehorigen deo stehenden britischen ;Heereg. » Mit 80 Jahren die siinite -Ehe eingegangen ist neulich Jan · iTurner von Joneovillcy Va. Diesluss Zerwiihlite des verliebten alten strautch, jder bereits 46 Sprostlinge iein eigen inennt, zahlt-sit Jahre! Y Genau :z-t:z,«.-t37 Einwande lre r ian in der Zeitvotttl»lttli1895 Ibio sit-. Juni two; in den Ver. Staa- " ztett angekommen Eint entsprechenden IZeitrauute des Vorsahres betrug die EZahl der Junnigranten 258,.-«-:ttl. Virutahsgesantnttedtsisew dahuinsteni ist liirzlich sue den Preis von sitt-,smtt,000 tion einem Ernidilate erworben worden. Die Eisen bahnen jenes hinterindiieheu Staates erstrecken sich auf eine tssesantnttlange von matt Meilen. » tls ttcrprophetistdieSchass · too te. So behend-ten Schafhirten Jst die Wolle lrano nnd aufwärts stehend, so wird etz leinen Regen geben. Liegt die Wolle aber glatt darnieder » ttnd siihlt sie sieh sehr weich au, so ist ein Sturm int Anzuge. Jnsl 2(I,(«I» Bettler lie wirtlset hat letztan in Strande-Inn nor, Lstindieih der Rsranzose Kenntnis anltißlich seiner Ernennung znrn Ritter der Glsrenleaion Ter Mann war durch Handel in stalkntta selir reich geworden gnnd schenkte große Ennnncn fnr Be kliessernnaen in seiner Vaterstadt « . L ie schnellsten Personen- »»-» vdaninier der Welt sind diejenigen, »s »welche Zwischen Holyhead, England, s« snnd Intuiti, Irlnnty fahren. Jetzt . weiden siir die Linie vier neue Tanipser I’" igedaut, welche sowohl eine Doppels "schranbe wie Räder haben. Sie sollen z M Knoten die Stunde zurücklegen. Hinsichtlich der Zalil der-« PlMorde nnd Zeldsrntorde marschier» lnnter allen tsandern Italien an der iEvitnn Bezüglich der Selbstentleibnns »gen, welche non esse-lehrten, hauptsäch i lich Llerzten neriibt weiden, ist Nasiland Edeni Lande der Citronen aber liber. . .T«ie meisten gelelntens Sclbstmörder ides Zarenreichee stehen in dein Alter ; von 25 bis 553 Jahren. » Echte weiße Reihersedeen" werden als tnnfitiche Federn in London verlaust. Es geschieht dies zur Be ruhigung derjenigen Tannen, welche i, die Benutzung von Vogelsedern als . Kopsputz als ein Unrecht ansehen. Die Gesellschaft siir Vogelschntz nat nnn festgestellt, daß der weiße Reiher, da die Federn demselben in der Brütezei entnommen werden müssen, in Bald ausgerottet sein wird. Die einzig künstliche Manipnlation, welche lii sichtlich der Reihersedern vorgenommen wird, besteht, wie die Ugenten der e- » nennten Gesellschaft nachgewi en ben, den-im daß man die l naltet nnd su- einee Feder deren s herstellt. J: sum-o- p. « cho— — .—.· ·