« saht-volle Reisen »in ferne Welten unter nommen? daß er unerforfchte Länder » WITH-, wo ihm wich vek Tod von Speerwa eines Eingeborenen erst dro ti daß er asuf halt-wil dem osdie - pas von Siedameriksa durchfl s-—er getrnute sich nicht, Hefe Er ’ ezu erzählen, sie sfah ihn F nur Horch spanische-n Löcher-n an-, iwemk set-einmal davon zu erzählen be . - , Sie glaubte ihm nicht, der kecke M — « muth des Mannes war ihm ja versagt; : es hatte sich bei feinen Reifen nicht um romantifche Abenueuer gehandelt, fon dern um wohl vorbereitete, wissen Lchaftliche Expeditsionen Es lag nicht "»»J;- n sksntm Wesen, W Gefahren dieser sp -« Expeditionen hervorzuheben; erzählte — » er von ihnen, dann noaren nicht die Ge «. fcrhren ihm die «hauptfache, deren er . , lau-m erwähnte sondern die wissen » fchaftlichm Ergebnisse — und für diefe fchien sich die schöne jun e Frau nur fehr oberfliichlich zu interessiren Jhr Jdeal war der Mitmeifter von Heckendorfh der fchon einmal sie-besucht hatte und den lsie heute wieder erwar tete! Der fchiine kräftige Reiteroffizier - it den blitzend-en Augen, den keck " · chenden Lippen und dem kühnen Hel Wantliz das einem Maler zum Mo .. ll fiir einen trojamsifchen Getos hätte dienen können! der unersmiidliche flotte Tänzer, der elegante TennisJSpielen der therfchrockene SteeplechasfeMsiter. dessen Name auf allen Rennplätzen « Deutschlands bekannt und berühmt r. selch eine Thorheit von ihm, dem stillen Gelehrten ssich mit dieser Helden natur messen zu wollen! »Noch diese eine Fahrt durch das fchäumensde Meer on ihrer Seite,« flü , fterte er vor sich hin, »und dann ivill ich Abschied nahmen — von ihr und von der schön-en Hoffnung meines Le ben-s . .« Il- Ut II Jn weiten Bogen fuhr der Dampfer «Rrigen« tin den Hafen von Saßnitz ein. Die Musik spielte eine lustige 'Weise, die Fahnen und Wimpel flatter ten in dem Winde, und dicht gedrängt standen die Passagiere auf dein Deck, rnit den Hüten und Tüchern der Menge -cuf dein sbveiten hafenqsuai zuwinkend -Das Commando sdes Capitäns ertönte s— ein schriller Pfiff —- ein starkes f « Rauichen und Brausen der Schraube dann drehte der Dampfer an der Quot nrauer bei und lag Ieise schwankend auf Form ruht en- Wasser des hasens. Die Laufbrii en fielen-, und die Reisen-den ji " strömten heraus. « »Gnädige Coufrne —- da bin ich!'« ; . Mit lachend-m Auge streckte der . Xichsne kräftige Hkkkrm engem-n Reise —: anzug der jungen Frau die hand ent egen. und erröthend und doch mit Freudig aufdlitzendensAugen legte sie die Rechte in seine Hand. ».Also doch Wort gehalten, sErich?« »Zweifelten Sie, Wanioa7 Wo es -galt, Sie zu sehen —'« : »Schmeich er. s-— Wolken Ste nicht unseren Doktor begrsüszen?" ’ . »Ah, Doktor Wendtland, Sie auch noch hier? —- Glaubte Sie schon längst wieder bei ihren Kräutern und ausge stopften Vogelviilgen . . . J »so denen ich allerdings auch mor ekt zurückkehren werde, »Herr Rittinei CL« : »Viel Veraniigen«« lachte dieser. « Doktor Wendtlansdi idanote sich ad. «Er bemerkte nicht das leichte Etsch-retten Wand-is « . »Was beginnen wir i;ekite?« fuhr der , "R«:tt:neifter fort. « »DottorWendtlan-d meinte, einAn-3 flug nach Ankona sei sehr lohnen-d, der » Rügen« fährt in einer halben Stunde weiter. Ader ich seide, das Meer ist sehr Hbcve t geworden . . . I »Ah wer-den uns doch vor dem bis-— chen Wellenschlag nicht fürchten?« » schte der Nittmeister. »Habe auf der sbrt von Stettin nicht den eringsteni — -’« flug von dieser scheußli n· See soankheit gespürt· Mir thut das Meer nichts . . . ." I »So fahren wir denn-« ( Man begab sich auf das Deck des »,Dampfers, der leicht unter dem Arbei-; «« ken der Maschine erzitterte. Nittmei ster von lheckensdorff stellte feine Cou-» seite, Frau Wanda von Spörker, und; Gen Dr. Wen-Mund ,,beriihmten Ge lehrten in trockenen Kräutern und aus-« -- stopften Vogeldiilgen«, der Gesell ft vor, sdie mit ihm von Stettin ge kommen war, und bald saß man im lebhaften munteren Gewanden unter dem schützen-den sein-ach des-Decke « Die Musik spielte, ein hurrah vorn i » Lande ertönte, die Schrank-e griff rau schend und brausend in die Wellen, und hinaus dampfte der »Rügen« aus dem hafen in die hohe See Die Sonne glänzte strahlen-d am wolkeniosen Himmel, weithin erglänzte « im lichten Blauariin die wogende See, Wie in langen lchaumgekrönten Wellen Wabe-r rollte, iiber die der Dantpfer, . gleich einem edlen Rost iider eine wellen « sörmige Ebene, in stolzein Titus und Ab ·’dakiineil«te. . " DieMörden unislatterten das Zchiff —l und wiegten Isich auf den stärker an schwellentden Wogen. Ein steifer Ost wmd tshurmte die Wellen zu höheren Mgssen aus, und schon spritzten einige fchaumende Wellen iiber das Reeling sdes Beut-Ihn » « rliche Fashrt!« flüstert-e Wanda ihrem Vetter zu, der merkwür dig still geworden war. »Ja, allerdings —« entgegnete er zterLtftrtintlyties A bl · « em ugen ick legte sich das Schiff fdart auf die Seite. Tische und Stuhle wurden fort-geschleudert, die Damen in Ider Gesellschaft schrieen er schreckt auf, die her-ten suchten sich den Anschein völliger Gleichgültigleit zu geben« Aber einer nach dem anderen aus der Gesellschaft verschwand - die versteckteften Winkel des Schiffes wur den ausgesucht —- die Matrofen und Stewards gingen sniit leichtspöttischem Lächeln einher und griffen hülfrseich den blossem schwanken Gestalten unter sdte Anme, um sie in die Cajiite zu ge leiten. ,,Verteuselte Geschichte —- solch’ eine Meerezfahrt,«br-ummte der schönseRitt meister und ein eigenthümlicher Zug zuckte um seinen mattlächselnsden Mund »Na, Vetter, Sie swerden doch nicht seetranl werden ?« »Ich —- seettranlt —- Netn, soweit sind wir noch nicht! —- Will sdoch ein mal sehen, ob das Meer stärker ist als ich! — Kellner — einen Cognac . . . .« Es war gewiß fchon der fünfte Erdg ; nac, den der schöne Rittmeifter alsMit Jtel gegen die häßliche Seetranlsheit zu ;stch nachm. Doktor Wenidtlawd lächelte I ein wenig schadenfroh ihm that die See nichts. — , Der Rsittmeister stürzte den Cognac hinunter —- da neigte sich das Schiff J wieder start zur Seite —- Entschuldi E gen Sie mich, Coufme —- einen Augen blick« —- —— und der Rittmeister stürzte ; davon. . »Wir hätten heute nicht fahren sol t len, gnädige Frasu,« sprach Doktor Wendtland leife zu Wandu, »der Wind hat sich verstärkt, und aus der-Höhe von Artan herrscht ein sehr starker See Mgik - si isch Iurcyie mich nicht,v entgegne sfte o z. »Das fetzs sich auch nicht voraus — obeäe blicken ge wm sich!ch—f Wfie sieht es rn rvors rzemno o röii en Gefellfcheftaus.« h ch bräan der That kein anmuthiger An t .« »Sind Sie feefeft, gnäd- 7 rau?« »Ich glaube es zu fein.« M F »So möchte ich Jhnen einen Vor schlag machen. Kommen Sie lmit mir auf die Commandobrücke — ich tenne den Kapitiin er wird uns gestatten, daß wir dort verweilen, —— »Sie wenden von der Brücke aus einen impofanten An blick genießen.'· Er bot ihr den Arm und führte sie sicher über das schwanken-de Schiff, die Treppe hinauf zur Comman-dobriicke. »Halten Sie sich an der Barriere fest, gnädige Frau . . . ·« Jhre Hände legten sich fest um die Meffrngftange des Geländerz, das die Brücke einfriedigte, und ihr Blick fchwejfte mit Entzücken iiber das jetzt in mächtigen Wogen daherrollende Meer bis hinüber zu den waldgekrönten Fel- . fen von Labme und Stubbeniammee mit dem mächtigen Fezsenvoriprnng von Arke-na, dessen Leuchtthurm gleichj einer fchlanien Säule gen Himmel rag-. te. Der Dampfer hob und senkte sich im harten Kampf gegen die anftürmen-; »den Wogen. Hoch auf fpritzte der? Schaum am Bug und idberfchüttete dass Deck mit fkleinen Spritzwellen Es war; ein «herrliches, stolzes, freies Gefül11,i wenns »sich der Dampfer emporbäumte unkd eine Weile auf der mächtigen Woge schwebte, unt dann wieder hinabzuglei-" ten in den blaugrünen Abgrund des Meeres. Wansdcks Augen blitzten in stolzer Freude, ihre Wagen rötheten sich und in tiefen Athemziigen hob fich ihre Brust. «Welch’ herrliches Schauspiel!« flü sterte sie. Er fiand schweigend neben ihr; fein Auge ruhte mit innigem Ausdruck auf ihrem erre ten Antlitz; schmerzhaft uckte fein rz bei dem Gedanken. das i öne stolze hochherzige Weib an den R ttmeifter, den glänzenden- Lebem«ann, verlieren zu sollen. »Weshalb sprechen Sie nicht, lieber Doktor?« »Die Größe der Natur macht uns fchweigfam,« entge eteer leise. »Bes halb bin ich au wohl eins stiller, schneeig-unten wenig interessanter Ge fellfcha ter geworden —- ich lebte zu viel in der großen Natur —- ihr gegenüber dünkte mich das Menschenleben so klein, fo unendlich klein . . . .« « Wanda senkte-das haupt. »Was ift Wfchenstraft, Menschen wih, Mensfchensheldenstthum siegen die ge waltige Natur«, fuhr er lebhafter fort. ’..Der Geist der Natur soisntt —- und .Stiidte ftürzen zusammen —— die feste sten Mauern wanslen —- und bebend und ratshloe fteht der Mensfchi —- Ein f ———I Windhauch sweht siiber sdas Meer und gleich einem getnsickten Grashalm liegt der stolzeste non uns danieder — ern elen·der, fchtvacher Mensch! — Ruhm und Größe —- Kraft und Stolz —— sie sinken alle tdathin soor der gewaltigem erhabenen Entfachkheit der Nawr!" »Sie haben recht«, erwiderte «te flü fternd, »all unsere Kraft, unser Stolz ist eitel unld n«ichti—g. — Wie thö richt sen-d wir, auf unsere Kraft zu pochen . . ·. .« Seh-miger standen «sie nebeneinan der. Unter ihnen erzitterte der Dam pfer im schweren Kampf smit den rau schend-en Wogen, sdie Maschine ächzte und stöhnte, wie ein in übermäßiger Arbeit ringender Mensch — »und - ·e Wogen raufchten vorüber in ewigem Einerlei, in einfacher Größe, susnsd sder Wind saufte »durch das Takelrverl der Masten und die Sonne strahlte in ewi gem Glan von dem iinmel nieder auf das tämp ende Schtf ——«a-1rfsdie«fchwa chen Menschleisn —- -— — »Sie wollen Saßtvitz morgen schon verlassen, Herr«Do-itor?« fragte sie zö geontd nach einer Weile. »Ich-bin es mir und iJhnen schuldig, gnäsdi e Frau.« — »Z? verstehe Sie n-icht!« , ,, , Sie verstehen smich sehr wohl, » gnädige Frau. — Lassen Sie mich hier Eansgsesichts der großen Natur lebe-wohl E sagen —in jener Gesellschaft da unten ’ ers-wartet Sie ein anderer — ein glück ; licherer Mann, sin sein-er Gegenwart I fände ich nicht das richtige Wort, um Ihnen siir Jhre Güte, Ihre Freund Elichteit zu danken . . . .« Sie streckte ihm die Hand entgegen. »Sie idiirsen mich nicht verkassen —« ,,Wanda?!« »Nein, nein, Sie dürfen nicht von mir gehen —- nicht jetzt —- nicht, wo je ner —- Mann mir nahe ist —- ich —- ich fürchte mich —- vor ihm —- ich will mich schützen vor neir selbst . . . .« »Wanda —- und diefen Schutz soll ich Ihnen bieten — ?« ,,Jhre einfache Größe —- Jhre erha bene Gedanken-welt. . . .« »Man-da, Sie wissen nicht wie glück lich Sie mich machen?« « Ihre Hände ruhten warm und innig ineinander. Sanft schmiegte sie sich an seine Seite und blickt-e lächelnd zu ihm auf, während eine tiefe Gluth ihr Ant litz überslamsmte l Jene ern have ach Sie oeqranoem Bernhaer sliisterte «sie. »Jetzt erst weiß ich, daß ich Sie — nur Sie : liebe . . . .« F Er wollte sie aufjauchzend im Herzen san sich ziehen. Sanft entwand sie sich i seinen Armen. Nicht hier, Geliebter«, lüstert-e sie ..... ,,Hallo, »Herr Doktor!« ertönte da die Stimme des Kapitäns der eben vom Deck herauf lam. Noch immer hier oben? Fürchten Sie sich nicht, gnädige Frau?« s »Ich fürchte nichts mehr in derJ Welt«, sagte sie mit stol-zem, strahlen-s dem Lächeln zu dem Geliebten aus-» blickend. »Da unter sieht's allerdings fürchter- » lsich aus«, lachte der Kapitän »Wir! müssen umwenden sBei sdiesem See-J gang erreichen wir Artona kdoch nicht,3 und die Menschen sterben mir du unten » vor Angst und Schrecken. Bleihen Sie nur ruhig hier oben, gnädige Frau . . .«« Er trat an das Sprachrohr und riefl einen Befehl hinab. Die Ajtaschisnei stockte einen Augen-blick, dann arbeitete sie mit doppelter Kraft. Das Schiff. ächzte und stöhnte und inarrte in allen» Fugen. —Die Schraube schlug wie ra-« send die schäumenden Wellen —- oer" Dom-pfer legte sich seitwärts fast ganz· awf idie See, die Wo en« spritzten über; das Deck —— einige s reckensrwfe er-; tönt-en — oann richtete ssich der Dom-I pfer wieder empor, er hatte den neuen Kurs genommen lund flog in rascherer Fahrt dem Hafen von Saßnsitz zu. Hand in Hand saßen sie da, die sich awf wogender, schäumender See im An blick der gewaltigen Natur gefunden, und blickten hinaus auf das Meer und hinauf zur strahlende-I Sonne und sahen sich lächelnd in die Augen und ver-standen sich ohne Worte. —- « Der schithende Oasen von Saßnitz war erreicht. . ,,Wollen wir jetzt hinuntergohen, Wanda?« ; Sie nickte ihm zu und legte ihrehand iin seinen Arm. Auf Deck trat ihnen der Rittmeister ent egen. Ach, wohin war sein Stolz, eine Schönheit ge schwunden? Gelblichgriin erschien sein verzerrtes Gesicht, die Augen blickten starr, um die Lippen zuckte es schmerz lich und wehmiithig hing der lange, sonst so teck empor gewirbelte Schmer bart nieder. ,,Armer«Vetter«, lachteWanda. »Das Meer ist doch stärker als Stet« »Das der Henker das Meer. — Jch fahre mit der Eisenbahn zurück . . · »Dars ich Ihnen vorher meinen Bräutigam vorstellen . . . .« »Wie — was —- ah, Herr Doktor . .. Wanda . . . .« « Der gute Rittmeister war sprachlos. Der sDoktor streckte ihm« gutmükhig Eicheln-d die Hand entgegen »Gegen sdie Allgemlt der Natur ist nichts zu machen, Herr -Ri-ttnwister.« ,,.ßo!’s ider -, . . . na, ich wünsche svon Herzen Glück! —- An diese Seefahrt wer-d ich snrein leben-lang denken! —-—« - Vom Strom getrennt. Novellette von Paul Blisz (Berlin) Im Frühjahr war es, als sie sich kennen und lieben lernten. Die Bis-u me grün-ten und blühten, die erst-en ItBlurnen sprangen aus den- Knospen s Und msit jedem Tage schien die Sonne jin-armer, und Edie Vögel sangen Von al ! len Zweigen Bei-de waren rdie Schüler eines Kon versatoriwms. Sie swollte Sängerin werden« Er nahm Geigenuntervichi. Sie war vsiebzeshm er zwanzig Jahre. l» kklfnlv sie hatten sich lieb," unsäglich iie An einem mondhellen Wprilashend, als er sie von der Hochschule nach Hause i begleitete, hatte er’s ihr gesagt, mit lei sen bang zitternden Warten-. illwd sie shatie erröthenid zugehöri, längst wußte: ; sie es ja, denn- seine Blicke hatten ihn Troer-rathen so daß sie jeden Tag sein Geständniß erwarten konnte. Nun; sahen als er’s ishr sagte, nun erbebte sie» doch; es war ja das erste Mal, daß eins Mann ihr svon Liebe sprach. Er hatt-e seinen Arm um sie gelegt, idaß sie an seiner Brust ruhte, unsd unter seinen heißen Küssen erschauerte »sie, —- s o san den sich ihre Herzen iTage Iher Freude, sTage des sheiligsten Glückes kamen. Niemand wußte um ihre junge Liebe. Tief verborgen vor jedem Dritten wahrten ssie ihr süßes Geheimniß, und nur wenn sie smutterseelensallein waren im stillen Pari, dann nur triiwmiten sie ihren glückseligen Liebestraum. —- — So vergingen Frühling und Som mer, und als der Herbst da war, uniußte sie das Konservatoriium verlassen-, denn ihren Angehörigen- sfehlten die Mittel, um ihr ein längeres Studium zu er möglichen Sie mußte ins Engel-ge ment gehen-, vorläufig als Chorisstin an die Oper eines Stadttheaters Ber Tag vee suvschtedneymens eram heran-. ' Und sie lag in seinen Armen- und schwur ihm unter Thränen innid Küss en es. · e Liebe und ewige Treue, uns-d wie sund immer wieder dasselbe ——— änen und Küsse und Schwüre, bis ewdlich sie fort mußte und man den letz ten Nuß -austauschte. Als sie gegangen war, stand er unid sah ihr nach, so lange er sie sehen konn te. Und es swar ihm, als sei smit ihr das Glück sein-es Lebens gegangen, »der Stern seines Glückes erloschen, und als er sie dann nicht mehr sehen konsnte, da sank er hin aus die Bank unsd weinte, wie ein Knabe weint, der sein Liebstes verloren that. Ein ganzes Jahr verging, ohne daß er sie wieder-gesehen hätte. Anfangs unter-hielten sie einen regen BrieswechsseL nach und nach alber schlief er ein, denn die ewigen Liebes-versiche rungen und die ernseuten Tresuschzoüre ermüdeten sie auf diesDauer- unsd sonst hatten sie sich nichts Wichtiges mitzu theilen. Schließlich bat sie um Ent schu-Iigung, wenn sie nicht mehr so ost schreiben könne, da sie ab und zu schon kleine Solopartien singen müsse. Betrübt sügte er sich darein. Er war ja schon zufrieden, »wenn ser sie nur glücklich wußte, unsd seinen Trost suchte unsd fand er siin der Arbeit. Mit uner müsblichem Eifer studirte er, ohne je mals zu ermatten· Fertig sein wollte er erst, ldasnisit er eine Stelle im Orche ster oder als Kapellmeister annehmen konnte. Gelsd verdienen wollte er erst, damit er sein Lieb dann heimführen durfte! Denn das stand fest bei ihm, sowie er genug verdiente, um einen Haus-stand begründen zu können-, dasnn sollte sie sort von derBüsbne, dann soll-te sie nur noch in seinem Hause schalten und walten, als sein guter Geist. Da kam eines Tages eine Nachricht von ihr, sdie ihn aus allen seinen Träu men rüttelte. Sie war sür eine erkrankte Kolleginl ein-gesprungen, hatte deren Partie, das Aennchen sim ,,Freischütz« gesungen, » und hatte großartig gefallen. Sie war s ,,entsdeckt«. i DasPiubliksum jubelte vor Entzücken. s Die Tageszeitungen brachten ausführ liche Berichte. Direktor, Jntmdasnt I und vie Kollegen, Alle kamen sie nun, den neu ausgehenden Stern zu be l schauen, —- gestern noch unbekannt unid I ung-enann-t, und heute die gefeierte s Größe, densn snsun bekam sie auch andere sRollen. urvd sofort Iwurde sie imit zehn fach erhöhter Gage für die nächsten drei Jahre engagirt. Alles das schrieb sie ihm mit jubeln den Worten. Und er, —- er las es, wie der und wieder las er es, big die Buch staben vor seinen Augen heruxntanztem bis ihm die Thriinen in denAugen stun s- I den. Die Freude swar so riesengroß, daß er noch nicht Alles zu fassen wußte. Dies Glückl Er hätte asusjauchzen köm nen vor heißer Glückseligkeit Und so, im Vollgessüshi der reinen lauter-einsten de, so schrieb er ihr ein-en langen, lan gen Gratulationssbrief und schwur ihr von Neuem ewige Liebe unid Treue. Aber da mit einmal kam eins Neues über ihm, ein ganz eigenartiges Gefuhh das er snoch niemals gehabt hatte. Neid war es nicht, gewiß nicht! Aber trotz dem war es ein Unbehagen, Idas ihn er zittern machte, — — isie war nun groß und berühmt und er war noch immer wich-is — —, das lwar es, was ihn so peinlich berührte was ihm vor Angst die Kehle zsuschniirte Und von dem Tage an arbeitete er mit verldoppeltesr Kraftanstrengung Sein Ehrgeiz war geweckt. Auch er wollte etwas werden. Ein Künstler, wie sie einse Künstlerin Auch ihn sollte smasn feiern, damit er nicht Ibeschämt zu rückstehen brauchte, wenn man von ih ren Triumphe-n sprach. sSo arbeitete er. Tag und Nacht saß er, stwdirie und studirste, spielte und spielte. Kaum daß ser sich Zeit ließ sfür die Mahlzeiten. Er kannte keine Erho lung, er msied die Vergnügungenz ein-s nur gab es fiir ihn, die Arbeit, — das swasr sein Alles. Aber wie er auch immer arbeiten iinochte, er kam nicht in die Höhe Was technisch zu erlernen war, das kann-te er längst. sEr war ein tüchtisger »und zu verlässiger Musiker, mehr aber swar er nicht, denn es fehlte ihm der göttliche Funlke, der den Künstler macht. Und als er »diese Ohnmacht erkannte, da sank er zusammen, den-n nun war ihm Alles verloren Sie aber stieg von Erfolg zu Erfolg und wohin sie bei ihren Oel-streifen auch kiam, immer erntete sie Ruhm unsd Lor beeren, und wurde berühmter und ge feierter von Jahr zu Jahr, — sie swsar die geniale, die gottbegnadete Künstle rin. Und eines Tages wurde sie nach Ber lin berufen, um an der Hofoper zu ga stiren. Da entfloh er. Nein, nsur kein Wiederseheni »Be schämt, klein in seinem Nichts, mußte er vor ihr stehen, vor »der groß-en gefeierten Künstlerism Er hatte ja nur zu deutlich das Gefühl, daß er ein armseliger Stümper swar. Und da sollte er ihr »von Liebe sprechen? Nie, niemals! das swar vorbei. Zwischen ihn-en gähnt-e eine Kkuft —- abgrundiief. Der Manns muß stärker fein als das Weib, Tsie muß zsu ihm aussehen, er muß Evas Haupt sein, er muß das Bewußtsein seiner Kraft, fein-es Könnens hoben, ——-n1ur dann kann »das Weib den Mann lieben; an ders aber, »und wie es hier war, swar es keine-Liebe war es nur Mitleid, war es nur ein Almosen,»— und das nicht, bei Gott, das nicht! Dagegen empörte sich sei-n Stolz, und darum entfloh er. So fand sie ihn also nicht. Verge bens suchte und suchte sie, ohne eine Spur von ihm zu finiden Auch in Berlin blieb Tver Erfolg ihr treu, auch hier wurde sie als die ge niialse Küftlerin gefeiert. Jhr Gastspiel lockte Tausende an, so daß sie länger blieb, als es zuerst geplant ivar,- ——- aus vierzehn Tagen wurde ein Monat. Noch immer suchte sie ihn« als aber der Monat auch zu Ende ging, und sie noch immer seinen Aufenthalt nicht ent deckt hatte, reiste sie ab in ver Hoffnung, daß er ihr schreiben würde, swas ihn zu diesem sonderbaren Verhalten trieb. Doch auch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Nie hat sie wieder etwas von ihn gehört. Viele, viele Jahre später kam sie ein mal in eine kleine mecklenburgische Re sidenzstadt. Es gab ein Wohlthätigkeitstonzert, zu dem der Großherzog ihre Mitwir kung erbeten hatte. Strahle-nd '·i«n all ihrer immer noch üppigen Schönheit stand sie auf dem Podium, im blendenden Glanz der kost banen Robe, geschmückt mit funkelnden Brillanten, und all die Hunderte bezau bern-d durch idie wunderbare Reinheit unid den Schmselz ihres herrlichen Ge san-ges. - in Beifallssturm ohne Ende brach los, und man brachte ihr Huldigungen dar, wie sie im Stäbchen noch Niemand miterlebt Ihatte. Ganz am Ende des Saales stand ein ;Man«n, wie im iTvaum versunken, an I eineSiiule gelehnt. Unausgesetzt skrsh er sdie schöne Künstlerin an. Sein Haar swar grau, fast 1weiß zahllose Falten uns-d Rsunzelin bedeckten sein Gesicht, seine Hände zitterten merklich, als sie das« Programm hoben, und in seinen blauen Augen schimmerten die Thra nen. »Pyramival, Herr Kapellmeister« nicht wahr-'s« fragte ver alte Steuer rath, als die Sängerin geendet hatte. Der Angeredete niickte nur, dann drehte er sich uni, die tief-e Erregung zu verbergen, und ging hinaus. Als die Sängerin draußen in ihren Wagsen stieg, swarf ider alte Herr inc rauen Haar einen tStrauß frischer Ro en ishr nach isn das .sortrollen«deGefäbrt. Sie dankte lächelnd, — — aber den« Spensder erkannte sie nicht wieder. Der Aerztestand in Rußland. Die erste Stelle unter den Selbst möroern nehmem wie Professor Si torski isn einem l-esensswerthen Aufsatz sin den ,,F’vagen vdesr newo-psychischens Medicin« nachweist, soie russischen Aerzte ein. Unter »den Vertretern des ärztlichens Standes kommen Selbst morde zwei Mal Ihäufisger vor als bei der gesammtesn übrigen Bevölkerung Das Gros Ider ärztslichen Selibftmüvder steht tm Alter bon« 25 bis 35 Jahren-, also ins eine-m- Alter, »das die volle Ent wickelung der Kräfte sum-d Energie geben sollte. Der Haupt-gnuin für »diese anormalse Erscheinung list nach Profes s or Sikorsti die schlechte Lage, sum nicht zu sagen, bitteske Noth- »der vusssrschen «Aserzte. sDafz eins frei spruktizisrensder Arzt eiinse Jaslyreseisnmsahme von 2000 Rübe-l z:u verzeichnen shsat, tist eine »Sel «ten«l)ieit; gewöhnlich schwankt diese Ein nicrhtme von 600 bis 1200 Rusbel, wobei diejenigen Aerzte, welche nsicht das Glück haben-, Patienten aus den- besser sitsuirtens Kreisen zsu ibesitzem sontdem lau-f die untern Klassen angewiesen sind, von Morgens 8-—9 Uhr bis Abend 10 — 11 Uhr thätßg sein uswd auch noch Nachtbefuche machen müsse-n, um diese kärgliche Einnahme zu erzielen. Zu »der äußern Noth komimt ialso auch noch die geistige Uebersbüvousnig Jn Nuß liawd werdens tusgsessamsmt igegenswärticg 15,740"Aerzste gezahlt, sum-o über sdiie »Er werbsvierhältnifse von 6106 von ihn-en haben »wir zuverlässige Erhebung-ein-; dieselben erarbeitens jährlich insge sammt — 6,075,000 Rahel, d. "h«. tm Durchschnitt noch nicht ein-mal 1000 Rübe-l pro Arzt. Neben Idiesem sgrsoßen iärztslichen Proletariat giebt es natür !-lich Aerzte, Idiewie kleine Fürsten oder mindestens doch wieMitnsister lebe-n kün nen. Ganz avgseseyew PLM semem PM sesssor Sachsaoin Ider swiedesrtholt im Jahre für Kuren san hochstehensden oder Ireichen Personen ganze Vermögen er hält, dem der reiche Moskauer Kaus msantn siir ein-en kurzen Besuch don 10 Minuten 50——100 Rusbel sasnrstsaznldslos auf den Tisch legt, wnsd sder deshalb auch so im- »der ,,Wo»lle« sitzt, daß er erst kürz lich eine halbe Million Rsubel für Kirchen- uan Schul-stecke spenden konnte, giebt es doch kin »den beiden Re sidenz-en- ninid in den- sgsroßen Städten wie Warschau, Kiem, Odessa so mun chen noch nicht ein Mal gar so beson ders berühmten Arzt, sder jährlich seine 15,000—20,000 Rsubel vereinWth Aber dass sinsd füir cgasnz Rußslanld Viel leicht nsur eisnsige hundert Aerzte, denen es so glückt. Da sin Rußlandd der ei gentliche Mittelstand fast noch sgasnsz fehlt, so gelangt auch der freiprasktizsi rende Arzt weit schwerer lasls selbst in dem überfüllten West-Europa zsu einer seinem Berufe zulosmimenden gut-en Mittel-Einnahme Die krsassesten Ge gensätze stoßen auch in den Erwerbs Verhältnissen der Aesrzte underlniittelt ans einander. Der Umstand, daß die rutssischen Llerzte höchst sung-ern auf das Land selbst in kleinere Städte gehe-n und sich in den großen Städt-en zusam mendrängen, trägt natürlich auch viel dazu bei, die ökonomische Krisis in der Aerztewelt zu verschäirfen Etwas merkwürdig »ich sasuch die Stellung, wel che selbst eins großer Theil der Intelli genz den Aerzten sgegenliilber einsnlinrmi. Daß jeder-Arbeiter seines Lohnes werth ist, »der Arzt, um slseben zu können auch Geld verdienen muß, will Vielen nicht einleuchtem Man imacht nur schöne Phrasen von dem edlen Beruf des Arz tes, dessen Pflicht es sei, ohne auf Be zwhlunsg ziu sehen, über-all da einzugrei fen-, wo nvwn sein-es Beistanldes bedürfe und swäslzst dabei Eins aller Gemütthisrsuhe die Pflichten, welche dem Geineiniwesens obliegen-, ausschließlich auf die Schul ter-n der Aerzte. Einige Städte thue-n flir die ärztliche Behandlung so gut wie nichts, aber dafür swird in der Presse und der Gesellschaft so lange über die anteressenlosigteit der Aerzte an dem Allgemeinwolhsl sgeschrieen, bis srch die Aerzte, um Ruthe zu bekommen, zusammen-thun unld Ambnlatsorien er öffnen, in denen sie Jeden, vder es wünscht, unentgeltlich behandeln. So läßt sich selbst die reiche Stadt Kiew von den- Aerztsen jährlich ein Geschenk von mindestens 27,000 Rubel machen. In den von den Kieswer Aerzten unent gselsdlich sein-gerichteten Ambulatorien sisnsd nämlich im Jahre 1895 all-ein 138,f)00 ärztliche Ratthschläge ertheilt worden. Selbst wenn der Arzt Pro Person nur 20 Kopekesn ershailten würde lin Petersburg und Moskau werden 30—-—5() Kopeteni bezcehslt), so ergäbe dies schon oben genannte Summe