Darin ins-schalten-, W Ifie immer wie der von ihren gesellschaftlichen Erleb nissen erzählte, ein« Wam, sdas Otto, der imltmgangstreife seiner Schwestern an Bescheid wußte, ebenso inwief te Knie isie selbst Außerdem hatte er Sinn für sdie höhere Medifanoe im All Hemeisnen nnd fiir Magelonens graziöse Handhabung Oderfelben im Befonidern Wie fchwerfällig erschien ihm im Ber gleich mit Magelone Johann-as Geist unsd Wefen, mild cwas ihan es ihm, daß er nicht schen »und vergleichen iwollte2 Die Gegensätze-drängten sich anf, umso mehr-, ida Johanna gerade jetzt in dem foirgenden Denken an sdie Schwester — vsielleicht auch »in dem leifen Empfind-en ein-er Trüan zwischen lich unid Otto —- ernifter war als fonft, während Ma gelone im üihermütlhiger Heiterkeit ftralhltr. Auch schöner fand er sie als je. Die flimsmetnben Augen, idie frischen, spöt tifchen Lippen, die schweigfaime Ammuth ihrer Nnmsohengisftailt lockten ihn mehr als jemals. Daß er Ider Lockung nicht folgen durfte, eigentlich auch nicht fol gen wollte, verstört-te ihre Macht, und Magelone iwar sich tderfelben bewußt, und es that ishr wohl, ihn zu quälen. Eines Abends, während sie einen ih vet kleinen Clhopinis spielte, hatte er sich, an den Flügel gelehnt, ganz in ihren Anblick verloren. Plötzlich sfah .fie auf ; chre Augen lbegegineten stich. »Sieh’ mich nicht ifo ain!« flüfterte .-fie, immer weiter ftp-bebend, uswd eine gläihsenide Röthe stieg sihr in’s Gesicht; dabei hielt iithr Blick iden lseinigen fest nnd ein Iböfe3, triaimphirewdes Lächeln lvg asqu den ihaillbgeöiffneten Lippen. Ein anderes Mal sag-te er, ains fröhlichen Scherzreden plönliich in ein-en leiden jchaftlichen Ton fallend: »Welch’ ein Jammer, Masgelone, daß wir nns wichtig-ehser dürfen!« Mit zornigeim Blick fah sie zu ihm auf, sdann trübten lsich ihre Angen, unid wie in Angst cmfakhnvenld, warf isie den few-f zuiriick unld ging schnell von ihm ort: Bei sdiefens Vorgängen faß Johanna twsr wenige Schritte ivon iden Bei-den »und las in gleichenäßiigem Tone dem Großvater ldie Zeitung vor. Otto war nahe daran, iilhct idiefe vertrauende Ruhe zum Bonwtwf zu machen. Wochen ver ingen; Oder Frülhling hatte iin -voller, vifcher Pracht »Von Berg vnid Thal Befiß genommen, alt-er ldie Arbeiten in Tanan waren noch weit zurück, ldaß ein hinansfchkebm der Hochzeit nöthig mide Der Freisinn dem jede Verzösgwng unerträglich war, ging, als er zu dieser Erkenntnis ge kommen war, Mangels-Ums Beschrei Ibusnig nach, ein Paar Tage Umher wie ein hungriger Löwe, der ldie arimen Hand werker, die das Unglück verschuldet, am Wien gefressen hätte. Otto, idem sie dies sagte, lachte gezwungen »Nicht Ediie Handwerker fallen sum Opfer — sich bin idazn aus-ersehen!« ant Ilvortete er. »Da-mit nicht weitere Stönunigen eintreten, foll ich morgen schon nach Tancnchagen iiibenliedelm uim die Sansmfeligen anzutreiben-an idiefe Einst-sel'« »Han' ach Evas Trwher gafvußt!" rief Magelowr. »Ah-jede hat mich auf ei nsde Wochen nach Rlaussemsburg ein-ge loben; lich soll ihr san dem Hochzeitsge fchmk für euch sticht-n hebe —- mrd ich habe Ja sgsesasat Jch rechnete auf dich! — Nun Ewioos «langweil«’ra.« Otto mmmselte time Verwiünschung. »Kasnnst du »das nicht rückgängig machen-W fragte er ibasnm »U7rmöaliich!« antwortete sie; ,,Groß papa shat schon Ja unid Amen sdazu ac hgi. Und Ilaswbsst du »Min, sdaß es hier amiiscmtier ist? — Ein Braut-paar tm Sekten Stadium seiner Wattezeit — das hielte ich sticht mehr aus!« . Dei-bei lachte rsik spöttisch; aber plötz Iich zuckt-en die Lippe-m sumv das Ta schenimch an die Aug-en drücke-no wollte He bekeibem Otto hielt ssie fest Fortsetzung folgt.) — —-....——-—— Unser Hausgenosse. Von E. Martin. Er war gsroß, fchlansh sehr häßlich, immer fwuin«lech, slstebonsswijtdisg, au « ordentlich gefällig mw etwa drei - g re alt; or Edeln und er hieß »t. find-la Die· tst seiner Beschäf igvng Ihabe ich vergessen, vielleicht auch . gewußt · . - , Wir mochten Ihn Alle gern leiden; ( , a Ton-wide sieht unterhaltener etzählsm III-b es paithtkm ihm immer die son ist-shaan gtkftfenmemz, bät ex uns bei , .s -. ms — . « Hiäasrm spenFe Boarders in dem " Why Hause. »das iqiuif jedem Stock M mu- swei Zimmer hatte, selten « M als MS Personen; deshalb .. M Mr uns einander auch leächtser « »was- W teure warm km auss, Was-i Wat. Der Mann, F Derr Carleton. sbe aß im unteren Thei le sder Stadt eine ckerei. eine von ie nen kleinen Privatanlagen, die ein Mann meist allein besorgen kann, wo Rechnun süberschristen, allerlei Zettel und s tige nothwendige Kleinigkei ten gedruckt werden. Er war ein stil ler, alter Herr, »der oben anr- Tsisch prä sidirte und einem jeden sdon uns sein reichlich Theil an Speisen-« zukommen ließ. Sein -rößter Stolz lag in seiner ortsbographi chen Fertigkeit Nie war er erfreuier und williger, als wenn Je mand ihn bat, ein Wort richtig zu buch stabirem Seine Frau war weniger gutmüthig und sah scharf nach den Einnahmen und Ausgaben des Hauses; aber sie machte sich selten tin-angenehm mit ihren Rechenexempeln Sie hatte jedoch die beänsgstigende Gewohnheit Stecknadeln in den Mund zu nehmen und zwischen der Unterlippe und dem Zahnfleisch aufzsubeiwahren Kam dann die Essens zeit, so vergaß sie meistens die Suec-na del zu entfernen; doch habe ich nie ge hört, daß sie eine davon- verschluckt hätte. Jshre achtzehnjährige Nichte, ein blasses, nicht sehr geistreiches — na türlich nach der legten Mode gekleide tes — Mädchen Namens Moll-je Pol hemns, das von den alten Leuten an Rindesstatt angenommen sworden war, mahnte zwar meistens vor dem Essen-: »Tante, nimm die Stecknadel aus dem Mund,« worauf die Dame ein hal bes sDuhend oder mehr heraustlaubte und in ihren ansehnlich-en Busen der grub. Beide, hcrr und Frau Carleton, wa ren nngemein fromm, weshalb auch Herr Trimble bei ihnen in ganz beson derer Gunst siand, denn er war der Sohn eines Methodistenpredigers, der, zu jener Zeit, in New Jersey sein Amt versah. Zuweilen kam der geistliche Papa aus Besuch nach New York und stieg dann jedesmal bei uns ab. Er war ein ewig lächelsnder, mißhariger, gro ßer Mann, der sich immer angelegenti lich nach unserem Besinsden erkundigte, obwohl ich fest überzeugt bin, daß er beim-en persönlichen Eindruck von uns empfing, sondern jedesmal wieder aufs Neue Bekanntschaft machen mußte. —- L Yearuruch wuroe er vor oem Leuen aufgefordert, ein Tischgsabet zu spre chen. Das zogsich leider immer so sehst in die Länge, daß wir Zuhörer denFa den des Gesprochene verloren und uns ungeduldig nach der Mahlzeit sehn-ten. Einmal schaute ich. wäher einer solchen aualdollen Rede, til-er den Tisch HerrnTrimbleisSohn an,und esschien mir, als betrachte er mich ebenfalls, oder-Nil man-s, wegen seinem Schielen, nsie recht wußte, wohin er blickte. Je doch, ich machte ein Zeichen mit ldem Ellenbogen gegen meine-n Nachbar, das bedeuten sollte: Stoßen Sie doch Ih ren Vater leise an, damit er aufhöre. Und richtig, der Sohn treat es, so daß der alte Herr aus dem Konzept tcrm und plötzlich »Am-sen« sagte. Was er später seinem Sohn gesagt haben mag, weiß ich nicht, aber da er ein iooialer Geistlicher war, wird die Strafpredigt so schlimm nicht gewesen sein. Wir Miether aber, wenn wir zur Zeit erfuhren daß der Herr Pfarrer erscheinen werde, tam an jenem Tage imsmer sehr spät zu Tisch. Her-r Trimble san-g einen ganz an ständigen-, aber durchaus uwkultsivirten Bat-iron; besonders war das Atheme holen, mitten in einem Worte, eine ständige, unablegbare Gewohnheit, die mich zu manchen Grimassen Ver-leitete Fräulein Mollie sang eben-falls unsd spielte Alavier. So slam es, daß an reanerlschen Sonntag-Abenden (be«i schönem Wetter ging man zur Kirche) daheim Choräle, sowie Moudy und Sancky Lieder gesungen wurden, zur großen Erbauung von rrn und Frau Carleton und zum En ehe-n einiger an derer Hausbewohner. « Neben ihrer Frömmigkeit waren Herr und Frau Carleton auch stritte A·bstinenz-Gläubige; »deshalb wurden die Herren, welche spät nach Hause la men, scharf in’s Ver-hör genommen Eines Morgens früh, —- etwa um drei Uhr —- hörten die meisten von uns Herrn Trimble die Treppen hinauf stolpern und im vierten Stockwerk, wo sein Zimmer lag, die Thüre schließen, Etwas blaß, aber lächelnd. wie wen-n nichts vorgesalletii wäre, erschien- er uun acht Uhr am Frühstückstisch Aber herr und Frau Carleton trugen ernste Gesichter zur Schau, und nach einer singen Pause srug die Hausfrau würde vo : »Me. ·Trim«ble, warum kam-est Sie in der vergangen-en Nacht so spät nach hause?« »Ob, haben Sie mich gehört? Ich versuchte- iehr leise auszutretesnx »Aber allerdings, einig-e der Treppmstusen knarren ganz abscheulich.« »Bei Tage knarren die Stufen nicht« antwortete Frau Carleion sirenm «man hört sie nur in der stillen Nacht. denke, Sie haben das ganze Haus me weckt.« »Das tilyut mir sehr leid, aber es war nicht meine Schuld, daß ich so spät — oder so srith —- heim tam«; ich hatte ein nz smerlroüvdiges Erlebrriß.« un schauten wir ihn Alle an, denn seine Erlebnisse waren meist sehr nn terhasttend, und so ausgemuntert, fuhr er fort: Ich ging weitem Arm-d. zwischen zehn und elf Uhr, die süinste Abenue hinan-s unsd wollte eben- sin unsere Stra ße einschmenstem da begegnete ich einem betrunkensn Herrn« »Ein Betrunstenesr ist tein Herri« (gentleman), schaltcie Frau Catleton em. »Er konnte sich nicht mehr auf den iißen halten, tlammerte sich am vmirs st und bat mich, ihn zu einem- Wagen s zu sit-bren. Jch aeleitete sihn nach! Broabway zum St? James soviel, woj immer so viele Wagen stehen, unsd schosbs ihn mit hülse des Kutschers aus eisan Sid. Aber er ließ mich nicht los, san-I der-n bat mich, ihn heim zu bealesitenu Nun ich bedauerte ihn und seßte mich neben ihn. Sobald wir fuhren» siel er in seine Ecke zurück und schien zu« schlafen. Jch selbst bsieb ganz still. Vor einem- Haus in der sachtzehnten Straße anFelasngt bess en Nummer er uns bezeichnet hatte, stieg der Kutscher vom Bock und machte den Schlag auf. Der H . · . der Mann steckte den Kopf hinaus und frag: »We- tsinsd wir?« »Jn der achtzehnten Straße, vors Jhrem Hause« ; »Hier wohne ich nicht," potestirte er.j »Ich sagte achtzigste St-rasze·" Nun wurde der Mischer böse und verlangte bezahlt zu werden, ehe er wei ter fahre· Mein Begleiter zog eine Fünf Dollar-Note aus der Westentasche und sagte: »Hier fahren Sie uns nach der achtzigsten Straße Wiedetum schliefen wir ein, Jeder in seiner Ecke, bis »wir en dlich am zwei ten Ziel ankangteri. Der Mann then-ach tete die Gegend durch die geöffnetetWa genthiire und sagte dann: »Mein Haus steht r nicht hier. Was siir eine Stra e ist dies?« »Die achtzigste,« antwortete der Kut scher und ich ungedutdig. »Die achtzig-ste! Oh« meine Woh nung ist in der achtundachtzigsten Straße. Jahren Sie uns dorthin, Kutscher.'« Aber Lenterer estlärte, er thue es nicht ohne zwei Dollars Zugabr. Kalt blütig zog »der Unbekannte zwei Silber dollars hervor und überreichte sie dem Rosselenien Ehe wir weites fuhren, erklärte ichs sehr bestimmt, daß ich nicht mitgeben würde, wenns er uns abermals täusche; und der Kutscher fügte hinzu, er würde uns Beitr-e svor der nächsten Adresse asus’s Pslaster setzen, ob es nun die rich tige sei oder nicht. ,.Also,« schloß er, geben Sie mir Ihre Nummer genau an, denn- sxsveiter fahre ich nicht« Da brach mein Gesährte in Thra nen aus und sagte, er wohne positiv in der einshundertunsdachteni Straße; die Hausnummer blieb immer dieselbe. Wir fuhren dahin-; der Kutscher hieß uns Vor genanntem Hause ausstei gen, dann fuhr er rasch davon. » ben Sie einen hausschlüsselZI « c»». ; .... , Nach einigem vergeblichen Suchen entdeckte er inn. Jch steckte tshn zwä felnd in’s Schlüsselloch, aber mein Verdacht war unbegründet, die Thür öffnete sich. Nun wollte sich den Mann verlassen, aber er flehte so dringe-Id, ich möchte ihn zu Bett bringe-n, daß sich thut den Willen that und ihn erst ver ließ, als er eingeschlafen war. Sie be greifen nun," schloß Heer Trttnble, sich an Frau Carleton wendend, ,.warum ich so spät heim tam.« Mein-ern schönen, warmen Nachen-It tag taan Herr Trunle von Kopf bis zu Füßen weiß gekleidet, in den Patlor, swo Eintae von« uns versammelt waren und erzählte unt-, daß er eben tm Be arjsse set, einen neuen Dann-see zu be suchen, der am Fuß »der vierzehnten Straße ausgestellt fest. Wir wünschten sichm viel Vergnügen und er entschwand unsern Blicken. Gerade vor dem Abendessen. als wir abermals im Parlar verweilten und aus das Zeichen warteten, das uns zu Tisch rufen würde, tsam unser Luxusge nosse zurück — aber in welchem Zu stande Sein schöner, weißer Flaum an ug war bestaubt, geschwäezt, zer rt en, kurz in einem trautigen Sta dturn »Sind Sie vom Fahrrad gefallen, Mr. Trimtblet« wurde er gefragt. Er aber schüttelte den Iton und lief djefniichste Treppe hinaus, indem er ne : »Ich erzähle Ihnen mein Unglück nachher.« Als er dann, aainz unwlletdet sehr spät sich zum Essen shtnsetete, wurde er von alle-n Seiten AernZL mitzutheis len, was skhnt zugestoßm sei. Er ließ sich auch nicht lau-ge bitt-ein unsd berich tete Zehen-dei »Ich begab mich an Bord des Dam Pfers, wie ich Ihnen bei meinem Fort ben gesagt hatte. Es waren viele Be Ichn da, aber Niemand den ich kannte. So schaute ich michdenn allein um uwd ab viel Schöms Und Jnterefsatntes. ch ging überall hin und betrachtete Alles recht genau. Da tarn ich zu ei ner Oeffnu , hinter welcher eine ei serne Rutf lyn in- die Tiefe führte «Aha, dachte ich, da werden die Kohlen Hin-unter befördert und ich stieg hinein, indem ich mich asrn Rand festhielt, uzn besser hinab-blicken zu tönnem Aber meine Füße glitten aus, ich konnte mich nicht länger halten, sauste abwärts und fiel sehr unsanft auf die Kohlen. Na türlich probirte ich wieder hinaufzu tlettersn, »denn ich fah keinen anderen Ausgang in der Finsterniß, die dort unten herrschte. Aber das war nicht leicht, denn die Bahn, reich-te nicht bis zu den Kohlen hinunter, ssondern war in Kopf-hohe abgeschnitten Hinauf fchroingen konnte ich mich schon, aber mich festzuhalten gelang mir nicht. Da verfiel ich aus die Idee, bie Koh len gerade unter dem Ende der Bahn anzuhäufen und dann den« titnsstlichen Berg zu ersteigen. Sie wissen, es swar deute ein- her er Nachmittag; ich schwitzte basle — . Der Arbeit. Als ich nun den Haufen hoch genug schätzte, lletsterte ich hinauf; er fiel aber unter meinem Gewicht gleich wieder zusam men und ich mußte von vorn anfan wn mass-Un syst-festst- »I- has-. esva fünfmal, aber es war mir unm« l-ich, den- Hiigel solid herzustellen. s konnte ich auch viel thun, da ich nur meine Hände hatte? Ja, wenn ich eine Schaufel gehabt hätte! So stand ich denn ganz verzweifelt da und wunderte mich, wie ich wieder hinaus kommen würde. Von Zeit zu Zeit rief ich sum hüle aber meine Stimme drang nicht zum Schacht hi naus, sondern verhallte in dem Koh lenrasum. Endlich fiel mir ein, Kohleustiicke zum Schacht hinauszuwerfen Manche rutschten swieder herunter, einige aber logen hinaus, und steh da! Plöslich verdunlelte sich das Loch oben und eine grosbe Stimme schrie: »Wer ist da un ten « »Ein Besucher«, antwortete ich, »der hier hinein gefallen ist.'« Wer Sprecher verschwand, aber nach einer Weile kehrten zwei Männer zu rüclz sie warfen mir das Ende eines dicken, getnoteten Strickes zu und ich lletterte mühsam daran empor. Als ich durch das Loch hinaus-kroch, sah ich wenigstens fünfzig Personen, die es neugierig umstanden, und im Hintergrunde befand sich der Aapitän mit einigen Damen. Alle lachten als sie mich erblickten; ich sash aber auch da nach aus! Meinen Anzug haben Sie selbst gesehen; meine Hände waren ganz schwarz und da ich unten so sehr ge schwitzt und mir das Gesicht mit mei nem rusigen Taschtuch abgerieben hatte, so können Sie sich meinen Anblick den en. Der Kapitän kam aber sehr freund lich, obwohl lächelnd, auf nrich zu und sagte: »Der Sie-ward wird Ihnen zur Reinigung behülflich sein« »Die ganze Geschichte kostete mich fünf Dollars an Trinkgeldern'«, seufzte Herr Tr-i:cible, während wir vor Lachen das Essen versäumten. Zuweilen brachte Herr Trirnble den Sonntag bei seinem Vater im New Jersey Pfarrhaus zu nnd wenn er dann atn Montag zu uns zurücktehrte, so hatte er meist etwas besonderes zu er zählen. So fragten wir ihn denn auch ein mal nach einem seiner Ansslüge: »Nun, Mr. -Tri-rnble, was haben Sie gestern in New Jersey Schönes erlebt I« »Es ist mir schlecht, sehr schlecht er gangen; ich habe meinen Vater bitter erzürnt.« »Ihr-en Vater erzürnt? Das ist doch taurn möglich. Er ist ja gütig und nachsichtig.« »Ja, sehen Sie, das insg so zu. Jch war am Morgen zur irche gegangen und hat-te meinen Vater predigen hö ren. Das war natürlich meine Pflicht und Schuldigteit. Er sieht mich immer gern dort and das-m behauptet er«, (M—r. Trimble s te dies imit einer Erinnyen-day na Fräulein Mollie) »daß ich beim Kirchensesang nützlich sei. Am Nachmittag war wieder Got tessdiemst, aber die reine Lust, die grü nen Bäume das Zwitschern der Vögel, die schöne iLawdschasL das war Alles so verlackend, wenn man die Woche hin durch in- der Stadt eingeschlossen ist« daß ich nicht widerstehen konnte. So bald mein-Vater unt dieEcte verschwan der war, atng ich in iden Stall, schierte das alte Pferd an, spannte es vor den kleinen Wage-n Origng untd fuhr da von. Jch sage Ihnen, es war herrlich! iAlS ich nun so die Landstraße ent lang rollte, sah sich zwei mir ganz unbe kannte MäVchM die spazieren gingen. Sie schen so nett aus in ihre-n frischen. hellen Kleidern, so vergniisit und le benser, daß ich ern-hielt nnd sie’srng, F ob ssie eine kleine Spazierfahrt machen wollten. Sie ierten sich nicht lange, sondern stiegen Flint ein. Wir drückten auf zusammen werd ich lutschirte lusti weiter, wicher sich mir von den zweit Frauenzimmern alles Mögliche erzäh len ließ. Da, bei einer Biegung des es, begegnen swir zwei anderen Mii , Freundinnen der IErsteren, unsd diese bestehen dar-aus« daß die Andern auch mit-fahren Nun können Sie »sich aber leicht vorstellen, idaß in unserm Wagen kein Platz mehr war. Jedoch, ich wollte nicht gern tin-böslich erscheinen, und so sagte ich, mir können er versuchen. Natürlich saßen die Mädchen toie Häringe auf einander. Jch selbst nahm nur etwa drei Zoll Sitzplatz rin. So fushren wir weiter. Die Mädchen schwatzte-n und lachten und schrieen untereinander-; sie beküm merten sich nicht mehr viel um mich, und ich hatte genug zu chan, mein Pferd ordentlich zu leiten, nm nicht in einen Graben geleert zu werden. Jch war auf einer anderen Straße wieder zurückgefahren nnd sdachte die Mädchen an einer gewissen, mir be kannten Stelle abzuladen, sdenn so konnte ich nicht irrt-Dorf erscheinen. Wer aber beschreibt mein Entschems als plötzlich! mein Vater ans einem; Pfad heraus aus die Landstraße tritt?j Er wollte nach sdernNachinittagsgottes- T dienst einen Kranken besuchen. ( Die Mädchen tannten ihn sehr wohl( und glitten, so rasch es ging, zum Wa- ; gen innen-T denn user-willkürlich hatte ichi angehalten Sie liefen davon und ließen mich allein mit meinem Papa. der stillgestanden swar san-d gar nichts sagth sonder-n mich-tmr«anslzlickte«.« »Von sicq iuuy Twyoene Ivug m) zer knirscht. »Nein, geh nach Hause und warte dort auf mich,« antwortete er »Sie können sich sdewien«, schlaj Herr Trimble feinen Bericht, »daß mein Va ter wenig erbaut war von sder Gesell schaft, die ich aufgeiesm hatte kund von meinem fündhaftan Treiben an einem Sonntag Nachmittag. Das sagte ers mir denn auch nach seinerhetmckehr und. fügte hin u, ich wisse wohl igut gutqu daß sein ferd am Sonntag niema s; gebraucht wenden dürfe-»Ich bin noch« ganz betrübt, wenn ich an sseine vor wurföoollens Worte -dMie.« Dabei sah 1Herr Triimble uns halb lachend, halb wehmäthig an, oder viel-z mehr es schien einem Jeden von tin-H als ob er den- Nächstsiymden Mücke. Wir alle lachte-n, aber Frau Catleton sagte würdig und tadelnd »Ihr Vater hatte Recht zu zürnen. Wie iantn man den Sonntag so entheiligen.« Herr und Frau Carleton, Mollie PolhemmT Herr Trimble, die anderen Hausgenossen, das Haus in der acht undziwanzigsten Siraße und alle diese Gesetz-Echten fielen mir wieder ein, denn gestern erhielt ich esine Einladung wel che folgen-dermaßen lautete: Herr und Frau Charles C. Carleion wünschen Jhte Gegenwart bei der Vet mählung ihrer Nichte Mary Catleton Polhemus mit Verm sJeremiah Zeinl-l lon Trimble, Mittwoch, den 24. Juni, um 12 Uhr, in der Methodisien-Epis topal-Kikche, an der Ecke von Madison Avenue unid 28. Straße, New York «—- —·-- (- M——---s-——— Eine Meer-fahrt Novellette von L. Elster »Wollen wir heute nicht eine Fahrt noch Artona unternehmen, gnädi e Frau? —- Wie ich heute Morgen e - ren habe, machte der Dei-Aste »Niigen« von Stettin aus eine rgniigungs fahrt nach Akkona und legt um zwei licht hier in Saß-ais an. s ist then liches Wetter zu einer Seesadrt—sehen Sie nur das blitzende Meer, die schäu menden Wellen !' Er deutete mit der Hand auf das weit-hin sich erstreckende Meer, das in lan en Wogen ge en den Strand von Sn nitz heranrauFchte urvd mit dum pfem Brausen an den weißschimmern den Kreidefelsen emporbrandete. Der ernst blicken-de Mann mit dem geistreichen Antlitz, das jetzt die Sonne und Luft der See seicht ebräunt kat ten, und die schöne junge rau, um de ren schlanke Gestalt sich das weiße Ge wand in weichen Falten sschm-iegte, das prachtvolle aschdlonde hear aufgelöst über die Schulter deeckdhiin end, damsit es nach dem eben beendeten de in der Morgensonne trockne, standen aus dem äußersten Ende des schwankenden Ste ges, der, eine Fortsetzung der Strand promenade bildend, sich an- den Kreide selsen von Saßniy entlang weit in die See hinaus erstreckt. Die großen tief-blauen Augen der jungen Frau its-meisten sinnen-d til-er die wogende See und schienen sich in die nebelt-laue Ferne des Horiwa träu mend zu verlieren Um ihre Lippen schwebte ein leichtes, tausin bemevlbarez Lächeln, wie ein verlor-mer Sonnen strahl durch das Laub brechend, zitternd und schüchtern eine eben erbliiishte R umtost unsd umschmeichelt. Dann man-den- sich ihre Aug-en lang sam dem Herrn an Iihter Seite zu. »Sagten Sie nicht, Herr Doktor, « sich der Wellenschlag des Meeres zu ve « stärken scheine unsd »wir stürtnis Wetter bekommt-n wündenT« Esin Lächeln flog über das Gesi-. des Herrn. »Fürchten Sie sich vor - -«" Wellen des Meeres, gnädige qu?« — »Ich fürchte mich nicht, aber . . . .« »Aber es ist unangenehm bei start Wellenschiag »aus »der See. Sie ha recht, gnasdtge Frau — verschieben « unsere Fahrt.« Ein leichtes Noth stieg inihren Wa gen empor, sie sentte die Auge-n u , entgegnete in leichter Befangenhei » »Dennoch möchte ich es wag-en —- ich er warte Bekannte mit dem ,,Riigen« » heut-e Morgen empfing ich den Brief . . »Ihr Vetter? der Rittmeister v Heckendorff Z! « »Ja« mein Herr Doktor, der He Rittmeisster von Heckendorssi — J"« Ihre Neugierde nun befriedigt?« s »Es war nsicht Neugierde, gnädi j Frau . . . ." »Nur ein wenig Eifersucht, gestehen-« Sie es nur! — doch es ist Zeit, daß heimtehre,« setzte tsie dann rasch hinzu, scheinbar in der Absicht, dem Gespräch-« eine andere Wendung zu geben. »We den Sie mich begleiten?« »Wenn Se gestatten, möchte ich m"- » hier verabschiedem Jch wollte jene Felsen, von den schäumenden Wie-« u«m-roallt, stizziren —- heute scheint m z die richtige Stimmsung." »Nun denn — adsieui — Aber ver gessen Sie nicht« heute Nachmittag u ; , 2 Uhr am Dampser . . . » »Also ich darf mittsashrem2 Trotz de-v - Herrn Rittzneisters . . , " »Wenn Sie mich nicht erzurnen wol- f len, so seien Sie piinsttslich zur Stelle —- — trotz des Herrn «Rittmeisters.« Sie reichte ihm lächelnd die schlanke weiße Hand, sdie er rwsch ergriff und an . sdie Lippen zog. Ihr Auge ruhte mit : warmen Ausdruck auf seiner leicht ge- . beugten Gestalt, dann löste sie ihre- « Hand sanft aus der seinigen, nickte ishm noch einmal freundlich lächean zu und-« schritt Ieicht und sicher den schmalen, schwankenden Steg entlang, ans dessen Pfeilern die tWelle schäumend empor spritzten Eine Weile schaute Ider Zurückblei- - sbende mit sinnen-dem Blick der schlan ten, zierlich-trästigen Frauengestalt » nach, bis ein Felsenvorsprung sie verbarg. f Dann seufzte er leise auf unsd wandte s sich dem Meere zu, seen Stizzentbuch zur-« s Hand nehmend. Aber dieArbesit wollte- ? ihm nicht gelingen-, mißmuthig schob er das Buch in die Tasche zurück. Dann suchte er sich in dem Steingeröll des Strande-B ein dicht am Meer gelegen-es Felgstiict aus, setzte sich daran und-« starrte triiden Auges auf die weithIn rollende See. Welch ein Thor swar er, hier seine Zeit zu oerträumeni Dabei-m harrten die Samml-un-gen, die er von seiner les ten großen Reise zurückgebracht, der Ordnung uwd der wissenschaftlichen Bearbeitung. Nur wenige Tage der Erholung hatte er sich auf dem meer umrauschten Rügen gönnen wollen, und jetzt hielten ihn die blauen Augen und die blonden Locken Frau Man-das schon seit vierzehn Tagen fest in Saß nsisz, und er vermochte lsich nicht loszu reiszen aus den Banden, welche die An munh der jungen schönen Wittwe unt sein Herz geschlungen. Er war mit ihr im Hotel Fuhren-berg« an der Table d’hote zusammen-getros fen. Jhr Liebreiz, ihre schelmische Lau ne hatte den ernsten, stillen Gelehrten angezogen, entzückt, und doch mußte er sich sagen, dasz seine sLiebe hoffnungs los war, denn ihre Clharaltere schienen zu verschieden, usm für einanider ein dauerndes-, tiefere-Z Interesse empfinden zu töninen. Sie liebte die Heiterkeit, den ü«bersprudelnden Scherz, er ivar ein stiller-, ernster, zurückhaltender Mann, dessen naturwissenschwftksäche Studien ihm teine Zeit gelassen, die lsiebenewiirs digen Gatanterien des Lebens, der Ge sellschaft zu pflegen. Beim Landri Tennis - Spiel, das sie leidenschaftlich betrieb, stand er stumm zur Seite; er verstand das Spiel nicht; wenn Frau Wanda auf den Soireen sich der iu gendlichen Freude des Tanlzeä hingab, mußte er abseits stehen, er ontnte nicht tanzen, jeder ritterliche, gesellschaftliche Sport, den sie liebte, iwar ihm fremd, und ost scherzte sre über seine ernste Pe danierie in gesellschaftlicher Beziehung: Ihr Ideal schien die männliche Kraft, die vor keiner Schwieriyteit zu rückschrecttir. Wie hatte ssie iihn geneckt, als er -sie«war.nte, sich dem schwantenden . Fischersahrzeug anzuvertrauen, als er. besorgt um sie war, als sie einst an dem steilen Felsen der Miste empontletterte und leck auf dem Gipfel ides Felsens stand, mit dem Tuch wie zum Abschie « einein Dampfer wintend der drüben aus der Höhe der Arban in We dunkel-J blauen Wellen tasuchtet Was half es ihm, daß er weite ge