— « Die Liebe ans Stelzen sen It v. sodann q. «Doch lebe sdie kleine Hellrnuth und sein-Urahn Wut Doch! . . . ." Wir hatten gerade die Gläser nieder geletn mit dass-c wir auf das Wohl mrseres greifen Wirthes und seines am Morgen getausten Urenkelchens ange npßea han«-; das leise serv-gern dest» Krhstalls schwirrte noch durch sdent Saal. iDer rüstige Siebziger Ehatte’ nnsstvacker Bescheid gethan; jetzt ließ er Einen langen, eisgrsamen Bart durch die « er gleiten und dlsinzelte schelnrisch vor ich hin. » , ja, liebe Freunde, hoch lebe der kleine Hellmuth!« nahm er msit seiner etmas greisenhaft dünnen Stimme das Wort, »und idaß er überhaupt lebt, ist das logisch falsche und das einzig rich tige Resultat ein-es Experi·ments, bei dem ich mein und anderer Glück einst freventlich ristirt habe. . . .« Wir saßen ganz still. Der Diener hatt-e Idas Obst und Dessert fortgeräumt und das kleine dunkelgetäfelte Speise zinnner verlassen Nur noch die Bur gunderslasche in ihrem Korbe ruhte zur rechten rdes Hausherrn. und vor uns standen unsere halb leeren Potale. Un ser Wirt-h ließ die rubinrothe Flüssig keit nachdenklich in seinem Glase rund mn sausen itan fuhr dann ernster fort: »Meine einzig-e Tochter heirathete sriish unsd wurde unglücklich; — ihr Mann sbsrach ihr sast das herz. End . lich gebang es mir, »die Scheidung für sie Er enwirlen und sie und ihr einziges öchterchen zu mir zu nehmen. Lan-g satn erholte sie sich von dem erlittenen Kummer; sie wurde wieder frisch und rosig, und eines schönen Morgens war ihr Rest leer, —- sre war davon geflo en mit einem Anderen: die trüben Er fahrungen ihrer Ehe hatten ihr keinen Finden gebracht. Sie ist bald danach gestorben und das war gut so, denn wer weiß . . . .« Er brach trübselig ab und blickte zum Fenster hinaus in die grüne ungelichtete Wildniß, die das le’ne Haus rings einschloß. ,,Also, die kleine Vertha hatte ich zu rückbehalten und ein verbittettes, alt gegrämtes Herz dazu, das trotzdem nicht an den Leichtsinn des eigenen Blutes glauben wollte, sondern meinte, nur die Welt und die Fremden hätten · Versuchung und Sünde ein schleppt unter meinarmesDach. So chloß ich denn, die Welt und die Fremden aus - zuschließen und floh mit dem Kinde, ;- einetn Knecht und einer Magd hierher in’s Jagdschlößchen, mitten in die - Waldeinsamieit. Sie haben mir ge « klagt, meine lieben Gäste, daß es Jhnen » noch heute schwer würde, den Weg hier her in meine Klausur zu finden, und E doch habe ich in letzter Zeit vielGestriipp ausroden lassen, und die große Scheere hat gewaltig unter meinen Schling « pflanzen gewüthet. Damals sah es hier aber noch ganz anders aus. Ein paar Jahrhunderte mochten vergangen sein, seit mein Ahn dieses Versteck für seine Schäferstiindchen zum letzten Mal betreten und seitdem hatte Nie mand die eichene Thür geöffnet; eine alte dunkle Sage hatte es den zaghaf ien Nachkommen jenes ritterlichen Don Junns hier unheimlich gemacht. Doch mochte er’s immerhin mit der Treue in der Liebe leicht genommen haben-ge baut hatte er ein massibes Haus, und zwei Jahrhunderte voll Sturm und liegen hatten nur dem äußeren Anputz ,"chaden können. So hatten wir es uns «sald in dem alten Neste behaglich ge nacht. Wie eine Dornröschenhecke begann as kräftige, nie gestutzte Buschwerk :ns zu umschließen; aus dem rings mliegenden Sumpf, der ehemals die Dildsäue meiner jagdlustigen Ahnen eherbergt haben mag, wucherte üppi es Unkraut. Ein Knecht und eine Taäd berwalteten schweigend das klei nwesen, versahen unsere Kuh, der sit einen einfachen hölzernen Stall ge irrt hatten, und besorgten die seltenen Jsotengiingr. So lebten wir auf meinem eigenen rund und Boden, zwei Stunden s en herrenbesitze an der großen Ber TM entfernt, ohne daß Hertha sie Ahnung von seiner Existenz hatte » in sie endete die Welt mit den Wiesen hiuHier unserm Pavillon lagen und Wirt rings von Wald einge waren; der Sumpf bildete die W Wie die Welt siir uns so wa Ei Mr ttzdt fiir die Welt; unsere lten uns siir verschollen und Magd plauderten nicht -,. Sie lacheln ungläubig? Ja 1 tage, wo die Polizei in jeden! s· -"-bsguctt, wäre so etwas im! Preußen nicht mehr mög WMXI Ste, Häng wirddicht eenze n un hier isation noch lange nicht so - k- - ist. wie man im deut-! » » «.» Mirimmii . . . . "« i ten uns gegenseiti ver einen kleinen eiten . YM isches Regiment ging es; » is) Asso- ris »Es-;ij )- IUV ht L bei dem alten Polen nun einmal nicht ab. »Jene Jahre absoluter Einsamkeit« fuhr er fort, »sind für mich Jahre hohen Genusses und feelischer Läuterung ge wesen. » ch lehrte hertha, was ich selber wusz e, und im Lehren erwachte auch in mir wieder die Luft zum Ler nen. Hertha wuchs auf zwischen Blu men und Vögeln, in freier Waldesluft, unbeengt von modi chen Sitten: sie ift nie auch nur eine tunde trank gewe sen; sie hat auch nie Sehnsucht nach dem Draußen empfunden. Jch tannte jeden ihrer Gedantm, nnd sie verstand nicht zu lügen. Wenigstens bildete ich» mir das damals ein und pries mein Erziehungsfhstem glücklich, wenn ich sie mi ihren siebzehn Jahren so unschul dig und so strahlend von ihren alltäg lichen Spaziergängen durch den Wald zurücktominen sah, die sie jetzt länger wie früher aus udehnen pflegte. Und dann kam der Lag, — der entsesliche Tag, an dem ich die Arbeit meines hal ben Lebens zusammenstürzen fühlte. Es war ein schwüler Nachmittag im Juli; ein Gewitter stand am Himmel, und ich hatte mich aufgemacht, um mein Kind zu warnen. Jch kannte wohl ihren Lieblingsplatz, einen quer gestiirzten, moosbehan enen Waldes riesen, dessen Krone tief in den Sumpf gebohrt war und drinnen neue Wurzel getrieben zu haben schien. Schon hatte ich vorsichtig den etwas fchlüpfrigen Baumftamm zu beschreiten begonnen, als mein Fuß plötzlich wie gebannt stehen blieb; dor mir in der griin um buschten Gabelung des Baumes, frei schwebend über dem schillernden Sumpfwasser, saß meine Hertha und neben ihr — ein junger Kerl, und Bei de zwitscherten mit einander und schnö belten sich so harmlos, als seien sie mit ihrem lustigen Sitz auch wirklich zu Vögeln geworden. Das gab einen Schrecll »Herr,—wie kommen Sie hierher?!« »Ueber den Sumpf, Herr Baron!« »Unsinn, das ist unmöglich!« »Doch möglich, ich habe einen Stel zenlauf versucht!« Wahrhaftig, da lehnten so ein paar hohe Dinger bis zur zweiten Sprosse mit Schlamm beschmutzt, neben ihm an einem Flsh » ps- Peq «- k,.» k »s3u»ku Ol- Iugy uus v Quem-sung dem neuen Sport gewidmet?« fuhr ich barsch fort. »O nein, Herr Baron, die Stelzen holte ich mir erst beim zweiten Male, als ich sah, so käme ich nicht herüber!« » weiten Male? . . . . Also Sie wa ren chon öfters hier?!« »3ehnmat im Ganzen!'· antwortete stramm und ofsen der junge Sünder. Nun wendete ich mich an meine En kelin. »Warum hast Du mir nie etwas erzählt?« herrschte ich sie an· Aber sie —- that das, was alle Wei ber in solchem Moment thun, seien sie im Geräusch der Weltstadt oder in Waldeinsamteit ausgewachsen: sie schluchzte zum Herzbrechem ohne zu antworten. Jhre Antwort hätte ja auch nichts gebessert. Jch dachte einen Au genblick nach. Die Situation auf dem Baumstamm begann sich zum Komi schen zu wenden. Jn der Gabelung kdas schluchzende Mädchen, daneben ghocb aufgerichtet, mit weitgespreitzten ZBeinen sich mühsam in der Balance k haltend, der hübsche Bursche, und am s andern Ende ich, auf meinen Stock ge s stützt den Weg versperrend. Etwas ; milder begann ich die Unterhaltung s aufs Neue. »Komm Beide ’mal erstiaufs feste H Land.« Damit machte ich Vorsichtig kehrt, und das Paar folgte mir. »So —- und nun, Herr, wer sind Sie eigentlich?« »Kurt von Ebers-buch, Sohn des Herrn von Ebersbach und zu Gund « ried!«« Die Harten llappten militärilch zusammen. Unwillkiirlich athmete ich aus. Es hätte schlimmer ausfallen können! »So, so, des alten Ebersbach Sohn! Freund von mir, Jhr Vaters Würde Zeigt» solche Dummheiten gemacht ha ,,O doch, Herr Baron,« kam es re [ speitvoll zurück, »der Vater hat mir ost »von Jhnen gesprochen. Und da Sie« « uns nun doch ’mal abgefaßt haben, die hertha und mich,« er richtete seine blauen Au n sreimiithig aus mich, umschlang tha mit dem linken 5llrm und streckte mir die Rechte hin — »so eben Sie uns auch in Gotteznamen Zhren Segen; wir haben uns sehr lieb und wollen uns heirathen!" Jch sah, wie meiner hertha Thriinen plö lich oersiegteu und oldiger Son-» ne chein über ihr Qesr tchen huschtexj Ich sah dkn frischen Jungen Mmschm.; dessen Kinderaugen so ernst blickenl konnten, und sah seine ausgestreckte Hand, und da ..... Nun ja, meine Herrschaften, soeben haben wir aus das Wohl des kleinen hellrnutb angestoßen, des ältesten Soh nes von Kurt und herthcn ch habe mich nicht mehr von meiner wein samleit trennen können, aber ich habe ertennen gelernt, daß sie mehr siir »le benömiide Weltfliichti e als fiir frisches junges Blut ta t. nd was die Liebe betrifft: sperrtuge ab durch den tiefsten Sumpf, sie tornrnt doch, und sei es auch —- auf Stelzen2« Die leste Burgunderflasche mußte ihr Strohbett verlassen und unsere Gläser füllen. Unser greiser Wirth brachte den Toast selber aus. Sich rit terlich gegen die Damen der Tafel runde neigend, sprach er schmunzelnd: »Ein-im l’amore!« W— »Jakob.« Von Wilh Weder. Der Buchhalter Reichel war nicht nur ein trockener Zahlenmensch, fon dern auch ein eisriger Natursreund. M » solcher streifte er oft in der Umgebung E der Stadt umher, wo er jeden Steg und Weg kannte. Daß ihm da hin und wie der Abenteuer zustießen, war nicht eben verwunderlich, und Herr Reichel konnte hiervon »was erzählen«, obgleich er noch keine große Reise gemacht hatte. Ci ner der schändlichsten Streiche aber, der ihm je gespielt worden war, war der folgende: Reichel kehrte bei einbrechender Däm merung von einem seiner Spaziergänge durch den Stadtpark nach Hause zu rück. Er schritt gemächlich die Pappel allee entlang, als aus einem der Bäume ein dogelartiges Geschöpf herunterge flattert kam und gerade vor den Füßen des Spaziergängerö zappelnd liegen blieb. Jn einein Anfalle von Mitleid hob Reichel das Thier auf: es war ein junger Rabe, der aus dem Neste gefal len war und sich beim Sturze den Flü gel verrenkt hatte. Das Thierchen konnte während der Nacht nicht hilflos arn Wege liegen bleiben, es wäre sicher eine Beute der Katzen geworden. Rei chel saltete sein Taschentuch auseinan der und wickelte die Carricatur von ei nein Vogel sorgfältig hinein. Dann trottete er weiter und überlegte die Si tuation. — !.Lt m-k!L-- -!...-- : ----- « St tvuk jkpr MIIVIS unt-- Henker-u Raben, das war klar; also so eine Art Rabenvater. Da er sich der grbßten Unverheirathetheit erfreute, war das ein ganz stilooller Anfang. Außerdem hatte er nur die Auöeinandersehnng mit seiner alten Wirthin zu überstehen, und das würde er schon fertig kriegen. So befestigte sich sein Muth mit jedem Schritt und das behagliche Gefühl überkam ihn, ein gutes Werk gethan zu haben. Nach der Ankunft in seiner Woh nung ging er zunächst daran, den ver letzten Flügel des Thieres zu curiren Das gelang iiber Ermatten glücklich und »?akob«, so hatte Reichel den Ra ben so ort getauft, unternahm die er sten täppischen Hüpfversuche, die seinen Besiser veranlaßten, sämmtliche frei stehende Gegenstände in die tiefsten Tie fen der Schränke zu versenken. Sonst verlief die Nacht ziemlich ruhig. Aller dings wurde Reichel durch ein arges Gestöhn und Geplätscher bald geweckt und kam eben noch zeitig genug, um Jakob aus dem Waschbecken vom Tode des Ertrintens zu retten. Das geäng stigte Thier stolperte hieraus in den Ei mer und das Rettungswert mußte von Neuem begonnen werden. Endlich fand Jakob in einer Sophaecke Ruhe. in wel cher er sich aber derart unanständig be trug, daß er aus einen alten Schlafrock ausauartiert werden mußte. Am nächsten Morgen kam der Kampf mit der Wirtbin, welche mit dem ,,sck)ä bigen Beest" der Großmama des Sa tans ein Geschenk machen wollte. Mit ruhiger Wurde verwies Reichel der zür nenden Frau die lästerlichen Reden, während Jakob auf seinem Schlafrock hockte und die Wirthin tiickisch anblin elte.- Schließlich kam es zu einem Friedensfchluß: Jakob blieb das-haus thier seines Beschützerå und die Wir thin sorgte siir angemessene Verpfle gung. Nach wenigen Tagen ging mit der Vogel-Carieatur eine wesentliche Ver änderung vor: die Brust wölbte sich, der unfätrnliche Leib trat zurück, die Beine begannen fest und sicher aufzu kreten und an Stelle der ruppigen Kiele traten echte und rechte Federchm Als einige Wochen in’s Land ge angen wa ren, war Jakob zu einem chtexem plar seiner Rate ausgewachsen. Das » Gefieder war von glänzender Schwär ;ze, es knisterte ordentlich, wenn man darüber hinstrich. Man hatte ihm die liigel etwas gestutzt, aber das hinderte eine Bewegungsfreiheit durchaus nicht. Mit seinem n verband ihn eine in-» ni e Freund chaft, auch das Verhält ni zur Wirthin hatte sich erträslich ge- » staltet, obgleich er dieser mit orliebe allerhand Possen spielte. Jn der Rach- I barschaft kannte man Jakob auch chonl und wenn er auf der Fensterer ng saß und sich sonnte, wurde er ohne Un terlaß gerufen. Hakobtk tönte es von rechtsund links, von oben und unten. Das ließ aber Jakob sehr kalt, er rührte sich nicht von der Stelle und nur wenn l AI ein fürwihi er Bengel ihm den Finger hinhielt, t ilte er einen kräftigen Schnabelhieh aus. So wuchs Jakob in allen Ehren her an und zeigte immer bessere Laune. Das letztere konnte man von seinem Besitzer leider nicht sagen, der schien immer grämlicher zu werden. Jeder ahgetissene Knopf, jeder schlecht gepliit tete Kragen gab ihm Anlaß zu einer langen Predigt. Neichel schien nervös werden zu wollen, denn es ärgerte ihn die Fliege an der Wand. Als er nun ar eines Tages über das »schauher gaftesliirthshausessenn und das «lang weilige Kneipenleben« zu raisonniren begann, wußte die Wirthin, was die Glocke geschlagen hatte. »zakob«, meinte sie zu dem schwar zen esellen, »dein herr ist krank, er ist augenscheinlich verliebt und das ist » schlimm«. Jakob nickte und ließ ein zu fftimmendes Gekrächz ertönen. Inzwischen hatte Reichel schwere Sorgen. Das Junggesellenleben be hagie ihm wirklich nicht mehr, und als er gar einen Anfall des Zipperleins zu überstehen hatte, galt ihm das als eine Warnun , um nicht mehr län er zu zö gern, fon ern Ernst mit dem irathen zu machen. Ueber die Petsonenfrage existirte bei ihm längst kein Zweifel mehr: die blonde Grete, des gegenüber wohnenden Kaufmanns Grbhard Töch terlein, konnte et sich ganz ausschließ lich als seine Hausfrau denken. Leider aber war der Beiden Bekanntschaft nur eine sehr oberfliichliche. Man grüßte sich höflich, wobei er ein wenig, sie sehr roth wurde, wünschte sich guten Tag und guten Weg — damit war’s aber auch vorbei. n.,--c c-41- L-- t::f.l- M--I.«-·Il--:I. Juli-U UUUC UUI sub-u »k·qusesuo schon längst mit stillem Verdrusse be merkt. Jn philosophischer Ruhe saß er auf seiner Fensterbriistung und blinlte hinüber zu Gerhard’s. Die blonde Grethe saß am Fenster und stickte und der alte Herr ging im Laden auf und zu. und die Lehrlinge hantirten in einer finsteren Ladeneele an einem gewalti gen Fasse herum. Der eine hatte eine ampe in der Hand und der andere klopfte mit einem Holzhammer einen Spund in's Faß· Da schlug es gerade wölsx Grethe stand aus, öffnete das nster und deckte im Nebenzinrmer den Tisch. Es wurde zum Mittagessen aufgetragen, Papa gerufen, der wieder den Lehrlingen llingelte. Der eine that noch einen kräftigen Schlag, der andere stellte eilsertig die Lampe aus den Boden und bald saß Alles beim Essen. Noch einmal warfJakob einen schläf rigen Blick in den Laden. Da fah er zu seinem Staunen, daß aus dem Spund des Fasses eine llare Flüssig teit herauslies, der unachtsame Lehr ling mußte das Schließen des Spundes oerabsäumt haben. Wenn ein solches Tröpfchen vom Boden emporsprißte und das Lampenlicht erreichte, leuchtete Zes immer hoch aus. Jakob stutzte ob jdieser außergewbhnlichen Erscheinung ! Er ließ ein warnendes Gelröchz erth s nen. Niemand hörte es. Das unaus gesetzte Aufleuchten blendete das Thier, J es wurde immer unruhiger und immer ierregter. Plötzlich war es mit einem Satz auf der Straße, über welche es Ischreiend und krächzend hüpfte. Nun « ein rascher Anlauf und hopp war Ja z tob in Grete’s Zimmer. Mit furchtba Hrem Geschrei und mächtigem Flügel schlag alarmitte er die kauende Gesell schaft und erreichte mit elegantem I Sprug die Ladenthiir, als ihn Papa zGevhard greifen wollte· Kaum aber x hatte dieser die Schwelle überschritten, Z als er mit gellendem Angstschrei vor wärts stürzte: aus dem mächtigen.Pe troleumfaß schoß ein Strahl auf den j Boden . . . . wurde der Spund noch et was vorwärts gedrückt, dann erreichte der Strahl das offene Licht der Lampe und dann . . . . Papa Gebhard riß mit Blitzesschnelle die Lampe empor und drehte den Spund ab. Inzwischen waren Grete und die Lehrlinge herbei gelommen, und es brach über die Letz teren ein böses Strafgericht herein. Jakob aber saß auf dem Ladentisch, aröhlte vergnügt und hüpfte von einem Bein auf das andere. Er wurde später wieder in’s Eßzimmer hineineornpli mentirt und hörte, wie Papa Gebhard ein Langes und ein Breites von ihm erzählte. Als dann Grete erklärte: »Buchhalter Neicheks Jakob,« sprang er auf deren Schulter und zu te sie am Ohr. Da sah er zu seinem taunen, ? daß eine heiße Blutwelle Gesicht und J Nacken des Mädchens mit brennendem Rath überåoß » Gegen bend wurde Jakob wieder uber die Straße transportirt, zugleich aber für seinen Herrn ein zierlichess Briefchen aufgegeben. Als er das ge lesen hatte, that er sehr zärtlich gegen Jakob, der mit einem geradezu opulen ten Nachtmahl bedacht wurde. Seitdem konnte lob vom Fenster aus sehr oft bemer en, daß sein herr den Papa Gebhard sehr oft besuchte und sich mit Grete unterhielt. Die schlechte Laune schien zudem von Herrn Reichel gewichen zu sein, er lachte und ang, daß es nur so eine Art hatte und eine Wirthin hätte sicher kein böses Wort gehört-selbst wenn alle Kniipse von den Bleinlleidern abgerissen gewe sen wären. »Na ia,'« meinte diese beim Abstüuben einmal, »ich hab’s ja gleich - esagt —- verliebt war der Herr. Nun scheint ja die Sache in Zu zu kommen. Du wirst bald ’ne Hausfrau stiegen, Jakob.« Der blinzelte vergnügt, denn er bildete sich ein, dass die b ondr Grete die-Hausfrau sein werde und mit der würde er sich schon vertragen. Wenige Wochen später brachte herr Reichel in seiner Westentasche zwei Etuis mit nach Hause. die er vorsichtig . öffnete und aus den Schreibtisch stellte Als ein Sonnenstrahl ins Zimmer fiel, blitzte s hell auf aus dem Etuis, so daß Jakob unwillkürlich die schwarzen Augen schließen mußte. Dann aber zog es ihn mit unwiderstehlicher Gewalt Napoleon der Erste über das menschliche Glück. In sden vor Kur-zum von F. Mas son «herausgegabenen, ibis dahin unbe tannten Schriften Napoieon’s l. «Na— poleon inconnu. papier-s inedits 1786—1793’ (2 Bldr. Paris, Ollen dorsf) ist die im Jahre 1786 Von dem damals 17jiihrigen Premierlieutenant Bonaparte verfaßte untd praisgekriinte Beantwortung Eder von der Astademie zu Lyon gestellten Frage: »Welche IWahkheiten und welche Cmpfindunizen muß man den Menschen szu ihrem Glück arm meisten eingrägansTizusm ersten Male vollständig veröffentlicht worden. Etwa nur der Idritte Theil dieser Schrift, die wegen ihres Verfassers wohl der Ver gessenheit entrissen zu werden verdiente, ist seit dem Jahre 1821 bekannt gewe sen. Vom nsychologisfchen Gasichts puntt aber erwecken die Weg-weisen »welche der spätere geavckltige Erd-derer für das Ziel Edes menschlichen Glückes in seiner Abhandlung aus-gepflan«zt hat, um so größeres Interesse, sweil ssie alle nach der Nichtun des inneren Frie dens, der Genüg« amteit und der ge heimnißvollen Frei-den inniger Natur anschauung, sowie des häuslichen Glückes hindeuten.-- Fiir unsere Zeit besonders bemertenswerth ist die Art und Weise, swie der Verfasser die über triebenen sozialen hoffnungem die am Vorabend der großen franzötsischm Ne 4tpotlution wie heute die Köpfe der unte ren Klassen vertoirrten, an einem tref fenden Beispiel hell beleuchtetr. n it m». Slll Jung-l Mlqeirurqeiri —;i·iiuiiii, dem es nveder an Aal-eit, noch an Kraft Tons-u tin-d deshalb auch nicht an dem Nötlyigen fiir sich und die Seinen fehlt wird eines Tages vonNeid ergriffen, ais er darüber nachdentt, daß der Grund und Boter rings um ihn her nur wenigen Nichtsthuern gehört, wich rend Diejenigen, welche ivie er selbst die Erde im Schweiße ihres Angesichts »de bauen, nur wenige Quadratsuß Land ihr eigen nennen, oder gar völlig besitz los sind. Jn dem Zwiespalt seiner Em pfindungen und Grübeleien eilt er zu dem Priester seines Dorfes, um ihm gegenüber sein Herz auszzsuschiitten. Der Geistliche such-i seine Begebrlichteii zu dämpsen, indem er ilim sagt: »Gott lenkt Alles, beuge Dich vor seiner Vor sehung. Dieses Leben ist nur eine Reise, und die Dinge hienieden sind nach einer Gerechtigkeit geordnet, die imir Men schen ohne Prüfung anerkennen müssen. Glaube«gehorche, murre niemals und arbeite: das sind Deine Pflichten« — Unhesriedigt von diesem Rath sur Ge niiigsamskeit und Ergedung in sdie gött liche Ordnung des menschlichen Lebens eilt der junge Arbeiter zum Notar, dein klügsten Manne des Ortes, um auch ihm seine Zweifel an der Gerechtigteit ider Vertheilung des Grund und Bo dens zu offenbaren Statt ihm eine Antwort zu geben-, legt ihm »der Rechts geelehrte sdie Testamente und sonstigen glaubiigten Schriststiicke vor, irast deren der Besitz in jedem einzelnen Falle rechtmäßig und unantastbar sei. Vom - revolutionären Geist der Gleichheit Ebe iierrscht, troill jedoch der smit seinem Loos unzufriedene Arbeiter nichts von der Giltigteit dieser Ansprüche wissen und ritst entrüstet aus: »Wie! dastsiird also die einzigen Rechtstitel dieser herren? Die meinigens lsind heiliger, unbestreit baren alkgeineiner. Sie erneuern sich mit meinem Schweiße kreisen mit mei nem Blut, isinsd in meine Rennen, in meinherz ein-geschrieben und unent behrlich siir Meine Existmm Besonders aber ssiir mein M« Dann ergreift er voll Wirth die sUrtkundem schleu-dert sie in’s Feuer und eilt enttiiuscht in seine hütte zurück, iiooer seinem greisen und blinden Vater, den der Tod ver gessen zu Ihr-den scheint, Alles enthüllt, was sein Jnneres so tief erregt. Bei ihm dosst er aus Verständnis-, insdeni er aus-ask »O mein Vater-, so slrin ich atfo zu immer mischten-der Arbeit, zur erniedrigeivdsden Unteriochung ver Idamsniti In der Augustini-ne iwie in »der Kälte U Januar stnird es also nie L mais Ruhe fürnnich geben! Als Preis einer sfolchens Arbeit Yeinesen Andere die Erntrn ein« die-sie dem Schweiße meiner Stirn verdanken.« Mr der Greis, dem die wahre Weisheit unrd idas rechte Stück des Leidens im Laufe seiner lan gen Fahre nicht fresmsd geblieben Ein-d, ltlßt Ich Von M M feines Soh nes gegen das Schick , kdqs ihm stein höhere Stufe auf Ider Leiter sdei wen-sch lichen Dafeing angewiesen W, nicht bethören, sonst-ern weist ihn mit miider Mahnung auf den M der Zufrieden heit zurück. Was lfehle ihm denn, mn giiiellsich Zu Iseini Weder ldie nothwen digen Dinge zum Leben- noch die seine Arbeit verschönernde häusliche Liebe. »Sinsd die Reichen glücklich? Gewiß, mein Sohn, sie können es fein, aber fel ten smsd isie es. Das Glück findet sich am häufigIsien in Deiner Lage, in Dei nem Stande, wo Vernunft und Gefühl sich gesund erhalten. Der Reiche dage gen lebt im Reiche mahiofer Ein-bil dungsckraft, der Eitelkeit, der Sinnes geniisse und phantastifcher Launen. Be neisde ihn niemals, und wenn man Dir auch alle Reichthümer unserer ganzen Gegend anböte, weise see weit von Dit, es ·sei denn, daß Du sie nur annehmen iwsiindessh sum sie mit Deinen Mich-lit gern zu theilen. Eine solche Handlung ; der Groß-much aber kann man nur von )einem Gott erxvakten.« spzln dieses weqpiei »der unzufrieden -heit in den niederen Klassen Xniidste der junge Artillerie-Lieutenant sdie drin ende Mahnung für die Gesetzgeber-, äorge dafür zu tragen, daß sich am un teren Ende der sozialen Kette keine ganz Glentden, ganz Besitlosem sondern klet ne Eigenthümer, tsleine händler und Handwerker hefändem die iniit nicht übertriebener Arbeit ihre Familien er nähren und lleisden könnten. Die ober ste Pflicht des Staates müßte daraus gerichtet sein, daß jeder Bürger Etwas habe. Von der allgemeinen lGleichheit stoiire bei der Verwirklichung dieses so zialen Grundsatzes keine Rede, sda die Lbeiden Enden sder Kette troßldetn so weit auseinander blieben, daß in der Mitte zwischen ihnen die unvermeidliche Un gleichheit unter den Menschen Platz ge nug habe. Jn der lHütte tvie im Palast, mit Fellen oder Seide bei-leiden an dem frsugalen Tische Ides Cincinnatus wie an der üppig besetzten Tufvl des Vital lius könne der Mensch glLicllich sein, aber nicht, wenn es ihm san den unent behrlichsten Dingen des Lebens seh-le. Wir haben schon «heworgehoben, daß der spätere Croberer in dieser Abhand lung aus die innigen Freuden, die aus tiefer Naturanschauung und häuslicher Liebe entspringen,alsaus die am sicher sten szuim wahren Glück siihrenden Wege hinweist. Aber noch hemeritenseverther erscheint es uns, daß ei unter iden Lei tdenschcsftem welche der Mensch nach sei nem Dafürhalten ain meisten fliehen muß, sden Ehrgeiz ais shesonders der shiingnißvoll bezeichnet. Als warnendes Beispiel führt er an erster Stelle Aller ander den Großen an, den seine wahn isinnige Ruhm- und sEroberunigssucht denn-stiftend durch so cviele Länder ge trieben habe, bis er sich selbst für den Sohn EJupiters hielt. »Der Ehrgeiz, welcher fiir Karl V» Philipp li. unsd Ludwig XlX". die Triebfeder war, ist wie alle maßlosen Leidenschaften, einem heftigen Delirinm gleich, Idas erst mit dem Leben endet: gleich einer vom un erbittlichen Sturm angefochten Feuers brunst hört es erst dann auf, nachdem es Alles verzehrt hat. «—— Ob wohl ähn liche Gedanken das Gehirn des Korsen durchstürmten, als er inmitten der elen den Trümmer seines geschlagenen Hee res als völlig Bosiegter in eiliger Flucht das Schlochtfeld von Waterloo verließ? »Ein -Doppelbrenner. Amtmanm »Was itsar Jshr Manni« Frau: «Brenner.« »Am-th: »Was ihrannte e; ?« Frau: Jni ersten Jahre suwserer Fuhr dran-nie er Spiritus, lim zweiten r .« s———--· —O—O.s-——— chöchsterGrad r THE-her haben Sie denn die Neuig ei « Wer Herr Notar hat sie mir er zählt« »Was, ider Notar? sJch sage hnen, tder Mensch-lügt so, tdaß manni t ein mal das Gegen-then von Idem glauben dann, was er sagt!'« Rückewinnerung Baum »Aslso wie war-die l t spieada mi macht-ww- Schach« Beurlau ter: »Fürchterlich! Unsere Kompagnie evar in einein Dickicht inr fis-Mit Alle flin Minuten hat un er Gautmann g’-sagt: »Minder, jeßt kommt asn uns die Neiht« unld da ha lben wir immer einen Zug aus »der Schnapssflasche gefhan urin uns zu Tod vorbereitet- tDas hat gedauert von Friiih eins Abends. Dann ist auf ein masl ein« Adfutant soc-her getoinrnm Mvhat g’sagt, daß·m·rr’s gMMrn ha