Uns der Praikir. Uns denr Englischen Es war ein heißer Nachmittag — vielleicht wissen Einige von Ihnen, wie lheiß es in der Pwirie fein kunn, wenn sich kein Lüftchen regt. Jch saß in dem kleinen Schulter rcmm der Eismbashnfiatiom bei der ich arti-gestellt war. Durch das Fenster konnte ich beobachten, wie die glühende " Luft aus-»dem sonnenverbmnnten Gras emporstie9. Die einsamen Gebäude, die hier und da und in der Entfernung ver-streut lagen, erhielten vix-durch ein solch unru«higes, schwankende-?- Aus sehen, als ob sie jeden Augenblick hin we blasen- sverden könnten. rsch wie Stille eriiinie plötzlich der Schall von Psferdehufem die an dem Werg anhielten, sunid bald daran Wie ich auf den Bretternunsd in dem Wartezimmer ein eigetrihiimliches klap pertrdesGeräusch Aufblickendgewabrte ich ein-en Knaben von etwa 14 Jahren, der in der Thüre sslsanllx Sein rechtes Bein swar ücber dem Knie ampuiirt, und er stützie »sich ais-if eisn Paar leichte Krü cken. die est mit Anrwbinertielmem wie bei der Kavallekie here-siegt hatte ! Er übergab mir einen Ausliefe temgsschein für ein Partei an den Ober strn Kent, einen bedeuten-den Viehziich ster, dessen weitläufige Ansiedelung un gefkchr eine Meile südlich von den Ge steier lagen. »Siwd Sie der Sohn des Ober-sten?« . fmgte ich ·i«hn, während ich ihm das Partei anshäwvigte »Ja, mer-n iVerr, rch yerse Ost-partie Rintf Dann drehte er sich usm und betrach tete dar TelegravhemApparate mit neu-gierigen Blicken. Er sal- so frisch, so gesund und so aufgeweckt auf, dasz ich ihm erlaubte, zu mir herein zu kom men uns-d sich alles genau anzusehen Seine Augen leuchteten crus. »Wenn Sie es gestatten, thue ich es sehr gerne. Der vorige Beamte war ein .so ibruerrmiger Mensch, daß ich mich stets zu fragen fürchtete.« Da- ihcn »die Gegenstände zu interessi ren schienen, erklärte ich its-m in kurzen Worten das System des Schlüssels und des Anschlägers unsd vers achte, ihm be greiflich zu machen, wie man eine Nach richt fortschickt und erhält. Er hörte mir aufmerksam zu unid schien alles ganz gxut zu ver-stehen »Ja,« sagte er, nachdem ich geendet hatte, »so sgasnz unwisser bin ich nicht mehr, denn ich Habe schon Einiges dar über in Dächern gelesen. Würden Sie so sreuntdkich sein und mir das Alpha dei aufschreilten ?« Ich erfüllte sein-en Wunsch, und er Bat-g das Stückchen Papier sorgfältig in sein Taschensbuch Als er erfuhr, daß imir dieser Theil Eises Westens noch unbekannt sei, er klärte er tmir Berschiedenes über die Ge Jend und schloß eine außerordentlich sorgfältige Beschreibung des Milde-Z, der Vögel und deren Gewohnheiten mit ein, die mich, als Jagdliebhaber, sehr interessirte. Ehe er smich verließ, er erzählte er mir noch. daß er sein Bein während eines indianischen Uebersalles vor vier chekhren ehe die Eisenbahn er baut Monden war, verlor-en hatte. Sei wes Vaters Besiyung war unvermu thet angegriffen worden. Er war da mals evst kzehn Jathre alt. Da er sich außer-halb tdes Hauses besanv, hatte er use-bemerkt -errtschl-iipsen können und sich im GebiKsch svenborgen, wo ihn eine ver irrte Kugel in »das Bein traf. Jch lbegleitete ihn zur Thüre, als er Abschied nahm, »und war erstaunt, wie sicher er srch auf feinem Pony fühlte. Sein-e Krücken hing er ihinter sich, schwang sich aswmtdt iin lden Sattel und ritt im scharfen Galopp nach Haufe. Etwa eine Woche später kam er eines Nachmittags wiederum zu mir. Jn der Zwischenzeit hatte er das telegra phische AWbet auswendig gelernt und konnt-e alle Zeichen mit Leichtigteit wiederholen Asm folgenden Tage be suchte mich der Oberst selbst, ein lebhaf ter, munterer Herr, der die Gewohnheit hatte, allen Leuten die Hände zsu schüt teln. sEr war der Typus eines Grenz mvsieckdlerå »Nichts für untgsut, Herr Beamter,« begann er, »mein Sohn möchte gar zu gern Ihre Kunst erler ne. Sehen sSOie —- er fühlt Isich so ein ««f«cvm, denn er kann nicht mit den ande ven Knaben spielen, seines Beines we gen; wenn- Sie ilyn asso ums sich dulden weist-en- Mdkhn ansierntem — er be greift ziemlich rasch unld sfsaßt sehr leicht artf — mm —- eS soll Ihr Schatte nicht werden, »was beanspruchen Stei« »Aber herr Oberst« —- ich mußt-e Æt feist-U MWW Eifer lacht-I —- Jeim Gesellschaft M mir nur Mit-muten sein Sich bin so Hinz al lein hier —, einen Eos-trakt- auchen Muts-nicht anfznsesenck — csstkie war ein gelehriger Schüler. L Nach einem Monat vtsonnte er eine Bot schaft sortsenden ursd empfangen, swenn auch natürlich noch sehr langsam-. Sein Vater freut-e sich dermaßen über seine Fortschritte, daß er mir einen Reitponn zum Geschenk machte. und ais sich Charlie turze Zeit daraus in den Kot-s sestq stvelch’ prächtige Idee eine private Verbinldung von der Ansiedlsung nach sder Station sein müsse, beauftragte mich der Oberst, Zwei Apparate nnd den Draht aus Chicago kommen zu lassen.« «Die Viehjungen lColw boys) legten unter meiner Aussicht die Leitung an, und obgleich dieselbe nicht sehr stramm angespannt war und die Stangen nur asus an einander gesiitgten Zauwpsädlen bestanden, arbeitete sie tdoch ebenso gut wie die Hauptlinsir. Da ich »den Ap parat an meiner Endlinie nicht in mei nem Bureau haben wollte — der über trieben sdiensteisrige Herr, unser Bahn wärter, mochte dagegen opponiren — so stellte ich ihn an einer Seite des gro ßen, leeren Güterschuppens aus. Der Herbst swar schon vorgeschritten. und meine Pflichten wurden anstatt schwerer nur leichter. Außer zwei Gü terziigen, einen über sden andern Tag. kamen noch «die tägliche Post und die Expreßziige nach Osten und Westen durch, letztere zwischen ein und vier Uhr des Morgens. So shatte ich vollasus sreie Zeit, die ich größtentheils mit Charlie aus der Hühnerjagtd verbrachte. sEr schoß ausgezeichnet aus dem Sattel, Iobgleich es ihn, swie er mir sagte, viel Mühe gekostet hatte, bis sich sein Ponyt Ian das Schießen gewohnte Die übrige sZeit des Tages las ich entweder oder ritt spazieren, so lange das entzückende, indianische Sommerwetter anbielt. Währer einer Nacht im Otto-her Ebrach eicn entsetzliche-s Stuvnnroetter Eos-; Regen und Hagel blendeten die Aus sicht. Der Oritan entlwd sich, tsurz nach ldem der westliche Zug die Station ver lassen hatte, und ungefähr eine Stunde, ehe der östliche fällig war. Jcb wurde durch das wilde Brausen geweckt und stand aus, usm Umschaal zu halten. Der iRegen goß in Strömen, unsd der Wind !-rnachte das Gebäude erbeben, während idie Blitze unaufhörlich niederzucktem I Als ich in den tosenden Sturm ni naussah enthüllte ein außergervöhnlichl leuchtender BL itz für einen Augenblich eine Gruppe Reiter die über die Prat rie aus die Stati on ziu galoppirt ta men. Jch verweilte noch um wenn möglich, eine-n zweiten Bli ck zu erha schen agber ohne Erfolg wahrscheinlich hatten sie sich nach lints gewandt Kurz nachher hörte ich am anderen Ende des Gebäudes sie anUhalten Viel leicht wollten sie Schutz vor dem Sturm suchen, vielleicht auch aus den Zug warten. Es war nichts Ungern-Ebn liches, dasz Reisende öfters ei ne Stunde vor Abgang desselben eintrasen, und des-halb fiel e5 mir weiter nicht auf. Ehe ich aber meinen Platz am Fenster verließ, hörte ich sie von der Platsorm auf die Thiir zustampsen, und ich itg -tnich etwas aus die Seite zurück, um sse vorbeigehen zu sehen. Jch ließ ge wöhnlich in der Zwischenzeit, in der ich die Züge erwartete, eine herunterge ,schraubte Lampe-brenne Diese leuch xtete ein wenig durch das Fenster, und als die Männer in Iden schwachen Licht lstrashl traten-, konnte ich sie genau be .-tvachten. Sie waren alle sehr kräftig gebaut. « Sie trugen alle gelbe Gurnmimäntel .und hatten alle die Krempe ihrer wei xchen Schlapphiite über die Stirn her untergezogem mn sich.vor dem Regen zu schützen. Dicht unter den Augen bat te sich jeder einzelne ein rothes Taschen ltuch um das Gesicht geschlungen. Dies siel mir als etwas Unsgatoöhnliches auf und beunruhigte smich einen Augenblick, « dann tam srnir der Gedanke, daß sie die -Tiicher vielleicht als Schutz gegen den Hagel umgebunderr hätten. ! Einen Augenblick später schlugen sie an die Thiire und verlangten Einlaß Jch gewährte diesen nie gern so lange vor Abgang ein-es Zug-es, denn manch mal wurden mir Eilgelsdbriese zuge stellt, und ich sbesasz keinen Kassen ;,schra-nt um Werthgegenstände wegzu schließen Einmal mußte ich ein Packet von 2000 Dollars drei Tage m meiner Tasche mit mir herumschleppen ehe der lEigenishünmr sich meldete So war ich Igelegentlich um meine Sicherheit be ist-gi esse Nacht war aber ich nur im Be siy einiger mir gehörigen Dollars untd einer fast leeren PM. Dennoch its-gis ich« ehe ich Dis-Mr - »Wer ist da, unt-was wallt Ihri« i «Reisende siir den Zugs kam es zu riiel »Wie sind alle naß untd wollen unt vor dem Wegen schiisz i Jchschlojdie Mr auss, Msie »Wer sich in tdaz Wen " Bei der hefteten Beleuchtung hier in neu esschieneti vie Taschesttichen reibue Wer verhüllten so sehr als Zenit-mitw- aud eine mtresiche dasu —-—, daß ich ten utmtirtich etwa Wes Vielta fuhr und einen hastigens Schritt nach dem Schalter machte. Sofort versehte mir einer der Mänenr einen Schlag srnit der Faust, und wenn sderselbe auch nicht sehr start war, so tasm er doch so uner wartet, tdaß ich jetdm Halt verlor untd hnrstürzte. Kaum lag ich am Boden, als smich auch schon zwei ergriffen, mich arrf das Gesicht legten und mich fefkhieb ten. Die Anderen banden mir die hän de nach rückwärts-, fesselten tmeine Fäße und rollten mich dann auf smeinen Rü cken zurück. »So, mein Hiishnchen,« sagte einer, der Anführer zu sein schien, »wir haben nichts gegen Dich, und es soll Dir nichts geschehen, so lang-e Du Dich ruhig verhältii. So wie Du Dich aber muckst oder Lärm Fchlägsh gieht’s was zsu schießen.« Sie schienen smit idem Bureau und dessen Umgebung vertraut zu sein — toahrfcheinlich hatten sie schon früher hier Befyche til-gestattet Zwei von ih ne hoben mich auf und trugen mich nach dem Gütterschuppemwährend ihnen ein Anderer mit-der Lampe vorausging und die Thiir öffnete. Einen Augenbtick sahen iie sich forschend an. dann legten sie mich auf die Erde gegen die Wand; gaben mir einen alten Mantel als? Kopfstissen und, nachdem sie mir Schweigen anbefohlen hatten, kehrten sie in den Wartesaal zurück Da lag ich also allein im Dunkeln. Ich dachte nach und Ziemlich rasch denn ich befand mich in furchtbarer Auf sgung Ihr Vorhaben war riar genug —- ne wollten domZug ihie-r auflauern und ihn berauben. Der Postschasfner nach dem Osten führte fast immer eine Menge Geld in seinem Schrank rnit sich, oft genug auch Goldbarren aus den west lichen Miene; wenn ihr Plan also ge lang, ernteten sie reiche Beute. Jn letz ter Zeit war diese Gegend durch öf ter derartige Ansiille beunrsuhigt wor den, unsr- so war ich überzeugt-, daß ich ihren Plan errathen hatte· Dadurch, daß sie das Zugpersonal überraschten, konnten sie dasselbe leicht übern-billigen Die Post- und die Ge piickwiigen würden sie von dein übrigen Zug trennen. würden Idie ersteren msit der Lolornotive eine older zwei Meilen weiter östlich fahren und Hsie dort in al ler Stille und Gemüthsvube plündern. Vor Kurzem war derselbe Anschlag auf einer anderen Linie gegliicki. und aller Wahrscheinlichkeit nach würde er auch hier gelingen, wen-n ich ihn nicht auf iraend eine Weile vereiteln konnte. Jch versuchte meine Hände zu be freien, aber sie waren zu fest gebunden s— so fest, daß mir die Bande fest in das Fleisch schnitten. Und dann über leate ich, daß ich, selbst wenn ich frei wäre, unmöalich ungesehen entfliehen unid den Zug warnen konnte, denn beide Thore des Güterschuppens waren ver jschlossen, iund die Schlüssel zu demsel Eben befanden sich m der Schuhlade des Echolterraums. Gerade jetzt ward die iThciin die in’s Wartezintnier führte, Ygeöffneh und einer der Schurken schau te hinein. »-·Sprich, junger Mensch, lebst Du noch?« »Wir-wollen wissen. ob Du etwas an diesem TelegraphewAPoarat zu schaf fen haft, damit man keinen Verdacht schöpft —- hast Du noch irgend eine Nachricht obzuschicken?« Das war ziemlich unversroren, und einen Augen-hätt ian mir der Gedanke, daß es mir doch vielleicht gelingen könnte, eine Warnung fortzuschicken. Jch wollte gerade »Ja« antworten, als die andere Stint-me mir zuvor-kamt »Laß den Kerl in Ruhe, sowie der die Maschine in die Klauen bekommt. läßt er den Zug anhalten. Sei kein Narr, totan heraus und rnach die Thiir sSie ward zugeworfen, und ich be fand mich wieder allein irn Dunkeln. Meine 'beengte Lage und die festge ichniirten Stricke begannen mir ietzt Schmerzen zu verursachen, und ich blickte mich um, smir Erleichterung zu verschaffen. Plötzlich erinnerte ich mich einer Kreisfäge, die vor einigen Tagen »von dem Güterzuge zurückgelass en wor jden war, unlv die ich vom Stiel losge H löst und in eine Ecke sie-legt hatte, urn ei Jnern möglichen Uniall vorzubeugen Jch Jrollte rnich weiter und-weiter, bis meine Füße die gegenüberliegende Wand be lriihtem letzte mich in der Ecke auf und lachte mit iden händen nach der Säm .3u meiner großen Freude fand ich sie, Jsbrachte die Stricke nagen einen der Zäh »ne nnd begann vorsichtig vor- und rück wärts zu reiben l Jsm nächst-en Augenblicke waren mei Ene hände frei, eben so rasch meine fFiißr. Jch entledisgte mich meiner sStiefel und konnte mich jetzt rchne das Ygerinigste Geräusch bewegen. l Dennoch tosen-te ich nichts unter-neb lenern Ein Eritis-W war unmöglich, Hund ich wollte mich Hemde wieder in »meine alte Lage zuriickbtingen, um ei l Tl nein zweiten Faustschlag zu entgehen, falls anich Idie lhallmrten überraschen sollten, als ein leichtes «spig —- z —- z«, dem ein leuchten-der Funke folgte, meine Aufmerksamkeit nach der siiiblichen Sei te des Raumes lentte. Es war der Apparat unserer Privatlinsie, ·der durch »den Blih ibeeinsflußt wurde — ein ganz gewöhnliches Ereigniß, das man in Telegraphenbureaius währen-d eines Donnerwetters öfters beobachten kann-. Mit einein Sprung war ich an dem Apparat und untersuchte bie Verbin dung. Alles swar in Ordnung, wenn gleich iman durch das starke Rauschen des Regens tausm den Anfchlöger hörte. Es schien fast eine Unmöglichkeit-, daß ich um diese Zeit in ider Nacht eine Ant wort von Charlie erhalten konnte, da es aber mein einziges Mittel war, lohnte es sich sdes Versuchens. Deshalb be gann ich, seinen Namen mariirend »C-h.'· " »C—h-—c—4h——c-—h«,« rafselte ich, und plötzlich ward zu meinem größten Erstaunen die Verbindung hergestellt, und die Antwort kam. — »Ich -· E—hs« Dann »spiach" ich zu ihm in meiner Aufregung viel rascher, als der gute Junge die Worte aufnehmen konnte, und er unterbrach mich mit »langsa mer«. »Ich -,— ikh —- jch.- stotterte ich, kuie sofort Deinen Vater.« »Nicht zu Hause,« kam die Antwort, »alle fort, usm sdas Vieh einzufangem das der Sturm verschlagen hat« »Ich — ich —- «ich-« tief ich zurück, dann hielt ich an, um nachzudenken »Kann-st Du an die westliche Kreu zung reiten und rdem Zug signalisiren, daß er an-hält?« » »Ja, warum?«' »Nimm eine Laterne und wickele ein Stück dünnen, rothen Flanell darum, »wenn Du welchen kast· Schwinge sie über die Geleise, sobald Du die Kopi lichter siehst, und höre nicht eher auf, Hals bis angehalten wird. Sage dem Zugführer dasz acht Männer hier sind, ;die den Zug berauben wollen. Eile, so steht Du kannst. « Auftrag veritands1.. Dis-unerwi ster!«—— das Letztere wohl, um sein Er staunen Luft zu machen dann hörte ich nichts ·.mehr Jch hoffte jetzt, ldaß die Schurken überlistet werden würden, obaleich Al les natürlich von Charlie abhing. Aber es war etwas, was gerade für ihn paß tse Im Geiste sah ich ihn auf seinem Ponh die Laterne m der Hand über nie Prairie dahinsausen. als ob ein Rudel Jnidianer hinter ihm her sei. Untertdessen hielt ich es ·f-ür’s Beste, meine aite Lage an der Wand gwiedet einzunehmen, um jeden Verdacht zu vermeiden, im Falle die Räuber mich ausfragen würden. —- Die Zeit schien nur so Oder-hinzuschleichen —- Tbis ich fast mit Gewißheit annehmen durfte, daß der Zug fällig sein müsse. Aber er kam nicht, obgleich smich sdie Bewegun g'en der Voll-unten von der Richtigkeit meiner Vermuthung überzeugten, — wahrscheinlich hatte er schon etwas Ver spätung, und-das beunruhigte sie. Nun öffnete auch einer die Thür unsd rief mich an: »Sasg’, Ingenieur, ist der Zug pünktlich?« »Ja« erwiderte ich, »um zwei Uhr war ers noch seit lder Zeit habe ich nichts mehr gehört. " Er zog sich wieder zurück, unsd zehn Minuten 1iantg blich alles ruihig. Plötz lich thürte man durch das Sturmge brause ein schwaches, entsernteö Pfei fenk Jm nächsten Augenblick enstand eine lchhafte Bewegung im Wartezim mer —- ldie Schurken versammelten sich auf dem Bahnsteig. Ich sprang aus meine Füße Uns stellte mich an die Wand. die dem Ge leise arn nächsten lag. Mein Ohr gegen die Bretter legend, konnte ich nun deut lich has Geräusch des schnell heran nahensden Zuges vernehmen. Ich ver suchteimir vorzustellen, wo die Schur ten sich ausgestellt haben tonnten· Wahrscheinlich hinter einer Ecke des Gebäudes, uim sofort, mit dem Revol ver in der hand, vorzuspringen. Der Zug swar jetzt ganz nahe und hielt mit Schnauben und Zischen und Piet sen vor der Station an. Fast isni sel ben Augenblicke hörte ich das donnern de Kommandv »Hände hoch«, dem vier oder siins Revolverschjisse -solgten, den Lärm eines Handgesmeniges aus der Platte-tun der aber bakd beendet war, -und dann ein wahres Bat-ei von Stim men und das Geräusch vieler Füße aus dem Ochs-steig Jch stutzte durch das Wartezinrmer, mn zu sehen, wie alles abgelauer war und sucheeundtrasdeusng führen »heillo, Luni-, sind Sie das? Dank Ihrer Warnung, haben wir diesmal den M veseiteli. JchMte mir ein hatt-ei Drehen-v Revolver von den Rei sendes mä mel- rnir ein paar Frei evillige, Md als wie hier anlangten, standen szwsls Männer bereit, unt das iGcschäsi ou regeln. Wir haben die sRiiuber im Ge uniergesbrachi s— kommen Sie unu- ehen Sie sich vie Bande einmal san.« ! Es wakm wim- Meuschm. Zwei: von ihnen lagen verwundet asus dem Boden aber nicht gesahrlich ; I Jeßt kam Chariie aus seinen Krü Icken daher gest-sinkt mnr mit einem paar Hosen unsd seinem rothen Flanellhemd bekleiden dessen einen Anmel er her ausgerissen »hatie um ilyn über die La terne zu wickeln. Er war vollständig »durchnäßi, seinen Hut hatte er unter zwegs verloren, unid er machte einen so erbärmlichen Eindruck, sah so zerrissen und zerlumpi aus daß »die Passagiere die sich in Lobeserhebungen ergingen, eine Kollekte sür ihn veransialieien. Nachdem der Zug die Siaiion ver lassen hatte, trafen innr uns im Warte zismmer Dort besprachen wir die Sache und versuchten darüber nachzu denken, wie viel wir der Expreß Com pany für den Gebrauch unseres Privat telegraphen anrechnen sollten. Einige Tage später, mehr Ides- Spaszies halber, als es darum zu thun war, schickien wir ein-e Rechnung über 50 Dollars ein, die sofort und mit vielem Danck sür das-, was sie unser »rasches Handeln« nann lten, bezahlt wurde . Im zweiten Jahre. Osriginat-Feulliston des »Nein-n Bester Jon nal.« »Ach, verehrte Nichte, Du scheinst ja nicht besonders bei Laune zu sein. Jch habe asuch Grund genug zu schlechter Laune. Ohn, Ihr habt doch nicht etwa ge zanlt? · Nein,er nichts nur ich. Also eine GardinenpredigiZ Wenn Du so willst, ja. Aber die pflegt doch gesniöhnlich das Gemüth zu erleichtern und Ver-dau ung und Schlaf der Damen ebenso zu befördern, wie die der Herren Ehemiin ner zu schädigen. Spotte nur; unser Kummer bedrückt den Mann nur so lang« als er uns liebt; Rudolf aber liebt mich nicht mehr. Was Du nicht sasgstl Und von ibsm selber halbe ich gestern das Gegentheil gehört. Jawohl, er liebt so, wie ihr Män ner im zweiten Jahre liebt. Bis das erste Kirch da ist« seid ihr aufmerksam. «Dann soll sich die Frau in eine Anme, in eine Wirthschafterin venwansdeln unsd überhaupt teinen Anspruch mehr haben aus Liebenswiivdigieit, auf Aufmerk samkeit, aus Huldigungen Aber ich .sage Dir, ich bin nicht so harmlog zsdumm wie die anderen Frauen; ich habe entweder meinen Man-n ganz oder gar nicht. Jch theile ihn nichtt zwischen zmir unld dem Mitb, dder -mir unld ·der « Zeitung, older nnir unld lder Pfeife . . . . Eine Andere ist also nicht im Spiel? Das fehlte noch; ich bliebe feine Se iunde bei ist. Stolz lieb’ ich die Gattin! Aber sage, welchen Grund zur Klage hast Du dann eigentlich? . Ich habe Dir’5 doch gesagt! Ru dolf liebt mich nicht mehr. Er verwach ,liissigt mich. Er kommt Abends nach ,hause kund gähnt. Dann fragt er mich kmehr mechanisch als aufrichtig: »Allo, Zions giebt’s denn-Neues, Kleine?« "Dansn schaut er nach dein Buben und spielt mit idem. Dann setzt er sich zu Tisch und redet sdie alltiialichsten Dinge. »Dann zündet er die Pfeife an und liest ildie Zeitung oder ein Buch· Jn ein ITheater oder ein Konzert will er nicht Iaehen ,Er tvill Ruhe haben am Abend. Als osb ich ihn geheirathet hätte, um mich in meinen jun-gen Jahren in mei nen vier Wen zu vergraben. Unld Hvenn ich ihm, wie vorhin-, sdaritber Bor wiirse mache, daß er gegen Jeden ni vorlommend ist unsd nur gegen seine Frau fa-de, so wird er noch obendrein böse und sagt nnir Sottisen. Beispielstveiset Vorhin sagte er: Also so sind die Ge scheidtont Wie sind dann erst die Dum men? Was will er damit jagen? Daß wir Frauenzimmer alle duimsm «seien, und daß der Man-n ein Esset ist, wenn er überhaupt «heikathet. Ein weiser Spruch, der sogar Man ches füt sich hat« So, auch Du fängst an? Ja, nachdem ich Dich, die ich immer sfiir ein Muster von einer hausfrau ge ;ba«lt«n habe, so reden höre, wie jetzt im Augenblick, muß ich noch einmal Gott danken, daß er mich bis jetzt mit dem Joch der Ghe verschont «hat. Gut, swetde mit ein alter Jungge geselle, Du wirska noch einmal bereuen. Vorläufig scheint Dei-n Mann Gran-d zur Reue zu haben. Wie er's Ich ihn-be ihm meine Ju «gen-v geopfert, dem Ein-d meine Gesund heit geopfert, habe all die Huivisgmigen sei hingegeben, um seine Frau sein zu könne sund nun soll er es noch sein,det Grund zur Reue hats reilich er. Du entschuldigtst wohl verwandtschaftliche Aufrichtig-" leit. Mber et, der ernsste und geachtete Mann, bat ein jun-ges angeblich wohl erzogenes Ding aus dem Elternbaufe genommen, das ihm eine forgsame Frau fein und ihm das Leben ange nehm machen sollte, und er hat statt ih rer ein anspruchsvolle, eitle, oberfläch liche Person gefunden, die nicht seine Frau sein will sondern seine Geliebte (Wein-t.) So was sagtit Du mir, Onkel, ich habe immer geglaubt, daß Du es wenigstens gut mit mir smeinftl Wie kannst Du mich so beleidigenl Weil ich’s gut mit Dir meine unsd weil ich Dir rechyeitig den Kon zu kechtiiesen möchte, sbevor Du Deinen Mann Dir Owittliich entseemdest« d’rum gebrauche ich so starke Worte, und ich wieder-hole Dir, Du und alle die Frau en, die sosdenlen, wie Du, wollen nicht Frauen fein, sondern Geliebten, und euch fehlt das, was die Bauernsfrau von der Liebe ihres Mannes überzeugt« ge legentlich eine tiichtsige Tracht Prügel. Onlel! Schon gut! Jch weiß schon, was Du sagen willst, daß Du brav bist und lein Auge vom Kinde verwendeit, und daß Du nur deshalb aufgebracht bist, weil. . « Du Deinen Mann zu viel liebst. auch Jst s denn nicht so? Jch will n er bebanidelt iein wie eine Wirthfchsav terin. Jch habe ihn gebeitatsbet, weil er I der Einzige war, der mir, ohne fade Komplimente zu sagen. ooch io geht-l digt hat, daß ich vor mir selbst gehoben worden bin. Jch habe Liebes-beweise betommen, »daß er mich auf Händen tragen wird, wie als Bräutigam. und nun leben wir zusammen, als ob wir schon dreißig Jwbre verbeiratbet wä s( . e tut-o Annehmlichkeiten M Ermahnu- - l l »Du jeßt gelogen und auf snneine Frage FGhrgeiithl that tdie Liige zu nenneHMz km ..... Liebe Nichte-, ich muß Dich bitten, wenn ich nicht die Geduld verlieren s oll, z endlich davon auszuhören, Imas Du er- ; wartet hast. Vielleicht hat auch Dein ;.-; Mann was Anderes erwartet. mir, liebst Du Deinen Mann? Freilich, nur zu viel. Möchte ich den-n sonst haben, daß er immerfort nrn mich ist? Entschuldige; daraus erlebe ich nur, daß Du Dich liebst untd »daß Dir unter »den Kourmachern Dein Mann als der Annehrnsharfte erscheint. Du hast ihn nie geliebt Du liebst ihn noch heute nicht, Du bist ein holes, egoisti sches Ge schöp i Onkel, nsie habe ich von Dir soiche Worte gehört. So ist es Zeit, daß Du sie endlich » hörst Wie lange lennit Du mich? READ So lange ich lebe. ze- « Weißt Du, daß ich 's immer gut rnii »I: Dir gemeint habe? , Ja. ich habe es wenigstens immer ge- s glaubt. « Du tannst mir es auch ietzt glauben, und ich verhüte vielleicht großes Unheil. wenn ich Dir fest die Augen öffne. Weißt Du, daß Du aus dem Wege bist, ein Haustreug zu werden und Deinem Manne das Lebens zu verleideni Ader wiesoi Sage Ich frage Dich noch einmal: Liehst Du Deinen Mann lo, daß Du wün- ils scheit, er möge glücklich sein? XI Wie denn nicht! Nein, nein, tdaz ist nicht die richtige H, Antwort. Ich meine nicht so, daß Du »J nichts dagegen hast« daß er sich wohl fühlen soll, so im Allgemeinen unsd » theoretisch, ohne Dein Zuthun, sondern .« oh Du ihn geheirathet hast mit dem Ge- « fühl der Verehrung für ihn und ins-it tder Absicht, ihm das Leben leicht zu machen. . . Run. Du antworte-it nichts · Jch wiu nicht til-gen. . .. Das freut mich von Dir, denn »wenn « inrit ja geantwortet hättest, la hätte ich Dich stehen lassen ugnd Deinem Mann-e den Rath gegeben-, sich sofort von Di scheiden zu lassen. Wer nicht gen Eder hat auch nicht genug, die WahrheitEi einxusehen unid erzogen zu werden« Ihr-c Mädchen aber, wie Ihr erzogen seid, »T, wißt alle nicht« was Liebe heißt und J wie man smit einem Manne usmgehen « i musi. E Wiese-? Jch habe ja aber doch Ru bolf nur aus Liebe geheirathet. s Aus Liebe, Iroie Du sie ver-stehst wie ;-. Ihr Weiber hienzuslansbe wherhæupi bie « " ,Liede versteh-L Der Mann, Ober Euch am » s befien gefälli, ben meint Ihr zu lieben, sk ben, von dem Jshr Euch am liebsten Eben , « has machen laßt, lber am meisten bei« Sklave Eurer Wünsche zsu werben « scheint. Euch fehlt die Ehrfurcht vor bem Manne bessen Thätialeii Ihr nicht ««f zu würdigen versteht, ber Euch blos ba z "zu gut zu sein scheint, Ger herbeizu fix-e schaffen unb Euch zu Mienen. « -. Aber geh doch, Du idbertreibsil - - O nein, ich ilbektrebbedurchaus nicht H