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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (July 3, 1896)
Wie man vorriickt Horai-us Petrinoss lehsnte am Gitter: Ost Mochpabrüchy welche aus der; Wrirmworstadt zum Krernel ins Moskau führt und zählte die Glocken- I schläge vom Jwan Welsislij- Thurme; es l swar wiederum zwölf Uhr Nachts ge-; worden, bevor er sich von dem unüber trefflichen Fläschchen sdes wackeren De-E ftillateurs Jwan Michailowitsch Jain- . kess dritben am Kirchenplatze trennen getonnt hatte. Die Wellen da unten glitten fast ge- - räuschlos dahin, schmutzig grau unsdk unfreundlich untd Sergius dachte dar-« iiber nach, wie sein bisherige-s Leben fast - ähnlich in gleichmäßiger-, tägilich wie-; deriehrender abschreckend düsterer Artf verlaufen war. Seit ihsn der Tod seiner Eltern ge-j zwunigsen hatte, den Stutdenteinrock an; den Nagel zu hängen unid Schreiber zu s werden, war kein Abend vergangen, wo J er nicht m irgend einer Schänke gesessen H und ein wenig betrunken war, untd sog war es ja eigentslich kein Wunder, daß seine Vorgesetzten bald herausgefun den hatten, in welcher Weise er Echo-i sung von der asufreibenden Tages-thö tigteit suchte und er in Folge dessen heute mit dreiunddreißig Jahren noch immer auf seine Anstellung nn Verwal tungsarnte harrte Und das Erbärm lichfte dabei war, daß er wohl die Kraftl les-nd Fähigkeit m sich fühlte, eine bisher-e Stelle mit Pslichterfer auszufüllen ja, er war iitberzeugt, Idafz er, alsobald eri sein Ziel erreicht hätte, auch ein ganz anderes Leben nach den wüsten bergan-; genen Jahren anfangen würde, vor de-5 nen ihm früh Morgens oder in schlaf- z lasen Stunden Eder Nacht ja selbst eins Grau-en überlan Aber da hätte er? einflußreiche Gönner besitzen müssen, . wie sein neuer Amtsvorstand Gregor Malainkeff Eder um sechs Jahre älter wie Sergius war, früher in Kasan bei der Schulvertwcrltung gedient, fastf jedes Jahr vorgerückt und nun seit: einigen Monaten nach Moskau als selbstständiger Kreisvorfteber Versetzt worden wur. Sergius Petri-troff schüttelte. nach dem er sichdoch zur Vorsorge erst um-» geschaut hatte, mit einem lernhaften Fcuche die Faust, als er bedachte, wie wegwerfend sein mächtiger Vorgesetzter ihn behandelte, als ob er nicht gerade so im Stande gewesen wäre, Vormittags uirn zehn oder elf Uhr aus höchstens , zwei Stunden im weichen Lehnsessel hing-gossen Aktenstücke fliichtig durchle sen und so zu erledigen, wie sder ihm zugetheilie Selretär vorgeschlagen hatte, während Nachmittags noch tein sterbliches Auge den gnädigen Herrn in den Räumen der Kauz-bei entdeckt hatte. Sergius schlenderte langsam seines Weges weiter, ftiitzie sich auf feinen Bambus und beschloß zur Vertreibuna des erwachten Aergers noch ein Gute nsachtgläschen in einein Kafieehaus zu Isich zu nehmen. Es war jetzt recht ein sam in den Straßen der alten Krö nunsgsresidenz, und die wenigen späten Wanderer gingen fest in ihre Mäntel gehüllt meist schweigsam an einander vorbei, wen-n nicht abwechselnd eine an gezechte lautlachende Schaar von Stu denten Arm in Arm wm die Ecke bog. Eben wollte Sergius am Ende des Alexanderprsospectes in ein dort befind liches Nachtlokal eintreten, als ihm der an diese-m Abende in besonders lebhaf ter Färbung strahlend-e Mondibof auf fiel, so daß er bewundernd stehen blieb Und znm Himmel guckte. Wie oft hatte »der ailte bleiche Geselle da oben ihm schon sheismgeleuchtet ihm, dem armen Schreiber-, der Vier Treppen hoch in ei ner elenden Kam-mer wohn-te mit der selben verbindlsichen Gefälligkeit, wie dem reichen Kaufherrn oder Gutsbe ssihey der seinen Magen in einem ersten Hotel mit feinen Wemenwollgeschwemmt hatt-e Die Erkennwiß dieses unpar terischen Vorgehens des ehrenwerthen Satelliten verscheuchte iim Nu die trübe Stitmnimvg des empfäswglichm Trun tenbolde5, er brachte Idem alten Herrn da oben ein dreifaches halsblantes Hoch und pfiff ganz Vergnügt das bekannte rusfcsche Volks-lieb »Gebt die Fässer frei«. W waren die ersten Takte Weiden ver-klungen als sich zum unbe NWchen Erstaunen Petrinoff’s Wer seinem haupte im zweiten Stock werke des eleganten hauseö, vor dem er Hand, ein Fenster Bis-trete aus dem, in ethnch gwickelt, ein mächtiger Rüssel flog, worauf sich das Fenster wieder Mo gebetmevißvoll schwitz. « Serws bückte sich um die merkwür dige Sen-dann betrachtete kopfschüt telnd das Sperrinftrmnmt und die ist«-WORK se M s« M «.. « ei r waren, read Mte fein Gehirn wit der YMWWJMMI Rath t su. Das-sing Inn other doch über ’ is Motten Stuwde Sucht-I Mich Wesen Mes " W, udtchkmchwtedtebeiss schloß endlich, noch einmal das Lied von früher zu pfeifen, Ida dies doch offenbar in irgend einem Zusammen hang smiit der unbegsreiflichen Gabe aus dem zweiten Stocke flehen mußte. Erst rührte sich nichts, aber als er unermiidlich von vorne begann, wunde oben endlich neuerdings das Fenster aufgestoßen und eine offenbar sehr er zürnte weibliche Stimme ries herunter: »Bist Du da unten verrückt und kommst Du endlich, oder soll ich Dich vielleicht holen Z« Ehe Sergius eowidern konnte, wurde der Flügel wieder zugeschlagam und er hatte nicht ein-mal irgend ein Gesicht ausnehmen können. da des Voll monds wegen Edie Straßen-hinnen fast alle erloschen waren, dieser aber gerade jetzt durch eine Wolle gänzlich verdeckt war. Jm aufgeregtesm Kopfe Sergius’ ers swachte der Unternehmungsgeika er spiegelte sich vor, daß er unmöglich das Tuch und den Schlüssel wegwerfen oder mit sich forttragen könne, er fing an, an eine Schicksalssiigung zu glauben. durch die er, der unbedeutende. überall zurückgesetzte arme Teufel, vielleicht seine Lage verbessern könne, den-n ber schlechtert zu werden war diese ja laum mehr in der Lage. Mit kecker Zuversicht probirte er den Schlüssel im Hausthor. er sperrte, wie vorauszusehen war, spielend leicht aus, und so stolperte der untemehmwgs lustige Schreiber idie zwei Treppen sbeim Scheine mehrfach angeriebenet Streich bölzer hinauf usnlo blieb keuchend untd sdoch ein wenig zaghaft endlich vor der Eingangsthiir der Wohnung stehen. Jetzt chieß es diplomatisch zu Werte zu gehen, den gebildeten Mann heraus tehren, die leichte Trunkenheit möglichst zu bei-bergen, turzum als vollendeter Beherrscher der Sachlage aufzutreten, wenn das ganze Abenteuer in irgend ei ner Weise flir Sergius Petrinoff nutz brimgenld verlaufen sollte. Er rieb neuerlich ein Hölzchen an, um nach der Klirogel zu sehen —- im selben Momente erstarrte aber fast das Blut in seinen- Adern, denn beim fahlen Scheine des in seiner Hand zitterndgi Streichholzes las er an der Thür aus einem Schildchen sden Raunen seines ge fürchteten hohen Vorgesetzten »Kreis vor-stand Gregor Malainleff«. ’ Der Böse selbst mußte hier sein Spiel haben, ihn in die Höhle des mächtigen Gewaltthabers zu locken Sergius stützte sich fassungslos auf das Treppengeländer, stöhnte oor »sich hin »nur fort, so schnell als möglich«, ehe e1 entdeckt wunde, aber davor er noch s ; viel Kraft in vden Beinen hatte, die Stu ern wieder hinabzusteigen öffnete sici Eplötzlich die Wohnungsthiir, ein zür Inenfder Rachegeisi in zwanglosefter Da imenmtchrkleidung stürzte auf ihn Fpackte ihn bei seinem asusgeschlagerm ISissicurtellragen, verfeute ihm abwech Efklwd Einige höchfk fchmtkzhdfte Püsst jin den Magen und stieß ihn schließlicl jmit den Worten »Du heilloser alter be strunlener Stint-er« in die Wohnung Ehinein ·" Sergius Petrinoff war uder du plötzliche Erscheinng der hanc-fester Furie derart enifesi und sprachlos, daf er willenlos mit sich gefchehen ließ, was die aufgebrachte Dame mit ihm vor nahm, aber als innerhalb der viei sfchiitzenden Wände idiese fortfuhr, ihr mit ihren Fäusten zu bearbeiten, mi einer Flut-h von zärtlichen Ausdrückei zu überfchiitien und ihm schließlich ei Stoß Versetzte, daß er eine Tischecks in mseiuem innersten Innern verspürte riß ihin doch die Lammsgeduld und in« dein er aus dem finssteren Vorzimmei jin das erleuchtete Nebewgeinach trat Iliifiete er seinen arggeaueiischten Hut ähieli mit der anderen Hand Schlüsse Iund Handtuch in die Höhe unid fragt zergebeiiist um die Ursache des unsanftei EEmpfaiiges Jetzt war die Reihe des Ipeinlichen Ueberraschung auf Seite de: kFrau Jrina Tatjana Malainieff, deni Les war wahrhaftig die Gattin des ge Ifiirchteten Amtsvovstandes und nach Edein sie erft Miene machte, in Ohinnach Izu fallen, zog sie es doch vor, liebe Ieinen höchst wotipvenidiigen Schlafroc Iüber ihre Individualität zu werfen um Iden fremden Gut-dringlin mit dei Ihand an der Dimersglorie zu fragen Iwie so mit Himmelswillen er herkomini kund wo ihr Mann fei, der doch gerad( Ifrüher das gewöhnliche Verständi gungsseichen zum hinabwaer des iii ihver but Wirt-en hausschliissels gepfsiffen habe. Sergius schwor hod und thaten daß er niur zufällig dai VolkiM zum Besten gegeben und fis eben verpflichtet gefühlt W, das rvi demchtkich in feinem Besitz gelangt( theure Mtuch sammt Schleiissel zu rückzeisiellm Die Berlegenheit ider beide-n durck einen so vierhändigen Zufall in Bei M Geh-W wurde zim Hätte gieich darauf durch ein deuMs Ader Melwii M Ue niset frei« von- der Straß Ihmmsbeew « t; »Wind-stieg Sergiui selbst zur Pforte "nasb, hatte die Ge nugthuung unten- m Thorpseiler sei nen sonst so sittenstvengen, minnt-baten IArnisvorgesetzien in einem Zustande sder IBekneipkkxii lehnen zu sehen. gegen den »ein eigener Iwie die Nüchternheit eines Temprenzlersäugliwgs erschien, iud IHerrn Malainsbess aus seinen Anm und Hiooeste ihn m die Lizsvthnungs wo et noch in aller Schnelligkeit der ietzt merkwür dig huldvoll und höflichen Frau Jrina ;«Tatjana seinen Namen. Stand nnd die gBitte in s Ohr lispeln konnte, sich gnä «digst urn ihn zu verwenden Noch einen Blick warf er sodann aus den jetzt so harmlosen, aus das Sopba hingegkittenen Vorgesetzten, der ihn Leucht einmal erkannt hatte und jeden !fall- der Meinung gewesen war, von idem hilssgeevohnten Armen seines Leib dieners über die Treppe befördert wor Tien zu sein, und dann e-nipfa·hl sich Ser Us. i Am nächsten Vormittage hatte er eine klaren-mächtige Unterketdung init seinem TVorstande unter vier Augen, nach wel scher er rnii merkwürdig leuchtenden Au saen zu seinrwsSchreibpulte zurückkehrte .Unld seine Kollegen zerbrochen sich die Köpfe iider die Mögliche unbeareifliche kLaune ihres Herrn unsd Meisters, der mach drei Wochen die Beförderung sei ines neuesten Giinsilsinigs Serqius Pe itrinoss bewirkt hatte. -—-—-———— o - · -s -s- -- —s——-— i i I I ! Bergjägers Hochzeitstag. l i Asuf Grund eines Rapportes. daß im ’Bergreoiet der Teufelshörner der Gamstod durch Steinadler raolideFort schritte mache und ein Jungcrdker auf dem Horst an der ,,T’halsivaknd« sich zum ersten Fluge rüste, ist der Foritmeister von Berchteågaden in der Forstwarte zu St. Bartholomä erschienen, um mit dem Forstrvart das Nähere zu einer Horsiausneinnung zu besprechen· Den Jagdqehislsen der königlichen Leidgehege ist ,,eingesa·qt« worden« sie harren zu he ftimmten Stunde vor der Forstivartei der Befehle »Wer meidet sich freiwillig, den Jun gen auszunehmen?« fragt der Forst meister. ? So schneidige Burschen »die Königs see-Jäger sind untd nicht minder schnei virig die zur Watte-i gehörigen Holzet, die zu übernehmenbe Arbeit ist direkt ledensgefiihrlich, sie iann beim gering sten Bei-sehen sden Tod drin-gen »Wer hat vltyie nöthigt Schneid?« Noch stehen vie Gehilfen unschliissig, da tritt Framzsl vor, ein kleiner sehniger Hosjagsdaufseher mit funkeln-den Augen, ein Wildererfänger swie es keinen zwei ten giebt im Hochland « »Was Du, Franzl?« »Ja ich, herr Foritmeifter!« »Aber Franzh heut an Deinem Hoch zeitstag willst Du Dich anieilen lassen? ! Jch kann Dir gar nicht garantiren, daß ) wir bis 11 Uhr herunter sind. Du « mußt doch um diese Stunde cun Trau , aliarstehen!« »Mit Verlaub, Herr Forstmeister. : Wenn wir gleich abmarschiren und die , Geschicht’ kräftig angepackt wird, send s, wir arm zehn Uhr leicht wieder herun . ter sammt dem Jungen und often - (hernach) tann gmich der Pfarrer tot-u r liren.« ,« »Nein, nein, Faian 'Am Hochzeits : tage nimmt main nicht Adler aus! Jch k kann das nicht verantworten!« - ? »Gehen wir, Herr Forstineisteri Und : wenns gen-N sein tun-ci, spendiren S’ , mir halt ’n Ehrmtrunt nachher beim - Hochzeitsmahl für den Asdler.« e; »Topp«-sein« Aber sei vernünftig, . das Ausnehmen ist kein Kinderspiel.« . s »Na, ’s wird so gefährlich nicht wer I den! half schon schiefere G’schichten c«durchgemacht! Und für’n Trunk tm i Woraus besten Mean :: Im Einheit-In fährt die Gesellschaft ,- üsbers den im Dunkel sdes gewunden ikMoogens Iiegeeedm Königs-sen der . Fpkfimeistee dekrvie Expasiiiöu Zeiten-v - königliche Forstwart, Franzl und einige hoizsnechie mit dem Arbeits-Zeug Miit-sehend fäthrt der Dahn an der . Kenner-wand an Lan-d und wird sofort gdbovgem schweigmid geht's dann im .- Zickzack das Kaunersteigi empor, im wachsenden Licht. hell erstrahlen die Wamnamspiten im jun en, flimmerten den Morgenrots-, es leugtet und flim : merk aus den hohen, es glühen die Matten und tief unten wogt noch tdas Reh-Moos älber den dunklen Fluthen des Königs-fees usnh Wassers Starr ein-d mehrte-nich ragen die Teufeer ner aus, die noch im Schatten stehen ge spenstissch Immer näher riicsen die Leu te der sogenannten Thaler-and die im sittchM Sidksiuvz ijktecht Isich et hebt und wur von weniger-, von Krilps Wkchm und Wettevflchkn besten-u nen Wen mil I w im Meinem We eac swa- bekene Hake- Linem gekn sen bat und dun due Junge genommen werden soll. Nach dem W des Forst jrneisters soll das Ju durch eine Kette mn Fang tin Dorst chert und sodann versucht wenden, die heimkehren-den Al ; ten durch wohlgezielte Kiyelschiisse zu s erieg en. Dem Iranzl obkiegt die ge sähäiche Aufgabe, angeseilt den horst zu besuchen, den Jungadler zu sichern und sich dann wieder ausziehen zu las - ; sen. Die Beamten hingegen wollten die? Schützenarbeit vollführen, sofern die; Alten zu erwarten sein wenden. I An einein Felsson, der den Horst gut i« überblickt-at macht faßt-n die Forst leute Postv, indesz Franzel und tdiei Knechte svollends auf die Kappe stiegen, s die »die Thatwcrnd krönt. Oben ange-k langt wird der Flaschenzug an deri träftigften Fichte befestigt, man prüft« sorgfäng die Seile aus ihre Hamme teit und snäipst fie fest ineinander. Franzl ist guten Muthes, er spottet gut rniithig darüber, daß er aim Hochzeits tage ein Familienereignisz bei den Ald lern herbeizuführen habe und stopft sich den verwitterten Hut anit Moos voll, auf daß absprinigede Stein-e fein Schö beüdach nicht zu tin-sanft berühren ins gen Sodann bin-bei man ihm das Seiteane um den Leib, sorgsam untd be dächtig, denn am Knoten hängt das Le ben Franzl’s. Stunitni geht's an die Fahrt zur Tiefe, nur der heisere Schrei des jungen Adlers tönt durch die son nenerfiillte Lust. Schon lüftet der Junge idie Schwingen, es gelüstet ihn, den ersten Flug zu wage-i unsd selbst ständig nach Hder Alten Muster auf Raub wuszuzieihem Franzl hat den Kuppenrand ver-lassen, er schwebt am Seil frei in der Luft. Jn der einen Hand hält er den Haken. mit dem er sich zunihorst ziehen muß auf der grausigen Fahrt. und mit der linken Hand hält er sich fest am immer tiefer gehenden Seil. Steine sausen ab und stürzen prasselte-d w idie gähneilde Tiefe. Erschrocken duckt sich der junge Lufttönig und unwillkür lich steckt auch Franzl den Kon in die Schultern Doch springen die Steine im weiten Bogen über ihn hinweg. Tieser und tiefer gebis; schon tann Franz-? den horst genau überblicken, ein Gamstitz liegt neben dem Jungadler zur Aefung Sind recht fürsorglich die Atten: Gamskitz sind ein leckeres Mahii »Jetzt gilt st« Franzl ift in gleicher Mühe mit dem Vorst: der Haken greift in das Reisig, traftvoll zieht sich Franzl hin sein Fuß tritt aus den Horftrand gellend klingt der Ruf: «Halt!« Der über den Besuch erschrocken Juirgddler duckt sich erst dann aber sucht er sich zu wehren. Franz-l kacht: »Du-armer Teufel! Bist noch zu sinnig unt-di unerfahren i« Und flugs hatte der Junge die Kette am Fang, der Bursch ist gefesselt im ei gene-! Durst »Um: Strwss spannt ssch das Seil, ein Ruck, Franzl hängt wieder frei in der Luft, ein Wär-hehr -— ein rasend Drehen — ein Aufprallerk des Körpers an der Felswandqu Schrei des Entsietzenss Der Forftmeister brüllt aus Leibes träften hinan zu den Knechtent »Seil Macht« Schier betäubt fährt Franzl wieder Felswand —- ein Schrei des Entsetzen-It Haten in den Horft. »Birtg’ den Adler, Franzi, im Ruck fack!« schreit der Beamte zurn Horst hin unter. Rasch ist der zappeln-de Asdler ver forgt und geborgen in Ruckfack· »Schr»ller ziehen!« tönt tdas Kom manda hinauf zu den Knechten. Franzl ruft: »Aqu« Wieder schnellt es den Jäger irn wei ten Bogen in die Luft und dreht sich der Körper im Kreise, doch jetzt ziehen die Holzer ans Leibesträftem Hd"her geht die hinkt-rechter immer höher, schon taucht Franle Kopf arn Kuppenrand auf —- «Achtun1g!« — ein Ruck — Franszit Liegt heil auf des-m turzgrafrgen Kunden-rann Hellan janchsten dsie Knechte über das Gelingen der grautsigen Fahrt, und auch Franzl attymet auf: »Sacra, bald wär’ ich damifch werde-rit« Mit berechtigte-m Stolz wird der Jungadler betrachtet nnd gemessen: er tlaftert schier · « Meter in den Schwingm,ein rachtterl! Frantzt wirft nun einen Blick auf feine Taschenuhr. Höchste Zeits« ruft er, birgt den Ad ler tm Ruckfact und eilt in raschen Sprüngen das Kuunerfteigl hinunter »Wir gehen wett« ruft der Forstwi stet chm nach th sdai eine Freude auf der Rück fahrt rrn Kahn tisber den See! »Frau-Isl, das hochzeitinurhl beftreit sicht« --fagt der Fortftmeisftey dem ein Stein svon der Brust allen ist. Und derForfttvart meint, seine Angst hätte er ins einem wikdbewegten Leben noch MM«, MTr- zvm « WMMÆZ c M wieder-u w den Zwar- vsk ask-m wertstgesnveeztchtetwordmz i · die Rett MHIWMZUMU eine arg-des nchrnetDr " enrgcrdr. »Herr Iorstrnvtstert Mit Vettern-tu Dtrrs ich den Adler Gehattm ais — Hochzeitsgdchmtk »Gem, Frass-Isl, und ein Goldstück geb’ ich dazu!'« Jst das ein Geschau in Vereineng dere, wie der Jäger Frangl stolz den Jungadler trägt an der Seite der glück lichen Braut. Vor der Kirche giebt anzil den Jungadler einem Knecht Zum Halten, dann gehst-» zur Trauung in’s Gotteshaus mit den Zeugen und hinterdrein die For-stimmten und das wie immer neugierige Volk. Evgreifend spricht der Priester und sriisgt das am Altar tnieende Paar, ob es gewillt fei, eins-Wehen den Bund füt’s Men. Laut klingt das »Ja« des Jägers, leise sliistert ishr »Ja« die bleiche Braut mit ein-ern ansgstvollen Blick cui-s die Mist-convert Altarkerzen Hell slmmmen Idiese aus des Bräuti gams Seite, zsuckenld unid flackernd un regelmässig brennen die Lichter aus der Seite der Braut bis eine Kerze zischend erlischt. Ein Schrei des Entsetzens tönt durch die Kirche umtd olynmächtiig sinkt die Braut aus den Steinflies nieder. Er schrocken beugt »sich der Priester nieder, Fransl bemüht sich durch Schlä ereiben die Braut zum Bewußtsein zu ringen. EinWispern geht Durch die Schaar der Kirchen-besuchen »Die Kerze st erloschen das sdrsdeutei Unaliick!« Es ist alles Bemühen vergebens das Leben ist entflohem am Traualtar ist Franzl Wittwer aewordem Draußen aber ihat der junge Adler energisch den Kampf gegen den ihn dal »tenden Holzer aufgenommen —- ein traftvolles Lüften der Schwingen — "der erste Flwg bring die Freiheit Stolz zieht hoch in den Lüsten der Adler, dem heimathlichesn Horst zu. Gesungen untd sreigvervorden an Bergjäger’s Hochzeits .tage. OOO -———--— Landwikthschaftliches. ; Spargelbrökdchem Einige Jneue Gerichte zur Spargelzeit werden soon allen Wofruuem die ihr Augen mert auf Abwechselung des Mittags »tisches richten, gewiß freudig begrüßt wenden So smld Spangelbrödchen zum HBeispiel ein vorzügtiches Eingange-ge zricht nach der Suppr. Man tocht die siSpangeltöpse in Salzwasser gar, berei Ttet als dann einen dicten Beigufz ans IButterz Mehl, wenig gewiegter Peter sfilie und einer Tasse Kakbfleischbouib Flon, sowie Edem nöthigen Salz. Man gethin den Spargel in dem Beiguß, zer Tinrirslt zwei Eiger mit drei Eßlöffel Zvoll süßer Sahn-e und swenig Zuckr mit idem Gemüse und füllt Dasselbe in tbeim Hausgehöhlte Milchbrödchen, von denen gman die Rinde abgeschnitten hat. Dies( IRinden bindet man als Deckel fest· iweicht die Vrödchen einige Minuten in ZMilch und böckt sie in Schmelzbnttei Hlichtbraum Die iibrigen Sparaelender kbenntzt man zu einer vorzüglichen ESpargelsnppe, zu welcher man auch der JRest der Kalbfleischbouillon verwendet ; st- « « i Salatbereitung. CI gieb1 jwohl teine Speise auf der Welt, die sc ;faslsch, so ganz ohne Gedanten bereitet gwird, wie gerade der Samt Jn der Hmeiften Fällen ist er nichts-, wie ge Efiiuertes Gras; man ißt ihn dann wirt lich nur der Gewohnheit oder der-Schick lichleit wogen. Wie ganz anders schmett. ein guter, wissenschaftlich zuhereitetei Salatl Die Franzosen, welche densel ben vorzugsweise anzufertigen ver stehen, halten ihn tdasher auch mit Recht für »die Krone ider Mahlzeit unsd verzeh Eren ith allein, othne Zutost. Vor Allen Ediirfte wohl Iden Leser-innen der Uni stsaiid ganz neu sein, daß die Sailate eint gleich wriotisch oder anregentd betäu bende Wirt-artig wie Tabak, Hanf, Flie genpilz u. s. w. sit-schen und nicht nui um ihres WohlgeschmackT ihrer Küh lung und Erfrischnng Ewillen so leiden schaftlich vom Menschen verzehrt wer tden· Dieser nartotisch wirkende Stoff in den Salaten heißt Lactsucin unt wurde zuerst von englischen Cshemifern entdeckt Es ist eine alte bekannte Re gel: »Zum Salat gehör-en vier Perso nen, ein- Goiziger, Oder wen Essig, ein Bericht-senden der tdas Oel, ein Weiser-» ider das Geeoiirz zerfetzt und ein Wertm Jsinniger, der das Ganze durcheinander riihrt.« Betrachten wir vor Allem bit Beschaffenheit der zur Bereitung des Salats no « usihatem Dei Essig sei emais zu Ihn-f- lWT eher wenig, nticht siechend, beißen-d ode1 gar ihren-mein Ali Oel sitt das dein Provencer allen übrigen vor-zustehen doch sagt vielen Prof-mai ein halt ge schlogmez Mohnöl noch mehr zu, et schmeckt trifft-ig. Das Salz muß mög sein NM fein; es ist unange» , wen-n man beim Eisen unwrgani gene, knirschte-de War Mchm di Zabiie bekommt · Der Pfeffer bin-wen sei nicht gaiigtftain untd durchaus ni Iwie Mehl. F Salz sei döllig wei , « der Pfeffer schwach. Der gnt gelesen-e, hinreichend Wille grüne Salat wird sorgfaltig abgewaschem nicht aber aus . Eil-it oder gar gepreßt, sondern man Yschuttet ihn in ein Sieb uwd läßt ihn Tal-laufen wobei man ihn ein paar Masl lqwfschiitteln older usmweniden kann. Ein guter Salat ist niur dann zu erreichen, wenn er möglichst gleichmäßig getheilt wird. Auch die sogenannten the-schen müssen auseinander geschnitten werden. Wo dies ni t geschieht, da cdurchdringt die atomat« rensde Flüssigkeit nicht ge hörig die größeren Stücke, unlo diese siiid im Jnern wässerU geschmacklos. Der gereinith vorläufig hergerichtete Salat lomint in einer flachen Fleisch schüssel auf die Tafel, wenn man nicht, nach französischer Sitte, ein eigenes Ge fäß dazu hat. Einen vorzüglichen Sa lat erhält man aus fotitgende Weise: Die ansagt-schalten Dotter von bartaesotte inen Eiern rden mit wenia Essig, ei nigen Löffe n Senf unid viele-m Oel zu einem dünn-flüssigen Brei zerriebem um die ganze Masse Ides Salats daimit zu sättigen. Dieser wir-d alsdann in das Gefäß, in kwelchem sich der Brei befin det. gebracht, man streut Pfeffer und Salz darüber urlz rührt nun-mehr das Ganze unermüdlich nach verschiedenen Richtung-im bin so durcheinander, daß auch jedes Blättchen mehrmals in die Mischumg eingetaucht Mild, die sich ganz dem Sulat mittheilt und keine stehende Sauce ausf dem Boden bildet. In Pa ris fügt main noch ein-en sogenannten .,C-bapon« hinzu, das ist eine gerüftete Brodtrusste, asirf welcher etwas Knob laiuch crbgericiben worden ist; sie kommt auf den Boden der Salatschiisiel zu lie gen, so daß blos der Dust des Zwiebel gamürzes das Gericht tdurchzsiedt Dem Kopssalat setzen Feiwsitiniecler in der Zoassentden Jahreszeit gern ein feines IGeinisch von folgenden Kräutern bin !zu: Boretsch (Borago officinaliO als «Hauptibestandtbeil; Estmgon. Schnitt Zlauch, Petersiie, Raute und Ein-men straut Ein auf diese Weise hergerichte Zter Salat ist nicht »nur besonders wohl Tschmeckewo unsi- anregerito. sondern asuch Lnscklivliaft Hier und da fügt man den sgenannten Stoffen auch etwas gestoße Hnen Zucker hinzu, wobei aber dringen-d Laus-umher: isi, die Gabe mägiichst nein Izu machen. —— Noch ein Wort über den JGurtensalaL Mit Recht hat schon Un ·zer sdas unzweckmäßige Anspressen der Tspischtn Gurlen getadelt, wodurch sie ides einzig Nützlichen und saftig sSchinaclhaften berautbt swertdem was sie zentbaltem Das Verdamiirungssurtbeih iwelches Galen über diesen milden, lieb Hlichen Salat gesprochen, wird keinen FEßtünstier achhaltem sich denselben aufs iBeste schmecken zu lassen. Hauptgrund Isasz bei der Zubereituwg ist, daß erst YOeL dann Essig und erst zuletzt Salz Yziigethan werden. Auch ist ein Unter tschied in der Zeit des Zusetzens dieser qutbaten zu beobachten· Gesetzt, der zGurlenisalat soll zu einer Festlichteit zborher bereit-et werden und dann meh Jrere Stunden lang auf der Tafel als zZierde neben anderes-n Ein-gemachten ;dienen, ohne dæbei an seiner Güte zu ;verlieren, so macht man ihn nur halb ;fertig, indem man vorläufig das wog sliißt, wodurch die Gurteiuscheiben ent ssaftet und salzig werden, nämlich Salz tun-d Essig. Daher kommen die Gur timscheioen keichuch mit Oei versehen auf den für sie bestimmten Platz, indem ånian sie Zuvor noch nach Belieben mit » Petersilir. Schnittlauch u. s. w. ausge - schmückt hat. Daneben stellt man Essig, » und zwar aslzen, mn ibn, wenn die ESpeitseszeit ··r lden Gurterrsalat gekom !.inen. sogleich bei der Hand zu lhasbem lEr wir-d lösfellveise, niach vor-her er kdrobtein Verbältniß, zugesetzt und sschnell wir-gerührt, usin nun sogleich die z Runde bei-den Gästen zu machen. Ein solcher Gurtemsalat bietet wirklich einen «Genusz, da die Scheiben so frisch unid saftig ssiwd, wie eben geschnittene, indem die Oekfchicht, in welcher sie selbst stun denlang verweilen mußten, ihnen auch nicht die geeningste Unbill angetban. Auch ist b rbei der vorher geswlzene Essig eine wesentliche Verbesserung, da sich das Salz auf diese Weise am gleich tmiißigssten verweilen läßt« · m»·-.-«.. . O. » ...» ,--.-·— --—.-.-—--. — --««. — Lehrer Tage kam Frau Susan Bright von Hutchinson in Tvpeta, Kanfas, an, um künftig bei ihrem Soh I ne Zacharias Bright zu wohnen. Frau Brightist wahrscheinlich die älteste " Frau in Kansas, denn sie zählt nicht weniger als 107 Jahre. Sie erfreut « sich noch körperlichen Wohtbefindens, : und ihr Geist ist klar. Sie wurde vor : 107 Jahren im Staate Virginien und : zwar in Sandusty geboren und hat eine Nachkommeschaft von vielen Kö pfen. Jhr Sohn Zachariac, »der 61 Jahr alt ist« ist Vater von 17 Kindern und deren Kinder-saht beläuit sich wie der auf 21.