Häuschen-erhebe hamoreske von Marxe Stahl. .Ada krankt an einem stillen Weh«, .; schrie-b vsze Regierungstäthin Steknau CI ihre Jugenfteundim die Frau Ober »cmtmann Beetbaum »Die dies-jährige Wintetfaiscm mit den vielen Bällen hat He auch ewas mit-genommen, ich «schicke ße zu Dir aufs Luni-d, damit sie in Eurer lieblichen delle Ruhe und Et Klung finde.« « Und so traf an einem der ersten Ftiihliwgstage Ada mit dem stillen Weh eine achtzehnjähtige, junge Dame, seht modern, nach dem neuesten Chic gekleidet, auf dem großen Pachthof in Kiekebusch ein. Sie hatte sich die »liebliche delle« et was anders vor-gestellt. Das Landleben erweckte ihr stets die Vorstellung vvn Flioderlauben, Nach tigallen und Mondschein von wein lanbninspvnnenen Hütten mit Schwal bengezwitscher unter dem Dach firsi und malerischen Heerden auf blü henden Wiesen. Wie schön würde es sich dem Sehnen ihre heimlichen Liebe nacht-räumen lassen, allein, bei Son nenaufgang auf stiller Flur, oder bei »dem Läuten der Abendglocken an der Mrckfljofsmaue, während der Duft der ersten Veilchen aus dem Friedhon- » gras aufstieg. Ada’s heimliches Sehnen galt dem jungen Klavier-Virtuosen der unter; dem interessanten Namen »Hean Laf- J . teur« im Winter in den Gesellschafts kreifen der Residenz geglänzt hatte. Man behauptete, er hieße Heinrich Löffler und ftanime aus Perleberg, vie » Männer fanden den hochaufgeschvsse-. nen Jüngling mit den langen, dünnen ingern und der gewaltigen Haarniäh ne gräßlich, aber es war unglaublich, welche Verheerungen er in Frauen herzen mit der Macht seiner Töne an richtete, und vielleicht auch mit der un gewöhnlichen Art. seinen Etat-atm knvten zu schlingen. Auch Ada s Herz war seinen diifteren Schwärmeraugen und chopin schen Notturnvs erlegen und nachdem er ihr auf dein letzen Diner, heim Bankier Kühnemann zwischen den Starr-gen fpargeln und dem Hammelrücken mit Mushrvvms, anvertraut hatte, er wäre von dein berühmten »Stamrne Achi, die da sterben-wenn sie lieben,« seit dem war sie überzeugt, daß ihr das Le ben nun weiter nichts mehr bieten könne, daß sie das höchste Glück und den tiefsten Schmerz erfahren habe und moralisch verpflichtet sei, Jugend und Hoffnung zu begraben. « Am erften Abend in Kietebufeh holte sie aus der Tiefe ihres Koffers ein ele- ; gant gebundenes Buch mit leeren Sei- - ten hervor, und nun schrieb sie jeden. Abend, sobald lsie allein war auf ihrem Logirftiihchem Notizen its-her ihre Er-» lebnisse hinein. ; . Kiekebusch, den 5 April. ; Da bin ich auf dem Dorfe, fern vom( Getümmel der Welt. Fern von ihmli Onkel Beerbaum holte mich von deri Bahn ab Außer mir noch fünf Cent- i net Rapsluchen für die Kühe, die mit! auf den Wagen geladen wurden. Wirt konnten nur langsam fahren und fie len auf der Landstraße von einem Schau-stockt in das andere. Nie in meinem Leben habe ich so( viel Schmutz gesehen. Aus dem Wege Müden und auf den unabsehbarenl Aeckern Pfützen. »Lautet RübenackerC ettliirte On tel Beerbauin, »was Schöneres hast Du » nie gesehen, der Boden zieht Dir die Stiefel auö.« Ich muß gestehen, ich tann mir et was Schöneres denken. Der Früh lings-sind wehte scharf ibbet die Ebene, 1 vie Bäume am Wege waren noch tath wie Besenreiser und außer Krähen und gaben scheint es hier keine Vögel zu Der Pachthos ist gar nicht malerisch, sondetnan g g,epslajstert alle Gebäude! sind aus rothaen Backsteinen und schnur ade gebaut, eine Brennerei und eine Stärkefabrit machen grünlichen Spei -,tatei iiberall Maschinen und Maschi nsnbetrieb und die ganze Witthschast vie ein Uhrwert . Onkel und Tante find riesig nett, ,( aber sie haben so viel zu thun, daß sie; überhaupt nie Zeit haben. Jch möchte wissen wann sie sich den höheren Interessen des Lebens widmen Mir fchwindelt der Kopf, wenn ichs denke, was ich heute schon alles Neues gesehen und gelernt habe ! Onkel nahm mich gleich mit in die Wirthschast. ch kann jedt Olbewburger van . igriezliinder Kühen unterscheiden ;und ambauillet von South-down Böcken ch weiß. daß Schlempte mit Raps t das beste Kuhsuttet ist, und baß Milchvertaus vortheilhaster ist als Butten-n usw Käsemachen . Jet- kkuue vie Milch-. vie Spanne-I und die Kartoffelpreise und könnte die Konstruktion des neuen Dampfpflugsl und der Söemaschine genau Geschrei den« Jch habe sogar Vesstäudniß sü: viel Schweinezucht gewonnen! l Unter einem Schweinestall stellte ichs mir immer etwas Jürchierliches vor, aber hier sind sie so sauber, daß man mit Tanzfchuhen darin gehen könnte, und die kleinen Ferkel sind vrdenlich herzig. Der erste Wirthschafts-Jnspeltor heißt Bergen Außerdem ist ein junger Eleve da, Herr Schlieger. Natürlich uninteressani. Groß, robust und blond mit einem unglaublichen Appetit Er soll aus reicher Familie fein und« schon ein eigenes Gut haben. Als Onkel mich frei gab nahm mich Tante in Beschlag. Sie hatte kurz vorher großes. Schlachtfest gehabt und ich mußte hel-. fen Wärfte sortiren und Wurftlistenx packen fiir ihre Söhne und verheira-; theten Kinder. » Sie war fehr lieb, sagte, sie tönnes gerade solch’ ein Töchterchen wie michs gebrauchen und sie ließe mich nicht wie- i der fort. Das fei alles Unsinn, ange- s gegriffene Nerven und herzenstummer. j Das täme blos von Bällen und Mit-s ßiggang Ein Mädchen in meinem Al- s ter sei zu ganz etwas Anderem auf derl Welt, sie wollte-es mir schon beibrin-z gen. Und rothe Backen und gefundenj Appetit sollte ich bald bekommen. i Die gute Tantel sie ift ganz vortreff- s lich. Aber —- sie weiß nichts von de-s nen, die da» sterben. wenn sie lieben! —E Es tommt mir wie ein Unrecht, wie! ein Treubruch vor, daß ich gar teinei Zeit fand an »ihn« zu denken. i Den 8. April. H Jch komme überhaupt gar nicht znrs Besinnung. Ganz früh muß ich auf-I stehen und in den Kuhftall gehen, ums frischgemolkene Milch zu trinken.! Dann nimmt mich Onkel mit auf eines Fahrt über die Felder und nach den Vortoerten. Jch lerne ordentlich Land-i wirthfchaft dabei. Zu hause warteti Tante schon mit unzähligen Aufträge-as und häuslichen Arbeiten auf mich, und1 fo geht es fort den ganzen Tag. l Küche, hübnerftalL Garten, Land-J wirthschaft. Bald steige ich mit derj Wirthschafterin in die Räuchertammer,i bald mit Tante in den« Keller zu deni Pbtelfäffern. Ich helfe in der Brüte-« stube Hennen setzen, schleppe ausgekro-» chen Kiiten in meiner Schürze herums und lerne buttetn im Milchleller. Man ! arbeitet und ißt hier den ganzen Tag. Abends fällt man todtmiide in sein Bett und schläft, ehe man bis zwei« zählen kann. Den 10. April. »Ich möchte hingehn wie das Abend roth« —- Aber es ist merkwürdig was für Appetit und gefunden Schlaf die Landluft macht. Jch glaube, ich werde dicker. « Den 15. April. Herr Schlieger begegnet mir überall, ich weiß nicht, ob absichtlich oder unab sichtlich. Jm Kirhftnc auf dem hof, in den Feldern, im Garten und außer dem im Hause bei tden Mahlzeitm. Am besten sieht er in feinen hohen Stiefeln mit der Jagdjoppe aus· Er hat hüb sche blaue Augen und start ist er wie ein Riese. Neulich hat er sich einem durchgehen den Gespann entgegenngorsen und die rasenden Pferde mit einem Faultgriss aus die Knie niedergerissen. Ein paar Schritte weiter und sie wären mit dem Wagen in die Lehmgrube gestürzt On kel und ich sahen es aus dem Felde, mir wurde schwarz vor den Augen« Ein «Staatslerl!« sagte Onkel. Aber — was ist rohe Kraft gegen Genie? — — Henril ich denke Dein, wo ich auch sein mag, und jener wunderbar seligen Stunde, wo unsere Geister sich grüßten und ihre Stammmwandtichast er kannten — —- vom Stamme Asral — »Seit jener Stunde verzehrt sich mein Leib.« i f »Die Seele stirbt vor Sehnen« — Und dabei muß-Ich mir die Gürtel an allen meinen Kleidern weiter ma chen, schon um vier Gentitneteri Es ist erstaunlich, wag eine Milchlur vermag! Den 17. April. Gestern pflückte ich Veilchen hinter der Gartenmauer — es war Sonntag — ungestört wollt-e ich meinem Sehnen und Träumen nachhängen. Da störte mich Herr Schlieger, natürlich sehr unliebsam. Er kann so lustia sein, mir war gar nicht darnach zu Muth, aber ich mußte lachen, es war auch ein herr licher Frühlings-nagen Wir spielten hernach stundenlana Croquet zusam men. Er spielt brillant. Den 24. April. Lanae habe ich nicht geschrieben Schreckliches hat sich ereianet. Ich muß fort! ich will fort, aber Tante will nichts davon wissen. Sie saat, ich soll erst ruhig werden und rnir die Sache überlegen. Sie weiß eben nicht, die gute Tante — Acht — Gestern war Onlels Geburtstag unt er gab all feinen Arbeitern ein Fest, ein Frühlingsfeft Es war ein Frühlings tag, swie ich ihn noch nie erlebt. fo warm und weich die Luft und fo blaugolben der Himmel. Die Dorfmusit spielte auf dem großen Rasen-plus im Garten und Alles tanzte, selbst vie alten Weiber uni- die Kinder. Onkel eröffnete den Neigen mit Taute, Alles jauchzte und lachte und drehte sich um die alte Linde, die erft ganz kleine Knospenspitze hatte. Jch weiß nicht, wie es tam, es lag folch’ ein Frühlingsjubel in der Luft, es war ein Rausch, sich vergaß Alles und tanzte und scherzte mit den An deren. Aber wie er auch tanzte! Es war, als flögen wir und er tanzte immer nur mit mir.« Jch meine natürlich herrn Schlie ger. Ja, wenn ich nur wüßte, wie es kam! Hinter der Schlehdornhecke war’s.-- Die war wie beschneit mit Blüthen und Primeln und Auriteln standen in Bit scheln im Grase. Jn der Hecke sang ein Vogel so süß, ich glanbe eine Am sel. Da hielt er mich plötzlich in seinen riesenstarien Armen, an seiner breiten Brust und ich — ich ließ mich lüssenl Wenn nur der Vogel nicht gesungen hätte! · Jch glaube, es war ein Zaubervogel, ich vergaß Alles darüber, ich konnte nichts denken, als daß seine Augen so blau waren wie der Frühlingshirnmel und daß seine Kiisse heißer brannten, als die Apritsonnr. Und dann tanzten wir bis in die dämmernde Frühlingsnacht hinein, bis die Schatten unter der Linde schwarz wurden und er Rasen feucht. Erst später, als er mich seine lleine Frau nannte und mit Onslel sprechen wollte, fiel mir ein, daß ich ihn ja nicht heirathen konnte, weil mein Herz einem Anderen gehörte, weil es eigentlich längst todt ist. « Jch sagte ihm Alles von Henri und unseren todten Liebe und vom Stamme Asra, und nun ist das Unglück da. Nie habe ich einen solchen Kummer gesehen, —- ganz anders wie bei henri —- er sagt gar nichts, aber er geht um her wie verstört. Und ich sitze in meinem Zimmer und weine, ich sehe keinen Ausweg, ich will fort, nach Hause. Jch habe Henri betrogen, meine Liebe verrathen und den guten herrn Schlie ger unglücklich gemacht. Onkel ist böse und Tante meint, das sei alles Unsinn. So lange ein Mensch jung und gesund sei, brauche er sich nicht übermäßig zu grämen. Den 26. April. Welch eine Wendung das Schicksal genommen hat! « heute tam ein Brief von Mama mit der Nachricht, daß Herr Lasleur sich miobt hat —- mit Frau Agnes hüb vet Sie ist Wittwe, zehn Jahre iilter als er. wiegt zwei Centner und schielt mit einem Auge. Aber ihr verstorbener Gatte, der Bankier hübner..hinterließ ihr eine halbe Million Vermögen. Die hochzeit soll in vier Wochen sein, sie reisen nach der Riviera. -« Seltsam, wie talt mich das Alles ließ! Vom Stamme Asra! Er wollte von dem Stamme sein derer, pie da sterben, wenn sie lieben! Jch konnte mich nicht mehr um ihn grämen, ich wußte mit einem Mal, was Komödie und was echter Herzen-tum mer ist! · « Jch saß im Gatten mit meinem Brief, noch ganz versteinert über diese unerhörte Wenig-seit da lam Herr Schlieger. Er fah ganz verändert aus, gar nicht mehr lustig und ganz bleich. »Ich komme, Abschied zu nehmen.« sagte er, »ich will verreiien, aber ehe ich gehe, frage ich Sie noch ein Mal, wollen Sie wirklich Jhre Jugend und Ihr ganzes Leben vertrauern um einer hoffnungslosen Liebe willen?« Ich sah ihn an und plöhlich lam mir der Gedanle an diese «hofsnungslose Liebe« wegen der zwei Centner schweren Wittwe so komisch vor baß ich lachen mußte. Jch zeigte ihm den Brief und dann lachte er auch, es klang wie ein Jubel schrei, wir lachten beide fröhlich und dann — und dann — Die Amsel sang wieder in der Blü khenhecke, um uns duftete und rauschte nnd leuchtete der Frühling. Schnell gesaßi. Junge Frau: »Was will denn dieser Soldat hier in der Küche, Anna?« Anna: »O, gnädige Frau. der isi in Civil Koch, von dem können wir Beide —- noch viel lernen!« Dle Vermittlung .......,-. »Den Doliok, bitte zu Tische!« rief die Beim zur halb geöffneten Ter hi nein. »Alle- pack Deine Bücher zusammen, Emil,« sprach, sich erhebend, der Ange rufene, ein junges Studentchen mit großer Brille und leise sprossenbem fSchurrbarh »und lomrn’ jetzt zum Es en.« Der kleine Emil, Schüler der ersten Vollsschulllasse und unverbesserlicher Schlingel, that ausnahmsweise einmal willig wie ihm geheißen ward. Diniren ging ihm eben noch über Stubirerr. Wie vie Beiden ins Speisezimmer traten, saß Frau Ellin, die herrin des Hauses, schon an der Tafel. »Bitte here Dotier, nehmen Sieg Platzf sagte sie tin-d wies ihm dens Stuhl zu ihrer Rechten —- sie selbst saß« an dem einen Ende des Tisches —- und Du, Emil, seh Dich hierher« — sie schob ihm den Stuhl zu ihrer Linien. Langsam ließ sich Klein-Emil nieder, nicht ohne zuvor mit seinen schmuyigen Stieseletten der Mutter Kleid malträ tirt zu haben. »Mein Mann wird heute nicht mit uns diniren,« fuhr Frau Ellin zu dem jungen, blonden Hauslehrer gewendet fort. »Er ist geschäftlich verhindert. Er wird heut« ausnahmsweise im Re staurant speisen. Wenigstens wird ihm da der Unterschied zwischen der vielgeschmähtm Haustiiche und dem hochgepriesenen Gasthausgebriiu hof fentlich wieder einmal klar werden.« Mit einem leichten, totetten Seufzer tam’ s heraus: »Ja diese Ehemänner!« Nicht wahr? . «wandte sich mit einer so plöylichen bestätigeniden Kopf bewegung, daß Frau Ellin förmlich er schrack, der blonde Jüngling ihr zu. Sie sing an zu lachen: »Was wissen Sie davon?« Er wurde ganz roth und verlegen. »Jch,'· stammelte er, »ich — aber gar nichts. —- Jch meinte nur so.« »Na, nai« hegütigte sie mit einem sreundlichenLächein und drohte ihm ne- » aisch mit erhobene-n feigesingen Sie hatte längst herausge unden daß sie sj diesem lieben stillen Jungen »ange than'«, und immerhin geschmeichelhi unternahm sie natürlich nichts. die klei ne Jugendduselei zu ertödten. I Nun kam die Suppe. Frau Ellin« erhob sich und siillte dir Teller. Zuerst dem Doltor, dann Emil dann sich. s Der tleine Gourmand besah sich das das dicke, braune Gebriiu mißtrauischi von Seiten j »Was für Suppe ist das, Mama?«: inguirite er »Jß nur, Du wirst schon sehen.« »Nein! Jch will nicht. Das ist Kartoffelsuppe —- die ess« ich nicht!" Und er schob den Teller schmollend sort i .,,Nun mein Junge,« sagte Frau Ellin mit Mtziickender Energie und sthe sich; ruhig nieder, «dann kriegst Du heute einfach gar nichts « s Den kleinen Finger der linten Hand; im Mundwintel, die Rechte weit vonj sich aus das Tischtuch gestreckte. mit rollender Miene blickte der unverbes- I setliche tleine Trohtops von der SeiteI zu seiner «Mutter aus. s Die schien ihn gar nicht mehr zui sehen, widmete sich ganz der Suppe unds der Unterhaltung mit dem schwärmeri schen Philosophen. »Nun, giebt es etwas Neues in der Zeitmng?« fragte sie. »Oh, massenhastt Drei Morde, vier Kasseneinbriiche urrd von iden Thätern natürliche teine Spur. Die Reporter hatten einen guten Tag." «Was sind das, «Reporter"?« ließ sich der tleine Emil da mit weinerlicher Stimme heraus vernehmen. »Ab, das sind Leute, die von Allem Notiz nehmen,« lächelte Frau Ellin ver- s ständniß suchend mehr zu dem Doktor als zu dem net-gierigen Frager. Sie wußte nicht, was sie damit an richtete, die klein-, hübsche, schwarz-, iiugige Frau. msit diesem häufigeni «nur für ihn« sprechen, mit dieser ganzi gedankenlosem harmloj gemeinten, gliyernden Koletterir. Dieser blasse »Dritter« verlor darüber sozusagen die Besinnung, liebte höchst ernstlich und wähnte sich wieder geliebt, gerieth in einen förmlichen Taumel. Wie sehnte er sich nach der Gelegenheit, ihr sagen zu können, »was sie ihm sei.« »Was bringt denn die Zeitung sonsti noch?« unterbrach Frau Ellin seinen Gedankengang. · »Nicht viel. Bälle, Feste, Soireen.« »Sonst nichts? Ah das ist langweilig: in »der Beziehung bin ich Socialdemo tratin. Ich bin zwar teine Feindin der Gesellschaft, aber um so erbittertere Feindin der Gesellschaitm.« Bewundernsd sah der «Dottor« zu ihr aus· Er wurde fast zornig, als ihn die Betty jetzt durch ihren Eintritt störte. Sie räumte die Suppenteller ah trug mitdet s— und htå te das Fleisch, - « Mel-braten. Der hethesss breitete sich aus stieg ga ver-lockend dem kleinen E : se, dem nun seinEeihgetickjt sc . doch so setn stand. Denn et sic, , m: t Mama war nicht gut Messe-Use sen, wenn man sie geärgekt . schweige denn Rehriickeni sternen bitterbösen Blicken folgte der junae Sünder den Vorgä nun abspielten: wie der Mm«» aus Mamas Aufforderung ein recht angebtäuntes sastiges Bka ck sich auf den Teller legte, wie Mama selbst so recht tüchtig einhieb, als wollte sie ihr Söhnchen schon so statt als möglich reizen und wie sie nicht die mindesten Anstalten machte, auch seiner nur zu gedenken. Der Doktor fühlte ein menschliches Rühren. »Aber Emih so bitte Mama doch um Verzeihung; dann wirst Du ja gewiß was belommen.« »Ach, lassen Sie ihn nur« Herr Dol tor, bei dem ist Haufen und Malz ver loren. Dazu hat er ja einen viel zu grofzen Trotzdpr Der kleine Emil riihrte sich nicht. Da befiel den »Doktor« plötzlich ein Zittern. Es flimmerte ihm vor den Augen. Er wurde wechselnd blaß und roth. Denn ein Gedanke hatte ihn jiih durchzuckt, ein seligen glückverheißem der Gedante: »Die Gelegenheit . das ist die Gelegenheit!" »Emil, nun?'« fragte er mit beben der Stimme. »Nein!« wies der energisch mit ei nem Ver-ziehen des Mundes und einem unwilligen Zurückwerfen des ganzen Obertörpers ab. Da hielt es den Dattor nicht länger. Schon war er Frau Ellin zu Fäßen und schon begann er, erst stotternd und aufgeregt, dann aber in fließenden, lei denschaftlichen Tönen: »Einil, Deine Mama willst Du nicht um Verzeihung bitten? —- Sie zu — ich will Dir’s zeigen, wie Du’·s zu ma chen hast — sdann wird’s Dir leichter fallen, hörst Du? —- Du Liebe, Du Gute —- mußt Du sagen; sei mir nicht böse, verzeih mir —- mußt Du sagen; ich hab’ Dich ja so lieb, so über alle Ma ßen lieb —- rnufzt Du sagen; ich werde Dir gehorchen wie ein Sklave und wer de thun, was ich Dir an den Augen nur absehe. Aber sei nicht böse und verzeih mir —- muszt Du sagen; und gieb mir einen Kuß auf die Stirn — rnußt Du sagen; zum Zeichen gieh ihn mir, daß Du mir nicht grollst, Du Lie be, Du Süße, Du Gute —- mufzt Du sagen. — Und Du wirst sehen, sie wird nicht »nein« sagen, sie wivd das Zeichen Dir gewähren; ich weiß es, ich kenne sie, sie ist ja so sanft, so gut ist sie, so herzenö-, herzensgut.« Der lleine Emil stand mit offenem Munde und aufgerissenen Augen da und wußte nicht recht, was der auf den Boden Hingestreckte von· ihm und von Marna eigentlich wollte. Frau Ellin aber hatte den jungen Verführer so fort durchschaut. Sie war einen Mo ment lang ganz sprachlos. Rasch aber fand sie ihre Fassung wieder. Ein selt sames Zucken ging urn ihren feinen, sammetweichen, purpurrothen Mund, untd ·dann erwiderte sie mit einem hellen Tone, aus dem ein unterdrücktes Ki chern klang ,,Und was ich ihm darauf anworten werde? —- Das mag schon Alles sein-— werde ich ihm sagen; aber den Kuß kriegst Du doch nicht« mein Junge — werde ich ihm sagen. Du hast Dir viel zu viel herausgenommen —- werde ich ihm sagen (und dabei blickte sie sest in des Studentchenö schimmernde Blau Augen); verzeihen swill ich Dir zwar diesmal noch — werde ich ihm sagen; weil Du ja sonst ein ganz kluger, bra ver Jsunge bist, und weil Du mich wirt lich ein bischen gern zu haben scheinst. Aber laß es Dir nie wieder beifallen — werde ich ihm sagen —- noch einmal et was Aehnliches zu thun. Denn sonst, weiszt Du —- werde ich ihm sagen musz ich’s schon dem Papa erzählen — werde ich ihm sagen —- und der, weißt Du —- werde ich ihm sagen —- versteht in solchen Dingen bekanntlich teinen Spaß. Und so —- nun steh’ aus, mein Junge und setz’ Dich wieder aus’Dei nen Platz — werde ich ihm sagen.« Eine jähe Blässe bedeckte des armen Doitvrs Gesicht, mit einem scheuen Blick erhob er sich und während der ganzen Mahlzeit saß er ganz stumm und gedrückt. Aiber es waren höchst sinstere Gedanten, die seine junge Stirn durchzogen. Gedanken von Frauen trug und Frauentiicke, von gut-engen Sirenen, die höhnisch lächelnd, ar o sen Fischern, die sie angelockt, den Un tergang bereiten · . . und mählich reiste in ihm der seste Entschluß, nach dieser tristen »Ersahrung«, die ihm sichern Einblick in die teuslichen Ge heimnisse weiblicher herzlosigteit ge - r A Nivan Weib«in·dieÆ n « s ken. . Rose-f Tafeln-enden am Kansas-. Jn den »Katholifchen Missionen et zählt Pater Detten etwas über die mannigfaltigen Gaben, welche am Kongo die Tafel beut: »An eigent lichem Wild findet man nur Holztam den« Turteltauben und einige Anti lopen. Eines Tages hatte ich jedoch mehr Glück: auf einem Baume saß ein dicker Affe. welcher seinen Bart gerade pflegte. Eine Patrone No. 0 holte ihn herunter. Anfangs zögerte ich, ihn auj meine Schultern zu laden, so groß war fein Gewicht, inde ssen dachte ich als Abwechslung jei er doch nicht zu verachten bei unferen täglichen Gerich ten: Huhn und Ziegenfloisch Mit nur wenigen Ausnahmen thaten die Tisch Hgiiste der Station dem Braten Ehre an. Das Ragout stand noch auf dem Ti sche, als, von der Reise auf langer Ka rawanenstrasze, ermattet, drei neu von Europa eingetroffene Asgenten anlang ten und mit wahrhafter Gier über die sen »tostbaren hasenpfeffer«, wie sie es nannten, herstelen. Man ließ sie gern in ·dr.-m Glauben, als man ihren Appetit und ihr Behagen sah. Der Erste, der sich endlich genug gütlich ge ;than, fragte, ob man viele Hasen in der sEbene habe. Ein homerisches Gelächter swar die Antwort. Aber um die Her ren zu überzeugen, daß es wirklich Affe und nicht Hase gewesen, was sie ver speist, mußte ihnen erst ’der Kopf des Wildes vorgezeigt werden. Einer sprang darauf sofort auf und suchte das Weite —- aber es wird sich schon machen mit der Zeit. So giebt es hier noch mehr Lecker Ibissem vor denen man anfangs freilich zurückschreckt. So ist das Flußpferd beispielsweise ein ungeheuerliches Thier und von vollendeter Häßlichteit. Aber sein Fleisch ist vortrefflich, wenn es sich nicht gerade um ein zu altes Stück han delt. Selbstverständlich ist so ein Pa triarch von hundert Jahren zähe was Thier, das nur langsam wächst, er reicht ein hohes Alter), aber das Filet eines jungen Thieres ist so gut, wie das beste Rindsleisch Die Fuße, erst ge tocht, dann in Zwiebeln gestovt, ge ben ein Gericht, das die Neger Matoto nennen und in welches der Weiße, wenn er es einmal gekostet, sich oernarrt. Vom Flußuferd zum Elephanten ist kein großer Schritt. Auf der fran zösischen Mission in Brazzaville hatte ich einmal Gelegenheit Elephantenriis sel zu essen. Der Gastronom Brillat Savarin hätte sicher die Reise nach Afrita gemacht, wenn er »dieses Gericht gekannt hätte, um dardn einmal nach Herzenslust sich zu laben. Leider ist die Vorbereitung des Genusses etwas um ständlich. Zunächst wird im Boden ein Graben gemacht, den man nrit Holz tohlen ausgiiiht. Jn die noch glühende Grube wir der Rüssel gelegt, mit Ba nanenbliittern, einer Lage Sand und Kohlen bedeckt, die rnan vierundzwan zig Stunden lang in Gluth halten muß. Auch der Hrolodilschwanz, lan ge Zeit gekocht und dann in Butter ge braten, ist —- ich spreche aus Erfahrung —- nicht zu verachten.« Wen gelit stets-W WO ... — .. — S i a m m b u ch. Du blühsi wie eine Rose, Und trinisi sehr gerne Thet, So daß ich Dich Ihrr-eh Mehr als Theerofe feh’! D a s 3 o l la m i. Mes« Geiirough: »Nein, diese ameri knssschen Zölle werden ganz unausstelp i .« ? Mr. Gettrough: »Wiefo, meine »Thenre?« J Mrö. Geileough: »Mit haben die Beamten sogar meine Geduld taxirt.« . Vom Kasernenhof. Korporah »Wie die Kerle wieder schief und krumm dastehen. Schärnt ler?.Euch nicht vor Euren Sud-tra SM s« A bsw e h r. Sie: »Ich glaube. Du heirathen mich nur, damit Du mit meinem Geld Deine Gläubiger befriedigen sann-fu« Er: «Un«smn; so sehr liegen mir meine Gläubiger sur nicht am Her zen.« Hühner Schluß. Junge Frau: »Nun, wie schmecken die Klöße?« Mann: »Mir sind «sie nicht locker ge nu .« » staut »Daß Du doch Deine Vorliebe fu« Lockere nie verleugnen lannsti«