). ; .«,.-.-.- , Mir-»Oui« W W bist M eint dirs Jahr 1882, til; ich Rose-ishr kleine Geschichte erlebte Jch te mich eben bequem in die Ecke eines Iekren Coupees geseyt und die Wagen tbttr mit der Hoffnung geschlossen, al lein zu bleiben als diese plöhlich wie der ausgerissen wurde und ich eine Stimme rufen hörte: « Nehmen Sie lich in acht, gnädiger Herr, wir befinden uns geratde crn der Tägung der Linien, der Tritt ist sehr . « Eine andere Stimme antwortete: »Ohne Sorge, Lanibett, ich werde mich an den Griffen halten« « Darauf erschien ein mit einein tun-· den Hut bedeckter Kopf, dann kamen zwei Hände, welche die an der Seite der Thtir angebrachten Griffe erfaßten und langsam einen dicken Körper nachzogen, dessen Füße crus desnr Trittbrett das Ge räusch eines ausstoßenden Spazierstm des hervorbrachten. Als sich der Körper endlich durch die Thür geschoben hatte, sah ich ein schwarzlaclirtes Holzbein aus der Hofe hervorkommen dem sofort ein zweites folgte. hinter dem Neisenden zeigte sich ein Kopf. »Vefinden Sie sich wohl und be quem, gnödi ger Herrs« »Dann bringe ich jetzt Ihr Gepiick und Ihre Krücken« Und ein Diener mit dem Aussehen eines alten Solda ten kletterte seinerseits in den Wagen; er hatte einen Haufen in Papier ge-’ wickelter und sorgfältig oerfchnürter Packete im Arm, die er nun eins nach dem andern in das Netz über dem Kopf seines Herrn legte. »So das ist alles, gnädiger Herr, es sind süns: Bonbons Puppe, Trom mel, Gewehr und Gänfeleberpastete." ,.,Gut mein Freund « ; ,,Gtiietliche Reise, gnädiger Herr! « ’ WDante Lambert, bleib gesund undt r HO-« munter!« J Der Mann stieg aus und schloß dies Thiit —- und ich betrachtete meinens Nachbar. ; Er mochte etwa siinsundsdreiszig Jah- i re zählen, troydem war sein hear schon « fast weiß; er war detorirt, hatte eineui dichten Schnur-Wart und war sehn start, von sen-er ungesunden Fettlebigsi leit, welche kräftige. thäiige Manne-es befällt. wenn irgend ein-Gebrechen siei zu Unbeweglichteit verdammt. s Er trocknete die Stirn, athmete lautl aus und sagte. sich zu mir wendend: ,,Beliistigt Sie der Rauch, mein Heck?« - ; »Durchaus nicht!« . Dieses Auge, diese Stimme, dieses Gesicht! ich kannte das alles! Aber woher und oon wann? Sicher, ich! hatte sdiesen Mann schon irgendwo ge troffen, hatte mit ihm die Hand ge-: schüttelt, das war lange her, sehr« sehrs lange! Es verlor sich insenem NebeU in welchem der Geist nach Erinnerun-» gen heumtastet und sie wie fliesgendez Phantorne verfolgt, ohne sie fassen zu können Er betrachtete mich jetzt eben-1 falls so unaussgesetzt und scharf wie ein ; Mann, der sich an etwas erinnert, aberi nicht zur Klarheit tomth Verwirrt wandten sich unsere Augen ab, bis sie nach Verlauf einiger Sekunden, ange zogen durch den geheimen und einen sinnigen Willen des arbeitenden Ge dächtnisseis, sich von neuem begegneten und-ich sagte: s »Mein Gott, anstatt uns seit einen Stunde derart heimlich zu beobachten,l sollten wir lieber zusammen ausfin-! big machen, wo wir uns kennen geierntl hol-ein« J fMein Nachbar antwortete liebens-! würdig -Sie Haben ganz recht, mein herri« Jch stellte mich vor: »Dann Born lair, Beamter-« · Er zsgetie einige Sein-wem dann mit jenem unbestimmten Etwas im Auge und Stimme, das ein gespanntes Nachdenken vereäth: »Ah- ganz richtig, ich habe Sie bei PeincePs getroffen; damals — vor dem Kriege —- vor zwölf Jahren.« »Ja, mein Herr . . . al) . . . hm, Sie sind also Lieutenant Revaliere?« »Ja, ich war sogar Hauptmann Re valiete, bis zu dem Tage, an ldem ich meine Füße verlor . . . alle beide auf einmal . . . von einer Kanonenlugel mitgenommen« s Wir betrachteten uns aufs neue, jew, vä wir uns rannten-. Jch erin nerte mich nun deutlich vieles schlan len, schönen Burschen, der die Gott« lons mit so fröhlichen graziölek Ans gelassenheit vortanszte, daß man ihn all gemein «Ln Trombe« lDie Mindhosel nannte. Aber hinter diesem schatfums risse-ten dee flatterte noch etwas,· ein Unfaßbaies eine Geschichte, die tch ge sund wieder vergessen hatte-L eine wer Geschichten, vie man mit wohl Pf , , » » « -WM.W-k jedoch-tu einen leichten, iliichti " Just winke-ritt en Eindruck-hinterm en· « c » Es w» etwasdon Liebe dabei-' Ich hatte J igstens dieer eigentbiimliche Gesiihh der nichts weiter —«,— ein Ge fühl. das sich mit dem Geruch derglei chen ließe, aus dem der Hund am Boden die Fährte des Will-es ertennt.· Nach und nach llärten sich die M ten und das Gesicht eines jungen chend tauchte vor meinen Augen ern-IT Dann plötzlich wie der Knall einer Ra lete ihr Name: Fräulein von Mandat. Und jetzt erinnerte ich mich auch-aller übrigen Umstände. Es war in der That eine Liebesgeschichte, aber eine sehr ge wöhnliche Jenes Mädchen liebte den jungen Mann, als ich ihn kennen lernte." und man sprach von ihrer bewirkt-den« M Heirath. Erselbst schien lehr det liebt, unendlich glücklich. Jch bob meine Amgen nach dem Netz, in dem diePatete, die der Diener gebracht hatte, bei den Stößen des Waisen-Ei zitterten, und mir war, als hörte ich illn sprechenIt »So mein Herr, das ist alles, es sind iiinf: Bonbons, Puppe, Gewehr, Trommel und Gänseleberpastete . . . .« Eine Se lunde später entstand und entrollte sich ein ganzer Roman in meinem Kopie, er glich übrigens allen, die ich gelesen hatte und in denen bald der jun-ge Mann, bald das junge Mädchen den Inder dieErwänlte nach einersisnanziellen oder körperlichen Katastrdpbe heirathet. Jm Kriege verstämmelt, hatte also die sser Officier nach dem Feldzuge seine junge Braut wieder Zge«funden;«s,"i·: war librem Gelübde treu geblieben und die FSeine geworden. Ich fand dies schön, ;aber einfach, wie man jede Aufopferung Fund jede Lösung eines Konflikte-, in FBiichern findet. Es scheint, wenn man xvon solcher Seelengrdße liest oder hört, Ydaß man sich selbst mit gleichem Enthu Esiasmus unsd eben solch großer Hinge bnng opfern würde; man ist aber sehr ,ichlechter Laune, wenn am andern-Tage Eein armer Freund kommt, um etwas Geld von uns zu leiden! Plötzlich verdrängte eine andere, we niger poetische, aber gewöhnlichen Ver muthung die erste. Vielleicht hatte er sich schon vor dem Kriege verheirathet, i;chon vor diesem entsetzlichen Unglücks fall mit der Kanonenlugeh die ihm die Beine wegrißz sie crber obwohl ver zweifeln hatte sich darein ergeben, ihn aufzunehmen zu pflegen, zu trösten ihn, der schön und start iortgeganqen war um mit abgeiägten Füßen zur-nei zukommen ein widerliches Ueberbleibsel zu Unbeweglichieit zir ohnnrächtigem Zorn» zu unausbleiblicher Fettleiblich leit verdammt. War er gliicklich oder war er leidend? Ein leises. immer wachsendeä, zuletzt unwiderstehliches Verlangen ergrin mich; ich wollte feine Geschichte kennen, wenigstens die Hauptpunkte, die mir helfen würden, das, wag er nicht sagen wollte oder konnte, zu errathen. Jch dachte dies alles, während ich mit ihm sprach. Wir hatten einig-e gleich iltige Worte gewechselt, als ich, die « ugen zum Netz erhebend, vermuthete: »Er hat drei Kinder-, die Bontbons sind fil: feine Frau, die Puppe ist fiir fein Töch »terchen, Trommel und Gewehr sind fiir Hseine ungen, die Paitete siir ihn.« i Plbtzlich fragte ich: l »Sie sind Vater-, mein Herr?« ’ Er entgegnete i »Mein mein herrl« I »Ich fühle mich so verwirrt, ais hätte »ich eine große Ungefchicklichteit began Igen und fuhr fort: z »Ich bitte um Verzeihung, ich harte es angenommen, als ich Jhren Diener Ivon Spielzeug sprechen hörte. Mar hört, ohne zn horchen, und giebt unwill Iriikiich seine Schlüsse daraus « f Er lächelte und murmelte: , »Nein, ich bin nicht einmal verheira i t,het ich bin bei den Prämitinarien H stehen geblieben « I Jch nahm die Miene plötzlichen Erin nerns an: I »Ach, es ist wahr, Sie waren verlobt, Hals ich Sie kennen lernte, ver-lobt mit - Fräulein von Mandat, wie ich glaube?« I »Ja, mein Her-, Ihr-Gedächtnis ist ausgezeichnet.« Mich ergriff eine außerordentliche Kühnheit nnd ich setzte hinzu: »Ja, ich glaube mich zu entsinnen, daß Fräulein von Mandat geheimthet chat . . Herrn . . . herrn . . « » s »denn von Fl-«eurel;" er sprach den xNanren ruhig aus« I »Ja, richtig. ja. icherinnere mich jetzt, bei vieler Gelegenheit von Ihrer Ver wundung gehört zu haben;« Jch fah ihm gerade in’s Gesicht undi er errötshete. Sein volles Gesicht, hast durch den beständigen Blum-wrong be reits purpurn erschien, färbte sich-noch dunkler. - · Er antwortete mit Lebhaftigieit unv! »in dem Esse- einess Mai-me der ein-l verlorene Sache vermeidng eine Sache. ’ die er in Vers und Geist verloren giebtJ aber die er vor ver Welt retten will. — l» "«Mnn hat nnrechi, mein herr, neben ; WMMMWHOIW zu nennen. Als ich — leider ohne Füße — ans dein Kriege heimkehrte, hätte ich nie und nimmer kingewilligi, daß sie meine Frau ·.wiirde Wäre dies denn möglich wesen? Wenn man heira thet, gesåieht es nicht, um mit Groß muih zu prunken, man thut es um an der Seite eines Mannes zu leben, alle Tage, alle Stunden, alle Minuten alle Selunden!! Wenn dieser Mann aber veririippelt und entstellt ist, so verur theilt nian sich zu einsein Leiden, das bis zum Tode dauert! O, ich verstehe, ich begreife, ich bewundere alle Op er, jede Hingebung, wenn sie in den ienzen bleiben, aber ich billige nichi die Aus opsferun einer rau. ihren Verzicht auf ein glii liches eben, auf alle Freuden. auf alle Träume nur unidie Bewunde rung des Publikums zu erregen. Wenn ich aus den Dielen meines Zimmer-s das Aus-stoßen meiner Holzbeine und meiner Krücken höre, dieses Mühlengeilanperz das ich bei jedem Schrittertönen lasse, dann habe ich Wuihnnfälle, in denen ich meinenDienereisdrosseln könnte Glau den Sie daß man das Recht hat, von einer Frau zur-erlangen, sie d: ilde, was inan selbst nicht ertrag-en mag? Und dann, sonnen-? Die sich darstellen, daß es hübsch und angenehm ist, meine Bei n siiimpse zu sehen?« z Ei schwiea. Was sollte ich ihm sa gen? Jch fand, daß er recht hatte. Konnte ich sie tadeln, verachten, ja, ihr nur unrecht neben? Nein! Ader!? Diese Lösung« so regelrecht, gewöhnlich, iivahricheinlich und der Wirklichkeit ent sprechend sie auch war, besiiedi aie mein Verlarngen nach Poesie durchaus nicht. Diesen deldenhasten Stunnneln ge bührte ein schönes Opfer, das ich ver mißte und worüber ich eine Entiäu schung empfand »Hm Frau von Fleiurel Kinder?« » »Ja wohl, eine Tochter unt- zweij Söhne. Diese Spielsachen sind für si bestimmt. Jhr Gattennd sie selbst sinV sehr gütig gegen mich gewesen-« j Der Zug erllomm die Rampe von Saint Germain, er durcheilte di e Tun nels, fuhr in den Bahnhof ein und hielt» Jch war im Begriff. dem verstümsi melten Offizier meinen Arm anzubie-; ten, um ihm beim Ausfteigen behilflichj "zu sein, als sich zwei Hände durch die Lgeössnete Thijr gegen ihn ausftrecktemj »Guten Tag. mein lieber Revaliere.«" » »Ah, guten Tag, FleureL « s j Hinter dem Mann erschien lächelnd und händewintend die Frau; sie wart noch seh-r hübsch, blühend, entzückend« wenn sie, freundlich grüßend, ihm mit iihren behandschuhtsen Fingern Kuß Jhändchen sandte. Ein kleines Mädel an ihrer Seite hüpfte vor Freude, und» die beiden Jungen betrachteten lüster nen Blickes die Spielsachen, welche aus dem Netz in die Hände ihres Vaters; wanderten. Als der Krüppel ausgestiegen war, umarmten und tüßten ihn sämmtliche Kinder Dann seyte sich der Zug inj Bewegung und das kleine Mädel legtej fein hänsdchen freundschaftlich auf dasj polirte Querhalz der Krücke gerade fo, wie sie sich an den Daumen ihres großeni Freundes gehalten hätte, während siei fröhlich neben ihrn dahin hüpfte. « - Jch fragte ihn plötzlich: « j Gegenseitiger Trost. Bräutigam: »Liebe Emmh. ich muß Dir noch ein Geständnis machen. Jch habe einige sehr unangenshrire Tanten und Baer in meiner Verwandtschaft« Sie: »Ach, das thut nichts —- ich auch!« W—.-.. Ge f ä h'r l i ch. Oberst tbeim Exerziren wüthend zu einem Unteroffizier): »Unierosfizier Pachura Sie sind ein Schafstapr - Major (leise): ,,Vorsicht, Herr j,Oberft der Mann beschwert sich ttber jjeden Schafslops!« j A n i n ii p f u n g Onkel (nach Anhörung eines Vor tm es seines Astronomie siudierenden Ne fen): »Aber das sind ja iolossalel iDimensionen im Weitmraume!« i Siudiosug: »Nicht waht!« .Wie( verschwindmb klein und unbedeutend Hei-scheinen dagegen 20 Mari, um idie ich Dich hiermit bitte!« -.. Motivirung . . . Sie schimpr immer über jbieieg Smndalblaitt Ja, aber warum halten Sie es dann?« I »Nim, sonst kann ich Ia nichi d’riiber schimpfen!« - ——Os-s.-————-— E i n f a ch. Baron: »Aber, Johann, Du bist ja furchtbar betrunken! . . Wenn Dir-so auf der Straße zusiammengestiirzt wärest-M « - · Bedienten »O ich hab’ 1a immer eine alte Visiteniarte s— vom gnädigenx Herrn bei rnie!« Der Humm- tn Mexico. -- Von Tr. Ernst Below »Wie oft imuszten Sie densRevolner wirklich gehnauchen bei Ihrem dreizehn jiihriigen Aufenthalte in Mexiko?« Das ist die Frage, die ich so oft höre, » wenn das Gespräch auf die Unsicherheiti in sden spanischen und portugiesischen Republiten Amerita’s kommt. Jetzt, wo Mexiio, das große Land der Zukunft im äußersten Westen, sich unter der festen Regierung seines Prä sidenten Porsirio Diaz mehr und mehr tonsolidirt und abgesehen von« der gro ßen Bleichriider’ schen Anleihe zumi großen Theil mit dem Kapital deutscher Firmen arbeitet bin ich noch öfter nach den Sicherheitsverhiiltnissen des Lan- i desbesvagt worden. Wurden diese Ver hältnisse doch erst kürzlich wieder ernst-i lich untersucht, als deutsche Kolonisa tion in Mexito befürwortet wurde inl dem Verein, der »die Ausbreitung desI Deutschihums auf sein Programm ge-; schrieben hat. Die direkte Beantwortung xener ton ireten Frage giebt jedenfalls ein klare res Bild, als die gewöhnlichen allge meinen Betrachtungen über die Si eher heit im Lande, die sich ja im Allgemei nen in der letzten Zeit hier und da rechti gebessert hat, die aber, wo die Macht«l der Regierung noch n: cht hinreicht—— und das sind große Gebiete —- noch viel zu wünschen übrig läßt. s Ich zögere deshalb nicht, über den« Gebrauch meines Revolverö während! der 1.' Jahre meines dortigen Aufent halieg als Arzt meinen gewissenhaften Bericht hiermit zu erstatten. i Um den Leser nicht unniitz zu span-( nen: todtgefchossen habe ich währends »der ganzen Zeit Keinen mit meinem; ,fchweren,i fechgfchiiffigen Colt’fchens fNavhURevolveh den ich, fo lange ich im« Jnnern des Landes wohnte, stets umge-j schnallt trug, sowie es sich um einen Ritt aus der Stadt hinaus handelte. I Aber geschossen mußte damit manch-mal werden« wenn es auch nur oft ein Loch durch die Luft oder durch Nopalblättert war. Nur einmal wäre ich beinahe in die Lage gekommen, den schwerenl Schießprijgel feiner Bestimmung ge mäß zu verwenden, da that mir aber! der Gegner im letzten Augenblick denI Gefallen, der Länge nach hinten über; ) svom Pferde zu fallen, daß er wie eins Baum dalag unsd nicht wieder a rfftandi auch ohne daß ich hätte zu fchießeni brauchen. l Es war auf einem einsamen Ritt zwischen Zacntecas, der Silberminen-.l ftatt der Anden und Guadalupe, wohins ich gewöhnlich Samstags Nachmittags ritt. Meist hatte ich den mit Winchesfter-j Rifle und Machete sSattel-s- -äbel) be waffneten Mozo (Reittnecht) hinter! mir. So wie man den aber einmalj unvorsichtiger Weise zu Haufe läßt« pafsirt leicht dasselbe, wie wenn mans seinen Revolver zu Hause läßt. Man erlebt etwas. Auf der Heerftraße zwi fchen den beiden kleinen Dörfern Car-: men unid Florida, wo es öfters betrun )tenes Volke-on den tletnen Pulqueriag giebt, neftelte sich ein solcher start ange zechter Reiteremann dicht an meine rechte Seite; wiewohl er sehr wankte, fgriißte er und fragte mich. wie spät es jwäre wobei er, um rm tut-sen Trade lmit meiner arabifchen feurigen Stute gleichen Schritt zu halten« mit feiner ;Linten nach meinen Zügeln und dem Satteltnopf herüberlangte. Sein Lasso hing "wurfbereit. Jch machte deshalb kurzen Prozeß, befahl ihm unter vorge rhalten-un Redolver, sich zum Teufel zu fcheeren und gab meiner »Lola" kräftig die Sporen. Für ihn ganz unvermu Ythet, der sehr im Sattel schwankte, setzte sein Gaul zu gleichem Galopp an, wie sder meine, und ich fah, rückwärts schau end, nur noch, wie mit schwerem Auf Ifchlage tdesthintertopfes der edle Lad-» jron der Länge nach rückwärts in den IStaub sank. Jch ließ meine Stute; »träfiig aus-greifen Als ich weit genugi ««war, saih ich vorn der Höhe herunter, wie» Einige seiner A"Umpane, die ich vorheri Enicht bemerkt hatte, herbeigesprenigql waren und ihn, der wie leblos wohl da-· liegen mochte, umstanden. Weiter habe sich von der Geschichte nichts zu Ohreni ibetomniem Jch konnte den Hahn wie Ider in Ruh stellen. Dies war die ein .zige Gelegenheit, wo ich meinen Revol ’ver beinahe zweckentsprechend ver-wandt »l)ätte. Das war im Jahre 1878, wo noch seine Eisenbahn nach Zacatsecaszi ging. Wichtigere Dienste leistete der Re ddlver mir, als ich einst von-Zula inanca nach Japuato ritt. Jch war nach der SilberminenitadtGuanajuato. gerade am Heiligen Abend meistenweit iiber Land geholt worden· Man holte mich zu einer «Schweriranten, ich mußte Ein der Eile selbst für Fashrgelegenheit( sorgen, um meine in den leyten Tagen übermiideten Pferde zu schonem ( Auf dem-Rückweg stellte man mir« .einen..«hexj.t»teye,n. Beitlgegbt.»an«»er Reitpferd bis zum Landstädtchen Ita puato, nachdem man mir nach Landes-. sitte das ärztliche Honorar, 200 Pefvs baar, vserabfolsgt hatte. Die schwere Leder-Reiife·tasche, worin die harten Silberthaler tlimpserten,.hatte-der mir ganz unbekannte-Mozo vorn auf dem Satteltnopf Da blieb er, als es dun keln, immer weiter hinter mir Zurück Wir ritten gerade durch eine weite, mit niedrigem Mesquite-«Gebijsch und No pal (Fei"gen-Kattu'g) bestanden-.- Ge gend. Aufmein Zureden, näher zu mir Isich zu halten, betheuerte er ein über das andere Mal, fein Pferd müffe etwas am Fuße haben, es täme nicht vor wärts. Da blieb mir nichts übrig, als, den Revolver fertig, ihm die Tasche aus der Hand zu nehmen, nachldem ich ihm gezeigt, wie sicher ich eins der eirsunden Napalhlättertraf. Das half; erhielt nun gleichen Schritt mit mir. Froh war ich aber doch, als im Mondlichi die ersten weißen Kapelleukuppeln des Friedhofe-Z von Jrapuato mit den wei ßen Grabgewölben unter den Palmen wipfeln Ehinter dem graugrünen Nopal gestriipp aufleuchteten Denn ein Nacht ritt mit solchem freundlichen Begleiter gehört immerhin nicht zu den Annehm lichkeiten, da man nie wissen kann, wo diese Sorte ihre Gevattern stecken hat. Auf unserer beinahe bierzehntägigen Diligence-Fahrt mit dem Mahordomo und Kararvsanentfiihrer Don Augustin C» die wir wäshrend der letzten Revolu tion machten, durch die sich schließlich Porfirio Dinzszum Präsidenten auf schswang begegneten wsir einigen Pro nunciapdos, Aufstiindischeu, Banditen. die Kontrabande führten, kamen durch die Höflichkeit und Geschmeidigtcit un seres geschickten und liebenswürdigen Führers, der mit allen Passanten Ge vatterschaft macht-e, glatt überall durch, mußten aber an verschiedenen anriichi« gen Stellen des Weges aussteigen und als Spitzen und Seitenpatrouillen rechts undlinsgs und vorn vertheilt dann und swann mit den Revolvern knallen, um etwaige LauernIde über un serie Zahl und Wegerichtuwg zu täuschen, — wir schickten sdise zwei Gesährte in zwei verschiedenen Richtungen —— und um die Ladrones jedenfalls wissen zu lassen, daß wir schußbereit waren. t Bei der Einsahrt in Monterey, dem? malerisch am steil aufsteigenden Sattel-. berge zu Füßen der Sierra niadrhgelk genem ,,Königsberg« Mexilos, hielt unsj mit vorgestreckten Revolvern eine her ansvrengende Kalvakade unter dem. Rufe »Alto alli« an, dem bald von bei den Seiten schallendes Gelächter folgte, denn es war der unserem Führer seit lanige befreundete alte Arzt Dr. Gan zalitles von Monteretp Wir konnten unsere aus »dem Wagen vorgestreckten Revolver unld achtschüssigen chrtpä Rifles wieder sei-stecken » Trotz-dem, daß wir so wenig Ge-! brauch für unsere Renolver ausi jener Reise hatten, wurde ein-e wenige Tage nach uns - denselben Weg sahrende Familie Cabazos übe fallen, nackt an die Palinitog Igebsunden und-den Sonnenstrahlen und Insecten überlassen; Wochen danach fand man sdie Leichen vor. Doch das war gegen Ilknide der letzten Redoiutiion 1876. tSeittdemsherrscht Ruhe im Lande. I Erstaunt war ich immerhin, als mir ;mein Freund Don Louig Klein, Kauf ;inann in(,-acat-ecag, bei einem kurzen Jersten Wbendspaziergange, den wir vor jdie Garita (Thorwache) machten, ganz Iernstshtasten Gesichts versicherte, nun kdürften wir nicht weiter gehen, als wir die letzten Häuser hinter uns hatten. »Ja, wenn wir uns mit unser-en Revol .svern versehen hätten, ginge es,« meinte »er. Da sash ich, als ich noch ungläubig »den Kon schüttelte, über die Höhe kom iinend, eine Reitergestalt sich vorn gelben HAbensdhiimmel schwarz absze-ichnen. »Das sist der Vorreiter meines Schwiegerva tters, des alten Wüst von der Silber Hazienda El Bote. Die machen den iturzen haltbstünbisge Weg nach derStadt und zurück doch fast jeden Tag in ihrem Guayin, aber niemals, ohne daß als Patrsouille voran der bis an die Zähnes sbewasfne alte Jose ritte. Denn trotzt aller Polizei und Soldaten-—die Nacht-s wache zog « erade aus und man hörte die’ Signale b asen —- lommt doch immer wieder was vor, und wäre es auch nur eine Lappalie, wie gestern Abend, wo sie einem armen MinsesmWächter. um ihm seine schöne rothe Decke zu nehmen« mit Messerstichen hier unten an jener. Bergtante den Garaus machten. Der: alte Jose ritt gerade vorbei als die Bande Reißaus nahm. . - Als meine »Frau ihren ersten nach batlichen Besuch zwei Häuser von dem Jensem der-Fratze dieses deutschen-Freun des i-n Zacatecas machte, war sie nicht wenig überrascht, als diese, die ein hoch "e1egant ein«-ersehntes Haus( bewohnte, ihr fekbst die schwerverriegelite Haus thüt öffnete Und neben Dhrem Schlüs ellbunxde einen schweren Navy-Rsvolvet zum den Leib-hängen hatte. Befragt, sggte sie, antdere Damen zögen es vor, . ein Büchschen rothen Pfeffers skiüt des «" Revolvers bei sich zu haben, sum ihn bei Uebersiillen den Leuten in die Augen zu streuen. Jshr käme aber der Revolver sicherer vor, da sie sich-mit- ihren Schwe-·-" stern draußen aufder Hazienda seit ih rer frühesten Jugend im Schießen ge übt hätte In der That waren die., ’Wüstschen Mädchen selbst unter den sportlustigen Herren von der englischen Silberminengesellschast berühmt fürs ihre Treffsicherheit beim allsvnntäg lichen Scheibenschießen. « Das hat der Revolver im Jslnnettt von Mexico zu bedeuten, wo es« noch keine Bahnverbindung giebt Jn der« Hauptstadt braucht man nicht mit deric Revolver zu gehen Er gehört steilickf: beim Asusreiteti in «Wich,s«, d h. iIn prallen silbernerzierten schwat en! Charro-Anzug mit zum Aufputz, eben-; so wie der Säbel am Sattel Nur · Abends höchstens thut man gut,tve11«s,tt: man entlegene Stadttheile besucht den« , Revolver zu tragen. Unserem beut-« schenGesandten Le Maitre Wurde frei-I lich, als er am helllichten Tae über die Alameda (Stadtpark) der Hauptstadt schritt, vor Jahren die Uhr geraubt Daran, daß so etwas heute noch vor kommen könnte, ist nicht mehr zu den-; ken. DerPolizeidienst ist gut D"be« R-ulales, die aus Landleuten und alten Ladrones sich rekrutirende Leibgardes des Präsidenten, ist eine ausgezeichnete« Gewähr für die offentliche Sicherheit Z den sie besteht aus Leuten, weichedie Schliche ihrer früheren Spießgeselleni kennen. Macht man Landtourenp dies, bis in die Nacht hinein dauern, Ists Pferde und zu Wagen, so ist der Revol-«« ver nicht unnütz, wenn auch blos als VorbeugemitteL Wenn die Spitzhuben wissen, diese oder jene Gesellsch ft, die - den Ausflug gemacht hat, ist beivaffnei, so passirt nichts. Wird ein Arzt Nachts ciqu Land genufen so thut er jedenfalls gut, nicht so mir nichts dir nichts mit 1eder be swaffneten Kavaltade die ihn abholen tonimt,n1itzureiten, ohne sich vorher über das Handschreiben de Hazendado, der ihn holen läßt, vergewissert zu ha-·l ben. Und dann ist es auch angeotacht, »den Reitertrupp vor sich her reiten zu jlassen und hinter ihnen den eignen fMozo mit der genauen Beobachtung ider fremden Leute zu betrauen, selbst aber den Schluß des Zuges mit vorge haltenem Revolder und gesbanntem Hahn zu bilden. Begegnen sich unterwegs zwei Ka valtaden, so begrüßen sie sich, wenn es dunkel auch unter solchen, sagen wir ,,zereinoniellen« Sicherheitsmaßregelns Komifch war es wenn man dann in der Näh-e hinter dem offenen Revolverlauf in das Augenpaar einer bekannten Dame sah, mit der man auf einem der leyten Generalsbälle getanzt hatt.— fSelbst auf den Generalsbällen in Ma-· ftamoros zur Zeit, als das- Kriegsglück auf und abfchswankte und jede Nacht ein anderer General sdie Festung ein nahm, fah ich Herren mit umsgefchnall ten Revolvern tanzen Doch das kommt in der Hauptstadt der Republik nicht vor. Aber nicht blos als äußerer Zierrath sucht sich das Revolvertrasgen der nie-el lirenden Eifenbnhnperiode zum Trotz noch zu erhalten, der Revolver gehört als Reliquie der Faustrechtszeit wie das Pferd und das Sattelschwert in Mexito zu den Kennzeichen des voll-wersthigens Mann-eg. Als solches trägt ihn beim festlichen Aufzuge der Gouderneur, der Präsident, der Hazendado, der Offi zier, wie der kleine Mann. Zum »Mann und Kaballero« in Mexito gehört, daß er gut zou Pferde und gut bewaffnet ist. Es ist sder Stolz eines Mexitaners: ,,tein Schneider zu sein«, sondern ein Kaballero, untd kein »Unterthan«, son dern Einer, der sich selbst hilft —- bei aller Vorliebe die die Jndianer für Maximilian und das monarchifche Prinzip hatten »und noch haben —· sein Leb-en selbst schützen gilt als Mannes sache. Die Alles gleichmachendes Zeit unsd Mode tann und wird diesem ro mantischen Lan-de Manches tsauben Hivas ihm bis jetzt seinen Nimbus ver liehen hat, aber dein Repräsentanten des freien YJteritanerthums demHazen dado, wird sie eher seinen Silberhut, feinen Sombrero nehmen, als daß er sich von ihr feinen Revolver rausben ließe. Dann erst käme er sich zum Un Jfreien erniedrigt vor und das wäre der sAnfang neuer Revolutionen, idie zu ver hüten die jetzige Regierung auf g Um Wichtigste bemüht 1ft. ---s--- » — -sf - f sv - » ---—— Untet’·n1 Pantoffel. » Tarf ich Dir eine Cigarre anbieten, alter Frseund?« »Dann Dir, — ich habe mir desz Rauchen abgewöhnt —- schon seit zwökf Jahren! « »Merkwürdig, wie die Zeit vers-obi! Mir ist s, als sei Deine hochzeit erst vor einem halben Jahre Weni«