Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 12, 1896, Sonntags-Blatt., Image 10

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    »Y
- Beine Maguetifenn
Es war ein recht abscheulicher Früh
Iksginnfmrg. Der Theaterdirector rieb
Hel- vergnügt die Hände, denn sein
I war noch immer jeden Abend ge
voll, dir Kaisers-des unt-z die Koh
lenhändler sekundirktn innr- Auch die
Concerifäle war-en gefüllt. Marcello
Rossi spielte vor vollem Saale Fräu
LJL Rapio des-gleichem QaslldeLQuars
« khintte sichuuch nicht-zu betkageii und
WMW sichsgenijtshigtx Der von
ihm mit qmeritanischer Retlame infu
njrten einzigen Galavorftellun noch
- ipekfkandere einzige Galavorite ungen
Evigen zu Lassen »- turz, die Fastenzei:
Mir gar nicht langweilig. All dies war
bereits·»zr)orüber. » »Auch-ein aus vier
Köpfen bestehendes Künstlerquintett
Zig- sich bei uns produzixi — es hieß
« r, der »Mnnn«»tnkt der schwarzen
j llzmaske« werdetrkmrnen — doch der
" »nicht. Dagegen tauchten plötzlich
cnrv allen Straßenecken nnd-Enden grell
Flbe v Riesenplakate mit grellrothem
ruclfnuf. Auf fünfzig Schritte schon
konnte man die Hauptfchlager: »Pro
duktiosn«« z,,Jllusion«, »Suggestion«,
H ypnotisirung«, »Magnetisirung«,
««.--le«ctrsiftrun ", mit freiem Auge lesen.
Darunter mi chten sich einige erläutern
de Adjektivs-, wie »ideal«, «»kolossal«,
»Wäno-n1enal«, f und « die Unterschrift
läutete: »Jl devptifimv, servilisfrmo
professore delk « illu one, fu gestione
kee. Freddocnidogliunamentalois Bor
tolti. fu Marco. Also ein Signore! «
»Natürlich war auch heute Draußen
irrt großen Ansturz-Saale Alles voll.
Eine »derl-ei»Vorstellung, wie jene des
Apistisfifmo professpte Freddocalopzz
Unwmentalosi3« trägt doch ganz ent- j
f Jeden. z"irnrindest«» halt-wegg, Deni
Stempel ver Wissmfchaftcichkeit an fiel-J
Der »Sign«ore-Professore" war, im Ge- j
gensatze zu seinem lgngen Namen, eini
fehrturz gerathener Herr, etwas meins
arg ein ,»Dkitihawkzssehpch«, goes so!
klein er war, er wareinganz verfluchter i
Kett « ,
Einige verblüfkenfde Taschenspieler
knnst ""cke bildeten dje Einleitung und
beisje em »Ein-z suai,'»t«raj! Ecco lal«
wurdedas Publikum von der fabelhaf
ten Fingerfextigleit des kleinen Profes
sors zu Beifall hingerissen »O! Si
seien, «n:ein'·»e«r»tsafflen fkee diese Karte!
Sian ein ganz gemönlike Spilkarte,
eine Cattoäles."« Sie kennen vol vdie
Gans-ALL- —«— Cinelänglite Vireclh
einen-othe- —"— Benel Nix da’inter.
« ik sag-en: E-inz"," suai·——-straj"! und
diese Cum-As fein indie linke Ssu der
Fräulein —- ashx it ’aden nkckt die Ehre
su kenn ihren Name-sahest es sein die
erste »Bella- jy «, an die
Tiss2« AGREE-Blitzessan gelun
gen. Eine spätereKOUEWUe bezeugte
Dies. »Sein keine Kunst! Warafftik
-n"tkt!»« " «
zDanns kamen einige halb-wissenschaft
liche Expektoratidttens über Wiesifchen
«Magnetiåmsus, über-dessen Wesen undl
« Anwendung intder praktischen «Medl-"!
« zkinzseim-sseht1-gewuglekDefinition Vers
wetten Dimension, eine gleichgeartelez
- Erklärung des Wesens der Suggestiom «
hypnosez des Meåmerjsmus und des
D Spinnqmbulismuå, die alle das Publi- :
Imn bashegeseinlirh«» ehensowenig ver
stand-» töie er fuspe ehetsegmikdem lan
gen « " »Eska Gelt-»Ist »Jng folgte
die Pw Mon. « « « « «
- Vier Herren IMVTUTDJM hatten
dsich als Vetsuchsckaninchen -«hergegeben.
· sJMkyiksepPeesosen hielt iein Kronen
stück knapp-vor die Augen — Mk Des-'
Hex-M gnnzsxruhigz denn sie befoher
aWMlichJMft alle-m Eiferpievoees
squzgegangenen Jnstrultionen ASSMUSS
UkpMeutsz ; Dieb-Den VII-Inst Und- Pilz
»«Feä-nl«ein lachten und hegte-n und wen
";;j-Ioeiieee Folge dMDTß Alls DM
«kpp» km newijsew kleinen Preisen-us
höjki winkend Vernbsehiehet ward-« l
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Meklosekk Thätkgkejks
glüjdeirichjetei Dinge veräeßen «"«
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sz X» ,· . , » perfect-It
kaesz wreber den STHI knpzfatz thesi
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NHcIchzFMNMlY EBMMVHLZ und sein T
ar mater-«
U ver-stillem Zwei Streichrmez
. « « .. ’doch bald-in numeri
«Fck’-. .
B
..-er Den Nacken und über dies-lud
·,.nbrauen hatten Jenügh Um sie demZ
Magnetiseuri gefügig zu machen. All-(
gemeinwunderte man«sich, daß Den-;
kowsti ein so gutes Medium sein könne·
Ein Mewschkhätte in ihm eine so sen
We Natur bewirthet Er wardje5s
mal wie gewöhnlich iti Gesellschaft des
Dr. jur. Thäddäug Expensowwicz ge
kommen, dessen "ugen«dlich schöner Ge
mahlin Frau minne, Herr Den
Mi srikher in heftigster Weise den
Hof THE-nacht hatte« Schön war-« ske.
Mir wie Jan-H Das-Mußte Ehr selbst
MRØFVICIMUY «- - is « - «
WDer xa wenige Professor begann
nein We ere —ÆMeit.7-" »Bitte,
was seip der Signore?« «T· « .:"«3
Musbesiserk
»S( det? O! J! glaube, Sie
setz Sie sein Keiner auf die Sta
Hps Gänsersdorsi Die Eilsut von
E
. « «
Wien sein schon arisirt — gkswik
nehm’ Sie die Präsentitbuti Hit. -
di Seien, lauf’ Sie Ninus und tuf’
Sie: Sinken! WirstlL Wein! Sinken
gefällig? Friß Bier!« Herr Denkowski
that, wie ihm geheißen.
.- — »Und die Umgeer Die ’ gez-W
""EM1i;i-e»s ex einenei e Corr
lksck übek DFAQM gekeg Heil-« ctück
EPappendeckel fi urikte als Präfeniir:
Zbrett und let-Hast tufenvt »Schin«kenk
Wär « ! 7·Wei;i«!kzs«xhinke:i- f " ?
FFfifckleieiksp diirchchiiit eijkiifgaxdsie
psTsifchteiiymimSoaie,-«M9Weesfein
Foermeintliches Hangeri in« einerIouk
» in die Höhe, da ihm feiy·fchwetetllebe:
stock bei jedem Schritte von der Achsel:
kutschte " · . . . "
« »Da»«sc;i.ten,in die dritte Klossesman
verlangt eine Sinken! Sokort xannte
der magnetische Manto-zu den«leßtenj
Eis reiben; I . T f«
. « «.. chititen.g’fällig?« »
)
«Abex«Jhnen sein wohl sehr ’eiß?«
HerrsDentowSti wutde ganz roth
«vor·inneret.Glut-h. ·· » .
»Sehtheiß; iehtheißP
»Warum stehen Sie aber den Rock
nitt aus?'7, I « . »
Jm Nu war der Rock unten-end in
Hemdärxneln rannte das Medium durch
den- Mittelgdng mit helle"i-, kräftiger
Stimme sein: «Schinken! Würstelk
Wein! insch’ Bier!« ausrufen-d
"··"..Si"qnore, Ihn-m fein iali!·«
f, hetråDenkoswåii packte der Schüttel-.
wssi. .. . .. .
« ««.«Siehen Siebokar Rock ank
s DaZ«Medium siteckteYieArnie durch
die Rockckomiel, des Magnetifeur its-t
ejnen Schritt voi, ein tutzes, mfches·?
Aus-schlagen eines dereitgehalienen Sei- I
denfouhnds vor. sdem Gesichte des mag"- s
nekischen Bohnbofkellners und .— Herr
Denktoevski war wiedek Hausbesiåerps
Aehnliich exgäng es dem. zweiten ej
dem. · « , · . . f
, »Mille gtazie, mille geain Vostro
deooiissimo fetvoi« i
«»Biite! BiiteI Aber ein zweiLeBMHF
kxiegeii Sie mich-nic1)4v mehr d’tan,!f'
meinte fchetzeedd Oder Extellner,
Professor Fteddocaidogiunamentw
lofsi fixirke einen Moment-sein Medium
. — Here-DenkNv5li war der Wirtsch
, keii wieder entrückt.
»Jetzt fein Sie mein Fett der Apoll’
vom BelvedeeeZ Nein?'«
»Gewiß, niemand Anderee!-«
»Als jzolker werden Sie der sönsee von
alle die-Damen eine Kuß geben und alle
wenn-eile ’-in«dernisse-wegsutiiumen ver
stehen-« . : " «
Schon näherte sich sder neuern-Lunte
Annllosdem Tische feines Freundes-, des
Dr. jin-,Å Expensokmicz. Doch dieses
ahnte has Schreckliche das Eins-: oder
vielmehr die schönes-an Heemiones tief
,fen.-sollte, stellte sichektesiativ vor fein
azxgebetetes kauchenz de das-Medium
riß ibee mit kräftigem Rocke bei Seite
—- xmv quu hermionewxr die schönste
fder Frauen- - « «- Hi
, Professor Freeddveåidosgiunnmeniwf
Wissng am nächsten Tage eine zweite
Vorstellung Siewae noch zahlreiche-i
besucht als sdie ersie. Besonders Von
Frau-ais - Die Mesiivigitateuvnunsk
stückchm waren vorüber; sie waren Tini-e
deiqckfe gäb die Produktionen dinWet
Suggestion « und «Magnetisirung nöch
besser,'·it’och btsillanier ais kagszichon
Das ietWMekien Manv·sich«iioch'im
magnettschejksussnndr. ·"Es jin-nd ne-(
ben- denf Musik urkamkPoMnm-IDC
ern-Mc sich« M etc-an's bekiksinrt
»Meine-feist yetedrieDämenk T " IFqu
Sie gesteeitskAlleJ its-it MMlsin"von
Eine,"kjeleidi«g"t«s—"— beleidigt, dhne es su
wiseiis · JiE bitten- Sie-s allv- ""«,«,Mille
feis« mn Pardon! Jksktvisdie SM
«eaie-i3uk meinte-« Dame sieht et; Zum
MMMF gewendetf stei: ,-.Nicii Why
Sie Tei’n’-je··ne sbckemstziye Såma site-IS'
—7"E««.-,·Jsd.7«em Faknkbeksigee Sämaxiiev
sein NOT-( J- HERR-; ISise Wehen-die
äßsichste von alle vie »Da-me eine Kuß
geben —- aets Batnketzigteick Dem
fasse et den barmherzigen Samariter
an ver Hand, um ihn vm Podiam insz
(
Prieterre zu geleiten;
Akss die Berden unten ankamen, be
fanden sie sich unten lauter Heeren,
denn sie Damen hatten die Gardnobe
aufgefuche —- « I
ZGenko Anderlr. (
« l
i
Jn per Gemeindefchule
»Die- Mehrheit fremder Wörter wird
auch duech bloße Anhängung eines »W
gebildet-. Wie wird darnach von dem
Worte »Warum« der Pluxal lau
ten, Neumann?«
Rseumannz »Wir Neumänner.«
W.
Wie schade-Es
is-- »Du-ne: »Nichts wirke sp eezeeheeiseh
auf de- Menschen« Als der Anblick Fee
Schöne-W
Lieuienant: »Gewiß -—s nur schade,
daß ich fo häufig diewfilich verhindert
bin, mich sehen zu lassen-'
.-,« .«,
»h
III-kühl i smljm
Situ- von p. Ppertvh
is »Aber lieber Mann, wie lange be
Tkzaelft Ædmn heut see EIN auf f?
t do nicht klt Sie
kund Istetllilten ånnst Du YVCI
auch; noch. «
? »Laß doch die herrliche Luft derein
strömen, Sopbiechen, man hat ja lange
Fgenug danach gelecbzt.» biet komme
YmWMsüthpMm
Birken anfangen zu sprossen, wie der
.gtune Flaum das Beet übersieht.
ERecht fo, Guten-eh daß Sie den Riesens
ldas Strohlleid abnehmen Hei wie
das schlanke Stämmchen emporschnelll
jdas konnte ebenfd wie unsereins nicht
mehr erwarten, zu Licht und Lieft Zu
i kommen s- . Sopbir. nun all-me
einmal tief, ift das nicht Lenzeslyauckj
I Fröhlingswehen 7« -
»Ernst, ich begreise Dich nicht, wTe
Du immer wieder von Neuem diesen
Enthusiismus haben kannst; · Mein
Gott, ja, es sst wunderschön, wenn das
Geheize aufhört nnd die sogencmnte
Saison dazu . . . und bei·Dit als
Schriftstellekgehött es ja so zu« sagen»
auch znjn Geschäft Ihr-versieht es
meisterhaft, an den alten Lnrikem ihre
empsindsamsten Lenzgefiible in Pressav
zu übersetzen; aber« dnß"Du’s wittlichj
in innerstee Seele noch-ebenso meinst-,
daß es aus Dich immewieder so beleZ
bend wirkt . . . siehst Du, Ernst, dasT
begreife ich nicht . . . mein Gott« we!
die Prosa des Daseins die Poesie-· so
unter-bekommt so gnan "g.1nz zu Nichte
macht—« « « « i
»Aber Sovhiecheke Du hast Dich- hoch
früher mit-dem« Lenz, mit dem Feer so
g rent, mit. dem Sprießen, Bklith
u d Dusten.« «
»Das muß mie diesmal egal sein,
«1ieber Mann; ichskque zu viel Sorgen
;in meine-m Kopf · . . Defizimmeletk
halte Dir Dein exnpsänglicheå Gemüth,
Deine guten Augen, mit denen Duso
schexf stehst . . was-Du nachher in
so schönen Worten wiedergeben kannst.
Bist doch nicht nmsonst der berühmte
III-It Hauskn· hast gewiß wieder wes
sSchdneg geschrieben, Feiihting . mit
Letchenttilletn nnd Glockenläuten ——k
ach, wenn ich diesmal an den Quarte-I
wechsel denke, wird mte ganz schwach»
vor allen Dingen: Kurt macht mit
Sorge. Daß Du es nur weißt ich tyat
gestern deine Ordinarius es steht seht
sehe fraglich mit der Versetzung, und
wag das Schlnnmsee. ist, ich emqu
det Junge grämt sich selbst fürchterlich
t)1-m-t«cbee-'·l
»Dava habe ich noch Nichts be
merkt« warf der Gans beruhigesnd ein.
Natürlich Du siehstj to Etwas nicht;
Du denkst auch nicht an all’ die andern
ILasten die mit bevorstehen, die mich
kerdriicken werden« Du wirst es
lnych erleben . . .f«ut Dich natürlich
giebt es jetzt met die hetrtichen Früh
lmgstage —- aber tcknn ich daran den
ten?« .
Warum nicht Sinshixchw
Er hatte sich an seinen Schreihtjfch
kgelest behaglich die Cigatte angezeig
det, während die» Fan die Fenster nun
doch geschlossen hatte nnd zu ihen ge
streten war
« »Warum nicht?« btedtrhotte jie incl
sbewegteen Ansdknctz »weil ich, wie ich
Die schon sagte, allextei Sorge hohe-,
das nagt-» eQuartaL Kur-is Versetzung-,
dann llmzng . .Hinemet, wenns
»sich mir da ans-rate . . .«
. HAbkk Du dem dem Sptdjteut
nicht Wes Angeden? Et packt ein;
set. expediett et packt ans richtet em .,« «
,——— und zerbricht die hökkte von den
Sache-z Texts-licht spiegeindheade äqu
nie-gern immer ztpi u t a in
Fett-Ader neuen Wohiwnttdin nasses-! M
lassen. ’ilebti«cienå, dås bade sich njie
fest vorgenommen Die guten Vorzei
lanfachen und Glas und Nippes . . ,
und noch vieles Andere dgs phcke ich
ganz allein, ich habe fogät schon vorhee
angeictnget1..«v
» .Jv, draußen» ich Härte es - . . es
war so ein verdächtyes Genus-II - .
haft Du auch die ocherben behutsam
bei Seite geschleppt, damit Auguste,,
des Heerdes Hüterim Nichts messi?
Frcu Ssophie ignorirte die klein«-:
Bosheit .
»Ros. . Und Auguste, weilDu ge
trade von ihr sprichst. dente doch
nur daran. daß dies kiicksichtsiose Ges
schöpf anf. deren Treue ich gebaut
nun gerade jetzt —- heirathen will ats
ob Ver Restcnrateui. ihr Bräutigam,
nicht hätte bis Psingstnäwakten tön
nen. Aber nicht wahr
so rief si« der emtxetenpeet Tochtee ent
egeey »ich habe es ihr pebmtiicky ege
nicht ein Stint schienst-h
ihr. sue Hoch t uns-ins Buckzfcheeibe
ich’j Ihr att
»Aber, Mamachen, Mit den«-IV tief
da; junge Mädchen schelmisch, »wenn
see auf Lebenszeit von ihn-m Nester
eateur engagiet with. dem-It E Ich
r, s , » d;
Zieh Clenxen " ’»
»Nuseweis! . . bleibt sehr rück
frchtslos von ihr. "
»Aber Mama!«
, kblon Mziidchen sa fast vor
TM aHJz use
aftxl du«
Ema Ha en PMB-M mai ceu
staunt empor.
Wie sein »Gän·seblii:nchen« —- so
nannte er die einzige Tochter gern --——
das eben gesagt hatte!
e »Ede We da vor-den sta
gmden Mutteraugen «
»Nun . . .Anne Marie, was weißt
ZU- denn dadon mit Deinen achtzehn
steten, »wenn man liebt, was sagt
Einer zu dem Mel in die Welt?«
Die braunen Mädchenaugen füllten
sich mit Thränen ".
»Du warst auch nicht viel älter, Ma
ma. als Du den Papa geheitathei denn
jeßt werden es gerade zwanzig Jahre;
na und Du behaupten noch immer,
noch nicht vierzig zu sein. Was kann
es wohl Schönereä geden, als gerade
jetzt wo Alles zum neuen Leben er
wacht, wo die Natur wieder aufersteht
und zum Glück aust, dem Geliebten die
Hand zu reichen zum ewigen Bund, rov
Idie Sonne, so ins Herz scheint die
IVögel singen .« ach, vor lauter
! Sehnsucht könnte enan immer iveinen.
I Frau Spphie s Erstaunen wuchs-,
» «Geh, geh« sagte ice sit-Ug- »das ist
klein Thema für Dich. Du kannst
auch schwimmt-anfangen Dich für
den Unier vorsieht-eilen packe nur vor
erst die intersachen«zusamrnen. das
ist ein ganz gutes Mittel gegen die;
pbantastifchen Schwörmereien« - s
Ernst Hausen war nachdenklich ge- l
worden.
»Sophie Haft Du gehör-t, man t«
te immer weinen, und hast Du Dir da;
Kind dabei enge-scheut Weiß Gott«
aus dem Gänseblitrnchen ist ein Tau-!
sendschönchen geworden. Wie ihre Au
gen glänzten wie der kleine Mund beb
te: bis jetzt war Zenit kaum nasses-allem
wie häbsch sie geworden « -
Er hatte die Cigam fortgelegt uns!
sah schmunzelnb vor sich nieder . .
So ungefähr skhst Du aus, liebes
Weit-, als ich Dich kennen lernte, sie
wird Die ganz ähntich, und an ihr
wirst Du jetzt in de- anstrengenden Zeit
rechte Stütze haben . .—tch möchte va-;
rauf wetten trotz aller Wittdschoft be-;
komme ich, wie alle Jahre um Diese
Zeit, Deine selbstgebaienen Frühtingss
tuchen -—— tvas —- Alect« ·
L »Nein, diese anspcnehsvpllen Mäs
kner," rief Frau Soplsie komisch web-s
Hilagenb aus-, »was »die nicht Alles ver
junge-II ; Ich bitte Di ,- Eknsi, sbiirife
mir teine neue Last au "«. . Augustez««
Laut rief fees sdem Mädchen zu:
morgen wird nicht mehr geheizt, det«
hekt sagt e- ist Frühlingk
Der »Am in die Welt, ' Amte Maties
war unterdessen damit befehäftigt, dem
Befehl der Mutter zu Zehen und ihre
Sachen zusammen zu packen. - »
Bücher . . . Noten. Teilw
teagegetsiändezeben hatt- sie ihr zier
liches Schuhu-at hervotgcholt. Allesi
lag noch bunt durcheinander auf dem;
THE-;- »ich wett- sie erzählen könnte-IF
die weiß-I seidenen Pantisselebm ne-;
ben ben bin-ten glatt pessmn Stahl-«
fchssien Vase hatte sie ais Wappe.
getragen in dem lebenden Bilde in
dem - « Et. Et. der Salt-an mat, an's
wie oft sie fee-ihm an seiner Hand-;
über visxieselfläche des Sees geglit- »
ten, so siche- auf dem schmalen Eisen,
sc gest-W in seiner KLEMM . ;
Ein tiefer Seufzer hab die junges
Brust. Liebe-voll strich sie mit den klei
next Händ-ten über den weichen schimaz
inmitten Stoff, kalt zärtlich Mitte sie:
non Dein. Stadt ein Fleckchen hinweg
.Wie Hat-r bIch spie Abtei-r gesagt-H
»Hier m die West-f . i
Wenn das MUttercheir nnt getvußtg
hatte wie fee hinein geschaut Wie . ·.
fxagenp « . bang erwartend in viel
unbekannte Weit wie He anfangs ge k
Mem-et met.an1ik!tx,e wart- im
iji « urtd Denken, irr-gestoßen und«
zong ,ver-wirtt, bis sich
Neu-El lich-Alles um eitee" Person tankie,
'T) selbst noch trttbejvtrszu Pdie Er in ihr
Lebst tret-t, liebevoll meme sie reickki
. . . siebc1t1ett es W Beide gest-hin4
aber sie sprachen et nicht aus; stes
merkte trut, daß esntchti Herrlichetesk
aus det- Welt gab, eer feinen Worten
ztt tctuschett, seinen Niededtuckz U fis-EI
len, in feine treuer-. ihres-endenz Aug-et
ztr schauen . . tmv jer hatte sie ihn
so lange nicht gescheit-, et war seit Wo
den bereist und erst in diesen Tagen
wollte er wiedermfretn Jst es die-CI
»etwas« die Fette-by ihm wieder zu be
gegnen, oder dampft die Furcht St
setz zusammen, daß es doch we eine
Wsrkchte Mmg von ihr ist, Um
sen zu inbettf ·
Sie hält es fttt Zimmer nichts-mehr
aus, sie ftkgt dem lockewdm Sonnen
schein undeift de Den Sarden den Pfad
hinunters. m sie mit fern gewandelt
wars sie M les « o "
le siehe eg rtigtsich
jede omenl jedes ori. . espresi
ihr das Herz zufammen, jie möchte gern
wie früher mit den Vögeln nni die Wet
te singen, doch sie kann keinen Ton her
votbtin gen, Endzich stie säcufx müde
bei-i dass ten riih
nen Mtzrn numbme Mikde
Gesich: chen in beide Hände und fchtuchzt
bi ttetlich, das atme, kleine Mel in diej
Welt l
Es ivnr lsllles mogtammmiißig ver-l
W Dek- geiDene Venz halte fich
ganz nich dem Kalender gerichtet und:
die wieder jung gewordene Erde mit
täglich neuen Schönheiten bedacht.
Ernst Hanfen konnte jich nicht satt
daran sehen nnd schrieb di ie : mungs
vollsten ihn-innen Karl nicht ver
seßi und sirug die ,,Enttäuschnng« mitj
stosschet GelassenljeiL «
Augufte war unter vielen Thriinenl
abgezogen tin-d hatte natilrlich Von Frau
Sophie ein wunderschönes Minder-;
oice bekommen. Dafür hatte sie ver-;
sprockiem bei der Einrichtung der neuen
Wohnung helfen zu wollen.
Jn der alten sah es auch schon fehx
ungerniitblich aus. Gar-innen Vor-·
hänge, Teppiche, Sbiegel fehlten.
,,Weniqstens deioininft Du Deine ge
priesene Frühlingsjonne nun direkt
in’s Gemach, « hatte Frau Sophie ihren
Mann gettiistet.
Jn dessen Stube sah es noch am or
dentlichsten aus Dort wurde auch der
Besuch empfangen, der sich gemeldet. »
»Baumeister Paul Ber lau-, « sinnt-»
kan der Karte, die die neue ugusie inIH
»Z·r:niner gebracht hatte. ’ » j
) »Jetzt noch Beinchf ärgerte sich die
Frau vom Hause, ,,na, das fehlt mirs
noch zu all’ dem Trtsbelz tder Hansj
tann ihn empfangen!«
Anne Marie hate einen Biid auf diej
Karte geworfen und war dann treibe
bteich geworden Ein Schwindet schienj
sie zu bedrohen, sie schloß die Augen und
hieit sich tramttfhnft am Stuhl fest i
Die Mutter schüttelte den Kopf«
tagte aber tein Wort.
»Nicht jetzt, lieber Baumeister, nichtl
in dieser unruhigen Zeit,« to wehrte
eben der Haus-here den Bitten des ihms
längst lieb gewordenen jungen Freun-:
des, «gtauben cie Mir es ist imde i
lich meine Frau fürchtite ohnehin net
Last zu erliegen, Sie haben teine Idee» F
was sie Alles bewegt ·denten" Vier
nur « der Untzug, der- iit teine Kteit
nigteit. dann August-eng Heirath
Kurt s Berti-Jung .. ach Gott, nein ich»
bin schon ganz verwirrt zu fchtimmerer
seit hätten Sie gar nicht kommen tön-. i
nen link-re Arme Marie muß tüchtig;
helfen, da ist an verlei nicht zu denken«
wen-n ich meiner Sei-hie ein Wort nonl
Verlobung sagen wiirde, nu« . . . ich
möchte die waerrnenzen nicht erle
ben .
»So . . ineian Du, Einsi?« klang,
es von der Thür, in der Frau haufen;
mit hochroth-n Backen in tiefster Be- z
wegmig ftandj Wrsich scheel-e nur
Alles- auf die viise Mutter, die es nicht
erlernt-L daß ihre einzie Tochter ein
war Tage frirucr gisickk wewen soll,
weit gerade im Haufe ein bischen viel
zrn thun ist. Tit HM Dich Vielleicht
business vor zwanzig Jkchren auch to
sitt-essen tassen he, W here-i Weißt
M noch, tvie meine-M Matt-r fråntt
nun-new dnch unfete Hände in meandeei
gelegt hättet Rini, nnd ich bin- Gott
its gesund Und M schaffen-, undt
wir die nächstdn Sonntagsgtnckent
leistet-. das verfiaecheich Dit, soll At
tesiin Ordnung fein- , - i
Sie reichte dicrimELM den-junng
Mann die andeses des-r Gatten ten-v et
nett Augenblick war INS, Leimng l
Ehr-sein
,",Wn denn bis Käwsfchwi davon?«'
Möchte die glückliche Mutter-. I
»Ich glaube wohl «« fågte dir funzet
smtmtksiet zigmlick Wchtlith
Mr Dein Sivgestattm so frage ichs
WMatie doch noch Dieser selbst esti
Uttal «
Im Garten traf er sie. »
Sie hatte es op; Unruhe km Zimmer-i
mcht ausgehahtn. . nun trat e: ihr
entgegetx —.- weit Miete et die TM
ans
Arme Marief rief er jauckwzmds
»Mensmädct, bissi: Du meins« j
i Und et zog Das geiiebie Midcheni
las-s Herz aushielt es innig Undiqnge
-nmfangen.
»Sophiechen,« fagte oben dct glück
liche Vater zu der still weinenden Frau
ihie an seinen Schnitem lehnt-, »So
khtjlechm e- wird zu vie-l siit Dich stin. "
Sie schüttelte den Kopf vsis drückte
lhm die treue send
»Nein, " sagte sie einfach »O ist fa
mir das Miick das hinzu geb-kamm- ist
Vaö läßt-»sich schon trag-IF -
Jm heirathsllüreav.«
Miftleet »Mir- Fräulein, Sie
find. entzückend! .Wewn mich nicht
die Provisioty um die ich käm, teuen
dich-« ich III-de Sie selbst Nwthm!«'
Eine tttzliehe Geschichte
Wie in jeder Armee, so wird auch in
der niederländischen Armee ganz ge
låörgg ausgtåsschnittem zumal wenn man "
u örek T det. die» zur eichtgläirbi
BEFORE "·r,xFF-Einer solchen Ge
fänft i jiisgst ein alter Kor
pdraL der in einem kleinen trieb-erläu
dischen Dörfchen feine letzten Lebens-«
lage zu beschließen gedentt, folgen-de
Erzählung ank: Eines Tages·.liefw,
pjx Pettouilltz Als ink Plötzlich M
Atchinesen iiberfailen wurden. " Ich VI
kam eine Angel ins Bein und meins
Kam-rieb zär- Lin-ten einen-Hle m
dem Alewang iibee den unteren-T
des Rückens. Wir fielen Beide um unv«
mein Kamernd war bald Bei den
Blutverlussbewuszlpsz Unsere Pa
tronille trieb den Feind zurück, äber es
dauerte lange, bis Trogbahren lamen,
auf denen wir nach Hause befördert
wurden. Als man uns aufhob, sah ich
eine Menge bösartiger Ameisen aus
uns l)ernmirabbeln, gab ckber nicht wei
ter daraquchL Jm Lazarettz kam ich,
neben meinen Kameraden zu liegen,
dessen Wunde außer-gewöhnlich schnell
heilte. Dies gesiel ihm wohl, nur über
» schreckliches Jucken beklagte er sich fort
zwälirend beim Arzt. Dieser sagte, des
ssei bei beilenden Wunden immer ver
?Fall. "Mein Kamerad glaubte ihm
knichtx er wälzte sich im Bette herum
Jwie ein Pferd, das Knlit li.:t, unn»
zftölmte ein über das andere Mal: »Ich
Efiihle etwas Lebendiges in meinem
IOberschenleU es titzelt ganz schaudre-»
;l,iaft·« Da ing mir mit einem Male
-ein,Lich"i aus Ich erinnerte mich der
"·ilmei-sen, die auf dem Platze, wo wir
»gele en, herumgetrabbelt waren, unv
sag·e: »Kerl, jetzt weiß ich’"g":szD-u haft
Ameisen in Deinem Bein!'«Anf-·:ingkich«
wollt’ er’s mir nicht glauben; schließ
lich, als das Kitzzlzt immer ärger tout-,
de, glaubt-e er’s doch. Als»tvit’ mikt
dem Arzt oarilber sprachen,-lacht-e-er
uns aus; »Nun ja, der Mensch weiß,«
daß alleDoltor mehr oder weniger ein-:
gebildet sind und immer recht haben
wollen: diesmal aber kriegt et ««ne
lange Rase. Mein Kametad erfuchte
den Doltotsdringenlx doch die Wunde
nochmals zu offnemnm festzustellen,
was an der Geschichte sei; Ver« wollte
aber nich-is davon wissen. Schließlichf
that er's doch, weil er dachte, es sei viel
leicht ein kleines Gescknviir oder ionff
was in der Wunde entstanme Kaum
hatte er einen ganz kleinen Einschnitt
gemacht, als, ——- von mir aus glaubt-—
Jhr’s oder nicht! ·- der Kon seiner
großen Anteife Zum Vorschein « kenn,
and hintereinander zwölf Ameisen, ein«
volles Dutzend, aus dem offnen Beine
marschirienf Nem, das verbilifstr Gess
sicht deäDsktors hättet Ihr- fehsn solt
len! Er sagte, set swolleiibee diese-r
räilrielhaftea Fall eins Bucht schreibe-.
Ob «er·S geiksan Hai, « weiß ichs nichts
Wohl aber weiß ich, M are-in Kanns-«
Tab kurz· danach geheilt M Luxan
verließ. Mike ich die Ameisen nicht
selbst gesehein kein Jota- glaubte its
von ver Geschichte " - · .
.Fr.knen-s.LoH-it «
»Es freie mis- Beethexft daß Dir
einsiehft daß meine petimässe Lage
wgkenblickticti nicht die beste ist send daß
Dn deshalb vienänftisgermife auf das
neu-e Balltteid verzichteft.«« « "
sticht Mr Männchen —- und zud
Bedienung fiku meme Veemft —
fchmtft Du irr-it das Kleid!« "
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cfine Raritäi.
Ek: »Gedächt- bewqu Du denkt
däefe alte» länng beglichene Rechnung
Defigker Wcherin ft- sorgfältig-. -
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Sie: »Es ist die einzige, die Du bi
JEW hast« ohne daß utf znvdy ohn
mächtig zu werden benachte« · «
Aha! l· - « «
A.: Warum heirathen Sie denn die
ses MMM nicht-s Ste: jagen noch
felist flt ist eine Petiekk ’«« - ·
B» »Ja das ist schon recht a
die Jettmuttet gefällt mir nicht-P -
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J m E x a m e n. -
Professor: »Was ift ErbfündeNx
Kandidsah »Erbfiinde ist, wenn
LEkbtante mit fünfzig Jschren heim
and der Reife Um die fMVo Oeff
Irrungen betrogen wirst-P s
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Grund zur « siege
Arzte »Ich -bedaute, Ihnen fqgm zu
müsse-»das sie sichsan dassSchlimm
vorzubereiten haben, tsebe Frem- -
Mam- wird teiwe zwisf Stunden mehr
leben-t- « « (
Die liebe Frau: ÆML Ach Gott!
Und all die Medizin, die Sie verschrie
ben haben, reicht such Mit-ens- tü:
tschi Sind-«