Die Adorianer Bienen. Eine Szeller Dor geschichte von Edmund akod. Der Winter begann mit seinerStrenge nachzulassen. Trotzdem war es noch immer weit heimischer und angenehmer in der warmen Stube, beim prasselnden Feuer zu siyen, als itn Freien herumzu streisen. Die gute Frau Ast-at in Udorsan hatte auch in detn riesigen Ka chelofen ein mächtiges Feuer angezündet, nnd in dem wohtig warmen Raume saß sie mit ihrem Töchterchen schweigend am Spinnrockem Plöhlich wandte sich Frau Ast-at, die Stille nnterbrechend, zu ihrer Tochter-: »Du, Juliskal Ich rathe Dir, mein Herz, das Geld nicht sur unniitzes Zeug auszugeben, sondern Dir ein Paar schöne Stiefelchen anzuschaffen Du mußt sie haben, denkt Dein Vater hat die vier Gulden nur deshalb zusantmengesparh damit Du nach Ostern zu der deriihtn ten schönen Siirmcß nach Heiligenlreuz gehen iönnest. Jedes Mädchen geht wenigstens einmal dahin, um sich die öne heilige Versammlung anzusehen Bist Du einmal verheirathet, so kannst Du ohnehin mcht mehr zu dergleichen Festen geben« Die Mutter schilt-te das halberloschene Feuer an, und sie spannen schweigend weiter. Julista drehte die Spindel, spann den Faden, oder im Geiste war sie schon aus dem Jahrmarkte nnd bei der Kir nteß. Siefaii das viele» fremde, statt lich herausstaffirte Voll, hörte den herr lichen Glockenklang und fühlte den Duft der Blitmenftråitße, mit denen die hüte der Burfche geschmückt wann. Ja sü szer Träumerei berechnete sie, wie lange es noch zur Kirmeß sei. Kaum mertte sie es, daß fich hinter ihr die Thitr öffnete nnd durch sie mit « leifen Schritten und vermeinten Augen die Frau des Michael Lakatee eintrat. »Warum weint Ihr?« fragte Frau Ast-at die Einiretendr. Frau Lalatos erwiderte mit schlach zender Stimme: »Mit meinem einzigen Linde ift’e ans! Sie haben michfortgeschickt, damit die Arme mich nicht weinen höre. Sie hat das hitzige Fieber. Jch habe fchon alle Mittel verfiicht. Keines hilft. Die Arme ift anrettdar verlaren.« Juliela’·3 Augen füllten fich initThrä nen, nnd mit erfrietter Stimme sagte fie: »Man iniifite den Doktor rufen und Arznei von idin verlangeii.« »Ach freilich, ader wolier das viele Geld nehmen? Mein Mann hat schon heute früh im ganzen Dorfe umgeschaut, ob er nicht das Geld erhalten lönnte. »Aber wer sollte nnd leiden? Wir kann ten’a ja laiim zurückzalzlen.« Und die arme Frau weinte, daß die Thranen in Strömen von ihren bleichen Wangen flossen. Jiilieta unterbrach zuerst das-Schwei gen ,,Miitterchen, ich lann auch in den ge— siiitteii Stiefeln zur tiirchioeiti geben« Die vier Gulden will irli der Nachbarin geben, damit sie dein lroiilen iiitide Llrz nei hole-« »Gott segne Dich, mein liebes liiiiid,« sagte die Nachbarin· »Wie sollten wir Dir aber das Geidzurnckzahleni Weißt Du wasc- Jch gebe Dir einen starb voll Bienen dafür-. Der kann Dir noch viel einbringen, denn Gottes Segen ioird aus diesem Korbe ruhen« Das Kind wurde glücklich wieder ge sund, nnd im Frühling lam der Bienen kdrb in Julidka’s Blumengarten Die Bienen umschwärmten voni Morgen bis zum Abend die aufblühenden Blumen, und Julieka rechnete mit dem kindischen Verstande ane, wie viel « onig die Vie nen geben werden, nnd tinnier kam sie daraus binaue, daß sie für die vier Gul den roirtlich Gottes Segen eingekauft habe. , Wenn sie gewußt hätte, daß die klei nen Bienen ihr auch Trost bringen lall ten! Es lanien schwere-, schlimme Tage sür Julidlm ilire Mutter hatte einmal mit ihrem oberen Nachbar einen großen, großen Streit, und daran ist schon ei tvas, wenn das Töchterlein dieser Frau eben in den Sohn des oberen Nachbars verliebt ist. Peter Balog war der Sohn des obe ren Nachbars, nnd tagtäglich pflegte er in das armliche Haus der Ast-ais zu kommen. Er liebte die kleine Julisla, und auch das Mädchen hing niit ganzer Seele an dem schönen braunen Burschen Zur Kirche, aus den Tanzplatz gingen sie miteinander, und sie hatten auch schon, wie’ö unter Versprecheiieiiiliraiieb, seidene Tüchlein miteinander gen-nicht« III aber die Eltern wegen irgend eines Stlick Geflügeld in Streit gerie tben, hatte Frau Ast-at dem Burschen einfach die Tbür gewiesen. Daraus wurde dann eine schöne er baitliche Geschichte. Der Bursche be ann in’e Wirthshau- zit gehen und sang bis spät nach Mitternacht aus der Straße draußen etn trauriges Lied nach L j dem anderen. Er halte keine anstän dige Minute mehr. Die Augen des ar nien Mädchens aber sahen, ald schabte es Tag und Nacht den schärssten Meer rettig. Peters Eltern hatten endlich die Schwerniuth ihres Sohnes satt und ver suchten es aus tausenderlei Art, dieNachs barin zu versöhnen. Aber nichts ver mochte den Zorn der unerbittlichen Frau zu besänftigen. Hundertnial im Tage sagte sie, daß sie ihr Lebtag nicht mehr die Hand aus die Thürilinle der Balogs lege, aber auch in ihren Hof werde keiner von jenen den Fuß mehr setzen. . . . Es war ein glühender Julitag. Der größte der fleißige-i Bewohner von ridorjan hatte draußen aus den Feldern bei der Ernte die Hände voll zu thun. Fast bei jedem zweiten Hause stand an. der Thüre ein Besen ausgestreckt, zum Zeichen, dasz Niemand zu Hause sei. Bei Asvats war nur die Frau zu! Hause; sie war deshalb zu Hause ge s blieben, weil die Bienen schon Votum-: lage in dichten Schwärmen sich um die Oesfnung des Bieneukorbs saiunielteii iummten nnd hin nnd her schossen. · Das war aber ein deutliche-z Zeichen dafür, daß sie Nachmittags ausschwär-( men wurden. s Das geschah auch. ( Frau Aøvat schlummerte eben unters deni großen Holluiiderbaiim, ali- der Schwarm sich plöhlich in die warmej Lust emporschwang Er war so groß,:? dasz er aus die Georginen Schatten warf Sosort stand die Frau aus den Bei nen und hielt einen au eine Stange be iestigten Bienenlorb in die Höhe, wobei sie nis. t lockendeni Pfisfe die Stimme der leitenden Vieuenmutter nachzuahmen! suchte l Doch bald sah sie voll Traurigkeit, daß der Schwarm sich ininier höher er hebe und weit noch zu stiegen sich an schicke. Sie pfiff noch lauter und wurde roth« vor Jngriinni, aber sie erreichte nichts einmal so viel, daß die Bienen wenig- s stens in der Richtung flogen, die sies wünschte-. s Die Thierchen strömten nach dem obe ren Nachbar zu nnd ließen sieh ganz be I quem auf seinen alten Maulbecrbauni nieder. i »Versliicht!« zischte Frau Aevat aus, »du habt ihr euch einen guten Platz aus«-. gesucht.« Vor Zorn hatte sie sich das Haar anerausen möge-ii. Schon dachte sie daranl sie dort zu lassen; mögen sie verloren sein,al1er da fiel ilir ein, welch ein Verlust dasz sei, iind was ilsr Mann wohl sagen werde, wenn er am Abend beimtoniiiit. Was beginnen? Was thun? Es blieb ihr leiiie andere Wahl, als entweder voll Schar-traute iui Gesicht ziiiii Nachbar hiniiberzugeheih oder den Schwarm ieiiieiii Schicksal zu itberiasseii. Sie blickte ringsumher, ob sie viel leicht Jeinauden siude, den sie iiinuber schicken könnte. lieine iiteiiichliche Seele war weit und breit zu sehen. ; Nach langeui Itauipse niit sich selbftz leiilte iie i!s" ,re Schritte deui Hause drei Nachbars zu. i Sie hatte keine Aliniiug davon, diiszj nur Peter zu Hause sei der eben dass Gras ini Garten abiiiiiliie. Sie atlsniete erleichtert aus, als siei Niemanden ini Flur erblictir. s Der riesige Liaiiglinndtain ihrs s-reuiid lich init dein Schweise wedilud entgegen. s Er konnte nicht genug seine Freude dar ( über bezeugen, daß er endlich auch im» eigenen Hofe die geehrte Frau Nachbar l in begrüßen könne« an deren titsche ilsiii so viele süße und schmerzlichc Eriiiueriin gen hüpften Er bellte laut aus vor Freude Frau Aövat uahin sich tauin Tieii deiii schönen Hund auch nur einmal zu strei s chem, voll Schreck nahm sie wahr, daszj die an dein Maulbeerbauni in dichten Schaaren hängenden Beinen sich wieder derdächtig zu bewegen anfingen. «Schade? schade?. Ich hätte den Bie , nenlorb niit ein wenig süßer Milch be- I sprengeii müssen. Nun lann’ e niir ge schebeii, daß sie nicht hineinsliegen « i Als der aus das Hundegeliell unbe inerlt herbeigeschlichene Bursche diese Worte hörte, war er init eineinSnrunge iin hause nnd brachte einen Topf voll Milch. »Hier ist süße Milch! Ihr müßt et l len; wenn wir zögern, fliegen sie davon « « Frau Ast-mer hatte ieyt leine Zeit zum Nachdenken, rasch besprengte sie den ; Korb mit Milch und hielt denselben mit der langen Stnnge zum fummenden Schwarm empor. Dann pfiff sie wie der, um die kleinen Thiere mail-locken Gebt doch her, ich will ihn holten,« bat der Bursche Doch der Frau fuhr der alte Zorn durch den Sinn, und sie erwiderte ichmp pilcht «Laß nar, mein Junge, ich helfe mir schon selbst. hilf Du Dir auch nur selbst. « Peter ließ den Kopf sinken und lehnte sich traurig an die Gartenthür Die Biene- tmersuehten und prülten 1 unterdeß das ihnen angebotene Quavil tier. Sie flogen hinein und spazierteni wieder heraus, wollten aber durchaus-; nicht ernstlich von dein neuen Hause Be sitz nehmen Es war, als spotteten sie aus etwas. Frau Asvat hielt den Korb einel Weile, bald aber wurde sie so müde, daß sie glaubte, der Arm breche ihr ab. Sie zitterte am ganzen Leibe, und ihr Psifs klang auch so matt, daß man ihn kaum bie zum Baume hinaus hörte. Den Korb aus den Boden zu stellen, wäre bedenklich gewesen, da die Hälfte des Schioarineg schon hineingeslogeu war. ,,Konim’ doch, Peter, halteein wenig die Stange, ich taiiti tiicht weiter-« Noch hatte sie nicht den Satz vollen det, als der kräftige Bursche schon die Staiige in der Hand hatte iind den Bie nen so wunderschön psiss, daß diese im mer dichter in den Korb zogen. Als man zur Vesper läutete, waren alle darin nnd man mußte den Korb nur nach Hause tragen. Frau Asvat sagte in versohiilicheni Tone zu ihrem treuen Helfer: »Gieb Acht, daß sie nicht aussliegein während Du sie hinüberbriiigst.« Die flogen wahrlich nicht ans. Peter trug den Korb mit solcher Sorgsalt in den Händen, wie der Geistliche das Hochwürdigste. Zuhause stellten sie den Korb in den kleinen Blunieiigarten, und als Jiilieki vom Felde heimkehrend in die kleine Bienenzüchter-ei trat, jagte die Mutter freudig: »Sie-list Du, es sind schon zwei Körbe da. Bleibet hier, bis ich nach dem Abendbrod sehe, suchet Blumen und tro get sie aus deii Ständer, damit der Schwarm desto lieber bleibe. Das allein gelassene glückliche Liebes pärchen jubelte vor Freude und legte so viel Blumen vor den Korb, daß die ar nien lleinen Bienen am anderen Mor gen laiim hinaiiskriechen konntet-. Das jubelndc Pärchen hatte die nn tere Nachbarin herbeigeloitt, welche die beiden Bienenzuchter eben dabei aiitrns, als sie sich einander herzliast liißten. Sie schreckte sie mit lachenden Worten aut: »Nicht wahr-, Jiilisla, die Vienens tucireii nicht theuer?« Dabei küßte sie ihr vor Gesundheit blühende-Z Rind, das sie auf dem Arme trug, vor glücklicher Miitterseligkeit. ( OOO - — i Tic Auswandcruug über beut-: . fche Ermäka , Die dem deutschen Reichstag zuge gangeuen Berichte uber die Thätigteit; der Reichslommissiire fiir das Aus » wanderungswefen im Jahre 1895 be-i anspruchen ein besonderes Interesse, abgesehen von dem Zahlenmaterial, welches die Liicten der Auswander ungsstastit überhaupt zum Theil aus fiillen hilft, deswegen, weil die Berichte-i sich eingehend iiber die Verbesserungen der itlugwa ndererbefdrderung äußern,, die dass große Unglucl vom kl. Januar v. J. , der Untergang des Schnelldam-. pferes »O l b e«, zur Folge gehabt hats Von deutschen Seehäfen kamen imj verflossenen Jahre für die Auswansz derung drei in Betracht, wie im Bor jahre Bremen und Hamburg und au ßerdem Stettin, tvo die Hamburg-. umkkikanische Packetfahct-Geseaschcxstl die seit 1893 in Folge der Cholera Epidemie eingestellte Beförderung von Zwischendecks-Passagieren wieder auf nahm. Jm Ganzen wurden befördert über Brernen rund 69,000, über Ham burg 55,000 und Stettin 211 Perso nen. Von diesen 124,()00 Aus-wande rern waren 95,074 Auslander, zum großen Theil aus Rußland und Le sterreich-Ungarn; aus dem deutschen; Reich sind nur 29,226 Personen übers deutsche Oasen ausgetvandert. Wähis rend also die Gesammtzahl der Aug wanderer itber deutsche Hasen im ver- « slossenen Jahr nach einem unausge setzten fünfjährigen Rückgang wieder yinen starken Aufschwung erhielt, ist die deutsche Auswanderung auch im-, Jahre 1895 weiter zurückge gan gen. Wurden über deutschei Häer irn Jahre 1891 noch 93,145. deutsche Auswanderer befordert so toar bis 1894 in fortgesetztem Rückgangk ihre Zahl aus .53,566 gefallen; im Jah re 1895 waren es noch 4500 weniger. 1 Das ist in fünf Jahren eine Vermin derung um mehr als zwei Drittel Das Hauptziel der deutschen Aug wanderer sind von jeher die Ver. Staaten gewesen; in weitem Abstand kommen dann Pritsch- Nordamerika, Brasilien, Chile, Afrila und Austra lien. So ist es auch tm verflossenen Jahre geblieben, und daher liegt es nahe, in den schwierien wirthschaftli chen Verhältnisse der Irr-. Staaten den hauptgrund für den Rückgang der Auswanderung zu suchen. Jn diesem Sinne äußert sich auch der Bremer Reichstommissiirz er weist darauf hin, daß gerade die nordarnerilanischen r J 4 T Ackerbau-Distritte die bevorzugten Ziele der deutschen Auswanderung bil deten, indem dorthin bereits angeses sene und zu einem gewissen Wohl stande gelangte Deutsche in Zeiten wirthschastlichen Ausschwungs ihre in der Heimath zurückgebliebenen Ber wandten und Freunde nachzogen, daß die Anziehungskrast der amerikani schen Jndustriebezirke dagegen, welche im Jahre 1895 steigende Arbeitsge legenheit boten, sast ausschließlich aus die außerdeutsche Auswanderung wirkte; daraus wird gesolgert, daß die deutsche Auswanderung nach Ame rika sich in mäßigen Grenze:, halten werde, solange nicht die Verhältnisse der ameritanischen Ackerbaugebiete wieder bessere geworden. Jnsgesammt sind nach den Per. Staaten 24,500 Personen ausgewandert, nach Britisch Nordamerika 1027, nach Brasilien 1317, nach Argentini211685, Chile 230; nach Afrita sind 885 Deutsche ausgewandert, die übrigen vertheilten sich in kleinen Gruppen aus Mexico und Centralamerila, Westindien, Peru und Astem Unter den deutschen Aus wanderern des verflossenen Jahres ge hörten 2484 der Landwirthschaft an, 800 weniger als jm Jahre 1894. Zu genommen hat nur die Zahl der Aus wanderer aus dem Handel und sreien Berussarten. Auch aus der Industrie und der Arbeiter-Bevölkerung ist die Abnahme der Auswanderung gegen das Vorjahr bemerkenswerth gewesen. Die Abnahme der Auswanderung ist gerade in« den vorwiegend ländlichen Distritten am deutlichsten erkennbar. Aus Ostpreußen wanderten 615 Ver-i sonen aus, im Jahre 1894 noch 658; aus Brandenburg 2545 t1894: 2706) aus Pommern 1529 l2401), aus Posen 2280 (2520), aus Schlesien 901 (996), aus Scheswig-Holstein 1642 (2404), aus Hannover 8347 (4501). Aus Bayern sind 1895 2656 Personen ausgewandert, 1894 dage gen 755, im industriellen Sachsen wa-l ren es 1819 Auswanderer gegen 1899 im Vorjahr. Der zweite Theil der Berichte enthält wie oben gesagt, Mittheilungen übers die umfassenden Vorkehrungen, die seitens des Norddeutschen Llohd und der Hamburger Packetfahrtgesellschaft mit Rücksicht auf die traurigen Vor-! gänge beim Untergang der ,,Elbe«i getroffen worden sind Es werden unter sorgfältiger Vertheilung der Mannschaften nach Kraft und Befäh- i igung regelmäßige Uebungen abgehal ten, bei den Booten, den Schotten undj der Feuerung. Fiir »Poesie klar« und »Schotten dicht« sind eigene Signalei mit Glocke, Horn oder Dampspfeifei eingeführt; fjir die Iiommando Brü cken der Llohdschifse elettrischesAlarmii apparate in Aussicht genommen; auf vier im Jahre 1895 neu erbautenJ Dampsern des Lloyd sind Querschotten« von besonderer Stärke hergerichtet und: fjir vier neu in Bau gegebene Doppel- 3 fchraubendanrpfer die Schlotienejnik theilung nach den neuesten Erfahrun gen konstruirt. Auf allen diesen neuen Dampfern sind die Rettunngoote sozi auggehängL daß sie in einer Minute. in das Wasser gelassen werden können. l Auf allen übrigen Schiffen werdens mindestens einmal vor oder auf jederj Reise Bootsmanöver, wenn angängig unter Aufsicht des Reichslonitnissärs, vorgenommen; serner ist jedes Boot mit sechs Knallpatronen und drei Blaulichtern zur Abgabe von Nothsig nalen ausgerüstet, und schließlich wer den auf sämmtlichen Schnelldampsern des Llond zum0Gebrauch bei Nebel toetter bestimmte, durch Elektrizität automatisch in regelmäßigen Zwischen riiumen zum Tönen gebrachte Dampf pfeifen eingerichtet, die- auf dem Dam Pfer ,,Spree« im verflossenen Jahre während mehrerer Fahrten erprobt worden sind. Wie der Kommissär für Hamburg berichtet, sind auch bei seinen Schiffsbefestigungen der Zustand und die Bereitschaft der Boote, der Schot ten und der Feuerlöscheinrichtungen geprüft worden« ohne daß zu Ansstel lungen erheblicher Art sich Anlaß ge funden habe. Von besonderem Werth ist die Mittheilung, daß er die Befnhi tigungen auch auf die siir indirekte Beförderung eingestellten englischeni Dampfer ausgedehnt und bei diesen auf Verbesserungen, insbesondere der fjir die Zwischendeckpassagiere be stimmten Riiume hingewirkt hat. Kleine-Z Mißverständuißs Principal: ». . »Sie halcn friiljer bei A. F. Meyer gearbeitet ?· . .. Auch ein altes Hang-, nicht wal)r?« Commiox »O ja, fideles alles Haus !« .-»«s--« «-.. .»., .. Fatales Versprechen· Studiosus: »Fräulein Clara, Sie sind wirklich eine Perle Ihre-d Ge schlechts-» Glücklich derjenige, welcher Sie dereinst aufs Verfah. . . . wollte sagen: Stande-Samt bringen darf !« Naturwissenschaftltche For schnngsreifem Die am 9· August 1896 im nördlichen nnd mittleren Theile Asiens, im größe ren östlichen Theile Europcks im nord ivestlichen Nordaiiierita und in den nörlichen Polargegeiiden sichtbare totale Sonnensinsternisz wird voraussichtlich die Veranlassung zu zahlreichen Reisen für wissenschaftliche Forscher und Freunde der Natur werden. Die russische Re gierung hat bereits eine Kommission von drei Astronomen des Observatoriums Nicolas in Piillkops zur Beobachtung des interessanten und seltenen Schau spiels ernannt. Dieselbe wird im Mai von Ddefsa ausbrechen, uni zu Schiff Wladiivostock und von da die Mündung des Amurslusses zu erreichen, von wo aus die Beobachtung stattfinden sollen. Schweden entsendet den Pros. Dassel berg in Stockholm mit einein Gehilfen nach dem nördlichen Theile Norweg-Us. Aus den Ver Staaten geht eine wisseiit schriftliche Expedition nach der Jnsel Jkssv (Jtlpatl). Tie Orient Sie im N :"i.ij.: itimi Cumprlily in London be absichtigt eines ihrer größten Dampf boote (von 8000 Pserdetriiften) nach Vadso im Varrauger Fsvrd in Lapp land (etwa 30 Grad ö. L. ) zu senden, von wo die Finsternis bequem beobach tet werden kann. Die Absahrt von Lon don ist auf den 21. Juli fes esetztx es sollen Bergen, Trondhjeni, ammerfest und das Nordlap besucht und Vadsö am s. August erreicht werden« Am Tage nach der Sonnenfinsterniß beginnt die Rücksahrt; die Ankunft in London wird am 17. August stattfinden. Der Fahr preis beträgt 40 Guineas (840 Mark), wovon bei Anmeldung 5 L. (100 Mart) zu deponiren sind. ( Nähere Auskunft ertheilen: Anderson, Anderson cic- Co» 5 Fenchurch Avcnue, E. C. London) Jn ähnlicher Weise beabsichtigt auch das Karl Riesel’sche Neisetontor in Ber lin(c W» Königgrätzerstraße 3 4jd)eine seiner Toiiren zur Beobachtung jener Sonnenfinsterniß nach dein Norden zu richten. Ebenso beabsichtigt Kapitän Bade in Wisiuar, welcher schon mehr fach Nordlandfahrten veranstaltet hat, bei genügender Betheilignng zu dein gleichen Zwecke im August eine Reise nach Zpihhergen zu unternehmen « Ebendahin will derselbe aber bereits im Juni ein Daitspfboot aiisriisteiy uiii dein schwedifchen Forscher Andree, und seinen Begleitern zu folgen, welche be kanntlich den ershn Versuch machen wollen, den erdpol mittels Luftballon zu erreichen. Mit dem Aufbau des letzte reii ist man in Göteborg noch eifrig be schäftigt: der obere Theil desselben ist bereite fertig gestellt und von der Nor deiifjeld Gesellschaft, welche alle Vorkeh rungen zu der geplanten Forschuiigsrei: se iiderwatht, ans die Haltbarkeit seines Materials durch« zahlreiche Versuche mit durchaus befriedigendeni Erfolge geprüft worden. Auf Spitzbergensoll eiii :.) Meter hohes und 31 Meter breite-Z, mit Filz aiiegeschlagenesz Ballonhaues nach den Plain-n des Herrn L. ,Peterson iii Ototeborg errichtet izud bis zum LI). Mai vollendet weiden. Dar- Tach wird aus Banniwollstoff gefertigt nnd dass Licht soll durch titelatiiisenster einsallen. Das Wusserstvsfgae zur Hebung des Balluiis wird aus«-» -chwefeliaure erzeugt werden, wovon di e Liistfchisfers’ J Tonnen in dein Danipfer »Virgo«, ani welchem sie die Fahrt nach ihrem Bestjininuiiggorte zu unternehmen gedenken, niit sich fuhren werden. Eine li-ittrilometer lange Ei fenbahulinie wird angelegt, um das er sorderliche Material vom Sendunng platze aus laiideintvärts zu befördern. Wie das Stockholiner »Afienbladed« mittheilt, geht diese Eifveditiou ani J. Juni von Goteborg zunächst nach Trom sö, wo Eieboote und Brieftauben an Bord genommen werden sollen. Mitte desselben Monats hasft inan Spitzber gen zu erreichen. wiro oig zur rioreiie eiiioree S eiioag Sicheres über Natijen bekannt sein? So fragt inaii sich unwillkürlich ini Zusam menhange tnit den soeben mitgetheilte-i Vorbereitungen siir eine neue Nordpols Expeoitioii. Daß nian sich keineswegs einer optiiiiistischen Auffassung in Be tress des kühnen Forschnitgsreisenden hingiebt, geht it. a. daraus hervor, das; iii Cbicago der Plan gefaßt ist, ziini Entsatze Nansen’6 eine amerikanische Cxpedition auszusenden als deren Leiter Evelyii Baldtvin aus-erkoren ist. Bald win begleitete die zweite Peatn’sche Grönland Expeditioii von Uns-EIN als Meteorologe, iind wird jetzt, da noch immer keine Nachrichten über Nansen eingetroffen sind, seinen Weg von Satt Fraiicieco nach Wladitvostoct- nehmen, um von da nach Jrkutskund weiter nach Norden vorzudringen Diesem Platte liegt die Annahme zii Grunde, daß sich Nansen in der Nähe des LenasDeltaS befindet· Bei dieser Gelegenheit ist auch das Schicksal der ,,Jeannette« von Neu em in den Vordergrund des Interesses getreten. Dieses Schiff wurde bekannt lich ebenfalls von Amerika aus und zwar von Mr. Bennett, dem Herausgeber des »New York Herold« ausgerüstet, uin i Notdensliöld zu yilse zu kommen des sen lange-Z Aue-bleiben bei der Umsege« lung Asieng Bedenken und Befürch tungen wach gerufen hatte. Das Schicksal wollte es damals, daß die »Jeanette« bald nach Durchsahrung der Behringb straße ins Treibeig gerieth und nach lan gem Uuiyertreiben schließlich zu Grunde "ging, während der Gesuchte bereits ans heimathlichem Boden stand. Es wurden später an der Westlüste Grönlandszahl reiche Gegenstände aufgefunden, von wel chen Inan zuerst annahm, daß sie von der verunglückten »Jeanette« herrührten, bis ein Gerücht anstauchte, es handele sich unt Falschunqen, die ein Offizier der »Yantic« in iibermuthiger Laune ans ei ner Eisscholle ausgesetzt habe. Dienen erdings von auieritanischer Seite unter-· noninten Nachforschungen haben indessen ohne Zweifel festzustellen vermocht, daß die ursprüngliche Deutung jener Gegen stände die richtige war. Wenn dies aber Thatsache ist, so wird dadurch die Ars nahiue bestätigt, welche n an schon aus anderen Gründen geltend gemacht hatte nnd aus welche sich auch der ganze Reise plan Nanseit’e stützt, die Annahme näm lich, daß über den Pol hinweg oder doch nahe an ilnn vorbei von den Neusibiri schen Inseln nach der gsrönländischen Kü ste eine Strotntrist lnns etzt Hoffen wir, idas; über diese Dinge recht bald mehr Istlarheit verbreitet wird, wenn die Nachk als ein bloßes Gerücht und als ein from mer Wunsch geworden ist! l -- ,-- -.-. -.-O. «— —- — richt von der Rückkehr Nansen’s mehr. X j k Junioristiftljeg. Sächiische Leberreime. Die Leber is von eenern Hecht, Und nicht von eenem Biber Die aiden Damen achd’ ich sehr; Die jungen sind mir lieber. i Die Leber is von eeneni Hecht, Und nicht von eener Biene. Als Braut bieß- Linchen« meine Frau, , Jetzt heefzc sie blos ,,Gai«line « « « , Die Leber is von eenem Hecht, Und nicht von eenein Lachse ; Wer ich harde, ,B« wie n weeches schpricht ";;?.; G IS nieyiithendeels een Sachse· « - »F ——---- o-0——-— . « ei n T r o st. , s E Conimerzienraih (der durch den kBrand ausgedehnter Besitzungen ein-Ov pfindlichel Verluste erlitten): »Nu, we nigstengs l’mt-Z doch geheißen: beimCom- F: i nierzienrath ist gewesen G r o ß fener!« ( I Riicksichisvolb »Ich muß jetzt gehen, Professor Hu ber liest um 11 Uhr. « i » .lch dummes-Z Zeug, bleib’ da, wirst Idoch den Herrn nicht stören wollen, wenn er lesen will. « . , " ; — -0-- ——— s- —-- H ; hiindlicher dergleich Peperi: »Auch nur, Mutter, wie ·der Vater wieder scl)imrcl)t!. . . . Wie « « »den-in l Voll Maikäfer!« OOOOJO - — -- Ein L piimist. » Hoieliert »Was s hat denn der Fremde -« gesunk, nlszs Zie iinn die Rechnung brach s ien«.-« « diellner:»201el) nnverschiimie Preise iseien ilnn nocii nicht vorgekommen — wir wären eine ganz niederträchtige FRiinberbande !« iv Hotelieir »Zu, also geschiinpst hat er. Initan « --— Jmmer der Gleiche.« · Professur: »Jamm( gehen Sie denn heute ohne Gattin spazieretc«.-’« ; Gmmmsiatlelirer: »Ju, meine Frau « Ihm heute Mittag deu Braten anbren Jtten lassen, und da muß Sie nun zu " Hause bleiben nnd eine Strafarbeit ma cl)ett.« .. .-.- ..,,« J Schlauköpfchett. Z Lel)rerz« »Wer von Euch kann mit ssagen, wie der Wein heißt, der am Fuße ideg Vestttt wächst, dort, wo die glühende ZLavn sich sammelt. (Alle Schäletz I schweigen, plötzlich nteldet sich sit-UT INttth starlcheth wie nennt matt ihn-W - Schüler tlterattszplatzend): »G!«üh stoein, Herr Lehrer!« . ..-.- » » JM u ste r rede e i ne S, S chweizer « »Gemeinde Präsidenten« sim er! Mär liänd isz hüt versammlät—— undldas liettt«tttijr, und ntüeßawis be ratä — und dass tttiia:ttter, wie mär d« Schttlda, wo mer hend -——— und die hem mär, tilga könuand —- und das köm KopfStiier ttflegga »s— und das mein-i. Mär hettettd scho Alpa, Wälder und Weida — und die hätte-mör, aber die geliörent dä rychä Purä") — und dett’ gel)örens’. Er könnend-ni"«) jetzt drüber ussprächa —- und das Ihn hatti !« II-) klein: M) Bauer; M»t-) euch. »Wer-te Gettteittdegeuossen«s—und das mär. J ttteiuä hold, ma sött e chli«) « ttettds-är. J ha g’schlosse ——— und das. »