Justizdflege iu Mannen n dern Lande der Spielhöhlen, dem Reiche des Gatten der verwittweten Oerzogin von Richelieu, gebotnen Hei de, hat sich ein empörender Fall von Mißbrauch der Justiz zugetragen. Es wird hierüber aus Brüssel Folgendes berichtet: »Ein Sensationsprozeß, in welchem auch der Name des Fürsten von Monaco vielfach genannt wurde« hat dieser Tage vor dem Appellations gerichtshofe zu Lüttich seinen Abschluß gefunden. Jm Jahre 1890 lernte der ehemalige Bankier Eckhard Müller, Besitzer ungezählter Millionen, welcher sich nach seiner Berheirathung mit der Enkelin des ehemaligen Ministers un ter dem zweiten Kaiserreiche, Fould, den Namen Fould als zweiten Fami liennamen beilegte, eine schöne Schwei zerin, Namens Lucie Dick, in Nizza tennen. Müller-Fould, welcher seit einigen Jahren Wittwer war, engagirte die schöne, aber vermögenslose Genferin als Gouvernante seiner Kinder, machte ’ sie aber bald zu seiner Geliebten, ob wohl er an der Grenze des Greisenal ters stand, während Fräulein Dick erst achtzehn Frühlinge zählte. Nach einiger Zeit fand die junge Schweizerin an dem alten Bankier keinen Gefallen mehr, sie verließ ihn im Sommer 1893 und be gab sich mit ihrer Mutter in ihre Hei mathstadt Genf zurück. Vergebens machte Müller-Fould alle möglichen Anstrengungem um Fräulein Dict zur Rückkehr in fein Haus zu bewegen. Er llegte ihr seine Millionen zu Füßen und versprach ihr sogar die Heirath. Aber Alles blieb fruchtlos. Als er sah, daß sittliches Zureden nichs nähte, beschloß er, Gewalt anzuwenden. Jn Folge seiner Heirath mit Fräu lein Fould war er ein Verwandter der Fürstin Alice von Monaco, gebotene Furtado-Heine, und er verstand es meisterhaft, diese Verwandtschaft sür die Befriedigung seiner Rache an Lu rie Dick auszuniitzen Er machte eine Strafanzeige gegen die Letztere und ihre Mutter, wonach sie ihm angeblich Geld nnd »wichtige Dokumente« gestohlen hätten und da die Regierung von Mo naeo intervenirte, wurden die beiden grauen hintereinander in Geni, Vern, iirich Und Basel verhaftet, dann aber, obwohl die Strafanzeige sich als unbe riindet erwies, auf Betreiben Mill er-Fould’s aus einem Canton nach dem anderen ansgewiesen. Wohin sie sieh seit zwei Jahren wenden wollten« traf sie immer dasselbe Schicksal. Nach einer langen Odyssee gelangten Frau Dick und ihre Tochter im De zember 1895 nach Lüttich, wo. sie sich unter falschem Namen verborgen hiel ten, um den Nachstellungen ihres rach süchtigen Versolgers zu entgehen. Aller Existenzmittel bar,suchte Fräulein Dick eine Gouvernantenstelle, als sie von den Spinnen, die ihr ehemaliger Gön ner ihr auf Schritt und Tritt nach fandte, entdeckt wurde. Kaum war das geschehen, so traf in Brüssel schon ein telegraphisches Auslieferungsbegehren der Regiernng von Monan ein. Die beiden ungliicklichen Frauen wurden trotz ihres Proteftes verhaftet und wä ren beinahe zwischen zwei Gensdarmen nach Monaro in die Gewalt Müller zouws gebracht worden, wenn sich die lgifche Preis e nicht der Angelegenheit bemächtigt hätte Die Brüsseler und Liitticher Blätter deckten den aanzen Standal auf, die hervvzragendsten Advoiaten des Lut ticher Barreaus nahmen sich der Ver folgten an und wiesen in offener Ge richtsverhandlung nach, daß Müller Fould nur eine persönliche Rache gegen eine Geliebte anstrebe. die ihn ver schmähte. Die mitgebrachten Griinde waren so triftig, dasi der Liltticher Ge richtshof die Auslieferung verwei gerte, und zwar mit einer Motiviruna, welche weder fiir Müller-Fould noch fär die Regierung von Monaco, die ein " fach als seineHelfershelferin hingestellt » v wurde, schmeichelt-oft lautete. Die bei den Frauen wurden nunmehr endlich is« freigelassen l Die Sache wird aber noch ein dop pelte-L fiir Müller-Fould recht unan » .- hmes Nachspiel haben, denn« die ’- ischeRegiernng fordert jetzt von der . .. - trug von Monaco die Bestrafung , »des- alten Gecken wegen falscher Zeugen Ittksage und Jrrefiihrung derBethden, «-.,Jpöhtend die in Frankreich sehr ange « e Familie Fould denselben wegen « ’ stxpatron ihres Namens verklagt Moltkc in Bezug auf ist-di Aus der jetzt von der kriegsgeschicht lichen Abtbeilung des großen deutschen Meralstabö her-ausgegebenen Militä Uschm Cattespondenz Moltke’s bezüg Iicky des Krieges von 1866 ist eines der Wichtigste-I Stücke, der Entwurf MO Doppelktiegeö gegen Oestetreich M Frankreich, bereits vollständig mit « It worden. Aber die Sammlung enthält auch viele andere höchst wich tig« geschichtliche Aufschluss-. l— 1 Schon seit dem Jahre 1860 sehen wir den großen Strategen in Denk kschriften mit dem etwaigen Aufmarsch der preußischen Armee gegenOesterreich ibeschäftigL Moltkeistand also längst F im vollständigen geistigenEinvernebmkn ; mit Bist-starrt der eine triegerische Aus einandersetzung Preußan mit Oester reich als unentbehrliche Einleitung zu einem neuen deutschen Einigungswerte betrachtete und seine liebe Noth hatte, um den zwar tapferen und entschlusz kräftigen, aber in Legitimations-Vor urtheilen aufgewachsenen König Wil helm I. für seine gewaltigen Pläne, worunter auch die Rebellion gegen den Bundestag, zu gewinnen. Jm Winter 1865—6r3 entwirft Moltke die Kriegsoperation gegen Oe sterreich; im März 1866 den Vertrag behufs des Bündnisses mit Italien. Bewundernswerth behält er alle politi schen Combinationen stets im Auge und paßt ihnen die militiirischen Maß regeln an; mit Einem Blick umfaßt er die ganze Weltlage, und mit genialer Klarheit kennzeichnet er die Folgen und Entschlusse, die sie auferlegt. Die Vorbereitungen auf den Krieg von 1866 umfassen 52 Schriften von der Hand Moltte’s; 67 gehören der Periode der Mobilmachung und dem Aufmarsche an; auf den Gang des Krieges in Böhmen beziehen sich 85, auf den Feldzug in Westdeutschland ge gen die siiddeutschenStaaten 100Num mern; die Zeit der Friedengoerhand lungen erhöht die Gesammtsumme auf 304 Nummern. Aber aus den «Einschaltungen der lriegsgeschichtlichen Adtheilung des Generalstabs zu den Schriftftiiclen Moltke’ö sieht man zugleich, mit wel cher Einsicht und Umsicht der Kö n i g und nachmaliger Kaiser W i l - helm l. die in allem Wesentlichen von ihm befolgten Vorschläge seines großen Feldherrn aufnahm. So fin det sich zu einer Denkschrift Moltte’g vom Z. April 1866 folgender Nachtrag: »Die Möglichkeit der Theilnahme Bayern-s am Kriege auf Seite Defin reichö im Verein mit den vom General v. Moltle am Z. April aufgestellten Berechnungen hatte bei Sr. Maj. dem Könige Bedenken an der genügenden Stärke der preußischen Streitträfte hervorgerufen, welchen Allerhöchstder selbe in einem Handschreiben an den Kriegsminifter Ausdruck gab." Eine Abschrift dieser Aeußerungen des Königs übersandte der Krieg-IMM iier Roon am 5. Avril an Moltte Diese Kritik von des Königs Hand lau tete wörlich so: »Seht unangenehm bin Jch beriibrl durch die bayrifche Schwentung, die« wenn auch nur Wörttemberg hinzu tritt, faft 100,000 Mann mehr gegen uns, alliirt mit Oesterreich, entgegen stellen wird. d. h. wir müssen nun auck das 7. Corps gegen Süden disponibel haben, wodurch also unsere data-Mott te berechnete gleiche Stärke in Böhmen. wenn das 7. und 8. Corps mit bekan gezogen würde, um 60,000 Mann ver mindert wird, welche wir jenen 100, 000 Mann im Süden nur entgegen stellen lönnen.' Doch durch das Böndniß Preußenä mit Italien, auf das der König trotz seiner anfänglichen Bedenken gegen den ,,revolution«a·ren Ursprung« des König reichs Italien einging, wurde bewirkt daß Oesterreich einen wesentlichenTheil seiner Truppen in Italien verwenden mußte, und so wurde die österreichische Uebermacht in Böhmen rechtzeitig ver ringert. . Freilich hatte Moltte mit seinem ita lienis«.aen Collegen, dem dortigen Ge neralstabschef L a m a r m o r a seine liebe Noth. Der schwachmüthige Feld zugsplan des Italieners, der statt ei nes kühnen Angriffs nur eine Beine-er ung des österreichischen Festungsvier ecks Mantua-Peschiera-Verona-Leas nago vorhatte, gefiel Moltte ganz unt gar nicht, und am 15. Juni 1866 schrieb Moltle noch von Berlin aus an seinen Bevollmächtigten in Italien, Bernhatdi. Folgendes-: . . . »Mit Bedauern ersehe ich, daß wir von einer italienischen Coopeeatior wenig zu hoffen haben. Es ist aus fallend, daß man sich in Florenz ider damaligen Hauptstadt Italiens-) bat-Zi ber täuschen sollte, wie das Festung3 viereck gewiß leichter zu gewinnen ist indem man die Oesterteicher im freier Felde schlägt, als indem man die Fe stungen belagert. Dies letztere Unter nehmen iann Monate, ja Jahre dauern ohne zum Ziel zu führen. Das Votrii cken auf Padua schneidet dem Gegne1 die Lebende-der durch. Er ist genöthigt herauszuttetem schon weil er nichts zt leben hat. Allein auch ganz abgeseher von diesen naheliegenden Betrachtun gen und vorausgesetzt, daß das iesen wert einer Belagerung von antu( oder Beeona mit dem kaum glaubtichet Etsol getrönt wird —- hat man dem detge en, daß Oestmeich zur Seit det ersten französischen Katserretchz scho viel weiter zurückgedrängt war, alt die-I des Fall sein würde. wenn es jeh« —l ( Venetien verliert, und daß Oesterreich dennoch talien aufs Neue unter sein Joch zu ugen wußte? Sieht man am Arno nicht ein, daß nur eine we sentliche Schwächung des Kaiserstaates die Möglichkeit gewährt, eine Erober ung, selbst wenn sie gemacht wird dann auch zu behaupten? Meine Hoffnung ist, daß König Viktor Emanuel, welcher selbst Staatsmann und Soldat ist, die Dinge anders auffaßt, als Lamarnrora und noch iin legten entscheidenden Au genblick sein schönes und zahlreiches Heer durch die Polesina vorführt, die wichtigste Verbindung des -Festunas vierecks durchschneidet, Venedig von der Land- und Seefeite umfaßt und gegen das Herz des österreichischen Staates vordringt.« So schrieb Moltlc am 15· Juni 1866. Doch troy aller Vorstellungen Bernar di’s handelte Lamarmora in frevel haft thörichter Weise. Und König Vic tor EmanueL ein beldenmütltiger Sol dat. aber tein Feldberr, ließ seinen Ge neralsiabschef gewähren. Die den öster reichischen Tuvpen in Italien an Zahl weit überlegenen italienischen Streit träfte wurden aufs elendeste verzettelt, So tam es, daß Larnarmora nicht ein mal die Hälfte seines Heeres beisammen hatte als er am 23. Juni den Mincio uberschritt, und daß am nächsten Tages diese Truvpen trotz ibrer tapferen Ge aentoehr von den Oesterreichern unteJ Erzberzog Albrecht bei Custozza völlig geschlagen wurden. Ganz anders gestaltete sich der Krieg in Böhmen und Süddeutichland, da! dort Alles nach Moltte’5 Plänen ging. ; Und die aeivaltige Siegesschlacht bei Königarätz ani 3. Juli 1866 löschte die lehte Spur des Eindrucks Von Custozia ; aus. Auch der arn 20. Juli jenes Jah res von der österreichischen Krienglotte unter Tegetboff über die italienische; unter Persona bei der dalrnatischen Jnsel Lissa im adriatiichen Meere er rungene große Seesrea vermochte Vene tien nicht mehr für Oesterreich zu erhal ten. Wohl aber haben Custozza und Lifsa einen großen moralischen Werth siir Oefterreich, indem sie trotz seiner auf anderen Kriegsschaupliitzen erlitte nen furchtbaren Niederlagen seine Waf fenehre vollständig retteten. Durch den Gegensatz zwischen den schweren Niederlagen des oerbiindeten Italien, das nicht auf Moltte hörte und den fortgesetzten gleichzeitigen ge waltigen Siegen Preußeng nach Malt ke’s Plänen tritt die Größe des deut gchån Feldberrn in ein noch heiteres i -t o-- ow Anblicks-schändlich Karl von Stangen erzählt in seiner «Reiie- nnd Verledriszeitnng« von ei nem Abend in einem Dinkendoes ans der Höhe des Libanon u. a. Folgendes: In dein Hause, in dem ich die Brautang itattnnq eines Drusenmädchens besichtigt hatte, wurde ich zum Essen eingeladen Jn dein Zimmer—ivenn man eine Walz nnng rnit kahlen Ledtntvänden, in di« das Licht durch eine niedrige Tdiir und einige einfache, in der Wand angebrach te Löcher dringt, als Zimmer bezeichnen willwtonrde ein Strohteppich auigelegt, nnd man forderte mich ani, nnch dort niederzulassen An meiner linken Seite saß die Btaiit, an meiner rechten ein« andere Drusenfran und weiterhin im Kreise, selbstredend sei-amtlich mit nn terichlagenen Beinen, verschiedene Mein ner nnd Frauen, bunt durcheinander Nach einer kleinen Weile erschien ein jun ges Drnsentnadchen und brachte eine große hölzerne Schüssel, in der sich emi Art Eierinchen besond, nnd setzte diese Schüssel in die Mitte des Kreise-. Ich muß hier bemerken, daß die Drusenitan en und Madchen sich nicht, wie die Mo baniedanerinnen, verschleiern. Sie tra aen zwar ein weißes Tuch über dem Kapi, das sie aus der Straße, wenn man ihnen begegnet, etwas vor den Mund halten, aber im Hause legen sie diese «Hiil1e, anch wenn Männer zugegen sind. vollständig ab. So hatte ich auch yiei Gelegenheh die nicht nnschönen Züge der santrntiichen Frauen nnd Mädchen bewundern zu könne-. Die Braut gnss zuerst nach der in der hölzernen Schiii set befindlichen Speise, indem sie ein Stück von dem Eier-suchen abbrach, die iea in einen Nads saurer Milch taucht nnd dann zum Munde führte. Ihrem Beispiele solgte die ganze Gesellschaft nnd so mußte auch ich mich bequemer-, in derselben Weise das mir gebotene Ge . richt einzunehmen Die Unterhaltunn wurde in arabischer Sprache geistig-u s nnd ich konnte ihr nicht in allen Theilen , folgen. Aber das, was ich von all ten naiven Bemerkungen über die Braut nnd deren zukünftige Ehe verstand, war - doch sehr erbeiternd für mich nnd verseh - te mich in die beste Laune Als Alles lachte nnd scherzte, benmf te ich jedoch, daß sich die neben niir be findliche Braut mit ihren Händen in meiner Ueberroctnsche zu schaffen mach te. Ich hatte meinen Uebereocksest za getnsönstz dies war and Vorsicht gesche hen, mit ich damit auch meinen Geld I " 's beutel und meine Uhr in Sicherheit ges bracht baden woqtr. Als ich nun die sei ne Band der Braut in meiner Ueberziebs ertasche bemerkte, mußte ich erst wahr nehmen, wie wobl ich daran gethan hat te, die bei inir befindlichen Habe etwas sicher zu stellen. Bei der seindlichen Ge sinnung, die die Drusen gegen die Chri sten seder Zeit haben, hielt ich es für zweckmäßig, die Braut in meiner Tasche nach Herzenslust wühlen zu lassen, uni somebr, als ich nur ein Sacktuch und meinen Kneiser bineingesteckt hatte. Es wäre auch schade gewesen· der angeneb meii Unterhaltung dadurch Abbruch zu thun, daß ich nor allen Gästen die Braut eines Diebstabls beschuldigt hatte. Jch wartete nur noch den geeigneten Zeit punkt ab, uni mich aus dem gastfreund lichen Hause entfernen zu können. Selbst redend batte ich vorbei-, wie es iin Ori» ent bei solchen Angelegenheiten iininer üblich ist, für die Hausfrau einen ent sprechenden Backsisch, bestehend in einem Goldstück, zurückgelassen Erst ani anderm Morgen ließ ich mir durch einen meiner Diener den Scheich des Doiseii kommen nnd theilte ibni mit, na; mir begegnet war, indem ich ibn aussarderte, mir die von der liebenswür digen Braut gestohlenen Gegenstände so fort wieder zu verschaffen, widrigeiiialles ich dem Pascha in Daniaslus von dem Vorfalle Meldung machen würde. Lb wohl der Werth der Gegenstände seht gering war, mußte ich dies doch aus dem Grunde thun, weil die Bewohner dee Dorfes sonst in dein Geselebenen in der That eine erlaubte Sache gesehen haben und leicht zu Wiederholungen bei ande ren Reisenden geneigt gewesen sein wiir den. Da die Drusen die Einmischung des Paschas wenig lieben, aus Furcht vor rober Behandlung durch Polizeisol baten, so verstand sich auch der Scheich dazu, mir die Sachen sofort wieder zu verschassen. Für mein Quartier und die mir von dem Scheich erwiesene Gast sreundschaft wurde von mir ebenfalls reichlicher Backfisch verabsolgt. Ich hat te noch die Freude, daß gerade, als ich mich auf meinen Gaul schwang, die Son ne durch die Wollen brach und die gan ze Gegend freundlich bekeuchiete Mit ei neni »Ma assalanie« begrüßte ich die Beim-limi- des Dorfes, die sich auch bei meiner Weiter-reife zahlreich angesam melt batten und selbst die steiindliche Braut, die in dein Verfahren, wie es ichsen, nichts Ungeirolintirbes erkannt hatte-, fand sich zum Abschiede noch ein und reichte inir ebenialls ibre mit meiner Tasche wohl vertraute Hand. Anslqndtfches. WDie kirchliche Trauung des Majors Mac Mal-on Sohn des ehemaligen Prä sidenten der französieben Rein-blick, mit der Prinzessin Margnerite d’Oi-leang, Tochter des Herzogs von Chartreey wird ant W. April ans dem Schlosse des Heringe von Auniale in Chamin in der Schloßtapelle stattfinden. —- Mer das Glück bot. führt die Braut beim. AnftralischeBlätter berich ten über das seltsame Glück eines jun aen Deutschen Er befand sich var acht zebn Monaten in Adelaidr. Da er abso tut leine Arbeit sinden konnte, schniugi qelte et sich als Freipassagier auf einem nach West-Australien fegelnden Tampser ein und landete, mit baaren 7 S. bewaff«v net« in Freentanilr. Von dort zog er auf die Goldfelder, wo es ibm trotz seiner nicht eben aroßen Kenntnisse, gelanq, so e·giebiae Goldadern zu finden. daß er ein-n Grubenanspruch kürzlich an ein enqlisches Synditat für stotmsw ver "aifen konnte. Für einen andeien Lin sprach sind ihcn MOPOO geboten worden. — Folaender erieliütternder Vorfall wird ans Neverb gemeldet: Die Nach barn des vensionirten 70 jährigen Brieitröaera Franeoid Manier, unru hig darüber, ibn ieii einigen Tatzen nicht »geieben zu haben, dranaen in feine Wob Jnnng nnd fanden den Unglückliaien, vor ieinetn Stuhl inieend. vor. Marlier war splöplich einem Schlaganfall erlegen. Das Schrecklichfte on der Sache ist, daß seine -61iitbrige Fran, die völlig gelähmt war und das Bett nicht verlassen konnte, drei Tage obne Nahrung neben dein Leichna me batte zubringen müssen. Sie starb kurz darauf in Folge der ansaestandenen lmoralischen und physischen Qualen. Dem »Best» Lloyd« wird iiber E folgenden eigentlyünilichen Vorfall be krichtetUJn der nächst Szerench geleae Ins-n Gemeinde Ratla wollte sich dieser xTaqe die Frau eines dortigen woblha , bei den Landwirthes zu einer Bisse-unten Eint Dorfe begeben und legte deshalb in s ten Pelztrck an. Plötzlich fühlte sie aber I am Rücken einen Riß, woraus sie mit et snem gellenden Auflchrei den Pelz von sich Iwatf: nun naan sie mit Entsetzen wahr, xdaß sich in demselben eine Maus einge snistet hatte. Beim Anblick des grauen Thieres-end stürzte die zu Tode erschr ckene Fqu bewußtlos zu Boden. Später sammelte sie sich wohl, sie wurde aber von hochgradigem Fieber befallen und Manteler nnausgesept von Mänfecn, J J die an ihrem Körper nagen. Der zu Rathe gezoaeue Arzt bemühte sich, der Armen die Phantasiebilder zu vertreiben, Alles aver blieb oergeblsch. Das Fieber fteigerte sich fortwähqu Plötzlich rief die Frau entfent aus, eine Maus babe ihr das Herz entzwei gebissen: in diesem Momente fiel sie hin und blieb todt. —- Eln altes fchtveizerifches Krieae gebet, ohne bekannten Verfasser und Da tum, wtrd von Professor Hiliu in Beut in neuen ,,Politifchen Jahrbuch« mitge theilt. Ddsis Gebet lautet: — ,.Lasset üs abermal bätta Für usre Statt und file-ta Für stire Kuh nnd Geifm Fsk üste Wittwa und Waisa, Jus We Roß und Minder, Für tsssk ka und Kinder, Fllt tust HØZIVen und bahnen Fllk üfkc nknrl med Vsqnna, Für iifre Ganz- und Enta, FUT üjte Obkiften und Reaenta. Wenn dkk blutige Krieg weti cho, So Wcllktl tvfk ils weht-a Und m Mstm (nirgends) dura lo.« : —- Ein dem Schnapeirunke ergebener joerlieiratbeter Mann Namens» Jerbl Haar unlängft in Breitenbach in der Schweiz nor Gericht, wohin er tueaen Nenetenz in der Bezahlung seines Hans zinfeg geladen war. In angetrnntenein Zustande bezeugt-kehrt nahm er ein Ge weltr, zielte auf den Hauseigenthümer Eberbard, einen arbeitfanien, braven Familienvaier non 50 Jahren, der auf dein nahen Acker beschäftigt war. und tchofi den lkannlofen Mann zu Boden Die Tochter eilte bülferufeud herbei. und ebe sie noch die Stätte erreichen konnte, fiel sie ebenfalls, von einein Schuß in das Herz getroffen, zur Erde. Aber noch sollten die Opfer nicht genug fein. Die Mutter eilte hinzu und wurde durch ei nen dritten Schuß tn den Kopf getroffen Der Mörder wurde verhaftet. —- Jn Mitnchwetler betsllsenz ist eine Nachricht eingetroffen die den ganzen Ort in nicht geringe Ansreaung versrtzi bat. Es wurde nämlich dein dortigen Biirgermeistrrauit von Paris aus mit netbeilt. daß ein irrt deutsch französischen Krieg gesonnen genommener Soldat von der französischen Behörde nach seiner Heimntb zurückbesördert werden würde. Der Mann beith Jakob Schneider, wur de bei Lrleans verwundet und später von der deutschen Behörde als verschol lert erklärt. Wie es gekommen sein man, daß Schneider setzt erst, nach läuaer als siinsundzwanzia Jahren, seine Rückkehr bewerkstelligen kann, starrt noch weiterer Aufklärung Die Frau des angeblich Verschollenen bat sich im Jahre 1879 wieder mit einem Herrn Santer verbei. ratbet, und aus dieser Ehe sind niedrer Kinder hervorgegangen Außerdem ist das Vermögen des Schneider nach ge richtlitbeni Beschluß seinen Verwandten überwiesen worden« die es nun jedenfalls wieder herausgeben müssen. Wie sich die Ebeverbältnisse entwirren- werden, ist gar nichtabzuseben —- Der »Rhein. Eour.« erröblt sol gende kleine Geschichte: »Der Dorsschul monarch Jerernias Buckel war eines Tages gerade damit beschäftigt, den Ho senboden eines seiner Zögliuge mit ei: nein srisch geschnittenen hasetstocke zu be arbeiten, als der renidirende Schulius spcttor in das Schulzirnrner trat. Basel ließ sich durch die Anwesenheit seines Vorgesetzten durchaus nicht irre machen. sondern tlopste energisch weiter, bis ihm der Arm zu ertahinen schien. Dann riß er den beutendeu Jungen von der höl zernen Prügelottontane herunter und steckte ihn rnit den Worten- .,So, Du nichtsnuytger Bengel; seht geb’ zu Dei ner Mutter und sag’ ihr, was Du wie— der einmal sür Keite gekriegt hast i« zur Tbtir hinaus. Der Herr Schutinspet tor war zunächst ganz starr über dii Ungenirtbeit, niit welcher sich der sonst so pstichtbewußte Backet einer Ueber schrettuug des schutmeistertichen Züchtii gungsrechteö gerade in seiner Gegenwart schuldig gemacht hatte. »Was soll denri nun werden« Herr Kollege«, sragte er endlich ärgerlich, »wenn die Mutter dee Jungen sich bei mir über Sie beschwert?«· —-—» Rausschrneißem Herr Juspestor!« reptizirt Buckel takonisch.—— ,So! Und weun nachher der Vater kommt, was dann ?«--»Ob, da seien Sie unbesorgt, Herr Jnsnettor, der kommt nicht!«— »Wober wissen Sie das so genau? —,,Je nun, Herr Jnspettor, der Vater ven dein Beweis-bin ich!« -—-— Ein Zigenneemäbchem Mane Sy pos, das sich in Wien durch einen Sprung aus dem Fenster zu tödten ver suchte, hat durch die Akt nnd Weise-, wie sie ihren Selbst-now inszenitte, der w mantiichen Tradition ihres Stamme-e al le Ehre gemacht Die Vorgefchichte ist einfach. Das Wiöhrige Mädchen sont auf den Rath einer hier anfässigen Freun din nach Wien und erhielt durch deren Vermittelung auch batd einen Dienst span Anfangs fleißig und diensteifrig« änderte sie in lekteeee Zeit III-»sich th Benehmen. Daten war ein schöner jun er Mann schuld, den die Snpoe m des Scham-Einde einem Vergnügt-usle kale der Leopoldsiadt, kennen Helena hatte. Sie trat zu ibni in iniime Bezieh ung; aber das Verhältnis war nur von kurzer Dauer. Der Mann, in den das Mädchen wahnsinnig verliebt war. moch ie dem Verliöliniß durch seine Abreise ein Ende. Da beschloß die jnnae Zigeu nerin zn sterben. Anfangs wollte sie den Tod in den Wellen der Donau suchen, damit, wie sie der Freundin gegenüber äußerte-, ihr Leichnam im Heiinaiblnnde an das Ufer gesvüli werde! Von diesem Entschan ab.xebracht, gab sich due ver inssene Mädchen ganz einer veriräuniien Melanchol e dir-, so daß ihr der Arzt ih rer Dienstgeberin den Rath gab, Wien in verlassen, um auf andere Gedanken zi kommen. llni 3 lldr früh erhob sich Sonn-) vier ihrem Lager, leele ein wei ßes Kleid, schwarze Lacfhaldschnde und weiße Handschuhe nn. Ins Haar steckte sie roibe Blumen. So bräunlich se schiniickt, sprang sie auss- einem Gan-riesi sisr des zweiien Stockwerles nnd blieb bewußtlos schwer verwundet liegen. Die Aerzie der Reitiingegesellschast mußten erst die Blumen aus dein Haar der Sy pJg entfernen, nm ihr einen Vcrband a ilegen zn können. 4 i Yaminsittifscyeekf Die nnappetitliche Medizin. Tonar: »Nun« Frau Flor-nein haben Ihnen die Blutegel geholfen, die ich Ihnen verardnete?« Patienttn : »Mi, Herr Doktor-, ich hab se gelacht, ich hab se gebraten, aber rnnter kriegen k- nnte ich ie nich !«« sp» »-....- ..,»--.. lliivoriichtig. Levy (dek soeben von der Jagd zit riketxxelehrt ist i : ,,-3arah, bin ich er schrocken: ini Wald geht beim Mist-I mei’ Gewehr los !« Sarab: »Was gehst De anier auch mit ’em Gewehr ans die Jagd W « —-...... M —-« R o in a n ft i l. Elvira, die eben fticltr. blickte von ihrer Arbeit ani. n i ckste dem Grafen zit, z e rd r üibt e eine Tbräne und schickte unterdrückte Seuf zer zum Himmel anf. -- --—- OOO -«-s— Ganz was Anderes. Nachbarin tin ihrem Nachbar, der gerade mit ieineni Weibe gestritten hat): »O, ich kann Jhnen glauben, wie arg das ist, lieber Herr Nachbar-, ich bin doch auch verheirathet ——« Nachbar: »Ach was, Sie find niit einein Mann verheirathct —- ich aber init einer Fran.« -»—..s ...«« » — .«.- ..---.«..—.-—-... Stil. Cirerane lin«Nürnberg): »Ja den alten Rathhanesaal niiiffen Sie geh’n ; der ist gar schön !« Fremden »Was für Ztil ?« Cicerone (aerblüfft): «Nahrsti«tl)l’ glaub’ ich !« Sonderbarer Vorzug. »Mein Fräulein, ich liebe Sie wahn finnia.« »O —- gehen Sie, Sie haben schon Viele geliebt !« »Ja — aber nicht wahnsinnig.« Mys Eiii ehrqeiziger Dieb« Richter Un einem alten Einbrecher) : »Ich freute mich schon, daß Sie Ihr fehöndliehes Gewerbe aufgegeben, und niin haben Sie sich wieder an einein Diebstahl betheiligt !« Dieb: ,,Ach, Herr Richter-, das ivar eiti so schwieriger Fall, daß sie eine C a p a citat dazu beiziehen mustern Beini Kollegium. Professor-: »Herr Kandibat, Sie schweigen, ietzt Sie meine Frage in Verlegenhett ?« Student: »Im GegentbeiL die Fraae ist niir ganz klar, nur die Antwort gibt mir zu denken« Nicht immer. » A·: »Man sagt, vie Frauen wären iiir alle Schnieicheieien sehe empfänglich, aber das iii nicht immer wahr.« B. : «Wie so denn Y« A. : »Ich sagte bei-F meiner Frau, iie wäre so hübsch, daß sie iein neues Kleid brauchte-, aber sie wollte inir diese Schmeichelei nicht glaub-«n.« Zu viel verlangt. Sie (nite chuette): «Vetgiß nicht, Eniii. übermorgen ist mein Geburts iag i« Er: »Deinen Geburtstag foll ich mir merken, dabei aber ver gessen, wie alt Dn bist !« » W .. -.-, . Absichtliches Mißverständ niß. »Motgen, Fräulein Louiie, reife ich auf einen Monat nach dein Süden. Werden Sie inie bis dahin auch ein schönes Andenken bewahren?« »Gewiß. sue Baron — geben Sie es nur her i«