esrr Herr is zweiten Stark Der verwittwrie Rentier Brind neann hatte eben fein Nachmittags schliisfchen beendet und saß mit feinem bwhiibschen Æterchen Mit-he ver tzniitzt «bei’1n Kniffer. »Weißt Du, Kät«he," meinte Herr Brinckmiann, sinloem er noch ein Stück gefchmierte Schrippe in feinen Kassee nichte, »e§ trat doch eine sehr vernünf tige Jdee svon mir, daß ich mir das haus gelaW hckbr. Es versinft sich gut, tvir wohnen sehr häldfch hier in der ersten Etatgn met- meine Miether sind wirklich lscruter nette, liebe Leute« »Bi§ auf die Wittwe aus der Brit-« ten-Glase, das ist eine garstig-: Person« »Gansiig? Nun höre mal, ein ganz; Mitbes-, propperes Frauchen ist esp,l troir ihrer dreißig dlder fünfundbreißigz Ichqu , · » ( »Wer-ges ist sie mindestens. Und; doch macht sie allen Männern verliebte Wogen! Dir auch, Papst« »Sieh, sieh. mein Kind, das half ich noch gar nicht ’mal bemerkt. Muß doch-das nächste Mal auspassen . . . .« «Wozu denn, Pupa? Achse lieber auf unsere anderen Mir-then das sind viel nettere Menschen« «Natiiirlich, namentlich Der Herr in M zweiten Stock. sDer Herr Beru meisters Was? Käthe?« »Was Du immer mit dem Bau meister hast? Jch kenne ihn doch kann-. Mr er spielt so hübsch Kla vier. suntd das gefällt mir." »Das ist oval-r Kind, Klavier spielt er »sehr nett. Und nicht solche gezier ten, schweren Sachen, sondern immer etwas Kräftiges, das man gleich mit ftngen kann. Horch smal, eben fängt er rvieder an, gilt-ruf ichs« Inn er Ihm, nn zweiten Stoc- setzte sich Jemand an ’s«'K·l-avier unt-d intonikte mit flottem Anschtag das schöne Lied: Wenn die Mlben wiederkommen die wer«n schaiu’n, die swet’n schau’n." Papa Brinckmnnn sang sofort leise mit und schlug msit dem Löffel frshltch den Tntt das-u auf der Untekkasse Käthe ctbet war rasch ausgesptungen untd an s Fenster getreten, so daß detI Papa unmöglich sehen konnte, wie purpurtotch sein Töchtetchen eben ge wonnen war. «Stpielt seht nett der hert im zwei-i ten Stock,« meinte Der alte Beutel-I mann, als das Klavier eben ver-I Mutte, »witklich sehr nett! Aber die Melctdie von den Schwalben kenneI ich nun wirklich basd augwendig Jst es Dir nicht auch schon nusgesnllen,I Mich-, daß der Baumeister seit drei-I viertel Jahren fast jeden Rai-mitng die Schwalben spielt?« Mitthe schaute behatrlich zum FensterI Lein-aus- und mutmelte etwas, das so klang wi-: »Daß ich nich-k· wüßt-.- I Anfangs, als wir ein-zogen, war pag ganz anders, da spi elte er baldI diese, bald jene Melodie, besonders mein Leib- und Magenlsidn das schöne an- ,,erm Euch des Leb-usw I Käthe fuhr plötzlich herum. »So? Das hat er früher so oft gespielt? Darauf half ich damals gar nicht ge-» achtet, Papaf »Ja ja, kannst Dich daran ver lassen. Mal freute et sich seines Lebens, und ich hab« smich mit ihm ge freut. Sobald ich ihn treffe, will ich ihn bitten, daß er doch mal wieder «Freut Guchldes Lebens« spielt « Käthe hatte nsicht mehr sugehört was der Papa vor sich hin sprach. Sie war hinausgehuscht und erschien sofort wie-ver mit hat« Sonnenschirm und harrt-schaben . »Du willst ausgehen, Käthe2« .Ja, Papa. ich muß Mich noch RO ten umtnuschen.« »Du brauchst in der letzten Zeit ask-er furchtwar viel Note-n, Mit , und ich« Höre gar nicht« daß Du so viel spenus · »Ich übe money wenn Du fort bist. Mr. Adieu, Papa; in einer hatt-en Stunde bin ich wieder den« « »Fort We ste, nnd here Brinchnann schenkte sich noch eine Tasse Kassee ein. HLH dte M wol-recht hat mit der W ans dem dritten Steckt Muß gitMch org WsssYstrtgas sie Hist ngen rna Ave-n n-i as nä e Mal treffet« Jnnvtschen klingette es, unt- Das Mädchen sprach-te einen Brief herein, den der Poe-We soeben abgesehen Hm Brinckmwn setzte seinen Inei et ausf, öffnet- dat Ton-nett nnd M Oes - F Batert e Toch Itt SMP He Schlade be WILL Sie Licht den Samt-Wer »Ist WM Myosin-Stock m tMcech sitt M tu ask-set von tin tseeWI gasse 53, wo sie dann Windbeniel mit Schlagsahne essen. Sobald der here im zweiten Siock das Lied intonirk »Wenn dieSchivnlden winoerlomtnen,« so heiß-i das : »Ich erwarte Sie in ei ner Viertelfinmde bei Pichels, Wollen gasse 53 Das Schwaibknnsd ist M( Signal, das die beiden Liebenden mit einander verabredet hast-en Unglück seliger Vater-, reiten Sie Jslyr Miedi« Mit Erstaunen und wachsender Et regung hatte Herr Brinckmann den Brief gelesen, der mit verstellier Hand schrift geschrieben und mit »Eine Freundin« unterzeichnei war. »Meine kleine Käihe soll eine Schlange sein und bei Pia-cis in dkkl Mollengasse Windbeuiel mit Schlag-l sahne essen? Das ift eine elende( anonyrne « erlenmdung!« rief Herr Brinckmann ganz ärgerlich und ballie den Brief zusammen, um ihn verächt lich fortzutverfen. Plisslich aber fuhr. ihm ein Gedanke durch den Kopf. Hirt es Himmels! Vor lauen einer halben Stunde hatte der Herr im zweiten Stock ja wirtlich das Schwalbenlied gespielt, und gleich darauf war Kiiihe fortge eili, unter dem Vor-wande, Roten um iauschen zii«rniissen! —- — Sollte ·die anonyme Freundin doch recht haben? Herr Brinckmann trank seinen Kafo aus, erhob sich bedii iig und, während er sich Hut nnd tosck holte. murmelie er vor sich hin: »Werden ja gleich sehen, ob meine Tochter eine Schlange ist. Jch kann ja bei Pichels in der Mollengasse auch mal einen Windbeuiel mit Schlagsahne essen, und wenn ich den Baameifier dort wirklich bei meiner Tochter treffe, dann Ivill ich ein paar ernste Worte mit dem Herrchen reden.« Etwas rascher als sonst schritt Herr Brinckmann durch die Straßen, der ganz nahe gelegenen Mallengasse zu. Er trat in die Conditorei, die fast leer, nur in dem Hinterstiibchen bemerkte er einen Herrn und eine Dame. Wahrhaftig das war seine Köthe und der Baumeister aus dem zweiten Stock. Das Pärchen war so ganz in der Unterhaltung vertiest, dasz es gar nicht bemertte, wie das Verhängniß in Gestalt eines erregten Vaters dro hend herantrat. »Also hier werden Roten umge-· tauscht, Käthei Das sind mir ja nette Geschichten!« Entsetzt fuhr das Pärchen ausein ander. ( Käthe war starr vor Schreck und wußte nicht, was sie sagen» sollte. i Aber der Baumeiftet zapfte nur einenl Moment verlegen an seinem braunen! Schnurrbart dann sprang er höflich auf und sagte mit deneidenswerther Dreistigkeit: Guten Tag, Herr Bein-t mann, das ist aber nett, dasi der Zu sall Sie auch hersiihri. Wollen Sie nicht Platz nehmen? Jch bin auch erst vor taum zwei Minuten gekom men, und war glücklich, Jhr Fräulein Tochter hier zu treffen. Ganz zufäl lig, natürlich, ganz zufällig!'« Papa Brinckmann ließ den Rede flusz des jungen Mannes ruhig til-et sich ergehen und meinte dann sehr ernst: »Den Zufall kenne ich ganz ge nau. Wenn die Schwalben wieder kommen, treffen Sie sich immer ganz mit meiner Tochter hier in der Motten gassr. Ich weiß Alles-, Herr Bau meister, und Sie werden mir Kirchen schast geben —« »Seldftverstiindlich, Herr Beina mann, mit dem größten Vergnügen« nur dürfte hier nicht ganz der richtige Ort zu weiteren Auseinandersetzungen sein. Wenn Sie gestatten, so mache ich rnir in einer Stunde das Bergmä gen, mich Ihnen in Jhrer Wohnung vorzustellen." »Ich erwarte Sie,« antwortete Herr Brinckmann würdeooll. NKomme Käthet« und damit wandte er sich zum Gehen, und die Mithe folgte ihm mitj rothem Kon während die Roten-i mappe harmlos in ihrer kleinen Hand schauteitr. . . Eine Stunde später hatten Herr Brinckmann und der Baumeisier eine ziemlich lange Unterredung deren Ausgang Käthe tlopfenden Herzens im Nebenzirnmer erwartete Mit twarmet Herzlichte«t suchte der junge Baumeifter dein ater Kiithe’6 klar zu machen, daß er das holde Mädchen ganz ernsthaft und aufrichtig liebe, sund daß die heimlichen Zusammen titnfte bei Windbeutel nnd Schlag sahne nur ein harmloz eaniantischee Streich gewesen sei, wie man ihn ein paar jungen und lebenslustigen Men schen nicht gar zu sehr deriibeln Mrfr. vPers-innere meister schlossen-sitzt vaßer Herrn Orient-neun eran erthei und in aller Form um die Han feiner s dem ist-M MMM ts- H lsein-as gar zu Milch und er erklärte, .- ———1 daß seine Käthe mit ihren siehzehn Jahren noch viel zu jung zum Heira then sei. Außerdem müsse er seinen präsumtioen Schwiegersohn dann doch erst etwas näher kennen lernen, und so einigte man sich schließlich dahin, daß der Herr im zweiten Stock ein paar Mal in der Woche bei Brsnckmannj vorsprechen dürfe, und daß er als« ossizieller Bewerber um .. ·ä;he’s Hand1 betrachtet werden sollte. Dies Resul-; tat der bangen Berathung wurde von» allen Theilen ale ein durchaus befrie-; digendes betrachtet, und als der» Bankneister sich empfohlen hatte nnd Herr Brinckinann seiner Tochter noch eine ernste Verwarnung ertheilen wollte, verschloß Käthe ihm kurzer Hand den Mund mit einem jubelnden Kasse. i Der Baumeister kam in der Folge natürlich fast täglich zu Brinckmanns hinunter, und das Verhältnis zwi-; schen den drei Menschen wurde sehr( rasch das angenehmste und gemiitlfw lichste. Herr Printlrnann fand an J richtigen Gefallen an dem frischen, lustigen jungen Mann, und« das um somehr, als er auch bei seinen Erlan digungen nach des Bamneisteri Le benswandel und Verhältnissen überall nur die beste und befriedigendste Aus lunst erhielt. Käthe war natürlich am allerglilck lichsterh und so blieb der baldigen, os-· siziellen Verlobung nichts mehr im Wege stehen. i Um sich siir die freundliche Auf nahme zu revanchiren, die er stets bei Brinelmannz gefunden, hatte der Baumeister eines Ta es einen solen nen Kassee in seiner ohnung veran staltet, zu dem seine alte Wirthschas terin Windbeutel und Schlagsahne in röszeren Mengen von Pichels in der ollengasse hesor en ließ. Der alte Bein mann fand es sehr nett in der Wohnung des jungen Man nes, .und Käthe sah sich überall neu gierig um, oh sie nicht irgendwo aus Erinnerungen an alte Flammen sto seen-würde Max yaire ryr zwar verirrt-ern ne; sei seine erste Liebe, aber selbst steh-I zehnjährige Mädchenherzen pflegen heutzutage derartigen Versicherungen junger, lebenstustiger Baumeister nicht meer ein völlig ungetrübtez Vertrau-; en ent«egen zu deinen. I Na dem Kassee tsprach here Papai Brinckmann noch den Wunsch aus« der Baumeister möchte ihnen nun auch noch1 etwas recht Schönes aus seinem Flü-; get vorspielen. J »Mit dem größten Vergnügen« meinte Max, setzte sich an’s Klavier-s und begann den Brautchor aus »Lo-j hengrin« zu spielen. « »Seht nett," meinte Papa Brind mann, »aber doch ein bischen scharen wenn man so viel Schlagsahne geges« sen hat. Spielen Sie doch 'mat recht Was Nettes und Lustigest« Mit einem zärtliche-r Blick aus Käthe intonirte Max nun das schönes Lied: »Wenn die Schwalben wieder-; tomrnen —" I »Ach nein, das ni t!« ries Herr4 Brincknrann, »das aben wir nuns wirklich schon ost genug von Jhnenj genossen. Aber wissen Sie, »Freut Euch des Lebens« könnten Sie spie-« len, das hab' ich schon set-r lange nicht« mehr gehöri.« I »Aber, ich bitte Sie. Herr Brind Mann. Das alte, sade Lied, das spiettj heutzutage fein Mensch mehrt« s «Jatvoht, Herr Baumeistek. spielenj Sie nur «Freut Euch des Lebenle mischte sich nun auch Mühe hinein« .das sollen Sie ja vor einem Jahre? fast täglich gespielt hatt-ein« s «Jchi Aber ich habe gar nicht da-; ran gedacht!« 1 «Doch, doch, Herr Baumeister,«« ries Brinckmann. Jch hatks ja ins meinen eigenen Ohren gehört und mich noch gefreut, daß ein junger Mann auch sotch’ ein altes schönes Lied noch in Ehren zu halten weiß.« Max sträubte sich noch immer. und Mithe bemerkte mit Versumntcoerurntgs daß er immer vertegener dabei wurde. Das reizte sie naturlich, nur i.- Mr lebt-after in ihn zu dringen, chließtich tonnte Max den vereincen itten von Vater und Tochter nicht gut ausweichen Mit Todedverachtung griff er in »die Tasten und spielte das vielbegehrte »Im-i Euch des Lebens-I Ader kaum hatte er vielleicht zwan zig Takte gespielt, da ttingelte es draußen an der Guttat-blie Max wollte aus-springen aber here Brinchnanm der ganz in der Nähe der Tinte saß. sa te: l MLasseni S sich nur nicht stören, n « e . GMch armes erschien er wieder nnd fti te ein sauber getieidetei Ren dchen ein. « s soll das heiße-if murmette Mitl- nt vor sich bin, «dag ist a das "dchen m der Wittwe aus dritten Steckt« i «Hier,« rief Brinckmann, Justizb chen will den Austra nur direkt an· Sie ausrichtem herr zaumeisterk Max stand in tödtlicher Verlegen heit. aber es half nichts, das Unheil war nicht mehr abeuwendem denn das Mädchen be ann pfort: ,.Eine schgne Empfehlung von mei ner gnädigen Frau, und sie hätte sich efreut über das Klavierspiel des errn Baumeistees. Deshalb thäte es ihr furchtbar leid, daß sie gerade heute so starke Kopsschmerzen hätte, aber morgen Nachmittag würde die niidige Frau seht gern mit dem Beten Baumeister aussahrem Das Mädchen ging. und Max mur melte etwas in sich hinein, was ent schieden nicht wie ein SegenIOUnsch klang. Kopfschüttelnd beobachtete ihn der alte Brinckniann, während Käthe Möh lich ganz laut zu fchluchzen anfing. Besorgt und zärtlich sprang Max hinzu, aber Mithe wehrte ihn ab: «Lassen Sie nur, Sie sind auch nicht besser, als die anderen Männer-! Ach, ich bin sehr unglücklicht« Der Baumeister stand rathloz da und blickte hülfeslehend auf den alten Brinckenann, dem jetzt ein helles Licht aufzugeben schien, und der nun leise und verftiindnißinnig durch die Zähne pfiff. Dann trat er zu seinem Kinde. .Na. Mühn was ist Dir? Was hast Du denn?« .Ach- Paps. Papa-« schwebst-Köche aus, »lomm’, wir wollen gehen, wir wollen gleich fortgeben.« »Ja, aberswarum denn nur? Jch verstehe Dich nicht!« »O, Papa, ich durchschane Alles, siir jede Dame hat der Herr da eine andere Melodie, mich hat er mit dem Schwalbenlied gelockt, und mit der Wittwe aus dem dritten Stock hat er sich des Lebens gefreut! Und werl kann wissen, wie viel Melodien et( sonst noch im Gebrauch hat« der herrk ist jasp musirsnschr » - ! »Aber meine liede. sage Zentne, Du wirst mir doch nicht zulrauen —-« Alles traue ich Ihnen zu, mein Herr! Und außerdem bin ich nicht mehr Jhee liebe. süße Käthel Rom-M Papa, wir wollen gehen!« »Sei doch iein Kind, Kälbe,« meinte der Alle beruhigend. ,Bernhige Dich doch nur! So schlimm ist die Sache ja wiellich nicht!« »Sie haben ganz recht, here Brind mann, die Sache ist wirklich nicht so schlimm,«' ries Max und drückte ihm dankbar die hand· »Hör’ mich doch nur an, Käthe, und Du wirst auch milder urtheilen. Ja, es ist wahr, ich habe früher zuweilen »Frau Enchi des Lebens« gespielt, und die iolette Wittwe hal gegiaubt, mein Spiel gelte ihr —« »Es hat auch ihr gegolten!« rief Kälhe schluchzend dazwischen. »Gut, auch das will ich zugiben· Aber seiidern ich Dich lannle, seitdem ich Dich auch nur einmal gesehen halle, habe ich nie wieder »Frau Euch des Lebens« gespielt." »Das isl wahr,« meinte Brind enann, »der kamen die Schwalben an die Reihe!« »Und die Schwalben haben den Plan behaupten und see werden wie der lommen bis in alle Ewigkeit! Kälbe! Kannst Du mir denn wirklich nicht verzeihen?« Käibe schlnchzte nur noch leise vor m. »Und Sie haben mir gesehn-Mem ich sei Ihre ersie Bebel« »Das bist Du auch, KiitheS Alles, was vor Dir warx war nichts, als alberne Liebelei, die der Tag bringt und die mit dem Tage wieder ver weht. Dich aber liebe ich tren und siie immer!« »Kann ich Dir denn auch trauen, Max-? Speichit Du die Wahrheit?« Sie sah zn ihm aus, und statt aller Antwort driickte er nur einen langen Kuß aus ihre noch thriinenseuchlen Augen nnd ihre rolhbliihenden Lippen. »Na, na, Kinder,« fuhr jetzt der alle Beincktnann dazwischen, »Ver siihnung isi ja gut, aber zu herzlich zwoilen wir die Sache doch nicht gleich machen. Ihr seid ja noch nicht ein mal oerlobll« . .Doch. Papa Brinckmann,« rief Max fröhlich, »eben haben wir uns verlobt. und morgen lomtnt es in die Zeitungt« » »Ach ja. Pape-! Bitt-, bin-II »Jch glaube Ench, es ist die höchste Zeil, Kinder! Und wenn der nächste Sommer lommt, seid Ihr hoffentlich schon ein glückliches junges Ehepaar!« Max sag Milbe mit an's Klavier, nnd oierhandig spielten sie und san gen dazu das schöne Lied: »Wenn die Schwalben wiederkomme-il« - Je mchr Kleider eine Frau bat. desio sichereithmr sagt sie. sie hätte nicht« ausn z . 4 TJIITSTIHH ais-niede- ur 100 Jahre-. s Unter dem König Friedrich dein Zweiten bestand die preußische Armees ans Leuten der untersten Bollstlassen und aus a eworhenen Anständerm eine allgeme ne Wehrpflicht kannte man noch nicht. Während des Frie-« den- tvurde ein großer Theil dieser Mannschasten irratiand daher tout den die Zurückbleibenden durch Wach-· dienste start in Anspruch genommen, allein es blieb igxten trohdem noch so viele Zeit, um ne n ihrem Dienste auch ihrem blir etlichen Gewerbe nachzass gehen und iir den Lebensunterhalts ihrer Familien zu sorgen. Ein rsofzer Theil, besonders die älteren So aten waren verheirathet, ja ihre Frauen standen ebenfalls unter militarifcher Di iplin. e noch heute gegen die Militiir wertstiitten, so fanden auch damals Seitens der Handwerker im Lande häufig Beschwerden gegen die Gewerb-i thiitigteit der Soldaten statt, weil sie durch billigere Preise die Geschäfte! schädigten. Die dieserhalls vorgehtach-j ten Beschwerden fanden stets in denE Garnisonshefehlen Ausdruck. Ein sol cher Befehl vom 14. März 1780 lau tet: Die Vandschuhrnacher haben sich beschwert, daß die Soldaten so viele, neue handschuhe und hosen machens und damit sehr start handeln. Jhrop Excellenz der Herr Gouverneur lassen dieses auf das Schörffte verbieth Dieser Befehl wurde jedoch bald ins einem neuen Befehl etwas gemildert,s welcher sagt: »Die Soldaten, so mits Handschuhen handeln, sollen frch nicht so öffentlich aus der langen Brücke hin stellen.« Im folgenden Jahre deschtverte sichs das Schuhmachergeroerbe, welcheB schwerde den folgenden Befehl veran laßte: Das Schnstergewert hat wie der Klage geführt dasz so viele Sol daten die Profession aWeistrr be treiben und noch dazu Gesellen halten« solchLes soll ihnen ernstlich verhoteni ein « i Das Posamentirgetverbe beschwerteT sich 1783 direkt dei’m Könige, woraufj fol ender Parolebefehl erging: »Das Po amentirgetverl hat immediate ans den König getla t. daß so viele Solda-I ten pfuscherten, ich seigar eigeneStiihlef (Welbstiihle) hielten, dieses wird hier-H mit aufs Schärffte verdoten.'« l Soldaten, welche lein Handwerk verstanden, oder in einem solchen let-« nenVerdienst fanden, suchten Verdienst als To eliihner oder bei Bauten, wo-: riider ich das Gouvernement in ei-. nein Befehle folgendermaßen ausliesH »Seine Excellenz der Herr Gouverneur lassen auf das Scharfstevenbieten, daß tein Soldat an den Thiinnen auf demj Gendarmenrnarit arbeitet, und solltej es dennoch geschehen, so kommt ders Capitiin oder Cornnrandant der Com-. vagnie in Arrest und muß solchem wenn der Mann zu Schaden kommt, ersetzen; doch können sie bei’m häufen hau arbeiten." Ein anderer Befehl beschäftigt sich mit der Tabackfabrilation und sagt: »Die Regimenter sollen aus ihre Leute in der Kaserne Acht geben, daf; sie let-· nen Toll-act fabrizirem dieser-halb die Eompagnie fleißig nachsehen, dasz sich so was nicht einschleicht.« s Auch an dem Schmuggel betheili tenj sich Soldaten, besonders brachten ssol-: ehe, welche außerhalb der Steuergrenzes auf Arbeit standen, fiir sich nnd Art-s dere allerlei steuerbare Waaren mit, deshalb sagt ein Befehl vorn 24. Fee-; bruar I754x «Jhre Majestiit der Kö-; nig lassen befehlen, daß die Commen dirten vom Commando nichts Streife-Z dates herein bringen sollen, sonst wirdZ der Ossizier mit Arrest und der Ge-; meine mitSpießruthen Bestraft.« Trohi dieses Befehls wurde einige Wochen? später eine große Kasseeschmuggeleis entdeckt. Der Kaiser wurde rauft-Z irt, später aber doch zurückgelqebem enn der betreffende Befehl antei .,Die Leute, so dem Regiarent bei dem lekten Coenmando Kasse-bahnen mit gebracht können Nachmittags 2 Uhr ei dem Platzmajor sein. Sie sollen ihre Bohnen wiederhaben. oder diei Aeeise davor mitbringen-« —,» .-». « Hiimoristisches. Scheinbar-er Widerspruch —-— Bettler: «Aeh, liebe Frau, geben Sie mir doch etwas Essen, ich habe so furchtbaren hunger." —- Hausfrau: Haben Sie denn heute noch nichts Fe gessen·i« —- Bettleu »Nein, ich in uberall abgespeist worden« Bei Tisch. —Ieau: Zither mein liebes Männchen-, Du hast ia von dem schönen Sauerdraten so wenig geges sen." —- Gattet «Lasse nur« Irauchem das Wenige ist mir sauer genug ge wordenl« m L a de n. — Meist-see- »Ein I Pfund Abtei Wünschen Sie par oder Mi« —- Dienst : »Als-, s ist ganz egah mei ne Alte ist halb bit-ein« I It sittere Geschi s» - Leute, hört den Traueraes n«f— ·". . Bon Herrn Gottlob Bitter, B - - - Der fein ganzes Leben lang H War ein Hochzeitsbitter. k Bitter war er von Beruf, . sum auch sein End-. tv Denn ein Magenbittee schqu Ihm ein jähes Ende. P Einst tief eine Hochzeit auf V Hochzeitsbitter Bitter, n Ach, da kriegt in jedem Haus-B Er ’nen Magenbitter. " Endlich war der Pflicht genütz Hochzeitsbitter Bitter Sei-wankte heimwärts nun ve Aber wch, da glitt er -——— Auf der schmalen Brücke aus, , i» Stürzte Und ertrnni da. « « Trank et nicht vie Bitters ais » ’ Lebt er wohl noch lang’ trat Unmöglich. —- Chef: Spinnen soeben war Ihre F - mir, um sich über Sie zu bess· Metten Sie sich, ein Eheman » seine Frau hochhalen!« —- S IS »Na, versuchen Sie 's mal Frau, die iibek 200 Pfund w , Kindliche Frage.—-—,,. papa, wenn Dir die Füße et U » . fenz Isind dann Deine Hiih zu t« lerhand Farbei Frau Weiß: »Nota, nehmen E Braten aus der Röhre, er wird brannt« —- Rosa: »Ze- braun nein, Frau Weiß, Sie sehe schwarzs« Gut erzogen. —- Vat, seinem kleinen Söhnchen): »’« - bei meinen Eltern nicht so Rasch-nett verlangen dürfen, Du.« —- Der kleine Paul: « deshalb bist Du zu uns gekom Nicht erwischt. —- R Rennen Sie diese Uhr Dieb: »Jreilich kenn’ ich Richter: »Sehen Sie, wie «— gen. Gestern sagten Sie ds gentheil." —- Dieb: »Nun, X J ben mir die Uhr schon gestej F rech. —- Bettler: er blos ein Bein hat. « ——·— herrk Das ist wahr-« —- Bettler:s— dann gelben Sie mir doch 20 ich habe zwei.« s ll r s a ch e. « Wir tranken einst aus Brnde So manches Glas Totaier, » Washrscheinlich macht des Kraft Den Freund mir seither the Ze r st r e u t. -—— Vrofesso let verbrachte einen Abend im — eines Freundes. Als er gehen te, regnete es start. Die Gastg tin bat ihn daher, die Nacht Hause zu verbringen, was er s dankend annahm. Plötzlich war der Gast verschwunden, s daß Jemand sein Fortgehen be« hatte. Schon wollte man zu gehen, als der Professor wieder trat, naß wie eine Kaßr. Er i nach Hause gegangen und hatte sein Nachthemd geholt! Kindermund. —- Der « Paul: ,,Mama, hat der Storch « noch etwas Anderes zu thun, als Kinder zu bringen?« Zu viel. —- Friiulein Ros liest im Kochbuch: »Man schneide ei nen Tag alte Semmeln in Schei den-« —-—— Bestiirzt eilt sie zur Main nnd fragt: ,,Mama, einen ganz Tag muß manSernineln schneiden? Gleiche Meinung. Jn presentia zu loben Schmähen in absentia, Das soll Einer nur erproben . Gleichgesinnte sind bald Da ; Der Pantoffelhelzo— lshemann lichwerlrant dem tar« dittirend): »Mein lehter Wille jetzt sprichst Du, Frau!« Zur Naturgeschichte. Ein kleines Mädchen zieht aus . nein Corset Fischbein und fragt n Mutter, von welchem Fisch das ist —- «Bom Walfischf ist die Antwort — »Was-? Von dein großen Wal fischt Hat der aber kleine Beine!« Ausgewichen.— Gläubiger »Kann ich zum »ersten« denn aus »Geh rechnen?« —- Arzt langedul dig): »Aber, Verehrtester, ich habe doch jeht cprechstunde und keins Versprechstunde!" Falsche Beschuldigun . —- Haussran Un ihrer Freundin . »Ach, was ist das siir ein dummer Mädel, das ich jetzt habe, die richte niemals etwas ausl« — Freundin »Was fällt Ihnen ein; die richtet Si ssehr ausl« M