l Die Haidekercha Heu-rette von U. stim. Dyfuchie eine Erziebetin fiiri ne ekfjiihriae Tochter. Stunden tqfkudirteSo ich tii lich die eingelass Zeugnisse,P otogeaphie n und schrisiem um diePerle mit dem iichen Wissen, dem gediegenen alter und dem liebevollen het , « heraus zu finden, die ich s · niiißes Mädi erträumie Wit n nahm die Gouvernante leich .Jung, hübsch nnd lustig muß ,ein,« erklärte er mir, oder-flach wie alle Männer. nzwischen verrann die Zeit, und ene lief iiiiuleinlos herum Um vor gänzlicher Berwilderung zu ahren, begann ich, ihr seidsi vor-i Isigen Unterricht zu ertheilem Es rren freie Voriräae, von einem er en Standpunkt gehalten. Jch nur gewissermaßen gewaltige taten um Welt und Menschheit; Detailardeit iiiberließ ich der enden Gouvernanie. Helene « enir mit weit aufgerissenen gi; zu. Eines Tages sagte ich ganz verlockend: »Wie wärs n, mein Kind. wenn statt einer? herin von nun an ich selbst en Unterricht leiten wurde i« z. ein, Mama Das gehi nichif t,« erwiederte das Kind ent i , »da würde ich ja gaan inmi« s f Isp damit war es Richts. So vI tschlosz ich mich denn rasch eik I ges Mädchen zu enges-tren, wel 7 I soeben dem Elternhause ent’ D iipstr. hübsch und jung war sie, I nsttr bürgte ihr reizendes Bild, at m mich besonders der träumend ck fesselte. Lusiig mochte sie auch nzsie setbsi verrietb, daß man sies Ahaidelerche nenne. Und was ich noch von einer Erzieherin ver thywarum sollte sie es nicht auch iden? Ohne langes Ueberlegen ward Mo Marie Luise Hosmann vorn tauche der halberstiitter heimathI liielt I «: ineö Abends-es war Ansangsi « mber —- follte sie anlonrmenI lene und ich fuhren ihr aus dernI has entgegen, Beide vor Neu ie Volle. Auf der Plattform eines »L- ns wurde ein allerliebstes hoch « "- - schlank gewachsenes junges sichtbar I »rä-ulein Hofmann?« I s ch, gnädige Frau! — Das ist« » wohl Helenchen?« Zärtlich um rtnte sie ldas Kind. Der erste Eindruck war borstig ich. Wir schwebten zum Wagen.I . ause angekommen, ward Ma-I uise, deren Wangen sich immer « er särbten, allen HausgenossenI , gestellt und zum Abenderd txt-I ht. Und Luischen gasb die erst-I orsiellunn. Sie nahm dem Die-I er ie Schüssel aus der Hand und st tesie auf ihren Teller Jch sprang f »Sie müssen sich an unsere SitiI ten gewöhnen, liebes Fräulein, hier? macht man es sol« Damit legte ich r vor. I Sie lächelte mich glücklich an. Da i blieb es in der nächsten Zeit arie Luise lächelte stets in sonnt-I gern Glück; die lleinen Verstöße, die sicheging waren nicht im Stande eheiterteit zu triiben Meine; elehrungen nahm sie mit der dank ( barsten Freudigkeit aus. Oele-ne ha atte gleich am nächster Tnge das Heft m die Hand genom men und umgckb Luischen mit müt Mlichen Rathfchlägem Sie logie 8 ihr bei den Mahl-Zeiten« was sie furchtlos essen dürfe, und womit sie« s eh den Magen verderben tönnte, etzie ihr auch häufig vor. Jch fah . such plötzlich als Mutter zweier I hold-seligen Kinder-, von denen das i Kinn-re dem älteren an gereifter Er I fah-Uns weit überlegen war. j I -«)!etiMn war von einem rühren k den Lerneifee erfüllt. Gleich nach et Ankunft hatte sie mich gebeten, e VioliniStndien fortsetzen zt dürfen u. an jedem Morgen konnte man von Acht bis Nenn -—— wenn es Einem gerade Vergnügen machte —— zuhören. wie das liebe Kind eifrig! mit der Bildung von Tönen beschäf tigt war. Auch lateinische Studien trieb sie . diese jedoch lautlos. Als M mich döhmisch sprechen löste, ver tangte sie sofort eine böhmische Grammatit u machte nun in ihren Mßestunden Consonantengehver suche in ihrer Kehle. Von Helene ließ sie ti-« die Votatbeln absteigent Das ganze Haus freute sich über ihre Fortschritte Dei Abends saß Luiöchen stets ks mit cis-r hättlel anmuthig beschäf tigt, im Besuchszimmer und bot so ein liebliches Bild. Von Zeit zu Leiter ziihlte fie kleine Aneldoten aus der Weltgeschichte oder ans dem Burschen-s like-n ihres Bruders. Sie hatte aller-v liebste Ausdriicku »Heute habe ich mei nen Uhrschliissel verhummett!« sagte sie einmal. Wir fanden sie einfach entzückend. »Dab’ ich nicht Recht gehaht2« fragte mich Wilhelm triumphirend. »Funk-, iillsch und lustig, das ist die haupt s che.« Ich nickte ihm selig za. Jn dieser Zeit rüsteten wir uns zu» einer großen Jagd, bei der es Hasen; und Herren geben sollte, und art« Schluß ein großes Diner. « »Sie dürfen die Jagd rnitmachen,l wenn es Jhnen Spaß macht!« lächelte Wilhelm gütig der Haidelerche qu Und ob es ihr Spaß machte! Doch dazu brauchte sie vor Allem Jagdlleitys Hut und -Stirfe(. Jch trug freudig meine Gardewtbe herbei; Luischen wählte das kürzeste von allen Kleidern und probirte der Reihe nach die sämmtlichen hohen Stiefel des HausesJ »Vielleicht thiisten’s ein Paar Garn-Z macht-he die Sie übek Jhke Stiefeln-l tm anziehen tax-armes- skagte ich. l Sie schüttelte gedankenvoll den! Kopf, dann schlug sie die blauen An gen aus isie stand gerade mit eineml Fuß in Großpapcks ungeheurem Filz-i stiefel.) »Ach nein,« sagte sie, »Gum mischuhe tann ich alle Tage tragen« aber Jagdstiesel nicht« ( Das Argument war schlagend. ent-’ schied sich Luischen siir meine Reitstie sel. Nun nähte ihr Wilhelm noch! eigenhändig seinen Gemsbart auf den hul, und die Jagd durste beginnen, Luigchen war ausgerüstet J helene hatte in diesen Tagen rechten Lahmer mit ihrer Lehrerin, denn diese vermochte vor lauter Jagdsieber taunr mehr zu essen. Der große Morgen brach an. Luischen sah entzückend aus« als sie in der frischen Winterlcnft mit Wangen wie rother Sammet, unsd Au-? gen, die noch dreimal so iblau blickten,! als gewöhnlich, in ihren Reiterstieseln1 im has aus und ab trippelte, aus dem; braunen Haar den Jägerhut, von dernJ der Gemisbart vornehm stolz herab-E nicktr. Alle Welt war Von ihr Beson bert. Die Herren umschwärmten sies So ließ ich denn das liebe Kind fröh lich hinaus slattern in den ihr bekann ten Wald. Als wir uns nach zwei Stunden bei der Hasenstrecke versammeltem drängte sich ein alter Onkel an uns heran. »Schöne Jugendbildnerin!« sagte er härnisch nnd deutete in die Ferne. Was sah ichs Luischsen. von zwei Rittern umgeben, nahte, ein glückseliges Lä cheln aus den Zügen. Zwischen den Rosenlippen hielt sie-keine Cigarettel Eben nahm sie das dustende Kraut zwischen zwei Fingern ihrer Linken und schlug sicheren Grisss mit dem schweren Stock in ihrer Rechten die Asche herab. Mir schwindeltr. Was war aus dem Kinde geworden! »Und was sie nicht Alles lernen willi« lachte der Onkel, sich an meinem Erschrecken weidend. ,,Vor Allem rei ten und schießen. Sie meint, Du ha best Pferde und Gewehre, die würdest Du ihr gewiß boraen.« O, dieser unselige Lerntriebl Eine Stunde später wurde in einem Dorfwirthshaus geseiithstiickL Luiss then vertauschte die engen Reiterjtiesel gegen ein Paar delolletirte Strandlän ser, und, ohne ihres kurzen Röckchens zu gedenken, sprang sie leichtsiiszig über »die Bänke. Als ich in ihre Nähe lam, ries sie, dies sei der schönste Tag ihres Lebens. wer meine war eg ntmr. Während des Diners um Abend rieb sie einen Salamander. »Du läßt Dir das Mädel über den Iton wachsen!« grollte mißtnuthig eit bitteres Fräulein Was sollte ich thun? kutschen zu Bett schicken? Ich ristirte, daß sämmtliche Herren einschlirsen, wenn sLuischeW Augen sie nicht mehr elek trisirten. So entschlosz ich mich, Lins chen ihnen als letzte Beute zu ikberlas sen, »und machte nur über dem Rinde, daß seine Unschuld nicht qetriisbt werde. Am nächsten Tom tagte Wilhelm gedankenvoll- »Lustig ist sie, Das ist sicher. Wenn sie nur gut unterrichtet!« Damit streute er »den Saamen des Mißtrauens in meine Seele. Ja, wenn sie nur gut unterrichtete! Aber wer wußte Dass Ich begann, an der Thiir des Schul zimmers zu lauschen und durU das Schlüsselloch Fu blicken. Auch ragte ich Helene scheinbar harmlus aus. Ei nez Tages berichtete mtr tdie Kleine: Heute haben wir in der Religionb stunde den Herrn von Wachs durchge fnommenf Jch erschrak. Herr von lWachs war unser Ruck-bat »Friiulein H Lnise zeigte mir an seinen Fehlern,· wie man nicht sein soll.« · Gerechter Gott, wohin sollte solch ein Unterricht sührent Schon sah ich( mich nnd meine sämmtlichen Bekanan ten als Erziehungshamsmel aus den« Schultisch geschleift. Am nächsten . Morgen entschloß ich mich, selbst einer I Stunde beizntvohnm Ich trat unan- « gesagt in das Schulzimmen Welch « unerwarteter Anblick bot sich mir dar! i Jch glaubte, eine Cirtus-Prodiittion zu sehen. In der Mitte des Zimmer-s stand Luischem oder vielmehr sie stand nicht« Sich eigenthiimlich um ihr Achse drehend, bewegte sie sich lang-sank um den Tisch, während Helene ihr in einem gewissen Zwischenraum mit den gleichen Bewegungen folgte. Jch blieb erstarrt stehen. »Wir fmd Mond und Erde!« jauchzte Helene. »Gniidige Frau kommen gerade zu recht!« ries Luischem »Bitte, wollen Sie die Sonne sein und ganz still sich um Jhre eigene Achse drehen, dann versteht es Helenchen noch bessert« Und die Gestirne schwebten an mir in himmlischen Ellipsen vorüber. Als Helene endlich das Ritthsel des Welt alls begriffen hatte, ließ ich mich er schöpft nieder. »Lassen Sie sich nicht stören,« sagte ich zu Luise, »ich lese hier ein wenig. Damit hielt ich mir ein Buch vor die Nase. j Helene begann, sich unbehaglich zu jsiihlem Sie merkte, wo das hinaus ging, und das liebe Kind sorgte um sei ine Luise. Der Unterricht nahm seinen ort Igang7 es war die englische St nde. iMädi hatte eine Geschichte zu erzäh lten, in ver das Wort Schlüssel pok Ikam. An diesem Worte rannte sich die Schülerin se . · »Nun,s Helenchem Du Iwirst doch wissen, wie Schlüssel heißt!" ermahn te die Lehrerin. »Dente ’mal nach. Schlüssel! Nun? Es fällt Dir nicht eins Aber Lenchrn, Lenchenl So ein einfaches Wort! Gieb ’n1al den Dic tionaire her." Gerechter Gott, sie weiß es selbst nicht! rief es in mir, und ich verhüllte stöhnen-d mein Haupt. Von nun an fühlte ich Luischen öf ter auf den Zahn. Alles, was sie Hnicht wußte —- und es war viel — snannte sie »niichternen Wissenstram." IDies galt besonders von historischen Jahres-zahlen, die Einem nach ihrer sBebauptung nur »die lebendige Freu tde an sder Weltgeschichte verdarben.« » Was diese »lebendige Freude« war, shabe ich nie erfahren. « An den Winterabenden brach ein neues Talent von ihr sich Bahn. Sie zwurde unerschöpflich im Ersinnen ptleiner, scherzhafter Ausführungen lOft mußten unsere Gäste sich an sol fchen betheiligen. Einmal wurde die Vorführung einer Menagerie ange ssagt. Die Thitr öffnete sich und her kein trat mit tiefem Brummen und wuchtigen Schritten ein Tanzbär. IWilhelm erkannte entsetzt seinen um gekehrten Stadtpelz, dessen Arme als zBeine den Boden berührten. Schon iwollte er ausspringen, aber der Zau jber der reizenden Bärenfiihrerinnen ihiesz ihn schweigen. Allerliedii schwangen sie das Tum bourin und schlugen die Kastagnetien (beides war meinem Salon entlehni), zund der Bär wurde nicht müde, zu kianzen und auf den Hinterfüßen zu ,fiehen, ein Kunststück, das er jedem anderen vorzuziehen schien. i Die zweite Nummer des Program Xrneö bildete der feiertiche Einzug eines iikameels. Dies-mal war mein Pelz lbeschäftigt worden mehrere Decken aus Kameelhaar, sowie Herr v Wachs Isammt seinem Voloniär. Letzterer bil .deie des Kameels Hintertheii, wäh Irend Ersterer mit der ausgeftrecktem «durch Mützen und Decken tunfivoll ver kleideten Faust den Kon des Wüsten sschiffs darstellte und seinen eigenen ächzend unter der Pelzlafi barg. Nach eininaligem Rundgang ereignete sich« ein kleiner Zwischenfall Das Kameel, iwelches von feiner reisenden Herrin an Stricken geführt wurde und von Zeit zu Zeit ,,Muh!« machte, sagte plötzlich ganz deutlich: »Uff! Jch er Jsiicte!« woraus die Menageriebesitzerin mit ihm schleunigst den Rückweg in das Nebenzimmer antrat. Bald darauf kam Herr von Wachs mit verstörtem Ausdruck wieder an das Lampenlicht Er hatte entschieden etwas Thierifcheö im Blick, und ichs nahm mir vor, ihm die Mitwirkung bei derlei Produktionen zu unterfagen. Den höhepunkt erreichten diese Vor stellungen am SylvesterJAbend durch eine Ausführung zu welcher Luiöchem text allen- früheren, aus eigenem Trie fich entschloß. »Der here Professor und die Flie ge« war der Titel der tleinen Panto rnsinr. Die Vorbereitungen nahmen L abermals längere Zeit in Anspruch. Endlich wurden wir hetbeigerusen. Heili er Himmel, was sah ich! Jn einem intel des Zimmers, vor ec nem Tisch, der mit alten Büchern über laden war, stand unser Luischem die .,Jugendbildnerin,« in einem Aufzug, vor dem ich schaudernd die Augen schloß, indeß sämmtliche Gäste sie um so mehr ausrissen. Das unschuldsvolle Kind hatte Großpapa Hosen angezo gen, darüber seinen Schlafrock und sonst nichts mehr. »Das Haar fiel ihr in dicken, weißgepuderten Strähnen über das Gesicht; eine große Horn-! brille steckte auf sdem kleinen-, nimm-f ren Niischm : So nei te sich der Herr ProffessorI über ein uch und wühlte in einenE Blättern. Plötzlich ertönte ein leisess Summen, das von Fern zu tommenä schien und sich immer mehr und mehri näherte. i Die Jagd nun. die der Professor in-; wilden Sprüngen shinter der Fliege! unternahm, wie er an »den Wänden empor trabbeln wollte, «wie er um sich schlug, daß der Schlafrock weit aus-i ein-ander flatterte, —- diese Jagd will ich nur andeuten, nicht beschreiben. « Endlich glaubte er, die unselige Fliege gefangen zu haben, sein Gesicht verklärte sich . . . jetzt —- jetzt öffnete er die Hand und — eine Maske der Blödigteit legte sich über sein Antlitz —- weg war die Fliege. " Frenetischer Beifall lohnte die Vor stellung. Jch blickte anwäoll auf Wil helm. Da, an der Zorn r auf seiner Stirn sah ich’s, daß Liuischens Ur theil gesprochen war Am folgenden Morgen ersuchte er mich, der Gouvernante sobkld, als möglich, zu kündigen. Jhre glänzende Befähigung zur Soubrette lasse sich nicht mit ihrem Berufe vereinigen . . . Jch war trostlos. Wie sollte ich dem armen Kinde den Dolch in die Brust drücken? Jch zog Herrn von Wachs in’s Ber trauen. Er sand Wilhelm’s Entschluß geradezu empörend Eine bessere Gou vernante bekämen »wir nie im Leben, sagte er, solch ein Charakter, solche An math, solche Heiterkeit! Ich bat ihn, Luischen durch einige Anspielungen aus ihr Schicksal vorzubereiten und mir so meine Ausgabe zu erleichtern Er versprach es und eilte sogleich zu ihr Bald daraus erschien Marie Bis in meinem Zimmer ein wenig ver wirrt anit leichter Thränenspur aus den Wangen. Jphigenie, die sich dem Priester nahte . . . »Ach, gnädige Frau!« rief sie und neigte sich« schluchqend wie von ihren Gesiishlen überwältigt, aus meineHand. Mein Herz lrampfte sich zusammen; unsendliches Mitleid schnürte mir die Kehle zu. Aber wir konnten doch un möglich Beide weinen. Wo blieb der Anstand, die Würdel »Glau·ben sSie mir.« sagte ich milde, »daß ich bei Ihrem Eintritt in unser Haus dieses Ende nicht voraus-gesehen hättet« »O, gnädige Frau!« ries sie noch er, schütterter, diesmal in einem wahrer Paroxismius der Selbstanllagr. »Ich will thnen keinen Vorwurf mache-n,« fuhr ich fort. ,,Eine unselige Verteilung der Umstände hat diesen tragischen Conflilt herbeigeführt.« Marie Luise hob »den verwunderten Blick. »Unselig—tragi;sch, aber, gnä dige Frau, ich bin ja überglücklich . .!'« Die Undankbare! »Also schmerzt es Sie nicht, uns zu verlassen?« »Das wohl, um so mehr, da ich an Jhrem Wohlwollen, an Ihrer Giit mit jedem Tage mehr erkannte, wie sehr es mir gelungen ist, Ihre Zufrie densheit zu erringen. Wenn ich mich trotzdem entschließe, Jhr Haus zu ver lassen, so ist es nur, weil — weil ich Herrn von Wachs gar zu lieb habe.« «Wu——as?« »Ja, wissen Sie es denn nicht, daß er um meine band angehalten hats Wir haben uns soeben verlobt. « Jch mußte mich an der Lehne eines Sessels festhalten, um nicht zu wanken. Dann zog ich, von Freude überwältigt, Luischen an mein Herz. Jn dem glei chen Augenblick drückte Wilhelm Herrn von Wachs an die Brust. Der Stimmen . Die erste Ursache eines Schnupfenz ist Mangel an frischer Luft. Warum, isi leicht zu erkennen. Bis tief in die Lufiriihre hinab sitzen zahllose kleine haarförmige Wimpern. Diese win zigen Besen sind in einem fort am Fe gen, aber nur in einer Richtung-näm lich nach dein Munde zu. So wird der Schleim, der, regelrechi abgesondert, dick und klebrig ist, um Siawb und andere fremde Bestand theil festzuhalten, the-ständig »die Luft töhre hinauf getrieben, bis er ihr wei teres Ende erreicht und leicht ausge stoßen werden kann. In reiner Lqu fbewegen sich diese Wimpern ohne Un terlaß unsd dürften weit emsiger, als irgend ein Zimmermädchen, jedes Stäubchen hinaus, so daß alle die un berechenbaren Luft-durchgänge hübschi sauber bleiben. Enthält aber die Luft« ein, wenn auch noch so geringes, Ueber-maß von Kohlensäure, dann er schlafft die Beweglichkeit der Wimpern, und wenn ihnen keine frische Lust zu geführt wird, so sterben sie größten theils ab. Jn dicht verschlossenen Wohnräumenz ist die Luft immer unrein, und wenns darin künstliches Licht, insbesonderel Gas, brennt, schadet auch die Trockenq heit der Lust, indem sie den Schleim verdickt und so den geschwächten Wim-; pern die Bewegung erschwert. Die« Blüthezeit der Erkältungen fällt ge-s wöhnlich in die Nebel- und Regen-i Monate, wo die Zimmer geheizt und: die Fenster verriegelt werden. Es ist eini Wunder, wenn unter diesen Umstän-E den irgend Jemand vom Schnupfen oder sonst einer Erkäktung verschontj bleibt, und that-sachlich trifft Das auch1 nur selten zu. Jeder körperliche Zustand, der als; krankhaft betrachtet werden darf, jedes Unreinigteit des Blutes erzeugt Ge-! neigtheit zum Schaut-sen Manche; Leute schreiben ihn dem Umstande zu l daß sie aus einem warmen Raume in’s Frei traten, während sie sich in Wirk lichkeit schon drinnen in der dumpfen sunreinen Luft erkaltet haben. t Daß « ' . e ist nicht wahrscheinlich Jedenfalls sind jdie Keime der Ansteckung noch nicht entdeckt worden. Meistens vereinigen Isieh bei den Mitgliedern einer Familie idieselben Bedingungen, so daß aus diesem Grunde die Krankheit so häufi bei ihnen gleich-zeitig auftritt. Briefg träger, Zugfiihrer und sonstige Perso ;nen, die allen Unbilden des Wetters ausgesetzt find, aber beständig in der frischen Luft ver-weiten, ziehen sich auf fallensd selten eine Erkältung zu. Der Schnupfen meidet sich mit ver mehrter Schleimausscheidung aus den jAugen oder der Nase oder aus beiden, iverbunden mit Riesen. Dazu können EKopfweh Müdigkeit, Schwäche, Unlust Izum Essen und eine Entzünsdung des kSchlundes kommen Ost folgen auch Frösteln, leichtes Fieber, Schweiße-ius bruch. Druck auf der Brust und ISchmerzen in verschiedenen Körper jtheilem ? Die Zunge ist weiß und belegt, die Haut trocken, der Pulsschlag hastig unsd die Körper-warme ungewöhnlich hoch sAlle diese Erscheinungen verschlinij mein sich bei Einbruch der Nachtj zAußerdem sinkt die Schärfe der Sinne-, ausgenommen des Gefühls. Das Sprechen kostet Mühe und klingt hei ser i Zur Heilung genügt in der Regel das Einathmen reiner und frischerLuft, ein geinächlicher Spaziergang in der besten Tageszeit und ein warmes Bad am Abend Den Blutandrang nach fdem Kopfe beseitigt ein Fußbad in jheißein Senswasferz eine warme dünne kSuppe vor dem Schlafengehen Vermit telt einen wohlthätigen Schweiß ! Die Fenster im Schlafzimmer lasse man, wenn trockeneWitterung herrscht, ein wenig auf und decke sich nicht wär iner zu, als zum Wohlbefinden nöthig sist Arzneimittel sind geradezu n·-ut3 los, Um- und Aufschläge überflüssig Den Durst löscht man am Besten mit Früchten; aufregende Getränke sind thunlichft zu vermeiden, dagegen ist IUnmäfzigkeit iin Genuß frischer, reiner Lust nur wünschenswerth .F,) a n s —N o l t e Sthicksal der Kunst. Jn der letzten General-Versamm lung der Aktionäre des Wiener ,,Rai wund-Theaters« tout-de iisber die vom jAufsichtsrathe plötzlich verfügte Ab ksetzunsg des mit zehnjährigem Contrak te angestellten Direktor-Z Müller-Gutt «mann verhandelt, eines, wie es heißt, sin den Kunst- und Literaturkreisen Thoch angefenen, durchaus competenien IMannes von langbetvährtem Rufe als sFächmann und Ehrenmanan Sein Vergehen hatte darin bestan den, daß er sich von den Aufsichter tshen keine von ihnen begünstigten un fähigen Schauspielerinnen, die in der HPrvbe durchfielen-, aufdrängen ließ, »und daß er das Theater ohne Verlust zwar, aber auch ohne hohen Dividen den-Gewinn leitet-ex obschon er auf das Iilyms übergebene Haus jährlich 12,000 dGulden Hypothekenzinsen zu zahlen khatte, konnte er immer noch zwei Pro; izent Dividende abgeben; doch dies er lschien den Hauptattionären die in der sBerwaltung saßen, zu wenig, und da -sie die Mehrheit der Altien besaßen, ientsernten sie den Mann, welcher nur die Kunst und nicht die Dividenden im Auge hatte. Die »Wiener AtbeiierseitunM be "faßt sich in mehreren Nummern einge shend mit dieser Sache und bringt un ter Anderem einen dreiseitigen Berichf aus jener Aktionärs--Berfamrnlunsg, um zu zeigen, welches Schicksal unten Umständen vder Kunst bevorsteht. Der abgesetzte Direktor sagt in fei ner Vertheidigungsrede unter Ande rem Folgendes »Sie haben wohl schon gehört, was mir in einer Verwaltungs-Sitzung mit Schiller pafsirt ist. Viele von Ih nen glauben wahrscheinlich, es sei nur ein Witz gewesen, darum will ich’s hier öffentlich in Gegenwart des Verwal tungsrathes wiedererzählen: — »Ja einer Sitzung übergab ich vdeni Verwaltungsrath einen Brief des Re dakteurs F. Schiller, der um einen Freisitz für die Vorstellung von »Res co« ers uchte. »Was« —- rief ein Mitglied des Verwaltungsrathes — »dem Esel einen Freisitz geben? Sein Stück »Fiesco« hat bei uns noch niemals Geld einge bracht." Obschon diese Erzählung selbstver ständlich einen kaum enden wollenden Sturm von Gelächter und Hohn her vorrief, war doch die kleine Anti Schiller-Fraktion durch ihren Aktien Mehrbesitz in der Lage, ihren Willen durchzusetzen.« 1 Der Wanst-. Eine deutsche Hausfrau entwirfs folgendes verlocken-de Bild Von ihrenr T«heetisch, das vielleicht auch unter un sern Leser-innen Liebhaber findet ·«Mein Theetisch ist mein Stolz units die Freude meiner Bekannten, obwohk ich nicht mit theurem Damast und kost barem Porzellan prunken kann-. Dis ssOecke hat seine breit-e, gestickte Bart-e km altdeutschey roth uan blauer Sti jckereix die kleinen IServiiettem eben-falls Iroth und blau gestickt, haben alle ver-. Eschiedene Kanten; ebenfalls altdeutsckj ist die Sewtttischdecke gestickt. Jn den Mitte desv Tisch-es stehst eine Schüs sel mit Salat, Herimsgssalat oder der gleichen oder eine Mayonnasise. Den Heringssalat wird smit langgeschnitst taten P'feffergurken, gehackten Eiern-, sEsssigtlirschenz Preißelbeersen oder Ha gebuttseni verziert Die Mayonniaise the-kommt einen Kranz Von En"dibien-. ssalat, in den alseich Blumen einiges far tbige same Eingemsachte gelegt wirs FUeber dieMayonnaise ziehen sich Strei ter oder eins gefälliger Stern Von ro ;tshem, tleingehacktsem Gallert. Rechts »und links Von der Mittelschiissel ste hen kleinere Schüsseln mit Aufschnith In die Mitte einer jede-n Schüssel lege ich ein rund gefchnittewes Stück Brot-, welches- ich mit lStaniol umwickel und in dessen Mitte ich ein Strauß chsen von Peter-filie mit Blumen aus Kartoffeln und -Ra)d-ieschen stecke. Den bAufischnsitt lvirtd rings-herum arran girt und zwar so, daß hell und idunkes imöglichst abwechselt, dann kommt uns »·den Rand ebenfalls wieder grüne Pse »tersilie. An der dritten-Seite der Mit ,t-e-lschiissel stehen- Brod und Butter »Das Brddkörbchein mit einem zierlicki lgestickten Deckchen enthält Weiß«brod, IGrsaubrod und Pumpernicbei. Dies tButter ist, wenn «sie·in »ein-er Dose ist« meistens ins Form ein-er Rose arran ;girt, sonst mache ich wohl ein-en sog-ca suannten Tannenzapfen daraus-. Atti Per Viert-en Seit-e steht nsun auf einem kkleiwen Breit, welches ebenfalls mit ei 7nem Deckchen Vers-ehren ist, Zucker-, JArsack und Sah-ne Ueber dem Tisch ««brenint ein-e «Häsnaelampse. Auf denn JServirtisch wird »der Thee bereitet und kocht das Wasser in ein-er Theemsasch.i ne. — Das Gedeck besteht aus einem kleinen Teller mit klein-er Gabel, von ldem der SalIat gsegesss en wird, unsd ei-» nein größerm Teller für Butterbrods »und Aufschnsitt Neben dem Telleer jsteht die Tasse. Der Thee wir-d erst-, Izum Vutterbrod gereicht Eins fSchaale mit schön arransgirten Fruch Iten kommt zum Nach-Asch. Wöetlich genommen. — Lehrer: »Kann smir einer on Euch eins Stelle »aus Schiller’s Gedichten sagen, in welcher der Ackerbaiu Vor allen ande ren Ständen gepriesen wird?« — Schüler: »Ja! Jsm Felde ist der Mann noch ’was werth.«' Nicht verlegen. —- Geföng - niß- Jnspeltor: »Es soll bei Ihrer Ar beit möglichst die frühere Beschäfti gung berücksichtigt ·.tvet«den Was sind Sie gewesen?« —- Sträflingt »Anm chist.« — Jnspektor: »Hm, hrn, kann zum Straßenspreigen verwandt wer «den.« A n z ü g l 1 ch. —- Arzit »Gnädi ges Fräulein sehen heut’ etwas ange-: griffen aus!«,-— Alte Kokettet »Ja im Kameval bin ich meistens krankZ die Menge Bälle— —- Arztt «Ja, Pas Ziele Sitzen kann Jhnen nicht guts hun.« EtwaSAndereY.— A.: »Sie trauetn ja, wen haben lSie denn ver loren?« —- B.: ,,Verloren habe is Niemand, ich bin nur Wittwer!« !