Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 03, 1896, Image 1

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    Grand Island
DAMij WT AMICI
Izahrgaug 16.
Grund Jst-um Nebraska, Freitag, den 3. April 1896.
Nummer 30.
Deutschland.
Die Haltung Deutschlands iii dck
gyptischen Frage hat die Aufmerksamkeit
es Publikums start in Anspiuch ge
nommen und die Aeußeruugen der Preise
«in Großbritannien, Oesterreich und Jtass
l.lien wurden aufmerksam verfolgt. Dass
Verlobten Deutschlands iu der Angele
e
, enheit wird den deutschen Zeitungen zu
cfalge in Großbritannien und Oesterreich
alsch gedeutet. Diese Zeitungen stellen
iimltch in Abrede, dasz Deutschland da
seit, daß es den Vorschlag Großbritan:
s , 7I zur Verwendung des egyptischen
eservesonds für die Sudan- Crpedition
.-. « terstildte, bezweckte, Großbritannien
sk« nsi in irgend einer Weise zu unter
üben. Sie erklären, die Haltung
Deutschlands sei ausschließlich durch
Sorge unt Italien bestimmt worden und
siigen hinzu, die österreichischen Staats
Minner haben diese Unterstützung von
Seiten Deutschlands ausschließlich als-«
einen wichtigen Präeedenzsall ausgelegt,
da das asrikanische Gebiet Italiens lei
neswegs eine Bundessache bilde, wie sie
int Dreibunde desinirt ist. Ja Folge
dessen ist man der Ansicht, daß Deutsch
land Oesterreich in seiner vrientalischen
Politik in ähnlicher Weise unterstützen
würde. Tae wird aber von der deutschen
Regierung rundweg in Abrede gestellt
und ein deutscher Staatgmanm welcher
vollkommen befähigt ist, eine Ansicht
über den Gegenstand auszusprechen, sagte
dem Correspondenten der associirten
Presse: »Die Politik Deutschlands ist
» nicht itn Geringsten geändert worden.
- Uswtz der letzten Ereignisse bleiben unsere
Beziehungen zu England dieselben·
« , Teutschland mißtraut England und
dessen ebrgeizigen Plänen und der Um
« stand, daß Deutschland den Vorschlag
unterstüpth eine Erz-edition nach Don
gola zu senden, verpflichtet uns in leiuer
Weise sür die Zukunft. Rußland ver
suchten anderer As ht sn sein als
ußland nnd Frankreich. Außerdem
könnten wir uns nicht verpflichten,
Oeslerreich in irgend einein ehrgeizigen
Schritte im Orient zu nnterstühett. «
, Ein dedeuisames Zeichen der Zeit ist
.«eC, daß den deutschen Kriegsschissen ver
Vieren wurde, englische Hasen anzulausen
« und daß Kaiser Wilhelm, wie es setzt
Zeiszh beschlossen hat, England in diesem
ahre nicht zu besuchen. Andererseits
isi die Freundschaft zwischen Deutschland
nnd Russland nicht beeinträchtigt, wie
aus dem Umstande hervor gehi, daß der
Czar nnd die Czarina unmittelbar nach
ihrer Krönung in Moskau einen Besuch
in Berlin machen werden Sie werden
so lange sie verweilen, im russischcn
Votschastsgedände wohnen.
Die lernt-stehende isnthüllrmg
» des Kaiser Wilhelnhkenkntals m
anksrtrt a. M wird eine
lanzende Asiaire werden. Aus
nnsch des Kaisers sind sämmt
iche deutsche Fürsten eingeladen, detn
inlhilllnngsakie beizuwohnen Kaiser
ilhslm wird nach seiner Rück
Dr ans-dem Mittelrncere die Statue
ninea Großvaters Wilhelm des Ersten
eht dies vollkommen, obwohl unsere
dschast sür Italien uns seht ver
Das Fett sank ttt tn ganz Oeuttajtano
arm feüz eingetreten. Es ist wär
r als es seit dem Jahre Ists je rnn
»ese Jahreszeit war-. Tit Schiffahrt
« der Ostsee war- schon vor vierzehn
vagen selbst bis zum fernsten Norden
iedek offen und in Süddeutschland sind
ehrere Fälle von Sonnenstich vorne
mHirnen. Lebten Mittwoch stand das
« .necksilder in München auf W Grad im
y-.chatten nnd in Berlin auf 80 Grad.
Fürst Bismarck hat dem Fürsten non
Hohenlohe für den Tonst, welchen du«
eIIe am 21. d. M. bei dein zur Judi
szmncfeier des Reichstageå gegebenern
ankett auf ihn ansdrachte, in einem
"-ehkeiben gedankt, tn dem er von »der
« etigee eitterlicher Rede-« spricht und der
Insoffnung Ausdruck verleiht, daß sein
F(Bismakcks) Nachfolger sein Amt nicht
als eine solche »Doknenkeone« finden
. werde, wie es ihm wars-.
"T In Friedrichsrnhe wird am l. April
der Geburtstag des Fürsten Bis-insect
» ziemlich ruhig gefeiert werden. Es wird
» ein scselzug von Hamburg empfangen
und einHJRede ehalten werden, jedoch
« werden Muts an eke Deputationen, wenn
überhaupt, "pfangen werden, da der
Arzt des IIJCI jede ungebührliche Auf
regung verboten hat.
Die amtliche Strrtiftitc vorn Jahre
tpcd ergibt, daßder große Kanonen
" Ist stunk det- retchste preußiiche
Mhu ist. Er wird von einem
nimm-re erste 7«185,W0 Mart be
ekt. Diesifl naizesetbie atfte der
ivilliste des Kaisers ais önig von
keußen. Krupp zahlt 285,000 Mark
stenem Mc der nschsiteichfte Mann
» Freiherr von Rothfehild betrachtet
Einkommen beträgt 5,848,ooo
nnd er zahlt Its-Nov Mark
Steuern. Der brittreichste Preuße ist
GrasHutten-Czapski, Rittmeister vom
vierzehnten HnsarenregimenL Sein
Einkommen beträgt :t,085,000 Mark
und er zahlt 123,400 Mark Steuern.
Berliner ist der vierte, dann kommen die
drei Oppelner als fünfter, sechs-irr und
siebenter, ein Breslauer als achte-r nnd
ein Bürger von Trick mit einem Ein
hmmen von 2 ,065, 000 Mark als
neunter Jm Jahre 1894 hatten nur
sieben Personen 2 ,,000 000 Mark über
steigende Einkommen und nur dreizehn
Personen hatten Einkommen im Betrage
von I,000,000 bis 2,000,000 Mark,
ywährend im Jahre 1895 achtzehn Per
isonen solche Einkommen hatten.
f Diejenigen, deren Einkommen 900
;Mark übersteigt und daher Einkommen
steuer-zahlen müssen, machen isto der
IBeoölkerung aus Nur :3.57 Prozent
hoben 3000 Mark übersteigende Ein
kommen unb in ganz Preußen giebt es
nur 1591Personen, deren Einkommen
100,000 Mart übersteigen. Von diesen
wohnen 1284 in Städten und 307 auf
dem Lande.
Ei s i s -
n rnszietzbchuudeufkäche Her
Die »Noeth China Dailn News« ver
össentlicht die angebliche Uebersetzung
leine- zwischen Nußcand und China ab
geschlossenen geheimen Vertrages. Nach
demselben soll dein Czatenkeiche jeder
fen an der chinesischen Küste zum
wecke dee Mobilifieung seiner Flotte,
des Einnehntens von Kohlen, Lebens
mitteln usw. offen stehen. Auch wird
Rnßlanb das Recht gewährt, innerhalb
chinesischen Gebietes Rekruten auszube
»den, Pferde aufzulanfen, Culies zu
tmiethen n. s. w Poet Aktbur soll Nuß
ianb stets ais ein Winteehafen zur Ver
fügung stehen und falls ei mit anderen
Mächten in Consiikt get-sitz, soll es das
Rechtbaben, von allen übrigen Hafen
einen gleichen Gebrauch zu machen
Wener wird es nach besagtem Vec
trage Rußland gestattet sein, durch die
Mandschueei eine Zweiglinie der Sibix
rischen Bahn zu bauen, welche für die
Dauer von 15 Jahren unter kufsisch
chinesischer Contkole stehen foll.
Nach Ablauf dieser mist soll China:
das Recht haben, Nußlands Antheil unt
der Bahn kiiufiich zu erwerben. Es
wird Nußland des Weiteren gestattet,
zutn Schutze der genannten Bahnlinie
eine det- unweit Talienwhan gelegenen
Inseln zu besehen, sowie auf chinesischein
Gebiete gelegene, leobiwoftock gegen
über liegende Punkte zu befestigen
Sollte es zwischen Russland und Ja
pan zu offenen Feinds · "
so soll es Nits,... I erlaubt sein. die weiht
liche Grenze sc -k"ea’s vom Wulst-Flusse!
aus unzugeeifen ;
Chinaöffnetfeinc Märkte den iusti- I
schenGefchtiitsleuten, und Ittufztandcotn I
nianditt hundert feiner Lffif iere nach!
China ab behufs Einererzierung vonJ
100,000 Mann chinesischer Truppen nach
eusfischem Reglement.
Japan nimmt diesen Beitrag fiik
ernst, und die japanischen Zeitungen
halten die daraus bezüglichen Mittheil:
ungen für authentisch.
Stapellauf eines neuen
Schlachtfchisses.
Dass Schluchtschiff »Jon)a« ist Sam:
stag Nachmittag unt 1 Uhr lt Minuten
im Schisssbauhofe Crantpg zu Philadeli
phia vom Stapel gelaufen. Es ist dies
das mächtigste auf dem Wasser schwirrt
rnende Schlachtfehifi. Die Mindest-mie
rnng, die Staatsregierung und die städtis
lche Verwaltung waren durch hohe Be
amte bei dem Stapellauf vertreten. .
Fräulein Mary Lood Drake, Tochter des;
Gouverneurs von Jowa, taufte dass
große Schiff. Tie Flasche, welche sie?
am eisernen Bitg zerbrach, enthielt Cham
»pagner und nicht Wasser aus dem Deo
Maine-B- ooer dem Schuhllill-Flusfe, wie
die Wafferfitnpel ana dem Hatvkeyestaate
gefordert hatten.
« Tie »Jenaer-« wird amtlich »Sa
fehlachtschiff No. l« genannt und unter
scheidet sich von den Küften-Schtachtschif
«fen, wie die »,,Jndiana«, »Massachusetts«
fund »Oregön«. Sie ist thatlachlich ein
»fchwimniendes Fort, eine furchtbare Zer
störunggmafchinr. Sie ist 360 Fuß
Hang, 72 Fuß Z Zoll breit und wird auf
dem Meere einen Iiefgang von etwa )5
Fuß haben Jhr Gehalt beträgt 11 ,410
Tonnen. Sie ist fehwer gepanzert und
hat an jedem Ende des Hauptdeckes große
Drehthürnte, welche rnit Hzölligen Plat
ten gepanzert find. Jn jedem dieser
Thürtne befinden sieh ein paar gezogene
tszölli e Kanonen Dies sind die gro
ßen Oe chlihq welche nahezu 1000 Pfo.
wiegende Michaer mit Stahlipihen auf
eine Entfernt-n von etwa lieben Meilen
mit Cenaui ket werfen sonnen. Po
lebe-n Seht-Ists welcher ans einer die er
Kanonen abgegeben wird, werden 300i
Pfund Pulver von einer Sorte ver
braucht, bessen Körner so groß sind, wie
sdie großen sogenannten Eggkohlen. Die
sKanonen werden durch Elektrizität ab
Igefeuert und der Mechanismiig, durch
welchen sie controllirt werden, ist so ge
nau, daß fast so leicht mit ihnen gezielt
werden kann, wie mit einem Jagdge-;
wehre. Diese Kanonen können nach allen’
Seiten hin gerichtet werben und das
Meer nach einer beliebigen Richtung hin
jbestreichen.
k Das Verdeckhaug ist in Wirklichkeit
ein schwer gepanzertes Fort und an jeder
seiner vier Ecken sind Drehthürtne von!
Hi Zoll Dicke angebracht. Jeder diesers
Thürtne enthält zwei achtzöllige Kanonen
von einer Art, welche zugestandener Ma- i
ßen etwa die wirksamste ist, welche ge
macht wird. Diese Kanonen schleudern
leichtere Geschosse als die ersterwähnten
großen Kanonen, aber mit fast ebenso
großer Gewalt und können leicht gehand
habt und rasch abgefeuert werden. Auch
diese Kanonen können nach allen Seiten
hin gerichtet werden. Nebenbei führt
das Schiff noch sechs vierzöllige gezogene
Geschühe, welche bei einem Kampfe in
großer Nähe keineswegs zu verachten
sind und 22 Schnellfeuer- und Maschi
nenkanonen. Das Schiff ist so stark
gebaut, daß es möglich sein wird, diese
ganze Batterie abzuseuern, gleichviel wie
rauh das Meer auch sein mag.
Die garantirte Schnelligkeit der
»Jowa« beträgt lisKnoten in der Stunde
und für jeden weiteren Viertel-Knoten,
den sie entwickeln mag, werden ihre Er
bauer 850,000 erhalten
Stabltrnsi.
Ein riesiges Jndustrieunternehmen ist
angebahnt worden, indem die Stahlpro
ducenten eine Verathnng in New York
abhielten, um einen Trust zu bilden.
Die Einzelheiten werden demnächst m
einer Versammlung in Pittsburg bespro
chen werden« Die Theilnehmer der be
sagten Versammlung repräsentirten einen
Gesammtreichthum von mehreren hundert
Millionen Tollars. Betreten waren:
Carnegie, Jones ek- Laughlim die Illi
nois Steel Co» Hairtstvortl), Bethlehent,
Johnston und Cambria.
Ein gefährliches Kriegsschiff.
Ueber das neue Schlachtschtss t. sel.
»Jndiana«, welches nach den unter
Harrisons Mariae-trinister Tracy ent
worsenen Plänen gebaut wurde, ist eine
höchst bedauerliche Meldung in Umlauf,
in der es heißt:
»Nun hat sich auch herausgestellt,
daß das Schluchifchiss »J-:diana« so
sehterhast gebaut ist, daß die großen
Kanonen gar nicht adgeschossen werden
können, ohne aus dem Schiffe selbst den
größten Schaden anzurichtem Das
tltesultat der kürzlich angestellten Schuß
versnche war ein so klägliches, daß man
es vorerst geheim zu halten versuchte
Diejenigeu, welche die Pläne zur »Jndi
ana« entworfen, wollten mit ihr etwas
Außergewöhnliches leisten und brachten
zwei Verdecke an und aus beiden wurden
riesige drehbare Kanonen ausgestellt, mit
denen man nach allen Richtungen schießen
wollte. Aus dent obersten Verdeck stehen
die Azölligem aus dein unteren hinten
und vorne Itzzöllige Kanonen. Als diese
vorderen ein einziges Mal abgeseuert
wurden, hatte man genug! Der Stoß
war ein solch’ tollossaler, daß der vor
dere Theil des Schiffes zitterte, als ob
es von einer riesigen Wasserhose getroffen
worden wäre; das tiastell, worin die
Kanone steht, resp. stand, wurde zur
Hälste in den Ocean geschleudert. ;
Nun probirte man die l Ltzölligen Ko
losse ans dem hinterenTheile des Schiffes.
Der Erfolg war, daß unten in der
Schiffskilehe alle Gegenstände zu Boden
geschleudert und dle irdenen in Scherben
verwandelt wurden; Leute die in den
unteren Räumen waren, stürzten bewußt
los zu Boden und die Oberlichter der
Kasllten wurden total zerstört.
Als eine der szlligen Kanonen aus
dein obersten Verdeck abgeseuert wurde,
wurden die Leute im unteren Verdeck zu
Boden geschleudert, daß sie das Bewußt
sein verloren und die lszölligen Ge
schllhe zitterten, daß man befürchtete,
sie würden von ihrer Unterlage geschleu
dert.«
sen-unstetuioeimutifucherssxs
knrsioueeu ;
AIII 7. IIIId 21. April IIIId I. Mai verkaIIst’
die Butlington Rundfahtt- Billet-z nach alle-II
Tunstenlmzndianev TeinIoIIIIIII, Arkansas,
eras Oklahoma und AcizoIIa; nach alle-II
Punkte-I östlIch von und eins ließlIch Mari
poiaz nach allen Punkten III II foun, südlich
von IIIId einfchließlIch Clintpn, arkiionville,
Butlet und Spring stell-, zu einem Preis
plus ID. 00. Giiltig für Hinfak kt 15 Tae
vom Verkaufsdatum und für ückfahtt
Tage vom Datum des Verkauf i.s
The-. CoIIIIoI.
Es hat seinen guten Grund.
Der unversöhnliche Haß vieler unserer
Congreszleute gegen den Präsidenten hat
nicht blos eine ideelle, sondern eine
materielle Ursache; denn Cleveland und
die Mitglieder einer Adniinistration durch -
kreuzen, als getreue Hüter der Volks
interessen, gar zu häufig die Raubpläne
der »Volksoertreter« die sich dann dafür
durch unsiäthige Schimpfereien zu rächen
suchen. s Die Wuth und die Thränen der
Silbergrubenbesiyer über Clevelands
wirksame Opposition gegen die Geldbet
schlechterer sind für jeden leicht begreiflich;
aber der unbefangene Bürger, welcher
nur die Oberfläche des politischen Trei
bens sieht, kann sich zuweilen nicht er
klären, daß anscheinend nninteressirte
Männer mit Entrüstung über die Ad
ministration herfallen. Gelegentlich
aber finden sie eine Chance, einen Blick
auf die Triebfedern thun zu können.
Das war kürzlich z. B· der Fall, als
bekansitwurde, daß der silberziingige
Bersechter der Freiprägung, Senator
Vest von Missouri, Besitzer zahlreicher
Bergwerksaktien sei, die ihm hochherzige
Freunde »an Geschenk-« gemacht hatten.
Dieser nämliche Vest hat vor einigen
Tagen anch den Minister des Innern
Hote Smith über die Kohlen gezogen,
weil derselbe der Eröffnung der Unrein
pahgre Jndianerreservation in Utah
opponirt. Vest nahm Veranlassung, die
Regierung als »herzlose Feindin der
armen Anfiedler« zu denunziren, denen
sie das Land vorenthalte.
Auch für diesen Angriff hatte Vest
einen guten Grund, so weit es ihn be
trifft. Dem Senator ist an den Inter
essen von wirklichen Ansiedlern verteufelt
wenig gelegen. Dieselben haben ihm
nur als Vorwand gedient. Ja Wirklich
keit ist er der Agent von Spekulanten,
die ihr Auge auf jene Ländereien gewor
fen haben. Minister Sniith aber ver
dient dafür, daß er den Spekulantem
pliinen einen Riegel vor schiebt, nicht
Tadel,.sondern Anerkennung «
Jene Reservation in Utah soll nämlich
reiche Lager von Gilsonit enthalten, der
reinsten Form von Asphalt, der in seinem
rohen Zustande 8120 per Ton werth ist.
Jn Missouri und New York hatte sich
nun ein Syndiknt gebildet, um sich diese
werthvollen Lager sofort nnzueignen,
nachdem die isteiesoation fiir die »Be
siedelung« eröffnet wäre-. Sekretär
Sniith aber ist niit solchem Grabsch
nicyk einverstanden, Ionoern er grauoi,3
daß die Regierung von den Mineralien, J
deren Werth aus zehn Millionen veran-;
schlagt wird, einige Einkünfte habenY
sollte. Die Speknlnnten daqegen irr-i
hanpten, daß die Angaben über den Dis-l
phaltreichthnin jener Liindereien stark
Fbektueben seien, daß das Erdpcch von
sehr unsergeoidiseter Qualität und rnit.
50 Centg per Tini in thener bezahlt sei.
Aber Beamte bis Geologischen Bürean
berichten, daß die Lager einen sehr gro-.
ßen Werth haben, und ihnen ist in der
Sache unbedingt mehr zu glauben, als
den Spekulanten nnd ihren Wortsührern.
Die Senatoren werden immer allge
meiner zu Agenten nnd Maklern sür ge
wi senlosc Unternehmer, deren Sinn aus
die Plünderung des Volkes gerichtet ist
und daß sie ihre Arbeit nicht umsonst
thun, ist gewiß, sonst wäre auch Vest
nicht aus einem armen Adootaten ein
Millionär geworden.
Woher der Wie-Unten Enthu
Unsinn-ex
Zntn großen Schmerz der anderthalb
Dutzend anderer republikanischer »Lieb
lingsssöhne« gewinnt der McKinleh
Vuhtn immer größere Ausdehnung Tsie
Geschichte seines Entstehens und seines
Wachsthum-Z stellt den Repnblitanern
des-Landes kein besonders schmeichelhnftes
Zeugnis; ans. Mcsiinleh hat durchaus
nichts »MagnetischeH« an sich, wodurch
er den Verstand und die kühle Urtheil-si
sähigkeit des Volkes bestechen könnte.
Als isongreßmann hat er sich durch nichts
anderes vor dem Pledg der genannten
störperschast ausgezeichnet als dnich seine
unglückselige Hochon-Manie. Jn der
Fähigkeit zur Benetheilnng nnd Lösung
volkswirthichastlicher Fragen steht er
ohne Zweifel der Mehrzahl seiner Kon
kurrenten in deni Wettlans unt die Prä
sidentschastsnomination weit nach. Sein
Kriegsrecokd ist ebenfalls kein hervor
ragender gewesen, und in der ganzen
Campagne ist aus denselben bisher noch
sehr wenig Gewicht gelegt worden.
Einen Namen hat er sich blos durch die
nach ihm benannte Hochzollbill von 1890
erworben, welche einen großen Theil an
der letzten schweren Geschäftskrisis dieses
Landes verichuldet hat.
Woher kommt trotz alledem die« große
Begeisternng sür MeKinley, die überall
von einem Ende des Landes bis zum
andern unlengbar eristietf Wenn die
Schlatiunker Herrn Mekciniey site ihren
Jdeallnndidaten erachten, so ist das er
klärlich. Es liegt Sinn darin; denn
McKinley geht in der einzigen Jdee anf,
alle ausländischen Waaren mit einem so
jhohen Zoll zu belasten, daß deren Ein
sfuhr fast unmöglich und der einheiinische
TMarkt zur unbeschränkten Domäne der
unersättlichen Fabriktrust und Monopole
gemacht wird. Aber weder die Former
noch die Arbeiter, weder die zahlreichen
außerhalb des Schlotjunkerthums stehen
den Produzenten, noch die vielen Milli
onen von Konsumenten haben einen sol
chen Grund, um sich für McKiiiley’-'z
Kandidatur zu begeistern.
Es ist wahr, nnd wird sogar von re
;publikanischer Seite als ein Skandal
bezeichnet, daß mit dem den Fabrikanten
ausgeschmorten Fett der McKinley
Wagen geschmiert wird und mit deui
McKinley Dollar, der dieselbe Zauber
traft iibt wie der »Rubel auf Reisen-Hi
ganze Delegativnen fiir den Tarifmajor
gekauft wurden; aber auch das erklärt
noch nicht allein den Enthusiasmus-, der
in republitanischen Kreisen sür den
Mann von Ohio herrscht. »
. Wir glauben vielmehr-, daß ders
iHauptgruud siir seine anscheinende »Po:i
?pularität« in seiner N o t o r i e t ä ti
sliegi. Das amerikanische Volk besitzts
sdie Eigenthümlichkeit, sich für irgend!
einen Menschen stark zu interessiren,i
idessen Namen oft genannt wird und ihm«
geläufig ist, mag die Veranlassung dazu
sein, welche sie wolle. Irgend ein
Mensch, Mann oder Weib, der irgend
wie an die Oesfentlichkeit kommt, wird
als Held des Tages gefeiert, gleichviel
wodurch er sich notorisch gemacht hat.
Ein Chainpivn des Baseball- oder Fuß
ballfeldes; ein Mann der keinen Ber
stand, aber gute Beine hat, unt von einer
Küste zur andern zu spazieren oder zu
radelnz ein Cr«ank, der irgend eine ver
rückte Theorie ausstellt und lange genug
daran festhält und ähnliche Persönlich
keiten erlangen leicht Berühmtheit und
werden bewundert. Selbst hartgesottenes
Berbrecher, Bahnräuber und Massen-i
iniördey Helden und Heldinnen iu Ehe-·
bruchsdramen und sonstigen Skandalges
schichten werden nicht allgemein mit Ab
scheu, sondern vielfach mit wohlwollen
deiu Interesse betrachtet, und wenn sie
sich aus der Schaubühne produziren,
sind sie sicher, größere Häuser von be
wundernden Gasfern zu ziehen als ge
die..ene Künstler oder ernste wissenschaft
liche Vortraggredner.
llcotorietat verschafft ihnen Ver-munt
heit und eine sogenannte Poputzritär
Und wir glauben, daß dies auch die vor
uehtnlichfte Ursache ist fiir das Au
schtvellen des MeKinleh Buhttreg. Die
Hunderttausende von Tollarsz, welche die
Mouopolisten zu seiner Campagne bei
steuern, sind freilich nicht zu unterschätzern
aber ebensooiel oder noch mehr Kraft
liegt iu der allgemeinen Bekanntschaft
des Namens. Als die Tarisbill in isle
in straft trat, kam Mcstinleys Namen
in Allek Mund. Die Handelslcute
gaben ,,McKinleh«-die Schuld siir den
Preisausschlag an ihren Waaren. Tie
Frauen brauchten mehr Wirthichaftggeld
wegen »Mc.Kinley«. Mcseinleh’9 Na
men wurde überall-genannt und er ist
jedem bekannt. Notorität, gleichviel
wodurch und um welchen Preis, ist ein
Kapital, und mit solchem Kapital rück
sichtslos zu wuchern, das verstehen die
Meliinleyitem Das erklärt zum großen
Theil den Enthusiasmus siir den »Mauu
der einen Idee-O dem gegenüber mora
lischund intellektuell bessere Verderber
um die republikanische Nomiuation in
den Hintergrund geschoben werden.
(Davenport Demokrat.)s
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deutschen Pracht-Katalog.
Kommuon Mich., ist wegen seines
Sellerie berühmt-ferner als die Heinmkh
von Thos. Slateiz dessen Anzeige auf
Seite 5 erscheint.
vFalles Jhr eine Reise nach ishicagm St.
Louis, oder überhaupt nach dem Osten Mant,
bedenkt, daß Ihr in der Union Paeific Tickct
Offike Billete über irgend eine Linie östlich
von Omahakaufen köimt,nämlic1): (5hicago,
Milwankee ä- Si. Paul, Chicago ö- North
weitern, Rock Island se Paciiic, tshica o,
Bnclington ö- Quincy, Wabash Ny» « o.
Paeisic Ny» Chicago, St. Pant, Minneapo:
Its G Omaha Ry.,—-thatsächlich Eure Ans
wabl von Ranken zu den uiedrigsten Roten.
Wba H. L. McMeaiis, Agi.
Wahl-Proklamation.
An die Elektoren nnd gesetz
lichen Stimmgeber der
St tadtGrand Island:
Ich, W. H. Thompson, Mayor der
Stadt Grand Jsland, Nebraska, Kraft
der mir als solchem Maer vom Gesetz
verliehenen Macht, erlasse hiermit diese
meine Proklamation und gebe hiermit
öffentlich bekannt an die Elektoren und
aesetzlichen Stimmgeber der Stadt Grand
Island, Nebraska, daß eine allgemeine
Stadtwahl der genannten Stadt Grand
Island in der genannten Stadt abgehal
ten werden wird am Dienstag, den 7.
Tag des April 1896, znin Zweck der Er
wählung eines Polizeirichters, um Va
kanz zu füllen; vier Cpuncilleute, einer
von der ersten, zweiten, dritten und vier
teii Ward, respektive; ferner drei Mit
glieder der Schnlbehörde, für den Ter
min von je drei Jahren.
Die Stinnnplätze sollen offen fein an
dem Tage solcher Wahl uin neun Uhr
Morgens und sollen offen bleiben bis
sieben Uhr Abends an genanntetn Tage
an den betreffenden Stirnmplätzen, wie
folgt:
Erster Distritt, im Spritzenhauå an
Kind ll Avenne; zweiter Distrikt, ini
Spritzti haug an Erster Straße, zwischen
Elm und Clebnrn Straßen; dritter Ti
strikt, in No. 1123 West Dritte Straße,
Dean’H Stall; vierter Distrikt, an Ecke
Pine und Zweiter Straße, City Hall;
fünfter Distritt, iin Spritzenhans an
Elm Straße, zwischen Sechster nnd Sie
benter Straße»
Oeffentliche Bckanntmachnng ist ferner
gegeben dafür, daß die Jiegistrirungsbe
hörde an den oben angegebenen Stimm
pliitzen sitzen wird, zum Zweck, die Re
gistrirung der Stadt Nrand Island in
revidiren, nni Samstag, den vierten Tag
im April Ist-ti. Sie werden in Sitzung
sein von acht Uhr Vormittags, bis neun
llisr Abends an genanntem Tage, zum
Zweck die Negistration zu revidiren wie
vorn Gesetz vorgeschrieben.
Zum Zeugnis; dessen bade ich hieruiitrr
meine Unterschrift gesetzt nlsJ Iqiiayor
diesen tten Tag ini März im Jahre dok
Herrn Hut-L
W. H. T Z) d rn i) s on,
Atti-st: Mayor.
ts. »Er M r n .t«, (5tert«
— Soeben erschien —
in 53 Lieferungen tu je 15 Cts. oder
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Nebraska