Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 20, 1896, Page 9, Image 9

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    f,-..,
ein-Schönheit
« In E. Elmnheksp F
l .· Wo wsrsi du schön im Lebenslenzg
Ilis it die teude Vinmeakkänze
Ovid in d e Locken wand.
Vor deiner Sonnen-singen Strahles-,
Die sich in ow- .·J«enkn stahler
Der tiefste Schatten schwand.
I So leicht und iiebiich wie die Welle,
Wie die Syipiuve, die Libellh
Gunst du duriife Leben hin.
Du warst so link-lich unbefangen
Kein imiich Scham Hausen, Banger
Um otie deinen Sinn.
Doch schöner bist du. ieit du Melken
Und Rosen sahest leise weitem
Seit dich der Schmerz geweiht,
Seit du in deines-. Herzens Tiefen
Viel edle Perlen, die vyrt schlimm
Gesunden hast im Leid.
Wie fika it ver Neichibum deiner Seele,
Ntm edel.chiin, gleich dem Juwele,
Aue deinem Angesicht!
Es spricht dein innige-S Empfinan
Aue deinem Miet. dem warmen. lmduy
Held wie ein satt Gedicht.
Einst biiihtefi tm, den Sinn »in-umd
Du qiichsi ver sie-. die Vinmen streuend
Leicht wie der Faun- icinvebk
Nun bist du, i«iebiichste d» Frauen,
Gleich einem Engel anzuichanem
Dess Anblin fnll erhebt
Die üniiiejikifra
i
!
F » Von Hrnriette Dennnstmpi.
,..- -- ———-——«—
Eber-. meine beste Ladh Hamiltotn
ich kann sie nicht ausstehenN
s« »Aber-»Hean, mein lieber Junge, .
welcher Unsinn! Sie isteins der besten
Mädchen in der Welt und wie geschaf
L sen ssite Dich! Ich versieht-re Dich, Du
L«tvirt sie lieben, wenn Tit sie näher
: kennen lernst.«
»Das ists ja gerade. Jch kann sie
a gar nicht näher kennen lernen,
hladh. Ich glaube wirklich, das ist
noch keinem Menschen gegliictt. lind
sie scheint auch nicht den leisesten
Wunsch zu haben, Jemand kennen zu
lernen.«
»Komm, lontn1, .Henrt1, Dich möchte
sie näher rennen lernen.«
»Wirtlirh? « Darum macht sie dann
nicht wenigstens den Versuch dazu?
Wochenlang habe ich mir die größtes
Mühe um sie gegeben, habe Alles und l
Jedes ihretwegen liernachltissigt—«
»Nein, Henrh, das hast Du nicht
Mthan Sicherlirh hast Du nicht Miß
organ, unsere Wonnernantiy um
ihretwillen vernachlässigt.«
»Oh, bei Gott, was das betrifft,
s Myladh, so würde ich tausendntal lie
,-« ber Miß Morgan, die lslouvernante,
heirathen-J
»Wie? Trotz der mächtigen blauen
« Brille und-—«
T »Nun gtttl Diese blauen Brillen
ZHiiiser sind sehr häßlich, nnd ich gebe
Yattch zu, daß es besser wäre, wenn sie
-
ein bischen mehr Haare hätte als diese
paar dünnen, sarblosen Strähnen, die
unter i hrer schwarzenHaube hervorsehen.
Aber dasiir weiß sie so reizend zu plan
dern und stellt so kluge Fragen nnd ist
i so lieblich im Wesen und-— und dieses
andere Mädchen, dem Sie mich be
stimmen, Lathantiltom hat nicht ein
Wort siir einen Hund iidrig.— Et
cheint, man kann ihr Interesse oder
hre Neugier gar nicht erregen. Es
scheint, daß sie nichts zu wissen braucht,
es scheint, sie hat nicht nothig, irgend
mandev Meinung über irgend etwas
der Welt Zu hören !«
uDer junge Mann hatte sich in förm
chen Eifer geredet, nnd seine hübschen
s blauen Augen hestwn sich sast bittend
aus sein Gegenüber.
»Es-Dornen also willst Du uns verlas
EUW wandte sich radh Hantiltom das
herna hier itndernd, as; den jungen
Mann. «
»Ja! Sie wissen, ich ittnsi.«
»Aber Du kommst bald zurück-·
,,Jch hasse! Ich werde den Tag noch
wissen lassen.«
« »An riglttl Doch da höre ich die
dinerglaac Ich tnusz gehen und Toi
Ilc Ulslljcth i
« -ieses Gespräch fand im Drawing- ;
t eines etwas altinodischen Hauses
inern der Midiand Eounties statt.
y Hamilton, eine nicht mehr junge-,
noch hübsche Frau, war eine nahe
undin von Henry Eonwahs Mutter
ewesen, und da Oean jetzt allein in
r Weit stand —- sein Vater und seine
"-« utter waren beide todt—hatte sie ihn
n die Hand genommen« und sich seit
niger Zeit in den Kopf gesetzt, ihn
IT- verhetrathen. Sie dachte wirklich,
« Miß Julia Vernish eine sehr Kas
«nde Partie stirihn gesunden zu ha n,
sie ein sehr hübsches Mädchen, sehr .
mögend nnd auch eiternios war. «
ach ging ernst-, wie wir gesehen
H, ben, nicht o eifrig auf dieses Projekt
kein, wie man erwartet hatte. Er war
selbst verrnttgend und hatte es bei Wei
; tem vorgezogen, eine Liebesheirath zu
- schließen. Er hatte siir einen modernen
"— jungen Mann recht romantische Ansich
ten itbrr Liebe nnd Ehe. Wie schön,
. iste er, sich in ein arrnesMädchen zu
verliehest nnd sich wieder von ihriieben
XI lassen, ,im Glauben, daß er arm seit
i nach voitzogener Trauun wttrdc
er hr sofern daß sie sich getauszchh und
sie nnd ? in's Leben gliicklichmachen
« en deaten ini Kopf war es
E Tiscin n cht eicht, zu Jniia Vernish
Zum zu sa sen. Und noch etwas
dem im ge. Ladh-—Harnilton
te eine Gorwernante sttr ihre drei
« m «- n. Dieselbe war, wie w r schon
—. harten, sehe gescheidt, sehr liebens
" würdig und-häßlich Eine große dunkle
» zeiube bedeckte den Kaps, nur ein paar
« trtthnen andsarbenen Haares lusten
— er derse ben hervor. Eine mächtige
Brilte beschattete ihre Augen md
H barg dieselbon sast gänzlich, doch be
B
hanntet ie, ohne dieselbe nicht sehen zu
können. denrye angeborene Ritterlichs
ihn seit dem ersten Augenblick
der Beka mtschnst veranlaßt, ihr außer
ordentliche Aufmerksamkeit zu erweisen.
Er siihlte tiefes Mitleid siir ilsre Lage,
Mr ihr unscheinbaren Aeußerr. Die
ehrzalsl der Gäste des gastfreien
Landbauses lud-ersah sie sast völlig, die
Männer man-s zu ihr nur so höflich,
wie es nothwendig nar, die Frauen
nahmen kaum Notiz von il)t. Ihre
Zöglinge beteten sie an, und dies war
"mit ein Grund zu der hohen Meinung,
»die Lord und Lady Hamilton von ihr
:degten. Hean gesielen ihre gesunden
Ansichten in allen Dingen, undilne
Unterhaltung amusirte ilm Bei allen
; den heiteren Ausfiihrungen,·den leben
jden Bildern und Charadem welche die
Flangen Wintcmbeude augfiilltem er
kwies sie sich unschiitzbar. Keiner wußte
Ewie sie, einen Raum siir seinen darzns
zstellenden Zweck herzurichten, keiner
’ wie sie, jede Person siir die augenblick
jliche Iluessiillung ihrer Rolle zurecht
i zustutzen To Henry meistens der Lei
; ter dieser liinstleriichen Arraiigeiiieiitet,
T waren sie viel aus einander angewiesen
iund kamen merkwürdig gut mit einan
»der one-. Das Ereigniß dieses guten
jEinverneknnenF war ein Zischeln und
! Flüstern in der Damenwelt: iiber die
Verschiedenheit männlichenliieschmackes
Iund iiber die unglaublicher Thatsache,
sdasi ein hiidscher, eleganter, junger
sMann ein armseliged Geschöpf, das
» eine blaue Brilie triige undpdeelseigenk
such nur ern klensloote Iei, anderen
shiibschen, eleganten, jungen Damen,
stutz, Seinedgleichem verzoge.
»Ich fahre morgen nach London
sMiß :Vioeran,« sagte Henrh am
iAbend seiner Unterreduug mit Ladh
Hat-Eltern Er war Ziemlich sriih in
Miß Morgan dort nach allein. Er
freute sich dariiber, es war ihm lieb,
sdaß er dem Mädchen ungestört ein
J freundliches Lebcwohl sagen konnte-.
! »Es thut mir leid, daß Sie fort
gehen!« sagte Mist Morgan in ihrer
» offenen Weise Wir werden Sie sehr
;bermissen.« Einer der wenigen Vor
theile eined unscheinbaren, eine blaue
FBrille tragenden Mädchens ist, daf; sie
sich so freundschaftlich nnd ossen im
sVerlchr mit jungen Männern geben
!dars. Sie können nicht glauben, daf;
lsolche Mädchen den Versuch machen,
jmit ihnen zu slirteu «
wWetden Sie mich vermissen?«
ssragte Henry Contvah leise und mit
» eigener Betonung
; »Ja, « erwiderte sie in derselben
’sreimiithigen Weise wie vorher. »Ich
werde Sie sehr vermissen! Aber Sie
kehren bald zurück, wie Lady Haniilton
heute bemerkte «
»Ich hoffe, sehr bald.«
»Ich hoffe et- auch.« hre Stimme
sllang süß und leise. D Klang dieser
Stimme erweckte, wie schon ost zuvor,
eine unerllärlichisonderbare Neugier
und Erregung in ihm.
»Wissen Sie, daß mich Ihre
Stimme manchmal förmlich verwirrte«
bemerkte er nach einer Weile. »Mir
ist ost, als wenn ich dieselbe schon einst
vorher gehört, ja ich siihle ed manch
mal wie eine Gewißheit, daß wir uns
schon einmal im Leben begegnet sind !«
»Wenn wir uns schon einmal im
Leben begegnet wären,« sagte sie lang
sank-man wußte nicht, ob der Ton, iu
dem sie sprach, kalt oder traurig klang
—- »so ist ed nicht wahrscheinlich, daß
Sie meian Anblick so schnell vergessen
haben würde-: !«
Augenscheinlich spielte sie aus ihr
Baar, ihre Haude, auf die große blaue
Brille an. Fast wünschte er, er hätte
geschwiegen; dennoch trieb ihn ein
unbestimmtes Gefühl, sortzusahren
zHaben Sie vielleicht eine Schwe
ster, mit einer Stimme, der Ihren
sehr ähnlich-«
»Und mit einem Gesicht, deinmei
nen sehr uniihulich?« fragte sie sast
schaljhast meint
«T«ae sagte ich nicht nnd meinte ed
auch nicht S« rief er sast ingerlich
»Gleichviel, mais Zie meinten, Zic
tneinten nichts llnsretiitdlichee, dae
weiß ich. Ader Sie legten mir soeben
eine Frage vor. Allein, Mir Comoam
ich habe keine Schwester, ich lsatte nie
eine, ich bin wie Melchisedech:——ich habe
keinen Verwandten in der weiten
Weli·«
»Auch ich nicht !« rief er. In diesem
Augenblick tmt vadn Hatnilton ink
Zimmer.
»Mir Ihr Beide seid hier-" sagte
sie. »Das ist mir lieb, ich fürchtete,
meine Gaste warten gelassen zu haben.
Daß ich Euch Beide allein ließ, hatte
auch keine Gefahr, nicht wahrt-« schlos;
sie lachend.
U .
Die arme kleine twuvernantei Das
ganze aus schien itsr seit Hean Con
ways «- ortgang verlassen und öde, trotz
der vielen Jnsasiem bie ca bevolkerten
und es einem Taubenschlag ähnlich
machten. Warum hatte Henr zum
zweiten Mal ihren Lebens euzen
müssenl Ja, sum zweichal, ob
leich ilsm nichts von ihr als eine
unlle Erinnerung geblieben, daß er
einst eine Stimme gehst-t, diederihten
ähnlich! Nicht die leiseste Erinnerung
an ihre persönliche Erscheinungl »Wie
bald vergaß er tnich!« sprach sie zu
sich selbst. Zic hatte glncklich darüber
sein sollen, daß die blaue Brille, die
chwarze ube nnd die gelben Haar
itrlthnen einen tieferen Eindruck ans
gemacht. Aber unverständig, tvie
se Art Mädchen nun einmal ist,
wider-sprach ein gewisses trauki -wehes
Gefühl in ihrem Herzen dieser « sticht,
sich darüber zu freuen, und ihre Gedan
ken kehrten immer wieder zu den
Worten zuriickc »Wie bald hat er
mich vergesseul« ’
Ja, sie war ihm zuvor begegnet,
während eines längeren Besuches aus
einem anderen Landsitz, wo sie auch
Gouvernante war. Bald hatte sie diese
Stellung verlassen müssen, wieder aus
gestoßen in die hartherzige Welt, mit
dem elenden Gefühl, von Neuem einen
Lebensunterhalt suchen zu miis s en. Und
nun war Hean Conwah unerwartet
wieder in ihren Lebensweg getreten,
und in ihr Herz war eine hoffnun S
lose Liebe zu ihm eingezogen, unt-sie
wußte es, daß nun auch hier ihres
Bleibens nicht länger war. —Unglilck
liches, hossnungsloses Mädchen, was
hat es Gutes, daß Du Dich in einen
reichen, eleganten, jungen Mann ver
liebst, da Du doch arm bist und eine
blaue Brille trägst! Und in wenigen
Tagen wollte erwiederiomrnenU Nein,
sie kannte es nichts mehr ertragen, sie
war sest entschlossen, der Qual ein
Ende zu machen. Sie liebte ihre Zög
linge, sie liebte ihre gütigen Freunde
Lord und Lady Hamilton, und dennoch
silhlte sie, daß ihr serneres"Bleiben
unmöglich sei. Sie mußte sort aus
dem lieben Hause, wo man so gut zu
ihr gewesen« wo seine liebe Stimme
freundliche, giitige Worte zu ihr gespro
chen, seine schönen blauen Augen voll
Mitleid und Sympathie ans ihr ge
weilt, sort und sich ein neues Heim
suchen, um ihr traurig-einsames Leben
sort zu sristen; siewar ausgestoßen aus
den Reihen der Glücklichen, der Nei
chen!
Nur Flucht blieb übrig, nnd dies
mußte geschehen,« bevor Henrh zurück
kam. Würde er sie vermissen, wenn er
wiederkehrte und sie nicht sand? Wie
lange wiirde er sich ihrer erinnern?
Nicht länger, sicherlich, als er dies
früher gethan. »Um so besser,« sagte
sie, »für mich und ihn! Warum sollte
er sich ihrer erinnern? Wirklich,
warum?« So verniinstelte sie mit
ihrem Schmerz, und wir Alle wissen
ans Erfahrung: wie bereit Liebe nnd
Schmerz sind, auf weise Vernunstss
gründe zu hören, wie philosophisch sie
sich zu einer besseren Uebrrzeugnng
bekehren lassen, und wie friedlich sie
unter dem besänftigenden Einfluß
einer Predigt werden!
Drei Tage später waren Ladh Ha
milton und die Gouvernante ihrer
Kinder Abends allein im Salon zurück
geblieben. Frühzeitiger als sonst hat
ten sich die weiblichen Gäste in ihre
Seziyzzenen Raume zuriickgezogem während
hlord sieh mit den Herren in’ö
Nanchzirnmer bee. ’scn.
»Miß Morgan,« jagte Ladh lFamil
ton plötzlich, »wenn Zie mir verspre
chen, zu schweigen, will ich Ihnen eine
verlranlikhe Mittheilnng machen. Ich
habe Julia Vernish bewogen, wieder
zulotnmenl Zie trnmnt in einigen
Tagen. Wir werden uns mit unseren
eigenen Räumen einschmnten mussen,
das Haus hat fast den äußersten Grad
seiner Elastizitiit erreicht, nnd die
Drnrntnonde werden asch noch erwartet.
Aber ich muß Julia Vernish haben,
um dem Paar noch einmal lsielegenheit
zu geben«
»Tent Paar noch einmal Gelegen
heit zu geben? Mit-plump welchem
Paul-«
»Ll), verstehen Eie mich wirklich
nicht'.-"«
»Nein, Mnlndhi Ich fiirchte, ich
bin sehr schwer von Begriff !«
»Nun, ich will Henrh verheirathet
und solide wiiien! Ich glaube nicht,
daß ein Mann eszs zu etwas Ledenti
lichem bringt, so lange er unvermi
rathet ist. «
»Fall« murtnelte Miß Morgmn
eigentlich nur, um die Unterhaltung
fortzuführen .
»Nun gut! Zie wissen: stritge
Männer von heutzutage stagen ntnb
nichte- ale Geld oder hiibsrhent Ang
seheni Die meisten ziehen tsield vor
und sragen nach nicht-J sonst, aber Hean
ist von besserem Schlage, er beansprucht
ein hübsches Aenszere, ich tue-ist, zugleich
mit Geld vielleicht, aber immerhin, er
halt aus Ersteres. Nun, hier hat er
Alles: ein hübscher-, wohlerzogenes
Mädchen, mehr Geld als er braucht,
und er braucht nur die Hand darnach
auszustrecken.——Sie ist nicht sehr klug,
darin stimme ich ganz mit Ihnen
überein« —— Mist Morgen hatte nicht
mit einem Wort ihrer Meinung iiber
die intellektuellen Fähigkeiten Julia
Bernishe Ausdruck gegeben-— »aber ich
glaube auch nicht, daß junge Londoner
Männer Geist siir nöthig bei einer
Frau halten« -
»Vielleicht—s—nein,« brachte Mist
Morgan hervor.
»Nein, sie wünschen ihn nicht, sie
verabscheue-n ihn sogar bei ihr. Sie
finden, daß Geist sehr atniisant bei
einein Mädchen ist, dae ihnen das
Schicksal als Tischnachbarin bei einem
Tiner zuweist, aber sie betrachten ihn
alt- ganzlich dcplazirt bei einer verhei
ratheten, bei ihrer eigenen Frau· Auch
Jean wurde nie Neignn sitr eine
« rau von Geist, ich meine a siir seine
künftige Fran, etnpsinden.«
»O nein,«« tnurtnelte die Gouver
nante wieder, »warnnt sollte eri«
«Richtigl Julia Vernish ist sogar
sehr dumm, das weist ich. lind ich
wiirde sie nicht lzur lebenslänglichen
Gesahrtin wählen. Aber das ist etwas
Anderes. ( ch bin kein Manni«
»Aber, s ihladh,« sagte Mist Mor
gan etwas ironitch- »Sie sinb eine
recht kluge Frau und sehr unterrichtet
und so weiter-, und-wenn Sie es mir
nicht übelnehmen —- bennoch sind Se
und Lbrd Damilton ein wahrhaft ideales
Paar!«
-
··..««---«.
Myiady lachte gut «gelauni. »Ja,
Liebste! Aber das ist ja gerade, weil
mein lieber Mann so dumm ist. Aber,
Henrni Dass ist etwao Anderes. Erist
über-reich an Jdeen nnd eigenen Ansich
ten und bxaucht nicht mit irgend welchen
seiner Frau geplagt zu werden! Wenn
Sie heirathen, Mis; Morgen-«
»O, wenn ich heiratlje !«
»Ja! Wenn Sie heirathen, miissen
Sie einen gutmiitbigen, sehr dummen
Mann nehmen. Ich muß Ihnen einen
ganz besonders dummen Mann que
suchen!«
»Ob, Myiady, Sie werden keine
große Miihe damit haben, sie sind so
häufig —- -ee- sind ihrer wie Sand am
Meer!« Und Misi Morgan machte
einen tapferen Versuch, geistvolt und
saktaftisch zu sein.
»Nun, Miß Morgan, niiifsen Sie
mir helfen, Hean und Julia Zusam
nienkubringen !——Aber was ist Ihnen?«
Denn Misz Morgan war in einen
Strom von Thriinen ausgebrochen
»Mytadn, ichkann Ihnen dabei nicht
helfen!« schiuchitc sie. »Ich kann
nichts thun, als Ihnen zu danken
und immer dankbar zu sein und Sie
immer zu lieben und die lieben Mäd
chen und auch Myiord, ichliebe ihn sehr
—- wenn Sie es mir nicht übelnehmen,
und ich weiß, Sie thun es nicht-denn
er ist immer sogut und freundlich zu
mir geweseu!«
Rinier Gott, Miß Moraam worüber
regen Sie sich aus«-« Natiirtich lieben
Ziefuns Alle, denn wir Alte lieben
eie.«
»seiner ich muß fortgehen, ich musz
Sie fiir immer verlassen, fiir immer-—
immer—-—ich muß schon morgen fort— ! «
»Misi Morganl Uns verlassen?
Fiir immer verlassen? Was auf Erden
haben wir Ihnen gethan?«
»Nichts! Oh, nichts, was nicht gut
und edel gewefen wäre, aber ich muß
Sie trottdern verlassen! Ich muß, ich
mußt lind Zie dürfen mich nicht fra
gen, warum, ich flehe Sie an !—Nur—
denken Sie immer nur Gutes von mir
und lafien Sie mich gehen!«
Ladh Hamilton war trotz mancher
kleinen Zonderbarkeiten eine fein
fiihlige Frau. Sie schloß das arme,
schluchzende :l.Iiiidrhen miitterlich in ihre
Arme nnd beruhigte und tröstete sie.
Sie hatte nfdhl bemerkt, wie ritterlich
aufmerksam und liebenswürdig Henrh
Eonwah zu der isiouvernante gewesen.
Es wäre wahrlich besser, dachte fie im
Unmuth, während sie noch die leise
schlnchzende Mifz Morgan liebkoste und
streicheln-, wenn die Männer diese
armen Geschöpfe in Frieden ließen!
Und sie lam allmälig zu der Ueber-zeu
gung, daß es wirklich besser wäre, Miß
Morgan wiire so lange abwesend, bis
Hean mit Miß Vernish verheirathet
sei-Dann wollte sie sich die Erzieherin
zuriickholen.
»Ich will Sie nicht mit Fragen
quälen, Liebste,« sprach sie, als fich
Mist Morgane Erregtheit ein wenig
gelegt. »Sie werden fiir Ihr Thun
sicher Gründe halten« Aber Sie miifsen
mir Ihre Adresse geben, ich bin Ihre
aufrichtige Freundin, nnd Sie müssen
wiederkommen, vielleicht bald. Hier
ist immer ein Heim siir Zie.«
So schieden iie zur Nacht. Lady
Haniilton suchte ihren Matten auf und
schüttete ihm ihr Herz aus« Auch er
bedauerte lebhaft, daß die Gouverante
sie verlassen wollte, so lebhaft, daß er
in seinem Bedauern iiber dad eben
Bernonimene völlig vergaß, seiner Gat
tin mitzntheileih daß Heut-h sich fiir
diesen Abend ein wenig spät in Damit
ton Castle angemeldet Doch da Hean
ali- eine Art hanelirhes Mitglied fein
bestimmtes X-ogi1«3iunner im Schlon
hatte, hielt er feine Bergeßlichkeitohne
große Bedeutung
O
Eis war iuiit,«iils Hean Connian
Hainilton Castle erreichte. Er bemühte
sieh, keinerlei Unruhe im Hause durch
sein spates zioinmeii heivorzurufen,
darum wollte er sich so unbemerkt wie
möglich direkt in sein Zimmer zurück
ziehen. Dennoch war er erfreut, noch
Licht im Raurhlabinett seineo Wirtheg
zu bemerken, und er befand sich ganz in
der Stimmung fiir eine gute Cigarre
und ein ruliiges Gespräch, dao ihn von
gewissen eigenen Gedanken, die ihn
seit einiger Zeit fast in Bann hielten,
befreien möchte.
Der Lord war hoch erfreut, ihn so
schnell zurück zu sehen.
sio war äußerst gemiithlich ini tiiiiuin
nnd Gläser und Cigarreniiste bald
liei·lseigeholt.
»Weißt DU, daß ivir bald Mis; Mor
gan verlieren werden, Demut-« be
merkte Mylord nach einer längeren
Pause. Ihr bioheriged Nespiach hatte
eine Weile andere Dinge lieriihri.
."enr s Gedanken hatten zin- selben
Zeit bei der kleinen issoinsernante ge
weilt. Er fühlte, wie er unter der
Wirkung von Lord Hainiliinid Worten
eriöthete. Ein langer Zug aus seiner
Cigaire gab ilnn Zeit, sich geniiii 511
sassen und tnit einer TIlrt höflicher
tsileichgiitigieit zu bemerken: »Das
thut mir leid! Warum geht iie«.««
»Ich weiß nicht. ’S ist eine dumme
Geschichte! Eiie war die rechte Hand
meiner Frau in iiiidausier dein Hause«
»Und iveiszMyladhiiichk, warum sie
geht?«
»Nein! Sie ist sich wenigstens nicht
klar darüber. Das Marthen hat sich
irgend etwas in den Kon gest-int
»Wann will sie gesinnt-«
»Morgenschoii, glaube ich. sich hatte
das Mädchen immer ern, obgleich ich
sagen muß: ed war se etwas Geheim
nißvolles um sie. Wie schade, daß sie
nicht hübsch ist, und das; sie eine so
schreckliche dnube und Brille trägt!
. w «- W H »
« :-- i-«.-,.
sog-.
Meine Frau meint,« fügte er lachend
hinzu, »sie wäre in gut, um von Man
nern im Allgemeinen gewürdigt zu
werden, wir fragten nur nach Kotetten
und Glänzendcn —aber, unter uns,
Henrt), wäre ed nicht ein wenig hart,
von einer Frau mit einer blauen Brille
gefischt zu wei«den?« ,
»Ich glaube ja. AM es wäre besser
für unt-, wenn wir nicht so viel auf
Schönheit und äußerliche Vorzüge
gaben. Im Grunde fehe ich eigentlich
nicht ein, warum ein Mann nicht auch
eine Frau mit einer blauen Brille
lieben sollte l«
»Gewiß. Ich wünschte, irgend ein
hochdenkender Mann faßte eine Neigung
zu Miß Morgen und machte sie trotz
blauer Brille und dem Uebrigen zu fei
ner Fran! Doch gute Nacht jetzt! Du
magst noch bleiben, wenn Du in der
Laune dazu bist. Nur vergiß nicht, das
Licht Fu löschen.«
»Ich bewohne mein alte-S Quartier,
denke ich’.««
»Ja, natürlich, ich lfalte es fiir sicher
—ich war den ganzen Tag abwesend.
Dort —- wag wollte ich nochsagenP Wie
weit bist Du mit der Kleinen, lie?
Du bekämst einen weiblichen Phönix!
Er ist allein, der arabifche Vogell«
citirte er·
»Zum Teufel init dem arabifchen
Vogel !« tnnrinelte Hemis.
»Heifft dass: Du willst das Mädchen
über Bord werfen?« sprach Lord Hanni
ton.
»Mein Beste1·, ich habe das Mädchen
nie gefragt, ob sie mich will, folglich
kann ich sie auch nicht iiber Bord wer
fen! Sie macht sich nichts ansmir,
noch aus trag Anderem, ausgenommen,
hübsche Kleider zu tragen und schön
ausznsehen «
»Ich fürchte, meine Frau hat sich
sehr engagirt iu der Sache.«
»Aber ich hoffe desh, daß man niir
erlaubt, meinen eigenen Weg zu
gehen!«
»Recht, r st! Wir leben in einem
freien Lande« Gute Nacht !«
Tausend witre Gedanken durchkreuz
ten Henrhs Hirn, als er misnnuthig
zurückblieb. Sein Herz war sturm
gepeitscht.- Erkannte das interesselose,
stumme jesrliersf nicht heirathen, um
sein Lebe damit zuzubringem passende
tssespriichothemata siir sie auszusuchen
oder durch den Gedanken geniartert Fu
werden, daß sie Jeden zu Tode lang-—
weile, der das llnglliek hatte, ihr Tisch
nachbar während eines Diners zu sein«
lind Miß Morganl Warum mochte
sie fort wollen? Der Gedanke machte
ihn sonderbar traurig. Gitter Gott,
konnte er in sie verliebt sein«-« Oneini
Das war ja nicht möglich! Er hätte
sich läcl erlieh gemacht Ach, warum war
eines« anues Liebe abhängig von sol
chen illeußetlichkeitenl ,,:l.liiinner sind
Es el!« schloß er seine Betrachtungen
Mit diesem heilsamen Ergebniß seines
Nachdenken-S erhob er sich, um mit
recht elendem Gefühl zu Bett zu gehen.
Tas alte Hans war ganz durchzogen
von Gängen, von nnerwartet auftau
chenden Wendeltreppen, die hier herab,
dort hinauf führten, Thüre-m welche
den Blick nicht auf Zimmer, sondern
auf andere Gange boten, kleine Thurm
fenster an sonderbaren Stellen, wo in
einer Elliondnacht dat- Antlitz des Mon
des plötzlich mit fast körperlich gewor
dener Neugier das Gesicht traf. Hean
stieg vorsichtig weiter die Stufen
hinauf. Erpassirte drei Thüren hinter
welchen sogar noch fliisternde Stimmen
hörbar waren-er fühlte instinktiv, ed
ginge im Hause etwas bor, das auf
friihes Aufstehen hinweise, ans Men
schen, die sortgingeu, um nicht wieder
zulehrcn —— an die arme kleine Mis;
Motgan dachte e·, die aus einem ge
heimniszvollen Munde fort wollte,
hinaus in die kalte, die herzlose Wett.
Er hätte gewiinscht, sie noch einmal
zu sehen, und fragte sich doch: Zu wel
chem Zweit-T- llnd er beschloß, sich nicht
als großer-er That zu benehnieu, alo
ihn Gott und Natur geschaffen hatten.
Mit diesen Gedanken erreichte- er
sein Zimmer-· Nettinschlos hatte er die
Schwelle überschritten-»als er gewahr
wurde, das; der Raum schon bewohnt
war.
« - ,- · . ----- .--s1 .
Ia. Da saf; ein weibliche-s WesenI
im Negligee vordem Toiletteutischchen.
Augenscheinlich hatte sie ihre Frisur
zur Nacht geordnet, denn dieses, gol
digeo Haar flos; iiher Nacken nnd Schul
tern, oh, solch gottlieljes, goldenes
Haar, nicht lang, doch voll und lockig.
Die Erscheinung hielt den tcops ge
senkt, dag- Neficht schmerzvoll in den
Händen vergrub-end, so das; sie den lei
sen Eintritt unseres Helden nicht bei
merkte.
Beschämt zog dieser sich zurück nnd
wollte elien die Thnr hinter sich schlie
ßen, als ihm einfielz tvo sollte er nun
eigentlich sein Haupt siir die Nacht
niederlegenP Dieser Raum toar zwei
sellos sein ehemaligeö Zimmer-—ge-»
wiß, da waren ja die lleinen Wand-:
regale mit seinen Büchern War ed
nicht am verniinftigsten, der jetzigen
Inhaberin seine Verlegenheit zu er
klären, sie zu fragen, obsie nicht wisse,
wohin sein Quartier verlegt? Die
junge Dame war geniigend angelleidet,
tnn den ganzen tkondoner lsiemeindw
rath zu empfangen ;
So, den Thiirgriss in der Hand
drehend, begann er: »Ich bitte um
Verzeihung, ich halte mich geirrt !«
Bei dem Ton seiner Stimme sprang «
die Dame von ihrem Ein auf undl
wandte sich n .I.
Große, bezaubernde Augen,die, wie er
nicht umhin konnte, zu bemerken, in
Thränen schwamme blickten ihn mit «
fast entsetztem Aktde an. i
»Me. Eonwayl« schrie sie.
War das nicht die süße Stimme
Miß Morgans? Aber wo waren die
Haarstriihnen und die blaue Brille?
Guter Gott, dort lagen sie! Dort auf
dem Toilettentisch sieh: da liegt die
Hande, da die blaue Brillel
»Sti! Gehen Siel« schlnchzte sie
leise, das Antlitz von Neuem in den
Händen verbergend.
Er ergriff dieselben und zog sie mit
sanfter Gewalt von ihrem Gesicht fort :
»Warum weinen Siec« fragte er in
leisem, ernstem Ton. »War dies eine
Maskerade? Und warum trugen sie
diese-P« Er deutete auf den Tisch.
»Lh bitte, fragen Sie nicht und
gehen Siei« TJJLZ
»Nicht, bevor Sie beichten! Oh,
ich fiihlte, daf; ich Zie kannte, Sie
sind das junge Mädchen, das ich in
Oberst rann-eures Haus fand, und das
dort so plötzlich verschwand l«
Miß Morgan konnte sich nicht eines
kleinen Anflugs lveiblicher Bitterkeit
erwehren, als sie der so schnell von
ihm vergessenen Stunden in Oberst
Latvrences Haus gedachte, und daß man
sie um seinetwillen dort vertrieben, da
Mrs. l-awrence, von eisersiichtiger Na-.
tur, sie wegen ihrer »Kotetterien« znit
Mr. Conivah be eidigt hatte. In die
sem Augenblick vernahmtnan im Gang
leise fliisterndc Stimmen: Miß Mor
gan drängte ihn sanft zur Thiir hinaus,
und er stiesz fast mit LordHamilton
zusammen. Ihm au dem Fuß folgte
Myladh, die i)m sson von Weitem
zurief: »Lh, Henrh, lieber Junge,
welche Vergeßlichkeitl Doch es ist nicht
meine Schuld, mein Mann sagte kein
Wort, das; Du gelommen, als jetzt
eben ; dasHans ist so übersiillt, und ich
brachte Mis; Morgan in Dein Zimmer.
Jch hoffe-, dieselbe wurde nicht in
Verlegenheit gesetzt?«
»Misz Morgan wurde weniger in
Verlegenheit gesetzt, als ich in Ueber
raschung,« meinte Henrh ;lveideutig,
mit einem glücklichen Zug in seinem
offenen, hübschen Gesicht.
,,Fionimen Sie heraus, Miß Mor
gan, wenn Sie sichtbar sind!« rief
MYlath
s Die Thiir öffnete sich langsam, und
idie Gerufene stand an der Schwelle.
lshre sanften blauen Augen verunstal
jtete keine Brille, das spärliche glatte
HHaar war verschwunden, goldloekiges
JHaar fiel unversteckt und sorglosin den
lNacken
»Miß Morgan !« rief Lady Damit
ton in höchstem Erstaunen. »Sind Sie
es oder nichts-«
»Ich will Alles morgen sagen,
Mylady!« erwiderte die Angeredete
mit leiser und furchtsamer Stimme.
»Oh, senden Sie uns nicht schlaflos
vor Neugier zu Bettl« riefen Lord
und Ladh Hamilton einstimmig, wäh
rend Hean stumm in ihren Anblick
versunken schien. »Er-zählen Sie !«
»Es ist nicht viel zn erzählen,« sagte
sie schüchtern. »Ich war Waise, ich
war arm, ich mußte Unterricht geben,
um meinen Lebensunterhalt zu erwer
H ben, und ich wurde aus meiner vorigen
s Stellung fortgeschickt, weil-weil—oh,
Tich weis; nicht, wie ich es sagen soll-—
weil es Mist-. rawrenee, der Frau des
Hauses, misifiel, das; sich einige Män
sner lihr Blick fiel aus Henrh, und sie
s erröthcte tief) mehr um mich kümmer
sten, als ihr fiir meine Stellung nöthig
fschien, nnd weil, nun denn —- weil sie
lsagte, ich sei fiir eine lsiouvernante
nicht häßlich genug-und das ist meine
ganze Geschichte, und so versuchte ich
mich häßlich genug Zu machen, um
Jedermann Fu gefallen und«——sie
stockte —- ,,nicht wieder fortgeschickt zu
werden!«
Ersclsiittei-1ides, herzlichee Lachen
folgte der Erklärung! Als sich dasselbe
beruhigt, trat Myladh, in der Be
soi·gniß, das arme Mädchen möchte
durch ihre unzeitige, doch nicht zu unter
driickende IHeiterkeit gekränkt sein, auf
dasselbe zu und schloß sie liebreich in
die Arme.
»Mein liebes stind,« sagte sie
weich, »bitte, Versuchen Sie nicht,
von Neuem sich häßlich zu machen!
Jch versichere Sie: in diesem Hause
zieht man hübsche Mädchen weitaus
häßlichen vor, Mhlord nnd ich wenig
stensl Fiir Mr. Eonwah natiirlich,«
setzte sie mit einem schelmischen Sei
tenblick auf den Genannten hinzu,
,,kann ich nicht biirgen !«
Wenn der Schluß dieser Geschichte
nicht leicht zu errathen ist, so muß der
Schreiber dieselbe sehr schlecht erzählt
haben. Es ist seine Schuld und seine
allein, wenn der Leser nicht die Ant
wort ertheilen kann fiir Mr. Conwan
und auch filr Miß Morgan.
Die doppelte Künstler-im »Ich
habe noch niemals,« sagte der Musik
direktor L» »eines gute Sängerin ge
sehen, die kochen konnte.'« — »Nun, da
betrachten Sie mich!« erwiderte Fräu
lein T. »Wirklich? Also zum Beispiel
können Sie harte Eier loclJenT-«——»Oh,
nichts leichter als daø!«——»Dann frei
lich sind Sie sehr geschickt. Meine
Köchinnen behaupteten immer, wenn
Eier schon hart wären, ließen sie sich
nicht mehr kochen.«
(!3kdnnlitnschnihel.
Stille halten zur rechten Zeit erfordert die
meiste Kraft und Vesonnenheits ed zelgtdas
Betvusztieiu der Grenzen seiner « tacht und Fä
higleiten.
Handeln taun Jeder, aber ob solch-s Han
deln znnsctentlprcchend sei, ist eine andere Frage.
Geduldigee Warten spart die Kräfte und
vermehrt die Erfahrung.
Der reife Apfel fällt ödn selbst vom Baume
ber zu frtlh gepflückte rltcht sich mit Leibschmer·
In. Der Aepfel Arten aber sind viel-.