Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 20, 1896, Image 1

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    l Nob state Historie-l society
,c
Grand Island
ARE-MEDIUM YMÆ
Jahrgang 16.
Nummer 28.
Deutschland
Es heißt, daß Professor Nöntgen’s
«Erperimente, welche er mit seinen Katha
denstrahlen an Kaiser WilhelnFS bekannt
lich verlümmertem linken Arme angestellt
hat« das eigentliche Wesen der Mißm
dnng des Armes enthüllt haben. Tie
mittels der Strahlen genammene Photo
graphie soll mehreren hervorragenden
Chirurgen unterhreitet worden sein, und
Letztere sollen die Ansicht ausgesprochen
haben, daß eine einfache Operation ren
theilweisen, wenn nicht vollständigen
Gebrauch des Armes und der Hand
wiederherstellen würde.
Alle Umstände des Vesucheg, welchen
Gras Galuchowsli, der österreichische
Minister der auswärtigen Angelegen
heiter-, hier machte, legten Zengnisz da
für ab,,daß derselbe ersolgreich war.
Kaiser Wilhelm erwies ihm persönlich
die größte Rücksicht und Aufmerksamkeit,
wovon die Verleihung des Kreuzes des-)
tvthen Adlerardens in« Brillianten nur
ein einzelner Beweis war. Nach dem
Bankett unterhielt sich der Kaiser etwa
anderthalb Stunden lang mit dem öfter-?
reichischen Minister und natürlich weiß.
Jedermann, daß der Dreibund der:
Gegenstand ihrer Unterhaltung wanj
Es unterliegt keinem Zweifel, daß auch
die italienische Krise besprochen wurde»
und während sich Gras Galuchowsli hier»
aushielt wurden mehrere wichtige
Depeschen zwischen Berlin und Rom ge
wechselt.
, .- »-4.-...-:.l. -I. RI
»interviewen« zu lassen, fedoch erfährt
der Correspondent der associirten Presse
aus zuverlässiger Quelle, daß er dcn
Hauptzweck seines Besuches erreicht hat,
daß in Anbetracht der Schwächung Ita
liens das deutsch-österreichische Einver
nehmen erft ausgedehnt würde, daß es
bewaffneten Beistand von Seiten Oestm
reichs iin Falle eines Angriffs oon Seiten
Frantreichs oder Nußlands auch Deutsch
» land in sich schließt. Jtalien wird in
einein solchen Falle eine passive Rolle
spielen. :
Wie deni Correspondenten der associ
irten Presfe ferner aus zuverlässigerJ
Quelle mitgetheiltrvird, hat Gras Guid-«
charain das Versprechen erhalten, daß
Deutschland in Zukunft eine freund
schaftlichere Haltung Großbritannien
gegenüber einnehmen werde, dessen Ein
aernehinen mit dein Dreibunde Leiter
reich als einen wichtigen Faktor erachtet.
Dieses neue Uebereinkoinmen ist nicht
schriftlich getroffen worden nnd wird es
»auch nicht werden.
Sowohl Deutschland wie Oesterreich
halten den Sturz Crifpi’s für einen un
ersehlichen Verlust, da zuge eben wird,
daß die Freundschaft des arquis di
Nudini, des neuen italienischen Brenner
ntinifiers für den Dreibund nur eine
passive ist«
mZeilszras lehnte es natürlich ab, sich
i
i
« - »-.- - ·. .
Ter Landesausschuß von Elsas-Both
ringen hat tuo,0»0 Mart zur Unter
siühung der durch die lieberschwemmung
im Neichslande in Noth Gerathenen und
die Landtage von Baden und Wiirttem
berg haben gleiche Summen rur Unter
stützung der Nothleidenden in ihren Län
dern bewilligt. Jn der Nähe von Basel
sind dreizehn Personen ertrunken. Auch
bei Speyer ertranken mehrere Personen
F-- im Rhein, welcher, sowie der Main und
der Neckar ausgetreten sind. Bei Frei
X ,burg (ivelchem'r) wurde eine Brücke
sortgerissen und neun Personen erkranken.
Der Erbgroßherzog von Baden schwebte
in Gefahr zu ertrinien. Der Kinzig
dumm in Baden brach« zusammen und
ganze Kreise wurden überschwemmt. .
Auch die Weichsel ist über ihre llser ge
treten und im Norden Deutschlands
wurde großer Schaden angerichtet. .
Tag Nähere über den Ausflug deo
Kaisers Wilhelm nach dein Mittelmeere
wird noch immer geheim gehalten, jedoch
heißt eg, daß er seine Yucht »Hohen2
stillem-« in Genua tresfen wird, rvo er
eine Zusammenkunst mit dein Kaiser von
Oesterreich und dem König Humbert ha
ben wird. Darauf wird der Kaiser in
Begleitung der Kaiserin mehrere Fahrten
machen und die «thenzollern« wird
gegen Mitte Mai nach Ziel zurücktehren,
um den Kaiser während des Sommers
wieder nach dem Norden zu bringen
Deutschland wurde während der Woche
von Schneetreiben und heftigen Regen
gilssen heimgesucht und in Folge dessen
sind sast überall Ueberichwemmungem
eingetreten. Co liegt viel Schnee im«
nordöstlichen und mittleren Theile des
Landes urid die telegraphischen und tele
phouifchen Verbindungen wurden häufig
» unterbrochen
. Von einem geplanten entsetzlichen Ver
Rbrechem welches noch durch rechtzeitige
Entdeckung glücklich verhindert worden
ist, kommt die Kunde aus Munnheim.
Eine desperate Bande hat bei dem be
nachbarten Oppau deu Damm des hoch
angeschrvollenen Nheinstroines zu durch
brechen versucht.- Bei der dureh die
« hierdurch herbeigesiihrte lieberschwemmug
i
entstehenden Verwirrung hoffte das Ge-«
sindel Gelegenheit zu Raub und Plün-«
derung zu erhalten. Als die Verschwö
rung entdeckt wurde, hatten die Strolche
bereits mi der Ausführung des Planes
begonnen, dessen Folgen im Falle des
Gelingens entsetzliche gewesen wären.
Hunderte von Menschenleben wären sicher
den sich in der Nachtzeit unerwartet über
die Gefilde ergießenden Fluthen zum
Opfer gefallen und Eigenthum im Wei
the von Millionen wurde vernichtet wer
den sein· Den Raubgesellen, welche sich
in den Händen der Behörden befinden,
ist langjährige Zuchthausstrafe sicher.
Der Streit der 22,500 Berliner
Schreiner fst diese Woche zu Ende ge
gangen, indem die Leute nicht nur höhere
Löhne, sondern auch kürzere Arbeitszeit
für steh durchgesetzt haben.
Die chinesisehe Regierung hat Ho,0«0
Gen-ehre der bayrischen Armee vom Mo
dell von 1884 fiir einen Tolle-r das
Stück eingekauft
Der Altreichtztanzler Fürst Bismarck
hat eingewilligt, daß ihm am l. April,
seinem H. Geburtstage, die Hambur
ger einen großen Fackelzug bringen.
Wie verlautet, wird Professor Koch
demnächst seine neuesten Entdeckung, die
sich auf den Gebrauch von Tuberkulin
bei Behandlung der Schtvindsucht bezie
hen, durch den Druck bekannt machen.
Großbrltauuiem
Jn der britifchen Armee herrscht wegen
der Aussicht auf einen abermaligen Feld
zug im Sudan eine sehr gehobene
Stimmung trotz der bitteren Erfahrun
gen, welche die Engländer mit den schnei
digen Truppen des Mahdi gemacht ha
ben und trotz der unglücklichen Nieder
lage der Jtaliener in ihrem Kampfe ge
gen die Abessinier. Das ein britisch
ägyptischer Vormarsch längs des Nile
von Wady-halfa auf Dongola beschlossen
worden ist« ist keinem Zweifel unter
worfen. Alle britischen Qfsiziere der
ägyptischen Armee, welche auf Urlaub
abwesend sind, haben Order erhalten,
sofort nuf ihre Posten zurückzukehren
Eine Depesche aus Cairo meldet, daß die
Counaught-Scharfschüden bereits nach
WadyiHalsa beordert worden sind. Der
in Rede stehende Feldzug ist seit einein
Jahre im Werte gewesen, obwohl er nn
zmeifelhaft durch die oeruichtende Nieder
lage des Generols Varatieri bei Adua
beschleunigt worden ist. Tiefe Nieder
lage muß, wie man glaubt, eine nieder
drückende Wirkung auf das Ansehen des
europäifchen Militärs haben und diirste
infolge dessen einen Vormarsch der Der
wische in nördlicher Richtung herbeifüh
ren. Der wahre Grund jedoch für den
zur Zeit im bripischen Ariegsamte vor
bereiteten Feldzug dürfte in der That
sache gesunden werden, daß Aegypten
nieman gegen Angriffe nnd Unheil sicher
sein wird, so lange die Macht des Mahdi
ungebrochen ist. Obwohl die Entsetzung
Kassalcks der anscheinende Grund zum
Vormarsch der Engländer sein mag, kg
liegt eg« doch auf der Hand, daß so
England im Grunde genommen um
nicht-I- anderes zu thun ist, als die frucht
bare Gegend um Dongola, die dem Ka
lifen unerschöpfliche Vorräthe aller Akt
liefert, in seinen Besitz Zu bringen und
es unterliegt kaum einem Zweifel, daß
das nächste Unternehmen der Engländer
der Versuch sein wird, das Bollwerk des
Mahdi, Omdurman, in ihre Gewalt zu
bekommen. ’
Spanien
Spanien fährt fort, feine :lliistnngen
durch Anlaufe von Schiffen und Waffen
im Auslande zu vervollständigen Spa
nifche Agenten, welche niit dem Anlaufe
von Schiffen betraut sind, befinden fich
in England und warten nur auf das
ifintreffen der nöthigen Geldmittrl, um
die angebahnten Schiffskäufe abzuschlie
nen.
In Lbecndorf ini Schwarzwald sind
zwei spanische Ofsitiere eingetroffen. wel
che anf möglichste Beschleunigung der mit
der dortigen Gewehrfabril til-geschlossenen
Lieferung von Manfergrwehren dringen.
Die bestellte Lieferung umfaßt :;(),(«)0
Gen-ehre Die beider- Ofsizieie sind
reichlichft mit Mitteln verfehen, nin alle
von ihnen gemachten Waffenantänfe so
fort baar bezahlen zu können. Der spa
nischeMarineniinister,Admiral Beranger,
hat, wie die »Frankfurter Zeitung-« inei
det, deren Madrider Correfpondenten g -
genüber erklärt. daß englifche und ital· -
nifche Firmen fortfahren, Spanien fiir
den Fall eines Krieges niit Amerika
Schiffe als Kaper anzubieten.
« Italien.
Von dein furchtbaren Sturme der
Vollawuth, welcher fich nach dem Ein
treffen der Nachricht von der Niederlage
der unter dem Befehle deaGenerals Ba
ratieri stehenden Armee durch ganz Ita
lien verbreitete, ist fest nur noch ein Ge
fühl großer Erbitterung ge en den ges
schlagenen General übrig ge lieben. Alle
Krawalle haben aufgehört. Die Reser
oisten, welche lieber aus dem Lande flo
hen, als dein Rufe der Regierung fol
gend, nach Afrika zu gehen, kehren zu
rück, und man glaubt, daß in kurzer
Zeit Frieden geschlossen werden wird,
und das Kriegsministerium hat den nach
verschiedenen Orten gesandten Befehl,
eilig Truppenverstärkungen nach Afrika
zu senden, widerrufen.
Das neue Cabinet geht an die Arbeit
und die Finanzlage ist besser als man
erwartete. Unter diesen Umständen
athmet Jtalien wieder leichter als seit
einiger Zeit nnd es herrscht ein Gefühl
der Dankbarkeit für Diejenigen, welche
in Berlin dazu beigetragen haben, eine
Veränderung oonaussichtsloser Verzweif
lung in große Hoffnung für die Zukunft
zu bewirken.
llm das Volk zu beruhigen, hat das
Unbinet beschlossen, Denjenigen, welche
an dein tin Jahre HI« auf Sieilien
stattgehabten Ausstande betheiligt waren,
mit Ausnahme von Solchen, welche sich
Morde zu Schulden kommen ließen, Ani
nestie zu gewähren. Jn Folge dieses
Beschlusses werden 128 Personen begna
digt werden, darunter mehrere Deputir
te, welche nach ihrer Einsperrung erwählt
wurden.
Afrika.
Der Negus hat im Beisein des itali
enischen Majors Salsa, welcher mit den
Abessyniern über den Frieden unter
handelt, 100,000 Mann seiner Truppen
Parade abgenomm. Die Truppen mar
schirten in guter Ordnung und waren
gut bewaffnet. Später zeigte der Negus
dem Major» die Menge seiner Lebens
mittel, weil die Ataliener vor einiger;
Zeit glaubten, daß die Abessynier an«
Lebensmitteln Mangel leiden. Dies
soll thatsächlich einer der Gründe gewe
sen sein, welcher den General Baratieri
veranlaßte-, seinen verderblichen Angriss
zu machen.
----—0---—-——-—--———
" Unsere Flotte.
Das Bureau für Construetion und
Reparatur des Marine-Departments hat
dem MarinnAusschusse ein Gesuch um
eine außerordentliche Bewilligung über
sandt, welche dazu verwandt werden soll,
eine Anzahl von Schiffen für den Fall,
daß sie gebraucht werden, dienstbereit zu
machen. Es werden bitöo,000 gefor
dert und das Mariae-Departement er
klärt, daß für diesen Betrag zehn geaen
wärtig außer Dienst befindliche Schiffe
dienstbereit für den Fall gemacht werden
können, daß sie gebraucht werden sollten.
Der Ausschuß beschloß zu empfehlen,
daß die Bewilligung gemacht und das
Geld dem Manne-Departement sofort
zur Verfügung gestellt werde.
StrobpapiersFabrlks
Tie »Fort-a Wholesale Egg ess- Butter
Association« hat beschlossen, eine Fabrik
für die Herstellung von Strohpapier zu
bauen und zu diesem Zwecke eine Gesell
schaft mit einein Kapital von Otto-now
zu orgauosiren.
Die Fabrik, welche in tsonkunenz mit
dein »Strawboard (Strol)papier-) Brust-«
treten soll, wird in Ottumwa errichtet
werden und die Butterhändler in Iowa,
Nebraska und Missouri mit Strohpopicr
versehen.
—--—0-s-s
Spezial Unrrespondenz des »".Iln;etqer und
Herold.«
ueher Dieses und Jenes-.
Im Rangrefz ift vor Kurzem eine Vor
lage eingereicht worden, nach welcher von
allen Waaren, welche in ausländischen
Schiffen nach den Bei-. Staaten einge
führt werden, zusöhlich zu den sonstige-i
Zollgebühren, welche für die betreffenden
Waaren gesetzlich festgestellt sind, noch
eine weitere Abgabe von 10 Prozent deg
Werthes der eingesührten Waaren erho
ben werden soll· Das Ergebniß dieser
Zollerhöhung sollte, der erwähnten Vor
lage zusolge, zur Subventionirung sol
cher inliindischen Schiffe verwendet wer
den. welche den überseeischen Handels-»r
lehr vermitteln.
Der Zweck dieser Maßregel soll der
fein, der Schaffung einer heimischen Han
deldflotte Vorschub zu leisten und in der
Theorie nimmt sich diese Art Schutzpoli
til ganz hübsch aus; in der Praxis aber
ist sie total unbrauchbar. Jn der immer
hin sehr langen Zeitperiode, welche-— die
Ausführbarkeit der Jdee angenommen-—
uerftreichen würde, bis eine Handelsma
rine geschaffen wäre, die nur einigerma
ßen siir den Bedarf unseres Jmporto
ausreichend sein würde, hätte die Bevöl
kerung der Ber. Staaten durch Zuschläge
aus die Zölle der konsuntirten Waaren
weit mehr bezahlt, als wenn die Ver.
Staaten durch Zusicherung von Prämien
die Vergrößerung unserer lHandelsflotte
stimuliren würden. Aber nicht nur dies
allein; es ist gleichzeitig sehr wahrschein
lich, daß eine Maßregel, wie die in der
erwähnten Gesetz-vorlage geplante, dem
Handel der Ver. Staaten ini Auslande
selbst empfindlichen Schaden zufügen
würde; das Ausland, d. h. Länder, in
denen wir ein Absatzgebiet für unsere
Waaren finden, würde sich wahrscheinlich
nicht blos damit begnügen, Gleiches
mit Gleichein zu vergelten, sondern jene
Länder winden sich höchst wahkscheiniich
um andere Bezugsquellen für die land
wirthfchaftlichen Produkte, welche sie bis
her aus den Ver· Staaten bezogen, um
sehen und-diese finden. Die Nothwem
digkeit der Schaffung einer ausreichenden
Handelsmarine für die Ver· Staaten ist
an dieser Stelle wiederholt hervorgeho
ben worden und kann non Niemand be
stritten werden;· die Schaffung der Flotte
selbst aber niuß in einer Weise bewirkt
werden, unt-r welcher weder die Bevöl
kerung als Consument der uothwendigen
Jmportartikel zu leiden hat, noch'auch
die Handels- und politischen Intereser
des Landes durch Herausforderung einer
Wiedervergeltungdpolitik seiten-z desAus
landes in Gefahr gebracht werden. Das
Eine wie das Andere würde sich bitter
rächen.
I- Si
»
Mestiiileh:»lkomn« an allen Ecken
und Enden. Ohio, der Heimathsstaat
des Schutzzollapostels hat sich selbstver
ständlich »solid« für den Mann erklärt,
dessen Name unstreitig innerhalb der re
pablikanischen Partei sich großer Papa
.larität erfreut; Wisconsin ist, wie es
heißt, ihm so viel als sicher; Aehnliches
wird von Georgia, den Dakotas, Judi
ana und Missouri berichtet; überall sind
Mettinleh’s Anhänger rastlos an der Ar
beit und seine Freunde hegen die feste
Zuversicht, daß er der Bannerträger der
Republikaner in der heutigen Kampagne
sein wird· Die sensationelle »New York
World-· meldete dieser Tage, daß das
Resultat des oon ihr in allen Staaten
der Union eingeleiteten ,,Canoasses««
eng-, Daß Meeressaum-zweifelhaft di-»
Präsidentschafts - Nomination erhalten’
werde. ’
Auch in Nebraska kommen McKinleh’s
Anhänger zahlreich zur Front, wozu un
streitig der Umstand beiträgt, daß der
genannte Präsidentschaftskandidat in die»
Kampagne von Nebraska oor zwei Jah
ren persönlich eingrifs und dadurch mit
einein großen Theil der Stimmgeber des
Staates in persönlicheJBerührung trat.
I- I
«
Jn Nebraska’s Metropole steht selbst
verständlich auch die Politik auf der Ta
gesordnung, aber auch hier sind es blos
diejenigen Bürger-, die als zur G. U. P.
gehörig sich bezeichnen, welche besondersi
aktio sind; von den demokratischen Brü
dern hört man zur Zeit noch nicht viel
und unsere Freunde, die Populisten, ha
ben bisher so gut wie gar nichts von ih
ren politischen Zukunftsplänen ver-lauten
lassen. Sie denken höchst wahrschein
lich, es ist noch Zeit genug um in die po
litische Arena einzutreten und schließlich
hätten sie mit einer solchen Annahme ge
rade so unrecht nicht.
Am 24. d. M. soll in Qmaha dem
Schutzzolloater Mcstinley eine großartige
politische Ooation dargebracht werden.
Eine Massenversanimluug ist sür den
Abend des erwähnten Tages in Boyd’s
Opernhaus arrangirt, in welcher Sena
tor Thurston, John L. Webster und an
dere Coryphäets der republikanischen Par
tei als Redner austreten werden«
Es ist bekanntlich eine sehr alte An
nahme, daß Präsidentschasts-Wahljahre
schlechte Geschäftsjahre sind, in dem Ge
ichästsinteressen durch politische Interes
sen verdrängt werden. Was nun Omaha
betrifft, so scheint es als ob die obige
Annahme hier nicht zutreffen sollte. Jm
Allgemeinen macht sich hier ein bemer
tensiverther-Aufschwung der Geschäfte,
eine regere Baulust und ein erfreulicher
Umsatz in Grundeigenthum bemerkbar
und wenn nicht Alles täuscht, werden die
Bewohner der »Ganz City »i· tine Insect-«
heuer einen Umschwung zum Besser-en er
leben. Und darüber würde wohl Nie
mand Beschwerde erheben
’ Jl. A.
Viehwetdeu
Ich habe II Meilen nordwestlich von
der Stadt 480 Acker des besten Gras
iandes enthaltenden Pasture; dieses
Land wurde noch nie als Weideplatz
gebraucht und ist folglich eine aus«-gezeich
nete Weide. Für gutes Wasser wird
mittelst Windmühle gesorgt. --—-—Preis
pro Kopf Rindvieh, Held-s- oom ljten
Mai bis zum izlten Oktober.
Christ Pollott
C cuiflcnssDthn über die llnion
Paci ic sind der 10. Märt, 7. und LI. April
und 5. Mai sür die siidlichen lfccursiouen sür
Hei-nachsuchen Hiusaårtspteis plus 82.(.)0
siir die Ructdreise. s egen des Näherem
sprecht vor in der llnion Paeisic Tickct-Ossice.
H. L. Mcsllkeatis, Agi.
Ossener Schreibebrief des
Philipp Sau-mindsten
Mein lieu-er Herr Reduktionäri
Es pähst purtinicr kein Dag, wo ich
nit wenigstens ein Brief bei Mehl kriege;
die m e h r s ch t e Briefe sin von Lehdies,
wo gleiche dehte mei Ekwehutens zu
mache. Nit lang zurück hen ich en Brief
kriegt, wo gestakt hat mit »Mein liewer
Mister Saueriimper« un wo am End us
gehört hot mit: »Daujend Kisses von
Dein Darltng Anastasiu. « Sehn Se,
for daujend Kisses hen ich gar keen Juhs
nit. Eener, wo sich gewasche hat, is all,
wo ich for kehre. Aber dieselwe Zeit
tickelt’s eem doch ganz orfel, wann mer
sieht, wie die junge Mehdcher krehsig for
eirn sein. Jes, ihr junge Fellersch, die
Ihr schon dissie werd vor lauter .Happi
nejk, wann Jhr in die Strittkar Euern
Siet an e junge Lehdie gebt —- an ekannt
of e alte Lehdie stellt Jhr Euch doch
enihau nit uf —- un se zieht ihr Mäulche
e bigche schief un wischpert ,,Denks«, deß
nier’s hartlie höre kann. Js Euch so
ebbes geheppend, dann ver-zählt Jhr noch
for vier Woche alle Leit, deß Jhr e
Mähsch gemacht habt an e feine Lehdie.
Wann Jhr sehe wollt, wie Euch en alter
Mann im Mähjchesmache zu Piehses
biete kann, dann kahlt an Euern Freind
thlc . .
zum vie Briefe muß ich arig reyrfuuf
sein, bikohs die Lizzie, was mei Altie is,
ders unner keine Zirkumstenzes ebbes
davon wisse. Jch hen den Mehlkerrier
instrvkted, deß er mich mei Mehl all zu
den Wedesweiler bringen sollt. Do
kommt die Lizzie nit hin un ich ronne
kein Riss, deß die Altie ebbes nohtisse
sduht. Oflors hen ich mit den Wedes
weiler auch schon Truwel gehibL Jch
hen emal en Brief mit e Picktscher von
eme gutguckige Mehdche bei ihm liege
geloßt. Geht doch der Wedesweiler her
un geht hin un schickt den Brief in mei
Haus, wie ich grad dauntaun ge vefe sin,
un laßt sage, den Brief hätt ich wahr-»
scheins bei Mißtehk bei ihm liege geloßti
oder hätt’n aus mei Packet gedrappn
Die Lizzie war ganz weild vor EckseiteB
ment un hvt geschrien, ich hätt ihr die
Trei gebroche. Jch hen aiver gar nich
gebroche. Sell war awer noch nit ge-’
nug; der Wedesweiler hot auch den
Brief geänsert un hot an das Mehdche
geschriewe, ich deht arig gleiche, sie kenne
zu lerne un ich deht se Nachmittags von
Zwei bis Drei in mei Haus eckspecktr.
Mehbie, se is auch gekommc un die Lizzie
die hot beinah die Fitz kriegt, wie se ge
sagt hat, ich hätt se inweitet, an se zu
kahle. Ich war’n nor froh, daß es so
e jung ufgeschosse Ding von 45 Jahr
war; die Lizzie hot awer icwen sell nit
gegliche. »
Seitdem hen ich den Wedesweiler nit
mehr getraßt un ich hen den MehlkerrieV
all Dag an die Frontdohr gewatscht.
De annern Tag hen ich auch widder en
Brief kriegt von e Lehdie. Se hat mich
insormt, des; fe achtzehn Johr alt wiir
un in in e Offis teipreite deht. Se
wär arig in Loff mit mich un se gäb
einiges drum, wenn se mich emol mietc
könnt. Am Sonntag, schreibt se, wär
in die Turnerhall e Liebjiehr-Pa1«tie un
dort deht se hingehe, un zwar mitanei
Gepäch un wenn ich dazu fiehle deht un
e gute Zeit hawwe wollt, dann sollt ich
schuhr komme- Jch sollt e pink
Karnehschen in mei Bottenhohl stecke,
for deß se mich rikonneise kennt. »Di)
werd hingegange!« hen ich zu mich ge
sproche, un mitaus Jemand etwas Fu
sage, sin ich losgeschobe Jch hen mich
von den Barber en diehsende Schehf
gewive gelasse, hen mei weiße West ange
zogen un mei Pättenleddersch, ei tell juh,
ich hen geguckt, wie en regeler Duhd.
Kaum war ich in die Hahl, do kommt
e junge Lchdi zu mich un sagt:
»Heuo, Philis« Ich hen gedroschk, sei-l
ser, ich hea! Bifor deß ich en Wort hen
sage gekannt, do sagt se: »Da-» is awek
schön von Ihne, deß Sc gekonnne sind;
ich war’n schon efsrehd, Sc dehie nit
komme-« Well, links korz ie mache, eS
war des Mehdche, wo mich den Brief ge
schriwwe hatt. Hen ich e gute Zeit ge
habt? Well, ich solltschnickern! Wei, ich
hen gesiehlt, als wenn ich 20 Johr iünger
wär. Och, un was war deg Mehdche so
lieb zu mich; for Niemand hot se gekehrt,
wie sor mich, un e ganze Latt jnnge Fel
lersch hen do gestanne un sin puttinier
gebost for Tschellussie; awcr ich hen nicks
drum gewwez mir hen geaanzt un hen
eins bis mehrere gepackt; ich hen gesichlt
wie Eiskrieni, was inei- ns de Ose stellt.
Das Mehdche, Mary hat mek’s gerufe,
hot us emol gesagt: ,,Mister Saueräiml
per, mer kenne uns doch jetzt so gut un
könnte ganz gut Schmollis trinke.«
Allrechi, hen ich gesagt, selle Owend hätt
ich einiges gedahn un von do an hen mer
uns hebuzt Die Mary hot awer noch e
annere Surpreis for mich gehatt. ,,Phil, «
hat se gesagt, »dies is Liebjiehr un die
Lehdies hen do ganz speschel Reits. «i
»Schuhr Ding,« hen ich gesagt, »was
kann ich for Dich duhn?-« Was wer’n
Se denke, se hot die Kwestschen gepappt
un hot an mich propohsti Jch hen ,,Jes«
gesagt un domit war ich engehtscht. Die
Maiy hol auch gleich wisse gewollt, wann
die Wedding hot sei solle. Amer, was
denke Se, do is mich us eniol die Lizzie
eingefalle! Bei TschimmenieT hen ich ge
denkt, do sin ich awer schön in die Suhpi
Jch hen getkembelt wie alles. Denke
Se nor emai, in was for e Ficks ich do
war! Jch hen schon im Geist die Kap
persch gesehn, wie se mir for Bickemie
arrestet hen. Gasch! sell war awer wie
der einol eensi ,,Freilein,« hen ich ge
sagt, »ich will Dich emol ebbes sage, ich
kann Jhne nit heirathe, bikohs ich hen
schon e Frau, un wenn die ebbeg von die
Geschicht merke deht, dann deht se Jhne
alle Bohns zu Minzniiet smäsche, sie?«
Do hat se awer geguckt. »Wei, Phil,
warum hast Du mich denn das nich gleich
gesogt?« »Du host jo noch nit danach
"gefrogt!« sagt ich un hen se ste.’ gelosse
’un sin heim bei die Lizzie. Ich hoffe,
deß isiich die Mary keen Truwelenyehr
macht. Jch denke, ich hen nicks au ’cn
Weg gedahn, denn dafor is es Liebjiehi«.
Womit ich verbleiwe
Jhne Jhr liewer
Philipp Sauerampfer.
Durchgehende Lehnstuhl-Wagen der
« Bnrlington zwischen Stand
Island n. Kansas Mit-.
No. 42, der Grand Island nm CL:48 Vorm.
verläßt, hat einen durchgehenden Kansas
City Lehnstuhlwagen nnd erreicht Kansas
lsity um 7t55 Abens, daselbst Verbindung
tnachend fiir alle Punkte im Süden
46ba Thos.Conner,Agt.
81000 tu Preier frei vertheilt.
tätebraucht die Buchstaben, die enthalten
sind iit dein Satz: ,,M0n011 sei-ils Gi«0w«,
und formt daran-Z so viele Worte als Jhc
könnt, die Buchstaben entweder vorwärts
oder rückwärts gebrauchend, aber ebrancht
keinen Buchstaben öfter in eineni Hort, als
derselbe in »M()n0n see-ils Gi-()w« enthalten
ist. Zum Beispieldie Worte: see, on, vom-.
weeds n. s. w. Diejenige Perso·i, welche
die größte Anzahl Worte eonstrnirt mit den
in gen. Satz enthaltenen Buchstaben, erhält
8100 in Baar; fiir die nächstgröszte Anzahl
eben wir 875 in Baar; für die nächstgroßte
· 25 in Baar und fiir die nächsten zehn größ
ten, je 810 in Gold. Wenn Ihr aut seid iiii
Ziisainniensetzen von Worten, könnt Ihr
einen weithvollen Preis erhalten, da die Pio
non Seed Co. beabsichtigt, viele Hunderte
von Spezial:Preiseit an Personen zu geben,
die Listen von über 25 Worten einseudcn.
Schreibt Euren Namen ans Liste von Wot
ten (numerirt) nnd schickt dieselbe frankirt,
ggjxe IZ ZkzxxjzgzzzzBriefmarken für ein Com
binatioii«3:Packet von Monim seeds The-it
Gr()w, welches 12 Packete der neuesten nnd
populärsten Blumen verschiedener Arten ent
hält, sowie Einzelheiten betr. Vertheilung
der Preise. Dieser Wort-tranin wird sorg
fältig und getvissenhaft geführt nnd ist tiiir
tu dein Zweck, nni unsere Säinereien mehr
bekannt zu machen in neuen tilegendein Jhr
werdet den größten Werth iit Blnniensanten
erhalten, der je osserirttviirde nttd außerdem,
wenn Jhr im Stande seid, eine gute Liste
von Worten aufzustellen und prompt in ant
worten, so werdet Jhr eine gleiche Gelegen
heit haben, Euch einen werthvollen Preis tu
sichern. Wir beabsichtigen, viel Geld ansin—
neben iiir diese »ikreigvertheilnng. Wir ver
sichern Nich. dass isure ’ldrobel)estellung bei
nng sehr erfreulich sein wird. Schieiln Wi
ren Namen deutlich nnd schickt Liste so bald
alsI möglich. Adressirt:
Monon Seed tso.,
Monon Vldg., tshicago,j3ll.
An Alle, die es angeht.
Wir erhalten sehr oft Anfragen von
unseren Lesern darüber, wieviel sie schul
den für die Zeitung. Es ist dies für
die Abonnenten, sowohl als für uns völ
lig unnütze Arbeit, die gern gespart wer
den kann. Aus jeder Zeitung ist das
Datum ausgedruckt, bis wann die Zei
tung bezahlt ist und da Jeder weiß, was
das Blatt pro Jahr kostet, kann Jeder
im Nu selbst ausrechnen, was er schuldct.
Er schickt dann den Betrag per Post
oder Erprcß-Money-Order an nnci ein
und auf der nächsten Zeitung findet er
das Datum ans der Zeitung dahin abge
ändert, bis wo er bezahlt hat und alle
andere Schreiberei ist nnnüh. Seid Ihr
ein Jahr schuldig, so sind es OTTO-, L Jahre
S4, J Jahre Im usw.; ein halbes Jahr
kostet Ol, das Vierteljahr 50 Gent-T
Rechne also Jeder schleunigst aus was er
schuldig ist, lege noch III darauf für ein
Jahr im Voraus, damit er auch eine
Prämie erhalte und sende das Geld per
Money-Order an den »A n ze i g e r
un d Her old«, Grund Island, Dieb«
Yte Ziturkington
uin 7 Meilen, die kürzeste Linie Zwischen
Strand Island nnd Omahaz
Die kürzeste Linie zwischen Wand Island
nnd Lacoma und anderen Punkten an der
Pacisischen Küste;
Um 384 Meilen die türieste Linie Zwischsi
Grand Island und Spokane, Wash. ;
Die einiige Linie, die durchlaufende Rie
ulinjng Uhalr Uns-g zwischen Grand Island
nnd Kansas isity nnd St. Lonis führt«
Für nahere Information geht nach dem
V. ö- M. Depot oder adressirt:
Thos. Bonn-m Agi.