Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 06, 1896, Image 1

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    Nob Stute Historie-at Sooft-ex
Grand Island
FAMng TM MÆ
IJahrgaug 16.
. J Grund Jysianly Nebraska, Freitag, den 6. März 1896.
Nummer 26.
Deutscher-To s
i
Der Kaiser hat dem berühmten Hi-’
tortker Prosessor Theodor Monnnseni
den Kronenorden erster Klasse verliehen«
-- Tor große Gelehrte wird demnächst
seinen RO. Geburtstag feiern, sowie feins
sgoldeneö Professoren-Jubilänm. s
In Charlottenburg ist die Wittwe-s
Fausety eine Näherin, wegen Majestäts-s
heleidigung zu drei Monaten Gesängeiißj
Joernrtheilt worden. ;
Bei Köln ist der Rheindainpser Mai-i
set Wilhelm-« ausgelaufen, leck geworden
und gesunken·
. , Jn Standal ist der Gattenmörder
Henning hingerichtet worden.
- Samstag war der tö. Jahrestag der
- kaiserlichen ochzeit. Anlåszlich dieser
»Gläsernen Fochzeist hat ein größeres
Fest irrt Schloß stattgesntiden.
Die Regierung hat vie nachgesuchte
Erlaubniß ertheilt, das; während der
«’«"Gewerbeanssstellnng T«itidner’sSchanspiel
»Friedrich der Große-« iin alten Reichs
tagsgebände zur Ausführung gebracht
werden dars.
Die deutschen Bimetallisten beabsich
tigen, am 17. März im Reichstage eine
Resolution einzudringen, durch welche
die Regierung aufgefordert wird, einen
internationalen Währungg-Congreß ein
zuberusen. Es wird das verlorene
Liedes-näh sein« denn der Bandes-roth ist
in überwiegender Majorität gegen die
Einberufung eines solchen Coiigresfeo.
Namentlich sind alle größeren Bundes
siirsten dagegen.
Jn katholischen Kreisen wurde es in
letzter Zeit günstig besprochen, dafz der
Kaiser eine Anzahl von bedeutenden Ge
schenken zum Bau und zur Reftautirung
katholischer Kirchen in T eutfchland ge
macht hat. Jin Laufe dieser Wache
schenkte er zwei armen Pfarrgemeinden
in der Provinz Posen Lu,000 Mark.
Die Zahl der Verurthrilungen wegen
i Maieftötsbeleidigung war im Laufe der
lecken Wache namentlich groß. Ein
i ieischer in Kiel wurde zu einein Jahre
Herd ein Mädchen in Paul-any welches
ch nichtnchtssd Ober die Kaiserin ausar
fprachen hatte, zu fechs Monaten Ge
fängniß verurtheilt.
Decken-eith-I Unserem
Es sind hier Beforgniß erregende Bei
richte aufs Budapesth über furchtbare
Sandftürme eingetroffen, welche das
nord veftliche Ungarn heimgefucht haben.
Tie betreffenden Depefchen melden, daß
mehrere laufende Züge der österreichisch
ungarischen Eisenbahn und viele Dörfer
vollständig unter dein Sande begraben
wurden. Viele Menschen sind umge
kommen. Die Zahl der Todten beläuft
sich in einigen der Törfer auf Hunderte
Der Sturm wird als eine deftändige
Reihenfolge von Wirbelwinden geschil
dert. Aug den eingetraffenen Nachrichten
wird der Verlust an Vieh und anderem
Eigenthum ungeheuer groß fein
Spanien.
Die aus den Ver-. Staaten eintref.
senden Depesihen steigern die lfntrüstnng,
weiche unter den Voltgnmssen entstand,
als bekannt wurde, dass sich der Senat
der Ver. Staaten sür die Anerkennung
der enbanischen Jnsurgenten als krieg
siihrende Partei erklärt habe, und die
" " itungen bestätigen die Nachricht, daß
unverzüglich ein spanischen Geschcvader,
estehend aus vikr Kreuzern und einein
Avisoboot, nach Cnba gesandt werden
soll. Außerdem sollen spanische Flotterp
ossiziere und Seesoidaten den spanischen
Postdanipsern attachirt und dieselben als
Hülsskreuzer armirt und ausgerüstet
werden.
In den Schiffsbnuhösen der Regie
rung herrscht die größte Thätigkeit und
die Flottem und Militiirdehörden tressen
alle möglichen Vorbereitungen für die
ernstesten Eventualitäten
Die Zeitung »Jtnparctal« erklärt, die
Aeuszerungen des Senotes der Ver.
Staaten bestehen in einer »ungetnilder
ten und nnverntinsti en Proootation«
Uvdiügk hinzu: »Kann der Wunsch
nach einem Kriege die Antwort ans einen
von Spanien begangene-r Fehler wäre,
würden die Senatoren ihre Psiieht er
tsllein Aber es ist den Ver. Staaten
feine Proootation gegeben worden und
dieErneritaner beurtheilen die Folaen
eines spanischmmeritanischen Krieges mit
net-entlang Die widerwärtige Sprache
des Senateo sollte Niemand überraschen.
Senaotren der Ver. Staaten seien es
gewohnt, grobe Beleidigungen auszu
tatisehen, ohne Degen zu treuzen oder
Kugeln zu wechseln, Dies sind die
«s·..«.»Ieisli-tge, weiche Krieg suchen und Je
ikstnand, der ein gutes Gewissen hat, sieht
ern Tode taltblittiger in’o Angesicht, atg
Jemand, dessen Taschen mit Dollarö
gefüllt sind.«
( Am Schlusse rath die genannte Zei
. tung den Spanier-m ihre Stärke und
Ener «esitr den gelegenen Augenblick
tiesztt paren.
Die Zeitung »E! Liberal« sagt, es sei
unmöglich, die Anerkennung der ameri
kanischen Seeessionisten mit derjenigen
der Cubaner zu vergleichen und fiigt er
liärend hinzu: ,,Darnals wünschte Ame
rika Spanien herzlich als einein edlen
und ehrlichen Freunde Glück. Können
wir dasselbe dem Senate und dem Prä
sidenten Cleoeband thun?
Es wird mitgetheilt, daß mehrere
italienische Schiffseigenthümer sich er
boten haben, Spanien im Falle eines
Krieges Schiffe zur Verwendung als
Kriegsschifse zur Verfügung zu stellen.
Montag Nachmittag rottete sich eine
Anzahl Studenten niit der Absicht zu
sammen, eine Demonstration gegen s die
Ver-. Staaten auszuführen und dasz
Gesandtschaftsgebäude der Ber. Staaten
einzugreifen. Die Behörden erhielten
indeß Wind von der Sache und es rückte
eine starke Abtheilung Polizei aus. Alle
nach dem Gefandtfchaftggebiiude führen
»den Straßen wurden abgesperrt, i. nd den
Studenten wurde bedeutet, daß Nahe
lstörungen streng bestraft werden würden.
. Dienstag hatte der MarquiH von
Tomillao eine lange Conferenz mit dem
Marineminister Admiral Ver-anger. in
welcher er der Regierung sämmtliche
Dampfer nnd Kohlenniederlagen der
transattantifchen Gesellschaft anbot.
Der Marineminister nahm das Aner
bieten an, welches in einer Cabinetsc
sihung besprochen werden wird. Acht
idieser Txampser werden sofort armirt
und unter den Befehl von Flottenoffi
zieren gestellt werden.
Die Studenten beschlossen, abermals
gegen Amerika gerichtete Demonstra
tionen auszuführen. Als der Nektar
der Universität dies erfuhr, ließ er fünf
zig Studenten verhaften. Die Folge
davon war, daß die Ruhe in der Stadt
nicht gestört wurde.
Sämmtliche Spanier, welche als Cou
suln der Ver. Staaten fungirten, haben
resignirt.
Der London »Pall Mall Gazette«
wird aus Madrid telegraphirt: "
»Obwohl Spanien die absolute Unab
hängigkeit der amerikanische-i Senatoren
anerkennt, welche keine Möglichkeit der
Jnteroention zuläßt, beabsichtigt der spa
nische Premierminister doch, der amerika
nischen Regierung die Ungerechtigkeit der
Sprache einiger der Senatoren tu zeigen.
Außerdem beabsichtigt er, auf die Lacher
lichkeit der Ansprüche der kliebellen hin
zuweisen, deren wilde Handlungen, wie
behauptet wird, die Verdamniung der
eivilisirten Nationen verdienen. »Diese
den spanischen Truppen gleichzustellen
und solchen Leuten die Rechte einer krieg:
sührenden Partei zu gewähren, wird in
manchen Kreisen als bloßer Vorwand zu
einem Streite mit Spanien angesehen
Jn jedem Falle bereitet sich die Regierung
auf alles Mögliche vor. Der Patriotig:
mus des Bettes ist vollständig erwacht
und die Behörden sowie die Presse rathen
zur Klugheit Gleichzeitig herrscht der
Entschluß, die nationale Ehre zu wah
ren·
Der Ausstand auf Entm
Tie Dampser ,,Satt Fernnndino« und
,,Colon« trafen mit 4000 Soldaten aus
Spanien in Havana ein. Dieselben
wurden mit Begeisterung empfangen.
Nach dem Eintressen sämmtlicher
Verstärkungen wird General Weyler
abermals eine Proklantation erlassen.
Dem »Standard« wird ans Madrid
gemeldet, die dortigen Zeitungen veröf
sentlichen eine merkwürdige Statistik
über die Kosten des Krieges aus Cada.
Beinahe 118,000 Soldaten wurden nach
der Jnsel gesandt nnd die Kosten der
Bemühungen zur Unterdrückung des Aus
stand-s be ausen sich bereits aus OW
000,000. Jm zweiten Jahre werden sie
sich aus mehr als J75,00(),000 belaufen.
Tser Correspondent des ,,Standard«
siigt hinzu, Genernitapitiin Wenler be
t«ichtete, es werde mindestens zwei Jahre
dauern, ehe der Ausstand niedrrgeworsen
werden kann.
Stürme in Australien.
Eine Spezialdepesche aus» Brigbane
meldet, dasz Stürme nnd Hochwasser
großen Schaden an dei« im nordöstlichen
Theile von Quernaland gelegenen Hasen
findt Townsville nnd Umgegend angr
richtet haben. Siebzehn Schisse sind in
jenem Hasen untergegqngen, davon eines
sammt seinen Passagieren und der Be
tnannung. Auf dent Lande wurden
Häuser dem Baden gleich gemacht. Dei
Verlust, der durch den Untergang von
vier Passagierdatnpsern enstand, wird
auf 82,500,000 geschützt
Mexico.
Jn Jbarra, einer nördlich von Guana
iuata, gelegenen Bergstadt, ist Jnan P
Vertuga, ein spanischer Kaufmann, unter
der Anklage verhaftet worden, voi- zehn
Jahren in Spanien eine Bank beraubt
zn haben. Es heißt, daß er i40,000
erbeutete, nnd sich damit außer Landes
flüchtete; feine Spur wurde bis nach
New York verfolgt, von dort nach den
westlichen Staaten, dann nach Cuba und
JSübmneriln und schließlich bis Mekiko.
Vertitga wohnte seit zwei Jahren in
äJbarra, und machte beträchtliche-I Auf
jwand in dem kleinen Orte. Jetzt wird
»e( demnächst die Rückscise nach Spanien
janirelen
-. -——--·.-—-—
Jus der Bundeshauptstadts
Mit der überwältigenden Mehrheit
n 64 gegen 6 Stimmen hat der Senat
unt Freitag eine übereinstimmende Reso
lution, welche die Anerkennung der (5u
bauer ais Kriegführenoe und die Aner
kennung der Unabhängigkeit Cuba’c- be
günstigt, angenommen.
Die spanische Regierung hat sehr rasch
Schritte gethan, um sich bei den Ver.
Staaten iiir den Aufruhr in Bareelona
tu entschuldigen. T teses Verfahren und
namentlich der Umstand, daß die spani
sche Regierung dasselbe sofort nach dem
isintreisen der NPrichten der Vorgänge
einsching und oht e zu warten bie- die
Vet. Staaten Vorstellungen erhoben
wird ohne Zweifel bedeutend dazu beitra
gen, die Sachlage zu erleichtern und eine
ernste Folge des Angriffs des Janhagels
auf das iconsuiat verhindern Die Nach
richt oou der Mißbillignng der Vorgänge
in Vorteian oon Seiten der spanischen
Regierung erhielt das Staatsdeparte
tnent in einer Kapeldepesche von Herrn
Haunig Taylor, dem Gesandten der
Ver. Staaten in Madrid. Die Desse
sche meldet, der spanische Minister der
auswärtigen Angelegenheiten habe tiefes
Bedauerst über die Vorgänge in Barte
lona ausgesprochen und vollständige Ge
nugthunng angeboten. Die Depesche
fügt hinzu, es seien Maßregeln zur Be
schützung der Gefandtschaft der Ver.
Staaten ergriffen worden
Präsident Cleoeland wurde natürlich
sofort oon der Lage der Dinge in Spa
nien in Kenntniß gesetzt und das beste
Anzeichen dafür, daß die Vorgänge iu
Bareetoaa keine ernstlichen Folgen hoben
werden, besteht darin, daß int Kriegs
und Mariae-Departement Alles ruhig
ist nnd nicht das geringste Anzeichen da
für vorhanden ist, daß Schiffe, Truppen
oder isrseggoorräthe inBereitfchast gesetzt
werden, wag ru erwarten gewesen wäre,
wenn ein außer-gewöhnlicher Zustand ein
getreten wäre.
Consolidieung der Wasserma
und der NiearaguasCanal
Co.
Dem New York
Paris gemeldet:
Es wird hier zur allgemeinen Ueber
raschung eine baldige Lösung der Pano
nmcanalsFrage in Aussicht gestellt, und
zwar soll dieselbe erfolgen durch eine
Coniolidirung der Panaina- nnd Niko
raguaglsannblsm
lsg heißt, der Präsident der letzteren
Gesellschaft, Herr J. L. Bartlett, wel
cher unlängst von Paris nach Amerika
abgereift ist, habe eine in Paris bereits
unterreichnete, aber noch nicht endgültige
Vereinbarung betreffs der lsonsolidirung
der beiden Compagnien unternommen.
Dieselbe werde jedoch Gültigkeit für die
Panammlsanal Co. erlangen, sobald sie
von dem Tirektorinm der Nicaragna
Canal iso. in New York ratisizirt wor
den. Nach derselben würden die Pri
vilegien und Bestände, sowie die über
den Jsthntus führende Eisenbahn in den
Besitz der Nicaragua Canal Co. überge
hen, nnd die sinnzöslsche Gesellschaft
würde dafür eine bestimmte Summe
Geldes und Aktien der amerikanische-i
Gesellschaft erhalten, welche mit dent
Bau des lsanals unter Benutzung des
Nico«ragita-Sees forsahren würde.
Explosion.
Freitag explodirte in dem Etablissement
von W. H. Oderholt Franksort, W. Va»
ein Dainpskessel und das Gebäude sowie
die Maschinen wurden zerstört und fünf
Leute, Samuel Lioesay, Koll Lioesay,
Woodson i)iansberger, Clouney Kerslsner
und ein Herr Dunbar getödtet und sechs
Leute verleht.
— —-—-0--—-———-« --
verlanget
tii n M a nn: —Urn in Canada gerogenr
Lbstbannte Verrensträucher, Rosen Strän
cher Saattattoifeln usw. silr die grössten
Ziichter von vorzüglichen Pflamen zu vertan
fett. Siebenhnndert Acker abgehiirtete pro
fitadle Sorten, die im kältesten sttiina er
fol reich sind. steine Erfahrung nöthig nnd
ehriiche Behandlung garantirt. Irgend re
mand der nicht 850 den Monat und iitroga
den verdient sollte sofort wegen Näher esn
an uns schreiben. Liberale tsonnnission wird
bezahlt an Solche, die nur teitweise arbeiten
können. Meldet Euch jent nnd habt die
Aniwa lim Terrttoriunu
uk e Brothers Company,
6—26 StockExchangeBldg-,ChicagOJIL
— Alle Sorten Kalender flir 1896
in der »Anzeiger und Derold« Ossice.·
sierald« wird aus
»F
ARCIFINTUM UNIVBRSAI«1«J.
Ein Vorschlagz ur Etabli
rung einer Welt - Ein
l)eite;-Miinze. »
Warum sollte, nachdem als erster
Schritt zur kommerziellen Welt-Verdrä
derung der Welt - Post Verein sich so
glänzend in der Praxis bewährt hat, es
nicht möglich sein, als zweiten Schritt
auf dieser Bahn einen Welt-Münz- Ver
ein durchzusiihrenr Das ist der leitende
Grundgedanke einer kleinen Schrift, die
Herr Ernil Gier-fis Senior der gioiien
New Yor ler Jmportsirrna Greef F- Co»
als Sonder- Abdruck aus der ,,.)i Z)
Handelsreitung« der Oessentlichkeit
unterbreitet. Jn knapper Formmnd in
klaren Gedanken wird darin ein so ein
leuchtend erscheinender Vorschlag zur
Lösung der im internationalen Weltver
lehr bestehenden Währungsschwicrigkeii
ten entwickelt, daß es uns bei der Wich
tigkeit der Frage gestattet sei, denselben
hier auszugsweise wiederzugeben.
Herr Greess geht von dein Grundge
danken ons, daß in einer gesunden Na
tional-Oekonomie nur das Prinzip des
Mono- Metallismus vorn-alten kann,
und daß Binietallisinus, basirt aus einer
vertragsmäßigen Wertl)rate zwischen
Gold nnd Silber, geringer als der
wirkliche kommerzielle Werth, eine quasi
betrügerischc Abmachung sei und von
jeder ehrlichen Regierung unbedingt ver
worsen werden sollte. Tie einzige Lö
sung liegt in der stsreirung einer gemein
samen Miinzernheiten oder Standard
Gelowährung durch die Legirung b e i.
d e r Metalle zu einem einzig e n, und
zwar in einer feststehenden und immer
gleichen Proportion von Gewicht und
Quantität, so daß dadurch ein vollstän
dig exakter und konimerziell ehrlicher
Wer messer geschaffen würde.
ie allgemeine Einführung der neuen
Währung wäre unt so mehr erleichtert,
wenn dieselbe den bereits vorhandenen
Münzen der hauptsächlichsten Handel-«
Nationen der Welt im Werthe möglichst
naht käme. Dieser Zweck wird erieicht
durch die Kombination von einein Theile
Gold mit vier Theilen Silber. bezw
für eine Legaltender - Einheitsmünze
durch die Legirung von einer sünttel Unze
Gold mit vier sünstel Unzen Silber.
Der Werth dieser Einheitsmünze, für
die Herr Einil Greess die Bezeichnung
,,Talent« in Vorschlag bringt, würde sich
nach dem heutigen Marctpreise aus ski
67 stellen und kommt den Goldmünzen
der Haupt-Nationen der Welt sehr nahe,
wie nachstehende Aufstellung ergibt:
Der amerikanische »Halt klagte-Eh
Werth Lusle llnterichied ca. . Its p H.
Ein isund Sterling, Werth il« W,
llnterichied ra ................. p.«f).
(sinL. - « Franc-F- Stätt, Wer.th8«t Zä,
Unter chied ca ................ t» p h
lsin »O- tark Stint Werth M. 80
Sitterichied ra ............... sit v. O.
Ein Einwand, der vielleicht gegen die
Ausprägung dieser ,,Talent«-Einheits
münze erhoben werden könnte, wäre der,
daß die Farbe derselben itn Aussehen
etwas zu silbern erscheint und dieselbe
daher leicht nachgemacht werden könnte.
Sollte sich dieser Einwand wirklich als
seriög erweisen, so würde die Anspra
gung der Talent-Münze überhaupt nicht
nothwendig sein, sondern man könnte dir
Münzeinheit dann in der Art durch
führen, daß jede dem VJeltiMiinz-Ver«:
bande angehörende Nation gegen Depa
nirung von Gold- und Silber-Bank
(nn Attrhälnnß von l zu 4 nnd nicht
weniger als 20 Unzen Gold zu RO Unter
Silber einem Großtalent) ein Certisiika
sür das deponirte Quantnin in beliebig
großen Abschnitten ansstellt, welches dii
zum Welt-Münz-Verein gehörenden
Völker als ein gesetzliche-Z Zahlungs
inittel annehmen müssen und durch
welches alle internationalen Verbindlich
seiten beglichen werden können.
Tarch diesen Plan würde für beide
Metalle, Gold und Silber zusammen,
ein eratter, ehrlicher Werthmesser ge
schaffen, ohne die verschiedenen, in aller
Lheüen der LLett derzrit bestehender
Geld Systeme im Geringsten zu stören,
indem dafür nur eine einfache Berech
nung innrnanonakr Tsechsrikursrawn
erforderlich wäre. Die Tlcegulirung der
schließlichen Schuldbilanz zwischen der
verschiedenen Nationen könnte durch etr
internationales Clearing Hoase erfolgen,
dessen Locirung einer i.iternaiionaler
Verrinbarnng vorbehahen bkibL
Der Plan ist, wie eine aufmerksam·
Prüfung zrigt, ebenso einfach alo iden
gehend, und als eine versöhnende Eser
mittelnng zwischen Gold- and Silber
lcuten non besonderer Ljedeutunxr
Auch die Jdee eines Welt-Post-Ver:
ring hatrnan für Undurchsühbar gehal
ten —- hente blicken wir mit tnitleidigen
Lächeln auf die vor Etablirnng desselber
beftandenen postalischen Verhältnisse za
rück. Unsern Epigonen wird es ebenf
mit unsern Kämpfen in der Währungs
frage gehen.
Wenn man die schweren Störungen
berücksichti gt, welche die Schwankungen
des Silbers und —- wie in den Ver.
Staaten — der Interessenkampf mn die
Währung verursacht, so muß isnan in der
That eine derartig einfache und ohne
jedwede Störung sich vollziehende Lösung
als eine Errungenschaft von großer
Tragweite erachten, als eines der wich
tigsten Glieder in jener Kette, welche die
Völker in ihrer gemeinsamen Arbeit ein
ander näher bringt nnd ein vereinigendes
Band um die ganze Erde schlingt.
Der. Paelsiebahn - Schwindel.
Tie Ausschüsse siir Paeifirbahnen im
Haufe und im Senat beschäftigen sich
zur Zeit mit der Frage, wie die Schulden
dieser Bahnen auf die vortheilhafteste
Weise für die Regierung geregelt werden
können, wobei gleichzeitig auch in Er
wägung gezogen wird, ob es möglich ist,
die Trireetoren dieser Bahnen persönlich
verantwortlich zu halten. Ter Haus
nuäschuß hat einen von Boatncr, La»
eingebrachten Beschluß angenommen,
wonach der Generalanroalt ein Gutachten
abgeben soll, ob eine Schadenerfatzklage
gegen den Präsidenten und die Directoren
der Union Paeific und der Central
Parifie crfolgreich sein würde, im Falle
der Congreß beschließen sollte, die Hy
pothek der Bundesregierung zu kündigen,
und es sich dann darum handeln sollte,
den Betrag, mit dem die Regierung
aus-gefallen ist, von den Direktoren bezw.
den Präsidenten der Bahnen zu erlan
gen.
Der Senatsausschuß hat sich letzther
mit der Vernehmung von C. P. Hun
tington, einem der ursprünglichen vier
Direktoren der Central Pacific beschäf
tigt. Er fußt dabei auf den Berichten
der Untersuchung, welche im Jahre 1887
durch einen Ausschuß unter Vorsitz
Pattison’g von Pennsylvanien, über die
Finanztransaetionen der beiden Bahnen
vorgenommen wurde. Man ersieht aus
diesem Berichte, wie da gehaust worden
ist. Unter Andere-n heißt es darin:
»Die Central Paeisic Contpagnie hat
für 845,000,000 Actien ausgegeben,
thatsächlich aber weniger als 8760,000
in Baar und Bands von den Actiensub:
scribenten empfangen. Die vier Direc
toren dieser Bahn — Leland Stanford,
Collin P. Huntington, Mark Hopkins,
Charles Crocker —- haben die 860 Mei
len subsidirter Bahn für 40 Millionens
Dollars gebaut. Aber Actien haben sies
iiir Tit Millionen Dollars und Bands-«
fiir 870,271,080, zusammen also Pa
picre für l2st Millionen Dollartz aus
gegeben, mithin das Grundcapital um
M Millionen Dollarg oerwässert. Und
die Actien trieben sie in die Höhe da
durch, daß sie eine triigerische Dividende
im Betrage von 318,4553,57(") ver
theilten-«
Der Bericht schildert dann, wie die
Bahn-Directoren selbst »Construetions
Conipagnien« -—— Actiengesellschasten von
Bauunternehmern — griindeten, um als
Direktoren der Bahngesellschaft die Er
bauung der Bahn an ihre eigenen Con
rerne, also thatsächltch an sich selber, in
icontrakt zu vergeben Hierzu wird im
Bericht bemerkt:
»Die Cvnstructtmngonipagnten oder
JnsideÆombinationen, welche fünf oder
sechs Pacifiebahnen bauten, haben ihre
Bücher vernichtet. Bei unserer Unter
suchung fehlten uns die Bücher des
»Credit Mobilir«, welcher die Union
Paeifie von Oniaha bis Ogden gebaut
hat; die Bücher der ,,(sontraet G Finance
Co.«, welche die Western Pacific von
San Jose bis Sacramento gebaut hat
und die Central Paeisie von Sacratnento
bis Ogden; die Bücher der Firma Schoc
maker G Co., welche die Kansas Pacisie
gebaut hat; und die Rechnungen von
John B. Blair, welcher die Siour isity
G Pacific Bahn gebaut hat.«
Alle diese Belege waren verschwunden
Aber aus den Protokollen und Rech
nungsabschliissen der Gesellschaft und
aus anderen Quellen erhielt der Aug
schuß den Beweis, daß die Beamten von
mindestens vier Pacificbahnen dem De
partement des Innern falsche eidlichc
Erklärungen abgegeben haben. Um
Landpatente nnd Bondssubsidien zu er
langen, mußten nämlich die Direktoren
der Bahnen beschworene Aus-sagen über
. den Betrag der einbezahlten Aktien ma
chen. Diese Aussagen hat der Unter
I suchungsausschuß mit den wirklichen
Einzahlungen verglichen und dabei ge
« sunden, daß von den beschwor-cum Ein
- zahlungen im Betrage von 82)7,000,00(J
- —- dies bezieht sich auf die sämmtlichen
Pacisiebahnen — thatsächlich nur ist«
: 797,:350 einbezahlt worden waren.
Leland Stansord, Director der Central
Pacisic, Bundessenator und Stifter der
: nach ihm benannten Universität, schon
z. B. am IR. September 287l, daß siii
- Actien 854,283,190 einbezahlt seien.
Die Untersuchung hat aber nur RGO-.
000 als einbezahlt in den Rechnung-Z
ank-weisen ergeben. Das Darlehen,
welches die Gründer der Central Pacific
von der Regierung in Gestalt von Bonds
erhielten, war um mehrere Millionen
größer als die Kosten der Erbauung der
Bahn. Und obendrein wußten die
Griinder den Congreß zu bestimmen,
daß er die gesetzlich sicher gestellte Jot
derung von 148 Millionen Dollars zur
zweiten Hypothek machte, so daß sie selbst
noch Bonds ausgeben konnten, die dann
als erste Hypothek eingetragen wurden.«
W Amme
Advokat u. Notar
808südl.16.S-tr., Grundes Yes.
P. O. Bot 18-Z.
Auskunft nnd Rath in Rechtsangelegen
heitern sowie Einziehung von Forderungen
nnd Erbschaften in Deutschland, Oesterreich:
Ungarn und der Schweiz. (Gefchäitsverbin
dnng mit tüchtigen und verläßlichen Advokcv
ten und Notaren in genannten Ländern, fo
wie init den Ver. Staaten Confulaten da
selbst.
Offizielle Liste vermißter
E r b e n
Folgende Personen, welchen Erbrechte in
stehen, nnd von denen angenommen wiin
daß sie sich in den Ver Staaten aufhalten
(eventuell die gefe elichen Erben und Rechts
nachfolger nn Fa e des Ablebens der nachg e
nannten Crbberechtigtew wollen sich begnn
obikkn nAdvokaten zur Empfangnahme weite
rer« iittbeilnngen melden, n. z.:
Geislinger, Leopold, früher in New
York.
Geldner, David und Sophie,
Würzburg
Grohe, Sebastian, ans Nifchweiler.
Hilpert Adam, aus Freiburg, i B
Kohnert, Franz, ans Gehrsden.
Menzinger, Paul, früher in St.
Louis.
Müller, Clara nnd Anna, aus Rohr
bach, b. Halbg.
Spiegelinann, Herinann, in 1893 in
(5hicago.
Veigt, Kathrine, geb. Haber, früher
in New York.
Wifsing, Jakob aus Göcklingein
Weide, Johann, aus Lörrach.
Weismann, Eduard, aus Vreinen.
Kreutzberger, Joseph, aus Thalheim,
Württeinberg.
Auer, Carl, aus Nenzingen.
Achenbach, Gustav, aus Baden.
Dreher, Heinrich, aus Bruggen.
Gaum, Georg Friedrich, Martin
Ludwig und Wilhelm aus Breiten.
Groß, Carl August, aus Pforzheim,
früher in Jersey City Heights.
Großkopf, Georg Peter, ans Unter
fchwarzach.
Jäger, Joseph und Anton, aus Stol
lach.
Kienzler, Joseph, aus Niederwafser.
Kromer, Ludwig, aus Karlsruhe.
Michel, Heinrich, Ehefrau, Franziska,
geb. Lichtenberger, aus Bauerbach.
Mayer, Heinrich, geb. 10. Juni ist-Its
Hin Karlsruhe, Erben
i Senger, « oseph, aus Espasingen.
Sepp, Gustav, aus Derdingen.
Sicher, Brigitta, Ehefrau von Georg
Hauswirtl), aus Untergrombach.
Strand, Hei-main aan Sasbacher-al
den.
Veith, Christian, auc- Rappe-»au.
Weber-, Carl nnd Paul, aus Stah
ringen.
Wertheimer, Lazarnss nnd Jakob, aus«
Bauerbach.
Zier, Anna Maria, geehelichte Her
mann, aus Willstädt.
Balean, Herniann, auc- Köln.
Böiticl)er, Friedrich, Theodor, aus
Puftleben.
Fischer, Herniann, ans Frauengartcih
Provinz Poten
Nuland, Margai«ett)a, geb. Stein
niann, angeblich in Brooklyn.
Sauer, Conrad, aus Großenbach,
HesseniNaffau.
—- Der »Hinkende Bote« nnd andere
Kalender für 1896 sind jetzt in unserer
Ofsice zu haben.
Falls Ihr eine Reise nach 6hicago, th.
Louis, oder überhaupt nach dem Osten plant,
bedenkt, daß Ihr in der llnion Pacisic Ticket
Lsfiicc Billete über irgend eine Linn- östlich
von Lsncaha kaufen könnt, nämlich: (-Chimgo,
Milwantee G St. Pant, Chicago G North
westekn, Rock Island öd Pacific, (sl)icago,
Bin-lingkon G L.uincy, Wabash Ny» Mo
Pacific Ry., Ckicagm St. Paul, Mknneapa
lis A- Osnaha :IcI).,-—thatsächlikh Eure Any-:
wahl von Ranken Zn den nicdrigsten Malen.
20ba O. L· M cM e a n H, Agi.
Mit erst zu Mittaq,
nehmt dann den 12 :50 Union Pacific Ovcrs
land Flyer nnd spart V Stunden Zeit zivi
schen Grund Island nnd Omaha nnd szH
Stunden zwischen Grund Island undChieas
go nnd anderen östlichen Punkten. Die besi
eqnipitten Züge der Erde.