see Berg-nimm sen hentllc Use-. Wut irrenc die Felsenwand, Pamenetlch ag von meiner hand, Deß dek aß zur Tiefe dringe Und das tz esse Ohr mir klingel Drinnen tief lm Bergeelcha l Winll eln Schatz ans dder acht Stelne bllyen in den Quadekn Und des Geldes rothe Adern. Auf dem Grund ist esv·qe Ruh-— Fkledeih Frieden lnunek u. Brich den We entt, i werer Hammer-, Zu der Tiefe kzenelnmmetl Ean als Knabe frens auch lch Des qestltnten Himmels michs Da war Glück nnd Kinderskleden Melnek Seele noch beschieden. Denk yet-Faß des Tages tacht Ich m n llg dunkeln schlicht Und dle elt mit ihren Klängen Jn der GruboTempelgängem E Als e l sie betrat, k, Da t’ l : kunlen wird dir Null-, Und des Lebens Rüthfel künden Dir dle Gelsiek in den Gründen. Noch t keiner mir erklärt, Was d e Seele bang beschwert; Nlmmer, Klarheit mlr zu bringen, Sal- lch Licht zum Grunde dringen. Gln lch irre? Jst tun Acht Edleyek Weg der re te niedre-— Doch mein Aus ist ja geblendet, Wenn es sich nach oben wendet. « Nem, hinunter isnmerznl , Auf dem Gennd lsi ew’ e Ruft Brich den We mit, .chwerer Hammer-, Zu der Tiefe « kzenekammekl k Dammes-schlag auf Hammerschlag Bis zum le ten Lebenswe F Jn des eeqee Dunkel nlmmek Jllllt der hoffnungslonne Schimmer , Ztijischen Leben nnd Tod« i Steine san ti. Heller. Dichter Herbstnebel htillt die Stra · ßen itt Diitntnerung, obgleich schon die neunte Vorntittagdstunde geschlagen hat. Jm Zimmer ist es sinster, und: trohdetn ist das Fenster verhiillt, nnd statt des Tageslichto muß eine kleine« Nachtlampe Dienst leisten, daß diej Gerathschasten aus dem Tisch nicht ums s I gestoßen werden von einer unsicheren Hand. Das einsach und zweckdienlich , eingerichtete Zi ntner befindet sich in. einem der vornehmsten iiranienhiiuser s Berline und gehört der ersten Klasse-« ; an. Nur wohlhabende Patienten lv r- T den hier derbslegt und genießen ie" Begünstigung, ihre Angehörigen Tag und Nacht unt sich haben zu dürfen Ein Menschenleben schwebt zwischen Thiir und Angel der dunklen Psorte, so Lust und Leid keinen Eingang sin den. Es ist ein junger Mann von ettva ; vierundzwanzig Jahren, der bewußtlos-; in den Kissen liegt, und die altes Dante im Lehnstuhl am Bett ist seine ; Mutter. . Eine vornehme, stattliche Erschei nung, obgleich eine "Zech;igerin. Seit drei Tagen und drei Nächten weicht sie ; nicht von seinem Lager-, immer hoss send, daß er sie ttoch einmal wenigstens » erkennen nnd aureden werde. Drei; Jahre lang hat sie sich den Verkehr; mit dem Sohne freiwillig versagt, ihn , nicht mehr sehen wollen. Jetzt-Henn bereut sie ee nicht gerade, weil sie noch immer die Ueberzeugung hegt, i Recht gehabt zu haben, aber diese letz- - ten- Stunden sollen nur der Verkgebung der Liebe geweiht sein Das Neuesi Testament liegt auf ihrem Schoosz, ed ; i i .-«« ist zu dunkel zum Lesen, doch weist die bibelseste Frau das tiapitcl auetvendig: die Geschichte vom ,,verlorenen Sohns· Da wird leise angeilopst. Die fromme Schwester verläßt geräu chloe ihren Platz uttd geht an die hiir Dann tritt sie zu der Frau heran und sliisteri: »Ein junges Mädchen wartet . itn Sprechzitntner. Sie bittet, die eFrau Baronin aus einen einzigenj Augenblick sprechen tu durfenf - »Ich verlasse meinen sterbenden» E« ohn nicht. Jst es eine Dame « . k"ie hat ein seines Gesicht und gute Manieren, ist aber sehr bescheiden ei kleidet. Ich glaube nicht, daß sie Ihrem Bekanntenlteie angethh Frau Bekomm »Bietieirht eine meiner Armen. j Fragen Sie-, bitte, was sie von mir; will,« sagte die alte Dante nndsaßtz mechanisch nach ihrem Geldtaschrhenz Sie enießt allgemein den Ruf großer " Woh» thatigkeit " »Ich glaube nicht« daß ro eine Bett- . lerin ist,« sagt die Schwester. -Dann hat sie kein Recht, iniil zu s stdren,« erwidert die Dame tingednldig ; nnd wendet ihr Gesicht wieder dem; Kranken zu. Jn dieien drei Tageni hat sie mehr Almosen an etheilt denn ! fes-nnd ihr Sohn hat dre Jahre lang Mangel gelitten, schlechte Ernährung und lieberardeitung untergraben sein Z Kräfte und machten ihn widerstandslos « gegen die itranlheit ; der Arzt iagte so. Anfangs hatte die Mutteriichiibersein abgezehrtes Gesicht, dat- cinst so liliihend aussah, und ganz dein eines Vaters glich, geradezu entsetzt. Die Baronin war zweimal verhei rathet gewesen« Als ledenelustigee inn ges M sdrhen hatte ein alternder Diplos · mai sie znin Altar geführt; dem" , nlte sie zwei Kinder, einen Sohn eine Tochter. Beide nahmen eine Stellung ein iin Staat nnd in der Ge sellschaft, der Sohn als Geiandticha te .spattache in St. Peterodurg, die To ter «le Gemahlin eines hohen Beamten, der feinen Wohnsitz in Berlin hatte. Its ihrer zweiten Ehe hatte die Baro niti nur diesen Sohn, Bernhard. Es var diesmal eine- Liebesheirath ge beten. Das Gliia währte ehn Jahre, dir-M wurde ile abermals ittwe nnd MMWMWA Ase-km TIERE-« v-« -.« W lebte fortan nur ihren Erinnerungen und der Erziehung des jüngsten Kna ben· Die beiden anderen Kinder waren äu jener Zeit schon versorgt. Bernhard esaß iniitterlicherfeita gar kein Ver mögen, also war er uur darauf ange wiesen, eine glänzende Karriere zu machen. An Intelligenz und Talenten fehlte es ihm keineswegs-h aber wenn er überhaupt Ehrgeiz hatte, so schlug dieser ganz andere Bahnen ein, ais ed den Ueberlicferungeu der Familie ent sprach· Weder zur Diploinatie, noch zur militiirifchen Laufbahn empfand er Neigung. Er wurde nach Bonn auf die Universität geschickt, wo er in ein vor nehmed Korpd eintrat —- und da, da ging er verloren Schon in feinen tinalieniahren hatte er Hang zu schlechter tsiesellschaft ge habt-das heißt, schlechter Gesellschaft im Sinne der Mutter. Nicht jene Sorte von schlechter Gesellschaft, die man bisweilen auch in vornehmen Krei sen antrifst, schlechte Gesellschaft mit feinen Kleidern und eleganten Manie ren. Nein, er ging mit Leuten um, die außerhalb seiner Fiaste standen-. mit Künstlern und Handwerkern sogar. Als er einundzwanzig Jahre alt war, überraschtc er die Mutter durch die Mittheilung, daß er nicht länger Jura studiren, sondern Techniker werden wolle. Natürlich wurden ihm die Mit tel zu diesem Zweck versagt. Er studirte weiter, wenigstens blieb er in Bonn, wo er die Kollegien schwitnzte, sich in Wirthshäusern umhertrieb, wahrschein lich, um die Familie in zwingen, daß sie seine Wünsche erfüllte. Dann aber machte er dass Maß voll, indem er seiner Mutter Einwilligung zur Hei rath mit einer Ladeuinamseli erbat. Die Verwandten ließen ihn fallen. Vor der Welt-— denn insgeheim behiel ten sie ihn und sein Beste-I im Auge: sie wußten ed zu verhindern, dasi er irgendwo eine Anstellung oder Beschaf tiguug erhielt. Personen, die einen langen Arm haben, können aus diese Weise niel thun, umeinem unwiirdigen Träger ihres Namens die Subsistenz mittel abzuschneiden. Wenn er hungern mußte, fand er wohl ganz von selbst deu Weg zu den Fleischtöpfen daheim zurück uud siigte sich in die auferlegten Bedingungen Ist quuc ev tuqu Seltsam MS Unser tiger von allerhand schriftlichen Arbei ten stiftete er sein Leben, Anfangs außerhalb, zuletzt aber gar in Berlin, wo Bekannte ihtn in seiner abgerisse nen Kleidung ans den Straßen begeg nen konnten. In einer Dachlamnter wohnte et--zttr Schmach der angesehe nen Familie, deren Namen et trug. Dieser Name verrät-ils ihn schließlich, als er, vom Typhus befallen, in die Krankenanstalt ringt-liefert wurde. Man benachrichtigte vix Mutter. Sie eilte sofort hin, um ftir seine Unter bringung in der »ersten Klasse« zu sor gen. Nun fehlte es ihm an nichts mehr -—als an der t«ebenstrast, ohne welche die beste Pflege wirkungslos bleibt-— Wieder klopfte es an die Thür. »Er-relicta lotntnt vorgefahren. Ex cellenz will sich persönlich nach dem Patienten erlnndigen.« Dies-mal erhebt sich die alte Dame und läßt die- chnefter allein am Kranis kenbett zurück Sie eilt mit elastische rein Tritt, als er denrAlter und Gram sonst eigen ist, in s Sprechtitntner zu der Tochter. Wenn Mathildens Jntcs » refse fiir ihren Bruder sie bewog, zu dieser außerordentlich frühen Stunde schon Toilette zu machen nnd ihren Wagen zu beordern, darf man sie nicht warten lassen. · Loitenc hat sie sogar in ausgiebiger Weise gemacht: sie tragt ein Sammet-— lleid in der »Bischasosaibe,« ein ent ziickendev Pariser ttapotehiitchem lange. schwedische Handschuhe-, auch Schmuck, was sonst doch Vormittags nicht ihre Gewohnheit ist. Zie sieht seht-schön aug, mit ihrer stattliche-i Figur und den regelmäßigen Gesichteziigcn gleicht sie der Mutter. »Guten Morgen, Manto! Jch fahre zum Wohlthätigkeitsbazar, habe da eine Berlausodude übernommen, Par siimerie und liinstliche Blumen-da wollt ' ich doch aus dem Wege ’mal nachsragen, wie es um Bernhard steht. « »Schlecht. Er wird sterbett,« sa te die alte Dame herd und kurz, denn sie will nicht weinen. ; Die Mittheilung lomntt Mathilden » keineswegs unerwartet, sie hat denj Bescheid schon, ehe die Mutter kam,s von der Oberin erhalten· Daherckzeigt sich letn Schreck, nur ein Aue-den votJ schmerzvoller Sympathie aus ihrem Gesicht. »lleberanstrenge Dich nicht, Manta !« »Wenn’o nur etwas nutzen könnte!« s stöhnt die alte Fran. »Ich gabe gern» mein Leben siir seinet.'· s »Man dars den Muth nicht verlieren. Vielleicht bessert sich sein Zustand. Sollte aber das Schlimmste eintreten, to müssen wir und schon mit dem Ge anien trösten, daß ein verfehltes Leben so seinen Abschluß findet, und daß aus dem armen Bernhard doch nie mehr was Rechtes hätte werden können. Du kommst dann zu unt-, Mama, ev hat seinen Zweck, weiter so vereinsamt zu wohnen.« Die Baronin schüttelte wehmiithig den Kaps. Sie widerstand bisher immer dem Drangen der Tochter-, die ei ene Wohnung auszugeben, weil sie xssth da noch einmal dem »verlorenen ohn« ein Heim zu bereiten. »Ich muß fort, es ist die höchstes Zeit l« ruft Mathilde, mit einem Blickl aus das Zisserdlatt ihrer kostbaren kleinen Uhr· »Adieu, Mama.« ! Sie rauscht hinaus. Die Pflichtj ntst —- und dieser glänzende Bazar ist -—::—4.- . Æ-je--«T;-«ewsss«sreais r. vielleicht ihr letztes Erscheinen in der Gesellschaft vor der vorauösichtlichen Familientrauer. Die Baronin wendet sich wieder zum Gehen. Da hält eine Hand sie am Kleide fest· Ein junges Mädchen oder eine sehr junge Frau ist es, die unbemerkt in einein Winkel des Zim nierd gesessen hatte-· ,,Vergcbun , Frau Baroninl Schon vorhin bat i ), Sie einen Augenblick s picchen zu dürfen. Ich möchte-möchte den Kranken gern noch einmal sehen — sclbst wenn er bewußtlos ist und Nie manden erlennt. « »Meinen Zehn? Wer sind »Sie denn?« »Ich — mein Name-ich bin die Verotiila. « Die Putzmacherirh Bernhards Ge liebte! Die Baronin zieht unfanft ihr beleid aus deo Mädchens Hand, und eine Welt von sittlicher Entriistung liegt in ihrem Blick. »Das ist nicht Jhre Wohnung, gnä dige Frau. Das ist ein Krankenhaus wo nur der Herr iiber Leben und Tod zu gebieten hat, « sagte Veronika in setzt viel festerem Ton Es wäre leicht, diese sehr anfechtbare Behauptung zurückzuweisen, aber die Geistesgegenwart der alten Dame läßt sie im Stich Sie kann sich in diesem schmerzlichen Moment nicht einer e wissen Neugier erwehren gegenii er detn jungen Frauenzimmer, das ihr des Sohnes Pers entfremdet hat. Nichts von dent kokett aufgeputztem unfeincrt Dämehen mit Federbarett und Glockeniirmeltt, wie sie sich »die Vero nila« immer vorstellte. Groß, schlank gewachsen, braunättgig und braun haarig, mit sanftem Gesicht, das sonst wohl blühende Farbe mag gehabt haben, set-l aber blaß ist toie eine Lilie. Ein schönes Mädchen, dies ilind aus dem Volk. Schöner als die meisten vorneh men Fräuleins ihres Umgangs, schöner, als ihre eigene Tochter Mathilde in diesem Alter war. »Sind Sie gekommen, ttm irgend tvelche Rechte mit Bezug attf meinen Sohn geltend zu machen·.«« »Meine-bis höchsten-J das, welches seine Liebe mir gab. Ich stand ihm doch am nächsten auf der Welt — seine Mutter natiirlich ausgenommen. « .."Zeine Familie!« entgegnete die Baronin scharf. Sie merkt, das; Vero niia die Iliaturrechte im Gegensatz zu Gesetz nnd Gesellschaft betonen will. »Mein Sohn hatte——-hatte vorberei tende Zchrikre tu einer Heirath mit Ihnen gethan. Sind« Sie ihm ange truntl- Weiter will ich nichts wissen. « »Nein, gnädige Frau« ..T«atm——-« Die Batonin machte eine Bewegung auf die Thiir zu· Waser Zie mich ihn ttoch einmal sehens« llnentfchlossen wendet die Mutter sich tritt tu ihr. »Haben Sie bio zuletzt in Verbin dung mit ihm gestanden? Er lebte hier doch allein-« »Er schrieb nttr nach meiner Hei ntath hin. Ganz kurz vor seiner Krank heit erhielt ich seinen letzten Brief. Ich trage ihn bei mir.« Wie gern möchte die Mutter diesen Brief sehen! Aber welche Beschämung, diese Person darum bitten zu ntiissen, der ihreo Sohnes letzte Gedanken gal ten! shte Sehnsucht, anf die geliebte Handschrift ttt bliesen, siegteiiber ihren Stolz »Amt«-n Sie tnir den Brief einmal zeigen?« Veronika zögert. Dann erfiillt sie den Wunsch der alten Dante nnd reicht ihr dao Blatt. Die Schrift ist stellen weise tion Thränenspuren vermischt. Niihren sie von dem Schreiber her oder von Bereitwi «Theure, einzige Geliebte! Ber zeih’, dass ich erst heute Deine lieben Zeilen beantworte. Aber ich habe Tag und Nacht gearbeitet, nnd der Kopf schwinden mit vor Erschöpfung Du sprichst von Opfern, die ich Dir gebracht haben folll Ahnft Du nicht, wie tief mich das beschämen muß? Du bist der einzige Sonnenstrahl in meinem Leben tvährend dieser drei Jahre gewesen, ttnd ich bitte Dir das Leid ab, welches Dir etwa durch ntich zuger tworden ist! Das Einzige, was ich llr Deine unendliche Liebe bieten konnte, war mein Name, den Du ohne Zustimmung meiner Mutter nicht annehmen woll test. Dat- schmerzte ntich Anfangs, aber nun denk’ ich anders dariiber. In Dei ner Welt, mein siifzes Lieb, denkt man weniger grausam als in der, zu welcher ich durch meine Heriunft gehöre. Die Familie bedeutet bei uns nicht ein Band, welches Herzen an einander knüpft, sondern eine eiserne, aus lon ventionellen Nticksichten efchmiedete Kette: der ererbte Name gflt mehr als die Person. Eine nützliche Thätigkeit durfte ich nicht ergreifen, weil ein unfähiger Beamter aus einer höheren Staffel steht alo der tiichtigste Tech niker. Wärst Du meine Frau, so wur den mein Iiame nnd Titel Dir nicht Eingang verschafft haben in unsere Kreise, und den seinigen hätten sie Dich entsrentdet. Eine Baronin kann sich ihr Brod nicht durch ihrer Hände Arbeit erwerben. Jch mache an mir "« die schnterzliehe Erfahrung, daß eent auo der Kaste Gefallenen .tt Mifztrauen entgegenbringt. iitn Deinetwillen, Geliebte, hab’ ich bisher den Muth gehabt, alles zu ertragen, und selbst entfernt von Dir hält mich der Gedanke an eine Wieder vereinigung aufrecht. Jch mochte nicht sterben, weil es Dich vereinsamt ließe in der Welt. Aber lärne——von mir ungernfen—der Tod, so möge das Be —-MW wußlsein Tich trösten, das; ich durch Deine treue Liebe, trotz allen Elends, bis zuleltt glücklich war. Seit einigen Tagen ist mir sonderbar zu Muthe, ich fürchte, trank zu werden« Deine Sendung, liebes Mädchen, ttehme ich an, wenn mir auch die Schanirbthe dabei in’s Gesicht steigt — es müssen ja wieder bessere Zeiten kommen, wo ich das Brod verdienen kann fiir mich und fiir Dich.« Die Barvnin hatte den Brief längst zu Ende gelesen und sah trotzdem noch immer starr aus das Papier. Was be deuteten die letzten Zeilen? "«twa, daß Bernhard, ihr Sohn, in seiner Noth Geld angenommen hatte von dein jun gen Mädchen hier, das sich von· rer Hände Arbeit ernährte? In den Krei sen der Baronin pflegten die Herren, selbst wenn sie sich bis iiber den Hals itt Schulden stecken wußten, ihren Freundinnen ein glänzende-J Loos zu bekeiicn—s—noi)ie-SSO uiriigeZ Bernhard hatte doch sonst Ehrgefiihl besessen. Auch Stolz. So viel Stolz, daszy er sich nicht an den Schwager, sogar nicht an die eigene Mutter um Unterstützung wendete. Die Seinigen freilich ver leugneten ihn, während dies Mädchen alles mit ihm theilte, Glück und Leid, zuletzt selbst ihr tägliches Brod. In diesem Augenblick iiberkam die Baro nin etwas wie eine Halluncinatiom sie sah Mathilden in ihrem Sammet kleid, lächelnd, liebenswürdig plan dernd, umringt von Herren und Da men, die unter itamplimenten und Scherzen Parfiitnerien uttd künstliche Blumen einhandelten von der vorneh men Verkiiuferin, die zu ihrem Ver gnügen radenmamsell spielte. lind Mathilde hatte keinen Gedanken fiir den sterbenden Bruder als höchstens den, ob er wohl noch so lange leben werde, das; sie der nächsten Hofgesell schaft beiwohnen könne Stillschweigend gab die Baronin den Brief an Veronita zurück. Nach einer Pause sagte sie in mildem Ton: »Komm-n Zie mit mir.« Die fromme Schwester erhob sich beim Eintritt der Beiden und machte der alten Dame Platz am Bett des Sohnes. Aus ihren fragenden Blick antwortete sie achselznckend: »Unver andert.« Beranila brach nicht’ in lauter Schluchnsn aus, wie die Mutter er wartet hatte. Mit einer gewissen seierlichen Ruhe trat sie heran, ohne den stranken zu berühren. Nur die Augen sprachen in ihrem blassen Ge sicht. Die Baronin deutete ans einen Stuhl am Kopfende »Sei-km Sie sich, mein irirth Wieder war Alles still. Die Frauen warteten ergeben auf die «Verände rung,« die der Arzt ald bevor-stehend veriitndet hatte. Diese Zeit iiber durfte Veronika hier bleiben, die Spanne Zeit zwischen Leben und Tod. Die alte Dame hatte sich durch Tiiachtwachen erschöpft. Die Natur er wies sich stärker als ihr Wille nnd stärker selbstalsihr Schmerz. Allmiilig sani ihr Haupt gegen die Lehne des Zessele, sie schluntnierte ein. Im nnruhigen Halbschlaf kommer Träume-. Auch die Mutter träumte-. Zie wohnte-im Tranrn——dem Be gräbnis; Bernharde bei. Es war nicht einfach nnd schlicht, wie es zu seinem elenden Leben in den letzten Jahren gepaßt hatte, sondern prnnkhast, »stan deegeinasr.« Alle Freunde der Familie hatten seinen Zarg mit kostbaren Krän ten iiberladeir Da stand Bernhards Schwager, der trng sogar alle seine erenl lind Mathilde, in einem sehr eleganten Tranerileid, druckte ihr Spitzt-tttasehentnch vor die Augen, die ganz trocken waren. Ihre drei kleinen Töchter, hiibsche fiiinder von zwölf, neun und acht Jahren, hatte sie auch mitgebracht. Zie machten der Martia rillleo allerliebst nach. Und wieder hörte die Baronin, wie Mathilde zu ihr sagte: »Du kommst nun zu ims, ed hat keinen Zweck, weiter so einsam zu leben.« lind dann sah sie siih in das Haus der Ereellenz versetzt. Es ging etwa-z geränsrhvoll da zu. Balle und Gesell schaften zu gelten forderte die Stellung des Zehpiegersohnea Die Baronin saß auf ihrem Zimmer, hörte von ihrem Lehnseisel aus die Tatmriitsik. Mitnnter wurde sie von den Dienern, die so viel zu thun hatten, vergessen und ging ohne Abendmahlzeit zu Bett. Arn Morgen kamen regelmäßig die kleinen Mädchen, erkundigten sich, tvie tssroßmama geschlafen habe, und kiißten ihr die Hand. Das war Alles, was sie mit ihr zu thun hatten. Spazieren gingen sie mit der Erzieherith nnd zum Spielen tanten liameradinneth die genau so modern erzogen wurden wie iie setdst.-« Die Baronin senszte im Schlaf, wandte den stops auf die Seite, und dabei erwachte sie. Veronike saf; mit gesalteten Händen am Bett, in derselben Stellung wie vorhin. Ihre Augen ruhten auf dem Nesieht des list-lichtem mit einem Aue driuk, den die Baronin ähnlich auf einem altitalienisrhen U.iiuttergottes bilde gesehen hatte. Bernhard athmete schwer-. Seine Zuge schienen der Va ronin jetzt weniger sremd und starr als vor einer Ztnnde, er sah wie ein ruhig Schrttintnentder, nicht wie ein Zterlsender ane. Die Thiir ging aus, der Arzt trat ein. Zein Blick streifte überrascht das schöne junge Mädchen. »Eint: Verwandte,« sagte die alte Dame, »welche gekommen ist, mir zur Seite zu stehen« Der Arzt verneigte sich. Dann wid I mete er seine ganze Aufmerksamkeit dem Patienten, dessen Puls und Herz schlag er lange pråsie »Es ist eine iibertaseipende Wendung zum Besseren eingct1-eten,« sagte er aussehend. »Die Gefahr einer Hex-; lähmung besteht nicht nicht« Wenn die Kräfte sich als ansteieijend erweisen, habe ich ossnung.« Aus Leronitas Augen stürzten jetzt Thränen. Da siihlt sie sich plötzlich von den Armen der alten Dante um schlungen, welche sie an the Brust zieht und ihr zuslilstert: »Wenn mein Sohn am Leben bleibt —sollst Du meine Tochter sein.« Zerstörung der Vogelnester-. Die in neuerer Zeit von den beiden Zoologen Neue Martin und Xaver Raspail in Paris angestellten Be obachtungen äber die Zerstörung von Vogelnestern haben zu den folgenden Ergebnissen geführt. Es kommen von 20 jungen Sing Iögeln 17 noch in demselben Jahre um, in dem sie geboren werden, und nur etwa drei bleiben durchschnittlich übrig. Dieses hohe Verhältnifz von ;17 Todten auf 20 Gebotene scheint jnicht übertrieben, wenn man die man nigfaltigen Ursachen der Vernichtung der jungen Vögel in Betracht zieht. Von diesen Ursachen erörtert Martin nur eine, die Zerstörung der Nester durch gewisse Thierorten. Diese Be obachtungen, die er in einem kleinen Park anstellte, ergaben, dafz von 67 Nestern 41 durch Fratzen, Eichhörnchen, Haselmänse, Elstern und Häher aus geraubt wurden ; eines wurde sogar von einem Jgel zerstört, ein anderes von einem Naubvogel fortgefiihrt. Die Katze, der gefährlichste Feind der s Vögel, hatte den Inhalt von 15 Nestern verschlungen, obwohl in detn fraglichen : Parl die Katzen erbarmnngslos verfolgt wurden- Es gibt aber noch andere -Thiere, die nach den von Martin in "Berrt) nttd Poitou gemachten Wahr nehtnuttgett unter den Singvogeln in erschreckender Weise anstaunten Das find die Wiesel, die Nattern und be sonders die Vipern. Wiederholt hat Martin beobachtet, wie die Vipern die ; jungen Vögel einen nach dem anderen ; aus detn Neste holten; zuweilen liber fraschte er auch ein Wiesel, das vor ihm sin’d Gebüsch entwischte, nnd an der f Stelle, wo es iiberrascht worden war, s lagen Junge oder Eier der Nachtigall koder der Zimmer auf der Erde neben seinem zerfetzten Nest. Aus Martins f nnd Naepails Beobachtungen geht her zvor, das; non tno Singvögeltt, wie sAmselm Blutfinketn Finken, Grun ’ lingen, Amme-rn, Nachtigallen, Gras Åtniicketh 65 bis 70 in folgendem Ver shältniß getödtet werden: von trauen - mindestens Is-, von Elstern uttd Hähern Z l.-J, von Eichhörnchen 10, von Hasel Tmänsen und Natten l, von Schlangen i 8, von Wieseln ti, von Siiaubvögeln :;, Evon Jgeln nnd Dachsen und anderen IThieren l. Wenn ed sich utn Nester shandelh die auf hohen Bäumen er s richtet sind, so werden natiirlichHähen ; Elstern nnd Naulivögel einen größeren J Vlntheil an der Zerstörung haben, wäh nend das Verhältnis; fich auf Zeiten ;der Leistungen ttnd der Wiese-l ver i großem wenn die Nester auf der Erde j erbaut sind. f lieber den Verkehr im Kai fer Wilhelm-staunt in dem i ersten halben Jahre seines Betriebes, Juli bio Dezember trink-, können wir berichten, das; itn Durchgangsvettehr (das ist der Verkean welcher den tianal in seiner ganzen Länge benutzt) 3278 Schiffe, davon 1600 Damper den Eilanal brannten. Auf die einzelnen IMonatc vertheilt sich der Verkehr fol genderntaßen : Juli 465 Schiffe idavon 164 Darunter-, August til-.- («.«.n«, September IN; Unin, Oktober tm ’ (5510), November Inn- (»:;»72, Dezember 345 (249). Im Oktober war der Ver kehr also am größten, während der Dezember die geringste Freguenz auf wies. Tie attffallend geringe Passage im Dezember ist auf die Einstellung der Segelschifffahrt und die einge tretene Frostperiode zurückzuführen Wie außerordentlich gering die Fre quenz von Segelschifsen geworden ist, erhellt ans der Thatsache, daß in der zweiten Hälfte des Dezember-d unter 152 passirenden Schiffen sich nur 38 Segelfchisfe und Leichterfahrzeuge be fanden. — Was die Nationalität der passirenden Schiffe betrifft, so steht Deutschland mit 2491 tunter UND-) obenan. Von fremden Nationen folgt mit stets steigender Zahl Dänemark (299·); im Dezember befanden sich unter den 120 fremden Schiffen allein 60 dänische. Holland steht mit 160 an dritter Stelle, es folgen Schweden mit 146 und England mit l()8. Der Ber Ikehr anderer Nationen ist nur gering: Rußland Ett, Norwegen 22, Finland Is, Frankreich 4, Belgien Iz, Amerila 2 und China l.——Der stanal hat bisher noch nicht den Verkehr angezogen, den von ilnn erwartet wurde. Gedauliknlplittkr. Freier gleichm oft einem Eisenbahnzuge: sie halten an nnd fahren ab Filr manche- summte ist es gut, daß die Thüren wühlend du Musik geschlossen bleiben Das Hinaudlausrn Milde zu seht stören. Der Humor ist häuslich, der Witz geht aud. I ! l Menschen, dic- ossen und wahr sind, lernen wir ost am sangsxunstcn kennen. IB Kein Oäuglem ist so klein, daß nicht die S o r e noch darin May fände, leiu Herz so elend, a flchnicht ein Schimmer vonGlück htnemste ten könnte. Du Frauen b e w e g u argf ist entstanden, msl man die Frauen zu vie sy e a saß Elektriiclse Boote will die tinrstadt («imunden, Oesteri reich, in der heutigen Saifon einfüh ren. Die Boote weiden den Traunsee befahren und folgende Konstruktion haben: Eitit-«Flatt».-.;:1 mit Fitzpliitzen wird von zwei großen, an den Enden zugespitzten Röhre-n getragen. In der Mitte der Plattform befindet sich der elektrische Motor mit seiner Umsteue rungsvorrichtnng Die Attumulatoren, welche zum Betriebe des Motots die nen, befinden sich in einer-Kassenle-» unter den Sitzen Erponirt ist nur der Uinsteneruithhebel. Sollten die elektrischen timitatle and Unvorsichtikk « keit bcriihrt werden, so ist dies nicht von Betonen da die Spannung nur do bir- 60 Voll beträgt und ein elektrischer Schlag kaum fiihlbar wäre. Auch sind sämmtliche stontalte eingeschlossen. Die Alluntulatoren werden mit einer Spannung von etwa W Bolt geladen und nehmen eine Stromstärke von 20 Ampere. Zo ein Boot kann siinf Per sonen aufnehmen und während einer Fahrtdauer von siins Stunden mit einer Geschwindigkeit von sechs Meilen per Stunde fahren. Zwischen den beiden ei arrenförmigen Flottanten läuft vom otor die Propellerwelle nach rück wärts und bewegt die von einer Vei bindungstraverfe getragene Schiffs schraube. Die Motive, welche dazu be wogen haben, von der gewöhnlichen Bootssorm abzuweichetn find folgende: Bedeutend höhere Stabilität, geringe rer Widerstand gegen die Fortbetvegung im Wasser durch das günstige Verhält Zniß zwischen Durchmesser und Länge der beiden Schwimmen ein viel ruhige res und gleichmäßigeres Steuern, eine sehr giinstige Stellung siir den Nutz effekt der Schiffsschraube, Unsinkbar keit und unbeschränkte Dauerhaftigteit. Aus der Form der elektrischen Boote ist leicht zu ersehen, daß deren See ttichtigkeit eine wirklich ideale genannt werden muß. Der Bau der Boote erfolgt durch die Arsenaldirektion ded-« österreichischen Mond in Triest. Die Probefahrten finden im März statt. Haatnadeltl. Die civiilsirte Frauenwelt hat die Haarnadeln schon seit so langer Zeit siir unentbehrlich angesehen, daß es merkwürdig er scheint, zu finden, daß die eingeborenen Jndicrinnen solche niemals gebrauchen. Die illiiidchen in Madras und in Ben galen, die ihr langes Haar vor dein Flechten einölen und es zu einem hieb schen, mit einzelnen Blüthen geschmück ten Knoten binden, verzichten auf Haarnadeln ebenso, wie die schwer arbeitende Kol- oder Santhalftauen, die den Tag iiber aus dein Felde thätig sind, nachdem sie das lHaar in einen festen Knoten eingebunden haben, der auch aushalt, bis sie ihn selbst lösen. Die hiibscheste Haartracht in Indien sieht tnan an der OJialabarkiiste, wo die Jiayarsrauen ihr weiches, iippiges Haar nur Zusainntendrehen und daraus eine Rolle bilden, die kokett an der linken- Seite des Kopfes getragen wird, wo sie ohne .Haai·iiadeln sesi sitzt-— Andererseits stecken die Frauen an der Westiiiste Afrikas verschiedene, in drei eckige Metallpiatten auslausende Na dcln in ihren Wollchignon. Diese metallisclsen illnhiingsel sind ganz scharf geschlifsen nnd werden gebraucht, um das Haar da abzurasiren, wo es nach westasrilanischer Zitte unerwiinscht ist. Sie haben indes: auch einen anderen Zweck: diese Damen von etwas anta zonenhafter Natur gebrauchen die Metallplatten Zuweilen als Angriffs und Lsettheidiannaswassen bei Strei tigkeiten unter einander-. Dei Druckfehlertenfel hat sin einein Berliner Vokalljlatt kiirzlich sgrosze Liseiioirtnng anqetichtet. Unter Heamilien )ltt;etgen hat er die beiden Nubriten »Gebote« nnd »Gestorben« berwechseln so das; allen Ernstes da zu klesen stand: Gebot-en: der Straf sanstalts Direktor P., der Regierungs srath .".,li Frau istencralin D., Herr Justizrath ..lc nnd Andere mehr, wäh retid unter den Gestorbenen eine un heimliche Serie von Söhnen und Töch tern in Berlin und außerhalb lebender Notabilitiiten ausgcsiihrt ist. Pensung der Eier mittelst elektrischen Lichtes. Dieneueste patentirte Borriehtnng zu diesem Zwecke besteht aus einer Schachtel, die mit zwei Löchern versehen nnd in einer Ecke mit einem Spiegel von 45 Grad Nei gung audgeriistet ist. Eine kleine elek »trische Lampe ist außen an der Schachtel »derart angebracht, daß sie ihr Licht ans Idas in das obere weh gelegte Ei wirst. sDureh eine andere Oeffnung kann man dann vermittelst Reslerion auf den Spiegel sieh iibet«;eugen, ob das Ei durchscheinend ist oder nicht. Daß man einem Todten einen Orden verleihen wollte, ift süngsthin in Frankreich vorgekommen Bei der Vertheilung der zllenjahrsauss zeichnnngen nntrde fin einen ehemaligen Soldaten, der als slifnrtner in einem Ghmnasium zu zllantts angestellt war-, die Militärmedaille bestimmt. Als man sie ihm iibetreiehen wollte-, machte man die Entdeckung, das; der wackere Mann bereits seit M stimmten in-« einem besseren Jenseits weilte. Der enropiiifrhe Kriegs schre eke n hat, unserem Lande bereits Vortheil gebricht Eine Firma in Lexington, ten» hat mit der britisthen Regierung einen Stontratt abgeschlos sen, letzterer Ins-) Maulesel Zu liefern Dieselben nnissen vor dem 15.April. abgeliefert werden.