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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Jan. 3, 1896)
«- 4 Anastasius-morgen Ist Was Me. Licht sagtest deeTZInqe Schnee ver Flur Beim Sonnenstan Und wei , träumende Winter-ruf Rest übt Berg usw Thale. M is regt sich rings-»und feiersam ie Straßen, die Pfade lieger Nur Raben femdaftigen Wäldern zu Im Sonnenglanze sich wiegen. Es schweben von fernem Glockengeläut Berti-reise. zitternde Klänge der über den schnee, als wenn der Wind In Harfmsanen fängr. Mir ist, als hinten die Tone weit Aus dem Walde-. dein tiefen «--tiefen, Wo sie zn einem Kirchlein full Wettmüde Wandrer riefen. Lotteriejiirgec Tinmoreslir oon Jerthnr Barnsiritn »Krnqitiit«kend:tnnertveicer ! « fluchte : der Bauer vor sich inn. »Wieder ; nischt! Hofe der—,« damit legte er , die Zeitung, in der er die Lotterielistc ? eifrig studirt hatte-, siinberlich zusani men nnd erhob sich dann langsam, noch immer knurrend, ans seinem Sorgen stnhL . »Wenn ich blos a einzig Mal wüßte, wie so das kommt, daß ich niicht ge winne! Nnn spiel’ ich schon Ztiicker zehn Jahre mit, und wieder nischt nnd wieder nischt.« Während dieses erbanlichen Selbst gespräches hatte er seine Haueiacke mit einem Rocke vertauscht nnd griff nach seiner Mütze. »Liese!« Ein junges, hübsches Mädel, frisch wie ein rothbåckiger Apfel, in einem seltsamen Gemisch von halb stadtifcher, Klio ländlicher Kleidung, kam auf den « ni. »Ich geh« zu Klause-til In «ner Stunde bin ich wieder da! Mache Ahendbrod zurecht!« · .Ia, Vater!« .Adie!« .·Adieu!« Järgel ftanipfte zu seinem Nachbar nnd Busenfreunde Klanfern »Wieder nischt l« begrüßte er seinen Jntimue. »Ich hab’ ins-re gedacht!« entgeg nete der mit eisialtem Phlegma »Dunnerwetter !«« Dann passien die beiden Gemeinde viiter stillschweigend vor sich hin. »Es is doch reine nich menschen meeglich,·« hub Jorgel nach einer ge raumen Zeit wieder an, »das kann gar nicht mit rechten Dingen zugehen! Gerade ich ewinne nie und nie nischt !« »Ich ha ’ auch schon lange darüber sentimentirt nnd ich habe gefunden, glanb' ich.·« Manns-« horchte Jörgel aus, »Dan nertpetter!« »Ich ha’ mer so gedenkt, ob ooch die Herrn da in Berlin de Laose alle ooch . richtig reinschiitten in die große Rolle. Se meegen vielleicht manches dabei Vergessen, oder aber weh-vielleicht thun se’0 absichtlich. — In Berlin is Alles mee licht Andere kanns gar nich sein, sonst müßte doch dass Loos ’mal mit herauskommen in die vielen Jahre, wo Du Dein fcheenee Geld daer ranswirfft znm Fenster!« Der Gedanke zündete. Bei der Bor stellnng, daß »die Herren in Berlin sein Loos wirklich mit Absicht unter schlagen haben könnten, wurde ee dem Israel ganz heiß im Kaps. « »Dunnerwetter!« entlastete er sich. »Das muß wahr sein, Recht hafte! Daß ich daran ooch nich eher gekommen bin! Glei morgen sahr’ ich in de Stadt und sprech’ mit dem Brannebier!«— Und so geschahe-. mn nachtten Morgen itand der ehrs- . same Kolonialwaarenhiindler Traugoit ! Braunebier friedlich hinter feinem Ladentisch und versah sich nichts Böse-II er wag gerade Rorintlien ab. Tae trie ichitft war heute still, nur an den Marittagen brachten die zahlreich zur E Stadt kommenden Bauern ein regee Leben in das Städtchen Wer jedoch Herrn Braunebier fiir einen ganz sitnplen Kleinftadtkritmer gehaiten, der hätte damit einen gan; unverzeihlichen Fehler begangen. »O! Herr Braunebier hatte ieine Ausbil dung in Bieetau erhalten nnd dabei neben dem großstädtischen Schtiif und der Erfahrung einen weiten Blick, : eine großartigc Auffassung des Lebens bekommen, sein Geselnift überragte alle anderen dieser Brauche im Städtchen ganz gewaltig, und außerdem war er königlicher Lotteriekotletteur, also, wie doch nur ein sehr beschränkter oder gar mißgünstiger Mensch leugnen kann, - eigentlich königlicher Beamter.— l i Traugott spitzte die Ohren! Ein Wagen kam die Straße heruntergeras selt. Und da war er auch schon da, hielt s vor der Thiir des stotonialrvaarew ladens und entlud seine Fracht, die in i nichts Anderem als in dem Lotterie jörgei bestand. ; Und nun gingein Tonnerwetter nach ; dem anderen auf das Haupt des ebenso ahnungslofen—wie ichuldtoien Trau t hernieder, Und am Schluß kam der «" n die Form eines ziemlich katego . fischen Befehle etleidete Wunsch, i Herr Bronnebier iFalte sich hinsetzen « nnd an die Herren in Berlin schreiben, daß sie auch ja alle Looie und ganz spe eil das dee Lotterieiörgela oder defer des Herrn Bauernautsheiitzertt « tmd Gemeindeverardneten Georg Riß · uer bei der Ziehmiq wirklich nnd rich " tis irr die große Trommel hineinschm « ten ins-. Sonst nein-de sofort eines . » an die Behörde folgen. - « sp verviiiäfte Lotterietallettenr ver « M. arm Meine-« zu im. Duk zornigen Landbetvohner Vernunft dei zubringem war einfach unmöglich. andererseits wollte es Braunebier keinesfalls mit detn in seinem Dorfe äußerst einslußreichen und sehr be iitetten Leißner verderben, ganz abge sehen davon, daß, wenn ee nach dem Wunsche und den ltJIoffuungcn des wür digen Traugott ging, bald gar innige und zarte Bande die HiiuserLeiszner und Braunebier verbinden sollten. Er setzte sich hin nnd schrieb den ver langten Brief —- abgesandt hat er ihn allerdings nicht. Solch kleine Kriegs listen hatte er schon öfters in feiner Geschäftepraria anwenden müssen Aber ed kam so gut oder vielmehr so schlimm, wie ce nur kommen konnte. Bei der nächsten Ziehung hatte Lot teriejörgel toirllich und wahrhaftig ge wonnen — runde siinstausend Matt. Tie Liese wußte gar nicht, was sie von ihrem würdigen Herrn Vater den ken sollte, als sie ihn plötzlich in der Stube jauchzen und iubitiren hörte, wie den jüngsten Bauernbursch bei der tiirnteeL lind eine Minute später stiirntte er mit einem heftigen: »t«iesi, Lies’, siinstausend Mark ha’ ich ge wonnen !« an ihr voriiber und rutn zum Nachbar, daß die Rockschöße lang nach slatterten. Zo hatte sie den Vater noch nicht gesehen, so lange sie denlen konnte. Fiir Jdrgel bedeuteten die funftaus send Mark nicht nur den Geldwerth — immerhin ein doch gerade nicht zu ver achtender Happen — sondern auch, Das ihm beinahe noch mehr werth war, das urplötzlich-e Aufhören der ewigen Recke reien Und Zticheleiem denen er sich von allen Zeiten bis dahin ausgesetzt gescheit hatte. Jetzt trat sicher ein ge waltiger Umschwung ein, jetzt war er der Kluge und Schlaue! Sein Freund empfing ihn oerhaltnisks mäßig kiihl. »Ich ha’ Zins ja gleich gesagt, daß da blos die Herrn in Berlin schuld waren! Siehste, wie ich Recht hatte !« Der gliiekliche Gewinner machte bald wieder-, daß er fortiam, und er kam gerade zurecht, um beim Lessnen der Etubenthiir eine so wundersame Szene zu erblicken, daß ihm vor Staunen das »Gutenahend'« im weitausgesperrten Munde stecken blieb. Ja Dunner——?unner——?unnertoet ter! Da saß doch auf seinem Zooha in seiner Stube—der Herr Braunebier aut- der Stadt, nnd daneben, da saß Fräulein Liese reisuiey und wenn sich die zwei Beiden nicht eben geküßt hal ten, als der Bauer die Thiir öffnete, konnte der Letztere weder seinrn Ohren noch seinen Augen mehr trauen. Jetzt aber fuhren sie auseinander wie der Blitz, und ehe Jiirgel sich von seiner gewalti en Ueberraschung erholen und Athetn chaosen lonnte, stand auch schon der Lotterietollelteur vor ihm und setzte ihm mit einer Entfchlossenheit nnd einem Muthe, den dem sonst so beschei denen und schüchternen Manne nur die wundeer stärkende »Hältst der Liebe verleihen lonnte, auseinander, niie Alles gelommeu: nie er die t-ieie voriger-s Fahr, ale sie zu ihrer Ane bildung in der Ztadt war, auf einem Balle kennen gelernt und bald lieb gewonnen habe, wie sie seine Liebe erwidert, wie sie sich aber die jetzt nicht gämut hätten, sich dem Vater zu offen ren. lind nun sei erss-«Btauitebier—— heute herausgekommen, um die glück liche Nachricht von dein Lotteriegewinn zu bestätigen, und da habe er »nur« die Liese angetroffen, und da—und da —na, das llebrige wisse ja Herr Leise ner selber. Einen Augenblick stockte hier der wackere Herr Braunebier, dann aber holte er tief Athem nnd fuhr mit er höhter Stimme fort »Und nun bitte ich Sie ganz er gebenftum die Hand Jhrer Fräulein Tochter!« Wenn alter der tnutlnge pkretcrentann etwa gedacht hatte-, den Vater so tnir nichts dit nichts zu iiberrumpelth so hatte er sich doch gewaltig getäuscht. Eine Bauerngutobesitzers und Ge meindeverordnetentochter zur Frau zu bekommen, ist nicht so einsach! Er hatte ed der außerordentlich rosigen Grundstitntnnng deo väterliche-n hie miithee zu verdanken, daß sich die Ueberraschung nicht in ganz anderer Weise Lust machte, ale dies jetzo ge schah: , , »Na, das wollen wir und doch ertt noch einmal griindiich iiderlegenl Tun nerwetter!« Ader alo nun t-iese iibcr und til-er ers giiiitend dent Vater beide Arme unt den Hals leiste nnd ihm in o L ltr sliis sterte: »Vater, wir sind und doch so sehr gut !« da ltielt er eo zwar noch siir angemessen, den beiden »Ziindern« eine gewichtige Rede-, in der etwa-V von »gut« alter Zeit« und »heutigen neuen Moden, wo das Ei tlüger sein will alo die Henne« nnd so weiter vortant, zu halten, aber schließlich sagte er doch Ja und Amen! Und trotzdem der Tropfen Wermnth in Gestalt einer mindestens einjährigen Wartezeit im Freuden liecher nicht fehlte, wurde doch die Ver lobung gar fröhlich nnd fidel gefeiert. , Drei oder vier Monate waren irr-v Land gegangen, da war wieder einmal eine Lotteriesiehuna Jiirgel sindirte mit Eifer die Zeitung, aber eo war nichts, et· hatte nichts gewonnen. Er konnte sich einer gewissen Enttiinschnna nicht erwehren. Und die nächst-.- Zielsung kann nnd drgel hatte wieder nichts gewonnen! iann? Das war aber schon gestich! Er hatte fast sicher daraus get chnett Und wieder nnd wieder wurde ge joaem und mit gesteigerter Spannung ttxd Erwartung durchmnfteete Jst-sei die Liste. sber ee war nichts iiiid war nichte. Die Dunneiwetter häusten sich in beåtigstigender Weise, die Stim mung des Hausherrn war fortgesetzt nichts weniger als rosig, und von der Hochzeit war, trohdem das Jahr längst herum war, gar nicht mehr die Rede. War doch Jiirgel aus den Schwieger sohn m spe gar nicht gut zu sprechen, schon aut- deiii Grunde, weil er ihn immer wieder vertröstete und sich zu eineui neuen Briese an die Herren in Berlin, uni den ihn der Gutsbesitzer Zmehr alo- einmal anging, durchaus Ziiicht verstehen wollte. I Als aber wiederum die neue t«isie Ziain und dasselbe trostlose Ergebnisi i zeigte, da riß deni Jörgel der ohnehin Jnicht allzu starie Neduldesadem ersiilir in die Stadt und verlangte kategorisch die Absendung eines Striutumd iiiid zwar einei- ganz energischen! Die Tier Ereu sollten nicht denken, daß er sich mit dem einen Gewinn iibsueisen ließe, gnachdent er einmal hinter ihre Schliche gelommen! . Wenn Brannebier den Brief abge ischickt hätte, den er in Gegenwart des Zwiithigen Herrn Schwiegervaters aus Eseyeii mußte-es hatte sicher ein gepsei Efertes Strasniandat siir Jörgel und ihn wegen Beanitenbeleidigung abgesetzt-— jso aber ging der Brief den Weg des ersten, das heißt er wanderte wiederum schleunigst in s Feuer. ! Aber »der Erfolg« war diesmal nicht Iso günstig: Jörgel suchte ebenso ber geblich wie die letzten Male seine Nummer aus der Ziehuiigelistr. JE Ein neuer, noch lriistigerer Brief inach Berlin, will sagen in den Ofen I seid Herrn Braunebier—dassel be Schick ; a ! E Da geschah das iliierhdrte: der Herr EGemeindeverordnete setzte sich selber hin und schrieb, eine Thatigleit, die er sicherlich seit zehn Zahreii hochstenes niit Ausnahme einer gelegentlichen - Namensunterzeichnung nicht ineliraue geübt. Ob der Brief je an seine Adresse gelangt ist, weiß der Himmel, eine Wirkung auf die niichsie Ziehung hatte , er jedenfalls nicht. . i Das ging dem pechöfen Spieler aber E iiber die Hutschnitr! Noch an demselben I Tage fuhr er zu Braunebier. lind nii los und den Brief geschrieben! Er jwalle ihn gleich mitnehmen und auf Ider Post einschreiben lassen, damit er ; auch unbedingt anloinnie I Der gute Traugott erschrak nicht schlecht iiber die Forderung des völlig irabiat gewordenen Schwiegervaterd. Abgehen durfte der Brief auf keinen Fall! i Er versuchte vorsichtig, Zörgel oon iseinem Vorhaben abzubringen. Aber ebenso gut hatte er es probiren können, Edie Unisturzvorlage durchzubringen—— Zuerlorene LiedesniiiiN Zm wegst theil, der Widerspruch reizte den l Flichen Choleriker in geradezu verhäng i nisivoller Weise. ; Sei es nun, daß sich das liebe Ge miith Braunebierg an der Hestigieit seines Gegenüber-o ein Beispiel nahm, ssei es, dafi die Zorge wegen der Fol gen, die der Brief nothwendiger Weise haben mußte-, den warteten Traugott blind machte—genug, er wurde zum ersten nnd-wohl auch zuiii letzten Male .in seinem Leben ernstlich ioiithend, und I in diesem Huftand rief er dein -chtvie s gervater iii epi- die unheilschtoaiigercn, aber aii Deutlichteii nichts ,u wiinschen übrig lassenden Worte iu: »Ach, das ist ja purer Blödsinn niit Ihrer Schreiberei !'« Der rotterieidrgcl verstummte fäh. der Mund blieb ihm tveit offen stehen -—ein Lächeln diiininerte in den Mund winieln aus. Aber ee war ein grausiges Lächeln, · so höhnisch-grinsend, beinahe tückische i l lind Ietzt begann er: »So-so miter Blodsinnk ———- Nu, dae is ja sehr Zscheen s— dae ist nter alter lieb, daß ich ldie Meinung von dem Herrn Echwie Fgersohtt noch bei Zeiten kentten lerne, -da kann man sich darnach richten -— hin -——ja— na-—adje, Herr Brattitebier!« jDantit war der choleriiche alte Herr auch schon ntr Ladenthiir hinaus und kließ den völlig geknickten Schwieger sohtt in dett battgsten Sorgen zuritit sTetn armen Teufel war wirklich ganz Egottetattnnetltch ztt Muthe. « Und die Nacht —- kein zahnschuterzs «-.·1eplagttr ltatte ihtt darum beneidet! lWao sittd die tollsten Hahnschmerzen gegen den iatntney det ihn durch Lwiihlke! Tausend- und eimnal ver gwüttschte er seinen so unteitigen Zor j neoauslxruch nannte iich einen Witwe Zeich, dann einen Tiger, dann einen Esel, dantt wieder ein Risinozeroo—den ,gan;en For-logischen Garten versam ,- ntelte er aus seine gekniikte Persönlich Fleit —- aber das stille hals doch nichte: jeo war geschehen, nttd die Folgen Lkatnen denn auch, schlimmer noch, ale set sie sich in seinen liihnsten Ahnungen I ausgemalt J Am nächsten Morgen schon langte : ein Btief an, ein mächtiger Brief ntit Egewaltigen Buchstaben, in dem der zgrollettde Schwiegetvater dein bemit leidenstverthen Trangott mittheilte, jdaß er tttn ihm feine ,,:adderieange jlegettheit« recht sehr an das Herz tu i,legen und damit er sich ihrer recht an nehmen mögt-, fest beschlossen habe, »die Hochzeit der Wese nicht eher ztt fseiern, bis-— er wieder in der ..-lt«od ·derie« gewonnenhabe, undnoarwenigs stena noch einmal siinstausend Mark. Bis dahin solle sich der Herr Schwie gersohn nur geduldin nnd solle sich auch nicht erst draußen ans dem Gute sehen lassen Das gabe blos Heule reien nnd Jammeteieth und das wäre stach-eurer Blödslmil F Bronnedier starrte entgeistert aus die berdrehten Zeilen. Das sah dem berschrobenen Lotterie jdrgel ähnlich! Ganz ähnlichl Und ebenso war es auch gewiß, daß keine Macht der Welt den Dickschitdel der anlassen winde, von seinem einmal ausgesprochenen Beschluß auch nur ein Haar breit abzuweichen Das stand bombensest! Ja, aber wie-—Herrgott, das ist doch einfach hirnverbronnt— wie soll er, Brannebier, machen, daß sein Schwiegervater fünstansend Mark actoinnt —- dad ist doch direkt, urn dic Wände in die Höhe zuklettern! Direkt die Wände in die Höhel Langsant wurde er ruhiger; selbst die hochgehendsten Wogen flachen ein mal ab· Er mußte eben abwarten. Und die Tage kamen und gingen. Eines Morgens-langte ein Brief von Liesbeth an, den sie heimlich geschrie ben. Er enthielt teine Vorwürfe, im Gegentheil! Das gute Ding beruhigte nnd tröstete ihren Bräutigam, so gut sie ed unter den traurigen Umständen vermochte. Er solle nnr nicht verzagen nnd die Hoffnung nicht sinten kas en! Wie töstlicher Balsam wirlte der rief ans die Brannebiersche Herzenswundc Allmälig Zog sogar wieder ein bie chen Hoffnung in Traugotte Herz ein, vielleicht hatte der Schwiegervater in spe. wirtlich noch einmal Glück For tuna ist ja doch ein unberechenbaree Weib! Die nächste Ziehnngdliste studirte der unglückliche Kolletteur mit solchem Eifer, daß er beinahe vergaß, nach sei nem eigenen Loosc nachznsehem das er neuerdings spielte. Aber beide hatten nichts gewonnen lind traurig schlichen die Tage dahin. Und wiederum war eine Ziehnng Bronnebier stand im Laden und wog wieder sterinthen ab. « Tit-eine Ceperan-: Nummer syst-» —- sechstausend Mark! I7,tw;——sein——Brauncl-iers Loo6. Erst freute ersieh —- aber eigentlich —- fo eine echte, rechte Herzensfreude wollte nicht aufkommen. Wahrhaftig — es wäre ihm lieber gewesen, wenn der Schwiegervater ge wanncn.-—— Her-halt! Ein toller Gedanke durchzuckte sein Hirn! Er begann im Laden auf- und abzulaufen, wie nicht recht gescheit-L Lange dauerte das Her umlausen nicht: er war bald mit sich im Reinen. Er setzte sich an sein Schreibpult und schrieb einen ausfal lend langen Brief alt-»Refe. Dem Briese fiigte er daslszewinnlooa bei. Selbst trug er das kostbare Lbsekt zur Post. Und dann wartete er mit fieber hafter Ungeduld. Hoffnung und « uner sicht wechselten mit Niedergefch agen heit und bösen Zweifeln unaufhörlich in feinem gequälten Herzen ab; wie Aprilwetter sah sein sonst so gefestetes Innere aus! Arn zweitniichften Tage kam die Ant wort; eher konnte sie überhaupt nicht kommen. Nachmittage spannte er an, überließ das Geschäft der Fürsorge des » Ztiftes« und fuhr hinaus-Zu JorgeL Muth und Entschlossenheit thronten auf seinen Zagen. So mag Achilleus ausgezogen fein, den Hektor todtzumurkfem Nur daß Braunebier statt der männmnordenden Lanze die harmlosen-. Peitsche schwang, die er dein armen Gaul aber aufs Kriegerischste um die Ohren fausen . liest. Das gemißhandelte Vieh wußte gar nicht, was es von feinem sonst so geduldigen Herrn deuten sollte. Mit wi lich eleganter Flurve bog » der Wagen in Jorgels Gehöftein. Lie .fes tion guckte hinter der großen IScheune hervor; sie winkte ihrem T Bräutigam mehrere Male ebenso ener jkisch wie freundlich zu und-—- vers-« s chwand. i Trotzdem Trangotte Selbstvertrauen Edttrch Lieseo lsirusz ganz bedeutend ge hoben wurde, konnte er sich doch eines recht intensiven Herztlopsens nicht er Ewehrem als er an die Stubenthiire I pochte. Aber draus lot- tvie Blilcherl s crein!·· E Jwten Tag, Herr Schwiegervater! E Ihr Loos hat gewonnen. « « · - Jvrgel war völlig pass. s »Wa— wa——waas—-—'.-« viachteermit I Mühe hervor ; »Ihr Leoe hat gewonnen, Herr I Schwiegervater! Sechstausend Mqu!« Sechs-sechstausend Mart « -Nee —Tunnctwetter !« ’ »Ja!« lind tnit einein tiefen zAthemzngn »Bitte-, hier ist die Te " pesche !« « »Nutnmer l'.'—«sa—-—nee-—das is Ia « gar nich meine Numttter!'· « »Was« Nanul Aber so reden Sie jdoch nicht, Herr Schwiegervater! Ich Iwcrde doch wohl wissen—« Nec, nee, das is nich meine Num Imetk Dnnnerwetter!« Braunebier schöpfte nochmals ties islthent »Sie müssen sich irren, Herr Leistneri Sehen »Sie rntr etnntalnachl« E Braunebiers Bestimmtheit ver T wirkte den Alten. « »Ja-——aber——ich kenne doch-« »Aber ich habe Sie doch mit der ENumtner in allen Listen stehen! So « sehen Sie doch nachl« siapsschiittelnd ging Ost-get zuset nenI altehrtvlirdigen Schreibpultr. Er seht-ist qui Alles lag In schönster Ord nung, Lie e hatte erst gestern ausge röttmt. , Mit zitternden Händen suchte der Alte das Loos heraus-· Da war’s! Und nicht«-wahrhaftig Nummer U, · ass. Er wußtetncht, toaserdazusqgen sollte, ihm stand der Verstand still Allerdings war sein Gedächtnis be senden sitt Zahlen, nie das allerbeste gewesen, nnd gerade in leistet Zeit rnit dem zunehmenden Alter hatte er schon so Manns-es versehn-itzt, aber hier —er hatte doch so genau gewußt-— »Na, hab' ich Recht. Herr Schwie ervater?« ris; ihn Brannebiere ptimnie ans seinen Reslexionen. » Ja-aber-- Dunnerivetter— !« »Was aber! Meinen herzlichsten Gliickwnnschi llnd nn, Herr l«eistner, bitte, sind Sie mir anch nicht mehr böse von wegen dumale2 gzch habe wirklich nicht so gemeint !'« eRiegel konnte sich noch immer nicht fassen. Er nickte nnr ein paar Mal mit dem schweren stopfe, nnd von Zeit zu fizeit rang sich ein Donnerivetter von einen Lippen- Ttlber da umfaßten ihn plöhlich zwei weiche Arme, nnd nieste thriinendnrchzitterte Ztiintne sagte: »Vater, lieber Vater-, sei gnt !«· Da hätte denn Flieget ein Raben-— bater allerschlinimstet Sorte sein nnd, nebenbei bemerkt, nicht längst seinen verdrehten Beschluß im Stillen bereut haben müssen — eine Thatsache, die er s nicht einmal sich selbst so richtig einge H stand —- tnenn er nicht dem Paare znni :zweiten Male seinen Segen nnd Jn ngeich die Erlaubniß znr »baldigsten ; Hochzeit« gegeben hätte. ; Die gewonnenen sechstausend Mart i aber legte er dem Heirathegnte Lieseö bei. Das Lächeln, das bei der stund gebnng dieser großmiithigen Schentnng ans den Gesichtern der beiden Liebenden an diinnnerte, war wohl nur der Wider schein ihrer Danlbarleih Bellt-IN Nehm- znnerliiiirge den«-n eher I n Inm. um in Alters-etl- la reiim iin ein tue-: lustig-g Hain Eståhw nnd Ausgaben Lchlissrl Keim-km dn sind trantirtess sit-nein mit Gut-r sbteiie Tit Nimmt-sit Umriss-»in Tiiikei hie-ist« Ums-ti islilg . Edle-Her Maiineskraft leidl, schnell und · Isiieriis siedet hergestellt Schwäche, Nervosi tål, Kräfteverfall nnd alle Folgen voii sit « qeiidimidem Ausschwei iiiigeii, Ueberorbeikiing u. T l. w. gänzlich uiid gründ « lich beseitigt Jedem Or - qaii und Körpertheil . wird die wllequft nnd Stärke iirilitersmiiet Ein achts, natür liches Verliebtem keine Mageamediein. Ein Fehlichlog ist nnmö,lich. Buch mit Zeug nisseii iind Gebraii saiiwelliing wird ver Post frei verirrt-tin Man schreibe ein It. Ihn-TM. M MI. Inferi FenL Duetirsen’8 Deutscher Silvan. 310 W. 3. 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