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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Dec. 27, 1895)
Gras en des neue Seht-. III Osm- EIenii. still neigt sich über die Lande die stemenschims t, Ist icheedende Jghr zu betten im dämmeknven Wschdchks Vers-i den Lichts entstiegen dem Schooß der ( Vergangenheit, Nenn's-eine sterbende Wes -- amStm nde der Ewigkeit M me sein Haupt umwoben von founigene WITH WEI Mnsieitet iämæchtwm Scheitel der welke Todtenktanp "Des Winters dran nde Stürme geleiqu es im zur M M de n das Erdenmüde mit fchneeigem Zins z s F umzu. l ! M vie ein Euere-d Ach-neu geht o durch dies weite III- Wuth halb geboren, von Hoffnungj spu- eschwkac— ( A- Mich echagom Thurme zwölf Schädig mzz l EIN-hieb noch dem anen, em Gruß dems neuen Jahr-! « Z J l TM schwebt um seine Pforten der Nacht ge « heiteres Graun, darf, wag es verschleiert, kein irdischl . Auge schaun; ’Dsch durch die nächt en Schatten mit goldnen z « Strahlen bki t z M tresivetkündeud Zeichen, der Sterne den«-; ges Licht III nun Der G ocken Chöre hinbranfen durchs vie Luft, D- Ieigks wie neues « :ben empor aus eiv get I Mschwelleaden Legelklängen schwebt zu des « Himmels Tho SI- heffnungefwhem Ahnen verjüngt das Herz empor. M die-merke ob den Landen wie neuer . — Wthscheich W tebt aus Nacht und Dunkel die Welt zu befrei n, Wiss-en Licht entgegen eilt sie auf ew get Insekt vom Gluthenbronnen der iebe zus empfi- hv.-— i fsiwkuexhdtch zur Lohe, du roige Morgen W Wegs htmtclzionaend des Lebens segensreich die Brücke zu linksher Zeiten Hang Zs Miete-des iegedglanze, du neues Jahr ZEine Sysoefler- und Neu i jahrsgeschichle. l Damm-eilst von w Sau-illa ,» Adolf Bendemann hatte die Mitte DE sjdek Dreißig zwar schon, aber nicht » eueu Rubicon überschritten, welcher-; e e lesen Junggesellen von ihrenk City-it ten Geschlechtegenossen trennt »Ich bin ein Siegfried im Kampfe — , den Drachen der Ehe l« war sein »Es-TO Wort am Stammtifch der: s Traube « »Ich bin unverlvundbarS I ein Herz trägt eine Tarntappe—« I Mägdflein kann es entdecken und · n I n « Hi ktenknabe, Hirtenknabe, Dir -- inst man dort einmal l« riefFriiz -«» s - t, sein nächster Freund, und Kellmanm der nächstnächste, i « Je hinzu: »Selbs: für den schiefsten s «- «Etbt ’s nett Deckel!« « tsp dieses Gleichniß hinkte wie alle ( Huisse Denn Adolf Bendemann z M ein stattlicher Mann, in guterl : Und unter einem Dutzend von --i hätten mindestens zehn MLiebeOfliistern Adolfs sofort ." Helispein —,,Sprechen Sie F waren nur seine beiden Freunde erschie nen. »Wie wird’s morgen mit Unserer ShlvesterbowleTJ Ananasi oder Cham pagnerbarvle?« fragte Adolf. »Keins von beiden!« lachte Bremer. .Js’ nich, schöner Adols—wir sind eingeladen!« »Sooo?« machte der also stro phirte betreten. .Und somit la t Ihr mich am letzten Tage dieses unglück seli en Jahres mutterseelenallein? Wi Ihr-, wie ich dassinde? Abscheu lich, unfreundlich, nnchristlich !« »Hilft aber Alles nichts,« wars Ulbert Kollrnann gelassen ein. »Wir sind zu Kanzleirath Sehen eingeladen Für die älteste Tochter fühle ich ein menschliches Nühren — na, kurz, die wird meine Frau und morgen wollen wir und beim kanzleiräthlichen Syl vesterpnnsch oerloben. Und wie ich unseren Fritz Bremer da kenne, so hat er ein Auge aus die jüngste Tochter ge worfen—-—« Fritz Bremer sagte nichts dazu, son dern stieß ein paar knnstvolle Rauch ringel ans. »Aber, was soll ich denn allein nn sangen?« meinte Adolf ganz betreten. —»Das wird ja ein schrecklicher Jah resadschluß !« »Komm mit !« »Zu mir ganz fremden Leuten? Wo denkst Du hint« »Na, was das betrifft: Seben’0 haben ein gastfreies Hand und ein Freund von nnd ist dort auch stets will kommen. Ich führe Dich gern ein. « »Aber das geht doch nicht. Und dann die Damm l« »Die fürchtest Du, nichts weiter l« Jn Adolf Bendernann wallte die «Siegfried« sNatur anf. »Fast könnt’e mich nun gelüsten, mit Euch zu kommen !« »Du thust ja doch nicht !« »Ich thu’o!« oov !«—— Wahrhaftig, gemiithlich ward bei Sebens. Das große Wohnzimmer war durch das Herausnehtnen der Verbin dungsthür mit dem Solon zu einem geräumigen Ganzen umgewandelt. Die , gute Laune der Erfchienenen ergöhtez noch die durch einen trefflichen A end- s tifch und einen höchft trinibaren Syl- , vefterpunsch bereits lebhaft angeregte T Stimmung und unter Schergen undH Lachen fah man der Scheidestunde des s abgeslofsenen Jahres entgegen. " Wenn man Adolf Bendemann ge sehen hätte, wie er inmitten der beiden hübschen Seben’schen Töchter, denen ich noch eine reizende Nichte zugesellt hatte, feiner guten Laune voll die Zügel schießen ließ, dann hätte man nicht geglaubt, in ihm einen solchen Feind ethenel erblicken zu müssen ? Und di e Teufels-lette, dieser Brenier Z und nun dieser stell-nann, wie sie sich s in das duftende, kräftige Ehlvesters etränl hineinlegten nnd ihm immer- s fort guts-unten Er fühlte Alles, was froh- und heiter in ihm war, immer mehr sich lösen und zu fröhlichster Be thiitigung an der allgemeinen Syl vesterfreude sieh anschicken. Aber je mehr sich ein fanfter Nebel um seine geistige Klarheit legte, desto wacher war sein Instinkt Mit der ältesten Seben’sihen Tochter hatte ed keine Gefahr-, deren offizielle Ver lobung hatte man soeben Schlag zwölf Uhr mit Gläserklang und-Sang ge te ert; nnd die jüngere, Frida —- na, te sollte ja Steuer zufallen So III bei diesen keine Wiss-nur bei l..-i-l--l----.i»v--sg-i-.-....vl..·......——»- » - .-..·.-... Use-. ; « TMDItpr I der Nichte. Und fröhlich schnitt Adols Bendemann der schmucken Frida des halb die Konr, die sinsteren Blicke nicht gewahrend, die Fritz Bremer aus ihn adschoß. Freilich sah er auch nicht die lachenden, bittenden Blicke Fridas, die diese zu dem dicken Bremer hinüber sandte und die, in die allgemeine Wort sprachc übersetzt, lauteten : »So laß ihm doch das Vergnügen, ich hin ja Dein!« Und nachher wurde getanzt und das neue Jahr hatte schon einige Stunden seine Herrschaft angetreten, als man endlich schied. Die Garderobe war durch einen Zufall nicht erhellt, als Adolf Bendemann seinen Ueberrock darin an legte. Da wurde die Thür leis gedfs · net, Frida huschte heran, faßte seinen Arm und sagte gediimpft: »Warum hast Du Dich denn heute Abend nicht erklärt, Du Böser, Lieder! Papa erwartet Dich morgenl Gute Nacht, Schadl« lind die kleine runde Figur var ihm hod sich auf den Zehen empor, schlang die Arme um ihn, der vor Entsetzen starr dastand, wie Loths Weit-, und küßte ihn. lind dann enteilte sie wie eine Gazelle. Als Adolf Bendeinann durch die klare Winternacht seiner Wohnung zu schritt, empfand er ein Gefühl, das eigentlich erst einige Stunden später eristenzderechtigt gewesen ware: Das Gefühl eines ungeheuren statersl Ein Mädchen hatte ihn umfaßt, ein Mädchen, dem er in der That im Laufe des Sijlvesterabends manches »schöne Wort« gesagt, in dem sicheren Glau ben, sie sei bereits »versehen« mit dem Zulünftigen —- und dieses Mädchens Lippen hatten ihm die griißlichen Worte zugesliistert: »Papa erwartet Dich morgen!«——9ia, da war ja die Fußangel da fiir ihn, der er immer ent schlüpft war. Und nun—oooh! Erstei perte die Treppe zu einer Wohnung empor und ftampfte da i aus die Stu fen, als sei jede ein Schwiegervater-— Und diese entsetzlichen Träume in dem Reste der Neujahrsnacht: wie ermiitter tanzten einen scheußi eigen mit unsauderen Dienstmiid en und entsetzlich schreienden Kindern « « « X s Sie schlang die Arme uns ihn nnd küßte ihn. und der Traumgott deutet auf diese Einzelnen und sagt dabei immer mono ton: Deine Schwiegermutter-, Dein Dienstmädel, Dein Range! Schweiß gebabet wachte endlich unser Gequälter egen zehn Uhr auf — eine kalte Hand tte sich auf seine Stirn gelegt. Er fuhr empor »Du-nor Schwie ger—!« »Nimm-« kam es von Koll cnnnns Lippen zurück, denn dieser war es. «DU tränmst wohl noch? Wollte mich nur etlnndigen, wie Dir der se nise Abend hekmmen sei. same-, e«? JVWJ w. »s- «,,.,«-- «- -..- -.-. « O « »Ja-a !« sagt Bendetuann zdgernd. »Du warst dann so eilig fortl Ich sollte Dich nach grüßen, besondere von der kleinen Frida und dem Kanzleiratln Du, der ladet Dich heute zum Früh stiiet ein!« . »Der Papa erwartet Dich morgen!'« donnerte die Erinnerung in unseres Adolfe Linn »Er ladet-mich—ein?« tlang’s von seinen Lippen »Zurück« »Ja, zu elf Uhr. Wir sind natürlich auch dort. Jch ahne, wag vorgehen soll. Aber was seufzt Du denn? Du mußt doch dankbar sein Deinem Schick sal, das Dich solche nette Leute finden läßt« Kenntn, Zieh« Dich an.« Adolf Vendetnann folgte der Mah nung. Ald er sich antleidete, war ihm zu Muth, tvie dem zum Tode ver urtheilten Verbrechen dem inan die Jetzte Toilette« macht, und als er endlich mit ttglniann iiber die Schwelle des Hauses tritt, da glaubte er, das Armensiinderalöckchen lauten Zu hören Die beiden Herren wurden in das Empfangezingner geführt Ilollmann mit dem Rechte des Bräutigams ging sogleich, feine Brautaufzusuchen Mit dem Gefühl eines Schulbubem der nichts gelernt hat und nun Rechen schaft von seinem Wissen ablegen soll, aß Bendeinann allein da. Da ging die Thür—er zitterte empor, aber nicht Frida war«e«, sondern Meta, die rei zende Nichte. »Ich bin zu Ihnen gesandt — es ist drinnen noch eine große Haupt-und Staatsaktion l« begann sie. Adolf sah sie an. Jetzt, da er freien mußte, regte sich in ihm etwas Sonder bared: Diese Meta war ja oiel hüb scher als die Frida. graue er sich gestern Abend doch na rechts, statt nach lints hinüber unterhaltenl aAber Sie sind so schweigsam heute. Gefiel es Ihnen nicht bei unsc« . Er bekam plötzlich ein würgended Ge inihl im Halse: »O, sehr-—« stotterte er.——..Eo sehr, daß ich-wo, tue-ist denn Fräulein Frida?" ; »7rida!« sagte Meta ganz erstaunt. - »Ja, mein Gott, hat Ihnen denn Ohr ; Freund Brcmer nichts gesagt? Drin z neu ging ja eben ihre Verlobung vor i hat«-« ) »Meine Verleb——« stotterte ganz sassungslod Adels. .«the—-o neinl« Und da traf ihn » ein schalihafter Blick aus ihren mun teren Augen. »Sie-Sie sollen ja ein Weiberseind sein! Nein, Frida ist l Fritz Bremera glückliche Braut !« ; .Befreit!« wollte Bendernann ent Hiatett ausrufen. Aber er unterdrückte e Wort. Was war denn das gestern iAbend gewesen? O, dieser Sylpesters ?punsch! Denn nun wird-'s ihm klar, :nicht ihm hatten jener Kuß und jene s-· s. Er streckte Meta beide Hände entgegen und ergreift die ihrigen. oniinösen Worte gegolten, sondern dem Freunde. Aber-o seltsame Menschennatur! In diesem Augenblicke empfand er, der auf sein Zunggesellenthutn so stolz, etwas wie eine ihm« wehthuende Ver einsaniung· Und er sal) auf Meta, die rnit ikrer zierlichen Gestalt, ihrem feinge chnittenen Kopfe und den mun teren Augen ihm ungleich begehrenes werther erschien. Aber der furchtbare Traum von den tanzenden Schwiegermtitterni »Wie ist tnir denn, Fräulein,« begann Adolf zögernd. »Halte ich gestern Abend eigentlich das Vergnügen gehabt, Ihre Eltern—« Ein Zug tiefster Trauer erschien auf Metae Gesichtchen. »Sie sind längst todt-beide-—« bauchte sie leise—.ich bin eine Waise, aber-Enkel und Tante find so lieb mit mir.'« »Wie, Waise? Keine-« Schwie ermutter, wollte er sagen, aber er be sann sich noch rechtzeitig Und plötzlich kanns über ihn-er streckte Meta beide Hände entgegen und ergreift die ihrigen. Und sie errothete bis unter die Wurzeln ihrer blonden Haare. ; Da ging die Thüre auf und die bei den Brautpaare kamen herein. Ver Jwirrt trennten sich die Beiden. Beim HFriihstiick waren sie sehr einsilbig. Islber ich glaube, zu Ostern-heirathen sfie auch, just wie die beiden anderen Waare. Adolf Bendemann ist ein ans Ande rer geworden. Wenn ihn seine Kol legen fragen, ob er denn noch ein so krasser Weiberseind ei, so bat er nur eine Erwiderung: » ch, laßt doch den sung-ist« z enn, wenn man jetzt Adolf"fragt, Jtvie ihm der lehte Syloester und der JSylvesterpunsch behagt bat, dann leuch Ttet co feltsam warm und innig in sei-« Eisen Augen ans und er sagt nur « »Y. Eli-F .--.-.«:.-.-.-.-...:-. L· » . JW Der Rettjiihr8-Jcitchesi. Der Mittagetisch war abgeriiutnt. Vater Vernemann schmauchte behaglich seine Pfeife nnd blies den Rauch in großen Walten Zur kecke. Während seine Frau in der itiiche nebenan das Geschirr ipiilte, schmnnzelte er ver gniiat in der Erinnerung an den Extra 2aftbraten, den ihm Frau Anna zur Feier dee neuen Jahre-J aufgetragen hatte. »Ja, der war köstlich!« sprach er halblaut vor sich hin, »aber——s---und dabei seufzte er. »Was aber?" rief Frau Vernetnantn die den Seufzer vernommen. «Sag’ -’tnal, Alte, wie tvitr«s, wenn Du zum itaffee einen Kuchen—?« »Aber, Mann,« unterbrach ihn niit leichtem Vorwurf die Gattin, »Du weißt doch, die schlechten Zeiten i« »Ja, ja, die schlechten Zeiten, die schlechten Zeiten! Aber dent’ ’mal,« fuhr er, auf seinem Jdeengang behar rend, fort, » wag meinst Du, wie unsere Ziiachliarin die Müllers und die Wachtele, die doch ein gntee Einkom men haben nnd trat-dein verhungern wollen-wie die uns beneideten, wenn Du Kuchen backen wiirdcft!« »Ach Du lieber Nott! Da tviirden wir schön beredet nnd beklatichtl Und die Redensarten nnd Fragen, die ntan sich miißte gefallen lassen! Tie Mül lern, Vater, die Miillern mit dem siißen Lächeln: Sie backen, Frau Gerne-nann? In dieser theurcn Zeitl Haben Sie in der Lotterie gewonnen oder geerbt? Na, Sie haben zwar keine Kinder, und dann hat Ihr Mann lebenslänglich seine gute Stellung-— Sie haben gewiß schon Geld gespart — da kann man sich solche Ertraoaganzcn erlauben.’ Das sagt die Müller-m Perlaß Dich d·raus, Vater, das sagt te.« »Glaub"e, Alte, glaub«o! Aber weißt Tu, so ganz Unrecht mag sie da gar nicht haben, denn wir Beide könn ten und ant Ende den licinen Luxus wirklich erlauben-— !« »Na, wenn Tu meinst.« »Was muß dann die ganze Sipp schaft im Haufe auch ·n Kosthappen haben!« »Ja, ohne den geht’a nicht!« »Na ja, und da verschwinden dann so ein paar Kuchen im Untiehetn Net, Mutter, die Sache wird zu kostspielig. Wir wollend lieber lassen« »Auch gut. « Frau Bernetnann wandte sich zu ihrem Geschirr. »Anm: k« rief er nun doch wieder. Frau Bernetnann blickte sich stehen bleibend unt. »Höre 'tnal, wenn Du ihn nun heimlich batttest?« .D-as ainae L« s »So ganz fiir unst, daß Niemand was davon rneriteT-« »Das toiire dao Allerbefte.« .Topp, Alte, hier find zwei Mari; darf uns einen Kuchen, einen laiibereu, feinen-aber sei auf der Hut, daß nicht die Miillern oder die Wachteln Wind davon lriegen.« »Sei unbesorgt, Vaterchen, die bei den Spiirnasen fallen diesmal ver gebens schniiifeln.« Sie nahni das lskeid und ging. Bememann set-te sich one Fenster und blickte hinane. Zchon fah er sich itn Geiste atn itaficetiich sit-en, den Napf luchen vor sich nnd siihlte ordentlich dad Behagen, ntit dein er Fluchen zn essen pflegte-. Nun iain feine Frau. Zie erzählte, wie iie die Zum Backen nothtoendigen Dinge bei verschiedenen Kaufleuten geholt, damit Niemand ihre Absi t et rathe. Berneinann belobte ihre ing heit nnd indem er vergnügt oorfich inlicherte, ließ er bald eine Mandel, ld eine Nofine in den Mund ver schwinden· Allerdings entlockle ihm dao Ein riihren noch einige Schweißtropfen, und doch ward er durch den lieblichen Duft, det sich einige Zeit darauf in der Woh nung ausbreitete, vollkommen dafiir entschiidigt. Tro eni fuhr ihm ein ge linder Schrecken urch die Glieder, als er ihn wahrnahrn——dte Nachdarinnen. Ader die Angst war eine unnothige. Der Kuchen ward ohne Störung fertig und der oerriitherifche Duft wurde durch die geöffneten Fenster in's- Freie entlaffen. Ein »Gott sei Tonl« ent rann Beidem als der Kuchen, ein wah red Meisterstück, dampfend vor ihnen stand. .Hihi, der soll schmecken!-—Und weißt Tu, Anna, « setzte er wichtig hinzu, »ei· schmeckt ja noch «ntal so gut, weil ihn und Niemand beneidet, hihi, und wir keine Gutachten von solchen Allesbes fern-is s enden zit hören brauchen, nicht wahr Mattenon »Ganz recht; a r das kannst Du glauben, an«diesetn Kuchen ist nichts zu mäleln.« Endlich kam der ersehnte Augenblick des Genusses-. Frau Berneniann le te ein sauber-es Tischtuch auf, der A te setzte sich und sah ichnninzelnd ert den Kassee auftragen nnd dann den Uchen —- Da wurde heftig die Thiirglocke ge zogen. Ein zweifacher, jedoch in einen ver schmolzenen, nicht zu befchreidender Ansschrei war die Antwort daraus. Wie? zwei hölzerne Götzen saß dao,iiber-« rafchte Ehepaar da und glotzte sich gegenseitig mit den weitausgerisfenen A en an. in zweiter, heftigerer Glockenng erinnerte die Erstarrten an ihr Dasein. »Wer mag das seini-« Mutter-» seen-wann wankte hinan-, um zu vis W Ukss nen, indem sie schmerzlich vor sich hinfeufzte: .Der schone, schöne Ku en.« »Nutter,« rie; ihr der Alte halblaut nach, »ich rette i n!« lind mit jugend licher Elastiritiit ergriff er ihn und schob ihn weit unter das Bett. T Im nächsten Augenblick trappten die Yttntvilllomtnenen Miste in dem Kor ridor, aber der Hausherr war schon « wieder auf den Beinen und ging ihnen - händereibend und vergnügt schmunzelnd sentgegen——toußte er doch seinen Schatz in Sicherheit. Die Anlöinmlinge bestanden aue Herrn Vernemanne Neffen Albert, dessen Frau und deren Kinder —-— zwei Mädchen, drei Knaben —- sowie einem dicken, turfbeinigen Mond. »Na, profit Neujahr auch! da kom men trir wohl gerade zur rechten Zeit l« rief Neffe Albert, dem Onkel lriiftig die Hand driieleud, »wir bringen einen recht tiichtigen Appetit mit — aletnir hereinlamen, roch es hier so angenehm ——nicht wahr, ed gibt Kuchen !« Damit machte er ed sich bequem, während die Hausfrau staffee kochte und die Kinder im Zimmer Alles auf den Kon zu stellen drohten. Nur der Mope1, der troh seiner Fett heit sonft zu den Ausgelassensten ge hörte, war heute unsichtbar und merk würdig still, was schließlich Frau Bemeniann auffiel und sie sich nach ihm erkundigte. »Ach, das arme Thier muß sich er liiltet haben,« erklärte Albert, «er schleicht jetzt immer so herum —- Mep pel, wo bist Du denn? Komm’ doch her, mein Viehchen !« Aber das Viehchen machte dazu keine Anstalten. nLier ihn doch in Ruh’,« sagte die sunge Frau, welche bis jetzt nicht Platz genommen hatte und enttiiufcht die Butterbrode betrachtete, welche Vater Bernemann zu streichen begann, »wenn Ihr doch keinen Kuchen habt, fo machen wir lieber einen Spaziergang, lomm’ Albert, kommt lKinder, Butterbrod haben wir zu Haufe selber-« So trollten sie fich wieder, die Kin- « der liirmend, die Eltern mit mancherlei Spößchen iiber Bememanne Geiz und fast noch bedächtiger und schwerfälliger, toie er gekommen der Mone, als fiihle er jeden Schritt. »Der Kuchen soll und schmecken, hehehe!« rief VatersBernernann, ate sie außer Horweite waren, »Mutter-, nun kochst Du noch ’tnal Kaffee, jetzt wollen wir und pflegen l« »Aber sag’ ’rnal, Vater-, wo hast Du ihn denn eigentlich hingestellt, daß die Rangen lsie meinte die Kinder), die doch Alles durchschniiffeln, ihn nicht gefunden haben?« fragte seine Frau .Ja—-fiehft Dul« Er machte ein äußerst pfiffiges Gesicht, indem er den einen Zeigefinger an die Stirne legte. Jn dieser Stellung verharrte er einige Momente-, dann biickte er sich schnell und griff unter das Bett. »Hier meine sehr verehrte Frau Verneiuann ist der stuchen!« und grazioe präsen tirte er derselben den —— leeren Teller! Wer die lszesichter der beiden alten Leute gesehen hatte-! Herrn Verne tnanne Arme faulen schlaff herab-Wer Teller zerschmettern atn Boden. Frau Vernemann fiel auf einen Stuhl und begann jämmerlich zu weinen. »Der Mottpel l'« fchluchzte sie. l »Der Moppel l« wiederholte er ton oe· Ein hillorilrhes DominospikL Arn Ileniahretaae des Jahres Heil zeigte sieh Floriig:-.idtvig der Sechzehnte nebst seiner Familie während des zu Ehren ded Tages von der Musiklapelle ebrathten Morgenständthend im Pavi l - on de l’Horloge dem Volle. Eine große Menschenmenge stillte den Hof und gab ihre mehr oder weniger feind selige Gesinnung durch tumultuarisched Geschrei zu erkennen. Trotzdem gab der Monarch den Beseht, die Teputatiw nen, welche ihre Huldigungen darzu bringen beabsichtigten, vorznlassen. Darunter besand sieh auch eine der »Sieger der Bastille,« bestehend and etwa vierzig Grenadieren der National garde, welche, den Jnnnortellenkranz am Hut, unter Borantrilt der Musi an der königlichen Familie vorbei desilirte. Einer der Dennrtirten hielt vor dem damalo sechsfiihrigen Dauphin an und reichte ihm wortlos ein Domino spiel, welches Geschenk der Brig sei ner Mutter gab. Diese las rnit eben die dem Kastchen eingrabirte Wid tnung: »Die Steine der Ba litten tnauer, welche einst so viel uns uldige Opfer der Willkür umschlossen, sind siir Sie, Monseigneur, in ein Spiel zeug umgewandelt worden, dad Sie an die Macht den Volkes erinnern soll.« Jn der That zeigte sieh beim Oeff nen des stastchene, daß die Domina »steine ans solchen angefertigt waren, welche die Martern der zwei Jahre vor her zerstörten Bastille gebildet hatten· ;Die Königin stellte das Geschenk einer sihrer Hosdamen mit dem Beseht zu, ed Tausznbewahren, da ed eined Tages ein smerkwiirdiged seugnisz siir die Ge » schichte der Revo ntton sein werde. s Dieses Doinino erlebte manchen sWechsel in den Tuilerien. Es wurde ! von den höchsten Persönlichkeitetn sogar von Sortveranem die unter dem icon sulate, dein ttaiserreich und während der Restanration im alten Palaste ab stiegen, benahm Sehr ost bediente sieh Napoleon der Erste dieses Spield zu Warnen mit seinen Felilgeladsutanten sLeider gingt dae merkwürdige Spiel· idurch den Brand dees Schlosses im« Isahee nle nebst vielen anderen histo sti nGe en runden uGrundk