« i Der Jemdn M m W Kohle-tsch. weinen-» « JNnn kann anch ich Ihnen etwas Wen, Fräulein sSassi,«« begann er mit ’ « eiser bewegte-r Stimme, die nicht ii r Schattenireivhinaneiudringen eit, der hie umgab. »Wenn diesers ensch sa eißt und er wirklich der; Sohn des Alten ist, wie Sie bel up- s ten, dann istanch der Name Gloh edtJ erlogen, ich aber kenne den richtigen .- j auch ihn haben die rip en der Kranken ; ntir heute verrathen. ·,t.-ann verwandelt j August Glohstedt sich in Heinrich Jarih, in den grausamen, heirntisickiH schen Burschen, demnach ich gekannt» - be vor langen Jahren, nnd an den ein Gesicht mich gleich erinnert hat, 'als ich ihn das erste Mal hier wieder- . sah. Dann hat er dieselbe Heimath . wie ich selbst und mein Freund, nnd « sein Haß gegen mich ist so alt beinahe wie wir seit-ein« . »sa, er haßt Sie, das ist ea, was Sie niemals-ich bitte Zie—-niemale vergessen diitseni Wie er heißt, ist mir gleich, aber ich weist, daß er Sie haßt, denn das habe ich von ihm selbst.« »Von ihm selbst-« »Und ich bin Schuld daran, daß es itztmer ärger damit geworden ist; Jan-um bin ich ja hier, unt Ihnen das zu sagen nnd es wieder ant in machen, givenn es noch geht. Fischer-, wenn er mir bot-geredet hat von seiner Liebe, « wie er ed nennt, da habe ich gelacht und einen Witz gemacht, wie ich es gethan äsbe mit Allen, die mich angeschtnachtet i ben. Das hat ihn nicht erzürnt. ber seht kann ich dad nicht mehr, sie sind mir so uwider geworden-»und er inne gerne t, wie das so gekommen ist. Neulich ist et dann bei uns gewe sen und hat es abaepaßt, wie der Alte draußen war; da hat er mir denn eine roßc Rede gehalten, dasi ich mich ent scheiden müsse, nnd ob ich ihn wolle Oder nicht. »ich hatte acseheidter sein ollen ttnd ihn hinhalten, aber der Zorn hat mich gefaßt nnd ich hab’6 ihm in’s Gesicht hinein gesagt, wie er mir widerwiirtig ist nnd wie verächtlich » ind da ——-- Sie lennen ja sein like-sicht: ewbhnlich tann man nicht datan sehen, wiss ihm in Muthe ist. Aber da hat sich's verzogen, daß ichs nicht »,wiedet gekannt habe, und er hat mich angezischh Jch weisz wohl, wer Dir im Kopie steckt, Lind, aber ehe der » ,,Di kriegt, verlas: Dich d’rauf, eher ma ich ihn lalt!’ lind seitdem hat » die Angst mngetrieben, nnd wenn ich Die heute nicht gesehen hatte —- ich - tte Jhnen aufnelanert anf der ,«-traße, nnd wenn Eic tnich iehnmal gesagt hätten.« Warum sollte ich dag, Fräulein -aisi«.- Ich sithle sa, wie gut Eie es mit ntir meinen. lind ich danle Ihnen Hausendntah auch inr Ihre Warnung, obwohl ich den Burschen nicht fürchte. Ich danke Ihnen, denn seht sehe ich zum ersten Mal einen hellen Schein-— - «a, und nun weiß ich anch, von wein jene Beiese neiomtnen sind. « »Welche ittriese’.-« « is — « »Ein paar Schreiben ohne unter schrift, die mir zugeschickt sind, und in denen gan tolle W en gestandenhaben. Aue Eis ucht hat iie der Bursche ge fchrieben——jeyt sehe ich den Zweck, und diese Sorge wäre damit aue der Welt! Aber noch bleibt aenug, was dunkel ist, d daß die-o Alles-, Alles auf meine ’ imath hinweist, auf irgend etwas in der Vergangenheit, das verhüllt werben soll unt jeden Preis-»das auiilt Jnich und angstigt mich, obwohl ich es « nicht bei Namen nennen kann. Und doch, in diesem Augenblick, da ich Sie vor mir sehe —- Sie sagten mit-, Aste Mutter sei entweder worden, äulein Sassi; war sie ro nicht viel leicht, die Baleska hieß'-« »Ich weiß es nicht; der Name, den rnir der Alte gesagt hat, ist sa doch gelogen« aber weiß, daß in unserer S einmal ein solches Verbre en t btwurde, baß eine Frau ermor t · worden, nnd daß man den Mörder nie mals gefaßt hat. Und seht habe ich einen Zweifel mehr daran -»es ist« als hätte mir-B Jemand ugerufen-——daß die Leute, unter denen Eile leben müs sen, betheiligt ind an diesem Verbre chen. Daher die falschen Namen, und « daher die blutigen Träume der iiranlen Nun aber will ich auch Alles wissen, nnd meine Mutter ist res, die mir hel lett soll, das Geheimnis fort tu schaf en aus meinem Leben und auch aue ein hren. Morgen fahre ich zu ihr hin, s e wird mir lliiren können, was n dunkel ist.« »assi hatte die Hände bittend und abwehrend erhoben, mährend er noch sprach. »Thun Sie das nicht, Herr Beh « ital« legte sie ice-. »Du Muts s . s» Ihnen ani, begeben Sie Y; in Gefahr! Was kümmert Je alle Geschichte-:- Und wenn eo zehn « Mal meine Mutter-filt, die sie umge " t ben, Sie allen darum nicht W hurtt dieser Schlitten aus sich laden. Sie nicht, Herr Bohienl Thun .·-« e es nicht, ich bitte Zie, bleiben «- e hier und fragen Sie nicht mehr Wzdiiesefitnsiingenp » Fr .' e o gut gegen mt . n ".«inp·asfi,« sagte er und ga ihr die 's nd. Und indem er die ihre erfaßte, « lte er wieder den Ring, der ihn so i- an den seiner Mutter erinnert «« »Eu- tchn da einen Ning,« er tnit unsicher Stimme »hinzu, .wie meine Mutterihn rragr. rinch er weist mi nach der Heimath Da wir nitn woh Landsleute sind, erkliitt sich der Csusall ja leicht; derselbe Gold schzn ed wird sie gefertigt haben. Mir a r ist diese Aehnlichkeit noch ein Fin stergeig mehr, zu thun, was ich als echt erkannt habe. Ich fahre morgen, wie ich Jhnen gesagt. Aber ich danke hnen doch noch einmal von ganzem erzen fiir Ohre Gitte, Ihre Freund chleit, Jhrc Sorge iimniich. Tausend nial danke ich Ihnen dafür, Fräulein Sa fi !«« i-ie antwortete nicht; schweigend stand sie ihm egeniiber. Xann aber erschiitterte ein zchluchzen ihre Gestalt, ie ri ihre Hand and der einen, nnd hre Stirn an die kalte Mauer pres fend, weinte sie laut. Wie er sieso vor sich sah, mußte er an die Herd - nacht denken, in der Eva so vor ihm eftanden, und in das tiefe Gefiihl der anibarieit fiir dieses Mädchen hinein dran »die Stimme der großen Liebe, die ihn der anderen vereinte. Safsi hatte sich rasch gefaßt und richtete sich empor. »So etwas müssen Sie nicht zu mir sagen, so reundlich diirfen Sie nicht tnt mir brechen. Da kann ich das Weinen nicht lassen, und ich m te Sie doch nicht quälen. Da ist mir’s iir einen Augenblick, als wiire aiichichnoch zu etwas iiiihe in der Welt, und das gibt’s doch niin einmal nicht, da hinein niiiß ich mich finden. « »Nun sage ich dasselbe, was Sie mir eben gesa thaben: so dürfen Sie nicht reden. as Leben hat xewiß noch ganz herrliche Dinge ftir sie aufbe wahrt. Sie sind jung, Sie sind schön-« »Du mein Gott, fiir wen denii?« »Für irgend einen guten Menschen mit warnieianerzem das er Jhnen schenkt, denn Sie verdienen es, Fräu lein Saffi. Auch Sie werden noch ein mal gliiitlich sein« Sie schiittelte langsam deii Kopf. »Gliicklich? Nein, das bin ich niemals ewesen iind werde es nimmer sein. «iiftig bin ich gewesen lind habe in den Tag hinein gelebt, aber glücklich, nein. Das weiß ich jetzt erst,daß man dad überhaupt sein kann. Ich habe das Allei- ja gar nicht gelamiti Ainiisirt habe ich mich nnd habe gedacht, damit ist dab Leben zii Ende-. Nun weiß ich, daß ee anders ift, und nun—« Thriinen Herstickteii ihre Stimme auf's Neue, Haber sie kämpfte sie tapfer hinunter ;und redete weiter in einem herben, s sestereii Ton. »Sehen Sie, wenn die spiaucr hier aus mich fiele, oder wenn Thier vor iiiir sich plötzlich etwas auf sthiite, so etwas Dunkle-J, Tiefes, iiiid E ich müßte hiniiiiterspriiigen, mir wars I ’t’ad« Recht. Und ganz schön wäre ed sfogan wenn « Sie stockte. ; l«a,,ut.·enni«· tragteermude uno freund i ) ..Warum soll ich’d nicht sagen? Wenn ich’o für Sie thun könnte, wenn ich sitr Sie sterben dürste. Ja, das ist ed, was ich mir jetzt immer ausbeute Mit mir ist’a ja doch uEnde, ed ist über mich gekommen, due ich mich nicht mehr kenne. Ich hab’d ja nicht gewußt, das ed einen so packen und schütteln klimm. lind darum möchte ich todt sein, und am allerschönsten wär-V wenn ich für Sie sterben durfte. « Er wo lte etwas erwidern, sie aber ließ ihn nicht sprechen. .Sagen Sie nichts-, ich weiß ja, Sie meinen es gut. Aber daran tonnen Sie nichts andern. Nun ist’o ja auch gesagt, und nun gute Nacht-« Ohne ihm die Hand zu reichen, wandte sie sich ab und eilte hinweg durch den Schnee. Ihre Gestalt verlor fich in dein lichten Schleier, der vorn Pinunel auf die Erde niedersank. Be - en folgte ihr langsam durch die neige Stille der weißunthiilltety einsamen Straße, und auo der dichten, bewegten Wolle, in der das Mädchen vor seinen Blicken verschwunden war, meinte er wieder und wieder die traurigen Worte zu hören: »Wenn ich siir Sie sterben diirfte!« ll. Kapitel· »Weißt Du auch schon dao Neueste?« «Nun?« »F werde mich schlagen« - ? JchglauW nicht« « tiltst Du mich etwa fiir steiget-« « eige? Oh nein; aber fiir fried fertig-« Sie saßen in Bohseno immer, Jeder mit einer brennenden igarre, die Butcrwect alos den erechten Lohn siir die Arbeit ded Früh tiickend zu er klären psle te. So weit hinweg gerade eute Bot Peno Gedanken schweiften, er tte do hoch aufgehorcht, als der reund ihm von dem geplanten Duell erzählte. »Friedfertig«.« Bin ich auch,« sagte Buterweek. »Im Allgemeinen, etßt dad. Zuweilen aber kommt auch ,deo Löwen Erwachan jawohl, des Löwen! Ob Du mich so malitido lächelnd ansiehst, oder nicht, ich fiihle den Löwen, damit is« gut.« «llnd wer hat ihn diesmal gemalt-« »Ein guter Freund von Dir, einer von der bunten Zunft, Dein Herr Mein Herr Müh? Ich habe» leider kein Eigenthum-ererbt an diesem jungen Mann- Sonft würde ich ihn einpacken und sortschieten, recht weit, aus Deutsch land hinauo.« »Na, ich schicke ihn vielleicht noch weiter-. . »Wie und wo bist Du mit ihm an eätstazider gerathen? Hat er Dich belei d t « .Ni tmich, aber einen Freund von nur« la- anuetuis sie mo- anzi rote iretnoe meiner srreunoekto rann inan den schönen Spruch auch einmal variiren.« »Wenn matt ein braver Kerl ist, - wiß. Wer ist denn der Freund, der se leidi te?« « «ker fragt. Inwohl,reiß’ nur die schönen Angen aus. Euer Hochwohlge » boren in höchsteigener Person-« »La) selbstl« « »in selbst in Lebensarößin Mach’ nur lein so boieo Gesicht; ich glaube, . Tn hattest ee nicht anders gemacht, als :ich. Ich tvar also gestern in dieser sVersamtnlnng, bei dieser tinnstgriiw i duna mit flinlnneeversichemng aus Ge ; genseitiaieit-—«—« habe Dir ja schon davon Ferziihlt Ich mußte dabei sein und Jkomme natiirlich in den Vorstand, ? denn sie wollen die junge Pflanze nach ; tene mit Seit begiesieiu Sie nennen f ich selber ,die Neuen,« »Du würdest sie jvielleicht ,die Grünen nennen. Da Tsiihrte natiirlich der Riibensiiliitz das J große Wort. Ich henle ja nun im All ! etneinen mit der modernen Wolfs ; secrde—-T«n kennst ja mein Schicksal-— j aber als der Bursche anfing, ans Dich ; zu schimpfen, Dein Bild in den Staub Izu ziehen, Dich persönlich zn ver finstern-J I »Persönlich? Mich?« »So ilhnlich war es. Er sagte, Du gehörte-it zu denen, die ed verstehen, durch die Frauenzimmer starriere zu machen-von titnstlerischen Schürzen stlizndien hat der Esel geredet. Dein Bi , Deine Deodemona sei überhaupt nur verkauft, weil die schöne Mist Sealesield Dir zu ties in die Augen gesehen. Sie hat er genannt, aber ich weiß, weshalb er im Grunde so wiithend ans Dich ist. Um Safsig wil len ist er'e, in die er oerschossen ist bis iiber seine großen Ohren. Weil Du ihn dort ausgestochen hast-denn das hat er gemerkt, sie zeigt es ja deutlich genug-darum zieht er nun über Dein Bild er und über Miß Sealdfield nnd über, ich weiß nicht, was.« »Ein insamer Bursche l« »Freilich. lind darum habe ich ihn mir gehörig gekauft. Er wurde grob, ich wurde grober, und so jagte ein Witz den anderen. Die Schlußpointe aber war, dafz ich ihn sorderte.« »Das hattest Tn doch nicht thun sollen. Jm Grunde kann ein solcher Mensch mich nicht beleidigen.« »Du hast gut reden, Du tvarest nicht dabei. Ich aber habe meine Freude d’ran. Er wurde so blaß und so grob, daß ich deutlich sah, er hatte eine Bilrenangst. Er weist eo ja nicht, wie ungefahrlich ich ihm bin-- habe ja nie ; male so ein Eihieinjewehr in der Hand saehabr Wenn ich auch auf ihn ziele, i ich treffe hochster eine Schwalbe, die j hoch oben um irgend einen itirchthnrnt Ysliegd Er aber hat vielleicht eine ge ilbtere Hand, nnd wenn er mich ins Jenseits befördert, so nimmt er mir nur eine Mühe ab, die ich liber tnrz oder lang doch mir selbst hiitte machen miifien.« I Ein schtnerslicher Ton war zuletzt in kseine Worte gekommen, und er strich ohne anfznblietem langsam mit der Hand iiber den rothen Plitsch der Tisch decke. Boysen war ausgestanden, als von s Eva die Rede gewesen-er ging wortlos im Zimmer auf nnd nieder. Da er noch immer schwieg, begann der Andere z von Neuem. ; »Ja, was ich noch sagen wollte. ; Darin hat der Herr ltliih dett richtigen ;;;nstinlt, dast siir Andere bei Saffi s nichtd mehr zu holen ist. Ich weiß dae ! jetzt anch. Tit hast dad Unheil angerich ;tet, ohne daß Du etwas dasiir kannst, Z ich tnache Tit keinen Vorwurf. Es gibt Hsolchc Sonnataelinder, denen die Liebe " in vollen Lpserfchalen non allen Zei ten zttgetraaen wird. Sie stehen da ( und riechen das siiste diiancherwerl noch snicht einmal. Solch ein Eonntagetind "bift Tu, und mit göttlichetn Gleich mnth siehst Du zu, wie Herzen unt Dich brechen-nnd Menschen unt Tich sterben. Es ist doch nicht andere, nnd fehl komme auch ich noch her nnd ver mehre die Schnur der Lpferthiere nnd will mir einen glänzenden Abgang dadurch verschaffen, dast Tit einmal Ivon mir sagen tnnßtt Er ist fiir mich « gestorben. « Bohsen blieb vor ihm stehen und schüttelte mit wehmiithigetn Lächeln den Kopf. Das war nnn seit gestern der Zweite schon, der fiir ihn sterben wollte. War er wirklich so reich an Liede? Dankbar empfand er, dasz er es war. Safsi,- der Freund nnd Eva denn anch sie gehörte ihm, das fithlte er; nnd schon die leise Hoffnung auf Listen Besitz begliicktc ihn mehr, als die fen ihtn daraebrachte Leidenschaft Saffid. Ei- fnhr ihm durch den Sinn, jtvie wenig doch der Mensch eine Liebe empfindet, die er nicht erwidert. Er hört von ihr, er sieht sie sich offenbaren, aber alle . inaebnnn, alles Ringen, aller Stamp bewegen ihn nicht so sehr, wie ein freundliches Lächeln oder ein - versagter Blick da, wo er liebt. l Er legte dein Freunde die Hände ;aus die Zchnltern nnd sah ihm in die sslniten « »Du meinst es ant, nnd ich bin Dir danibar,« sagte er. »Aber dieser Un sinn darf nicht tut That werden. Dazu ist kein Leben tu gnt und tnir zu lieb, alo dafz Du ed solchem Halbverrlielten vor die Füße werfen diirfteft. Sieh« zu, daß die Sache beigelegt wird; wenn er feige ist, wie Tn meinst, wird ed sich machen lassen, ohne daß Du Dir etwas ver-giltst Und wenn es fein muß, werde ich selbst ihn züchtigen filr Be leidigungen, die mich angehen. leißte ich heute nicht fort, so wäre die Sache kalt-l- erlediar. Aber telt war jeden entschienen nie munt, nnd oer sein-es heute Iliorgen von meiner Mutter, in dem sie non erneute-r Krankheit pricht, treibt mich erst recht dasn. cie chrcibt nicht: ,.tiomm,’ aber ich fiihle, das; sie Hsich nach mir sehnt. In einer Stunde salso geht ed fort. Du aber schreib«’ mir morgen gleich, wie die Sache stehn Jch weifz nicht, wie bald ich zurückkam- : Hmen kamt. Leg« die Geschichte bei und ; Jgib mir Nachricht. « I ; ,.Let«stere.a soll gesrlehen, Erstered swerdc ich noch erwägen sn meinem hoch- E iherzigen Gemütlic. lind auch Du; ? chreib’ mir bald, von Dir und wie es zDeincr Mutter geht. Diese ewigen HHer geschichten sind doch ungeiniitlslich. « « s » ehr als dan--—leiderGottes! Und inun will ich mich rüsten zur Fahrt« Die Vorbereitungen zur Reis e waren rasch getroffen, denn Bohsen rechnete »aus kurze Abwesenheit Beim Ein packen fiel ihm auch der Zettel wieder in die Hand, den er am ersten Abend nach seiner Ankunft im Koffer gefunden hatte. kliachdenllich betrachtete erihn einen Augenblick und lad noch einmal die seltsamen Worte: »Nun ist er doch nicht gegangen. Gott sei ihm niidig!« Dann steckte er das Papier stiick zu sich, während der Inhalt der e, die er nicht zu deuten wußte, in seinem Geiste sich mit dem ver mi chte, was er am Abend zuvor gehört. Diener öffnete ihm den Schlag, als er in den Wagen stieg, und Boysen ließ ihm ein iiberreichliches Trinkgeld in die Hand gleiten, ohne sie dabei u der-it en. Es war ihm, ald könne er so sich oskaufen von der Sei an, daß er die Bedienung dieses N ens en hatte annehmen miissen, der ihn haßte, und den er verachtete! Es war seltsam warnt geworden über Nacht; der lockere, flockige Schnee des dergangenen Abends war der Vorbote des Regens ewesen, der nun in schwe ren, großen ropfen niederfiel nnd dao Weiß der Schneedecke in ein mattes, schnnttzigeo Grau verwandelte. Ein trauriges Bild war es, das sich dem Fahl-enden bot und das nur noch ein förmigen noch melancholischer ward mit einen weiten, todten, durch Nebel und Regen halb verborgenen Flächen, als der " ug die Stadt verlassen hatte und das reie Feld durchbrauste· Die Fahrt war lang und der Abend kam früh. Aber auch der Schein der Lampe im Konpe verscheuchte die trüben, grübeln den Gedanken nicht, die Botssend Seele beschäftigten und wie eine Ahnung sich auf ihn legten, als fahre er dem Unheil entgegen. Erst so spat langte er in der Vater stadt an, das-. er nicht hoffen durfte, die Mutter noch wach zu finden, der er sein rasch befchlossened Frommen nicht gemeldet hatte. So ging er ine- Hotel, in ein alt modisch behagliches Haut-, daes er als Knabe angestaunt hatte wie einen Palast. Aber ald er die Abendmahlzeit hastig verzehrt, trieb es ihn doch, noch einmal die Straßen zu durchwandern und dad Elternhnua wenigstens mit seinen Blicken in grüßen Wie einsam erschienen ihm heute die schmalen Gas sen der alten Stadt, wie traurig tönte die Stimme des Windes in ihnen, wie trübe und melancholiseh war das Will kommen, das ihm die Heimath bot! Und indem er hindurchfchritt durch Wind und Regen, nmspannte mit wach sender Beklemmung das Gefühl seine Brust, dad ans der Herfahrt schon ihn beilngstigt, das Gefühl von der Naje eines linheile, eines Schreckens, einer furchtbaren Entdeckung, die auf ihn warteten hier an der Stätte seiner Jugend. L Da war das Etternhaue, von den hohen Gartenhecken eingeschlossen, die nur jetzt im Winter die Blicke nicht hemmte-n Dort war die Stadtmauer, die entlaubte Linde, der alte Wart thut-m, die sich in stlttvarzett, ver schwinnuenden Utnrissen atn diisteren Himmel abzeichneten Dnnlel wie sie stand autb das Haus der Mutter; kein Lichtschein drang hervor ----es war gut, dask der Heitniehs rendc feinen Versuch gemacht hatte, sie zu stören. Mächtiger aber, als jemals uvor, empfand er die Einsamkeit, die eltabgesrhiedenlnit des entlegenen Besitzes. Kein Ton drang hierher, als das Fallen des fliegt-tw, ale das Rau schen der Baume ans dem Ztadtwall.» Dort hinten war ja der Mord ge chehcn! Der Gedanke tauchte plötzlich n ihtn auf, nnd ritt Erhauder ergriff· ihn. Aber es war weniger die Erinne rung an due Vergangene-, wart ihn er bangen lies;, als der Gedanke daran, wie schnile die Mutter hier draußen war; nttd in diesem Schauder-, der ihn überlief, schiert die Heitnath sich siir ihn zu verwandeln: was ihnt stiller Frieden geschienen die langen Jahre hindurch, gewattn in diesem Augenblick eine finstere, drohende-, verderbliche Gestalt. Der Gang hatte ihn nicht freier ge ma t in feinem isiemiitlH ermüdet, dur )niiszt, verstitnntt ging er in das Petri zurück. Und wiiste Bilder ver olgten ihn im Schlaf, selbst Eva, die mit sanftem Lächeln vor ihn hin erre ten war, verlor ihr Anse en ttn ver wandelte sich in eine grin ende Fratze. Der Tag begann nicht freundliTy als der vorige Leskhieden war. er Regen hatte den schnee auet den Stra ßen fast entfernt, aber nun fah Alles noch schwarzen finterer, hoffnungs loser ane. Und an je ttonnte Bay sen den alten; frohen s nth nicht wie derfinden, aid’er in der Momenfriihe denselben Weg ging, wie am Abend zuvor. Die Gartenthiir öffnete sich auf sei nen Druck-»Ich will daeh jMxttxer 1agen, oau ste tnnner verschnitten ge halten wirb, « dachte er, als er hindurch-" chtitt—der vertraute, blecherne, lang nachhallende Ton der Glocke an der Hansthiir begrüßte ihn. Und nun kam die Gestalt der alten Dienerin, die ihm schon alt ersel ienen war, als ernoch ganz klein gewesen, aus der dämme rigen Küche zur Linken hervor-, nnd ihre erste Ueberraschung verwandelte sich bald in Freude. Aber es war ihm doch, als sei sie weniger laut und lebhaft, als sonst, und wie er nun ohne Weite res hinausgelen wollte in das Wohn gimmer zurs iutter, da trat sie. ihm in en Weg und sagte: »Ja will doch lieber erst einmal Bescheid sagen. Frau Boysen sind nicht wohl ewesen die Tage her und sind noch nirgt wieder so ganz auf dem Po ten.« silig stieg sie die Treppe hinauf, er aber stand aus dem Flur des Eltern hauses wie ein Fremder. Seltsam, wie ihm die Heiatath verwandelt war nach so kurzer Abwesenheit, wie Alles ihm eng und klein erschien! Aber doch so vertraut und lieb, und als nun von oben die Stimme der Mutter ertönte wohl ein wenig matter und schwächer als sonst, aber mit dem Ton unend licher Liebe darin-als er diese Stimme fragen hörte: »Wo ist denn mein Junge, warum kommt er nicht heraus?« -—da flog er die Treppe hinan und . schloß die Frau in die Arme, die war tend dort oben stand. »Mein Junge, mein lieber, lieber Junge!« Weiter wußte sie nichts zu sagen, während sie an seiner-Seite nun hinein schritt in das alte Wohnzimmer, das ihn so traulich begrüßte mit seinem Geist und Duft der Neinlichkeit. Da stand ja auch der Frühstückstisch, wie sonxh und die treue Riese kam schon get ei und stellte die Tasse vorihn s in, die seinen Natnentrug. Für einen zAugenblick war es ihm, als sei er gar Jnicht sort gewesen, als sei die große JStadt mit ihren bunten Gestalten nur sein verwehtes, versunkenes Traumbild. iAber der Blick aus die Mutter zeigte sihm, daß doch eine Trennung gewesen, eine Zeit, in der sie gelitten hatte. .Und wenn setzt auch die Röthe der Freude auf ihrem Gesichte lag, wenn sie mit gewohnter Raschheit die Schat ten der Krankheit von sich zu weisen wußte, er sah es doch an feinen Schnierzenslinien in ihren Zügen, daß sie kranker gewesen, als sie es ilZm ge schrieben. Mochte sie jetzt auch agen: »Ach, Thorheit, Tu kennst ja mein dummes Herz, damit kann ich eine alte Frau werden. Auf an den Spruch von den gebtorlienen Töpfen, die am längsten halten,« er schwor sich doch im Stille-n, mit doppelter riebesiir sie zu sorgen, ntgleich sich gelobend, dasz das mächtige-, nene Gefühl, das in sein Leben getreten war, nur einen noch besseren, treuer-en Sohn aus ihm machen solle. Nun saßen sie zusammen am Kasfee ti ch, während der Regen an’s Fenster s)lug, nnd der Mutter erste Frage war »Warum bist lLu gekonunen'.-« Er reichte ihr die Hand iiber den Tisch hinüber und sagte: »Um nach Dir zu sehen, Mutter elen, das; Du mir keine dummen streiche machst mit Deinem Herzen. War es sehr schlimm?« Sie lächelte ihr altes, schnell be reites Lächeln. »An solche kleine stalainitäten muß man nicht mehr denken, wenn sie vor iiber sind. Es gibt Wichtigeres im Leben, und nicht allen Gedanken kann Plan so ohne Weiteres die Thiie wei eu.« »Nun, so wollen wir nicht mehr davon sprechen, aber Dich um so besser slegen. Darfst Du nicht Wein, guten, schweren Wein trinken? Marsala, Malaga, Portwein-—-Du hast nur zu besehlen. Ich bin ja ein reicher Mann, seit ich mein Bild verkauft habe.« lind nun begannen sie zu plaudern von seinem Erfolg, seinen Aussichten, von Mr. Eealsfield, den Frau Boysen jetzt schon zu lieben erklärte, weil er ihres lieben Jungen Talent so rasch erkannt und so schön belohnt hatte. Wenn aber ans den Stunden bangen Zweifels noch der Schatten eines Miß trauens gegen die Mutter in Bohsens Herzen geblieben war, so entflohd er je t. Er brauchte nur in ihr mi es, heiteres Antlitz zn sehen, dass unter der weißen Morgenhaubc und dem früh erbleichten Haar so liebevoll und wahr astig hervorschante, er brauchte nur zu gorery wie unbefangen sie den Namen des Mannes anosprach, den er in sin steren Gedanken-« oerbrecherisch erschie nen sie ihm jem, da er ihr gegenüber saß-—----mit ihr in so nahe, schuldvolle Beziehung gebracht, um ihr Alles wie der u: - wieder im Stil en- tausend mal abznbitten Das Frühstück war beendet, und Frau Boysen wollte sich erheben, um des Sohnes Zimmer selbst zu ordnen, da legte er ihr die Hand auf den Arm und sagte : «Bleib’ noch einen Augenblick bei mir, Mutter; ed ist so gern ithlich, und wir haben so lange nicht ier zusammen esessen. Auch mo tei Dich noch um lletlei ragen, a er ich mischte nicht, daßDu »ich ausre st.« Sie la te und s üttelte den Kopf. »Was olltest Du wohl zu fragen haben, mein lieber Junge, was mich ausregen konnte? Es geht mir seht wieder ganz ut, und man muß den ebrechlichen . drper nicht Herr über fich werden lassen. Also srag’ nur, eh will schon antworten.« Er sann einen Anaenblickxach dann oegann er, den BUT aus den kothuchen Schein des Oseniseuers gerichtet » »Es handet ich um eine alte-Ge schichte, Mutter, von der ich zufällig ein paar Stücke gehört habe, ssiir die mir aber der Zusammenhang fehlt. Sie ist hier passirt, und Du erinnerst Dich ihrer vielleicht noch. Einige Menschen, die ich kennen gelernt habe, scheinen mir hinein verwickelt, und daher interessire ich mich dafür-. Jch selbst habe noch eine dunkle Erinnerung davon aus meiner Kinderzeit. Es han delt sich um eine Mordthat, die hier verübt worden is .« Warum sah er nicht empor und blickte auf seiner Mutter Gesicht? Warum verwandte er den Blick nicht von dem warmen Glanz des Feuers, in dem Gestalten vor ihm aufzutauchen und wieder zu verschwinden schienen? Warum trieb sein Herz ihn nicht mit deni Instinkt der Liebe, zu schweigen, zu schonen, zu vergesse-ni Er sah die plötzliche Vliisse nicht aus ; dem geliebten Antlitz, er bemerkte nicht, wie die welkgewordene Hand sich zum Herzen hob, als wolle sie es zum Schweigen bringen. Er sprach weiter, ohne auszublieteiu und seine Worte klangen ruhig, gleichmäßig durch das stille, kleine Gemach. · »Ein Frauenzimmer ist umgebracht worden, draußen am Wall — ich weiß noch, wie ich hinausgelansen bin, die Leiche zu s ehen. Kannst Du Dich ihres Namens noch erinnern?« Jetzt sah er sie an und schrak zurück vor dem verwandelten Gesicht. Die letzten Spuren von Jugendlichkeit waren daraan entsclnvundcn, es war das farblose, durchfnrchte Antlitz einer alten Frau, das mit angstvollen Blicken zu ihm heriiberstarrte. ,,Mutter!« schrie er auf. »Was ist Dir, was habe ich gethan? Jch hätte schweigen sollen-mein Gott, wodurch habe ich Dich so erschreckt?« Sie antwortete nickt gleich. Die eine Hand hielt sie noch immeran das Herz gedrückt, mit der anderen hatte sie die Tischpkattc krampöhaft um spannt. Sie rang nach At em, zuerst vergeblich; dann kamen ganz leise die Worte: »Es ist nichts, srag’ weiter. Jch will Dir sagen, was ich weiß.« » Ich Dich noch weiter quälen? Nein, gewiß nicht. Komm, sei nicht böse, daß ich so unvorsichtig war. Wir wollendie alte Geschichte ruhen lassen, was geht sie mich ani« Sie schüttelte langsam den Kopf,- die Augen fest auf den Sohn gerichtet, und ihre Stimme klang feierlich, als sie entgegnete: »Sie ruht nicht, und wenn wir es zehnmal wollen. Ich hätte mit Dir darüber gesprochen, aber ich habe den Muth nicht dazu gehabt.« »So lassen wir es auch heute. Ein anderes Mal, Mutter-, wenn Du wieder gesunder bist. Ich frage nicht mehr, ich will nicht, daß Du Dir schadest.« »Ich würde mir schaden, wenn ich heute schwiege, nachdem wir einmal so viel gesprochen haben. Zunächst will ich Dir antworten auf die Frage, die Du gethan hast-—ja, ich kenne den Namen.« Er sah, wie sie mit sichkänipfte, ihn auszusprechen, und nur um sie u scho nen, um ihr weitere Qual zu ersparen, kam er ihr jetzt zu« ilfe. ,,Hies; sie Bales a?« ,,Valeska Mora. « Ein tiefes, angstvolles Schweigen legte sich auf das Gemach; das Feuer schien lauter im Ofen zu knistern, und die Regentropsen schienen heftiger an »die Fenster zu klopfen. Boyseu bemühte sich, den Bann zu brechen. Er versuchte, in leichterem Tone zu reden, und streigelte mit sanf ten Fingern der Mutter and. »Komm, Mutterchen, « sagte er, ,,iiun ist es genug. Jch weiß, was ich wissen wollte, wir können jetzt von ersreulicheren Dingen reden. « »Nein, Richard. Du hast gefragt, nun bin ich an der Reihe mit Fragen. Und Du wirst mir antworten, wenn Du mich lieb hast«-ja, ja, gewiß, ich weiß. Ich hätte-das nicht sagen sollen, mein lieber Junge. « Er hatte leidenschaftlich ihre ’and ergriffen und sie geküßt; sie aber trich igm jetzt über das Haar, als wolle sie i n um Verzeihung bitten fiir den unbedacht ausgesprochenen Zweifel an seiner Liebe. »Daß Du mich lieb hast, daran habe ich nie gezweifelt und werde es niemals thun. Darum wollen wir aucl lein Geheimniß mehr vor einander haben, von heute ab nicht niehr.« »So si·ag’ nur, Mutter. « »Du hast von Personen gesprochen, die mit jener Frau in Verbindung e xtanden haben, wie Dnglaiibsr Tier ind sie·.« »Ein Mädchen zunächst, ein schönes, junges Geschöpf von zwanzig Jahren vielleicht. Sie ist Ehansonnetten än gerin in einein Konzertlokal und muß, -wie mir scheint, große Aehnli keit mit " dieser Valesla Mara haben. .«atte sie eine Tochter?« »Sie hatte ein iiiiib, ein Mäd en. Sie selbst war Sängerin-bei einer Operettengesellfrbast, die damals hier anstrat.« » ieß ihre To ter Saffi?«« » op ie war ie getauft. Fitr die Oeffent ichleit ward wohl der Name eitndert. Mit wem steht sie dort in erbindun P« »Sie le t bei einer Familie «essind Mann und Frau und Sohn—die si Glohstedt nennt, aber i glaube, da a dieser Name falsch st. Ich habe einen anderen editing ..eriniiest