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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Nov. 29, 1895)
——I ——1 seine Wieder nnd er blickte augitbali zur Seite. »Ist sie sort?« fragte er. « igen Sie sich, wir sind allein,« sagte Boysm »Mbchten Sie jetzt nicht nach Hause fahren?« « bin sehr müde, es ist wohl s t « gab Mr. Sealdfield mit matter timme zur Antwort. »Wenn ich den Weg nur finde ! « .Dafiir lassen Sie Ihre Freunde sorgen. Ein Wagen wird gleich bereit ein« —- Buterweck war sortgestiirmt, nachdem er seine Hilfeleismng bei Mr. Sealssield beendet-»wir setzen Sie hinein, und in einer halben Stunde werden Sie in Ihrem ause sein.«· »Das wäre schön! A r Sie müssen bei mir bleiben-—Sie und Eva.« In all’ dem Kummer fühlte Bo sen ein warmes, freudiges Gefii l im er zen, als der Vater der Gelie ten seinen Namen in so innige Verbindung brachte mit dem ihren. . bleibe bei Ihnen, bis Sie selbst rnich ortschicken,« gab er mit dem Ausdruck echter, frohbereiter Hingebung zur Antwort, und ein dankbarer Blick Evas belohnte ihn für seine Worte. Jetzt kam auch Buterweck zurück, schon von Weitem winkend. An seinem Arme aber hing eine zierliche Mädchen gastalh die ihre weinenden Au en ohne ; cksicht aus Sitte und He ornmen, nur ihrer Angst und ihrem Kummer gehorchend, gegen die Schulter ihredl Begleiter-s preßte. » ier bringe ich ein verloreneo klei- s nes ädchen; sehen Sie doch auf, hier gibt ed gute Freunde. Ja, ja«—-sie« hatte sich ents lassen, emporzuschauem ! und ein erstes ächeln der Freude ging ; über ihr Gesi t—,,es ist Fräulein Bach, die ihre ltern in dem Gedränge verloren hat und die ich ebenan der kalten Treppe draußen s iyend fand, mit der festen Absicht, ihre hübschen Augen sich aus uweinen, noch ehe die Glocke zwölf geschlagen hat. Aber daraus wird nichts, das habe ich ihr schon aus der Treppe gesagt und sage eo ihr noch ein mal. Ich packe sie jetzt ganz schleunig auf und bringe sie zu ihren Eltern, die vielleicht noch unten im Flur hemm wimmern, oder auch zu Hause aus der Treppe sitzen und weinen-nein, nein, fangen Sie nur nicht wieder an!« Sie hatte den besten Willen dazu, aber während ihre Thritnen schon flos sen, fiel ig Blick auf Buterwecks ge schwiirzte ände. »Mein ott, Sie haben sich ja ver brannt!« schrie sie auf-» ihren erz vergessend· »Ganz schwarze nde haben Sie nnd hier ist eine and wunde—-das soll ja furchtbar we thun. Jst es sehr schlimm, sagen spie es mir, err Buterweck, soll ich es Ihnen « uerbi n? Da ist mein Tas . Bitte, bitte, lassen Sie mich Ihnen helfen." »Ich fühle gut nichts-, wahthsftis nichts, mein gnädiges-9Fräulein—das heißt, das ist eine Lüge. Jch fühle, daß Sie ganz riesig lieb und ut zu mir sind, und dafür danke ich hnen tausendmal. Aber Schmerzen habe ich absolut nicht, und wenn wir e ’t die« Mchaften hier glücklich im en , dann bringe ich Sie ganz ber niigt nach use. Lder wollen Sie ieber hier leibenP Sehen Sie, ed gibt Man eine ganze Menge Menschen, die eder zur Vernunft gekommen sind und sich zur Fortsetzung des Festes rüsten-« .Nein. bitte. nach Hause.« GMMUUA MAX-) Die Anzahl aller Vergehen nnd Verbrechen in Jrland im Jahre 1894 ist gegen 1893 um fünf Prozent gewa sen. Die Verurtheilnngen find diesel ngebliebern Jm Ganzen kamen 223,725 Ver ehen und Verbrechen vor den Nichter. er Schutz gegen Verbre cher hat in Jrland der Gesellschaft E2,063,063 gekostet. Californifche Erd be e ten erscheinen jetzt viel auf iistlichen Märt ten. Ost gegeben. Madame de Maillh, die erste Favorite Ludwige des Fünf zehnten, war nachher fromm nnd demü t ig geworden. Als sie einmal nach eginn des Gottesdienftes in der Kirche den Weg zu ihrem Platze nahm wurden Stühle geschoben und dnrch anfstehende Personen eine kleine Stö rung verursacht. Deshalb rief ein Herr unwillig: »Das ist zu viel Geräusch wegen einer solchen-Dame!« Ma dame de Mailly wandte fich zuihnu »Ob, mein Herr! Da Sie mich ten nen, beten Sie für mich!« Stils-Iler. Als Joseph Ha dn auf einer Reise an die dsterretchikche Grenze lam, fragten ihn die li beamten, was er wäre. Haytm zur Antwort, er sei Tonliinstler. »Was ist das, Tonkiinstler?« fragte ein Beamter den anderen, »Tonkünftler? Das sind T« et.«——,,Sind Sie Meister oder Ge—elle?« fragte der Beamte weiter. III-« kamt ich nicht beurtheilen,« ver fecie Wu, »du miissen Sie fchon das ener Publilnm fragen.« lssbt Ochs-n. Fräulein FM Mk »So-Den Sie, Herr ·« « M ist denn eigentlich ein« , Ir?«—i—yarone:»9a,mein " s· Wen ein, tman « « , EINIGE-indessen « MW-«—Ir«s. Fett-Hilfe ein Oel-« s: . k--- - .-- --· - . " Bedingnis « sen Kerl Henker-ein. Ich sin- izs Leni durch den Usd lau te dein Werden und sen » Mc m ta- nd- und tausendfach Aufenthalt, fah mir das reimende Leben. ’ Katzin cified die Knöipeim die braunen, im Und sprach mit hneu vom Wunderianp ! Und von dem vertriebeneu Winter. s I Des ergänz- ichtummemve sind-n ! Und eines In es, sieb, st«-, wie keck, s Da lassen einiin in e Leben Und sprangen und warfen die Mille weg ? Und prangtem von Sonne umgeben 3 Die Bösiein kamen eure fernem Süd Und fangen Zu dieser Feier, Die Menichen whiockten in Herz nnd Gemüll-, Tie Dichter rührte-i die Leier Mir selbst, o, wie wuchs mir one Herz so Min! Ins fang ich zsmn Himmel, dem blauen, Ich fah nur das ewige Hoffuanqogrün Und vermaß mich, Traume zu bauen —- — Oknn geh ich wieder im Waid, irn Wald: Wo ist das Weben und Werden? Es zieht durch vie Winkel io kalt, so kan, Die Hoffnung riefen zur Erden Nichts hör ich von jubelndem Voqeiichlag, Nichte feif ich vom Himmel, dem blauen, Kein Sonnenst-. ahl glänzt und vergoldet den ag, Nur die Rebei wallen, die grauen Rings seh ich den stolzen rühiingsglanz sei-fallen, ver-sinken, ver unnenn Jq neimk meiner Mann verweilten Kranz Und werf ihn zu diesen kümmern. . Damms-then Ein Erlebnis non Wilhelm Wolken. Der Vorhang senkte sich; das neue Lustspiel hatte so sehr gefallen, daßj man nach dein anwesenden Verfasser rief Der aber dachte weniger an den Ruhm der Tagesblatter ale an die Philippika reisingg, welche ebenso gegen die kindische Neugier des Publi iutne wettert wie gegen die eitle Ge salligkeit des Dichters, der solcb’ neu gierigent Verlangen, ihn von Person kennen zu lernen, sich willsährig zeigt nnd so »nichte vor dein ersten besten Murmelthiere voraus hat, das der Pöbel gesehen zu haben ebenso begierig ist«-er enttvischte, main-end man drin nen noch liirrnte und schrie, durch ein Seitennfortchen und ging vergniigt fchmunzelnd Arm in Arm rnit seiners Frau durch die schneeslimtnernde Win ternacht nach Hause. Tort war es warm und traulich; auf dem weißen Damastder verlanget-’ ten Tafel in dem fleinen, gemiithlichen Eßzitnrner lagen ein paar Medeete mehr als gewöhnlich- und die Hängeiarnpe über dem Tische spiegelte ihre Stroh len in geschliffenen Gläsern und griiiz nen Weinslaschen wieder-. Man wollte den Abend mit ein paar Freunden feiern, und die ließen auch nicht lange auf sich warten, rissen in die Klingeh stürnnen herein, drückten dem glück lichen Dichte- und seiner noch glücks! licheren kleinen Frau die Hände nudj begannen beiin Messer- und Gabel geklapper und Glasergeflirr über die eben erlebten Eindrücke ein fröhliches WortgeplänkeL Auch Ruthe, die jugendliche Schwe-; ster der Hausfrau, ioar unter dens Gästen, und der junge Doktor, Arzt» und Freund des Hauses zugleich, der links neben ihr saß, stieß mit ihr aufs dad Wohl ihres Schwagerd und seiner sämmtlichen Angehörigen öfter an, als das ganze vierattige Stück Auftritte haben mochte. Alle waren sie darüber einig, daß ed ein sehr hübsches Stiick gewesen war, ein«·liebenbiviirdiges, behaglicheeh lusti ges Stück Leben-— »Bit? auf eind!« fiel Frau Marthe ein. »Wie? Da sehe doch einer die Wei ber an! Die eigene Frau will dem Manne den Ruhm schmälern ! « »Nein,« wehrte sich Frau Martha, »aber eins gefällt mir eben nun ein mal dach nicht ganz, und ich hab’s Franz vorher schon gesagt, als er mir’s verlas: es geht in rasch mit der Liebe l« »Und Du me nst, dad entspräche deni Leben nicht?'« fragte Franz tnit einem schelmischen Blinzeln seiner gntiniithis gen braunen Augen. »Za, das meine ich. Es ärgert mich immer, wenn ich lese oder auf der Bühne höre und sehe, wie diese dum men Mädchen gleich bei der ersten Begegnttng Feuer und Flamme sind und nichts weiter zu thun haben, als in die ausgebreiteten Arme irgend eines sogenannten Herrn der Schöpfung zu fliegen -,,Als ob sie es nicht in Wirklichkeit thateni« »Nein! Das sind Märchen!« Im»Nun, ich renne eine niir ziemlich stehende Dame, die-es find frei Imschon vierzehn Jahre her — es als U—« Ebenso gemacht hat«-« klang es »Im den Tisch herum . Ja, gnudige Fran, wenn Sie Ihre Behauptungen durch Ihre eignen Thaten rügen strafen—« Gift aber auch nicht Jeder ein so toter Bursch, wie der betreffende Be theiligäee es vari« erwiderte lachend IIkcin ie MMäuldnrs ist unser hnie en! fti sieht man mheute nicht weg at Bitte, erzahlen Sie dochi« ins-Fee iciikktsit ZYZYMYFYW l .Wartnn denn nicht?« fragte Drangs M leichte Daselbst, s Nachbar-, sein aste Wi- III Miit-Eilet is W W «Ia, erzählen Siel« rief die ber gn te Tafelrunde. .- aß Du Dich nicht unterstehft!« drohte Frau Martha. »Nun must ich meine Autorität be weisen, « erwiderte Frant achselznckend »Du bist selbst schuld daran-wenn Sie es also wünschen, werde ich es vor lesen. Ich habe es aufgeschrieben, wie das so die Eigenthiimlichleit der Schriftsteller ist, jede Vagatelle ist zu Papier zu bringen-J ..Vagatelle! Warte!« rief Frau Marcha. Man stand vom Tische auf, die Her ren zündeten sich die Eigarren act nnd nahmen die Weingliiser mit in des Dichters Arlieitdstube hinüber Franz suchte aus einer Maupe ein vergilbten Manuskript hervor: »Aber sich mache darauf aufntertsain, daß ed stein Märchen ist, auch leine Geschichte s— nicht die geringste Spannung ist ; darin --sondertt eben nur ein Erlebnis !« i »Und irae fiir eines! Bitte! Bei sammen sind wir, fanget anl« »Auch meine Schwiigerin spielt eine Rolle darin." »Wie? Fräulein KätheP« · »Jawohl ! llnd zwar eine sehr wich ttge.« Friiulein Lethe, deren Augen zu fiillig nach denen hinter der Brille ded jungen Doktors gerichtet gewesen waren, wurde roth und wandte sich nach einer anderen Seite. .Uebrigend,« fuhr Franz schelmifch schmunzelnd fort, »es mag wohl auch ein wenig Dichtung mit darin sein. Damals — verschönte man gern noch Alles, insbesondere-« »Jhn hat sein heutiger Erfolg ganz und gar aus dem Häuschen gebracht,« lachte Marthe, »ich muß wirklich dafür sorgen, daß nicht so bald wieder so« etwas vorkommt !« s Franz wars noch einen Blick nach seiner Frau, fuhr sich mit der Rechten durch sein braune-s Haar, in dao die Zeit nur wenige Silbersiiden gezogen, und lad: ——Die Sonne brannte, die gelben Aehren der Kornfelder standen re unge los, kein Blättchen an den Kirschbau tnen der Landstraße bewegte sich. Mit tagdgluth, Mittagsruhe überall. Wer nicht hinaus mußte, blieb drinnen im Schatten seiner vier Mauern. Der junge Bursch aber, der das Ranzel auf dem Rücken, einen Kranz von liihleni den Nußbautnblattern unter dem nach rückwärts geschehenen Strohhute aus dem Kopfe, den Wanderlrumtnstab in der Rechten schwingend, den Wiesen weg dahinschritt, schien nichts bon; Schwüle und Müdigkeit zu merken» Seine Augen fvahten fröhlich über die Z iinge dahin, und als hinter einemi ügel ein rather suiuer vTorflirchthutn I auftauchte, warf er den Hut vergnügt in die blaue ruft und rief: »Heurela! ? Du haben wir’e!" llnd mit rascherenJ Schritten ging er weiter. Er schien es sehr eilig tu haben· lind dat- hatte er auch. Wo ein Kirchthnrtn ist, muß auch ein Pfarrhaus sein, dachte er, und seine Augen glänzten. Und wo ein Pfarr haus ist, ist auch ein Pfarrer. Und wo ein Pfarrer ist, ist sie-das heißt, wenn wir endlich den richtigen Kirch thurnt, das richtige Pfarrhaus und den richtigen Pfarrer gesunden haben-— Hiitte es nicht für möglich gehalten, daß es so viele Psarrdörfer unt mein eliebteo Dresden herum gibt, glaubte, ich kennte sie alle -—— nun diesmal wer den wir hoffentlich am iele sein-— warte nur, Du schönes ild, Dein Jäger ist Tir aus der Spur, er naht, er naht-»Er naht, er naht, er naht, er naht !« trilllerte der Wanderer lustig vor sich hin und wirbelte den Ziegen hainer im Kreise herum wie ein ge ferster Regimentstambour den Takt tp . Er hatte schon mehr als einmal seit dieser seiner Fußtour, aus der er sich eit drei Tagen befand, eurela geru en, aber immer zu fr h. Deshalb etzte er um so mehr Hoffnung auf iesntal-—die ganze Umgegend hatte er bereits abgesucht, wenn er die Gesuchte hier nicht fand, konnte er das Suchen überhaupt aufgeben. Da er aber erst drei Dezennien Jahre auf seiner Lebensreise zurücgelegt hatte, dachte er nicht an die Möglichkeit solcher Schisifalstiickr. Auf der Hochzeit eined seiner Freunde hatte er sie kennen gelernt, und als sie bein- III-her an seiner Schulter hi Ente -t sich geschworett: «Die ist es.« ie inne in hold undtugendreich und etwas ichnippisch doch zugleich, daß sein Herz lichterloh brannte. So schnip pisch wer sie, ihm nicht einmal zu sagen, wo ihre Eltern wohnten, daß er si erlundigen könne, wie ihr das Fest beoutmen sei, und so weiter. Er wußte nicht einmal, wer seine zukünf tigen Schwiegereltern waren. Denn be irgend jemand Anderein wollte er sich nicht ertundigern Auch tte sie hinzugefügt, daß solch’ ein Be ach ihm überhaupt wenig nüyen werde, da sie am anderen Tage oerreiseJciir lan e t, auka Land zu ihren oßelt in's Psarr s. »Und wie heißen sie, diese Gro item, nnd wo steht ed,. dies Pfarrhau0?« hatte er gefragt-j «Nicht weit von hier,« hatte xe e-’ antwortet. »Aber was-« —- ".. use-I Siel«-—»Wenigsteno das eine müssen Sie mir verrathen, ob rechts oder linlo der Elbe !«—.Linld. «——.Und« - was er halte ich ur Belohnung, wenn ich Sie gefunden-« Da hatte sie gelacht nnd war danangelausen »Ich werde uchenl« hatte er ihr uachgerusein ( gleich hatte er sich aus die Wan k. —i di i-« »k- »Mens "Vorwiinden eingeschult-en ver eben-— aus der ganzen Generalsta arte war kein Kirchdors linke der Elbe weiter zu finden lnicht weit von Dresden hatte sie gesagt!) ald dieses, das da vor ihm zwischen den Kirschbäumen und Weistdornbiischen austauchte——also vor wiirtdl Der Wiesenweg bog thalwiirte um, hinunter nach einem au etrockneten Flußchem um jenseits de selben in die Dorsstrasie zu miinden. Zwischen den Vorgartchen der niedrigen, stroh bedeekten Sausen an deren Mauer spalieren ieinranken und das Geast breit auseinander gezogener Bitnbaume shinauslletterty wand sich die Straße » langsam lehnan. Hinter einer brilckes s ligen, moodbewachsenen Mauer lugten j verwitterte Grabkreuze hervor, und die sSpieen schwarzgriiner Lebendbiiume, s zwischen denen weiße und braune Fal ter flatterten. Da kam auch der rothe, spitze Thurm wieder zum Vorschein, und hier aus der anderen Seite des Weges: ja, das tnnstte ed sein« Hier umgab eine hohe Decke den kleinen Garten. Eine Hecke, an der schon längst keine Scheere die wuchern den Schöszlinge gestutzt, mit blühenden Heckenrosen überstrent. lind dahinter das hochdachige Häuschen bib zum Trausgesirne eingesponnen von Epheu, zwischen dessen dunklen Blättern die kleinen Fensterchen sich iaum getrauten, hervorzngucken Ein grun angestrichened Lattenthiirchen verschloß den Eingang. Der junge Mann blieb stehen und rlickte sich den Strohhut gerade. Za, hier trinst ed sein— LEr drückte aus die verrostetc Klinke; die Gartenthiir sprang aus. Zwischen lang ausgeschos s enem Mohn und Georginem welche miide die schwe ren, dicken Köpfe hingen, ging er lang sam den schmalen Kieeweg aus dem das Grad wuchs, nach dent Hausthore hinunter. Tie Thiir stand often. Kühl und diimmerig war ed in dem mit Steinplatten belegten Flur, kühl und still. Niemand rührte sich. Der junge Mann ging weiter. Da war wieder eine ossene Thür. Franz blickte hinein in ein geräumigen , immer, in dem ein gelbpolirter, ova er Ahorntisch in der Mitte stand, ein altviiterliches schwarzes Rosehaarsopha an der einen der blaugetiinchten Wande, ein Näh tisch aus einein Tritte am Fenster. Das Zimmer war leer. Franz nahm den Hut ab und trat ein. Da schlich ed trippelnd über den Fußboden, in der offenen Thiir gegeniiber, die in das Nebenzitnmer führte, erschien ein klei nes Mädchen mit einem Rornblumew kran;e aus dem blonden Haar. Es mochte wohl kaum vier Jahre alt sein. Ein kleiner Wiesen«-its Aue ihren gro ßen blauen Augen sah iie neugierig ans den Fremden. iar das Zaubersuuik Das war sie ja, und ward doch nicht! Ein Minia turbildchen der sehnlichst Gesuchtenl Ja, wo hatte er denn seine Gedankean Heurekal jubelte es in ihm, gefunden, gesunden! Tie Schwester tvar’t·, der Geliebten wie auo beut Gesichte ge schnittenl Die Schwester, von der sie ihm so viel erzählt! Heurekai Ja, ge sunden, gesunden! Franz nickte ihr lächelnd zu. Die Kleine legte den Finger auf den Mund und kam einen Schritt näher. »Bist Tu der lHeburtotagsmannI-« fragte sie mit geheimniswoll gedampss let-Stimme Franz beugte sich zärtlich zu ihr hin unter. »Nein, der bin ich nicht,« er widerte er eben so leise und geheimnis voll nnd sah ihr ties in die schönen blauen unschuldreinen Augen hinein. Die Kleine schwieg einen Moment nachdenklich. »Hast Du Kindes-« be gann sie in dein gleichen Tone. »Nein« »Die sind wohl Alle gestorben?« »Nein,« erwiderte From- »ich habe noch gar keine leinder gehabt. « Wieder schwieg die Kleine. »Nimm Sie bie Großmania?« .Nein.« »Aber unst-« »Ein wenig.« »Und den Weihnachtdmann?« »Ja·« »Wie Du jung warst, ist da der Geburtstagemann auch zu Dir gekom men?« »Freilich.« »Jch—·ich-—warte aus den Geburts tagdntann.« »Er wird Dir gewiß etwas Hiibsches mitbringen.« ' Das Kind aiake sacht-un »Ich viu mir weimal nnartig gewesen« . bist Du ja ein ganz gutes Kindl« « Sie nickte wieder· »Im-»Bist Du ein Prinzi« »Iawohl,« ries Franz übermüthi nnd hob die Kleine usich empor aus seinen Arm. »Ein rinzaue Genie landl« En- spat-P« »Aus dem Märchen. « »Ich kann auch Märchen-« -.s o—« iagte Franz- seste sich aus einen der mit schwer en Roßhaarpols stern beicgten Rohrs hie, die um den Tisch herum standen, und ließ die Kleine non sich nieder aus denBoden gleiten. «Ei —- tpelcheb denn?« Denn Verirrt-schen« »Wie ist denn das-« »Nein, lieber vorn Schneewittchen.« Also vom Schneewittchen. « Mein, lieber vom Darm-stehen« . Also vorn Donat-schen« Die Kleine legte ihre Rechte ans des Fremden leine- .,Da war ein Dorn etlichen nnd da sagten die, sie kann iiberall hinlausen, aber die Eltern seg ten, aber berste nor nich in die eine --.---. .. ,-. » und dad Schneewittchen—- nein, dae Dornrdechen macht doch auf-« »Ei, ei, tnacht doch anf—nun und?« »Die That-und da sitzt eine alte, alte Frau auf dem Stuhle und die spinnt, da sagt das Sameewittchen, ich mochte auch fplnnen, aber die Frau hat gefagt, Du darfst nicht spinnen, und da fpinnt die aber doch und die hat fich eftochen und da fällt sie nun hin und fchla t, und die alte Frau gang fort.·« « d Tn fagftl Sie gangforti Und weiter-« ..Und da——nnd die Eltern, die kamen nun Alle wieder und fagten nun, wo dass Doriirnes«lieit ift, und da fagt die Martha-—- « . »Die :l.llartlta".« »sa, die sagt, die wiir"’ fortgegan gen, nnd da wachsen Dornen, und da geht alle Leute hin und will mit seinen Schwert in die Hexendornen schießen, und da kommt ein Mann und dao ist ein Prini nnd der macht mit fei’m Schwert ein Loch und da kriecht er 'rein und da denkt er, ach, das ist doch fo ein fchdnes Mädchen, da gibt er einen Kuß, und da machte anf und geht zu feinen Eltern und erzählt das und die sagten, das darfft Du doch nicht, wir Dir das doch verboten, und da jagte das kleine lTornröeichem es wollte ’o nicht wieder · thun.« E Franz hob die Fileine noch einmal jempor und liißte fie auf den fiifzen kFiindermund »Siehft Du, jetzt hast I Du lzur Belohnung auch einen Kuß von — einem Prinzen bekommen!« i »Nun muß ich fort,« fagte die Kleine I etwas erschrocken. s »Fort-« z »," nr Martha.« f » Lillft Tnmich nichtmitnehmen?« ; Tie itleine nickte und ging langsam jnach der Thiir zur Nebenstube Franz I folgte und blieb wie verzaubert auf der : Schwelle flehen. «"th!« sagte fchläft.« ; An der gegenüber liegenden Wand, auf einem dunkelgrünen Sopha mit - einer holten gefchweiften Riictlehne fchlief—fie——fein Tornröschen Mit gerotheten Wangen ruhte sie da, die Rechte war non ihrem Schoosze herab geglitten, ein kleiner llornblumem « ftrauß, den fie gehalten, lag atn Boden. Weiter aber in einein dritten Zim » mer, in dad man durch die dritte geöff Jnete Thiir hineinblickte, lehnten mit E gefchlofsenen Augen in den Ecken eines dritten Sei-has ein alter. weißhaariger Herr mit einem schwarzen Sammet J kappchen auf dem Kopfe und einer » schwarzen Schnupftabaltedofe in den Händen, und eine alte Dame mit I einer weißen Epinenhaube und schwar zen geringelten Schlafenlockem einen .Strickftrunipj in den runzeligen Fin gern. Wahrhaftig, ed war dab verzauberte Schloß! Dem jungen Manne pochte das Herz. Was thun? Auf den Fußfpihen trat er facht näher an die Schlafe-tin heran. Einen Blick wenigstette, ehe iie Alle erwachen und dad schöne Bild vergeht. Er beugte fich vorfichtig liber fie. Aber da packten ihn mit einem Male Liebe und Jugendiibermuth ——« ach, das ift doch einfo schönes Mädchen, hatte der Print der itleinen gedacht, und ge dacht, gethan! lind er kiifzte fie auf die rothen Lippen Die Schlaferin öffnete die Augen, große, erfchroetene Augen, fuhr sich mit der Hand über die Stirn und sprang entfetzt auf. die Kleine, »fie Thür, und da klangen-die Eltern fert, Franz aber umschlang sie und flii-« fterte, fie abermals tiiiiend: »Es-kehre Dich nicht, Tit mein fiißeo Mädchen, Du bift mein und ich bin Dein, Du, mein Dornrdochem ich habe Dich aus dem Schlafe geküßt, ans dem dunkeln Schlafe dee Lebens ohne Liebe zum wirklichen Leben erweckt, dafür gehörft z Du mir! Ja oder nein?« »san« hauchte Marthe und küßte ihn wieder. i Da fiel etwas polternd zur Erde, die i beiden Erfchreckten ließen einander los Z und drehten sich um. ; . Surachloo vor Zorn ftand der alte l weißhaarige Paitor vor ihnen, die Knie ) zitterten ihm, er facht mit den Händen s in der Luft herum und fuchte vergebens ; nach Worten. Die Tabatedose lag vor : ihm auf dem Boden, das schwarze Pulver töftlichen Niefzkrauted versireut auf den frifch gefcheuerten Dielen. Hinter ihm, roth im Gesicht, leich »falld wortloth mit zitternden R ngels ; locken, die alte Dame. I »Sie-—Sie—-Sie ——Strolch!« rief der Pastor endlich mit bebender Stimme. »Nein, er ist ein Prinz,« fagte die J Kleine belehrend. ? Das gab dem jungen Manne den lMuth wieder. »sa, ein Prinz,« fagte er mit einer Verbeugung, »der fein Doran n nurMbefuchen wollte, um fich zu e undigen, wie ihr die Hochzeit neulich bekommen. « Der Pfarrer wußte nicgh was er antworten follte, die alte ame aber ermanntefich und faßte Martha bei der Hand. »Ach Gott, ich wilde ia nicht wieder thun,« ftammelte Marthe-. »Was nicht wieder tman rief Franz, »Deinen Bräutigam nicht wie der b« Uf« Die-alte Dame ließ Mai-thue Hand los nnd starrte. niit offenem « unde auf Mai-tha. « .- Jch -——ich—iely—— « flotterte der Pfar rer. Aber Marthe warf lich fchluch nd an les alten Herrn Brust, daß i m das Käppchen vom Kopfe fiel. « In dein elben Abende saxs , Wittwe ienichen in einer « ßdlsttlaude des Gnrtens . : -« ken mit den alten aten Leuten s- H Wein, der nicht sosa aner hätte zu s- . brauchen. Und die guten nderrmn » Großeltern versprachen noch oben bei den Eltern die notwendigen g 3 « . Worte einzulegem Ein Verspre« . das sie treuliZ gehalten hatten. ; siinste kleine ienfchenliudschlies träumte von dem Prinzem der , Schwesterchen - Dornrddchen g-z;;s tre, weil es alle Thüren asscn, und von dem tsieburtst manne, der ilir eimn Bruder gebt-a . O «- , »Bravo, bravo!« riefen die Zuhö ; in der Runde und griffen nach denG s sern. »Es lebe Dornrdschen!« z »Bist-umsehen soll leben nnd s X S westerchen dtittebett!« Hi er junge Doktor stand n. ging, mit dem Glase in der Hat « Kiithe zu, um mit ihr anzustoszm Frau Martlia drohte der Schw» « lächelnd ntitdeittFinger. »Tnbra«. ·« ed mir durchaus nicht etwa na · machen!« Kitthe wurde roth, und der Dot ver-beugte s ich verlegen. . Die Anderen aber lachten ARE ;Sie, gnädige Frau, mit dieser Wi· ignun haben Sie die Wahrheit der « sichichte selbe zugestanden «« « « i »Mitrchen, nichts als Li. « lachte Martin-. «. ! Franz klappte fein vergilbted stript zu.,.·1iutt,gei)t ed wir frafch mit der Liebe in meinent sspiele?« ; »Ach mit Dir spreche ich über-hak nicht mehr,« erwiderte Frau MartÄ »Du dist ein ganztndtgtreter Merker · « »Seid find die Schriftsteller alles zagte Franz lachend, und die gar « " unde lachte— mit. » T , thlsssss Nein-et- tanerlidsiige Herren nd men, unt In Nebraska m keiirtt tin km « Zi, Histqu »san« Satan IMnnd Anstand-It HHTIE . .«j Feltre-treu det and irantirtes isottnert tritt 0 r A- « Tit Dort-imm- t« stutmsty 1itirsi · XX » t« s » listig i mengt Hkmä Oberidan nnd tut-net fut T ie Zitnclington bat eine Rate von « ? angesetzt vott Grund islnnd nach Shetzid Wyo. undinriici lttjng eiiir -—-Din n d ",k Takt- iiir Heriahrt. Titletd tiltig 30 » its ist eine vorzügliche le enhes «« ’ Tandittttgsreiiende welche die Hatt egend deittchett, da es itmen gestattet is nilett Zwischettpunitett anzuhalten .. , - SLba Eltoes tsntt to »A snis M hat« Dir seien id- ICIM "-« Its Oe et- ctnd Isar. etei se nach Its , sit Irrt-e csn matt-en- -t»- ·;-e«r Its M st- Mndec hatt-, sa- tu Jst-en II Jmportirtc Kalendexs » für 1396 zu haben in der Lfsice des Anzcigcr und H 305 W. 2. Straf-XIV IT T Der hinkcndc Bote, gewöhnliche Ausgabe, 20 Geists Große Aug gabe, M s Cen« Gartenlaulse Kalender, eleganl gebunden, 40 Genic. . siünchenerqjsz C Flieget-de Blätter Kalender, ! der beste husuosisliiche Male-stopf) , 30 Eritis Regensbprgcr Marien Kalender, 25 Gent-. Einsiedler Kalender, i 20 Censw ( JVon eluheimifchen Kalendem haben mit . ! DeulisisamerlianlichH « , H Familien - Kalt « », I 25 Eritis Puck Kalender Z 25 arm-. Ptqnviuichkk Von-ist« 25 cum Fig-s « - Esp» Hi l. P W »Es