Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 29, 1895, Image 1

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    Grand Island
LIMIka inme MÆ
Jahrgang 16. ff f f » AGrand Island, Nebraska, Freitag, den 29. November 1895. Nummer 12.
"WJZJ" s
Tie Frist, innerhalb welcher der we
gen Beleidigung eines öffentlichen Be
amten zu einer Geld- nnd Freiheits
strase in Bayern verurtheilte und gegen
Bürgschast sreigelasscne Louis Stern von
New York nach Kissingen zurückzukehren
hatte, unt seine Strafe von 000 Mark
zu bezahlen und seine zwei Wochen abzu
sihen, ist abgelaufen, ohne daß Herr
Stern aus der Bildsläche erschienen wäre..
Das Gericht hat daher die Bürgschast
Stern’s, in Höhe von 820,000 sür ver
sallen erklärt. Sollte Stern nach
Teutschland zurückkehren, so kann er
verhaftet und eingesperrt werden.
Eine Vorlage, welche bald nach Er
össnnng des Reichstages eingereicht wer
den wird, versiigt eine Erhöhung der
Zuckerausfuhrprämien von U Mark aus
it Mark. Dies ist ein Brocken fiir die
Agrarier.
Die neue Kunstbutter : Vorlage ver
schärst die bestehenden Verordnungen,
unt die Einsuhr aller künstlichen Sar
rogate sür Butter und Fett nach Deutsch
land so gut wie unmöglich zu machen, »
nnd die bedeutende Erhöhung der Zucker- !
prärnien hat den Zweck, die Aue-fuhr
deutschen Zucker-J nach Amerika zu er
leichtern, sowie die deutschen Exporteure
in den Stand zu sehen, tnit den stan
zösischety belgischen und österreichischen
Erporteuren in Wettbewerb zu treten.
Es iß dies eine neue Taktik Seitens der
deutschen Regierung, da die Prämien im
Jahre 1R97 gänzlich ivegfallen sollten
und Deutschland nun eng-W »U« Mark
statt 15,t)00,000 zu zahlen haben wird.
Der Kaiser hat befohlen, daß die
Macht ,,Hehenzollern« Mitte Februar
siir seine Ausnahme in Bereitschast sein
soll und in Hoskreisen ver-lautet, er werde
früh int Jahre eine Reihe von Besuchen
in besreundeten Ländern machen, runächst
Ftronstadt nnd St. Petersbnrg aus
Cis-Mund der inündiichen Einladung des
Euren besuchen und dann nach Kaperr
haaen, England, Portugal und Spanien;
gehen. s
In neuester Zeit sind die Strafen von
Offizieren wegen Soldatenschinderei
strenger auggefallesr Zwei llnterossiziere
des Kaiser Alexander Narde Nrenadierxf
Regiinents No. l wurden, der eine ruf
achtwöchentlicher und der andere zu vier- ;
wöchentlicher Einsperrung wegen grau-s
famer Behandlung von Gemeinen be
straft.
Die Orte-behörden sind angewiesen
worden, alle jene noch nicht dreißig Jahre
alten Leute, wenn irgend thunlich, zumf
Militiirdienft herbeizuziehem die,nachdem
sie vor dein siedzehnten Lebensjahre ans-!
gewandert waren und sich so nin denf
Militärdienst gedrückt hatten, nacht
T eutschland zurückkehren nnd ncn das
deutsche Bürger-recht nachsuchen. Solche
Fälle kommen jedes Jahr in die Tan-’
frnde vor. i
Frankreichs
Bei Finistere sind die Leichen von n
Personen an die Küste gespült worden
Man fürchtet, daß eine schlimme Kata
strophe im Canal stattgefunden hat.
i
China. f
Es sind in St. Petersbnrg Berichte·
deanhaltg eingetroffen daß die chinesische
Armee, die abgesandt wurde, nnr die«
Rebellen im westlichen Theile des
chinesischen Reiches zur Ruhe zu bringen«
vollständig besiegt und verschiedene Offi
ziere getödtet worden find. Die Rebellen
beherrschen jetzt ganze Theile verschiedener
Provinzen.
Eine Tsepesche aus Berlin bestätigt,
daß China mit einem deutsch-englischen
Syndikal behufs einer neuen Anleihe
verhandelt, um Geld auszutreiben, das
zur theilweier Zahlung des denJapanern
deirn Ende des jüngsten Krieges ver
sprochenen Schadenersatzea erforderlich
ist. Der Versuch, das Geld in Parie
Fu leihen, ist fehlgeschlagen
l
Türkei. !
Eine entsetzliche Geschichte wurde diese
Woche bekannt. Sie ist einem Privat
driese aus Constantinopel entnommen
und besagt, daß ein Taucher, der türk
lich beim Eintreiden von Pfählen fiir
nene Malen am goldenen Horn half,
beim Betreten deg Meerdodeng zu seiner
Ueberraschung sich oon zahlreichen an
scheinend aufrecht stehenden Leichen um
geben sah. Bei näherer Untersuchung
entdeckte der Taucher, daß es Leichen von
Studenten waren, die er z. Z. persön
lich gekannt hatte. Diese Studenten
nun-den kürzlich von der türkischen Poli
zei verhaftet, in Schiffen sortgebracht
nnd im sosporus ertränkt, weil sie an
den türzlichen Unruhe-r in Stambul
theilgenorntnen hatten. Alle diese Lei
chen waren mit Gewichten beschwert, die
an den Füßen befestigt waren, so daß
die schwimmenden Körper aufrecht stan
den. Ter Tauchee sagt, daß die Zahl
dieser Leichen an jener Stelle t» ät)
betrage.
» Mexlkm
Die Leichname von fünf Männern,
von denen zwei als Anterikaner erkannt
sind, wurden nordwestlich von Maiatlan,
in einein nntvirthlichen Theile der Sierra
Madre aufgefunden. Man glaubt, daß
man es mit den Mitgliedern einer Gold
suchergesellschaft, die vor mehreren
Wochen Mazatlan verließ, zu thun hat.
Die beiden Amerikaner, deren Namen
dort unbekannt sind, statnmten aus
-Califoruien; die übrigen waren Meri
laner. Vermuthlich verirrte sich die Ge
sellschaft in den Bergen und alle starben
gemeinschaftlich des Huttgertodes.
———0—
Frank Schlatter fastet.
Von Immer-, (5ol., wird berichtet.
daß sich der Wunderntann Schlatter in
der Nähe von Bonlder in Colorado, ans
der Ldstfarm des Joseph Wolf aufhält,
und man nimmt an, daß er fastet. US
wird Keiner zu ihm gelassen.
Ein Weiser gelyncht.
Aus Ailei), in Montgoinery (5ounty,
Ga., wird gemeldet, daß dort der
Schullehrer Perdue, welcher sich itt Allen
in Haft befand, weil er seine Hille
lehrerin Willie Grady geschändet hatte,
von einer Schaar Bürger aus dem Ge
fängnisse geholt nnd gethncht wurde.
Perdue war ein verheiratheter Mann
und hinterläßt eine Frau und erwachsene
Kinder
Schteßerel unter Farmerm
Dubuque, Ja. Jn McGregor, «’(a.,
erschoß Hans Allen den ihm verhaßten
Will ()·.roß. Ein junges Mädchen lief,
als die Blutthat begangen wurde, aus
dem Hause fort, jedoch Allen verfolgte
sie und brachte ihr eine Wunde im Rücken
bei. Der Zustand des Mädchens ist
nicht ungefährlich Kurz darauf beging
Allen Selbsintord. tkr war etn begü:
terter Bauer und hinterläßt erwachsene
Kinder.
Sägemühle abgeht-man
T ie Sägentühle der Menoniinee stiiver
Lutnber Co. in liast Marinette Mich.,
ist durch Feuer vollständig zerstört
worden. In den Flammen gingen auch
200,000 Fuß Bauholi, Eigenthum der
Marinette Lutnber iso. und derMarinette
and Menotniuee Vor iso» auf. Ter
Gesammtschaden, dein nicht die geringste
Versicherungssumtne gegenübersteht, wird
aus stutzt-W veranschlagt. In der
Sägentühle, einein der ältesten nnd
größten derartigen tftabltsfeniento der
Gegend, war die Nacht vorher die Arbeit
fiir die gegenwärtige Zaison eingestellt
worden. TenFeuerwehren von Martttette
und Menvtninee gelang es, in den Holz
höfen itnd Dorfs ungeheure Massen
Bauholz zu retten. Zum lsiliick wehte
kein starker Wind. Die Sägetniihle
wird wieder aufgebaut werden.
Jahresbericht des General
postmelsters.
Generalpoftmeifter Wilfon hat dein
Präsidenten feinen ersten Jahresbericht
erstattet. Darnarh betragen die Ein
nahmen des Poftdepartements in dem
mit deni :tu. Juni 1895 abgelaufenen
Jahre O70,t71,»00, die Ausgaben
ZH6,71»,172. Als ein günstiges Zei
chen hebt der Bericht die Thatfache her
vor, daß ein großer Theil des Fehlbes
trags auf das Conta des ersten Viertel-i
jahres zu feheu isi und die Einnahmen!
mit der Besserung der allgemeinen Ge
schäftslage ebenfalls zugenommen haben. i
Wilfon fehädt die Einnahmen fiir dagi
mit dein stu. Juni 1896 endigende Jahri
auf 88:O,79:t,130 nnd die Ausgaben auf ’
tmt,—1.«-,!m»; der Unterschied muß durch
liaugreßbeiuillignngen gedeckt werden.
lieber-das Tesiiit äußert sich Wilfon
folgendermaßen:
Tag regelmäßige jährliche Defizit in
den Einnahmen der Wunde-spart das
felbe war in den lehren beiden Jahren
außergewöhnlich gros; --inag von Ten
ienigen abfällig tritttirt werden, welche
der Ansicht sind, daf; das Poftdepaitrq
nient sich felbft erhalten sollte. Man
man jedoch festhalten, daß die unentgelt-.
liche Poftbeftellnng für andere Departe
ments der Bundesverwaltung eine folche
Ausdehnung angenommen hat, daß der
Fehlbetrag mehr als getilgt werden würde, -
falls für die Beförderung diefer Post
fachen die regelmäßigen Rate-u berechnet .
würden. «
In Bezug auf die Ausdehnung dco
Freibeftellungsfyftenis hat der General
poftmeifter Nachstehendes zu bemerken:
Nach meiner Ansicht wäre es foivohl für
den Congreß wie auch für das Postkn
partement eine gute Politik, für die Aus
breitung des Freisblieferungsdienftrs
durch verständige Bewilligungen und
Berwaltungstnethoden Sorge zu tragen.
Die energischen und wirksamen Bemüh
ungen meines unmittelbaren Aintsoor
gängers scheinen schließlich eine ehrliche
Beobachtung des- Achtstundengesetzes znr
Folge gehabt und bewirkt zu hoben, daß
die Berichte der Briesträger über ihre
Dienstgänge wirklich mit dem Thatbe
stand übereinstimmten. llm diese wesent
liche Reform zu Stande zu bringen und
den Grund zu anderen Verbesserungen
im Dienste zu legen, wurdeunter seiner
Verwaltung mit einer Spezialuntersm
chung des Trägersystemg begonnen.
Nachdem Wilson sodann sein Einver
ständniß mit den aus die Hebung der
dienstlichen Leistungsfähigkeit hinzielens
den Entpsehlnngen des Ersten Hülfe-ge
neralpostmeisters erklärt, betont er die
Lliothivendigkeit strengerer gesetzlichen Be
stimmungen siir die Bestrafung der Per
sonen, welche Posteüge zur Entgleisnng
bringen nnd den Posioerkehr ’hetnmen,
und empfiehlt die gesetzliche Zulassung
von privaten Postkarten.
, Unsere Münze.
Der Direktor der Münze hat dein
Schahnmtssecretär seinen Bericht unter
-breitet. Derselbe ergiebt, daß der
»Werth des in den Münzen und Münz
probirbureaur deponicten Goldes im
Fisenljahr NEWTON-.- betrng, wovon
si35,1»1,007 aus Original - Depositen
innd V22,5331,922 auf Redepositen ent
iiieL
Die Original-Depositen umfaßten ein
heimischeg Barrengold Losi,:j7l,949,
Münzen SNELL-Im ousländifches
Barrengold und Münzen Il(5,:367,049,
plattirtes Gold, Juwelen u. s. w.
8:t,21s3, gut-. Der Werth des Silberg
betrug Bl?1,714,136.3, wovon 815,2:54,
»700 ouI Original-Deposilen und VII-,
Itztiz auf Redepositen entsielen·
; Der Werth der Devositen an ein
zheimischen Silberbarrcn in den Münzen
jbetrug 88,804,:192, an Münistücken
zsxz,8t)9,:l5:l (Silberdollarrvertd), an
Iausländischen Silberbarren und Münz
stücken sit-t,8m), 353 (Silberdollarwerth)»
an ausländischen Silberbarren und’
Musikstücken BLTNOJUIU plattirtes
Silber, Juwelen u. s. w. sti750,0t5l.
Die Prägung in den Münzen umfaßte
"un ganzen Jahre HIRSCH-'- Gold,
J:l,u56,»lt -Silberdollars, s5,11:t,
Dim- snbsidiäre Silbermünzen, 8712,5«.It
geringere Münzen —- zusammen sit-Js«
7l.--, .3-lki« i
Außer den von den Münzen geprägtenT
Münzstiicken wurden Goldbarren im
Werthe von MOIJZZHZTU und Silber
barren im Werthe von Most-NEU
inbrizirt
Ter Londoner Durchschnitts-preis fiir
Silberbarren betrug im Jahre List Vertre,
»d. i. Cis-. s-« (5entS. Der höchste Brei-»
1fiir Silber war ist-« Centcs, der niedrigle
III-»k- Muts-.
« Beim Durchschnitts-preis der Silber
barren war das Verhältnis; von Gold in
Silber l zu 532.5 lind der Bari-entde1«th
eines Ber. Staaten Iilberdollnrg
Julius-: «
vDie Gesammtdiintiiufle der Münzen
und Probirbureaur waren sit-ANHAle
und die Gesomnltstilnsgoben Hil,l«-«5,.
Hilf-; die Netto-Einkünfte aus allen
Quellen st102,91n-.
! Der Werth alles Goldeg und Silberg,
der im Kalender-fahre ist« von der Jn
dustrie und den Künsten benutzt wurde,
beträgt e21,.341,052, nämlich titu
058,60«t Nold nnd sti),w:t,»t—
Silber. i
Der Metallvorrath in den B. St.
betrug am l. Juli links-: Gold thust-,
22t),825, Silber s025,«.33,»-«o, ku
snnten Ol,2·3-.«,08«l,774. l
Im Jahre ist« betrug die Golduno
Silber-Produktion in den Ver· Staaten
zit39,500,oou, Silber 49,500,000 Fei«
Unzen von Pstl,422,000 Handels-weint
lind OW,000,000 Miinzwerth. Tie
Produktion betrug im lialenderjahrc in
der ganzen Welt, Gold stutztzgmlum
SilbermiinzwerthJ2103,H92,2W, Hirn
deistverth sltlti,522,900.
Die Gold-und Silberprägung der ver
fchicdetien Länder betrug tm Jahre Heu
l·2:57,l««.«l,»·'l.'j Gold nnd Mulsant-,
Silben Preston giebt in seinem Berichts
eine ungesähre Uebersicht iiber den Neid:
oorrath der ganzen Welt und schätzt da-:1
Gold aus stil,0«6,t400,00», Silber Bl,
070,5W,»»«, nngedeckte Roten -".«,-li;sl,
50tj,»00. In eitler llebersicht iiber die
Münzgesetze der V. St. sagt Preston,
daß die wirkliche Temonetisirnng des
Sitbero Ins-in stattfand, da damals dast)
Gewicht der Scheidemünzen um etwa J ·
Proz. ermäßigt wurde. Dies sei kein
Versehen oder Zufall gewesen, sondern
es sei im Abgeordnetenbause ausdrücklich
die Erklärung gegeben worden, daß es
die Absicht sei, das Gold zum alleinigen
Wertbmesser bei großen Umslitzem das
Silber oder als Hilsswerthinesser
für kleine Umsähe zu benutzen. Die
! — s. .»—·-—»-.
. sa- O
gesetzliche Maßnahme von 1)-7 - sei icin
formell gewesen«
Der Bericht erklärt fernen, daß das
Ergebniß der Münzgesetzgebnng der V.
St. für die Zeit von mehr als 100 Jah
ren ein solches gewesen ist, daß das«
Münzfyftem schließlich ein unlogisches
nnd kostspieliger-« geworden sei, zu dem
man hierzulande wenig Vertrauen habe
und das im Auslande dem Credit nicht
förderlich fei, nnd welches daher der Re
form dringend bedürfe.
HO
Osseuer Schreibebrief des
Philipp Sanerampferu
Mein liewer Herr Redaktionär.
Letzte Woch hen ich un mei Lizzie,
was meine Alte ig, awer en Schnäpp
gehabt. Schuhr genug is nit alles so
gottge, als ich gemischt hätt’, awcr enihau
hot’s doch klier gezeigt, wie der Philipp
Sauerämper riespecktet werd un das von
Leit, wo e hoches sohschtel Ständing hen
un so ebbes macht mich arig praud fiehle.
Wann ehtn so ebbes Eckstraes häppene
duht, dann gleicht mer’sch doch auch iti
das Pehper zu sehe; besonnersch, wann
mer e Pehper schon die lange Zeit sup
pohrte duht. Wenn Se’s also als Nuhs
juhse un in Jhre Spalte einriicke wolle,
dann geb ich gar nickckz drum.
is Jahr zerick, wie die Lizzie von die
alte Kontrie lumme is, do hot se en Dag
un e halb in Nei Jork gestappLErschtens
hot se eckgpecktet, des; ich komme deht,
for se ze hole, un e armer Ding, se hot
gedenkt, es deht auch nicks ausmache,
wann se noch e korze Zeit in c Taun
spende deht, wo e bissie grösser is wie
nnier Zittie. Am selwe Vormittag war
se in e arig große un steilifche Kirch un
wie se widder autseit steppe will, do sieht
fc e Backsche an de Flohr liege, was
schnhr Jemand gedrappt gehatt gehott.
Die Lizzie hot’s usgepickt un hot’S nf
die neckste Pliesstehschen riepohrtet.
Noch an de selwe Dag kam e seine junge
Lehdie in die Lizzie ihr Hotell nn hot des
Vacksche geklehmt. Sc hot gesagt, ers
deht zu ihr behagt-, un war arig froh,
wie se ihr Pack-J widder kriegt hot, bikth
es war e neieS Fett Zahn drin. Tie
Lehdie hot meine Altie ihre Edreß ge
nomine un hot gesagt, se deht sich keinder
scheniere, ihr ebbesz in offer-i, nn for den
sliiesen deht se ihr prannnisse, meine
Lizzie e Juwitehichen re schicke-, wann se
sich oerheirathe deht. »O ,« hot de
Lizzie gesagt, »icll wer’n mer, dent ich,
nit erfordern kenne-; nenime Se emol die
Distenz nach Nei Jork un biseids des,
die Eckgpensess « »Seit is allrecht, « hot
die Lehdie gesagt, »;u die lsckeppenseg
wer·n ich schon under-« Und dann ig se
fort. Tie !«i;;ie hol mich die Geschicht
veriehli un Dann hen mer nst mehr
weiter dran gedenkt Am letzte Montag
kömmt ni ermol der Niehlkiirrier un
bringt en ipefchel Tiliwwerie Brief
ans Nei Joit Tie Lizzie konnt hardlie
ihre Name seine-, bitth se hot vor lauter
lickseitment so arig getrembelt. Dann
hot se den l5«iiivelopp ufgemacht un en
Brief war drin, alliwwer mit Gold ge
print un der Brief hot gesagt:
»Eck-Jsuhse mich, deß ich erfcht jetzt
widder an mei Prammiß denke, awer der
Zrnwel war, ich hen nit ehnder mei
Wedding gefickst gehatt, bitohs mein
Keller hot erscht so viel Arrehnschmentg
mit seine Foth in England mache ge
mißt. Awer neckste Mittwoch is mei
Wedding nn Sie un Jhne Ihr Mann
misie mitausz Fehl komme. « trin Scheck
for hnnnerd Dahler un die Tickets hen in
dem Brief gelege, un was wern Se denke,
von wem der Brief gest-nd ici worde?
Von die Miß Wanderbildk Bei
Tschinko, sell hot awer einiges gebote!
Jesseo, Jesics, hen ich gedenkt, do wern
awer die·ltafsern die Auge ufreiße, wann
se des höre! ,«’(a, denkste dann, deß
mer gehe-« hot die Lirzie geirogt.
»O e h e«.« hen ich gesagt, »weil, ich
sollt schnickeie; schuhr Ding mer gehe-.
sich will mich nor schnell den Wedeoweiler
sein Frackkoht kriegt-, bikohsz ohne
Zchwallotehl deht ich nnner keine Zirk
nmstenzeg gehe.Piitteiit LedderSchlipinsro
muß ich mich auch noch kriegt-. Tu
inußtDich of Rohr-Z noch schnell Tei
Tresi nmficlsc losse Ich gleich-z rwar
nit an Dich ze sehe, awer Du mußt en
loh liott Neck hen, nwer jetzt hnrriop,
morge Nacht gehn mer uf die Trehn «
Die Lizzie war all lsckseitment nn hot
gar nit gewnsit, wo se Werscht stam- hot
gesollt. Tie. Dreßmehker ig gleich
komme nn bcfor Nacht war alle-z in e
forscht Kläß Schehp. Tic Lirzie hot
gleich einol Jhr Dreß angetreit; ich sage
Ihne, die Wehst war in Front ausge
schnitte, daß en Hund jammert, un bei
die Lizzie ihre scheene Körperbau hot des
arig gut gegnckt. Well, um e lang
Storie tor; zu mache —- de neckste inend
hen mir in die Kohtsch gesosse un warn
us die Rohb nach Nei Jorl. Mer hen
en Schlieper genomme. Die Lizzie hot
erseht gar nit in den Schickenluhp gehe
wolle, bikohg es wain auch so viele
Schentelmänner in die selwe Kohtsch.
Schließlich hen ich se so lang getiest, bis
se s geduhn hot. Beioi deßs e sich um
gelegt hot, hots e noch einol dorch den
Korteii gepiept, ob auch Niemand gucke
deht, un in dieselbe Miiinit is en Nigger
vorbei gange. Die Lizzie hot gedenkt,
sell wär der Deibhenker un hot eit schreck
liche Schrei gelasse. So bei un bei siii
mer iiach Nei Jork komme. Wie iner e
wenig gelunscht gehatt hatte, do hen mer
e Häck geaoiiime un siii zu Wandeibilds
Haus gedriwwe. Sell Haus is e gut
Diel größer wie meins awer ich inuß
sage, den Steil von nieiin gleich ich doch
besser. An die Frontdohr hol en arig
sein gedreßter Mann gestaiine. Ich hen
erscht gedenkt, sell wär dei· Ländlord, un
hen sor den Riesen auch Mister Wander
bild adreßt. Jch hen awer bald aus
gesunne, deß ich inißtehken war, es war
nicks wie en ganz komniener Hausknecht,
wo nordie Leit«-sxesiest iiit danti zurecht
gewisse hot. Nil-er d e r war ussgesickstl
Wei, do dage e is tnei Sonntage-saht
gar nicks. ir sin gleich iii e anner
Kerritsch nach die Kirch gedriivwe worde.
Tort hen mer reit nier die Dohr stehe
geinißt, bikohs mer wain Fu spät un die
Kirch war schon ganz usgesiillt Uss
den Weg hen mer nickg gesehn, aweri
scheen war’sch doch. Well, am niehrschteJ
hen ich mich ufs des Brecksest gesi«cii; ich H
hen gedenkt, des Steht, wo die LizzieH
sreit, un die Liziie ihr Schweinssüßcher
un ihr Schiiike fin auch nit von schlechte
Eltern, awer was is sell all, im Vergleich
mit die Rieseptschen, wo Waiiderbild’s
nsmachet Mer sin in Ruhms gefiehrt
worde, bei Schimmeiiie, die warn größer
wie mei ganz Bilding mit den Barn
zesamniegenoinnie. Un Fornitschers hen
se gehabt, die ware noch besser, als wie
unser neues siiiisuiiverzig Lahlcr un e
halb Käsch Pahrler Set. Die Veit mis e
doch pleiitie Geld machen, hen ich so zu
mich gedenkt Un gescheiiit hot Alles un
Spiegel hen se gehabt, wie in e forschtkläsz
Saluhn. Tsie Birne wai arig gut
guckig un all die Leit hen nach se gegiickt.
Bei die Okehschen hen ich auch denke
Se einoi, wie sonnig des eischte Mal
geiiohtist, deß die Lmie e Molil an ihr
Schohlder hot, ooii die Seis wie en
Tahleix Am liebste hii t’ ichs mit niei
Schiinssduch ziigetoivwert, awer sell hätt’
de ganze tisseit von die Lizzie ihr
Eppierenz gespeult. »ich sin auch zii die
Breid introdnhst worde. ,,Mis; Mehbel
bruch,« hot die Vierte gesagt, »ich mache
Jhne bekannt mit mein Mann. « »Ich
heiieti Bau gemacht wie Alle-J nn hen
Oiiiids mit dein Frauche geschehn und
hen gesagt: »Weil, wann Se in unser
Gegend komme-, dann iiiisse Se uns aiver
auch emol besucht-, mer wohne neckst Tohr
ku den Bedesxsioeilei sein Saliihn. «
,,’.lliiecht, ich will, « hot se gesagt un
hot e seh-J geiiiachi, als wenn ihr die
Milch sauer geworde wär. Mehbie, se
hot mei kiiieinahrto iiit gegliche, awer
wag hen ich drum gewe. Später hot
sich alles an kleine Tehbelei gesetzt iiii Inir
auch. Die seinste Silwerwehr iin dass
seinste Scheiiia hen se gejnhst. »Wann
ich nor so e Milipickscherche hätt,« oder
,,ivann ich nor so e Tisch hätt’, sor
Wetschetebdels eiiei zu diihn!« so hot die
Lizzie in eem fort gesagt. Nrad iiewig
mich hot so e eirische JentieLehdie mitano
Aernielschliehsg gesesse. Tie hot mich so
sotiiiig angegiickt, bikohes wie ich mich e
Pris aus inei Schnussbacks getiickelt ge
hatt hen, do hen ich ihr e Porzion von
den Schniiis us ihrn barsiiße Arm falle
gelrsse uu sell hot se geitscht wie Alles
iAwer ich konnt nit helfe. Die Lehdie
Ihiitis sich diehseud txt-esse spat-; des is att.
iWell, uf eemol katne die Wehtersch un
hen so griene Verries geserst. Jch heti
nit gewißt, was es war, später hen ich
ausgesunne, deß mer se Alliess tust
Jch hen mich gleich en gute Stock davon
eingelegt; awer wie ich die erste voti die
Betrieg in de Mund kriege un druss beiße,
bei Gasch! was war das so bitter! Ich
hen ganz laut »Fui Deitvel!« gesagt un
hen ausgespuckt, deß mei Nachbarn ge
denkt hot, ich hätt’ uss Deinenteit gebisse.
Se is von ihre Siet ufgetschoinpt, als
wenn se iti e Täck gesesse hätt’. Alles
hot an uns geguckt. Die meiste Leit sin
autseit gange, bikohs se sin siesick ge
worde. Schließlich kam eener von die
Wehtersch nn hot mich in’s Ohr gewis
pert, des ich besser niit ntei Altie die Dohr
voit autseit schotte deht. Jch deht mit
meine Wilderniß-Männer5 die Fiotnpenie
disgoste Uf selle freundliche Jniviteh
schen hen ich mich of Kohrs reiteiveg ge
drickt. Ich denke nit, deß tner des raus
geschinisse nenne kann. Die Lizzie hot
awer doch den Weg gesiehlt. Se hot
gesagt, des nächste Mol deht se allein
gehe un ich mißt heim stehe.
Von niei Händ, wo mich die Miß
Wanderbild de Schehk gewe hat, heu ich
e Tinteip mache geloßt.
Womit ich verbleiwe
Jhne Ihr lietver
Philipp Sauerampfer.
Seid Ihr gefchecbtlich krank?
Jii dies-ein Falle ivill ich lsruch insz Rezept einig einfa
chen f««)au-:.n«iitielg visriiegelt oortoiisei senden, welches niich
von otu Folgen von Sillnthefleckuug iti früher Ju end
und arichlechilicher Llluixjchtueifuugeu in späteren Ja reii
heilte. lis- bringi ferner unfehlbar Heilung für ertrentc
Jirtvofitiii, nächtliche liikfiifie, t’leiiie, ichtvaeheund Zusam
titengeschruniviteGeschlechtstheile u. i. to. bei Illt unv
sinng. Schreibt heule, iüaei Arie-markt- bei. Adressiriz
Taten-is « ern-r list-i NOT-, lcxsluiniimm Mit-li.
An Alle, die es angeht.
Wir erhalten sehr oft Anfragen von
unseren Lesern darüber, wieviel sie schul
deii für die Zeitung. Es ist dies fiir
die Abounenteit, sowohl als für uns völ
lig unttiitze Arbeit, die gern gespart wer
den kann· Auf jeder Zeitung ist das
Tatnm aufgedruckt, bis wann die Zei
tung bezahlt ist und da Jeder weiß, was
das Blatt pro Jahr kostet, kann Jeder
im Nu selbst auszirechnen, was er schuldet.
Er schickt dann den Betrag per Post
oder lsrpreßJJionerspOrder an uns ein
und aus der nächsten Zeitung findet er
das Tatitin ans der Zeitung dahin abge
ändert, bis tvo er bezahlt hat und alle
andere Schreiberei ist nnniitz. Seid Ihr
ein Jahr schuldig, so sind eg Les-, :- Jahre
si, 73 Jahre III-«- ufiv.; ein halbes Jahr
kostet st, dag- Bierteljahr W Miit-Z.
Iliechne also Jeder schleunigst aus was er
schuldig ist, lege noch sitz darauf fiir ein
Jahr im Voraus, damit er auch eine
Prämie erhalte und seude das Geld per
Money-erer an den ,,:Il it ze i g e r
un d H e r o l d«, Ninud Jsland, Neb.,
Aufforderung.
Da ich mein Geschäft ati Nebr. Her
mann verkauft habe und nnthrscheinlich
itt nicht all-zu langer Zeit von hier fort
ziehe, muß ich alle meine Ausienstände
lollssktiren und fordere ich deshalb Alle,
die mir Rechnungen oder Note-n schulden,
anf, dieselben bi S Fu nt l. T ezenti
h e r zu bezahlen· Ableg, was bie- zu
dem Tage nicht bezahlt ist, ivird deni
Adnofaten übergeben zur Collektioir
Peter Heini-.
THE RlVERslUE
HUUNU UAK
brennt ipnrinin,
ist reinlich
, nnd dauerhaft
Brennt ,,(sob"s,«
Kohlen nnd Holz.
Der beste und schönste
Heizofein
« gemacht für nlle Zwecke.
L: Alle Größen nnd Muster
L zu haben bei
HEHMEH CO.