Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 22, 1895, Page 5, Image 5

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    -— Wer Ifremda
» Rom-n von Robert Kahn-ansch.
(Forisepung.)
F. K il p i t c l.
Zwei Tage hatte Bohsen s ich gesetzt
( wie lang erschienenihin die Stunden
eser Tage!—bie er der Einladung
- ir. Sealssields solgte, seinen Besuch
m Nachbar-haust ab usiatken. Erniochte
nicht zudringlich erscheinen, wallte den
Eindruck meiden, als koniine ei· wegen
des endgiltigen Kauseö dee Othellw
Bildes. Berstohlen spiihte er durch die
« Gardinen iiber die Straße hinüber-,
,uer er sah weder Eva, noch ihren
—" ther, und auch in der Ansstellung,
", er täglich stundenlang umherschlen
Trte, suchte er Beide vergebliai. Wenn
. r es endlich ansgah, sie noch in ent
«« eisen, dann ließ er die Augen auch
J- ·ohl suchend durch die Siile sanreisen,
« ab er nicht Sassis zierliche, im Gehen
ausi lich wiegende Gestalt in der
enschenmenge erblickte. Aber auch
.ie blieb ferti, und iin Nrnnde war
« r zufrieden, daß es so war. Ihre leh
ten Worte freilich, ihre halb ausge
sprochene Warnung beschäftigten seine
«’ edanlen, doch als er Buterweck von
. ."Begegiiiiiig in der Ausstellung
» Jst-J, war dieser zum ersten Mal
is« ft heftig gegen ihn geworden
d hatte dein Freunde vorgeworsen,
,- aß er falsches Spiel mit ihm treibe.
s ann war er lange Zeit schweigend im
" k- mer aufs und abgelaufen, hatte sich
- angsant aus sich selbst besonnen und,
« schließlich seiner guten Natur gehor
-iiiend, den ungerecht Beleidigten um
’« Terzeihung gebeten. Zugleich aber
tte er Bohsen das gern gegebene
Jkersprechen abgenommen, sich Saffi
nicht weiter zu nahern. So war die
ssMiiglichkeit ausgeschlossen, sie aufzu
« chen und den Rest, den eigentlichen
» nhalt ihrer Warnung zu hören, von
-r Bohsen dein eisersiichtigen Freunde
« ichts gesagt. Wenn Safsi ihm in der
Ausste lung zufällig begegnete und ihn
nsprach, dann hatte er sein Versprechen
s-«it gebrochen und erfuhr doch viel
chi, was er wissen sollte, aber lieber
»ar- es ihm schon, wenn er den Freund
—atich ohne eigene Zchnlds——nirht auf’s
— eue tränkte.
Andere Gedanken erfüllten daneben
seinen Geist und ließen Zasfio Bild
anehr und mehr erblassen. Der bevor
ehende Besuch bei Evas Vater, das
W edersehen mit ihr in ihrem eigenen
z; Keim, das er zum ersten Mal betreten
sollte, driingte alles Andere in den
»Es ergrund. lind uni sich davon abzu
n, hatte er sich Hals iiber stops iti
ei e« Arbeit hineinget·tiir;t, die ihm
eigentlich keine Arbeit war, mehr ein
— stiges Spiel der Gedanken, eine
1cisrfrischnng der stets nach irgend einer
Form des Ausdruekes ringenden Zeelc.
«r hatte den Professor Bach besticht,
war von ihm und seiner Frau mit ge
xssnender Herzliihkeit, von der kleinen
Uartha mit drolliger Wurde, die nicht
Enge vorhielt, aufgenommen und hatte
erfahren, daß man wirklich in Noth sei
» nin den Dichter eines Festspiels siir das
«· bevorstehende große ttiinstleriesr Sogar
«eine Konkurrenz wollte man aiieschreii
ben, um Lust und straft zum Dichten
- anzuspornen. Seit er dao gehört,
» te es aus und nieder von bunten
Wtaltem Bildernund Reimen in sei
ner Seele-worum sollte er es nicht
s versuchen, mit ost erprobter und leicht
i
elibter Kunst den Beranstaltern des
stes aus der Verlegenheit zu helfen?
Er hatte sich den Plan in großen
siigen schildern lassen, und indem er
sch hinein vertieste, tauchte dat- reiche,
s strahlende Venedig des Mittelalters
vor ihm empor, mit weißen Marmor
palilsten hinausglänzend iiber die Lagu
nen, während der Lotve des San Marco
leuchtete iin heißen Sonnenlicht. Nasch
füllen die weißen Zettel aus dem
ibtisch sich mit Versen und Ent
en, leicht hingeworfen ohne viel
Zaudern und Ueberlegen, wie sich's
geziemt siir ein heiteres Spiel
MEC war am Vormittag des dritten
ages, der ihn hiniibersiihren sollte
in's Nachbarhaus, als er wieder ein
mal an diesen Schreibtisch herantrat-—
ein paar Verse waren ihm eingefallen,
die er festhalten wollte. Als er nach
dein Papier griff- das ihin am nächsten
lag, erkannte er, daß es ein Brief war,
noch uneritssnet, an ihn adressirt. Aber
es war keine bekannte Handschrift, die
er daraus erblickte—tnit großen, unge
lenken, scheinbar versiellten Zügen war
sein Name mit Bleistift geschrieben,
das Konvert war uiniiodern utid von
schlechtem Papier. Kopfschiittelnd öff
nete er das Schieiben-——ein Blatt. viel
leicht aus einem Notizbuch herausgeriss
sen, steckte darin. Es zeigte dieselbe
andschrift, wie das trouvert, nur
i ige Worte, gleichfalisniitBleistist
mühsam hingezeichnen standen darauf.
i « iiie Dich, aus dein Wege weiter zu
i, ge n, den Du angefangen hast«-das
I war Alles. Kein Darum, leiiie Unter
sschrisk, kein weiterer Anhalt irgend
f welcher Art. Auch das Konvert gab
keine Auskunft. Der Brief war mit
der Stadtpost befördert uitd in den
ersten Morgenstunden abgestanden-er
ni " in aller Frühe, wahrscheinlich
ex t in der Nacht zur Post gegeben
·« ein. Je mehr Bohsen die Handschrift
; trachtete, mn so klarer ward es ihm,
der Schreiber entweder wirlli
ebildeter Mensch war, oder da »
- die olle eiiies solchen gut gespielt
M aame Mike dteles Bete- ’
Eses wies in die Tiefen der Gesellschaft.
s Was hier geschrieben stand, war eine
Warnung, und in unwillkürlicher
Jdeenverbindung dachte Bahsen zuerst
an Sassi. Aber bald erwachten Zweifel
un der Richtigkeit dieser Spur. Solch’
unbestimmte Warnung hatte sie ihm
jbereits ausgesprochen, was hiitie die
dunkle, gehennniswolle Wiederholung
»derselben Mahnung in anderer Form
!geniiht? Auch war sie in all’ ihrem
F Thnn zu zierlich, zu gewandt, um solch’
Jungelenken Brief zu verfassen. Und
zwas die Hauptsache: ohne Eitelkeit
zmußte er sich's gestehen, daß er ein
i starkes Gefühl, eine heiße Liebe in ihr
;erweckt hatte —- wenn sie ihn warnte,
idann bereitete sie sich gewiß auch zu
;gleich die Freude, ihn zu sehen, zu ihm
qu sprechen, sden Dank von seinen Lip
Ispen zu hören. Trotzdem aber hielt der
z Gedanke an Safsi ihn ab, dem Freunde
xdas seltsame Schreiben zu zeigen —- er
kußtch daß Eifersucht und Vernunft
igqr schlechte Freundinnen sind, und
sdaß ein besangenes Auge zwischen den«
JZeilen lesen könne, was dort nicht
stand. Auch den Diener zu fragen, ver
;schunihte er —- daß ihm von dort keine
Wahrheit kommen werde, stand ihm
setzt fest, und vielleicht hätte der
Bursche auch in der That nichts Ande
res auszufegen gewußt, als daß der
Brieftriiger den Brief abgegeben.
Was Boysen mehr beunruhigte, als«
die li..gewißheit über den Absender,
war die Warnung an fich. Zum zwei
ten Male ward eine solche ihm zuge
»rufen, und doch vermochte er nirgends
um sich her eine Gefahr, ein drohendes
Mißgeschick zu erblicken. Sah er es vor
sich, konnte er dem ilnheil in’s Auge
schauen, dann hatte er auch den Muth,
»den Kampf mit ihm aufzunehmen.
HAber dies iinbestimnite, Dunkle, Ge
heimnißoalle beklemmte ihm die Brust,
und die Worte des Fremden klangen
wieder an sein Ohr: »Zniueilen ist
man von einem Neue umsponnen, ohne
daß man es weiß-« Zugleich aber gaben
diese nachhallenden Worte seinem
Denken eine andere Richtung. Da
driiben, jenseits der Straße, weilte die
Lichtgestalt, vor deren Anblick—das
mußte ers——die sinsteren Gedanken ent
fliehen iviirden, wie Nacht und Nebel
vor dem sieghaften Licht. Er sollte
heute die Sonne schauen dürfen — was
fragte, griibelie und zauderte er noch
langer?
Rasch kleidete er sich an siir den
« Besuch, dessen Stunde gekommen war,
»und schritt hiniiber in’e Haus des
Anierikanerd. Ein kiihler Hauch kam
ihm entgegen, alo er das schwere
sEichenthor geöffnet und auf feinen
Druck an der elektrischen lsilocke ein
Diener die Entreethiir vor ihtn aufge
than halte. Triibeö Halblicht herrschte
im Treppenhaug, das reich gebaut,
aber ohne behaglichen Schmuck geblie
ben war und in dem schwarze Marmor
stusen nach oben leiteten. Bohsen sah
das, während er auf die Niickkehr des
Dienero wartete, der gegangen war,
ihn zu melden. lind indem er die
diistere Pracht beschaute, tam ein Ge
fiihl deo Mitleide, die Liebe verstar
»iend, iiber ihn fiir das junge, zarte
Geschöpf, dao in dieser ernsten Um
gebung des Lebend Bliithenjahre welt
abgeschieden verbringen mußte;
Der riickkehrende Diener bat ihn, zu
folgen, und siihtte ihn durch ein paar
leere Zimmer itt dao Gemach des Haud
herrn. Eva war nicht zugegen, aber
Mr. Sealefield katn auf den Besucher
zu, die Hände ausgestreckt zu herzlicher
Begriifzung, ein freundliches Lächeln
auf dent ectigen, jetzt wieder gesunder-e
Farbe tragenden Gesicht.
»Seien Sie mir willkommen, herz
lich willkotmnen,« sagte er, und eswar
so viel aufrichtige Freude, eine tiese,
kaum versteckte Bewegungsogar in dein
Ton seiner Worte, dafz Bohfcn fast
erstaunt, aber zugleich mit dem Gefühl
einer warm aufanellenden Dankbarkeit
ihn anschaute. War es doch der Vater
der Geliebten, der zu ihm sprach, und
so weckte sedeo freundliche Wort einen
doppelten Widerhall in seinem Herzen :
Dank und Hoffnung
»Ich habe ein paar Tage vergehen
lassen," entgegnete er bescheiden. »Ich
wollte nicht zudringiich scheinen."
»Wie wenig Sie mich noch kennen!
Wenn einen Einsiedler einmal die Lust
nach einem Menschen anwandelt, dann
wartet er auf ihn tnit größerer Span
nung, alo eo bei anderen Leuten ge
schieht. Aber nun sind Sie ia da, wir
werden einander besser kennen lernen
Sie setzten sich nieder, und Mr.
Sealssield betrachtete den Maler mit
einent langen, prüfenden Blick. »Sie
heißen Richard, nicht wahr'." fragte er,
und als der Andere stimmt bejahte —
verwundert iiber die Wiederholung der
Frage, die er schon einmal beantwortet
--nturmelte der Amerikaner ein paar
Mal halblaut, indem er sinnend dazu
nickte: «Richard Pausen-—- Richard
Bohsen.« Dann warf er den sion mit
energischer Bewegung zuriick, als wolle
er andrangenden Gedanken wehren und
sagte
«Wir warten mit Ungeduld darauf,
daß Ihr Bild nun wirklich unser sein
wird hier in unseren Räumen. Wie
fteht’o mit dem Erfolg, was sagen die
Leute«-«
»Ein paar bösartige Kritiken auo
modernen Federn kümmern mich nicht
--im Uebrigen habe ich viel Gutes ge
hört und bin sehr gliictlich."
«Gliicklich und bescheiden, so isteo
recht. Ihnen sehe ich's an, das; Sie
sich durch den Erfolg nicht verderben
lassen-«
.Ich verstehe ee nicht, wie der Erfolg
den Menschen unbescheiden machen
kaut-. Deo beste an den Sachen- die
H
wir schaffen, gibt sa doch nicht der
Fleiß-Hure viele Menschen sindsleiszig
in ihrem Verusl—das gibt nur die
Gnade des Himmels, eine verborgene,
geheimnisivolle Macht in unserem
Innern, die uns selbst ost liberrascht
und sast erschreckt-«
Mr. Sealssield nickte wieder niit
iiachdenilicher Miene, dann fragte er
haltigt «
»Und haben Sie Nachricht von zu
Hause? Hat Ihre Frau Mutter sich
iiber den Verlauf des Bildes gefreut?»
»Ich bin ein wenigin Sorge um sie.
sAuf mein Teleqrannn hat sie nur mit
Yein paar Worten-sehr herzlichen frei
lich-—an einer Postkarte erwidert.
Das istsonst nicht ihre Art, und ich
siirchte beinahe, daß sie trank ist.«
»Man» Das wollen wir nicht hof
sen! Ich miifzte sonst fürchten, daß ich
Ihnen linglitck gebracht hätte.«
Der Amerikaner hatte die Worte
rasch hervorgestoszen nnd es war Bohsen
nicht entgangen, daß er nervös zusam
niengeschrerlt war. Jetzt aber hatte er
sich wieder gefaßt und sagte mit einer
Stimme, die weicher klang als sonst
»Nein, nein, das wollen wir nicht
hoffen. Konnnen Sie, erzählen Sie
mir ein wenig von Ihrer Mutter.
Wundern Sie sich nicht iiber meine
Bitte, auch ich bin ein guter, liebevol
llen Sohn gewesen, so lange meine
iMutter lebte, aber ich habe sie sriih ver
?loren.«
Er hatte den letzten Sas auf eine
Frage in Bohsens Augen hinzugefügt,
und als dieser die Erklärung des Ver
langens gehört, das ihm zuerst seltsam
erschienen war, begann er freudig über
ein Thema zu plaiidem, das ihm so
sehr am Herzen lag. Er erzählte von
einer Heimath, von seiner Jugend,
von der innigem unzerstörbaren Liebe,
die ihn mit seiner Mutter siir Leben
und Tod verband. Aber es schien i m,
ais interessire sich Mr. Sealsfieldi
nicht allzu sehr fiir das, was ihm die’
Hauptsache war. Oft unterbrach er ihn
durch Fragen, die ihn iiberraschten,
weil sie Dinge betrafen, die dem«
lFremden ihrer Natur nach fern liegen ;
;munten. Und einmal, als er das Aen- s
zszcre der Mutter geschildert und ihr
sweißes Haar erwähnt hatte, sah er,
Ewie der Amerikaner beinahe erschreckt
iemporblickte
i »Weißes Haar?« fragte er. »Ist
Ihre Mutter so alt?« -
»Nicht alt im eigentlichen Sinn.
Aber sie hat sich sehr gegramt um den
Tod des Vaters, und das hat sie ge
saltert vor der Zeit-«
; »Um Ihren Vater? Eristim Kriege
sgebliedem sagten Sie, nicht waler
»Er verstummte, dann fügte er leiser
nach einer Pause hinzu: »Ja, ja, das
kommt, wenn man sein Herz zu sehr
an einen einzigen Menschen hängt.
Das rächt sich immer. Sie sind noch
jung, hiiten Zie sich davor, hören Sie
auf meinen Nath. Sonst kommt ein
;Tag, an dem Sie-mit einem Male
merken, daß Zie ganz allein sind auf
der Welt. Allein mit den Schatten
jvon Hoffnungen, die Sie begraben
haben, und mit Erinnerungen, die Sie
ängstigen, anstatt Sie zu erfreuen.
Die treten dann in der Nacht heran zu
Ihrem Bett und hauchen Sie an mit
ihrem kalten Athem, und davon erblei
chen die Haare. «
Er hatte immer leiser gesprochen, in
kaum verständlichem Gemurmel waren
die Worte erstorben. anien wagte
nicht zu reden; er hatte das Gefühl, als
» sehe er einen Nachtwandler vorsich, den
er durch einen Ruf aus der Welt der
Wirklichkeit wohl erwecken, aber auch
verderben konne· Minuten vergingen
in dem tiefen Schweigen, das durch die
Worte des Fremden herausbeschworen
war. Der ver-harrte noch immer in sei
nem tt«aiunh-.1it verlorenen Zustand, nnd
als er nun oou Neuem sprach, schien er
eine Gedankemeihe fortzuspinnen, deren
Anfang in jenem Schweigen begraben
lag.
»Ich möchte wohl wissen, was Sie
davon halten,« sagte er in gedämpstem
Tone.
»Wovon?« fragte Bohsen erstaunt.
»Nun, von dem Bilde. «
»Von welchem Bilde?«
»Ah so! Ich dachte, wir hätten
davon gesprochen·« Er athmete tief nnd
schaute Bohsen mit einem weltfremden
Blicke an. Tann sprach er in veränder
ter Art, als habe er sich aus sich selbst
besonnen. » Jch meine das Bild mei
ner verstorbenen Frau. Mir ist eslieb,
denn es ist sehr ähnlich. Aber ich hörte
gern das Urtheil eines Künstlers dar
iiber; wollen Zie es sich ansehen? Und
da kommt Eva gerade recht, um es
Ihnen zu zeigen.«
Die Thiir hatte sich geräuschlos ge
öffnet, und Eva stand vor ihnen. Sie
reichte Bonsen die Hand, und mit stil
lem Entzücken sah er, daß ihr Antlitz
gerothet war, und dasz ihre Augen leuch- «
teten. Auch liest sie es geschehen, das;
er ihre Hand langer in der seinen»
hielt, als sichs gebührte. Aus des
Vaters wiederholten Wunsch aber er-’
klärte sie sich gleich bereit, Boysen das
Bild ihrer Mutter zu zeigen; der
sBater machte keine Anstalt, ihnen zu
folgen, auch forderte Eva ihn dazu nicht
auf. So gingen sie- allein durch eine
Flucht von Zimmerih die zum Theil
durch herabgelassenc Bot-hänge in. alb
licht getaucht waren, bis sie eines erra
ten, das nach der Straße zu lag, nnd
in dem Bohsen jenen Raum erkannte,
der durch die geheimniszvvlle, allabendi
liche Beleuchtung seine Aufmerksam-;
keit erregt hatte.
Sie blieben vor dem Bilde stehen,
das an der SeitenIVand unweit des
einen Fensters hing, und von dem man
von drüben ein kleines"Stückchen erken
. w--·--·-·
J
nen konnte. Eswar ein trefflich ge
nialtes Portrait, ein anmuthiges
Frauenbildnisi, das ein wenig schwer
miithig mit jugendlichen Ziigen aus
dein Rahmen herausschaute. Boysen
betrachtete es lange, nnd im Anschauen
war es ihm, als mahne eine merkwür
dige Aehnlichkeit ihn an das Antlitz der
Tisinttetx
»Es ist seltsam« sagte er, »aber dies
Bild gleicht auffallend meiner Mutter-.
Wir haben auch von ihr ein gutes
Irigeiidliildiiis:, und daran erinnert
mich dieses. Hielte man sie nebenein- .
ander, wiirde die Aehnlichkeit wohl ver
schwinden, die Farbe des Haares, auch !
der Schnitt des Mundes ist anders-es
ist mehr eine Aehnlichkeit des Aus
druckes, der Seele-, von der ich sprecht-.
Als hiitte die Natur eine Menschen-»
seelc getheilt nnd in zwei verschiedene «
Formen gegossen; an die schöne Lehre l
von der Seelenwandcrung möchte ich
denken, wenn die Beiden nicht gleich
zeitig gelebt luitteu.«
»Aber Ihnen ist es besser geworden, s
als mir,« sagte Eva traurig. »Sie ist
gestorben, uud dies Bild hier ist Alles,
was mir von ihr geblieben ist. «
»O nein,« sagte Boysen mit einem
Ausdruck festen Bertranens in seinen
Worten. »So rasch vergeht das Wirken J
eines guten Menschen nicht. Wir
leben noch nach, so lange Menschen da
sind, die mit uns gelebt haben. Au
in Jgres Vaters Seele —dessen bini »
genn ——lebt Ihre Mutter nach unds
schafft dort Liebe und Zärtlichkeit für
Sie.«
Eva sah ihn dankbar an.
»Das ist ein gutes Wort,« sagte sie,
»ich will mich niemals wieder be la
gen. Aber fiir ein Mädchen ist es dop
pelt schwer, ohne Mutter zu sein ; wir
entbehren die Liebe so schwer.«
Bohseu kämpfte mit den Worten,
die sich ihm auf die Lippen drängten,
aber das Alleinsein mit ihr, der milde,
freundliche Blick, mit dein das Bildnisz
ihn anschaute, gaben ihm Muth; er
meinte, von dein stimmten Munde die
Worte zu hören: ,,:).Iiache sie gliicklich.«
So begann er mit tlopfendern Her
en:
z »Ich kann mir’s denken, daß Sie sich
arm fühlen, ohne die Liebe der Mutter.
Aber doch nur, bis eine andere, größere,
gewaltigere Liebe zu Ihnen kommt,
durch die Lippen irgend eines Menschen
zu Ihnen spricht und Jhnen sagt: Da
bin ich, lasf’ Dich glücklich machen.
Fräulein Eva, glauben Sie an diese
Liebe?«
»Ich glaidbe daran,« sagte sie, aber
kein Ton des Glücks zitterte inihrcr
Stimme ; sie sprach ernst, beinahe feier
lich, nnd leiser, gepreßt, fügte sie
hinzu: »Aber ich werde meinen Vater
niemals verlassen.«
»Niemals'.-«
»Nic, so lange er lebt. Er hat mich
lieb, er ist krank nnd kann mich nicht
entbehren. «
,,.il"ranle können gesunden, also auch
er.«
»Jch fiirchte, nein. Teun es ist
mehr eine Krankheit det· Seele als des
Körpers. Was ihn peinigt und angstigt,
ich weis; es nicht, aber gerade an dieser
Stelle, in diesetn Zimmer darf ich es
nicht vergessen, wie trank mein Vater
und wie nöthig ihtn meine Nähe ist.«
»Und waruttt gerade hieri«
»Weil ihn die Krankheit nach unse
rer Herkuuft in diesem Raqu zum
ersten Mal und am surchtbarsten ergri·
fen hat. Wenn Sie darauf achten, so
werden Sie sehen, daßjeden Abend und
jede Nacht hindurch alle Lichter in die
sem Zimmer brennen. Das ist seit
damals, als er so krank war.«
Sie blickte schweigend einen Augen
blick zu dem Bilde ihrer Mutter
empor; Bohseu wagte nicht zu fragen,
aber auch ohne seine Aufforderung
sprach sie bald weiter:
»Friiher war mein Papa ein starker,
energischer, zuweilen sogar harter
Mann. Aber in den letzten Jahren,
als wir driiben waren, erfaßte ihn oft
eine eigenthiitnliche Unruhe, eine
merkwürdige Hast laut in sein Thun
und Wesen, ich kannte ihn nicht wieder,
so sehr war er verwandelt. Und schließ
liel gestand er mir’s, daß ein wunder
li es Gefühl ihn plage, das Heimweh
nach einem Lande, das er nientals ge
kannt habe. Meine Großeltern sind
Deutsche gewesen — der Name Seals
ield ist nur angenommen — uttd nach
hrer Heitnath, hierher nach Deutsch
land, trieb ihn die Sehnsucht.«
»Dars ich den Namen Ihrer Groß
eltern wissens«
»Sie hiesien Schilling und haben in
Berlin gelebt, sind aber schon lan e ge
storben Zo habe ich deutsches B ut in
en Adern und ich bitt froh darüber.
Ich freute tnich fast kindisch, als Papa
sich entschlos;, von driibeu fort zugehen.
Auch die Abreise betrieb er tntt der
seltsamen Hast, die ihn ergriffen hatte,
uttd erst aus der Fahrt wurde er rulis
ger. Aber auch das nur fiir kurze Zett.
Dann laut die Unruhe von Neuem über
ihn, das Schiff lief ihm nicht rasch
enug, er schalt über Kapitän, Mam
sten und tlliaschine. Als wir in Ham
burg ankamen, sagte cr, daß er nun
ganz beruhigt uttd glücklich sei. Er be
griifne das i«and, als sei es wirklich
seine Heimath, fand Alles schöner als
driibett und war fiir acht Tage so milde,
sanft nat- sroh, wie ich ihnkaum ge
kannt hatte. Aber dann-«
»Damit-« Bohsen fragte es leise, da
sie mit einein tiefen Seufzer die Rede
abgebrochen hatte.
»Dann kam es wieder und ward
schlimmer tutd schlimmer. Jetzt weiß
ich’s, er hat sich selbst belvgen, als er
von Heimweh sårach Diese Unruhe
selbst ist seine rauft-ein ein Uebel
AI
das m der Seele, oder doch iu den zuer
bcn wohnt. Der Arzt gibt nur ils-« It
die Schuld, um mich zu beruhig«i.
Damals in Hamburg brach es uxh
einer Woche von Neuem aus. Es tut
dete ihn nicht in der Stadt, die .r
zuerst so sehr gepriesen hatte ; er nahm
den Vorwand, mir Deutschland zeigen
zu wollen, wir reisten und reisteu, bis
g; miide und trank war von all’ dem
ehen. Durch Deutschland, die Alpen,
Italien und Frankreich hat er mich ge
führt, immer wieder vorwärts getrieben
von einem Orte zum anderen. Es war
wie eine Flucht!«
Sie atlmete tief auf.
»Da ist es heraus das Wort: eine
Flucht! Ja, das ist das Gefühl, das
immer stärker in mir geworden ist und
mich immer mehr geängstigt hat. Es
ist, als glaubte er sich verfolgt. Er, der
Jedem frei iu’s Gesicht blicken könnte,
der gewiß niemals etwas gethan hat,
was er bereuen müßte. Aber wenn auf
der Straße Menschen hinter uns gehen,
so bleibt er stehen, um sic vorüber zu
lassen, und wenn Jemand ihn an
schaut, so kann er ihn anfahren ohne
Grund-—Sie haben es ja se bst erlebt
in der Ausltellung neulich. Damals
hat er mich von Land zu Land, von
Stadt zu Stadt ruhelos weiter getrie
ben, bis meine Kräfte zu Ende waren,
und bis er erkannte, er werde mich zu
Grunde richten durch dieses Leben. Und
sehen Sie, das werde ich ihm nie ver
ge sen, und darum wiirde ich ihn nie
mals verlassen, auch wenn er nicht
mein Vater wäre —- da hat er mir ge
zeigt, daß seine Liebe zu mir groß und
start genug ist, um diese Qual in sei
nem Innern zu besiegen. Als er ge
sehen, daß ich die Unruhe und die
Sorge zugleich nicht länger ertrug, da
hat er ein Ende gemacht, rasch, mit
einem Male. Wir sind hierher gefah
ren, er hat sich dies Haus bauen la -
sen, wir haben im Hotel gewohnt, bis
es fertig war —- dann sind wir einge
ogen in dies eigene Heim, das er voll
tiebe siir mich hergerichtet hat-« «
»Und das Leben hier, hat es keine;
beruhigendc Wirkung auf ihn geiibt?« »
»Zu Anfang habe ich es geglaubt,
aber es war ein Jrrthuur Am Besten
ging es, so lange der Bau und die Ein
richtung dauerten, da hatte seine Un
ruhe ein Zicl. Doch dann, als wir ein
gezogen waren, als er die tiefe Stille
dieses Hauses mehr und me r empfand,
da ist die Angst, die ihn peinigt, wie
der gewachfen. Damals erfuhr ich es
nicht, denn er beherrschte sich mir zu
Liebe mit gewaltiger Energie, bis dann
in der einen Nacht-J
Pervorqnelleude Thränen ließen sie
ver tummen. Vohsen trat zu ihr, cr
griff ihre Haud, die sie ihm nicht ent
zog, und sagte:
»Vertrauen Zie mir, erzählen Sie
mir Alles, vielleicht erleichtern Sie
dadurch Jhr Herz. «
Wieder sah er die schnelle Verände
rung, den raschen Uebergang von
Schmerz zu ruhiger Heiterkeit, der ilm
schon ein paar Mal an ihr aufgefaleen
war. Während noch Thranen in ihren
Augen schimmerten, lächelte sie ihn an
und sagte:
»Sie haben Recht. Das i t ja noch
das Beste am Kummer, daå er und
theilnehmenden Menschen niiher bringt.
Ich will es Ihnen erzählen, was in
jener Nacht geschah. Mein Schlafraum
ist nur durch ein Zimmer von diesem
hier etrennt, das damals noch nicht
erleu tet war· Nur der Mond schien,
und sein Licht fiel gerade aus das Bild
Pier von meiner Mutter, wie ich später
ah. Ich hatte geschlafen, gut und est;
denn in der Ruhe der Häusli keit
hatte meine kranke Schwäche sich rasch
verloren. Es war vielleicht ein Uhr,
als ich geweckt wurde durch einen Laut,
den ich niemals vergessen werde. Es
war kein eigentlicher Schrei, mehr ein
unterdriiittcr, unartitulirter Hi seruf,
aber so voller Angst und Pein, daß er
mich emporsahren und horchen ließ. Er
wiederholte sich nicht, ich auschte ver
gebens. Und doch konnte ich mir nicht
einreden, dasz iche nur geträumt hatte.
Auch über die i ichtung, aus der der
Ruf gekommen, war ich nicht im wei
sel. Jch stand auf, warf meine K eider
über und ging mit Licht hierher in die
ses Zimmer· Mein Ohr und mein
Gesiihl hatten sich nicht getäuscht. Ich
kam zu rechter Zeit; hier auf dem
Boden, lang hingestreckt, lag Papa
regungslos im Starr-trampf. Es
dauerte lange, bis ich ihn zu sich
brachte, bis er sich in sein Zimmer
führen ließ. Als er die Sprache wieder
gewonnen hatte, war das Erste, daß er
mich nachschanen ließ, ob Niemand von
der Dienerschaft wach geworden sei,
und als ich ihn darüber beruhigt hatte,
mußte ich alle Thüren verschließen und
mich zu ihm setzen. Er wollte mir das
Versprechen abnehmen, keinem Men
schen, auch keinem Arzte von seinem
Zufall zu sagen, doch darin habe ich
ihm nicht nachgegeben. Abgerungen
durch stundenlanged Bitten habe ich ihm
die Erlaubniß, heimlich, allein hinaus
zu gehen in die Nacht, um einen alten,
zuverlässigen Arn zu holen, den ich in
der eigenen Krankheit kennen gelernt
hatte. S o habe ich damals zum ersten
Male den Weg gemacht, ans dem Sie
mich dann bei ähnlicher Gelegenheit
trafen.«
»Und haben Sie niemals erfahren,
was ihn in diesem Raume erschreckt
ben kann, wie er iiberhaupt hierher
am mitten in der Macht«-«
»Nein- Jedesnmh wenn ich davon
u reden begann, sah ich, wie die Angst
ihn von Neuem erfasite; da habe ich
denn nicht mehr gefragt· Im Zimmer
ier war nichts zu entdecken, es war
les wie sonst. Seit iener Stirn-de
avet vtennen in jeder Nacht hier die
Lichter.«
»Seltsam — seltsam und traurig.
Was müssen Sie gelitten habenin die
ser Einsamkeit neben dem kranken
Vater! Aber nun haben Sie einen
Freund gesunden, dessen höchster Wunsch
es ist-das müssen Sie iihlen, Ihnen
bei ustehen, Ihnen zu dienen.«
sie sah ihm lange und ruhig in die
Augen, dann sagte sie:
»Ich ji«-hie ce. Würde ichs neu das
Alles sonst erzählt haben? ber nun
lassen Sie uns wieder hinüber zu
Papa; er wird sich schon gewundert
haben, was Sie so lange an dem Bilde
zu sehen gehabt. «
Sie gingen langsam den Weg zurück
s den sie gekommen waren. Die Sonne
iwars ihr Licht aus die herabgelassenen
sBorhiinge und umwob die beiden Ge
stalten mit einem warmen, gelbli en
Schimmer. Mr. Sealssield saß in ich
»versunien, traumerisch in die Ferne
blickend da, als sie sein immer be
« traten; er schien ihr langes ortbleiben
,nicht bemerkt zu haben. Auch ließ ihm
Eva nicht die Zeit zu einer Frage.
»Heute Dir, Papa,« sagte sie rasch,
öFerr Boys en findet, daß das Bild von
ama seiner eigenen Mutter ähnlich
sieht.«
»Finden Sie das auch?«
,,Auch?« Boysen stieß die Frage
hastig hervor, nnd es schien, als wecke
ein Wort den Träumenden aus.
»Nicht doch. Wie kann man so zer
sstreut sein und so thörichte Fragen
thun!«
i Mr. Scalssield versuchte zu lachen,
aber es war mehr ein Zug des Schiner
zes, der dabei seinen Mund umspielte:
»Ich war so tief in Gedanken,«
fiigte er hinzu, »daß ich kaum gehört
’halie, was Eva spra .«
- »Daß Herr Boy en das Bild von
Mama seiner Mutter ähnlich gesunden
hat, sagte ich.«
»Aehnlich'.- Seiner Mutter? So,
so? Ich glaube—was i tdas wieder?«
Ein feiner, heller on hatte das
Haus durchzittert, der Laut einer elek
trischen Klingel irgendwo in den unte
ren Räumen. Aber Mr. Sealssield
fuhr bei dem fernen Klange zusammen,
als ertöne eine laute Glocke dicht an
seinem Ohr; dann eilte er ueiner
Thür, die unmittelbar auf den orridor
führte, trat hinaus und spähte über das
Geländer der Treppe nach unten. In
dein Schweigen, das entstanden war,
hörte man in der Tiefe ein paar un
deutliche Stimmen, deren Rede nicht
zu verstehen war. Dann siel eine Thür
in’s Schloß, und es ward still.
»Was war das ivieder?« schrie Mr.
Sealsfield in’s Haus hinab, laut und
heftig. Eine Antwort kam, auch sie
nicht verständlich fiir die Beiden im
Zimmer. Dann rief der Hausherr:
»Ich bin siir Niemanden zusprechen.
Für Niemanden, vergessen Sie das
nicht«
Er trat in das Gemach zurück ; die
träumerische Stimmung war nervöser
Erregtheit gewichen. Ruhelos gin er
auf und nieder, riiekte an den Stüh en,
nahm einen Gegenstand auf, um ihn
wieder niederzulegen, und begann das
Spiel von Neuem, bis ein schwar es
Buch von großem Format ihm in ie
Hände kam, das er aufhob und Boysen
entgegen hielt· ,
»Meine Lieblingslektiire,« sagte er.
»Id- erzählte Jhnen schon davon.«
»Was ist es?«
»Lombroso, ,Der Verbreeler.’ Ein
interessantes Buch, das Sie es en müs
sen. Eines von denen, worin die Revo
lution wohnt, die stille Revolution
unseres Jahrhunderts, die von der
Wissenschaft gemacht wird. Da geht
viel alter Plnnder zum Teufel, ehr
würdiger Plnnder, der uns heilig war,
weil er es den Vätern und Großvätern
gewesen ist. Ja, diese cingewnrzelten,
festen, nnerschiitterlich ge laubten Be
griffe, die wir ererbt ha en und mit
enen wir ausgewachsen sind, je t wird
»auch an sie die Axt elegt. Und sie fal
;len, jawohl, ie fal en! Alles ist Kon
svention, dnr die Nothwendigkeit er
,gu t, durch diesen harten Kampf um’s
I asein Auch das Verbrechen ist nur
sein leerer Begriff, aus dem Selbst
.erhaltungstriebe geboren. Die Natur
viilker kennen ihn nicht; bei ihnen ist
Diebstahl Zeitvertreib, der Mord eine
ehrenvolle oder doch leicht gesiihnte
That.«
»Was willst Du? Es schadet Dir
inicht, wenn auch Du einmal von diesen
? Dingen hörst, die ein kluger Mann uns
berichtet. Weißt Du, was es bei den
Afghanen kostet, einen Mord zu sühnen?
Nein, Du weißt es nicht? Zwölf Wei
ber kostet ein Mord, sechs aber mußt
Du zahlen, wenn Du einen Ohrring
stiehlst. Ein Menschenleben wiegt also
nur doppelt so viel, als ein Ohrring.«
Jetzt lachte er wirklich, ein hartes und
kaltes Lachen, das Evas Gesicht erblas
Jsen ließ. Er aber hatte keinen Blick
idafiir nnd fnhr immer lebhaster fort:
»Aber es gibt auch Völ er, wo das
Verbrechen zum Verdienst wird. Für
den Fidschiansulanerist es das be eh
rcnswertheste t-oos, ein bekannter eu
chelmörder zn sein, und auf Bomeo
findet kein junger Mann ein Weil-,
der nicht zuvor mindestens einen Mord
begangen hat. Was sagen Sie dazu
Herr Bonsen«.- Sie sind ja in dem
Alter, in dem man an’s Heiraten
»denkt!« Er hatte sich isn einälwildc -
»re nng hineingeredet; eine ugeu -
keizten wie Stahl, sein Mund war-cea
zerrt.
Boysen empfand einen Widerwillen
»den er nicht nieistern konnte- er
ian und sagte so ruhig, ais er vest
Imän . .
i is . . ..«........·...... «