Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 15, 1895, Page 4, Image 4

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    stated Island
M PF- HGB
z stutzt-O - - sen-sauer
Erscheint jeden Freitag.«
Irrt-M It the Post use-e It Gras-et lot-ad I
Iswrul als-w mutat
onke n-. obs see Zorne stecke-. «
F r e i t a g, d. lö. November 1895.
Ter ,,i.Ilnzeiger nnd Herold« kostet 82.(·)0 pro
Jahr. Bei Borausbezahlunf erhalt
jeder Leier ein schönes Prä
nnenbnch g r a t i s.
fWseiåhren für steinernen-.m
l Inalte nro Monat ............... 81000
i « « « ............... 5.00
i « « « ............... 3.00
i « " « ............... 2.()0
Eine Rai-te pro Monat ............. 1.00
Lotalnotireiu Erste Infection pro Zeile ll)c.
Jede folgende Insel-icon pro Zeile ...... sc.
Use-eine Rome- inr befinde
reu des-trieb
Jemand der 3 Nummern einer Zeitung
annimmt, wird als sbonnent betrachtet nnd
ift verpflichtet, für die Zeitung zu be ahlen.
Eine Zeitung anzunehmen, ohne äahlnng
zu leisten, wird vor dem Gefey als fiebsiah
anaefehen und demgemäß bestraft.
Niemand kann eine Zeitung abbesiellen,
ehe er alle Rückstande furdiefelse be
zahlt hat nnd ist der Abonnent zur Zahlung
iür die volle Zeit verkfltchtet roo die Zeitung
eiandt wird, bis er ezahlt hat, od er die
eitnng auf der Post annimmt oder nicht.
sbonnentem die ihren Wohnort verän
dern, wolle-l gess. bei Angabe ihrer n en e n
Adresse auch die bisherige angeben, da lonft
leicht Fehler vorkommen· weil es tu viele
Leute giebt, die denselben Namen führen.
Geldfendungen wolle man per Mone- - Or
den-. Express Mone -0r(1c««r, oder anl
Drnkt senden. Perf nlichen Checlcs füge
man Betrag für lkollektion bei. Kleiner-e
Beträge nehmen wir in Vriefmarken an, doch
erhitten wir solche nur zu l nnd 2 Gent-T
keine größeren.
Man vergesse nicht, In Brieer die genaue
Adresse anzugeben und adrefsite deutlich
soc-Iso- uns Hokus-.
305 W. 2. Str» Grund Island, Neb.
J n der Liste der erwählte-i Couran
Beaniten. die wir letzte Woche brachten,
ließ der Seher den Namen oes Drit. Wut.
Thomssen ans, der für Schahrneister
gewählt wurde nnd berichtigen wir hier
mit das Verschen.
Der sojährige frühere liberale
Pretnierminister von Neu-Südwales,
Sir Henry Parkes, hat letzter Tage fein
Dienstmädchen, Miß Julia Lynch in
Pinamont-, feinem Wohnort, an den
Tranaltar geführt. Die junge Dame
23 Jahre alt.
serkniürdig? Nachdem die
Wahl vorüber, belieben verschiedene re
publikanifche Organe die Stadt New
York als den »Schaut-stecken der Nation«
zu bezeichnen, weil hier Tau-many siegte.
Daß jedoch Philadelphia, welche-S unter
Boß Martin gegenwärtig der korrnptefte
Pfuhl in den Vereinigten Staaten ist,
trohdetn wieder eine repnblikanifche
Majcrität von 80,000 Stimmen abgab,
darüber schweigt das repnhlikanifche
Heuchler-Poch
W i e bereits letzte Woche als w a h r
sch e i n l i ch gemeldet, wurden The-nip
son und Kendall als Distriktrichter er
wählt, doch ist Doyle nur sehr wenig.
hinter Kendall zurück. Letzterer trurbe
erwählt dadurch, daß in ganzen Distric-?
ten in Howarb County die Stimmgebekj
n u r für Kendall stimmten, anstatt fürs
zwei Candidaten, wie es Recht gewesen(
wäre. Jn Hall County wurde Kenballi
gezeigt, daß er bei unseren Stimmgebernj
bedeutend verloren, denn, nachdem erj
letztes Jahr eine Majorität von etwa
500 über Edgertan, einen h ie r wohn
hasten Canbibaten davontrag und die
republikanische Majorität dieses Jahr
hier bis auf beinahe 700 hinausging, be
kam Keuball nur 114 Stimmen mehr als
T. J. Daylr. Diese Zahlen sind beut
lich genug!
Auch ele- Staaten-new
Daß Italien außer der Repitblik von
Sau Marias nach eine zweite wahr
haftige Republik besitzt, dürfte der Welt
so ziemlich neu sein. Dieser selbständige
Staat haust aus der Jasel Tapolara,
die nördlich von der Insel Sardinien
gelegen ist, tmb zählt 168 Unterthanen.
König Karl Albert trat nämlich im Jahre
1833 die Oberhoheit über diesen Baden
an die Familie Barthoiini ab, deren
Oberhaupt sich als König Paolo l.
baldige-i ließ und bitt zum Jahre 1882
regierte. So klein dieser Staat auch
ist, se paiitisch leideasqaftlich ift seine
Bevölkerung. Nach dem Tode des
Wesen verweigerten die 168 Ein
nahme bee Insel Tavalara die Aner
IM sei rechtmäßigen Nachfolgers
Inla- l. m sestea bie Staatssarm
eitler Nepublik durch mit einer liberalen
Nessus-die aus den Frauen das
Stirne-echt verleiht-. Der ieseilige
ROHR-It bleibt 10 Jahre im Ann.
Rath Errichtung der Repntslit emsandte
diese esse starb-sag naich Rat-, III bei
itekiwisches state die neue Regierungs
kmn ausziup Julien hatte
Soerial tkorrespondenz des »Vineta« und
Herold.«
Wablikachtlänga
Tie am meisten bemerkenswerthen
Resultate der letzten Wahlen waren die
republikanischen Siege in Maryland und
Kentucky. Ja ersterem Staate war die
Niederlage hauptsächlich herbeigeführt
worden durch die Methoden der Garn-tan
Maschine und die Art und Weise wie
Goruran gegen tsleveland und seinen
Anhang in der Partei auftrat. Seit
Jahren hat das bessere Element der de
mokratischen Partei in Marhland sich
aufgelehnt gegen die unlauteren politi
schen Methoden welche Gorman und sein
Gefolge einschlug, aber erst bei den heut
rigen Wahlen machte sich die Unzufri«e
denheit des anständigen lklementes in der
demokratischen Partei geltend, als Gor
man in nichts weniger als ehrenhafter
Weise gegen tsleoeland austrat und das
Resultat war, daß ein großer Theil der
mit der GormansWirthfchaft unzufrie
denen Demokraten entweder sich der
Wahl enthielt, oder für die republikani:
schen Candideten stimmte.
In Kentucky bildete die Silber-frage
den Hauptpunkt, unt den sich der Kampf
drehte und tausende oon »Gutgeld«-De
mokraten stimmten für den republikani
schen Caudidaten und gegen den demo
kratischen Freisilberntann Hardin.
Für dir demokratische Partei ist der
Abfall von Marnland und Kentucky un
ftreitig ein harter Schlag, denn von allen
Südstaaten waren gerade sie am loyal
sten der demokratischen Sache zugethan.
Es kann sein, daß dieselben nächstes
Jahr wieder unter die demokratischen
!Staaten rangiren werden, allein Ange
Hsichtg republikanischen Staatsverwaltun
Igen ist es auch nicht unmöglich, in beiden»
Staaten im Jahre Ist-it das republikasj
nische Nationaltieket durchzusehen; auf
alle Fälle werden die Republikaner näch
steo Jahr in Maryland und Kentucky
einen heißen Kampf hervorrufen.
Die republikanischen Siege in Ohio,
»New York, Massachusetts, Iowa und
jPennfyloaniem kamen nicht unerwartet.
Bemerkenswerth ist auch der republikani
sche Sieg in New Jersey. ;
Was den Staat Nebraska anbetrisst,
so war der Sieg des republikanischen
Staatstickets schon in Folge der Zerfah
renheit in der demokratischen Partei von
Anfang an so gut wie gesichert, da die
Demokraten den Candidaten der Hierzu-;
blikaner in die Hände arbeiteten. ?
Von mehr als lokaler- Bedeutung ist
ider Ausgang der Wahlen in Omaha und
sDonglas Couuty bei welch letzteren das
»republikanische« Acker-mit nicht nen
nenswerthen Ausnahmen-den Sieg über
die Bürger-Reformliga und die mit
ihr oerbtindeten Demokraten davontrug.
Den besten Commentar zum Ausgang
dieser Wahlen bildet ein Artikel der
,,Otnaha Bee«, der ein dllsteres, aber
getreues Bild der politischen Lage, wie
sie durch den Ausfall der letzen Wahlen
geschossen wurde, giebt.
» Das genannte Blatt schnin
i »Die Erwöhlung o·on Williarn J.
:Broatch zum Mayor von Ornaha für
die nächsten zwei Jahre ist eine vollendete
Thais-che. Es ist gleichfalls festgestellt,
daß die Verwaltung der Stadt Omala
zum mindesten für das nächste Jahr,
wenn nicht für zwei Jahre, unter der
Kontrolle eines Tammany - Conneils
steht, welchem alle Leute, die irgend wet
che öffentliche Geschäfte abzuwickeln ha
ben, ihren Tribut zu zahlen verpflichtet
fein werdens Die öffentlichen Schulen
oon Otnaha werden für mindestens zweiz
weitere Jahre von den Hauptquartieren »
der »A. P. A.-star-Chamlier« aus ver- s
waltet werden und die bestehende Jntogj
leranz und Achtung gegen eine gewisse?
Klasse von Leute, welche bis jetzt schon so’
entehrend wirkte, soll auf unbestimmte
Zeit aufrecht erhalten werden.
Man braucht kein Prophet, auch nicht
der Sohn eines Propheten zu fein, um
oorhersagen zu können, daß Omaha den
Tag in Sack und Asche bereuen wird, an
dem eine Majorität feiner Bevölkerung
auf ihr Recht verzichtet und die Verwal
tung ihrer öffentlichen Angelegenheiten
in die Klauen von mit Freibriefen ausge
iftatteten Corporationen und politischen
Piraten gelegt hat, welche nur von der
Beute, die sie aus den Taschen des Vol
kes gestohlen und den Erpresiungssunr-«
men, die sie von allen Jener-, die sie oon
allen Jenen erheben, welche in die Lage
kommen, ihre Angelegenheiten diesen po
litischen Freibeutern unter-breiten zu mits
fen. Laßt es festgestellt sein flir alle
kommenden Zeiten, daß »der Sieg oon
Broatch gund seinem Derwisch-Anhange
kein Sieg des Republikanisnrus oder gu
ter Regierung ist« Die» fechshth
Männer in den Wasserwerksgräben, wel- «
eben ein Feiertag bei vollem Lohn gege-»
ben und die in Omnibusfen von für dieiel
Gelegenheit angeworbenen Post-Politi
kanten, zu den Stiwmbuden geführt und·
insirnirt wurden, das eigens für sie ker
geeiehtete Wasserwerks-Ticket zu stimme-,
war nur ein Theil der großen Armee von
Empeations - Sklave-, durch deren
Stimmen Our-h- zn Boden geschlagen
wurde. Fast jeder bei der Strafeenbahni
sGesellscheft angestellte Mann wurde site
sdeu den Drei-K enge-erben und ihm
igla en gemacht, das feine Interessen
igesdrdert wurden, wenn er withilft, den«
fcandtdaten auf dem »Gitizono-Tiokat«
seine Niederlage zu bereiten. «Das Glei
;the kann fast überall hesagt werden von
Arbeiten-, die non contes-stere- M
Osterta- angesteflt waret-, welche sich
MMQM »Wu«
t-- « « « » fli
tsnrat M der »Ihr-ein
Omaha, komme was da wolle. Die
Zukunft der »Ve» ist unzertrenulich per
dunden mit sener von Nebraska’i Haupt
siadt. Sie kann nicht gedeihen, wenn
Onntha aus irgend einem Grunde leidet,
kann sie ihrem Ilntheil an dem allgemei
nen Bedrängniß nicht entgehen. Sie
hat hoffnungsvoll der Wiedereinsehung
einer ehrlichen Verwaltung durch Män
ner non bekannter Redlichkeit und unbe
zweiselbarer Fähigkeit entgegengesehen.
Sie sieht verzagend einer Aera v·on fort
gesetzter Mißwirthschast entgegen, von
welcher sie schlimme Resultate besuchten
Es liegt nicht in der Natur der Dinge,
daß non Disteln Feigen wachsen. Und
es ist auch nicht naturgemäß, daß ein
Leopard seine Flecken verändert. Es
ware für die »Bee« eine dankbare Auf
gabe, wenn sie im Stande wäre, Alleg,
was sie während der campagne in Be
tresf der Männer-, welche bei der Wahl so
jerfolgreich waren, gesagt hat, zurückzu
fnehtneit Aber jedes über sie geschriebeue
EWort war absolut wahr, sa die Hälfte
knoch nicht einmal gesagt. Es ist ein trau
riger Commentar aus die allgemeine Jn
jtelligenz und das sprichwörtlich gewor
jdene gute Urtheil der Massen, daß Män
jner von dem Caliber und Charakter der
»Majoritat der A. P. U. republikanifchen
TCandidaten eine benierlenswerthe Unter
zsilihung non Elementen erhielten, welche
Iaußerhalb der eidgebundenen Organisa
tion stehen, deren Mitglieder diese Can
didaten sind. Die blinde Partei-Leiden
schaft allein, welche keinen Unterschied
kennt zwischen anständigen, ehrenhaften
Männern und »gelben Hunden-Z isi ver
antwortlich für die Erwählung einer
solchen Sammlung von lauslichen, unsa
higen und notorischen Schurken. »
Sowie sich der Rauch verzicht, der den«
Kampfplah verhüllte, wird der nicht mehr
gut zu machende Schaden, den Lmahcks
Prospetität erlitt, täglich mehr ersichtlich
werden. Es wird die Zeit von Jahren
erfordern und Jahre geduldiger Unter
werfung unter die legalisirte Beraubung
und Ausbeutung der Steuerzahler-, ehe
Omaha hoffen kann, den an einein Tag
verlorenen Grund wieder zurückzugewim
nen
Laßt es und ausdrücklich verstundens
wissen, daß dieses düstere Bild nicht des
halb gezeigt wird, weil in einem gerech
ten Kampse für bessere Lokalregierung
und Gleichberechtigung aller Menschen«
die »Lee« sich unter den Besiegten findet»
anstatt unter den Siegern.« Die »Lee«
würde ihren Platz nicht tauschen mitj
jenen Zeitungen, welche Init dem Der-s
wifchgseer marschirten, filr all’ die Glo-«
rie, die Unterstühung und all« die Pu-i
tranage, welche sie erwerben konnte,
wenn sie ihre klaren Psiichten gegenüberj
dmaha verletzen und aufhören wollte,;
dessen wahre Interessen zu verfechten.;
Jn der fortgesehten Reihe politischer
Kämpfe gewinnt oder verliert eine großes
Zeit, welche Muth genug besiht, festste
henden Prinzipien zu folgen, Schlachten,
ahne ihren Einfluß in Gefahr zu bringen
oder die legitimen Quellen ihres Ein
kommens zu verkürzen.
Es ist deshalb, weil die »Vers- über
zeugt fühlt, daß durch dag Resultat der
lolalen Wahlen, Omaha schwer gescha
digt wurde, daß sie ihrem Bedauern Aus
druck giebt. Es sind sicherlich sehr ge
ringe Aussichten, daß Capitalx oder Be
oölkerungszuzug nach Lmaha kommt
angesichts eines solchen ».Å.(lvertine«
meins-O als es erhalten wird über die
ganze Welt durch den Ausgang dieser-s
Wahlen.« F
Kein Wort von dem Obigen, das zus
viel wäre; die Situation, wie sie durchs
den Sieg des il. P. AJBoodelelementeås
sür Omaha geschaffen wurde, ist vorsie-»
hend leider nur zu treffend geschildert
z « Ä·
h
Mra. Henry Meyer
Dyspepsia
Varschieden artige Behandlung
verfehlte Linderung zu bringen
Nahm Hood’s SarsaparHla und er*
freut sieh Jetzt guter Gesundheit.
“ loh litt an der achllmmeten Art Dn>
popeia, und konnte keine tüchtige Mahl*
jeft men, ohne deae Ich mich mehrere
Standen hinterher krank fühlte. Ich
wurde von verschiedenen Aerzten be
handelt, war aber.
Uefaehlg Erleichterung zu erlangen
BohlleaeUoh beeehloaa Ich Bood’a Sana
parllla an versuchen, and ee lud mir sehr
«•holten. Ieh gebe ee meinen Kindern,
and habe ee meinen Freunden empfohlen.
Ieh werde atete eia Freund von Hood’n
H°od’s
M laAaaAA,
Said nie her, daae,
Ihr Hood’n be
kommt.
Saraa
parilla
K'urirt
SaraaparlUa bleiben, da meinem leiden
nicht* als Bood’a geholfen hat." Mas.
Hknbt Metes, 261
Chicago, 111.
Weet Ohio Btr.,
Pillen alnd die besten Raua>
Ahfuahrnncsmtttel and Leber MedUlnsn.
—- Bcztht Eure Zeitung, wenn Ihr
erst-i schuldig seid. Wer feine . Schni
den bezshlh verbessert seine Güter-.
Der Arbeitsanischlus m
stude.
Der Arbeit-I - Insschluß auf den
Schissswerften in Belfast und am Clyde
dauert fort. So weit es die Wersten
am Clyde betrifst, hat man es nicht mit
einer Arbeits- Cinstellung seitens der
Arbeiter, sonder der Eigenthümer zu
thun. Die Ursache ist der Streit einiger
Maschinisten auf den Beisaster Werften,
welche angesichts der eingetretenen besseren
Zeiten die für solchen Fall verfprochene
Rückkehr zu den alten, vor zwei Jahren
um 60 Cents herabgesetzten Löhnen ver
langten, was von den WerftencBesitzern
aus den Grund hin verweigert wurde,
daß sie ihre Contralte auf Grund der
billigen Lohnsätze abgeschlossen hätten.
Als dann dort die Arbeits - Einsiellung
erfolgte, schlossen auch die Werften ant
Clyde ihre Pforten, und zwar auf Grund
eines Vertrages zwischen den Eigen
thümern, wonach im Falle eines Aus
standes auf einer Werfte, alle Werften
die Arbeit einstellen müssen.
Wir haben es hier also mit einem
Ausschluß aus Mitgefühl zu thun, wie
wie es Ausstände aus Mitgefühl gegeben
hat. Der eine ist ebenso verderblich in
seinen Folgen, wie der andere, und beide
sind gleich oerdammengwerth Die
Wersten am Clyde haben vollan zu
Jthury die Beziehungen zwischen Eigen
thiimern und Arbeitern waren die besten,
eine Lohnerhöhung war bereits für die
nächste Zeit vereinbart· Jetzt werden
für einen noch dazu mit einem großen
Schei es Rechtes unternommenen Aus
stand einiger weniger Maschinisten zehn
tausende oon Arbeitern mit Entziehung
dessVerdienstei gestraft·
Es mag durchaus lobenswerth sein,
daß Arbeitgeber in dem gleicheandustrie
zweige übereinkommen, gegen einander
aus einem Streit einen Vortheil zu
iiehen. Aber die ganze Industrie det
halb einzustellen, scheint doch ein ebenso
unrtchtiges, wie lostspieliges Mittel.
Viel besser wäre es, wenn in diesem Falle
die anderen Werften die Contrakte der
betreffenden Firmen so weit als möglich
übernommen hätten. Wenn ein solches
Vorgehen dann einen allgemeinen Aus
stand herbeigeführt bätte, so würde der
Vorwurf die Arbeiter und nicht die Be
sitzer treffen.
Qfsenbar glaubt man, die Arbeiter
in Belfast zwingen zu können, daß sie
aus Mitgesiihl die Arbeit aufnehme-ej
und auf die Lohnerhöhung oerzichten.4
Wenn ste damit nur nicht die Rechnung!
ohne den Wirth machen. Es ift bei den
vielen auswärtigen Verwickelungen
Englands sehr möglich, daß an die eng
lischen Schifsawnften in nächster Zeit
erhöhte Ansprüche gestellt, und daß diese
sich gezwungen sehen werden, vor den
Arbeitern zu Kreuz zu kriechen. Aber
auch selbst wenn das nicht geschieht, ist
dieser Ausschluß aus Mitgeflihl eine ver
brecherifche Thorheit.
(Jll. Staatsztg.)
Oseeeee Schreibebrief des
Philipp Sauerei-toten
Mein liewek Herr Reduktionär.
Wer tee Kinner hot, der hot auch tee
Eidie nit, was Tempel meint. Ich hen
Kinner und of Kohrs hen ich auch mei
Schehr Tempel. Der Karliez well, der
duht sich in so weit ganz gut behehie; er
macht nach wie vor mit das Schuhscheine
g l ä n z e n b e Geschäfte un sein Bänk
ekaunt vuhi alle Woch intriehsr. Die
Lizzie, was mei Altie is, hot of Kohrs
arig sohk drin-er gesiehlt, daß sie die
Mit von en Buhtbläck sein sollt, un ich
sin schuhr, wann eene von ihre Bot-sch
schwestern stoge deht: Well, Miß Sau
erämper, was macht dein Sohn, der
Buhthläck? das deht se tille. Jn die
lebte Miedung hot vie Qlterficherheits
Ioentilklappe-Aasseher —- wisse Sie, in
den Stuhl siyt jeht e Lehdie —- zu eine
svon tie Schwestern riniarkt, so, daß es
die Lizzie höre konnt; well, hot se ge
sagt, es gäb Leit, die dehte sich alle An
geblick e neies Bannet kaufe un die Kin
net müßte mit Schuhscheine das Geld
deipe verdiene. «Jesier,« sagt do die
Lizzie,»,,das is fe, Schwester Oberst
cherheitsoentilklnppe-Aufseher; awer es
hot auch Leit, die tat-se sich noch mehr
wie das, die kause sich auch Sielskim
Sacks im silk Stettin-Z un wann das
Geld nit mehr lange dhut, dann macht
per Mann en gute Bunkerott un macht
do dabei en Peil Geld und dhut die
Kretittortt schiele, oder er setzt sei Bit
dung an Feier un fchluckt die Inschuh
ren3. So hats plentie Leit, Schwester
Obersicherheitsventilllappe-Aniieher «
Die is so roth geworde wie en Labster
un hot kee Wort nit gesagt, neuer se hot
ezeigt, wie arig ie sich do ltrinnvexv ge
fuchst het. Die Lizzie hätt gegliche noch
mehr zu sage, swer wisse Se, in die
Lndfch un unner so viele Schwestern, do
herrscht die größte Einigkeit un Frei-d
schqft, do heri ieene die gnnere insolte,
un wann fe sich« auch gegenseitig hie Auge
suskrahe könnte. Jessee,.in die Lehrt
iches do kann mer noch Einigkeit finde
Jchsielbft n feieher zu ehcut e Dosen
Lahdfches elnngt un all sin ie vor lau
ter Einigkeit gehaßt un ufgebrochr.
Well, um wtdder uf die Kide zu
komme —- i kann Jhne inge, mein
Trnwel der et noch Iee End. Der
Irönkie lernt mich nämlich auch nickt
in die Schnl un ich kriege pattiniehr alle
Dag e Not von die Tieticher. Of Kehrt
lsß ichks nit en Bittens fehle; wei, alle!
OIend neuem ich en vor un verhau eins
des Fell sie alle-. Der Vub is schonj
se inhst dazu, daß, wann ich ein-l nit
daz- fiehle, ihn zu nippe, er von selbst
«- -e«, Di- Mcst hei- Mc
FOU- »O
nit gut. « Ich wunner nor, od die
Schlag gut dhun.
Keinder strehnsch is es, daß die Liz
zie nit so oiel um den Frankie, wie um
den Karlie giebt. Se duht mich alle
Nacht dulldohse, ich soll doch ausgucke,
daß der Bud en annere Schapp kriege
deht, wo mer auch oraud for fein könnt.
»Es! Buhtdläck,« sagt fe »un wenn er
noch so eroert in seiu Bissenes wär, is
doch immer nicks als en Buhtdläck. Wei
die Nehders oeinte schon aus mich un ich
schäme mich ordenlich in de Butfcherfchapp
oder in de Grosferftohr zu gehe. «
»Weil, Lizzie,« he« ich gesagt, »du
must nit meinde, was die Nehders
tah e; der Karlie kriegt auch en different
Schapp un mir könne se doch all biete.
Mir hen de Stoff un wer heit zu Dag
käfches Geld hot, der werd als promi
nenter Mann riefpektet.«
L Wie mer noch fo tahte, do nemm ich
fdag Pehper in die Hand un fehe e Lied
Hoerteisetneny sell hot mich interestet.
zTente Se nor emol an, Herr Reduk
tioniir, do fin Boggies geoffert worde,
wo mitaus Hors laufe un wo mer nur
drinne zu five braucht un dann sahrts,
daf; en Hund jammert- Wann fell keen
Humdug net is, hen ich gedenkt. dann
werd eens getiickelt, un wann’s for keen
annern Riesen is, als daß die ganze
Nehberhutt doste duht for Neid. Wissej
»Se, wer hier in das Contrie e disschef
jSchoh will mache, der muß e Hors unJ
HBoggie ohne, un wann er’s nor iuhse
:dhut, um Sundags sei Altie dorch e paar«
jStritts oder emol in die Contrie zu
zLandsleit zu fahre un dene ihrn Seider
oder ihrn Grehpswein zu drinte. Ich
Jkenne Leit. wo so arm sin, un en Hun
Jger hen, daß se vor lauter Dorfcht nit
wisse, wo se die Nacht schlose solle;
awer ihr Hors un Boggie misse fe doch’
Hhen. Of Kohrs guckt das Gaulche
dann als e Ruhl wege Mangel an Iw
werfiuß wie e reguler Hatt-Zieh awer,
macht nicko aus — ihr Horn un Boggy
niisse se hawwe. Ich hen Ia auch emol.
e Boggie gehatt, awer im Lewe deht ich?
mich keins mehr kriege. Jch hen auchf
enihau keeu Juhs dafor, denn for bei de!
Wedesweiler zu gehe, brauch ich kee!
Boggo un weiter kumme ich io doch nitJ
Awer non die fieilische Boggies mitausx
Hors hen ich mich doch eens geordert,j
denn ich wollt die ganze Stritt biete«
Die Lizzie hot die Eidie arig gut gegliche«
un mer konnte hardlie warte bis felles
Boggie komme is. Wiss awer seineteT
kam, ich sage Jhne, fell war de Tahi
of de Tann. All sin se komme un hen?
hinne un vorne ihr Nohs eneigesteckt, un?
all hen fe gefragt, od fe nit auch e Reit!
nemme könnte. Selle Boggies hen un
nig den Siet en kleene Beuler wo mit
Kohleul gefeiert werd. Wann genug
Stiem do is, dann geht die Geschicht los
un mehr kann hinfahre wohin mer will.
Jch hen noch de nämlich Dag de Beuler
mit Wasser gefüllt un Kohleul in de
Stohs gedahn ditohs ich wollt de annere
Dag mit die Liziie die erfchte Neit nein
me. Die ganze Nacht konnte mer for
lauter Eckfeitement kee Auge zuduhn.
Die Lizzie hot sich in’s Bett erum ge
schmisfe wie Alles un hot mich puttiniehr
aus das Bett gepuscht.
Uf eemol höre mer so e fonnie Neus
in die Jahrd, un mer konnte gar nit
ausmache was es eigentlich war. Jch
sin ans Fenster gange, hen die Bleinds
ufgepufcht un gucke in de Jahrd, un was
wer’n Se denke, das neie Voggie is wie
krehsig in die Yard erumaeronnt, is gege
alles gepuscht un daß es nit in Piehfes
gange is, wunnert mich heit noch. Ich,
so schnell wie e Hund gauzi, enaus in
die Jahr-d. Do hen ich dann ausgefun
ne, daß der Karlie, befor daß er in’s
Bett is gange, den Stohf in das Boggie
geleit hot. Wie das Feier so edaut e
halhwe Stund gedrennt hot, do hot’s
uf eemol Stiem gewwe un der hot das
Boggie in die ganze Jahrd erum ge
driwe. Es hot puttiniehr zwee Stunde
genomme, defor daß ich felles Voggie
geftappi hatt. Das Wasser in den Beu
ler is uf den We puttiniehr all geiuhst
worde. De neckFte Dag hen ich das
Feier widder geftart un ich und die Liz
zie hen uns in das Voggie gefest. Wie
mer aus die Jahr-d gesahre hen, do io
die ganze Stritt zufamme gelafe un mir
hen gesiehlt als wann mer die Welt eigne
diihtr. Das Ding hat arig gut geschafft
un ich hen so häppie gefiehlt, wie noch
nie besor. Ilwer es hot net lang ge
nomme, do hot das Boggie ufveemol ge
stappt; e halb e Minnit soehter duht’s
en Kråsch un dass! fiiege mer alle Beide
ob in die Ehr. Jch hen nit gedenkt,
daß mer noch emol uf de Grund komme
dehte. Awer mer sin doch nit owwe ge
hliwwe· Mit een Schlag fin mer uf
das Pehfntent gefalle un wo die Lizzie
hingefalle is, do hot’s en große Fett
foay gewwr. O Inei, o mei, wie hawe
mich mei Lohns so weh gedahn! Jesses,
un wie hot die Lizzie do gelege! Alle
oier hot se non sich gestreckt un ich hen
schnell mei waerkutt iwwer se gekom
wert, for daß se diehfenter geguckt hat.
Ich hen fchuhr gedenkt, daß fe doht war«
awer ich war inißtehkenz in e paar Min
nits war se wieder allrecht un mer
konnte infeit das Haus gehe. Das Bog
gie war zu sindttngwutt gefmsscht un
die ganze Stritt hot ooll Leit gefianne.
Der ganze Truwel war wieder der
verdollte Bud, wo in die Nacht das
Wasser in de Bettler gefuhft gehatt hat.
Wie see Wasser mehr drin war do kam
die Echsplohfchetr
Womit ich oerdleiwe
Jhne Jhr tiewer
Philipp Sauerampser.
—- ildonnirt aus den Juan and
lperokdx
——qx
Ein wichtiger schritt its-» -s
Die bereits angeklindigten und " J «
non uns besprochenen Civildiensit « -
für den Postdienst sind nunmehr pro
mirt worden und erweisen sich als
tend weitgehender, als man nach de
sten Mittbeilungen erwarten durfte. «
verstand sich non selbst, dass ei
möglich war, sämmtliche Postuteist « »
Klasse unter das Civildienstgese ;
stellen, aber was in dieser Nichtun
schehen konnte, ist gethan worden
Wenn aber auch die Thatsache,
zahlreiche Aemter dem Beuteshstem e »
rissen worden sind, an sich von grp ,
Bedeutung ist, so liegt der Werth « ?
Verordnung doch hauptsächlich in- de
Umstand, daß durch sie eine vollst - "
Umwälzung in Bezug ans Beförder K
angebahnt wird. Die Bildung s.
Distrikte, in denen eg keine felbstst «
gen Postämter, sondern nur noch Zwei-»
stativnen eines großen Centralarnx -
giebt, und die Einreihung aller inne
zhalb solcher Bezirke beschäftigten Beim
Tten in den elassisizirten Civildienst wi
dazu führen, daß zu Vorstehern der l
neren Aetnter Leute ernannt werden, d
sich in untergeordneten Stellungen F
reits bewährt haben. An Stelle so f
Polittkern ohne alle Erfahrung er
wir also Leute, welche die nath
Varkenntnisfe besitzen und den Po - »
nicht erst zu lernen brauchen. Gleichze
tig aber wird den Unterbeamten ein
Möglichkeit zum Aaaneement und
eine Laufbahn eröffnet, die bisher .
vorhanden war. Die Vergrößerung NR
Chancen für Beförderung und Verbe »
rnng in finanzieller Hinsicht wird
zweifelhaft dem Postdiensl wünsche g
werthe Elemente in viel grösserer Zah«
zuführen als bisher
Wir bezweifeln nicht, daß die Blende; -
rung auf starken Widerstand stoßen iä
oielfach angeseindet werden wird. A
sie wird sich ebenso schnell Anerkennunz
verschaffen wie die Einführung der C
vildienstregeln im Eisenbahn- PastdietttA
die sich vorzüglich bewahrt hat und
Niemand mehr tadelt. Ureilich ift ,
bis zur aollstandigen Regelung des Cl X
nennuiigs- und Beförderunggwefen
nach europaischem Muster und ledigl«
nach Fähigkeit und Leistungen, ohnessv
Rücksicht auf Politik, nach ein th
Schritt, aber der Anfang ist von un
streitbarem, beinahe unermeßlisz - ss »
Werthe. Es handelt sich darum, de
Volke die Vortheile in praktischer Weis
vor Augen zu führen, die ihm selbst au
der Durchführung und Erweiterung ker -
dem Cinildienstgefeh zu Grunde liegensek
den Jdeen erwachsen· Tag kann dur
diese neuen Bestimmungen geschehen un
wird unzweifelhaft der Reform za reiif f»
che Freunde zuführen, die sich bis eh( (
aug Mangel an Verständnis nich »für
sie erwarmen konnten. Damit ist derj
vollständige Sieg nur noch eine Fragez-?
der Zeit h
i
Das Binnensteuen Departement t g
Washington hat seht auch feinen weiße
Raben, denn kürzlich wurden dem Burea
von einem Unbekannten b750 »Ge
wissenggelder« übermittelt, um welch -»
Summe der Betreffende den »ane(
Saat-« bemogelt hatte. Die ältesten
Clerls in jenem Departement können sich
nicht erinnern daß sich ein derartigäg
Akt jemals ereignete hoffen aber seht v»
zuversichtlich, daß diese Handlung an
steckend wirkt, da nun endlich ein l4
lsiner den Anfang gemacht FR
Jmportirtc
Kalender;
für 1396
zu haben in der Ofsice des
Anzciger nnd Herg,
305U. 2. Straße.
Der hiutknde Bote. «
gewöhnliche Ausgabe, 20 CGMO
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