Grand Island MEMWE IMM Jahrgang 16. Grund Island-, Nebraska, Freitag, den 25. Oktober 1895. Nummer 7. Deutschland Kaiser Wilhelm und Kaiserin Augu sta sind von ihrer Reise nach Wörth und Straßburg nach Potsdarn zurückgekehrt Kaiser Wilhelm hat dem Statthalter der Reichslande, Fürsten Herinann Ernst von HohenlohesLangenburg, Zum An denken on seinen Besuch in Straßburg seine lebensgroße Büste zum Geschenk gemacht. Dem Prinzregenten Luitpolb von Bayern hat er ein schmeichelhastes Antworttelegromrn aus die Depesche ge sandt, in welcher ihn der letztere zu sei nern Besuch in Straßburg beglückwünsch te. Bekanntlich hatte die Thatsache, daß nicht ein einziges Mitglied des bah rischen Königöhauses zur Theilnahme an den Festlichkeiten bei Wörth eingeladen war, in Deutschland hauptsächlich des halb einigeg Aussehen erregt, weil der verstorbene Kaiser Friedrich die Bayern während des Feldzugs persönlich com mandirt hatte. Das Waisenhans in Storgard in der preußischen Provinz Posen ist einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen Zehn Waisenlinder sind in den Flammen umgekommen Oesterreiebsllngarw f Eine Wiener Tepefrhe meidet, daß Feldmarfchall Dunst. Adelshelin und feine Gattin Selbftniord begangen haben. Ter Feldtnarfchall war 72 nnd feine Gattin 50 Jahre alt. Geldverlegenheiten follen das bellagensiverthe Ehepaar in den Tod getrieben haben· Feldniarfchall Dunst-Adelsheim war feit längerer Zeit pensionirt. Frankreichs DasBudgeteomite hatfiimmtlike vorn Flottenminifter, Idrniral Besnar , am is. Oktober verlangten Bewilligungen zur Ausführung des Flottenprogramtsi für 189-t, ist-a und 1896 a lehnt. Nach den Forderungen des isterS follten jährlich s l 5,000,000, ausschließ lich von Tarpedos für Marinezsese ver ansgabt werden« was ishr-lieh eine Mehr ausgabe von 82,000,000 gegen früher bedeutet. Dein ganzen Programm zu folge håtten während der nächsten zwölf Jahre 0200,000,000 für die Flotte ver wandt werden fallen. Italien. In ganz Italien wüthete in den tepten Tagen furchtbares Sturm-retten Der Orkan todte an vielen Orten rnit furcht barer Gewalt; Bäume wurden ent wurzelt, Gebäude deinolirt und umge wehr. Die Zahl der dabei using Leben gekommenen Menschen beträgt etwa ein halbes Hundert, die der Verletzte-i belauft sieh in die Hunderte. Spanien. Eine Madrider Depefche erwähnt einer Tepefche aus Hat-ana, in der es « heißt, daß Babi, der adersie Lieutenant des Nebellenführers Maceo, init feinen Freunden eine Berathung abgehalten habe, deren Zweck war, darzuthun, daß jeder weitere Widerstand gegen die spanifehen Truppen hoffnungslos fei. Es wurde in der Canferenz ferner er wogen, welche Mittel anzuwenden feien. runden Krieg ein Ende zu bereiten, Das Ergebniß der Conferenz war bei Adfendung der Depefrhe noch nicht be kannt. Die Erenistreitfrage in Ida ka. Die Bürger von Alaska sind über die Grenzsireitsrage in hohem Grade aus geregt und entschlossen, ohne Verzug die nöthigen Schritte in der Sache zu thun. Sie wallen nicht dulden, dasz dag, was sie den reichsten Theil der Ber. Staaten nennen, an Britischxisoluntbia ange gliedert werde, und sagen, daß sie es lieber zum Kampfe kommen lassen wollen, ehe sie sich dergleichen gefallen lafien. Der Grund für die erneute Thätigkeit in der Grenzsrage ist augen fcheiniich In den reichen Goldla ern am spuken- Flusse und in der Nach arfchaft von Of ncean zn suchen Täglich treffen Goldsucher tnit Nachrichten ein, und allenthalben heißt es daß Alaska das reichste Land aus der Erde ist, daß Eng land das sehr wohl weiß nnd deshalb fein Bestes versuchen wird, sich das Ge diet zu sichern .s-—o-— Ins der Hundesbauptsiadt. Der Generalcammisfär hat dem Kriegsminister feinen Jahresbericht siir das verflossene Fickaljahe unterbreitet. Nach dem Berichte betru en die Gesammt einnahrnen für das iikaljahr 1895 is.,657,147 und die Gefantmtantl aben tu, stets-, 065 waseinenTotalheftan von tin-»in eigikn Jnichee Icciich und frisches Gemüse ist von händlern und Praduzenten in der Nähe der betreffen den Miiitärsiationen in größerem Um fange gekauft worden, aldk Hahen Wo immer es anging, find lsontrakte fiir die Liefernng frischen durch Eis zum Gestir ren gebrachten Rindfleifches abgeschlossen DerGefrierprozeß ermöglicht es, daß das Rindfleiich in besserem Zustande geliefert wird, als sonst möglich gewesen wäre und die Kosten betragen nur einen halben Cent das Pfund mehr als letzte-z Jahr. Auf Grund einer Verfügung des Kriegs rninifters wurde vom rommandirenden General jedes Departements ein aus einem Offizier des Proviant-Departe ments und drei Offizieren bestehende Behörde ernannt, welche üder die Be standtheile einer in dringenden Fällen non einem einzelnen Soldaten zu tragende Nation berichten soll. Man glaubt, daß es möglich sein wird, eine nicht mehr alg 30 Unzen wiegende Nation zusam menzustellen, welche tür einen Soldaten während eines Tages hinreichende Nah rung enthält Nach Berichten, welche im Wetteranite« eingetroffen sind, ist die gegenwärtige Dürre eine der heftigsten, lang andau Ierndsten nnd allgemeinsten, die seit der slfrrichtung des Amtes bekannt geworden ;sind. Nur an ein elnen Plätzen und Evielleicht im Nordwesten und fernen We sten ist während der letzten zwei Monate ein nennenswerther Regen gefallen. Jn einigen Theilen des Landes begann die Dürre bereits in der letzten Hälfte des Juli, in den meisten Gegenden jedoch erst im August. Die ganze atlantifche Küste zeigt mit geringen Ausnahmen, wie Charlesion, S. C. und Augusta, Ga» seit dem t. August eines geringeren, als den normalen Negenfall, und in einigen Fällen ist kaum die sälste des normalen Regenfalles zu verzeichnen gewesen. Aehnliche Zustände werden aus dem Ohio- und Mississippithale und einem Theile der Paeifietllste gemeldet. Die Gegend an den großen Seen ist im Gan zen besser gefahren als andere Gegenden sstlich vom Mississippi Jn einigen Theilen der Gegend der Fetsengebirge, wie in Eolorado, Wyoming, Utah und Nesada slnd wöhrenddes enannten Zeit raumes heftige Regengs e nieder-gegan gen und die Paeisteküste von Olympia is Sau Franeideo hat im September und auch später-hin nicht unter Regen mangel gelitten. Weiter bstlich sind Scott, Urk» Jndianopoth Jud. und St· Paul, Minn., die Mittelpunkte der Difteikte, wo die Dürre im September gebrochen wurde· Auch tn Theilen von Jawa, Nebraska, Missouri und Kansas shat gutes Regenwetter geherrscht. Die ! chlintmsten Klagen kommen von West Wir inien, Kentucky und den westlichen sPac fiestaaten. Zum Glück hat in den jineisten Theilen des Landes die Dürre serst eingesetzt, nachdem die wichtigsten . zeldfriichte gereift waren, in Folge dessen sauch die Folgen der Türre nicht so ver Zhängnißvoll gewesen sind, wie es bei seinem früheren Eintritt der Dürre der sFalI gewesen sein würde. In einigen ; Gegenden hat die Dürre die Augsaat von sWinterweigen gehindert. Die Weiden shaben in vielen Staaten sehr gelitten und »in vielen Gegenden, wo die Dürre be isanders stark war, sind mehr Falle von Typhus ausgetreten, als es unter norma len Verhältnissen der Fall gewesen wäre Senator lsbandler von New Hamp shire hat oon Neuem an den Präsidenten und die ,,,Jnter-State Commerre Corn mission« Zuschriften gerichtet, in welchen er aus sofortiges Einschreiten dringt, utn das Inkrafttreten der neuen Eisenbahn Tarifoereinbarung zu verhindern, welche die räsidenten von«neun, ooin Seeuser nach emWesten lausendenBahnen miter zeichnet haben. Er behauptet, daß die zVereinbarung eine Riesentrustbildung ist und als solche in direkteni Widerspruch zum Geseh steht. Den isommissär .Knapp greift er wegen der Erklärung, daß die Commission mit der Angelegen heit nichts zu thun habe heftig an und fordert dessen Entlassung Sein Brief an den Präsidenten schließt mit der Gr klärung, daß lsleoeland nur ein Wort an Pierpont Morgan zu richten brauche, um der ganzen Verschwörung Einhalt zu ge bieten. E lvsion eines Dampf xp kessels. Soeben ist aus dem einige Meilen von Butlingtom Ju» entfernten Städtchen Lomay Jll» die Nachricht uort einer ent sehlieben Explosion eingetroffen, die da selbst Montag Nachmittag um 4 Uhr stattgefunden hat. John Holcnes nnd Janus Wbite wurden dabei augenblicklich getödtet, und zwei Andere haben schreck liche Wunden und Quetichungen davon getragen. Die Lomat Zaunpsahlsabeik, Ipo die Etplosion stattfand, war erst vor vier Wochen ekössnet worden. Nach mittags war eine Anzahl Vesucher durch das Gebäude gegangen, und tanm hatten sie dasselbe, etwas nach halb e Uhr-, verlassen, als plöplich der Dampskessell det- Fabrik mit donnerähnlichem Getöse erplvdikte und das Gebäude, ein Bolz dan mit einem Dache aus Eisenblech, vollständig zerstört wurde. Die Klappen des Dampfkessels waren 75 Fuß weit und ein Backstein des Schornsteins durch ein 250 Fuß entferntes Fenster geschleu dert worden. John Holtcieg, einer der Eigenthümer der Fabrik, wurde so poll ständig zerschmettert, daß sein Körper in eine sormlose Masse oon Knochen nnd Fleischstücken verwandelt wurde. Der Arbeiter Jameg White, der im Trockn raum mit dem Anfstapeln von Zaun pfiihlen beschäftigt war, fand augenblick lich seinen Tod, indem sein Körper buch städlich in den vor ihm besindlichenHanfen Pfähle getrieben und sein Fleisch oon dem ausströmenden Dampfe gekocht wurde. L. B. Coleman hatte garstige Schnitt rvnnden am Kopf und Quetschungen er litten nnd S McGee wurde in ähnlicher Weise ue1 letzt Präsident Cleveland in Atlantao Man kann mit Recht sagen, daß Montag der Sitz der Bundetzregierung von Washington nach Atlanta verlegt war, denn die Stadt beherbergte den Präsidenten der Ver. Staaten, den Vice Präsidenten und sechs Mitglieder des Cleveland’schen Kadmus-. Dazu kamen noch Schatzmeister Jordan, Gouverneur isosfin von Connecticut, Gouverneur OFerrall von Virginia-, Gouverneut Stone von Mississippi und eine lange Liste anderer hoher Beamten. Die Quarantäne aufgehoben El Pasv, Texas. Montag Nacht um zwölf Uhr wurde die Negierungsquaram täne gegen metilaniiches Vieh ausge hoben, und von fünfzig Viehhändlern, welche sich aus Denoer, Kansas City, St. Louis, Chicago, DallaeL Honston, Fort Werth und Pueblo, Col» in der Stadt befanden, wurde mitgetheilt, daß 85,000 Stück Vieh zur Vetschicknng nach den Ver-. Staaten in Meriko gekauft worden sind. .—---— o--s-»· Vsenee Schreibebrief des Ihtltpp sauer-nahten Mein liewer Herr Redaktionär. Wie lang is es her, daß ich mit mei Lizzie, was mei Altie is, widder u f g e m a cht hen, do hen ich schon widder neie TruweL Mit mei Altie sin ich allrecht, do is nicks dabei, aber mein Karlie ——, ich sage Ihne, wag ich mit dem Lausbub schon for en Zruivel gehabt hen, das biet einiges. Seitdem die Schul wieder gestart hat, do is rein gar nicks mehr mit ein anzufangen Jn die lange Fekehschen is mich der Bub so lohferig un so tosf geworde, daß es e Schehm is. Sei eenzig Vergniege is, an den Kandistor erumzuhiinge, Sickeretts zu schmohke, die Lebdies Nehms zn rufe un de Dock an se fiele. Hunnen mol hen ich ein schon Warnings gewwe, awer es hot tee gut gedahn. Owendg rvees er gar nit, wann’s Zeit is sor inseit zu komme, un ich muß jeden Lan-nd e halb Stund for en wissele, bis mich mei Lips ganz belzig werde, befor daß er kommt. is paar Dag zerict sin ich Nachts dorch so e sonni Neus usgeweckt, ich gucke uf die Ktack un do war’sch halb nach vier Uhr. »Lizzie«, hen ich gesagt, un hen meine Altie en Pnnsch mit mein linke Omnerfuß gewwe, ,,t'izzie, sonibadie is in de Parlor. « ’ Die Lizzie war zu Doht geschiehrt unT io unner die Kwitto gekrohlt un hot miti Händ un Fieß gekickt, daß se michj puttiniehr die ganze Weitwasch von mei Bohno obgetrete hot. Jch hen mei Auge ufgerisse wie alles — ich hätte ichuhr eik Ciopenek brauche gekennt un gucke in de Parlor nn was wer’n Se denke, was ich do gefehe heu? Mein tiarli sitzt do un is nor partli gedkeßt. »,,Wag ig die Mätter, Karlief hen icht gehalten »Wei Po,« sagt der Bub» I»mi1«cvolle en Meh-Wahk nomine nn :fi«ieh fort gehn, un do —« »O get aut, Du eehfelliger Bub,« sagt ich, bikth das Ding hot mich niäd gemacht, »die Eidie, im Oktober en Mehwahkze ncms me; mach daß Du reiten-eh widder in dei Bett kommst un loß mich nor den Monkischein eweg.« »Allreiht Po,« sagt der Karli un in leß denn no teim hot et ins Bett gefiocke. Jch hen keindcr gewunnert, daß er mich fo ufg Wort geheert hol, ohne ze kicke, awer de neckste Dag hen ich ausgefunne, daß der unis jnutzige Lausbud der verdollte, erst Heim «wok komme, un die Stokie von dem Mehtvahk nor nfgemocht hatt, bitohs er war efrehd, ich deht en kille. Jesseg, hen ich owek do gedenkt, wo hot nor der Hub gelernt so Leio zu inge! Schmatt is ek, feil muß wahr sein un dao kann er unner keine Zirknmftqnzes von mich heu. Awet Schmiß hot er doch kriegt, wie en Donzbår. No, no, wag hot er ge itnmneeti eeicht hen i mei Wohlla Kehm nn dann en Stoh skriitscher un zu letzt mei lang Peip us ihm verhaue un1 dann hen ich en nach so lang an sei Ihrs gepnllt, bis se so lang wore wie Esel ehre. Wie die Schul gestart hat, do sagt er: »Pa,« hat er gesagt, »ich bin in de achte Rieder gepäßt un muß lattse neie Bichen heu. Tie Tietschek hat gesagt, mer» mißte se enihan bis am Montag hen uns biseidg deß müsse mer nach Schlipps unl Lettpenzils un Penzelhalders un Robbers hen un wer sei Sache nit am Montag keddy hat, mißt nach die Schnl stehe. ,,Well,« hen ich gesagt, »sag zu dei Tietschei«, ich tönt-PS nit ersordere, so viel Geld zu spende, bikth ich hen keins. « »Wenn du kein Geld zu spehise hast,« sagt der Karlie, »Im-um duhst du nicks schaffe, sor daß du Geld ernte dnhst?« Well, do hen ich dein sässigc Bub in sei Fehs geschläppt, daß ek de Kam for seine Ma ihr Somnterbannet angeguckt hat. Deselwe Owend sin ichl noch in de Buckstohr nn hen alles sauft wag der Karlie gebraucht hat. Well, mehbie der Karlie hat sich gefreit. Wei der Bald is gehappt un gctschnmpt wie kkehsig Ich hen of Kohrs e paar» Dag Rest gehabt, awer uf eniol hot der Vul wieder kotnmenzt mich zu battere. Er sagt, ich hätt ihm e verkehrt Buch gekauft un ich müßt ihm Geld gewe for e disserend wan in kaufe. Jch hen nicks annerst duhn kenne, als ihm sechs Schilling gewe. Awer deselwe Zeit hen ich mein Meind nigemacht in die Schul zu gehn nn die Tietscher zu sehe. Jch sin auch hin ge gange, awer ich wischt, ich wär nit. Die Tietscher war arig neis zu mich. Jch hen se gefragt, wie das wär, daß die Kidds sv viele Dingses brauche dehte un hätt ich doch ecksäckle gekauft, was sie auf gefchriwwe hätt un des all. Do hätte Se emol sehe falle, wie snpreist die Tietscher do war. »Wei, Mister Sauer ämper,« hvt se gesagt, ,,Jhne Jhr Bal geht ja gar nit mehr zu mich in meiKliiß. So Buwe kann ich in mei Ruhm nit stände. Was der sar nickjmitzige Tricks an mich gespielt het, tell Hat die Bett hocksi E Bahrlieharnshsot ee«immee in sei Pocket un wie mich erum drehe, bass! dv hen ich mei ganze Frisnr voll Bahrlie. Die annere Kids lache dann immer wie Alles un ich hen e Stand lang ze duhn, for die Bahrliekörner widder aus mei Haar zu picke. Tag allertosffte hat er awer doch e paar Dag befor die Ieich schen gedahn und das hats anch svr mich gesettelt. Se misse mich ecksjuhse, for daß ich so streht zu Sie spreche, awer ich gleiche alles streht zu hawwe. Well, es war in de Riefeß, all die Kinner ware in die Jahr-d nn ich auch, do hen ich uf eeinvl so ebbes sonstige-J an mei Bein genohtist. Was de Tnhg hen ich gedenkt, was is denn do die Miitter·.- Jch sin reiteweg in das Ruhm gange nn hen emvl gegnckt. tis war nickg als wic die Bockel von mein Garter war loggange Wie ich noch do stehe nn mein Garter fickse, uf eemol fiel ich en Stich in mein Bein, als wenn mich c Schnehk gebisse hätt. Jch hen en Schrei geloer un hen schnell mei Schlortg gedrsppt un wie ich mich eeum drehe, sehn ich grad, wie der Karlie aus die Dohr schniett Jch hen; en awer gleich getäckelt un do hen ich. ansgefnnne, was er angestellt gehatt hotJ Mit e Schlingschatt hot er mich en Pricker widder mei Bein gefchnht. Wie Jdag an so e sahfte Skin wie mir Lehdie jTietschers hen, fiele dnht, das is gar nit Hu sage. Todruff sin ich zn die Prin-» ; zippel un hen iwwer de Karlie tnmplehnt. JDas Riiolt war, daß er aus die Schul igefeiert ie- worde. « ; Da, do hen ich gestanne mit meine jseenntnissei Jch hen mich geschehmt wie» Ialles un sin heim mitausz e Wort zu’ ;sagc· Der Kartie war nit heim nn sell war sein Glück. Denke Se nur emol an, sen- Nedaltianiir, die Biichet«, wo er mich drum getichieht hot, hat er im Sekvndhändstvr vai vier Schilling ver kauft un hat sich for das Geld Sickeretg kauft! Die Lizzie duht den starlie heide, bekahs se is efrehd, ich deht ihn kalt mache. Was soll ich nor mit dem Bnb anfange, daß ei« mich teen Taif wir-di Womit ich verbleiwe sehne Ihr liewer Philipp Sauerampfer. Soetial Korrespondenz deH »Nun-tun nnd .Verold.« Der Deutsche tu ver Politik. Eine bitterc siritik über die Her-fah renheit, welche unter den Deutschen hier zulande — oder blos in New York? — namentlich in Hinsicht auf deren Hat-» tung in der Politik zu Tage tritt, iibtes kürzlich die »New Yorker Staats-Zei tnng«. Zu Nah und Frommen unserer Leser wollen wir diese Kritik hier folgen lassen. Das New Yorker Blatt schreibt: »An all’ die alten, oft citirten Definitio neu öffentlichen Lebens wird man jetzt erin: nert, als da sind-. »Ein garstig Lied, hu ein politigj Lied« iiud »Die Politik schaiit selt saine ett enossen,« wenn man die derieitige politische ituatioii in Neid York betrachtet. Wie in voraus egaugetien Besprechungen angedeutet, steht er Deutsche, das heißt der stinintbirechtigte, jetzt iui Vordergrund allen össentlicheii Interesses. Der Nachkotnme ziviefacher Wetter-oberer sieht wieder einmal eine schöne verlockende Gelegeii eit vor sich. Gerade zum Zugren ien! Un ivie schaut ersieh die Sache au? Wie der Bauer ’s Ballet! Läppisch, tät-misch mit lächelndem, aufgesperrtem Munde, be. trachtet er die Herrlichkeiten und merkt vor Bewunderung gar nicht, wie gierige Finger da iugreifety wo er die Alleinbestiininiuig da rüber haben könnte. Eining Eiuig mit sich nnd niit Anderen? Nie! Ehe-r giebt der Deutsche eine liebe Angewohuheit ans, als das Vorrecht, mit seines Weichen iich nicht vertragen zu dürfen. Lieber verzichtet er aus ewo utcn Unigang, auf Sitten itiid Ge räu e, als einem seiner Landslentc zu ver geben, dass dieser ihm in irgend einer Bezie hung, jagen wir ;· B. einein Aemtcheii, vo raus sei. Und aus dieser Unoernunstheirath von Neid und Mißguiift entstehen denn gar garstige Wechselbälge, die von unseren »die-u Uekismim follow dumm« gehegt Und Se pflegt werden, daß man bei ruhiger Betrach tutig einen uiuvillkiirlichen rituek in der Ge gend der zum Ausdruck-e tiefster Verachtung anwenddareu unteren isrtreinitäteii verspürt. Von jeher istder Deutsche in Amerika das Aschenbrödel in der Politik gewesen, nur daß es im realen Leben nicht wie im Märchen-— buche sich einstellt, ivo dei- erlöseude Prim. Hur rechten Zeit eiiitrifst, ehe der Vorhang nie dergeht. Ja, wenn die Deutschen einig wä ren! Da ist kein Volk iin weiten Erdenrund, das sie nicht bezwingen könnten, kein Gebiet, in dem sie nicht herrtchen würden! Und so? Ter Herciileg am Spiniirockcn, den irgend ein geschwätiiger Mund sich dienstbar machen kann. Der Letiteren aber giebt es gar viele; besonders in der Politik. iiiu Biginarck muß erst noch dem ein ewauderten Deutschen erstehen, der, ihm aus ie Knochen klopfend, demonstrirt, daß kein Auderer so gesundes tiiittiges Mart darin hat, alH er. Auf Schritt und Tritt wird man hieran eniahnt, wenn man die heutige politische itnation in der Stadt New York mit priifendetn Auge betrachtet.« Wir wiederholen eg: die Kritik ist bitter, aber: Hand aufs Herz! ist sie unrichtig oder unverdient? Wer ehrlich sein will, muß zugeben, daß die Kritik viel Wahres enthält und Wahrheit ist immer bitter-, denn Wahrheit schmeichelt nicht! « »- « » · ,. « Jst es nicht ThatfaisheHaF die Deut schen in diesem Lande iin öffentlichen Le ben nicht jene Stellung einnehmen, wel che ihnen gebührt, daß bei der großen Masse des Amerikanerthuinz der »dem sche Bruder « nur zur Wahlzeit Etwas gilt wo er dann freilich in der über schwänglichsten Weise-Heim wird, weil man um seine Stiinii e buhlt? Was könnten die Deutschen in diesem Lande ausrichtem wenn sie nur einiger maßen einig wären! Aber, wie die New Yorker (5.ollegin schildert: »Da liegt der Hund begraben. « Wir meinen nicht, daß die« Anerken nung, welche das Deutschthuin sich iii diesem Lande verschaffen sollte, darin zu bestehen hätte, daß mehr Deutsche An stellungen in öffentlichen Aemtern erhal ten sollten, obzwar kein Grund vorliegt, daß dies nicht geschehen dürfte, so lange ein guter Deutscher an die Stelle eines korrupten oder uiihrauchbaren Jrliim derei, Anierikaners oder dergleichen, ge iseht würde; wag ioir meinen, ist die ide ale Anerkennung, welche sich die Deut schen verschaffen könnten, das gute Werk der Reinigung unserer politischen Sinn pse, welches von ihnen ausgehen sollte und aus ihre Anregung und mit ihrer ehrlichen und ernstlichen Beihiilfe ver richtet werden köniite, wenn sie nur woll ten! Ja, werden sie einmal dazu kom men, »zu ioollen«; oder wird die große Masse des ehrlichen Deutschthuiiis, der Riese, ivelcher eine Welt zu bezwingen iin Stande wäre, sich in alle Ewigkeit damit begnügen, abseits zu stehen und zuzusehem wie das politische Pyginäen pack seine Schniutzarbeit verrichtet, zur Schande und iuin Schaden des großen. Hund schönen Landes, in dein wir leben, H "ziir Schande und zum Schaden eben des ehrlichen Deutschthunis selbst I Wir fragen! Di. A. An das Publikum. Da zred Hedde in seinem ,,Jndepen dent« zur Abwechslung wieder einmal die schon sof o ft wiederholten Lügen gegen Win. Stolley wiederkaut, findet sich letz- . terer veranlaßt, nicht etwa ein Langes nnd Breites über Hedde’s:i Tiraden zu antworten, sondern giebt uns kurz und bündig eine Erklärung silr Solche, die vielleicht noch nicht lange genug hier sind, um von Allem Bescheid zu wissen. Stol len sagt: »Es ist wahr, daß ich vor Ins Jahren tief in Schulden war, als ich mich hier aus dem Land ansiedelte, das ich noch jeht bewohne. Es ist aber auch wahr, daß ich vor über II Jahren meine sämmtlichen Schulden ehrlich bezahlte und ich fordere Hedde aus, mir Beweise zu bringen, daß irgend Jemand einen Nickel durch mich verloren. Hedde’s Aussage beweist nichts und es sind bessere Beweise nöthig, usn seine Angaben zu beweisen. Ta alle meine Gläubiger vor über 25 Jahren bezahlt wurden, ist es doch ivahilich lächerlich von Hedde, zu behaupten, daß ich meine Pflicht ge genüber meinen Gläubigern nicht ge than. Jch habe keine Gläubiger, habe seit langen Jahren keine von Bedeutung ge habt. Kann Hedde dasselbe von sich sagen? Sollte er gezwungen weiden, seine Schulden zu bezahlen, wie viel würde er übiig behalten, das er der Wahrheit ge mäß sein (5igen nennen könnte? Was meine Handlungen-als Beamter des Connty’s, Townships und Schuldn strikts anbetrisft, so überlasse ich dies dem Urtheil des Volkes und füge hinzu, daß mein »Necorb« in Staatssachen ein solcher sst, daß ich gern stolz daraus sein kann. Betreffs der Sache, daß ich einet vvu Rühlberg’g Bondsleuten war, so genüge es für ,,Neuangekommene,« wie Hedde sagt, daß ich ais Bondsmann für Rühl berg sechs Monate vor den Defraudationen zurückge tr e te n w a r und deshalb nicht mehr verantwortlich gehalten werden konnte. Dies ist jedoch nicht der Fall mit Henry Giese, deriuderThat Bondsmauu war für Rühlberg. Wes halb sagt Hedde hiervon nichts? Daß« ich als Schatzmeister an Stelle Nühlberg’s ernannt werden wollte, ist einfach eine Lüge wie alle anderen. Jch verlangte die Untersuchung der Countyschatztneistersoffice bereits vor 20 Jahren und ich weiß, daß die Untersu chung dem Connty viele Tausende ge spart hätte. Aber Hedde hat die Unter suchung Jahre lang bekämpft, und hier frage ich: Wer hat sich hierin als Freund des Volkes erwiesen, Hedde oder ich? Ueber meinen ,,k0acl scheme,« wie hedde sagt, genüge nur dieses: Ich er hielt einfach bezahlt, was mir der Co. Board nach dem Bericht der Abschiitzer erlaubte und diese Abschätzer waren alle Pedde- Leute: John Wallichs, Ed. Hap per und ChristK Sack«-»Diese Mäunei waren meine Fein Pwi gntett Grund « zu glauben hatte und waren ausgesucht « von dem mir feindlich gesinnten County Clerk David Ackerman. Jch erhielt thatsächlich etwa die Hälfte von dem was mein Land werth war. Das Ge richt entschied, daß das Township den Schaden bezahlen müsse und so geschah es, das ist Alles. Aber was weiter? Hen. Hedde’s Can didat siir Supervisor, Henry Giese, er hielt denselben Schadenersatz für Oeffnen jener Road wie ich und ebenfalls Henry Timpte, Fritz Becker und Andere, aber Hedde sagt kein Sterbenswort von die sen, trotzdem es genau dasselbe ist. Wes halb behandelt Hedde uns nicht gleichz Wenn ich der Censur bedarf, gebührt sie Henry Niese ebenso, denn er ist (8«,andi: dat für dasselbe Amt wie ich. Was meine Stellung als Schuldner tor in Dist. No. l anbetrisft, so habe ich dieselbe seit sitt Jahren ununterbro chen inne uttd ist doch gewiß, das; dieI Mitglieder des Distriktg mich lange aus dem Amt herausbefördert hätten, wenn sie nicht völlig überkeugt wären, daß ich meine Schnldigkeit thue. Aber sieutiis sen völlig mit ntir zufrieden sein, denn oor nicht langer Zeit verehrten sie mit-, iu Anerkennung meiner treuen Dienste, und unt ihrer Dankbarkeit Ausdruck tu verleihen, ein schönes, silbernes Kästchen nttt entsprechenden Juschriften Alle diese Thatsacheu beweisen, mehr als Heddc’s Lügen, ein wie sch l e ch te r Me u s ch ich bin und weshalb ich nicht erwählt werden sollte. Was Hedde von einem unmoralis schen Lehrer in unserem Distrikt saselt, ist gerade so unhaltbar wie alles Andere. Der in Frage stehende Lehrer wurde entlassen inner halb siins Minuten nach dem die Thatsache fest g e st e llt w a r nnd die große Energie, die von Giese und Becker entwickelt wor den sein soll in der Sache, ist das reine Blech. Im Gegentheil, Venry Wiese, damals Moderator des T-istrikt’S, w n se tc lange vor mir, das; der Lehrer nnmoratisch war und theilte mir nicht mit, was-v er auc) eigener Erfahrung wuß-v ste. ) Ich überlasse meine Sache ruhig« dem Urtheil des Volkes in meinem Distrikr Jch hätte kein Wort für mich gesagt, hätte Hedde mich nicht angegriffen, aber »so möchten Leute, die noch nicht mit den iVerhältnissen vertraut sind, vielleicht eine Erklärung für nöthig halten. Anders werde ich nicht ans die alten Schmpr reien und Verlänmdungen des alten Hedde antworten.« Dieses sollte für unsere Leser genügen, denn es sind allbekannte Thatsachen, de ren Gegentheil Hedde nicht beweisen kann. W — Alle Sorten Kalender sür 1896 in der »Anzeiger und Herold« Ossiee.