Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 30, 1895, Page 6, Image 6

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    n singen Munle an und sprach
f ist: »Ich danle Ihnen siir Jhre
n men
’ beSie beivnndect," stotterle
H mit rolhein Gesicht, das
- Idetnnf bleich und dann wieder
Minde, »anßervrdcntlirh bewun
H
O, keine lltiakhel" wehrte der
nbiindlger ab. »Da-«- ift gar nicht
s, k·«ichwer, wie es aussieht Man ist
- III freundlich geizen mich. Ich danke
j« · n,« iiigle er hinzu. verbannte sich,
H e feinen Hin ziehend-, und ging
-. Iwane verließ jetzt den Cirine
st berauscht Er war also unvermi
hei, heilte feine anh kein Vers
cui-Hi Er halte iie io liebevoll nn
theu lind sich bei ihr bedankt. Er
»" in der Nähe, ohne diese Nanlleri
eibyng, noch viel ichs-mer nnd fah viel
» istlet and, wie bei der Borstelliiiiq.
Sie eilte wie iin Traume heim,
. hthafl betäubt non Wink nnd das
S erzgefchwellt von dheifzmnr
kSobuld sie iicii etwa-J erholt nnd ne
» s- lelt holte, ging sie in das Zinnzleis
i- mmer des Doktor Iliemlsuld, nin dem
i- e lscnwait wieder eifrig Hoffnung
· « ichllich des Erben in machen. Sie
-;- wie hundert kleine Einzelheiten vor,
is, « le an ihrem nencn Micther wahr
Eii mnnlenchoben wollte, und die be
Ei eer, daß er Niemand anders als der
änchte sein konnte
« nfOliO Nemvold wirkten diese
Jlg berechneten Amtnihelungen wie
J- slarkes, geistigen lsielrijnh sie he
I zip .
s« »Es-«- - «
Hi « etien ihn in seinem chrgeizigen Ve
ssizd » eben und befestigten seine llelierzeip
s ng.
. » It. Kapitel.
, ’ilnlein. Sigieniund hielt gerade
»Mit-be mitihkess Einsehen ab, als
H « Jss dem dämmerigen Rundgang
Eil - « erblickte, der mit einer hochgeweih
«« « Dame-es war Gaudentin —--sich
« -Ilt·. Die stattliche Frauen
«s" il stund, ihr den Rücken zutehrend,
" L. Ädem Helddnnlei. Tie Storchziih
«« in beendete ihre Probe schnell und
"ete es so ein, dass sie mit Erich an
- » Kesse- zusammentraf
r war denn die schöne Dame,
« welche so augelegentlieh zu
Wespsuchw fragte sie den rinnen
Nikel-, ihreschiineiy feurigen, blauen
- :;s—- stuf ihn richtend.
"«-—·«I-sweiß ich nicht, Fräulein, er
He Ekich lächelnd ..Viel·leinst
; its-des Gustav dort, tnit dem sah
s Zuerst sprechen. «
Tå »Um Operngucset hat iie ver
«;« « tief der Schließer, der im
uum ehtsegte
ie wissjen doch, lHeer 9iineoni,
lcks die ältesten Ansprüche an Sie
- ji IN drohte Fräulein Sigieninnd
? IMM- heitck schreiend nnd erhob
.» « "" schlankw- ineiszeu Zeigcsinger.
J weiss ich,« lachte Erich, »und
« sing sollen Sie behalten, bis
i noch 1nichts diesen Ihnen
« Egemucht,« set-te er, ans ihre-n
.- z. ehend, hinzu
-«Istd verliessen Beide das IIan
,« n Sigieinnnd war ee jedoch
. THE-TO nicht so fröhlich nnd lustig zn
C«" als sie sich den Anschein gab.
kle wännerei der Hainen, welche
,- Blumensträuße, gestickte
, biludiger schicktem manch
pektfdnlich übel-reinstem ärgerte
Tis- lese große, schön gewachsene
welche heute dagewesen war,
» « he eine Akt Unruhe.
-,beschlvß, ans diese Verehrerin
« » MFZUPAUFU
« s O
J- Olisstsn hatte sich sehr schnell
« Ti erbändiger befreunden
; eilen ich erst drei Tageund
hattest sie Brüdersihast nett-un
ssd verkehrten niitcinandei, ate ad
schrelussg Genossen in allen
Lebenslagen gewesen wären.
en sich täglich zu einer be
«. I Stunde un Nienwe liest-,
« " -Billaed nnd machten dann
« - »zum-ing. Adendenmhzehlnß
sparen sie wieder hie tief
» »sp- zusammen
" des-guten Einnahmen hatte
· Jst Geld; seine kleinen
" Pest nnd Leidenschasten ver
» Hesei-est Cent, er denn
, « Hensy Büsnme Verse.
i DE meinte Büsnsn eines
- « lockten wieder die zum
emsig seine Tantiemen, die
« « its ausbezahlt bekommen,
« swle Dst Dis ohne Ge
’ Billet Geldsnneheu tönn
Z LIMIT« fmgte verlange
" »O seine Augen leuchte-ten
-s- III-I Jemand ein Interesse
« uhr Henky leiser spre
HE n Interesse tm Wertm
Wden-—wenn ihm etwa
Ue er wie vor sich hin
·- f siegt-«
« Eben sind eine Lumpen-i
s Sache,« sprach der
- , wh- das Höchste, wenn
tax-; Fugen wir zehntau
»-der Weg-Mc werth.
— ?" stieß m Tiger
um« versetzte .s.sscmy.
. — Winke-« blau-wie
sen imsam sum- um«
k- Stkoüe heitemx
’ III Ist-it Lisschung aller Schul
Grind bei mir hast, und dann
Zweihimdert Gulden dank Vorschuß sllr
iAtthagen,« sliistrrte enrh.
Des Geld mußte von entbold tonl
nten, nnd er wiirde ed erhalten, daran
zweifelte er nicht. »Aber bald, sehr
ald müßte dieser Fall sich ereignen,
es ist Gefahr itn Verzuge,« setzte Gau
dentiad Bruder leise hian
«Gut," sprach torlton kalt — »Die
Sache hat auch siir mich noch ein Inte
relssk Vormittags das Geld, und
A endet ist ed geschehen. Kommt es
heraus, schieß« ich erst Dir eine Kugel
vor den tlaps nnd dann mir.«
»Glaubst Du, das; es herauskommen
Mantel-» fragte Henrh mit bennruhig
tem Blick.
»Wenn ich ein Tummlopf wäre,
ja," grinste der Schotte.
»Ich kann also auch in dieser Hin
sicht aus Dich bauen?"
»Das kannst Du," lachte Ebenezer
Stadium und seine schönen weißen
Zähne kamen dabei unheimlich schim
meind zwischen den tnappen blaulichen
Lippen hervor-. »An meinem Worte
hat noch Niemand Grund gehabt zu
zweifeln, und das klebrige war ein.
Spaß."
»Gut. liebermorgen spätestens hast
Du das Geld,» sprach .Henrt), und die
Beiden trennten sich mit einem kurzen,
scharfen Händedruck
Eilig schritt Etacktou, den ed sast
immer frei-, seiner Wohnung zn
Den Flon zur Erde gesenkt, ging
Hean langsam, hier und da einen un
verständlichen Sah vor sich hinmnrs
ntelnd, durch die in der spritcn Nacht
stnnde jetzt ganz ntenschenleeren Stra
ßen und Gassen nach Hause.
s
Die Familie Diifitm stnmmte aus
dem kleinen belgifrhen Städtchen
Wavre in der Provinz Brabant, nicht
weit von Brilssel gelegen. Der Vater
war ein geschickter Jitstrinncnteui
machet gewesen niit gutem Geschäft, er
liebte aber den Wein sehr statt Seine
Gesundheit zerriittete er dadurch, nnd
sein Geschäft ging riirtwlirte Seine
Fran, eine Deutsche aus liölm war
ihm sriih gestorben, und Gandentia,
die älteste Tochter-, führte ihm die
Wiklhschaft.
Sie hielt mit Thntlraft, Klugheit
und Sparsamkeit den Haushalt zusam
rneu, sorgte fiir die Erziehung der bei
den Geschwister Henry und Agnes,
welche Beide bedeutend fiinger waren
als sie, und brachte den leichtsinnigen
und leidenschaftlichen Bruder durch ihre
sEnergie und Entfchlossenheit so weit,
sdasz er eine genügende Zihulhilduug
!sirh ver-schaffte Er lernte dann in
I einem großen Schneidergefchaft und be
liatn als Zuschneider in Briissel eine
f gute Stellung, die er auch ein ganzes
HJahr zur vollen Zufriedenheit seines
« Prinzipals ausfiillte Dann wurde er
plötzlich bodenlos leichtsinnig und aug
Ifchweifend nnd veriibte derartige böse
JDinge, daß hinter ihm ein Stectbrief
J erlassen wurde.
Ebenso große Noth beinahe ver
uriachte die jüngere Schwester Agne6.
« Das Mädchen war seinund schon, hatte
viel vom Vater, war phantastisch und
sangniniich, bewegte sich stets in Eistre
nten und wollte sich gar nicht in die
Regelntaszigieit eines bürgerlichen
Hattehaltes und an ordentliche Arbeit
gewohnen. Zu guterleht verliebte sich
Agnes noch in einen Geigenspieler,
einen tatenivollen, aber kranklichen
Menschen, nnd erklärte troh aller Ein
wendungen von Vater, Schwester und
Bruder, den Mann heirathen ztr wol
len. Der Vater hatte sich schließlich
mit der Partie zufrieden gegeben, aber
Gandentia waren alle stiinstler ein
Greuel, sie hielt sie fiir phantastische,
nnpraitische, siir das reben unbrauch
bare Menschen; deshalb drohte sie,
Aaneo aus dent Hause sagen zu wollen,
wenn sie mit diesem Menschen nicht
breche. Das brachte Agneo dazu, das;
sie sich von dem Geiger entsiihren und
sich mit ihtn heimlich trauen ließ.
Beide waren dann nach Amerika gegan
gen. In New Orleano erhielt der
Mann der Schwester eine Stellung
in einein Cirineorrhester, er konnte
jedoch das Klitna nicht vertragen, er
trantte bald nnd starb, von Agneiz hin
gebend gepflegt, nach einem Jahr.
Amtes schrieb das ihrer Schwester-«
da sie vernommen, daß der Vater
inzwischen gestorben sei, erhielt jedoch.
Hteine Antwort. Der Geigenspielcr
hatte nichts hinterlassen. Die Wittwe
mußte bitter um ihre Existenz ringen, ;
sie war ost nahe am Verhungern,i
chließlich siihrte der Zufall sie auf
einein Beruf, der ihr allmälig so viel ;
.abwors, daß sie hübsche Ersparnisse(
machen konnte. An ihre Gesschwister
hatte sie jedoch nicht mehr he chrieben ;
nnd auch von ihnen nicht mehr das Ge- I
rin ste erfahren. Sie wußte nicht, wo s
die e iich aufhielte-r so noch iu!
Wahre, ob irgendwo andere, oder ob;
ste tiberhaupt noch lebten. Gandentia H
hätte sie ja sicherlich mit Verachtatth
von sich gewiesen, deshalbhatte sie
» kein Verlangen, mit der strengen, niichs
« ternen Schwester zasamtnenzntreiiew
O
s
. Die storchtaasaäim weiche diel
Erfuhr-tm und Trübsale ihcee Lebens
sehr spar am gemacht hatten, saß in»
ihrem tieinen Stirbchen im vierten
»Stei! eines Miethshauses und setzte
-Goldborten ans einen neuen Anna
sitt «ihre Vorstellungen Sie besaß
schon ein Kapital von siinstausend
; Toltars, erspart in iecho Jahren mithe
ivoller, aufreizender Arbeit, denn
I Gibt-ehe odrichten, die so oit durch neue
erseht werden mußten, da sie sich in
der Geienaeniebait nicht hielten. war
schwer-»wenn auch nicht io geiahrliah
doch mühsamen als Löwen und Tiger
zu biindigen.
Sie dachte an diese so schwer erwor
bene« Summe, die sie in drei Jahren
bei den jetzt großen Einnahmen ans
zehntausend zu verdoppeln hoffte, und
an den schönen, guten Rinconi, dem
sie die Summe zubringen würde, wenn
er sie zu seiner Frau nähme. Freilich
machte er gar teine Anstalten daizuz
sein Benehmen ihr gegenliberliesiv el
niehr gar keine sonderliche Neigung
gewahren. Jedoch er wurde alter-.
Man rann nur bis zu gewissen Jahren
Löwenbiindiger bleiben. Nach dem
vierzigsten Jahr ist es schon fast un
möglich, diesen Beruf weiter auszu
üben. Viele müssen schon in der Mitte
der Dreißiger aufhören. Sie war noch
jung und hiibsrh——?lrrigo Rinroni be
deutend iilter als sie, in nicht langer
Zeit sehnte er sich zweifellos nach
Ruhe, und wenn sie dann kam mit
ihren schritten Ersparnissem so mußte
sie ihm anziehender als viele Andere
erscheinen. Sie glaubte sicher, daß er
sie zur Frau nehmen wiirde, denn
Menschen, die besser zueinander paß
ten, gab es ja gar nicht auf Erden.
So träumte und plante Bertha
, Sigititnund——sie hieß eigentlich Agnes
Mieta, hatte jedoch fiir die Grin
laufbahn jenen Namen angenommen-—
und baute Luftschlösier iiir die Zu
kunft. Sie hatte nicht die entsernteste
Ahnung, wie nahe sie ihrer Schwester
Gandentia Busoni war, was diese er
strebte und welch’ eine Gefahr von
Seiten ihres Bruders dem Ideal ihres
fis-neun drohte-—
(Fortsetzuug solgt.)
Der einzige iiberlebende
Be t eran , den Maine aus dein
Kriege von 1812 aufzuweisen hat,"ist
der gtijiihrige Smart in Dixmount.
Dafür leben tn Maine noch 200 Witt
wen von List-krauen aus jenem Kriege.
Konsuttaiion
Von xothar Hchmidt·
Ein elegantes Konve, bespannt mit
zwei prächtig-en Ftichsen, hielt vor der
Hausthiir des Arztes. Der Bediente
sprang vom Bock,uahm den Cylinderhnt
in die Hand nnd blieb mit einer debit
ten Verbeugung am Wagenschlag
stehen.
»Hier, Friedrich, Sie geben dent
Herrn Sanitäterath eigenhändig meine
Karte! Beritanden?"-—so sprach es
von drinnen heraus.
»Sehr wohl, Frau Varonin."
»Wenn man Ihnen sagt, Sie sollen
warten, sa erwidern Eie, es habe große
Eile! Hören HEFT-«
»Seht wohl, Frau Baronin."
»Dann den Einwand, daß das
Wartezitniner dicht gefüllt sei, lassen
HSie sich nicht hinhalten—ed pressire
außerordentlich«
» Zu Befehl, Frau Baronin."
Friedrich nahm die ihm dargereichte
Visitenlarte. Dieselbe zeigte folgende
lithographirte Ausschrift: Helene
Freiin von Laßt-erg, darunter war mit
Bleistiit von launenhasteanmenhand
getritzelh »Driugend i«
Sie lehnte sich in den Fand des
Wagens ziiriici, und während sie
ungeduldig der Rückkunft des Dieneri
hacrte, bearbeitete sie nervös mit den
Spitzen ihrer Laititieseletten und mit
dein Ende des Sonnenschirtns den
Boden des Gefährten
Friedrich kam zurück: »Der Herr
Sanitatdrath lassen die Frau Baronin
bitteu.«
Ein sieggewohnted Lächeln der Ge
nugthuiing glitt iiber das blasse ovale
Gesicht der Jnsassin des Wagens.
Hastig stieg sie aud, von Friedrich
unterstützt, welcher dar-ans in gemesse
uer Entfernung, den Hut in der lHaut-,
hinter ihr her schritt iiber das Trottoir
hintre-a bis zur Hausthür. Dort bedeu
tete ihm die Baronin stehen zu bleiben,
inahreud sie selbst die Treppe udet
im Hochparterre belegenen Wo ng
ded Arztes empor-stieg.
Die Baronin hatte sich in einein
Fauteuil nahe bei dein Arbeitstisrhe
ded Arztes niedergelassen
,,.LJerr Sanitiitsrath——«
»Frau Baronim was steht zu Dien
steue
»Nein, Wie, jenen sie Hm nur
ersi, Herr Rath! Tie Sache ist nicht
io in zwei Worten abgcnmsin."
Der alte Herr schob nachdenki ich die
Unterlippe itbek die bar-tiefe Oberlippe,
wiegte den Zions mit dein hingeschmi
tenen grauen Haar feilmärw nach vorn
und ließ die klugen kleinen Augen liber
die goldene Liiille hinweg nach der
jungen Frau sitmscifm
,,.8J1m’«- nianne cr.
»Jeder Ermunterung setzen Sie
sich, icii werde ganz nernksey wenn Sie
so vor mir innen!«
Er sei-sc ficik niiiii ohne Duldecmicne.
»Sie denn-n gewin, irli komme
wegen mein-cis sloniirnmpfes zn
Kinn n. «
Der-: oiior nii te.
»Aber deswi- n komme ich nicht, ge
fundheiilirii gez-: ev mir immer noch
ganz leidlich, nber—«—hm———«
Sie biinte vetlegen einigeAugen
blicke zu Boden ohne daß ihr Gegen
iiber das Bedinimii empfand, durch
eine Zwischenfmge iin zu Hilfe zu
kommen. Dann noli sie möglich miß
mulhig den interessanten Fiovf und
tief ärger-licht »Aber mein Gott, find
Sie denn gar Tiicln neugierig, Herr
Nerv'-«
.,.Neinl«
»Schrecktichl ein ganz tlein wenig
sollte doch seder Mensch neug’ierigsein,
zumal ein Arzt. « «
»Wo steht das geschrieben?"
»Nirgeuds, so viel ich weiß, indessen
es gibt auch ungeschriebene Gesetze-—
Zum Beispiel-«
» um Beispiel?"
,, te lonveutionellen Gesetze der
Ehe
»Kenne ich leider nicht als Jung
geselle-«
»Das ist schlimm genug. Als
Franenarzt sollten Sie dieselben ken
nen.»
Er wars einen sliichtigen Blick nach
der bronzenen Stuuuhr aus seinem
Schreibtisch
»Sie sind vermuthlich sehr pressirt,
Herr Sauitiiteratlw
»Bist-n gestanden-»ich Frau Baro
nin, ich lisilve das Wartestmuter voll
von Putieunuueu "
»Dann will ich mich kurz fassen.
Ich mochte Zte um einen Rath bitten. »
»Sprecheu Sie nur! Sie können
sicher sein« dasi ich nach bestem Wissen
und Gewissen bemüht sein werde-J
»Oh, Hei-r Sanitiitsrath, dasbinich
auch, ich—ich-—«
,,Nun?"
»Jch——ach, Sie glauben nicht, wie
schwer es mir fällt, die intiuisten An-«
gelegenheiteu unserer jungen Ehe zu
beriihren." »
Sie nahm das seine Battisttaschen- ;
tuch, welcher sie in der Rechten hielt, s
und suhr sich damit iider die feucht-i
dlickenden Auaein
»Wie? Sind Sie denn nicht gliicki
lich?" fragte der Arzt erstaunt, der
jetzt zum ersten Male aus der itihlen
Reserve heraustrat, die er sich bishers
auferlegt hatte.
»Nein-o Gott nein, nicht wehrt-«
ties sie und brach in ein konvulsivisches
Schluchzen auch
»Nicht mehr? Aber Sie waren es
doch noch v·or kurzer Zeit alle Beide !
Der Herr Baron-Jli sprach ihn erst
oorgestern —- verehrt Sie jider alle
Maßen, er-—"
»Ich weist, ich weiß, doch ed ist aus,
Alles aus, ich lann ihn nicht mehr lei
den!" ries sie hiinderingend, während
zwei große Thriiueu iiber ihre Wangen
hinadpertteu.
s »Was hat es denn gegeben?—- Einen
St: eit«
I Sie schüttelte traurig den Kopf.
i »Eine Meimmgsverschiedenheit einl
iM Mißverständnisi, das sich hossentliehj
jle eicht wird beseitigen lassen « i
i »Nein!" i
s »Wie, nein? Es wird sich nicht be-J
;seitigen lassen, fürchten Sie. « s
i »Es handelt sich leider nicht um
solche Kleinigkeitem sondei«——n
i »Sondern«
» ,,Sondern um eine Kluft, Herr
Sanitatsrath—nm eine unliberbtiick
bare ttlust !" nnd sie begann von
Neuem zn weinen.
» Jn, wie soll ich das verstehen, gnä
dige Fran? Haben Sie etwas—-na,
wie soll ith sagen-——hal1en Sie viel
leicht bei ihrem herrn Gemahl eine
Eigenschaft, einen Fehler nachträglicle
entdeckt, welrher——?" i
» Za, ja, einen Fehler, einen schreck
lichen Fehler-oh, mein Gott!"
»Nam! ich. «
».lch, ca ist tanm zu sagen «
»Mir keimten Sie Alles sagen. »
»Am liebsten möcht' ichmich scheiden
lassen.«
»Wa-—a——---a——aS?-—scheiden lassen,
nachdem Sie tanin ein Vierteljahr ver«
heirathet sind! Aber, Frau Baronin!»
»Nicht wahr, ed ist entsetzlich?«
»Ei- wiire allerdings entsetzlich-»
»Nein, es ist entsetzlich!«
»Was-W
»Nun eben das—das—ach, liebster,
bester Zanitatsrath rathen Sie mir,
helfen Zie mir um Hiinmelswillen!«
Sie hatte trampshast mit ihren bei
den Liiinden seine ktlethte erfaßt und
preszte sie mit den zarten, zitternden
Fingerjiem indem ihr bittender Blick
aus ihn gerichtet war.
»Wenn ich Ihnen nützen son, so!
mtissen Sie mir doch vor allen Ding en
sagen, was Sie so bedrückt und quillt, ’
gnädiae Frau i«
»Ja, dass will ichl- hanrhte sie
leite, erhob sich von dem Sessel, brachte
den herzsarmig geschnittenen Rosen
mund an die behaarte Ohrmusrhel des
Arztes nnd sprach hastig und sliisternd
etwas hinein.
»Wie-» nagte er, »ich habe Sie
nicht verstanden. «
Sie wiederholte.
«t«angsnmer, bitte, ich kann Sics
nicht verstehen. « ’
Sie itandiite die Worte: »Mein-— I
Mann—»" z
»Bitte noch ’nial, FianBaronini
Also: Jhr Nimmt-Hund machte er?"
»Mein-s Liliannspstehn . . archt !« :
Ein Winkeln nntspielte die fkhtnalen !
nnd für gewahnlieh fest anfeinanderi
gepreßten Lippen des Sanitatgratin
»Wie er schnarcht! Und das tnachtl
Sie so tief unglücklich! Das ist dle
nniiberbriiithate ttlnfl, welche Sie seit
einiger Zeit von ihrem Herrn lslenlahl
trennt-«
»Ach, wenn Sie wüßten, wie uner- i
träglich das ist nnd wie limitat, wie
entsetzlich es sich anhört, Sie wiirden—— «
»Seit wann-« ishnakeht er denn:-"
»Seit einigen Wochen. « :
»Und Sie haben das friiher an ihm
nie bemerkt «
»Wie-nie !"
»Weiß er denn, daß er schnarctitlD
«Nein, er weißes nicht, das heißt,
tr glaubt ee mir nicht, er lacht mich
ins, wenn ich es ihm sage. »
»Und was soll ich nun dazu thun,
grau Barenin?"
Sie sah ihn flehentlich an: »Gibt
es denn fein Meditament gegen das
furchtbare Srtinarrtienk"
»Ein Meditatiieut? Aber, gnädige
Frau! Das Schnarchen ist ja keine
Krankheit, wie Sie zu glauben schei
nen, sondern, wenn auch allerdings
erst mittelbar, ein Zeichen von Gesund
heit: Wer gut schnarcht, schläft gut,
und wer gut schläft ist gesund. «
»Also es gibt kein MedilamentN
sagte sie tonlos·
»Ein Medikament nicht, wohl aber
ein Mittel.« .
»Und das wäre ·.-«
»Ein Mittel gegen das Schnarchen,
wohlverstanden! Nicht gegen das-—
Schlafen.«
»Oh, sagen Sie es, bitte !"
Pier Schlaseude muß sich daran
gewöhnen, eine siörnerlage einzuneh
men, in der es unmöglich ist, zu schnar
chen. Man schuarcht nämlich nur dann,
wenn man auf dem Rücken schläft, weil
in dieser Stellung das Gaumenfegel
schlaff iiber der Luftröhre hängt. Da
durch entsteht das bekannte k)"io"cheln,
welches Sie so verzweifelt macht."
,,Jn anderer Lage ist es unmöglich,
zu schnarchen?»
»Unmöglich! Probiren Sie, ich
garantire flir den Erspng
»Jhre Worte machen mich nbergliick
lich, Herr Sanitiitsrath."
»Das freut mich unendlirh!« erwi
derte verbindlich der Arzt. — »Ich
wünschte nur, wir wären öfter in der
Lage, so radikale Hilfe zu versprechen,
wie in diesem Falle."
Sie reichte ihm mit warmen Drucke
die Hand. Er begleitete sie bis an die
Thür, die sie, nochmals aufrichtige
Worte des Dankes stannnelnd, verließ.
Dann öffnete er die Thiir des Warte
zimmers und rief hinein
»Bitte, weiter!"
Unten wartete das Gespann, welches
inzwischen sechsmal im Schritt den
Weg um’s nächste Viertel zurückgelegt
hatte. Devot wie immer und den Hut
in der Hand haltend, öffnete Friedrich
den Wagenschlag. Die Baronin stieg
ein. Der Diener schwang sich auf den
Bock.
s
O
Ein paar Tage später erhielt beim
Morgentaffee der Sanitätsrath ein
Billet folgenden Inhalts mit der Post
zugestellt:
»Hochverehrter Herr Sanitätsrathl
Sie haben meiner Frau den Seelen
frieden wiedergegeben Ich danke
Ihnen. Mir kommt es zwar recht
schwer an, meinerlanggewohuten Atti
tüde beim Schlaer zu entsagen. Ich
wache, was sonst nie geschah, mehrmals
Nachts auf und wälze mich dann
stundenlang schlaflos hin und her.
Doch was thnt’s: Wenn nur mein
Weibchen aliicklich ist! dienlich in
folch’ einer fchlnmmerlosen Nacht
machte ich die iiberrascheude Ent
deckung, das: meine Helene—ja, lesen
und staunen Sie nur-»daß meine
Helene—-—-schnarcht! Pfui, wie ist doch
das Wort hiiszlich! viel haßlicher als
.die Sache, die es bezeichnet. Denn
auch schuarchend ist sie ein allerliebstes
Frauchen, meine Helene.
Mit bestem Gruß
Ihr Sie hochschiilzender
sinkt Freiherr von Loszberg."
Veharrlikhkeit siihrt zum Ziel. Als
red de Mnsset, der vor Viktor Hugo
zum Mitglied der sraniosischen Akade
mie gewählt worden, kam jeden M r
gen während der Sibung, blieba er
stets am Eingang stehen nnd fragte den
nächsten Akadeitiitei·: « Jst Viktor Hugo
hieri-» Die Antwort lantete natürlich
verneinend. »Dann gehe irh," versetzte
der Dichter. ,,«Lt2ariini?"—»Weil dann
Niemand hier ist." Dieses Verfahren
setzte Musset so lange fort, bis die
Akadeiiiie ihr Unrecht gegen Viktor
Hugo einsah und den Dichter von
Rotte-Dame zu ihrem Mitglied er
nannte.
Geistesgegenwart. Ia, Geisterge
genivart muß man habent Geht da
neulich der Herr Finanzwachoberrespi
zlent in Gedanken vertiest spazieren
und verirrt sieh dabei im Walde liber
die Grenze himme. Plohlirh steht ein
baumlanger, biirtiger steil nor ihm,
hält ihm eine großniijchtiiie Pistole vor
die Nase nnd schreit ihn an: »New
her, oder dae Leben l« Firliindoni war
daet eine Situation siir den Herrn
FinanzwaihoberrespiZienten! Der aber
gleich gefaßt, schreit zurück-: »Was?
Sie! He, ioo haben S denn den
Wiissenpiisil« —- Greist der Strolch
ganz verlegen in seine zerrissene Tasche
iitid sinht itnd sucht nnd meint endlich:
»Ach, mein besten .;Jie1·ritieii!—.LJeeren
Sie, mir siheint, den hab’ iih Sie,
iveesi trnebbihem ganz totiilemiiiig ver
gessen!«—s-»tliid dii wollen Z wege
lagerit?" briillt der Herr ,J«iiiaiizinai«h
oberrespizieiit lziim znieiteii LUiale —
»si·haii’ii S’, diisi ZU nieiter kommen,
sonst .;eig’ iih Sie aii!« lliid richtig
schleicht sich der stinnber ganz beschämt
davon, iiieil er keinen Wassenpasi nnd
»der Herr Fiiinniiiiarhoberrespizieiit
gar so niel (8)eisteegegenioiirt hatte!
Sprüche
tiiemdhiitieh sind ed die aiii wenigsten wahr
tieitoliebeiideii t«ente, die ihre lliihiisliihleit niit
Likalnheitslietpe eiitnhiildiiieik
,,.tt"inder nnd Narren reden die Waln«heit.«
Bleibe also ein-no Grind niid sei ein wenig
Narr. «
Patriateti nennt man gewöhnlich Leute,
welche an. ihr-ein Vaterlande nichts bessern
wollen. ?
Mast ipll das Glück iiii Großen suchen, aber
tiian niiiti es tin Kleinen zu finden wissen.
Egotsten i die Höflichkeit Gese , uten
Menschen tst Natur. v a
Durchs-heute Lehnstuhl-Gasen ur«
Varus-to- nvtfchen Graus
Island »n. Kauf-i cis-.
No. 42, der Grund . taub nn19:48 Vorm. «
verläßt, hat eineugki ürchgehendeu Kansas
City Lehnstuhlwagen nnd erreicht naniaj
City unt 7 :55 Aberts, daselbst Verbindung
machend für alle Punkte im Süden.
46ba T- h o s. C o n n e r, Agi
« ·
paid var krank, Mk gaben the Its-M
Ils sie ein Kind war, rief sie nach III-III
Ste nor-tm un »san«-« ine .,-test hu Uns-fis
Ils sie Ktnvn hatte. gab in zhnen IIIM
MAX Arn-BE
Deutscher Rechtsannmlt
und Notar,
w sinn. »i. Eck» Ymaya, Yes.
P. O. Bor182.
Jlusztunst und Rath in slteclnsangclcgetk
heiten, sowie (8"-tn;iehnug von Forderungen
und Urbjchaften in Deutschland-, Qesterreich
Ungarn und der Schmett- t(«95eikl)äftoverbin
dung tnit tüchtigen nnd verläßlichen Arn-aka
ten und Notar-en in genannten Länder-« so
wie mit den Ver. Staaten Uoujulaten da
selbst.
Offizielle Liste vermißtcr
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Focaende Verlassen melchen (.5«1«brechte tu
stehen, nnd non denen angenommen wird,
dass ne tun in den Ver-. Staaten aufhalten
teuentnell die gesetzlichen Urbeu nnd .-)r’ecl)tsZ
narlnnlaer nn ,’ealte des Illvlebendz der nachge
uanuteu Urlslserecytigtrsrt) wollen nch beim
obigen Notar zur Astnpfanguainne weiterer
Mittbeilungen melden, n. ;.:
Bnrckhardt, Wilhelm, von Gotha.
Dankt-r Adolf, von Ultn.
Frucht, Friedrich, von Schuppach.
Haber-mann, Martin, von Tnhingem
(5«cker, Heinrich, Kam-s, Oefterreich.
Weist, Jakob, Brünn, Möhren.
Prinzettbcrger, ;ofeph, Aigen, Oe
sterreich.
Schallabergcr, (5«duard, Grein, Oe
sterreich.
Zirngibeh Andreas, Gumpoldskm
chen, Orfterreich.
Mann-, Raimund, Pfaffstätten, Oe
sterreich.
Alina, Samuel, Rohr-buch, Defin
reich.
?)io,«.«horn, Guido, Flccichenbe1·g, Böh
men.
Gillnh Anton, Bregenz, Vor-alberg.
Falk, Gustam Luttrnberg, Stein
mark.
Hornack, JanoS, Stegeditn
lllreich, Otto, Triest.
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