Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 23, 1895, Page 8, Image 8

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    Dir Köchin drr Grorge Send.
Ursene Honssahe erzählt im »Jam
ml« eine sehr hübsche Anetdote, welche
die Herzenegiite der großen Schrift
stellerin George Sand wieder im schön
sten Lichte zeigt. Sie hatte in ihren
Diensten ein junges Bauernmädel aus
Nohant. Diese Kleine, Namens Eteo
nore, hatte sich in einen ihrer Dorf
nochbarn, Frau-Louis, verliebt. Beim
Abschied aus Iichant hatte dieser ihr
mitgetheilt, er sei zum Dienste ane
gehoben worden und werde gegen den
Feind ziehen und sich tödten lassen
müssen, wenn er sich nicht einen Er
sohmann kaufen könne-und dieser
lostete 1000 Franks. Eines Tages
wurde Eleonore von George Sand mit
einem Brief, in den ein two-France
schein eingelegt war, zu der Schau
spielerin Madame Dorval gesandt.
Aus dem Wege trat die Versuchung
an sie heran, die 1000 France siir den
Loslous ihres Jena-Quid zu verwen
den. Kaum gedacht, so gethan: Sie
tror in ein Lesekabinett, schrieb einen
Brief an ihren Liebsten, in dein sie
ihm sagt, ein 1000-Francsbillet gesun
den zu haben, und sandte ihm dieses
ein. Hieraus knnste sie sich eine Zwie- ;
bel, um sich zum Weinen zu bringen« :
und kehrte mit thriineniibersiriimten1
Augen zu ihrer Herrin zurück. Sie.
erzählte ihr, daß man ihr den Briesi
gestohlen habe. George Sand glaubte i
ihr aufs Wort; sie wollte sich gerade
ans den Weg machen, um ur die be-!
drängte Schauspielerin neu 1000
France auszntreiben, als Michel de
Yaiirgee, Piere Leion nnd sales
gar-re bei ihr zum Diner erschienen.
as Mädchen versah wie gewöhnlich
den Dienst dei der Tafel. Man be
merkte, daß sie weint hatte, nnd
sragte nach dein unde ihres Kain
nier8. George Sand setzte die llrsache
desselben auseinander, woran der
große Advolat sales Favre bedenklich ·
den Kopf schüttelte und meinte, die
Sache totmne ihm doch höchst verdachtig
dar. Er hat unt die Erlaubniß, ein
Bethdr mit Eleonore anstellen zu diiri
sen, was ihin auch von deren Herrin
dewilligt wurde. Dein gewandten
Menschenkenner wurde es natiirlich
nicht schwer, dein Mädchen bald Wider
sprüche nachzuweisen und dasselbe
schließlich zum lsiestiindtiisz seines
Diebstahls zu zwingen. Jn Thriineii
ausbrechend, erzählte Eleonore ihre
Liebe zu Jan-Lunis und wie sie durch
dieselbe ztiin Fehltritt gedrängt wurde.
Dieses Mal weinte sie aufrichtig, so
daß George Sand gerührt wurde, ihre
Hand ergriff und augriest »Mein
armes Kind, es istnicht Deine Schuld;
Du hast Dich ein ganzes Jahr hin
durch brav gegen mich gezeigt. Meine
Kochin hestahl niich alle Tage, wie das
so Pariser Gewohnheit ist, während
Dtt mir nicht einmal eine Stecknadel
entwandtest. Nun wohl, da Du die
l000 Franks Deinem Jeansrouis ge
schickt hast, so mag er sie behalten.
ch will Dich vor ihin nnd var Dir
eldst retten. Er soll sich einen Ersass
niaiin tausen, sich mit D ir verheirathen
nnd siir die Pathinnen werde ich schon
sorgen. · Die lleine Dieliin heirathete
zwei Monate später wirklich ihren
Jena-Louis. Zur Ehre dieses maß lie
tnerkt werden« daß er sich erbot, einen
Schaldschein iiher die 1000 France
auszustellen lind als er denselben
später George Sand überreichen wollte,
erklärte sie energisch, sie habe das
Geld geschenkt, nnd gab ihni noch 200
France siir seine Kinder mit
Iinssiiche Critsur.
Den Memoiren dee ehemaligen St.
Petersburger linineriitiitsprofessors
Nikitienio, welche außerhalb Rnßlands
erschienen sind, entnimmt das »Wiener
Tageblatt" folgende Geniurprvbeth
welche in die klicgierungezeit Alexan
ders des Tritten fallen. Es ist einmal
ein neues Traumbuch erschienen, wel
ches natürlich der Ceniur vorgelegt
werden mußte. Dieselbe verweigerte
die Erlaubniß zur Herausgabe des
Büchleins und ließ den Autor zu sich
eitiren. Jn der Censur wurde nun der
Autor des Traunibucheo gefragt,
warum er der Ansicht fei, daß die
Sterne einen Einfluß auf die mensch
lichen Schicksale haben· Die Bewil
ligung tonne ihm insolange nicht er
theilt werden, als er nicht hierüber
eine befriedigende Audtunst geben
könne. Censor Jelagow hat aus einein
geographischen Lehrbuch die Stelle ge
strichen, in der es hieß, daß in Situ
rien mit Hunden gefahren wird, und
motivirie das damit, »daß diese Nach
richt noch der Bestätigung des Minister-S
des Innern bedürfe. « Vor einigen
Jahren fand in Warschau eine Vieh
auestellung iatt. In einem Berichte
über diese vestellung, der in einein
politischen-Platte erschienen war, war
die Rede von einer Mecklenburger
Kuh. « Censor Ezyitilin sistirte den
Artikel und ließ den Redakteur des
Matte- rufen Sie haben da," sagte
dersensoiz »iin Berichte ,Mecklen
dnrger Kuh geschrieben, schreiben Sie
lieber ,spanische Kuh. «— »Wenn Sie
es wünschet-, Herr Censoy dann thue
es. Ader sagen Sie mir, warum ?«
zustilin schaute ihn strenge an und
i te: »Nei, stellen Siesich nichts-,
r kennen schon Eure Kunstndckr.
Sie haben gewiß an die Mecklenlmrger
Reiten dafm und die iiiid doch mit
Mäd- Ieeniasdt. « Der Res
ngM Die Meistenbnrgers
I . s M
, M Wiiinßieleine spanischen-Zehr
einmal ein
:-CI yhaiesfæe sen WH,
I
Elsas der Censor Alles streichen musi
Sehen Sie zum Beispiel, das Gedicht
E.Hagar in der Wüste könnten wir
zabsolut nicht durchlassen.« — »Wa
Uan fragte verwundert der Schrift
steller. »Ich glaube, es ist eine sehr
unschuldige Dichtung; die kann doch
überall vorgetragen« werden« —- »O
nein! Stellen Sie sich doch vor, im
Konzertsaale in der ersten Reihe sitzen
General Gurio und seine hohe Gemah
lin Maria Andriewna, Baron Meden,
Seine Ernineni Lentius und andere
hohe Persönlichkeiten. Da kommt eine
Kiinstlerin heraus und beginnt
,Riugsurnher Schaiale!’ jiun, sagen
Sie selbst, kann man das durchlassen?"
Einer Censur unterliegen auch die Ge
malde. Von den zahlreichen Leistungen
der Censur auf diesem Gebiete siihren
wir nun ein Beispiel an Maler
EAlchimowiez schickte aus die Kunstaus
j stellung ein Qelgemälde mit der Ueber
schrift: »Zum Herrn um RathI Das
EBild stellte einige Bauern vor, die zu
Eihrem Gutsherrn kommen, nin seinen
ERath in irgend einer Angelegenheit ein
Izuholen Die Censur konsiszirte das
Bild und verlangte von dem Künstler
fdie Aenderung des Titels, denn der
Bauer dürfe nur bei der Behörde Rath
einholen und nicht beim Gutsherrn.
Das Bild wurde ausgestellt, aber
unter dein Titel Ausnahme von
Arbeitern.«
Das heilsame innen.
Drapolittnisaie Volk-geschichte.
Unser Herr Jesus Christus nahm
einst seinen Weg in ärgster Mittags
gluth über einen schattenlasen, steinigs
ten Acker. Seine Jiinger begleiteten
ihn sainrntli . »Wenn «· eder, der über
den Acker ge t, einen Stein mit fort
tragt, wird der Acker bald reiche Frucht
tragen lonnen,« sagte der Heiland,
und seine eisrigen Junger beluden sich
sämmtlirh mit Steinen, so groß, als
sie sie rnit Mühe und Schmeißnur tra
gen konnten. Petrus allein murrte.
»Bei solcher Hitze noch Steine trag:n?’
und ärgerlich nahm er ein eigroßes
Steinchen und barg es in den Falten
seines Mantels. Der Herr Jesus
merkte das sehr gut, enthielt sich aber
jeglicher Bemerkung
Arn Rande des Alters war ein be
waldeter Hügel. Dort ließ der Heiland
im kühlen Schatten bei einer rie elnden
Quelle die Jünger rasten .Esle·gex
Jeder den von ihrn getragenen Stein
vor sich hinl« befahl er.
St. Johannis, der Lieblingsschüler
des Herrn, hatte einen lleinen Fels-«
block vor sich. Jiur die Liebe zum Hei
land hatte ihm die Riesentrast geben
können, den ungeheuren Stein fortzu
schaffen; daneben nahm sieh das stei
nerne Ei des St. Petrus gar lacherlich
aus. Doch dieser achtete wenig daraus ,
er hatte großen Hunger nnd sagte zurn 1
Heiland: Meister-, niirh verlangt zui
essen, und wir haben kein Brod. « s
»Wer arbeitet, wird allezeit Brodi
haben,« erwiderte Christus, machte dass
Zeichen des Segens über den Steinen, ;
und siehe da! Die Steine verwandel- ;
ten sieh in Brod, und Alle hatten voll-H
aus zu essen.
Petrus machte eine saure Miene.
war aber zu stolz, von dem ihm darge
botenen Brode der Anderen zu nehmen.
Als sie geruht, geredet und gewirkt
hatten, gingen sie gegen Abend über
denselbigen sieinigen Acker heim. Ohne
daß Jesus daran erinnert hatte, nahm
jeder Jiinger einen schweren Stein.
aus, und Petrus suchte lange, bis er
einen Stein fand, noch größer, als der
des Johannes war. Arn anderen Ende
des Adern floß der Jordan. Als sie
an sein User gelangten, sagte der Hei-i
land: »Es soll Niemand des Lohnes
wegen Gutes thunl Werst alle Eure
Steine in das Wasser!"
So hat St. Peter einen ganzen Tag
lang fasten müssen und dabei Vieles
lernen sonnen.
l
Gigerle lIlsentenetn Muß natürlich !
stilvoll erziililtwerden Also: Straße,
junge, hübsche Dame, Gigetl hinter
drein. Sdniiachtendeo Augenverdrehen
—nirl)ts: Zeuszeih leise Schmeichel
worte, direkte Ansprache—verochtender
Blick· That nichts. Gigetl unentwegt
dichfaui. Endlich Hausthür, Flur,
Stiege, Wohnungen-tin Gcösfnet.
Don-e rasch voran, Gigerl lächelnd
noch. Schonee, elegantes Zimmer;
drinnen großer, kräftiger Mann vor
Staffelei. Dame ihn degriißend·
«Guten Tag, lieber Mann. Hast Dir
schon lang’ Modell zu recht blodetn fre-«
chen Gigerl gewünscht Da bring’ ich
Dir’s.· Angesprochener Here, sehr
liebenswürdig: »Seht ersreut. Bitte
Platz zu nehmen-« Gigerl Näherkotns
men nicht til-wartend, nimmt Füße in
die Hände, verdnstet eiligst. Erst ons
hStraße wieder Athem geschöpft. Aeh,
ilter
Aphorismen
Der Neid macht dielsost erst aus dein Glü
onlineon-on
In nichts denlen wir mehr, als on doe, woi
wir gerne vergessen möchten.
Aßeoncher verspricht, was ein Anderer holten
neu .
Was man der ganzen Welt zuliebe nicht
vollbrinsen würde, vollbringt man oft einein
Puglien-Juni Tron.
Das bsse Gewissen see Be wendete susert
sich darin, das ee in kleinen nsen seist.
Die Freundin-ein die steh dir ansieht« ist
oft nur eine Spekulation ous deine Arse.
Deo Gegenst-til der oerlchsnnen Inne- sind
Ue—srosen der Wohlthstlslein
sen nihto nie-net insn lss IMM, ole
Io- ieinec nd; M Esset-NR
Hm ti- » Mein-sein«
Die Kriegt-starre der Ver.
Staaten zahlt noch der jetzt be
kannt werdenden neuesten Rangliste
1641 attive Offiziere, nnd zwar 6
Kontreadniirale, 10 Cornntodore, 45
Aapitäntz 85 Cornrnnnders. 74 itieutes
nant-Cornrnandere, Lssu i-ieutenantg,
75 Unterlieutenante und 181 Fahn
riche. Aerzte werden 157 aufgezählt;
ls Stellen sind unbesetzt; Zaltlnieifter
gibt es in der Flotte Its und eine
solche Stelle ist unbesetzt; Ingenieure
177, außerdem 25 zur Anstellung im
Dienft berechtigte Kadettm Ferner
gehören der Morine on 24 Fiapitiine,
12 Professoren und Gott«-Ingenieure
32 Flottensstonftrs... ·eure, 76 Lffiziere
des Marinetorpe, Itssp Kadetten der
Marineoladernie und 60 Kadettem
welche ihre Prüfung bestanden haben,
sowie tsso Teckoffizierr. Der oltefte
Kontreadniiral dem Range nach ist
Win. Wes-. Brannt, Kornrnanbant der
Bundeewerft in Norfolt: dann folgen
Admiral Rarnsey, Chef des Ravign
tionsanreaus, Zohn G. Walten
Chef der i«euchtbait,-tlotnrniffion, Cor
ipenter, Korntnanbant der ofiatifcben
IStattom Kirtland, Kotnmandant des
. europiiifcben Gefchwabete, und Bearbe
lee, Aamrnondant des Meiste-Geschma
ders. Das größte Gefchwader komman
sbirt gegenwärtig Eornrnodore Buncc,
i nämlich bad Fiordsstlantiiche Geschwo
» der. Während der erften sechs Monate
sdeg Jahres schieden « Lffiziere frei
willig aus, 20 wurden neniionirt, 29
starben und 2 wurden laffirt: 28 Fabr
zeuge befinden sich irn attioen Dienst,
6 find seenntiichtig nnd N im Bau
begriffen
Seine ilniform Aus Wien
wird berichtet: Theresia Wagner, ein
Wäschermadchen aus dem zweiten Be
zirke, hat gegen die Anstreicheregattin
Bertba Hobenberger die Anzeige erstat
tet, daß ihr dieselbe eine llniform ent
wendet habe. Bei der Verhandlung
gibt Frau Habenberger an, von nichts
zu wissen, die Wagner-Neu dagegen
behauptet, die Angeklagte habe ilir
.iifre Unifortn" bestimmt aus einem
anf dem Boden stehenden Koffer ge
stohlen. Staatsanwaltscbaftlicherffunti
tionar: »Ihr-e UnisormP Was ist dat
fiir eine llniform·.-·’—Zeug i n: »Na
—l)alt——-seine Umfass-Staate
anwaltfchaftlicher Funktio
n ii r : »Um Unifortn—-feine llnifarrn
—was ist das fiir eine llniformI-——
Zeugin: »Na-die linifornt von
ibntl" —Staatsanioaltfchaft
lichrr Funktionilr: .Vonilim?«
—Zengin: .Freilich von ihm-von
meinem Geliebten. Er its bei der
Genie!"—Staatsann-altschaits
licher Funktionarx »Wie kom
men Sie zn dieser llniiorm?" —
eugin: »Weil er ofters zu mir
ornmen ie, mein Alter, so hat er die
Uniform bei mir lassen, daß er uni
toechseln tann·"—1«a die .Wagner
Redl« nicht den geringsten Anhalts
pnnkt dafiir anzugeben weiß, warum
fie die Angeklagte siir die Thaterin
halte, wurde diese freigesprochen, wird
aber gegen die Anzeigerin aleKliigerin
wegen Ehrenbeleidignng austreten.
D e r automatische Arzt.
Ueber einen ietzt in Holland zur Aue
stellung gelangten originellen automa
tifchen Apparat wird berichtet: Der
Apparat, der äußerlich die Figur eines
pedantischen, bezopsten Arztes zeigt,
enthält, auf dem Korber des Heilkiinsti
lere vertheilt, eine Menge Einwurf
iiffnungen, über welchen fich der Name
je eines Leidens oder einer Krankheit
befindet. Leidet der Kranke zum Bei
spiel an Kovffchmerz oder Bank-warm
so wirst er ein 10-Centstlick in den
betreffenden Schlin, woran ihm fofort
ein Päckchen .nnfelslbar belfender
Arznei« in die Hände sollt. Der u
spruch zu dem neuen Aesknlap soll ein
geringer sein, und da Viele den Herrn
Doktor nur aus Neugierde konsultiren
mögen, ohne eigentlich krank zu sein,
fo verabreichte derselbe auch Mittel,
namentlich gegen LUiagenweb, die einen
stets willkominenen altobolischen Ex
trakt bitterer, wobltlsuender Pflanzen
ftosfe darstellen.
Einnahmen eines Stier
sechters. Aue Madrid meldet man:
Der Stiersechter Guerita lsat in die
sem Jahre bereits an 32 Stiergesechs
ten theilgenarntnen und als Hain-rat
dasiir nicht weniger als 40,000 Dnros
5160,000 Mark) eingeslrichen. Ehe die
ankern-e Saison zu Ende geht, wird
der ellte wol-l noch weitere 40,000
Duros einlaisiren, al a in einem
Sommer 320,000 B art verdient
haben. Vorigen Sommer verdiente
Guerita 72.0»» Tarni-. Da möchte
man wirklich Stierierliter werden!
Kuriase Reise - Dulde
Ein Blatt enthielt tarzlich, wie die
»Draguisten · Zeitung-« schreibt, fol
gende Anzeige: »Mir den Vertrieb von
elen und Backen werden Provisianss
reisende gesucht Letztere sind itn
trockenen Zustande glänzend nnd hart
wie Glas, zerspringen nicht, bekom
inen keine Risse und lind in dem Han
del in Flaschen und llriigen a us dem
Bauche mit unserer Firma
versehen.«
Eine pastalriche Neuerung
macht in Rachen viel von sich reden.
Die Aachener Stadtpost »Merlur" hat
nämlich Briestragerinnen angestellt
nnd die männlichen Brieslmen entlas
sen. Die Briesnagerinnen tragen
schwarze illeider mit gelben Schleifen,
einen kleinen schwarz lackirten nt
Mit gelbem Band nnd mn die Schn ter
eine Ladentisch-.
l cis verlorene sob
ist dieser Tage nach lsjähriger sb
vesenheit nach Saragna Geer-ins
barmaj Zurückgekehrt Man konnte
seine Ge rhichte die Tragödie eines
Schullnaben nennen, denn sie begann
damit, daß der verlorene Sohn, als er
Steun Jahre alt war, ein Schulbnch
pcrlor. Eines ·Jiachtttittags im Jahre
Jst-l kam er aus der Schule des Nach
tarortz s Carzeto nach Haufe nnd hatte
kein Vefebuch nicht mehr. Sein Vater-,
ein gar itrenger und zornmiithiger
Petr, schickte ihn den ganzen Weg
·iuritck, sein Buch zu suchen, unter der
Drohung. er durfe ohne das Buch nicht
«viedertonnuen, wenn ihm fein Rücken
Hieb make-. So verließ der kleine Pen
stino Beduechi das Vaterhaus, nnd da
«:r das Bucti nicht finden konnte und er
die Schlage des Vaters fürchtete, to
kam er nicht wieder. Sein Verschwin
den erregte damals großes Aufsehen;
es entstand sogar das Gerücht, der
Ftrenge Vater habe ihn todtgeschlagen.
illle Iliaciiiorichnngen der Polizei, die
dazumal in Italien noch nicht so gut
roar wie heule, blieben erfolglos, das
Büblein blieb verschwunden, und man
Land es sogar nicht wieder, als es 1892
zinilitarpflichtig wurde. Und doch hatte
Peppino fein Vaterland Italien nicht
oerlaifenz dazu hatten-weder seine
Beinchen noch sein Geld gereicht. Der
vLunge war nämlich zunächst mit einem
vL rgeldreher nach Ferenzuala gegangen.
;Ullll lsllllcll lllc Ucllllllllllcll Ullkllly
gewittert und wollten ihn, da sie aus
ihm herausgebracht hatten, daß er aus
Soragna sei, nach seiner Heintath zu
rückbringm Die Furcht nor dein
·Steckcn des Vaters gab dein Jungen
; aber ungewöhnlichen Muth und Scharf
lsinn, so daß es ihm gelang, die Wach
samteit der arm-i benemerita zu täu
Hschen und seinen Wachtern zu entkom
,rnen. Er wandte sich dann nach Piu
»renza, trieb sich dort eine Weile als
jZeitungsvertauser umher, gerieth dann
nach Piemont, wo er beim Meinigen
Ider Reisernte arbeitete, und später
»auch der Lombarden wo er Schweine
hirt bei einem Pächter wurde. Von da
an aber erging es ihm besser als dein
Inerlarenen Sohn der Bibel. Als Sohn
;bes Landes, wo der Parmesanliise ge
deiht, erkannte er bald seinen wahren
iBerus und trat als Lehrling in die
FKiiserei des Pachters ein. In dieser
Beschäftigng gelang es ihm, Fort
Ischritte zu machen, bis er Käsedireltor »
Iwurde. Nun hatte er es aus eigener j
Krust, ohne t·esebuch und ohne Hilse «
der Eltern, zu etwas gebracht und «
empfand den Wunsch, als gemachten
Mann zu seinem Vater zurückzukehren,
hossend, daß dieser aus die Verwirk
lichung feiner Drohung vorn Jahre
1881 verzichte. lind so geschahe Im
Elternhaus mit Jubel ausgenommen,
erzählte er die Geschichte seiner Lehr
und Wandersahre, aus der ersichtlich
ist, daß in dieser Welt die Nomantil
noch nicht ganz ausgestorben ist.
f . -.--....
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i
F Eine .Kugel« um 30005
;Marl. Aus der Provinz Posen ers T
zahlt die »P. Z.«: Daß es nicht nur ;
Ibeim Kartenspiel, sondern auch beim
istegeln zuweilen um recht hoheEinsaye
zwahre Geschichte erzählen: Nachdem
;der ossizielle liegelabend beendet war,
sbegannen vor eint en Tagen zwei Her
Tren, Großgrundbefitzer S. und Rechts
kanwalt L» die Kugel um 50 Pfennige
zu schieben. All-nötig erhöhten sich die
Einsehe, wächst auch das »Rech« des
FHerrn L» und er schuldet seinem Geg
ner bereits 3800 Mark. Dem Lesteren
kgraulr vor der Götter Neide, und um
Eseinem Partner Gelegenheit zu geben«
Iden Verlust weit zu machen, wird aus
Fseinen Vorschlag eine Kugel um 3000
jMarl (schreibe dreitausend Mart) ges !
Igehy davon sonnen wir eine lleineI
(
ischoben. L. gewinnt sie auch. Doch die «
jGötter waren ihnt einmal nicht hold,
fsie hatten vielmehr beschlossen, ihre;
(
l
Gaben mit vollen Hunden aus deni
Formen Großgrundbesiher zu streuen.
kDas Spiel wird fortgesetzt, und als es
sendlich beendet war, schuldete L. seinem
JGegner 2250 Mart.
s
l
l
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Der Tonkistenverlehr in
Egyvten nimmt mit jedem Jahr
gewaltigeren Umfang an. Vor zehn
Jahren bestanden die europiiischen Be
Jsucher des Eilillande0, die zwischen
åNavenrber und April dort zu finden
waren, hauptsächlich aus Fremden und
IAngebdrigen der britischen Ollupai
itiandsAnnee. Fünf Jahre später stieg
idie Gesamrntzabl der Tauristen auf
34000, beinahe alle englischer Natio
Inalitiit. Jn den Wintern 1892 bis
Ell-M waren es 5400, und in der soeben
Lzu Ende gelanmienen Saisan haben
nicht weniger als 7492 Fremde Einw
ten vorübergehend besucht, entweder
von Alexandrien oder vom Suezlanal
aus. Von dieser Zahl waren 45 Pro
zent englischer, 45 amerikanischer
Nationalität, und der Rest Deutsche
oder andere Staatsangehörigr. Die
sdoteliers haben sich genöthigt gesehen,
Jihre Gebäude iitr den zunehmenden
Fremdenverlehr zu erweitern.
Ein oberschlefischer
Othello. Zu Kamin bat sich
Fräulein Valeela S. mit Herrn
Zalob K. verlobt. err it. bat die
. erlabun öffentlich elannt gemacht,
dem betreffenden Jnserat aber folgen
des Nota bene hinzugefügt: »Ich se
statte Niemanden meine Braut anzu
spkschkv !« »» W— »w«
Mit dern Tabakrauchen be
ginnen die Kinder in Binnens, hinter
ekle-Ich sobald fie sprechen selernt
) «- -——
)
Beste Früziiiihesmediziu
Gerade jetzt iit Jeder darauf bedacht,
etwas iiii ieiit Miit zu nehimti. Eine
sFaiiiilieiimcdiiiih wie mail tu sagen
ipflegt ih iit die-z mich gaiii empfeh
xlstigivctth, niir iniißt Jlik die richtige
iMediiiii tniiciL Wenn Ihr Eiieiii
;At«;t fragt, iisirti ei« Mich sagen,
Z Nehmt
ieitie gute Medi iii tiii die Lebet, weil
ldieie iiiel iiiit rein leiitc iii iliiiti hat
Weiiti die Lein-r träge iit, ist dac- gam e
zEtistein veiitopii, dass Blut wird ichlecht
Hiitid der gemin Körper leidet. »Man et
Jivtirtet von iedii iiii das Bliit empfoh
leiieii Medi; in, Daß iie aiif die Leber
sivirtL Holt Euch deshalb den
König der cebertnedizineii«
Simmons
Zion
Yegitkator.
Tieiis Meditiii verrichtet iliik Arbeit giit
iiiid imitiqt das qciiiik Siiiteiii Zie iit bei
iet als alli·"1Lille-iiiiid iit iliiiiiq oder als
Pulvei iii haben.
Mehl-æFunerhaudlung
—kO!!
Adam grombaäh
Alle Zone-I sühnen-, inoggem pokus unt
BIIchweIZeII: Mehl, Mem Schrot unt-.
Ille seien feime Gatten-cum
Samen-Vuchtveizen zu verkaufen«
klein-z- -1. V088,
gigarren - Fabrikant,
und Händler in
Ratsch- mw Lan-Tabak
Cigatrenfpiyen und Raucherclltensilieks
überhaupt
MFabrikam der altbewöhrteu A
D. Cigatren, die beste be-Cigane.
site- sus» Cis-ital Ists-sel. w
Geso. E. T()bey,
Z i e n o g r a p h
und Gott-may
Zimmer Ro. Z, Ists-Uns stot.
Grund Island, Neb. m;
Johannes ceotzky.
Maler uIId Dekorateur.
III-Aue III bog Materiach einIchlägj Fest
Nebenau wie Tapezieten usw. gut u Ig
get-acht »ein-were Aufmerksamkeit wch
m Malen von Buggjes Imd Kutschen zu
gewandt.
Aufträge können iII Borteubqch’s
Stute abgegeben weiden. «
Män- ikerlangen senden wir Probe des
Herlrntttels »Jen. ? r re t’
! . O. '
l- rn ver-Hat speuilusk
T te Besten der Welt.
? te folgenden Heilmittel sind wohlbekannr
nnd werden sen vielen Jahren von den deften
Spezialtiten angewandt Dieselben smd von
« rot-km Werth nnd geden stets Zufriedenheit
« hr habt hier die von den befreit Aerzten an
gewandten Heilmittel zu lehr niedrigen Prei
feu. Ihre Wtrlung rst stets zufriedenttellend
Ir. seen-them rseetef
l. II o o « tr- at e r r« krankhalte «ov»chsterres, Be
L. z te de r, Ueagentonem Gut ündaasem We
Js. In lr e n. (·rrålrung, Ver-ach ru. Be
(. « v e r- ft a. herrdmrnem kredittarerrem Ade
ä. erzieonkberh Ase
C set erset t, vors «rrfrltnag. Singen oder
Samt-w Au
7 srlletdegtethedrontich oder sente, Ase
s h e u or a t l I m a e, odsr essen-statische
Schmerzen Ue
c. CkararrdJkrkölInng nur-. Ue
to. k u cct a li. De
ri.flllser-ecese5ck4ai«eche, M
II. Meroerls Lrassder r. welche Ionle oder
Elle-Mauren erfordert, Ue
is. h- it r or e r. dadurch erzeugte Fiedel Ue
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Id. Materia, sie
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U. Chor-hehr- iltarvelsr alte-. Ue
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U.0attånd«eor-erlerzwochetragen Ist
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U.Narrderhalz Hk
A. Cl r l e I. blose-de est-er Heere-Id- Ue
str- iadrtzlren nah dtele andere heilsrrrteh dte ierz
stets augetährt start- Savretdr daher an une. see-u . hrl
hier des Osmia nfme nicht imper.
Innre sporneosrtsrsws !
« dcdsd per- l
packte Iedlzlaes Irlt kalter Gedranchd-Irr-etsnu . Ir
ferrd Ieise Ausschl ve- IT fpckernmren Mr IN · oder
sit-r Um est-u toter-e time nor-dre- peedimres llr
ireti Ida Barthen nnd erspart grosse fcktoreeduangem
sen user et ichs viuige (
Optisses pepammr. gzmzzk .
I elec unserer Ins
en zu Hunger-, baden spie ers urte
Oei Deo-merkst unter lett-sag emee erlabreaes Lytt- l
ers enger-Osm- str versagten Irre Ilselslalttrre’
srlses Und Itcerlhr Me, Mc n- Il.w. Werde-J
Versen us Irr-re IMM- ket Venellnsses est ;
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