Des lthte Tag. i ask- am Ersten-et i Das ist der Tag, der all’ mein Glückmir nahm. ! · Nun btili du steil-Du haft den Tag geprie- ! i l nd da es kommen mußte, wie es lam, E Sie ben'a hundertmal mirfchon bewiesen. : ,-, laßt mn met-m Liebe mich sum-. I Die heilig ist wie frommer Kirchhofeiriebenl ; le war zu grast, zn tief, sie war zu rein, k l i Aus meinem Dasein ist der Lenz geschieden. ie wußte ni t, was sie mir alles nahm, —O, mög’ ein Weg durch Binntenauen - gehen!—— ach dasz es kotnnten tnnszte, wie es kam, Verzeih« es mir, ich tann ea nicht verstehen! i —————————— i ’ » Eine Stunde des Schreckens-. i ; i Knmoreoite von Emil pelchliain Tet- alte Herr lächelte. »Von einem ; gliiellichen Menschen," sagte er, »ko«nnte Z man überhaupt erst nach seinem Todel , sprechen. Jtn Allgemeinen gleicht der I Mensch ja einem Spießruthenliiufer, und mag er auch noch so gewandt lau fen, ehe er atn Ziel ist, soll man nicht sagen, baß er ohne einen Streich davongekonnnen ift.« »Aber man kamt doch,« wars eine ' Heime der Gesellschaftein, »von einem -.-eftimmten Zeitraum seinea Lebens behaupten, daß man in ihm glücklich war. So können wir von Ihnen, lie . ber Freund, sagen, daß Ihnen bis « um heutigen Tage nur der Sonnen j fchein gelachelt hat, daß Sie keine Schmerten kennen gelernt haben." »Jetzt kann ich Orten bis zu einem gewissen Grade recht geben. th war glücklich, ja, wenn ich unter iiiliick ein verhaltnißmiißiges Wohlbefinden ver stehe, und dass ist meines Erachtens doo einzige mögliche und wirkliche Glück. Ein Leben ohne Schmerzen "T- wäre es nicht; man würde jeneokost liche Gefiihl entbehren, dao die Ge nefung, das Wiedersinden, kurz die Befreiung vom Schmerz verursacht. Dieses Glück hängt nun aber sehr von dem Einzelnen ab, von feiner Natur seinem Empfittdungovertnogem seiner Einsicht. Obgleich mein austereo Leben ruhig verstoß. hatte ich leicht einer der unglücklichsten Menschen werden kon z nen, und Viele, sehr Viele gleichen mir darin. Ich aber habe diese meine Beschaffenheit bei Zeiten erkannt und es durch eine Art Zelbfterziehung dahin gebracht, daß ich unverhältniß mäßig glücklich wurde. Ganz ohne Schmerzen aber ist es nicht abgegan ·gen, und ich konnte mancherlei daniber . ; erzohlen." ) s »L!r zahlen, erzaulen: ersch choll ca einstimmig. Man hatte das Talent des alten Herrn, der auch die ha mii i losesten Verfalle sesselnd darzuste en ? wußte, längst zur Genüge kennen ge lernt und war nun begierig, etwas Neuee von ihm zu hören. »Ihr Wunsch ist mir natürlich Be fehl,« erwiderte er mit einer galanten Verbeugung gegen die Damen. »Es kommt mir auch gerade ein Erlebniß in den Sinn, das hübsch genug ist, unt erzählt zu werden, und dac- unseren Gegenstand drastisch illustrirt Vor suegesctzt, daßc ie Lust haben darüber nachzudenken. — Helenchem Du hast doch nichts dagegen-« Er sliisterte sei ner Frau ein paar Worte in’e Ohr Die Dame errothete ein wenig, nickte aber lächelnd mit dein Kopfe, nnd der alte Herr begann: »Die Geschichte spielt in unseren Flitterwochen, in einer Zeit also, die doch in den meisten Fallen die des reinsten Glückes ist lind sie war ed auch bei uns. Bei aller äußeren Ein Beschränktheit hätten wir mit keinem änig der Welt getauscht. Ja, ich behaupte sogar, daß die Reichen und Mächtigen, auch wenn die innigste Liebe sie zusammenfuhrt, doch nicht jene Seligkeit empfinden können, die einem Pärchen armer Leute zu theil wird. Ienen ist ihr Glück nicht mehr als die Frucht, die ich mir im Laden kaufe; wir aber empianden dabei alt' die Lust Dem-, die mühevoll den Baum hinanllettern und dann mit glän enden Augen und erhitzten Wan gen enfubelnd den Apfel aue dem Laube rechen. Wir waren Beide sehr arm, aber wir hatten den Muth, unserer Liebe zu vertrauen. Wir zogen sort aus den engen Verhältnissen der Hei math in das reiche Lebender Weltstadt. Dort kannte une Niemand, dort lachte Niemand iiber das Ehepaar-jin Dach lllllllljcfh Voll Wllc slc Uclcgcllycll gtinstiger, sur unsere Zukunft zu sor en. Unser Muth wurde belohnt. Ich and eine Stellung, die uns schen nach einer Woche in den Stand setzte, aus der Dachlainnierin den vierten Stock u ziehen.- Da hatten Sie nun diese eude und dieses Gliick sehen sollen! Wir besaszen sogar ein Sopha und einen Spiegel; nur den Luxus von Bildern konnten wir uns nicht gestat ten. Aber unser Haushalt wurde von Tag zu Tag reichhaltiger, und eines Morgens hangten wir sogar in der Mitte einer großen leeren Wand unser Doppelbild aus« Helene schnuielte ed mit einer Guirlande von Tannenreisig, nnd nun denuuten Ivir jeden Augen blick, unseren Solon mit dent Bilde zu betrachten. Es roar doch herrlich. Da stand das Sonna, rnit den Hand arbeiten Helenene geziert, und darüber glänzte und glinerte der Spiegel. An der egeniiberliegenden Wand besan - den fikt- ztvar nur zwei Stuhle, daiiir aber nahm hier unser Bild dao ganze Interesse gefangen. Der Fensteruseis ler aber war geradezu ein Schaustück Da hatte Helene ein altes gebreajlicheo Tischchen hingestellt, das mit einer leichten weißen Vislle phantastisch be « w.«- « kleidet wurde- Darauf eine zierliche, von Helene gestickte Decke nnd ein Blumenflut tlm diesen herum endlich lagen kiinstlerisch geordnet alle unsere Schätze: eine Eigarrentifchh von Helenena Hand gefertigt— ch tauche zwar nicht, aber Eigarrentaschen muß man dein Verlobten spenden; eine goldene Nadelbiichse und eine Spar biichse ir- Form eines Ziiefela, Ge schenke aus meinem Besitz, die dein Tisch so etwas wie einen gelehrten An strich gab, und eine lieine Uhr, die ich Helenen an unserem Verlobungötage vereint hatte. Las war immerhin etwas, nnd ed war sogar viel, denn alle diese Dinge brauchten wir im Grunde genommen nicht, und das ein eige, was ich gern benutzt hätte, das Sopha, durfte ich nicht berühren. »Im Satori hält man kein Mittags-schläf chen," sagte Helene, und da hatte sie ia recht. Doch genug. Wer hält den Schim mer dieser reisenden Tage mit Warten fest? Man muß ihn empfinden, und dann wird man uns beneiden trotz all’ unserer Noth. Wir lebten ja so spar sam, ala es nur irgend anging, und den Luxus-, den wir und bei der Aus stattung unsererWohnung erlaubten, büßten wir beim MitagsmahL Es bestand oft nur ans Kartoffeln, nnd wenn ich so die dampfende Schüssel vor mir und das erhitzte Gesicht inei nes Weibchens dahinter sah, da ge schah ett nicht selten, dasz smir die Thränen in die Augen drangen· Nicht daß ich unzufrieden gewesen wäre; es schmerzte mich nur, daß ich ihr nichts Anderes bieten konnte. Und dabei dachte ich mir, daß-es sie doch manche Ueberwindung kosten niiisfe, ail’ das Elend zu ertragen. Sie war ja an diese kärglichen Verhältnisse nicht ge wöhnt wie ich; als die Tochter eines utgesteliten Mannes, der es nur ver äumt hatte, fiir die Seinen etwas zurückzulegen, wuchs sie in den ange nehmsten Verhältnissen aus« Und nun diese Entbehrungen und all' diese ungewohnte Arbeit! Bestellte sie doch unseren Haushalt ganz allein, selbst auf die bescheidene Hilfe verzichtend, die ihr siir wenig Geld zu theil gewor den wäre. Mit meiner leicht erregten Phantasie stellte ich mir das Alles vielleicht schlimmer vor, als ee Hele nen selbst erschien. Es bewegte mich, wie gesagt, oft so, daß ich fast weinen mujte Yllllll llcclllc Illll Pclcllc stets, Mlk die Thriinen von den Augen zu küssen und mich durch Scherze zu erheitekn, wobei sie freilich nicht verhindern konnte, daß ihr mitunter ebenfalls verratheriiches Naß iiber die Wangen schlich. Und so geschah es, daß unter Küssen und llrnarmungen, unter Wei nen und Lachen die Zeit entschwand und mit ihr der Dampf der Kartoffeln, und als wir endlich zu Messer und Gabel griffen, da machten wir die Bemerkung, daß wir uns selbst um die Mahlzeit gebracht hatten; unser kärg liches Mahl war nicht mehr zu genie ßen-»Aber nun zu jenem Erlebnifi, das uns in späteren Jahren oft noch Stoff zur Unterhaltung geboten hat. Es war an eineinSonnlag, und eine bescheidene Mehreinnahnie, die mir zu theil geworden war, hatte und über müthig gemacht und in uns das Ver langen nach einer kleinen Schwelgerei wachgerufen. Ein Braten sollte unfe ren Sonntagstifch ieren, der erste Braten unserer nun echs Monate alten Ehe. Helene hatte sich diesem tollluh nen Einfall gegenüber erst ablehnend verhalten. Sie war in letzter Zeit etwas ängstlich geworden, und in melancholischen Stunden meinte sie, es wäre doch besser-, wenn das hübsche blanke Goldstück, das wir für das Sopha ausgegeben hatten, in dein Stiefel der Pathin steckte. Solche Ge danken belümrnerten mich natürlich sehr, denn ich sah in ihnen ein Zeichen, daß Helene die Entbehrung stärker zu fühlen begann. Ich vergrößerte auch hier wieder und bereitete mir so nicht wenig peinliche Stunden. Heute aber war mein liebermuth nicht zu dampfen. Die Einnahme, die mir geworden war, schien insir eine neue Quelle des Ver dienstes zu eröffnen, und ich sah im Geiste fchon wieder viel mehr Schönes und Gutes, als mir später wirklich aus diefer Quelle zuflofz. Jch war also in der beften Laune, und so begann ich mein Weibchen zu necken und äußerte meine Zweifel an ihrer Fähigkeit, den Braten auch menschenwürdig zu berei ten. ·Solchen härnischen Pedewgegew Uscc luslll klllc Osclllsh Ulc aus Cykc hält, natürlich nichts Anderes thun, als zur That zu schreiten. Helene machte eine drohende Geberde, nahm ihren ut aus unserem einzigen Schrank, olte ihr Körbchen ans der Küche und empfahl sich mit einem höflichen Kante- Zur Strafe bekam ich diesmal keinen Kuß, aber ich rächte mich, eilte ihr nach und rief ihr noch über die Treppe zu:" »Vergiß nur die Butter nicht! stalbfleisch mus; in Butter ge braten werden, Helenchen!« Aus dieser fröhlichen Stimmung sollte ich nur zu bald gerissen werden. Jch setzte mich an's Fenster und be rauschte mich an der klaren, frischen Morgenluft, an dem lieblichen Bilde des im Sonnenlicht strahlenden Flusses und der schon geschwungenen Berge, aus denen er her-vorkam Die freund lichsten Träume umgauielten mich, und ein Gesiihl des Friedens, des Glücke kam iiber mich, wie ich es so ungetriibt seit Langeni nicht empfun den hatte. Plötzlich zitterte ein schwe rer Schlag, durch die Lust u mir. Noch einer nnd wieder einer. Jch be gann zu zählen. Zehn Uhr! Helene blieb lange aus; was konnte sie aus gehalten l)aben?-Jch wurde ungedul dig, sprang aus und sah durch das Giutloch der Tbiir aus den Korridor. Niemand zu sehen, nichts zu horen. Nun trat ich wieder an’s Fenster-, aber nicht, um mich von Neuem in das schöne Landschastsbild zu versenken. Ich beugte mich so weit als möglich vor-—und man mußte den Kopf recht weit in die Lust strecken, um vom vierten Stock aus das Trottoir sehen zu können Aber wie ich auch schaute, aufwärts und abwärts, nirgends wollte der gelbe Strohhut mit den blauen Kornblumen erscheinen. Ich schritt im Zimmer aus und nieder, trat wieder an’s Guckloch und wieder an’s Fenster —von Helenen keine Spur. Sie hat gewiß weiter gehen müssen. Vielleicht halten die Metzger am Sonntag ihre Laden geschlossen. Oder sie fand nir gends das Stück, das siekaufen wollte. Vielleicht besorgte sie auch noch andere Dinge. Sie wird doch am Ende nicht so verschwenderisch sein und in die Weinhandlung gehen um eine Flasche Wein siir mich?——Wir sprachen kiirzlich davon, daß ich seit einem halben Jahr kein Glas Wein getrunken-—Nein, das war unmöglich; sie, die sich kaum zu dem Braten bewegen ließ! Wenn sie mir nun aber gerade beweisen wollte, daß es nicht-—ja, in, ganz gewiß, sie war in die Weinstube gegangen. Es war hiibsch von ihr, aber dochsehr, sehr iibermiithig.——Zwei weitere Glocken schliigel Halb elf. Nach der Wein ftube gelangt man bequem in fünfzehn Minuten. Helene aber war setzt genau seit einer Stunde fort. Das war doch seltsam. Ich trat nochmals an’s Gurt loch, legte mich noch weiter zum Fen ster hinaus, es war vergebens, sie kam nicht. Jetzt stürmte es auf mich herein, furchtbar, daß mir der Kon glühte und ich mich halten mußte, um nicht zu taumeln. Sie war verunglückt, kein Zweifel! Sie war über eine Treppe gesttirzt, unter die Räder eines Wagens gerathen, und schon sah ich sie vor mir mit entstelltem Gesicht, das schöne Seidenliaar mit Blut befleckt, die Glieder verstiinnneltl Ja, ja, so war es, und how-welcher Lärm! Schwere Tritte-— tap tap! Das waren die Manner, die sie l)erauftragen——o mein armes, siißes Weib! Mit wilder Hast stürzte ich hinans, riß die Thiir auf — Alles still und Niemand zusehen. Ich holte tief Athem wie befreitvon einem schrecklichen Alp. Dann ging ich zurück in’s Zimmer und warf mich aus einen Stuhl. Ich zitterte an allen Gliedern wie ein Fieber-tranken War es nicht thöricht vonmir, gleich - an das Schlimmste zu denken? Helene war lange fort, zu lange, als dasz nicht etwas linerwartetes geschehen ware. iVielleicht hatte sie eine Freundin aus l der Vaterstadt getroffen und plauderte Imit ihr. Aber sie war nun fast zwei fStunden fern, sie war nicht schwatz lnstig, und sie wußte, daß ich sie er wartete. Nein, das war sicher kein .Grund, sie aufzuhalten. Sie hatte Esich vielleicht-ja, das war es—sie shatte sich v ' rt. Seit einem halben Jahr wohnte wir erst in der Welt stadt, und zum Spazierengehen fehlte uns die Zeit. Ti: brauchte nur irgendwo in falscher Richtung gegan gen zu sein, so mußte sie in ein Stra Tszengewirr gelangen, in dem sie sich nicht mehr zurecht fand. Das war ja nicht so schlimm. Einmal mußtesie ihren Jrrthum erkennen, dann fragte sie und wurde wieder zuriickgefiihrt. Aber es war mir plötzlich, als ob inne-« Ullllislicil UUll Auliclscii illlcc Iilclllcll Körper liefen, und entsetzt sprang ich auf; wenn sie in einee jener Viertel gerathen ware, wo sich das Laster ver birgt, wo die Berbrecher lauern, wenn man sie sortgelockt hätte, fort in eine Mördergrnbe! All« die entsevlichen Bilder der Zchauerroinnne, die ich in jüngeren Jahren verschlungen hatte, tauchten vor mir auf. Ich erinnerte mich jener Geschichten aus den Zeitun gen, aus der Gerichtschronih und ed wurde mir schwarz vor den Augen. Ich sank wieder aus den Stuhl und schlug mir die Hände vor’s Gesicht. Mein armes Weib! ch sah sie vor mir in dem einfachen leidchen, das ihre schlanke Gestalt noch zierlicher erscheinen ließ. WiefleißigihreHände sich bewegten! Sie konnte ja nicht ein Viertelstündchen nnthätig sein. Ueber die Arbeit hinweg aber blitzte das schelniische Braunauge zu rnir herüber, nnd um ihren kleinen Mund zuckte ein Lächeln. Dieser Mund—ich war vernarrt in dieses feine, weiche Linienspiel, zu dem das Griibchen im Kinn so gut paßte, und der noch wei cher erschien durch das helle, wie gold gelbe Seide schimmernde Haar-. Und all' das war mir nur noch ein Tranmi Was ich liebte, war mir geraubt, war verloren siir mich. Wieder ein Glocken schlag, ein dumpfen schwerer Schlag. Ich fuhr erschreckt zusammen und flihlte schon den leisen Hauch, der den nächsten verkiindete. Vier Schlage-ev war elf Uhr. Jetzt konnte ich nicht mehr zweifeln, es mußte ein llngliick geschehen sein. Aber horch, ein Wagen. l Wie ein Rasender stiirzte ich an’c4 Fenster, ein Schrei entringt sich mir— . der Wagen halt. Helene! Aber die i one dem Loupe steigt, tragt keinen ’ gelben Strohljnt, keine blauen iiorw i blumen. Mein armes Weib !—- ; Die leriinen drangen mir in die ( Augen, nnd ich faltete flehend die Hände War denn jede Aussicht ge chwnnden, jede Rettung unmöglich? Nein, ich mußte sie wiederfinden, nnd sollte ich auch suchen Tag siir Tag und Nacht siir Nacht. Silber auch andere sollten suchen, die Polizei. Der Ge danke verlieh mir Muth, weckte meine Energie. Rasch Hut und Stock Zur Hand ; dann stiirzte ich in den Sa on und riß unser Bild herab. Die Guit landen aus Tannenreisig, flogen zu Boden, mit einein Ruck war das Bild aus dem Rahmen genommen, das Bild, vor dein wir gestern noch mit uerschlungenen Händen saßen. Jetzt blieb es nicht mehr bei den feuchten Augen, ich mußte weinen, heftig wei nen, und leidenschaftlich preßte ich das Abbild irrer lieben Zuge an meine Lippe. Aber nur eine Minute währte das alles; dann schlug ich schon die Thiir hinter,mir zu und eilte die Treppe hinab. Es war eine Wendeltreppe, und als ich hinter der Krümmung hervor-kam, da traf es mich wie ein Blitzschlag, und hätte ich mich nicht rasch am Ge länder festgehalten, ich wäre den Rest der Stufen hinabgestiirzL War ich schon so verwirrt, so krank, daß meine Fiebertriiume mir als wirklich erschie nen? Dort neben der Wohnungsthür des dritten Stockwerkes, auf der ersten Stufe der nach abwärts sührenden Treppe saß Helene, Helene wie sie leibte und lebte. Das war der Stah hut mit den blauen Kornblumen, das zarte Profit ihres Gesichts, das hell blonde Haar, das dunkle stleid und das Körbchen, indem unser Braten lag. Gewiß, ich war trank, ich war wahn sinnig! Aber jetzt wandte die Gestalt da unten den Kopf ein wenig, das braune Auge blickte mich verwundert an, und mit einem wilden Inbelruf sprang ich die Treppe hinab. Ehe sie nur ein Wort sprach, lag ich neben ihr auf den linien und umklammerte ihren Körper. »Helene, mein süßes, süßes Weib, gut, daß Du nur wieder da bist-» Und dann tiißte ich ihre Hände, ihre Stirn, ihren Mund; es war ein Ge siihl in mir, das ich niewiederempfun L-— I.·-l.-. »... .,..»». Endlich lies; ich ihr so viel Ruhe, daß sie ein Wort sprechen konnte. »Ja, wo warst Du denn?« fragte sie, mich mit steigender Verwunderung betrachtend. Ich lachte laut auf. »Wo ich war? Das ist doch köstlich. Ja, wo warst denn Dul« »Ich warte hier seit zwei Stunden aus Dich. Ich schellte undschellte; als Du mir aber nicht össnetest, da dachte ich, man wird Dichirgend wohin gerufen haben, und wartete eben. Und jetzt kommst Du vom Dachboden herab und thust ganz verrückt-« Ich lachte hell aus, herzlicher noch, als Sie jetzt lachen, meine Damen. Mir war Alles klar. Mein armes Weibchen hatte sich im Stockwerk ge irrt, und die Wohnung im dritten Stock stand leer. Das Gesicht hätten sie sehen sollen, old ich Helenen Alles erklärte. Sie glaubte erst an ihren Jrrthum, als ich sie im Triumph in Hunser Heim siihrte, als sie unser Sopha, unseren Spiegel und den Stiefel der Pathin wiedersah. Als ich ldann das Bild aus der Tasche zog, da begann sie zu weinen und siel mir um den Hals. An diesem Sonntag aber, meine lieben Freunde, da war ich wohl der ungliicklichste und dann wieder der gliictlichste Mensch aus der weiten Welt!" Damit schloß der alte Herr seine Geschichte, während sich die Damen lächelnd die Augen trockneten. « Auch ein MeinfalL Die etwasfpar same Frau Geheimrath gibt einen Ball und hat ihren Gatten, einen liebenswürdigen, alten Herrn, als Hiiter des Buffets angestellt. Um die jungen Leute nicht zu geniren, stellt er sich schlafend. Ein Referendar, der sich für das Tochterchen des Geheimraths interessirt, benutzt die Gelegenheit, sirh nach den Strapazen des Tages zu restauriren, nnd während er ißt, mur melt er in den Bart: »Papachen in s e ist doch ein ganz pflichtvergessener il achtwächter!" Der alte Herr hat ein feines Ohr, hört die Bemerkung wohl, spielt aber seine Rolle weiter. Kurze Zeit darauf wirbt besagter Reserendar um die Hand der Tochter des Geheim raths und, nachdem dieser mit Freuden sein Iainort gegeben, klopft er dem zu künftigen Schwiegersohn aufdie Schul ter und sagt schmunzelnd: »Aber-, lie ber junger Mann, ist es Ihnen auch wirilich ernst, die Tochter eines pflicht vergessenen Nachtwächters heimzufüh ren'.-« Der vorsichtige Zar. Dem Zaren Nikolaus wurde eines Tages von einen Aerzten verordnet, sich den Rücken ab reiben zu lassen. Der Zar hatte Nie mand in seiner Umgebung, dem er diese wichtige Operation anvertrauen zn können glaubte· Jn diesem Dilemma entschlosz er sich, an Friedrich Wilhelm den Vierten zu schreiben, nnd bat ihn, ihm einige spreußische Unter osfiziere nach St. Petersburg zu schicken. Die llnteroffiziere erledigten ihre Arbeit in dankenswerther Weise nnd wurden, als die Kur beendet war, lir ihre Mühe reich belohnt, nach cisten sien zurückgesrlnitt. Als Friedrich Wil helm der Vierte den Zaren spiiter fragte, warum er die Operation denn keinem Rassen anvertraut habe, ver fepte der Beherrscher aller Reußein »So lange ich meinen Russen ins Gesicht sehe, geht Alles gut, adersie etwas hinter meinem Rücken thun zn lassen, mochte ich doch nicht ivagen.» Stoßseufzer-. N e f f e (Student, nachdem er seinen Onkel angepumpt hatte): »Ach, Du bist doch meinem zigster Onlell"—Onkel: »Ja-lei der « Eines der mertlvürdigsten Schiffe ist die dem Athogkloster ge hörende Mönchsbrigg »Der heilige Prophet Zlia." Die Brigg segelt unter liirkischer Flagge, aber auf ihren Mastspitzeu funkeln christliche Kreuze im Sonnenglanz, und auch sonst sticht sie durch ihr ganzes sauberes Aeußeres sehr wesentlich von den übrigen türki schen Schiffen ab. Der Kapitiin ist ein Jerotuouach lhöherer telostergeistlicher), die Matroseu sind Mönche und dienende Brüder-, zugleich aber auch kundige, ersahrene Seelcute Der Steuermann, Pater Jraklij, hat seit dem Jahre 1866 die Meere aller Hitntnelsgegen den befahl-eu. Tie ganze Schiffs bemannung spricht russisch und besteht größtentheils aus Kleinrussen der Gouvernements hinrei, Ehatlow u. s. w. Der Schiffsdicust wechselt mit Gottegdieuft ab, die in derkleiuen, auf dem Schiffe befindlichen Kirche abge halten werdeu. Einen eigenthiimlicheu Eindruck macht ess, Mönche die Maste in die Höhe klettern, in den Raan Segel reffen und an der äußersten Spitze der Buqspriets iiber dem Wasser hängen zu schen. Er ist ein Preis Gewinner. Leset, was die Weltausstellungs. Preisrichter sagten, bei Verleihung der höchsten Prämie an loslllAlillUs lms Flug »Ein heller, süßer MarinesPlug Kautabak, der die feinste Qualität Burleh Blatt enthält. Besitzt ein seines, kräftiges Aroma und ausge zeichnete Kaueigenschasten; er ver einigt alle Punkte, die nothwendig sind, um diesem Produkte den höchsten Grad der Vortrefflithteit in seiner Klasse zuzusprechen. Jedermann, der Climax Plug ver sucht, sagt, er ist der beste. Ueberall zu haben. Mütter greifen, wenn irgend Etwas passirh immer zum « «Pain Killor." Die Flascheu enthalten jetzt die dop pelte Quantität dieses schuierzstillenden Pcittels im Vergleich zu früher-; der Preis, 25 nnd 50 Cents, ist derselbe geblieben. Es macht keinen Unterschied, nm was für Schmerzen oder Pein es sich han delt: «l)ain Kjller « heilt nnd knrirt sie schnell und sicher. 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P. Eisenbahn. .annptlinie. . Ankunft. Absahkt. 7 :00 :Ilbds.. . . Dqutnnter l. . . . 7 :05 Ade. lt :40 Ade ..... klkunnner It. . .« 9 Its-l Abds. 3 :45 ;)ic1)itt.. . . .«.It’nnnner 5. . .. 4:15Nchnt. 1 130 Morg. . . .:It’1iitiiner 7. . . . 1240 Morg 1:()Us)kchnt... . Jinnnnet 2. . . . 1:05 Nchtn. ll :4-3 Motg . . . .:Iinnnner 4. . . .11 150 Murg 7 145 Morg. . . .:Iinnnne1« li. . .. 7 :50 Murg 4 :1(t Morg. . . .:1innnnet« S. . .. 4 :20 Murg Züge mit ungemdeu Zahlen qehen west lich; die mit geraden Zahlen östlich. Ord und Loup Gut-. To. Al, Abgang ............. 4105 sichm. « o· M, Anknnst, ........ :...11:-l() sahn-, lTie Züge lanien nut« TitochentagsJ St. Joc C- G. J. Eisenbahm No. 4, Mail ä- (41«pt«esi, Abg» 7 :."30 Murg No. st, Mail ö- lfxvtesh Ank· 6:45 Abt-s. No. 2, täglich Abg., .......... 7 ttts Abbi. No. l, tä lich, Ank» .......... 6210 Mut-g No. M, nkunst, ........... 5:50 HAde :co. 16, Abgang, ............. 10:00 Morg No. 15 und 16 laufen nicht Sonntags.