Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 16, 1895, Page 6, Image 6

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    i
Muni eröffnen Es lainen aiich schon !
Mientern nnd es ging demnach soweit ’
sang ant. Nur in der Angelequ it,
die mit folch’ einer Ieltsarnen acht -
non feiner ganzen See e Beiiy genom- ’
inen hatte, schien sich die Prop ezeinng
feines Freundes Steen bewa theilen
zu wollen,
Ttoh des eifrigften und umfichtigiten
Forschens fand der junge Anwalt nicht
ein Tlipfelchen, das ihn auf die Spur
deo verschollenen Erben leiten konnte-—
es war so zu sagen gar keine Pandhabe
da, die Sache anzufassen. Do tot Nem
hold war nach Ostende gereist und satte
dort in alten Polizeiakten nachgefor cht ;
er fand nicht mehr, als in dem Testa
ment auf ezeichnet stand, nur etwas
fiel auch i m auf.
In den Polizeiakten war hinsichtlich
N farschnng nach dem durch eaarp
enen n von einer Frau zolliarie
einkens ie Rede, der Name lani oft
var, während in den Civtlstandodolw
menten der Behörde die damals Ge
fiorbene als Lnife Reinlens bezeichnet
war. Den Umstand efwiihnteia auch
das Testament, und Oswald Braun
schien auf Grund seiner Ertnndigungen
angenommen zu haben, daß nur eine
einfache Berwechselung vorlage. Behör
den pflegen sich aber nicht zu irren,
namentlich bei der Negistratnr von
Todessällen nicht; Rembold ing über
dies Faltum, trotz der ausfallenden
Einzelheiten, die der Erblasser berich
tete, nicht so leicht hinweg. Für ihn
war es hierdurch nicht sicher, daß die
damals gestorbene Frau Neiniens auch
die- Gattin Oswald Brauns und die
Mutter des Vermißten gewesen war,
aber damit war fast nichts erreicht.
nerst mußte er jetzt die Mutter, falls
s te noch lebte, auffinden, das war wohl
beinahe ebenso schwierig, als den Sohn
zu entdecken und dann wußte diese
wahrscheinlich ebenso weni von dem
Sohn, wie der verstorbene rann und
die übrigen Forscher in dieser Sache.
Denn existirte die Frau Marie Braun
noch, so hatte sie sich wohl, wenn sies
sich auch früher verborgen hielt, bei der
Bekanntmachung des Todes von Oswald »
Braun gemeldet. Da sie von ihrem;
Gatten nicht gerichtlich eschieden war,
hätte sie nach dem Ge etz das Pflicht
theil von gweihunderttausend Gulden;
der Erbschaft za beanspruchen gehabt. J
n Ostende woznte schon seit zwölfi
hren seine erson mit Namens
arie Reinlens me r, welche die Gat
tin des Erblassers atte sein können,
nnd wohin jene Marie Reinlens sich
gewendet hatte, das war nicht gtt ersj
eu.
Recht entmnthigt lehrte daher der(
junge Nechtegelehrte nach Amsterdaml
zurück. Die NMsorichnngen kostetens
Geld, nnd seine ittel erlaubten ihm!
nicht, siir eine wahrscheinlich naylosex
Sache große Summen auszugeben. !
No seiner Rücsehr von Ostendes
hatte ottor Nenn-old ich die hinter
lassenen Papiere des swald Braun
anshilndi en lassen. Er fand in die
en, daß arie Braun, gebotene Rein
ens, ans Hamburg stammte; er hatte
—der Name schien dort sehr verbreitet
—auf Grund des Hambur er Woh
nnngsangeigers an alle Re nlens, es
waren deren iiber dreißig in der Stadt,
schrieben, daß ihnen eine sichere
gl- chaft in Aussicht stande, wenn sie
nachweisen könnten, daß eine Fran
Marie Braun, gebotene Neinkens, mit
ihn-ten verwandt gewesen ware.»
,— -—t»1 . A
U ccqlcxs UUll cuillllsslcllllzlscclllcll
Antworten, aus denen bei-vorging, daß
die Schreiber lagen nnd keine derartige
Verwandtschaft nachweisen konnten.
Echte Verwandte von Matie Reinlenes
Braun schien es wohl überhaupt nicht
zn geben, daraus erllilrte ed sich auch,
daß des Pflichttheila keines solchen in
dem Testamente Erwit nung geschah,
end die etwaigen ben der Linie
Braun sorgfältig nach Name und der
zeiti ern Wohnsis ausgezahlt waren-—
Dschst nieder-geschlagen saß Otto
Ren-bald in seinetn immer nnd
stadirte ietzt zum hundert en Male die
Unsindernn en des AmsterdametStadts
ichtes, da der Vermißte sich melden
Firle. Sie bezogen si auf einen Erich
, geboren in elv Parl, dessen
Mutter den Namen Reinleno angenom
m, nnd der im Ja re 1879 nnter
dem Namen Erich Nein ens, Sahn der
seen Marie Neinlene, von Ostende
heimlich nach London gn Schiss gegan
lpan Das war dentli mag-die
hatte in dieser H nsicht nichts
l it Tatze-kann ist der Ange
egenhe n t er en.
Es e, nnd Jnf ronw Büfam
trat be cheiden ein.
Here Doktor,» begann sie mit
rnlziken fanster Stimme, »nelzmen Sie
es mir nicht iibel, wenn ich m cl) in ein
t Ihre- Bernses einmische.
ann ea adee nicht sehen, daß Sie
Weßlich sind, nnd Sie find chon
ietteiniger Zeit mißgestimmt. ch
ZIMl habe i erfahren, daß Sie sich
wie der Erbs tsangelegenljeit des
alten Braten beschäftigen, von der die
- im vorigen Jahre so viel
« "- haben das erfahren, nsi
— - « ?- Doitar Reinheit-, Fnen
T I « i nicht sehr freundlichen
s die Sprechetin versend.
. » »R- flüsterteåtämitniedergefchlw
I
TM
- fah einma anf
. Msiis einen Papier-do
i « , non tm mir die Ueber-Weise
« 1s i suvcme Ekälwsäavesleskx
i « . x « . UM
last lchmitdieiersaase
—"; Hist-TO- l
. telte
meinem Besih gehabt zu hat-erh- erwi
««"å)k.ii, D « s
. , err o or, ,« ver
sicherte Juki-onus Büsaim Die sollte
ch sonst von der Sache etwas wissen?
Und weil ich nun Sie so niederge chlas
gen wegen dieser Sache vermuthete,
habe ich ein wenig nachgeforscht.«
»Sie, qufrouw?« rief der Anwalt,
und konnte sich eines Lächelns nicht
enthalten.
.Ja, Herr Doktor, das Interesse
fiir Sie befeelte mich. Ich erinnerte
mich eines Vorkiiufcrs, der bei der
Berfteigerung des Nachlasses des alten
Braun Möbel nnd Porträts gekauft
hatte. Ich ging zu ihm und entdeckte
dort ein Jngendportriit des Erblaffers
nnd ein eben solches von dessen Fran
»Und Sie haben diese erworben?«
»Ia, ich habe fie gekauft, und es
find unzweifelhaft die Portröts der ge
nannten Personen
»Kann ich die Bilder sehen?« erkun
digte f ich eifrig der Anwalt.
-Gewiß. Herr Doktor-, ich will sie
Ihnen sofort bringen« Sie fchrittJ
ungemein leichtfiißig siir ihre hohe Gesl
statt, aus dem Zimmer und erschien
nach kaum einer Minute mit zwei
ziemlich großen Pastellbildern, die sie
Rembold hinreiche.
Die Gernskde waren Bruftbil
und stellten in halber Lebensng
einen Mann dar von ruhigen, kräftigen
Gesichtsziigen mit blondem Schunrri
hart, biondein aar nnd blauen Angen.
Die Frau au dem Bilde hatte ein
geradliniges, aber fcharses Gesicht von
nerviisem Ausdruck mit sehr großen,
dunkelblauen Augen und welligem, fast
schwarzem Haar.
»Die Namen stehen hinten auf den
Bildern," unterbrach Jusfronw Bli
fnnk des Anwaltes Betrachtung der Ge
rnii de.
Mcllillclc lclsklc Mc Bilder Um.
Dort stand in verschnörlelter, verdlichei
net-, theilweise von Fenchtigleit ver
wischter Schrift: »Dewald Brann,
1866, New York-« anf dem Männer
portriit, nnd ans dem anderen: »Marie
Brann, eb. Neinlene, 1866, New
ori.« swar iein Zweifel, diese
miilde stellten das Ehepaar in seinen
In endjahren vor.
iie Gemalde freuten den Anwalt
ungemein. Es war damit vorläufig
zwar nichts gewonnen, aber sie konn
ten, falls ein Erde sich meldete, durch
Aehnlichkeit etwa einen Beweis ver
stärken—wohl nicht fiir die Behörde,
aber fiir ihn, den Anwalt. Sie waren
doch etwas. Er wußte jetzt, wie die
Eltern des Bermißten ausgesehen hat
ten, nnd er tomdinirte sich im Geiste,
wie der Sohn vielleicht aussehen könnte.
»Sie haben mir durch Auffindung
der Porträts einen großen Dienst ge
leistet,« sprach daran der Anwalt
wirklich dankbar zu feiner Wirthirn
Diese wurde roth vor Glückseligkeit
beim Ton dieser Worte. »Die Bilder
gehören Ihnen-« antwortete sie.
»Natürlich erstatte ich Ihnen Ihre
Linslagen wieder.«
»O nein, Herr Dritten-« wehrte
nffronw Büsnrn ab, »eine Kleinig
eit—«
»Ich nehme sie nicht anders an,»
beharrte der Anwalt. »Bitte, sagen
Sie tnir Ehre Anslagen Es geht das
Alles an lianto der fünfnnd wanzigi
tausend Gulden Nestern- etzte er
lächelnd hinzu.
»Ich, es waren nnr fünf Gnlden,«
lüsterte sie. »Es freut rnich nur, wenn
ch Ihnen einen kleinen Dienst habe
leisten können-«
»Das ist fiir mich ein großer Dienst, «
sprach ernst der jnnge Anwalt, zog eine
Biirfe nnd entnahm dieser das id,
welches er anf ein Nebentischchen, das
an öeinetn Schreidvnlt stand le te.
uffranw Bitstnn na nt fast trübt
das Geld. Die Bilder tten nttr drei
Gulden gekostet ; sie tte »er alle
le« einen kleinen rofit dei dieser
IF danke· hnen nochtn le von
s I
erzen,« sagte at Anwalt nnd reichte
rdie and.
s sie Feädätiickteessdiefö innigk nnd
ern t. » er e, err tar,
i mein nteresse,« itnßerte sie mild.
ann er d sie si nnd verließ lie
henstviirdi franen t nnd iihercns
desKiQden s irritiren-—
Unft dieser Partritts karn
Otto Rand-old wie ein ngerzeig vor,
die Hoffnung nicht sin en zn lalsern
Er de , ein L ee a
den, KosersMich unkl-v « zn
reisen, tun daselbst Spuren der Mutter
des Miste-i nachzuforschew
5. Kapitel.
Eine Woche nach dem ulö lichen
Tode des rliinders in der erlens
gntion Koi at lief der Kontrast des
au rs Palow nnd der von Erich
Rein ens ab. Palow wollte, nachdem
er feinen Laen und feine Tantieme
ausgezahlt er alten, mit dem nächsten
Dampfer nach Euro abreiien. Rein
tens dage en erbot ich, den Kutter des
oerunglü ten Jriiinders zu überneh
men und dessen Tnuchergeichttft bis
um Schluß der Saiian gegen eine
Begtsunnne zu Ende zu führen.
. ies Anerbieten war immer noch
dort ilbniter fiir die etwaigen Erben
des rtrnntenen, ais wenn das Schiff
unthiitig in der Bucht gelegen tte.
Der Sberiff ging deswegen an das
Anerbieten Reinkens’ ein, und dieser
fuhr am folgenden Tage-es war an
Leinein Monta —rnit dem Kurier des
isrlitnderch ien efaninite Bewan
snhzng bis cä Pisolow i:t·dle)eibl:l)nlten
te, nach er engr n n inons.
v Im nächsten Tage sollte der Lon
W M Ins Bomben abgeben
funo auf diesem hatte Paiow die dort
jhin Ueberfahrt genommen Er war
s Ren enleine sonstige Gewohnheit seh:
f· de, trank nicht mehr nnd miedd
Spielhdllen. Er schlenderte an der
Bucht umher, suchte Muscheln nnd
schien einzig damit beschäftigt, siir die
Feimreii e Eri nnerungozeuhen an seinen
senthalt hier auf dieser weltadgelchies
denen Niederlassung einsammeln zu
wollen, wie die Matrosen das im Ge
brauch haben.
Palow und Neinkeno wohnten in
demselben Logirhause. Es waren das
lan e, schnppeniihnliche Gebäude, ein
stii ig, mit einem langen Mittelgange,
n dessen beiden Seiten kleine ein
Zenstrige Kammern lagen· Ihre ganze
Undstattnng bestand je ans einem
Maiostrohbett, einem Holzstnhl nnd
einem Tisch. Schranke imSah ea in diesen
immern nicht; leider hingen
die Bewohner an Nägeln aus, nnd ihre
sonstigen Pabseligkeiten bewahrten sie
n Bünde die aus der Erde lagen,
oder in Koffer-n nnd Holziisten, sallo
sie solche besaßen. Geld oder Geldes
werth behielt keiner der Arbeiter in
seinem Zimmer, es war allgemein
üblich, dem Sheriss, der, wie erwähnt,
Zu gleicher Zeit Postmeister nnd Ban
ter war, werthvolle Gegenstande nnd
da:e ersparte Geld in Verwahrung zn
ge n.
Hirn Tage war selten einer der Be
wohner in seiner Stude, da die Arbei
ter von Sonnenaufgan bis Sonnen
untergang aus den Schifer draußen in
der See ihr Geschäft hatten. Sie gin- «
seen Morgens sriih sort nnd kamen
im Dantelwerden heim. Die Studen «
waren nicht verschließdar, die Thüren;
hatten gar keine Schlösser-, sie konnten J
nur von innen durch einen Polzrie ei »
versperrt werden. Am Tage tonden fie!
essen, der Reinigung nnd Lii tnngz
wegen, die bei dem wenigen Dien tpers ;
konah welches die Hoteliers siir dies
oqirhilnser hielten, den ganzen Tag in -
An prnch nahm. (
alow machte sich heute in seinetni
Zimmer zn schas en, packte seine1
n, die ein s mächtiges Bündell
ans tillten nnd wanderte, ad nnd zu
mit dem Molayen viaudernd, welcher
das Unsrilnmen des immerd in die
sem Hause besorgte, an dem Gang hin
nnd her. Plötzlich sah ihn der Aufwär
ter in Reinkens’ Zimmer-. .Das ist
doch nicht Ihr Raum, Mann-was
machen Sie denn det?q srng ihn der
sandige
»Es ist nur ein Spaß, den ich mit
Reinienv vorhabe, ein Ubschiedvscherz,«
antwortete Polow lachend. »Hier-,
Freund, verrat et nichtS," snhr er fort
nnd gab dem anne ein Dollarsiiick.
Er verließ sofort die Stude, aber der
vorher verschlossen gewesene olziosser
in dem Raum stand jetzt o sen, nnd
Paloro schob eilig ein Kot-vert, das er
einer oltmodischen Brieftasche entnom
men tte, in seine Brusttasche.
tAvende spät, nachdem Reiniens
die vielerlei Geschäfte, welche die
Uebernohrne des Kuttero mit sich
brachte, odgeetv ckelt hatte, kam er in
Eine Stn · Er hatte vom nächsten
ag on schon ein Zimmer in einem der
.Hotele« gemiethet, da er als Prinzi
Klenicht wohl länger ein under-schließ
s Zimmer in einem Arbeiterhouo
bewohnen konnte· Er war zu Tode er
schsvvst nnd warf sich ans sein Leser-,
wo er o ort in tiesen Sch a versie .
N vor er aufstund, war der eng
lis mpser, nnd mit diesem Paloiv
in e gegangen.
»als neemtens seinen Hoiztosser in
das Votel tragen wollte, bemerkte er
zn seiner Ueberras nng, daß seine
«Seekiste," wie der atrose diese Art
Holzkofser nennt, mit einem Stemmi
eisen aufgebrochen war. Er sah sofort
nach, seine Sachen waren vallziihl g, es
seh ethm nl ts—er eigte denn das
eltsameB ammni dem Sherif an.
Dieser erkliirte die Sache fiir einen
dntnmen Spaß Palme, der dem als
peinlich ordnnn sliebend bekannten
Kameraden woh nur zum Abs ieb
einen Schabernack habe spielen wol en.
Das sei wahrscheinlich, weil ihm ja
nichts fehle. Seine Ansicht wnrde dnrch
die Aussage des Unswiirters bestätigt.
Rein ens ging mit seinem lintter in
See nnd plagte sich weidlich, do er die
chiifte des Schiffeigners nnd die
U it des ausgetretenen Palow mit
übernehmen, das heißt fiir Zwei tan
chen mußte. Palow damp te indessen
mit dem schnellfahrenden iffe noch
Bombay.
Er kam ohne Zwischenfall in der
en Ach-indischen Hafenstadt an nnd
fn r in den nächsten Tagen nach Aben
dnrch das Rathe Meer, passirte den
Jeniezkanal fnndf tizaf znri fTetgesetzten
· t, etwa iin un zwang g a , noch
dem er Kossok verlassen, in Vgrieille
ein. Hier wies er beim Betreten des
Landes einen Paß vor, der ihn in Ueber
einstimmnnk mit der Schiffslarte als:
Eri Rein ens, Maate und Biirger
der einigten Staaten legitimirte.
Es ward Palow nicht chwer, in
Marseille die Perlen zn ve anfen. Er
that dar, daß er soeben mit dein Schiff
von Bomboy gekommen sei, seine
Pariere wiefen seine Persönlichkeit
rian In Bomba wird bekannter
mo ein lebha ter andel mit
finwelen nndPetlen etrie en, nament
ich kommen dort eltene nnd schöne
Stücke vor. Der anelier in Mar
Ieille hatte somit keine Ursache zn
rgend welchem Mißtranen. Die Fälle,
daß aus Indien kommende Fremde
kostbare, nngefaßte Steine nnd Perlen
verlansten, waren häufig.
Er bot Palow Rettung-nd Zgraues
In- m steck — W
M IIM den tb der Me.
Eis zeigte lich lehr W·
»Für diele selten reinen, weißen,
herrlich gernndeten Vettern-« sagte er,
»erhalten Sie nach der Fassung ohne
jeden Zweifel achitausend France.
Wenn ich sie Ihnen siir sünstausend
lasse, so verdienen Sie immerhin
sicher dreiiausend Franks. Das scheint
mir ein recht hübscher Gewinn. Unter
siinitansend gebe ich die Perlen nicht«
Der Juwelier fah ein, daß er einen
Mann, der seine Waare gut kannte, vor
sich hatte-set stimmte nach einigem
Zögern und nach nochmaliger linker
fuchsng der Perlen mit Lupe und
Dämmer-lieu zu und hiindigte Paloni
fünf gute, blaue, sranzosische Tausend
francoscheine ein«
Das ersie, was Palow jetzt that,
war, daß er in ein Kleidergeschiift ging
und sich von Kopf bis zu den Füßen
Imie ein Pariser Modeheld aitSitasiiren
stieß. Einen Tag hielt er sich in Mar
jicille ani, dann nahm er ein Billet
;nnd reifte nach dem wellbelannten
Spielort Monate bei Nizza, wo er in
einem Hotel Wohnung nahm. Er war
von seht an hier täglicher Gast an den
grünen Tischen des Hazzardspield und
spielte andauernd und leidenschaftlich
rait abwechselndem Gliick.
Kapitel.
Aue dem Herbst war Winter gewor- i
den, dieser auch vergangen, und jetzt
war der Frühling in das Land getreten. s
Die Kanäle der holländischen Niede
knngen zeigten sich vom Eise stei, die
Wiesen leuchteten in frischem Grün und
eigten sich besticlt von Millionen gel
r Butter-blumen. In den Hosen
regte es sich von Seglern, Dampsern
und Fischerdomn jeder Art. Der
Himmel war blaßblan, schwere glän
ende Wollen schwebten an ihm, und
ausende von Sees nnd Landvogeln
regten in dem sonnenduftigen Aether
srohlich ihre Schwingen. Die Erde
schien zu neuem Leben erwacht, Alles
war wieder verjüngt und hoffnungs
freudig.
Der »wunderschöne Monat Mai
mil seiner Wonne hatte jedoch eine
Hoffnungsschimmer nicht in die oh
nung Jussrauw Gaudentia Büsums ges
streut. Dort sahes triib aus·
Doktor Nembold war dauernd ver
stimmt, er war von seiner Reise nach
Hamburg zurückgekehrt, ohne ein Resul
tat er ielt zu haben. Er hatte nicht
das eringste von dem Berbleiv der
Frau Marie Reinlene erkunden können.
Der junge Anwalt gab den ihm so
am Herzen liegenden Fall »Don-old
Brauns Erbe« aus, und seine vier
hundert Marl, die er in diese Sache
esteitt hatte, verloren. Er widmete
Lich mit resignirter Stimmung seiner
nwaltepraxis, welche leider nur sehr
langsam an zahlenden Klienten zuneh
men wollte. «
w. ,-,- « - ..
nur ihr Alleine-herl- nlelanchonsch
war, so zeigte Jussrouw Büsuin auch
ein ernsiee, trauriges Gesicht, und ging
mit niedergeschlagenen Augen und mit
herabgedriicklen Yasfnungcn umher.
Sie stickte mit fie erhasteln Fleiß. unt
Geld zu verdienen, und behandelte
ihren Miether mit jener sanften
Schwermuth, die etwas von himm
lischem Troste an sich hatte.
Jnfsrauw Büsum ging sonst nie
spazieren. Nach frischer Lust hatte sie
teil-. «!)eblirfniß, Bewegung gab ed siir
sie iui Pause genug, da sie acht Zim
merherren rnd nur eine Auswarterin
hatte. Das Geschenwerden ebenso wie
das Sehen in einer ihr fast fremden
Stadt machte ihr kein Vergnügen,
außerdem zerriß man beim Spazieren
ehen die Schuhe und nuhte die guten
leider gwectlos ab· Sie verbrachte
demnach ihr Leben fast ganz für sich in
ihrer Behausung.
Heute jedoch an dem wunderschönen
Maitage faßte sie ein seltsames Ge
lüste, einen Spa iergang zu machen,
eine Stunde dran en unter den Linden
biiumen der Nieuwe Heerengracht
(Grachten heißen die in Amsterdam,
wie in ganz Holland so haufigen Ka
nille) zu sitzen und in die unbegrenzte
sannendustige Ferne binauaznsehem
Ihr Hausmietheh Doktor Rernbold,
war gerade in Anltegeschitften nach
arlein und tarn var spitt Abends nicht
eim. Für die anderen Herren war ge
st t.
ie Dame kleidete sich daher sonn
tiigltch an, nahm ihren gutlanservirten
mehrjithrigen Sannenschirrn und fuhr
mit Oninibue und Fahre zu den An
lagen an das Nieuwe Oeerengracht hin
aus. Dort aß sie nun, schaute über
das blaue sser, sah dem leb aften
Fliegen der weißen und grauen I tönen
u, dachte an den vielen Verdienst, den
ie kommenden nnd gehenden Danipser
und hochbeladenen Lastschiffe den Pro
duzenten und ändlern brachten, und
seufzte and tief tem Herzen.
Es war nach friih am Verniittage
und der tleine Pakt beinahe abllig
leer. Das laute Seus en der Dame
kam daher einein statt ichen Herrn zu
Ohren, der, sein Spazierstöckchen ele
gant schwingend, aber sonst ziemlich
nachdenklich an der Bank, aus welcher
Jene saß, narliberschritt. Der Verr
warf einen scharfen Blick aus die seuf
zenbe Dame, sein Auge nahm einen
starren Ausdruck an, er blieb stehen.
.Gaudentia!" rief er plötzlich aus
und eilte aus die Sinende zu.
Diese suhr von der Bank empor.
Sie starrte mit entsentent Blicke den
Mann an.
»Hei-tut Um Gatteswillem feu
cht« entsuhr es ihren Lippen, die ahls
weiß geworden waren. .Du hier,
Denn-?
Ussnd laut ansieht end sant Zus
frms Unsinn ans die ank tutitch
ac. q-«
J
",,Still, Gaudeattq, Dn erregst nut
sehen t« sllislerte Jener-.
Der Herr, der sent vor Jtt srottw
Büsttm stand nnd ihr einen olchen
Schrecken erregte, war kein Anderer,
als sener Tancher, der in Kos at den
Namen Palotv gesührthatte. » Zäßige
Dich,« fuhr er ebenso gedätnpst fort.
»Es ist übrigens nicht schön, einem
Bruder nachso langer Zelt der Abwe
senheit ein derartiges Willkommen zu
zeigen-«
»Noch all’ dem, nmä vorgesallen
mar!" ließ die Schwester weinend ver
nehmen«
»Ist-te ans zu weman mahnte
ernsthaft Hei-km Wisnnn »Es ist gut,
jede-s Aussehen zu verttteidcn.«
»Ja, sa, das glaube ich," stöhnte
Gundentla Anstatt »Das hast Du
näthig. ITtt bringst mich wieder-list
llnglitck,« fügte sie, von Neuem in
Weinen out-brechend hinzu.
»Wir doch das dumme Heulen!"
nhr unwirsch der Bruder aus. »Du
chwnlzest thörtchtes Zeug. Ich bringe
Dich in's Unglück? Womit? Die alten
Geschichten sind vor zwölf Jahren in
Brilfsel passirt, daran denkt tein ;
Mensch mehr-. Hier in Amsterdams
kennt mich sicher leine Seele, nndf
Büsnms gibt es in Belgien viel.?
Weshalb soll nach dieser langen Zeits
erade jene in Amsterdam semandj
ommen, der sagt: Das ist der nndi
der Biisum, der damals so dummes
Streiche gemacht hats-' « i
»Mehr als dumme Streiche,« meinte E
die Schwester leise. Z
»Nun ja, schlimme Streiche meinet- i
wegen,» warf Henry Büsnm ein.
.Aber jetzt bin ich hier, daran laßt lich
nichts andern. Wir wollen vernünftig
überlegen, wie wir die Sache einrichsl
ten können. Geld bringe ich keines
mit-«
»Natürlich-« stieß verdrießlich Gau
dentia, deren Thriinen zu fließen aus« !
gehört hatten, hervor.
»Ja, ich habe Unglück gehabt und in
letzter Zeit durch mancherlei Speku
lationen mein erworbene-l Kapital ver
loren.«
.Berspielt hast Du eo,« erklärte
Gandentia, mit düsterem Blick die
kchitbige Eleganz ihres Bruders strei
end, der neben ihr auf der Bank Plan
genommen hatte.
.Sagen wir also: verspielt,» gab
der Bruder zusammenznckend mit unge
dnldigem Ausdruck zu. »Ich bin viel
in der Welt her-umgekommen, habe
mancherlei getrieben, mancherlei ge
lernt, ich werde mich daher in einer
olchen Sees nnd Handelastadt wie
nisterdant wohl mit meinen Kenntnis
sen nnd Erfahrungen schließlich ernäh
ren können. Tit wohnsi doch hier«-»
»Ja, ich bringe mich anständig, ehr
lich nnd dürftig dnrch,« antwortete
Jnssrouw Stillstan
»an»anorg uno eyrtich, oae glaube
ich und das erwarte ich nicht anders
von Tir, denn Tu bist die laltulirende
Tugend in Person. Lb auch ,diirstig,’
daran zweisle ich doch; Du wirst wie
der tüchtige Ersparnisse gemacht haben. «
.Welche Du ntir sicher nicht wieder
durchdringen solltest, falle ich sie
hätte,« versicherte die Schwester ent
rüstet. »Ich besitze aber in Wahrheit
nichts, gar nichts. Ich schaffe und
arbeite, sorge und plage tnich wie
rasend, utn ohne Schulden durchzukorni
men. Jch frihre das elende Leben einer
Zimtnerverrnietherim Jedermanno
ienerin, ein trauriges Dasein-«
»Das trifft sich ja prächtig,« meinte
der Bruder, ohne aus die Klagen seiner
Schwester ein-zugehen »Dann lann ich
ja gleich bei Dir tvolänenX
".Jch habe keinen klatz," antwortete
sie schnell und entschieden.
»So viel, als ein Bruder braucht,
wirst Du wohl haben,« warf enry
ein. »Vorliiurig habe ich keinen iens
ni , und es ist siir Dich das billigste
M ttel, mir zu helfen, wenn Du mir
Quartier gibst.«
»Duruinirst mir meine Neputation.
Wenn die Sache herauetäme, wer Du
bist, könnte ich betteln gehen-«
. ch werde nicht alt- Dein Bruder
bei sir wohnen, ich habe schone, gute,
sichere Aueweieuapiere, das laß mich
nur machen. Außerdem tann ich acht
Tage bei Dir tnich aushalten, bevor
Du mich der Polizei zu melden brauchst.
Bis dahin werde ich wohl schon Ber
dienst gesunden haben, und dann sollst
Du nrich los sein.«
»Du wirst nicht arbeiten, sondern
wieder schlechte Streiche machen,« siel
Gandentia ein
»Nein, das werde ich nicht," ver
sicherte er. .Schon Teinetwegen will
ich mich in Acht nehmen und ein ordent
liches bürgerliches Leben anfangen. Co
ist auch Zeit seht siir tnich, ich bin
dreißig Jahre alt und sehne mich nach
Wohlanstiindigleit.«
«Wer’6 glaubt!" erwiderte daraus
ussrouw Biisunt 1nulhluti. »Ich
enne Dich, Hemis, und siirchtc das
Schlimmste siir mich und Dich.«
»Du bist immer eine Unle gewesen
nnd hast stets schwan gesehen-«
..Und es ist immer so gekommen,
wie ich besiirrbtet hatte.»
»Die Zeiten sind setzt anders, nnd
ich bitt ebenfalls anders geworden.
Tiber wohnst Du weitt- Ich habe einen
gräßlichen Hunger; können wir nicht
in Deine Wohnung geben«-«
»Ich wohne weit von hier,« anttrors -
tete Gaudentia Busunr ergeben, «kotntn
tnii unthnttribnrs.«
Se stund onf und schrittnun, die
Blicke zur Erde gesenkt, neben ihrem
Mr der Qtnr.tbuestntion tu.
Mosis-We total-)
I staunst-it Mut-.
i Haid- Fahn nach Von-m
o Vom ln.—24. August verlaufen Agenlen
; der Vnrlingkon Nonne in Nebraska und san-—
l sag Nnndfahrtssickels nach Bonon für einen
lPrelC Nüllig fiit Rückfahkl bis 0. Lil
? Ter us nehmen de Zug: Tor ostw
elle Zug der Knialnd kenn-lau nnl Grund
Flsomnmnder Fluch nnd Begleitung an Bord,
»in-mäs» smale über die Neuling-on Rot-le
Zum sl :45 Nach-n Donnerstag, W. An nil,
jnach Ankunft aller Züge vom Wellen. thk
zdntch nach Bonn-( ohne We chleL Sie-·
jben Stunden Aufenthalt bei den Ningamk
« Fälle-L H
Tickctiz nnd Zchlmnmgen klieiekvitnngm
Hanf Aussage tm n«gendtvclchmt Agenlen die
ser oder isist-bindmcgslinien.
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formatjon giebt.
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machend stir alle Punlte un Enden
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Achtung S. I. sk.
Staals rllennmn in HastingT Reh-, Ell-—
31. Aug-In Offen- rllake von einem Preis
über die It. Joseph s- Wkaad Island Eilen
bahn von allen lännllen in Nebraska Til
lets xnm Verlauf von 24 —28 Aug incl»
nnd non Ilkunlten innerhalb llll Meilen von
Haningg anch am 29. n. til-. Aug. Müllig
für Rücklahn L. Sept
47-51 H. r. McMe a II g, Agl
Natlonalslsusenssqgeh G. I« R.
Neumon. .
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Hainngs, Jleb M »31 Ang. EinPkeis
Iür vie Illundinhn über dIc Sl Joseph nnd
Nmnd Island Lsahn von allen Nebraska
Punkten. Ticiecg nun Verlauf U.——«.B.
nBlng Incl. von-Elnnlteninnerhalblot-»Mei
len von banings aIIchL DLI nnd W.
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Innx not-na. —
Deutscher Rechtsnmoolt
und Pokuy
gossüdl 1ik3te., YMCIO Its
P. O. Bot IM.
Auskunft und Noth in Rechesongelegens
heim-, sowie sinnt-gnug von Fordere-n en
nnd Esel-schonen in «entschlnnd, Oenem ch
Ungorn nnd der Schweiz. (Gejchöitsvekbia
dung mit tüchtigen nnd verläßleckzen Idol-ka
ten nnd Motoren in genannten Landes-n, fo
wie mit den Ver Staaten Wust-laden do
selbst
Offixielle Lifte vermißiet
« Gebein
Folgende fHin-fassen, welchen Bebeeehie us
neyen, nnd oon denen angenommen wird.
daig sie sich in den Vet. Staaten auf allen
Ceoentnell die geienliehen Geben und : e tsc
nachiotget im Falle des Ablcbens der no ge
nannten (Crbbekechtigfen) wollen sich beim
obigen Notar nn- Gmpinngnnhme weitem
Mindest-engen melden, n. x.:
Schneiden Eduord, nnd Tochter Alma
ans Boden-Boden «
Amxbruster, Ludwig, aus Frauenb«ch.
Düns, Carl Friedrich, Bierbmnek aus
Hauingesr.
Wall-um Emmo Knihntinq, aus
Korlsknhe-Mühlburg.
Ring, Johann Georg, von Biebtich,
Hessen-Nassnn.
Dön, Linn, von Biedenkopf o d. L
Hessxndiassom
Wochner, Franz, von Weingarten,
Würtemberg
Schonv, Joseph« Sohn von Peter
Schaus, Koblenz.
Jooß, Mise, aus München, nnd deren
Kinder Annn» Jofesine und Sohnes.
Hüningct, Joseph, Deggendotf, Nik
dekbaimu
Rauche, Franz, von Schlnckenwetth,
Böhmen.
Poppel, Leonhord, von Knrlohnld,
Saiten
Boch, Christian Friedrich, Johann
Christian, Johann Geotg nnd Immo
tnonuel, fämnnlnh aus Würtemberg unt-«
zwischen 1851—1860 hier eingewondest.
Mohn Viel-rieth aus Langelohe.
Okt, Wittwe noch dem Bin-braue
Mariin Ott. oder die Kinder der Beiden
Nnmhoest, Johann Her-nann, out
Brennen
Sehonp, Heinrich, oon Friesenhoin,
Nheinpfolz.
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