er Gjängknhäuptling Its seinen-bona Cur-it Stier. (Schtuß.) Ein Pistolenfchuß streckte den einen ;der, der andere machte einen hef gen Angriff auf den Wachtmeister, « r bei dem hellen Mondschein be setlte dieser die Absicht des Gegnerd gllh genug, um ihm anewcichen zu klin Xn. Dann erhob er feinen Pallasch nd ließ ihn gleich einem Hammer« hnend auf das Haupt des Feindes rilern Der Riemen, welcher den Heim des Offiziers gehalten hatte, zersprang. die Zokfbedeclnng fiel zur Erde. Beim nilick des Gesichten vor ihm stieß einen Schrei and nnd ließ den bel s inten. Der Fremde stuhte. « Das Mondlicht fiel auf sein Antlitz, ieffen eine Hälfte von einem großen, beißen Bart verdeckt war; Jberlannte Oberst Sömrry den Jäger, der ihm an M A end vor der Fischerhiitte das - - ngeschenlt hatte. »Herr Oberstl" rief er mit einer timme, die durchaus nicht feindlich ang- »ich sagte Euch ja, daß wir ein nder wieder begegnen winden-ed gibt ine Gerechtigleit im Himmel l« » »Ach, bist Du es, mein Jungei« te der Oberst. »Diesmal, glaube s-, könntest Du Deine Drohung von .-.enlikh zur Wahrheit machen und mich miragen,« fiigte er mit einem trüben lick auf feine Leute hinzu, deren hl in einer Weise geschwunden war, sß jeder Gedanke an einen ferneren U iderstand als Unmöglichkeit erschien. Während der Oberst sprach, hatte in Gjiinae seine Biichse auf Sparrez " stgerichtet. Jb bemerkte esiedoch . zeitig genug, um sie ihm mit dem Jbel ans der Hand zu schlagen. «Laß das, Janus-« rief er. »Der ge «rtn1irl« « , ,»—-«-—--— Von der entgegengesetzten Seite « « zte ein Anderer mit erhobener E- i eitaxt vor. « » altt« ries sb, »nteder mit Dei s sse!«· Undindemersich lächelnd - den Obersten wandte, wiederholte - dessen Worte von jenem Abend: »Dies« Mann wird uns nicht schaden s nen « s Die Gjiingen gingen, um s ich andere ikeezner auszusuchem Jb blieb mit Farre allein zurück. »Fliehet, Herr Oberst," sagte er, Ihr seht, daß das Glück diesmal aus « erer Seite ist.« XI- r Oberst setzte seineti.)elm auf U « Kopf und reichte Ob die »Und »Gott sei mit Euch," sagte sb, den Händedruck des Feindes erwidernd. » Der Oberst ging. Der Wachtmeister ied stehen nnd sah ihm so lange nach, is er sich überzeugt hatte, daß Sparre r « ettet war, dann kehrte er zu seinen innen zurück, die sich in den Lausgriti — « vertheilt hatten. Der erste, den er ·er« nntras, war ein Flüchtling, der ch hinter einem Erdhitgel zu verbergen achte. Aber das scharfe Auge deel Ætnieisters hatte ihn bereits entis i I —. . ..... «.. . ,... l - »Warte mich. sichre ocr Lutcmrhj - s sb i hervorzog, »ich bin kein -. Feind, san rn nur ein armer Bauer,i YY sie zur Arbeit in den Gräben ge » FLFM haben. « j st Du es wirklich, Tarn, alter Zimmer-adp« I ' »Ach, bester Wachtmeister, seid Ihr si-« rief Tam, vergniigt Jbe Hand « greifend. »Dann bin ich ja aus aller thi Ich floh nnr vor den fremden i Hakoseih die konnten mich nicht ver kgnTresseEi ich Dich abermals zwischen Feinden, Tan1?" fragte Ob barsch. s »Ja," erwiderte Tam offenherzig. »Ihr iiinnt Eure Hande falten undj Gott danken, Wachtmeifter, daß ich Euch traf, um Euretwillen bin i vom ause fortgezogen, ich war an demi ge nach Kapenhagem um Euch aus-' f» suchen, als sie mich fingen. « · »Um mich aufzusuchen?«" wieder " e8b. »Tum, Tant, kommst Du Pian mit Deinen alten t-iigciigeschich k. Nijienntes wie Jhr wollt!« erwi i rte der Andere in traurigem Ton, hört mich aber erst zu Ende. Ich kann, , ii Fm Ett anfznsuchen, nichts weiter, i te m ich hierher-. Mit meiner Alten i · im hat es seine Richtickgkeit nicht, ;- ; innt über ein lin lii nach, das " ch zufügen will! und da sieEnch i r nichts anhaben kann, obwohl he ihr mehr ais einmal einen Strich; die Rechnung gemacht habt, sal il sie versuchen, Euch in Jnger zu treffen « - , »Ist Jngeri" rief Jb erbleichend.i . 39 baswah ri« FVU « i sziichfiel ihm Kutsng Drohung lWem sah die Wirkung, welches Heini- Worie hervorbrachten, und fuhr; i ort »Die Schweden haben Jngers Vater ; « engen genommen und ihn nach Möge iihrt, weil sie glauben, daß er die ; Leder Herrschaft in Bertvahrsam i i t; seitdem wohnt Zuger bei der if Schnlmeisteröwittwe, deren L nsnn im Frühling start-. » III wach-« erwiderte Jb, »F eri ie Alte viel zn gut, sie wird iH ieærv vor i ain Acht nehmen« ! » i auch, aber ich be- , i ifle sehr, daß ie Mette Gyde, die - wester von des Schnimeisters Frau Y Kulsiig s Bertwntetennt Die ver s ««««F«« viei dort im Hause. « . »Aber wenn auch, was sonnen sie ihr « - ausbeut- ries Jb voller Bee sit titnna i »Ich weiß es nicht, obwohl ich fie, so oft ich konnte, belauscht habe. Aber Jnger wellt sichtlich hin, sie ist mager und bleich geworden, seit Du sie zum letzten Mal gesehen ast. Dadachteich, es sei die höchste e t, daß Du es zu wis en beiämst, deshalb schlich ich mich von Hause fort. Draußen auf dem Eise, kurz vor stiege, ergriffen sie mich, aber ich hatte meinen Korb mit Fischen überm Rücken und sagte, ich wollte in’e schwedische Lager, um einen Pandel abzuschließen, da berwendeten ie mich wie die anderen Bauern zu Erdarbeiten Wenn es Dir möglich ist, sb, so ziehe je eher se lieber zu Jnger, ich begleite Dich, dann kannst Du sehen, ob ich die Wahrheit gesprochen habe oder nicht« »Gut, Tarsi," sagte Jb, ihm die Hand reichend, »ich glaube Dir, folg’ mir zur Stadt, von da ziehen ivir dann gemeinsam zu Jnger. Gott gebe, daß wir nicht zu spät kommen, dann könnte ich meines Lebens nicht wieder froh werdenl» Der Kampf war beendet, die Feinde stoben nach allen Seiten in wilder Flucht auoeinander. Eine grosze Anzahl Gefangener mit sich führend, machte sich die Schaar im Cilmarsch auf den Rückweg sb trug die eroberte Fahne üer der »Schulterz soorn seanonenooor her verriet-) nach einer Weile erneutes, heftiges Schie Pem daß sich srische Truppen aus dem eindlichen Lager näherten. Endlich erreichten die Gsiingen das Thor und unter dem Zubel des versammelten Volkes zogen sie in die Hauptstadt ein. Der Ausfall war lider ossen und Ermatten gelungen. König Friedrich satte die Nacht aus einem der höchsten unkte des Walles verbracht, voller Spannung dem Ausgang entgegen sehend. Die Königin unternahm gerade ihren Morgenritt über die Wälle, ais man ihr meldete, daß die Schaar zurück kehre. Sobald Id die hohe Frau erblickte, strahlten seine Augen, er richtete sich aus und nahm eine wiirdige Haltung an. Die eroderte Fahne aus dem Rücken, bestiiubt und geschwiirzt von Pulverrauch und Blut, ein paar seindliche Pistolen im Gürtel, schritt er stolz einher. Die Königin hatte seine hohe Gestalt gleich unter der Menge bemerkt. Als er an ihr vorüber iam, stand er still, trat aus der Reihe heraus und machte eine tiese Verbeu gung, dann legte er der Königin die Fahne zu Füßen. »Ach, seid Ihr ess« rief sie mit jenem bezaubernden Lächeln, dessen Wirkung sie nur zu gut kannte. »Mein Wachtmeisterl Jch habe wirklich allen Grund, stolz aus Euch zu sein, Ihr erfüllt Euer Bresprechen wie ein Königi« · »Nur wie ein Wachtnieister, gnä dige Majestiiti" erwiderte sh. Die Königin lächelte. . »Habt Ihr etwas von mir zu erbit ten sitr diese Gabe?» sragte sie, die seindliche Fahne mit der Fingerspitze berührend, »so redet nur, in diesem Augenblick werde ich Euch nichts verwei gern-« .--ts onst-« O s »Ju, statusij Iclllllsllll cuclllcllc Jb schnell, »du Ihr es gestattet, habe ich eine Bitte an Euch zu richten-« »Welche?" »Ich bitte um eine kurze Unter redung mit Ew. Majestät.« »Gut, findet Euch morgen in mei nem Palaig ein, meine Hosdame hier wird Euch zu mir führen. » »Morgen," wiederholte Jb traurig, »sagt heute, Majestiit, ein Menschen leben hiingt davon ab." «Wirtlich? Nun, dann mögt hr Such in zwei Stunden bei mir ein in en." Die Königin reichte ihm die Hand zum Kuß. Jb hiillie seine Rechte in einen Zipfel feines Mantels, ehe er ihre zarten Finger zu berühren wagte. Dann verließ er den Ort mit langen Schritten, um die Kameraden wieder ein uholen. ur festgesetzten Zeit erschien er, sorgfältig angekleidet, im Vorgernach der Königin. Die theure linisorrn zeigte keine Spuren mehr von dem itampse der Nacht. Er lächelte zufrie den, ais er fein Bild in einem der gro ßen Spiegel des Audienzfaalee er blickte. In einer Fensternifche stand ein Herr, welcher sich bei näherer Be trachtung als der Glücksritter Körbitz erwies, der, von Stufe zu Stuse stei geno, jetzt den Posten eines Hosmars schalle bei der Königin bekleidete. Er betrachtete Jb mit durchdringen dem Blick, ohne jedoch zu verrathen, dasz er ihn erkannt hatte. »Der gnädige Herr erinnert sich meiner wohl nicht nicht,« meinte sb, den die Kälte verletzte, mit der man ihn empfing. »Nein,« erwiderte Korbih »Was wünscht Ihr-P« »Wir haben einander doch fchon friiher gefehen,« fuhr Ob fort. »Und zwar zum lebten Mal vor einem Jahr aus Zungshoved Damals nanntetI Ihr mich Euren lieben Kameraden.» , »Ich ( wiederhole meine Frage Was wollt Ohr hier«-» » ch wünsche, mit Ihrer Majefitit der önigin zu reden." »Das kann heute nicht geschehen, hre Majesiiit ertheilt heute keine udienz.« .Ach, gestrenger Herr,« erwiderte b mit ruhigem Spott, »das konnte cherlich geschehen, wenn Ihr nur wolltet, aber ich merke wohl, daß Ihr mir zürnt· Das hat wohl feinen Grund darin, daß ich damals itai thled Partei ge en Euch ergriist .. . Winter-« rle Adel-it gri YLIS«!ILZE«WI"M tdiint Uhr ca nur wagen, mich daran zu erinnernl Fort aus diesem Zim merl" »Ach nein, ich weiche nicht vom Fleck, bis ich Ihre Majesliit die Köni gin gesprochen habe, und dazu werdet Ihr mir schon behilflich sein, wenn Ihr mich nur erst angehört hath Im vorigen Jahr waret Jhr neidischan Kai Lhites tsiliich dasselbe ist heute bei mir der Fall." Körbih hatte sich nachdem Fenster umgewandt, Jbs letzte Worte sesselten jedoch seine Aufmerksamkeit, er wars ihm einen sorschenden Blick zu. »Ihr ärgert Euch dariiber2" fragte er verwundert, »und weshalb denn Z-« »Diese Frage werde ich nur Ihrer Majestiit der Konigin beantworten." »(.S.ieht, Wachtmeister,« sagte Korbih, diesmal aber in weit steundlicherem Ton. »Ihr tiiuscht mich, Jhr seid ia Kai Lhtkes Freund und Vertrauter ge wesen." »Gniidiger Herr,« erwiderte Ib mit ofsenem Lächeln, »da Jhr einmal ver es sen habt, daß ich Euer Freund gewe fen bin, weshalb sollte ich da ni tveri gessen können, daß ich einst Rai thkles Vertrautcr war?" Korbitz besann sich einen Augenblick, dann entgegnete er: »Ihr irrt, Wachts meister, ich habe Euch nicht vergessen, und zum Beweis dasiir will ich Euch eine Audienz bei der Königin verschaf fen, aber nur unter der Bedingung, daß Jhr mir sagt, was Ihr von Rai Lylke vorzubringen habt. » »Nein, gnädiger Herr, das geht nicht an. Ihre Masestät gestattete mir vor zwei Stunden, mich mit einer Bitte an sie zu wenden; ich habe nicht das Recht, diese Bitte einem Anderen mitzutheilen.« · »Gut, » verietzte Komm »dann wartet, bis ich wiederkomme." Mit diesen Worten begab er sich in ein Seitenziminek. Ib trat vor den Spiegel. Er zupfte feine Uniform zurecht und gliittete fein Haar, so daß ed nach der daniali en Mode die Stirn völlig verhüllte· leich daron öffnete fich die Thür, und Körbiv mochte ihm ein Zeichen, daß er eintreten solle. Der Wachtmeifter ftand vor der Königin »Aifo, mein guter Wachtmeifter," begann die hohe Frau, »es handelt fich jetzt um Tod oder Leben?" »Sagt Leben, Mojestät!» erwiderte b, »du ee von Euch abhängt, es n chenten und Euch gleichzeitig die beszte Klinge zu bewahren, die sich hier innerhalb der Wolle befindet." »Von wein redet Ihr-W »Von einem Manne, der alle Wohi thaten, die er empfängt, doppelt ver gilt.« »Dann gleicht er Euch ja ! » »Ach nein, Majeftätl Ich habe im Gegentheil das wenige, was ich weiß, von ihm gelernt; er übertrifft mich in Allem, fast auch in meiner Ergebenheit zu Euchs( ,,!ioer so nennt mir doch den Namen dieses Mannes-» »Es ist der (5)jongenl)iiuptling, Svend Paulsen. « »Ah! Jener große, schöne Mann, den tvir auf Jungehoved sahen-ich erinnere mich seiner sehr wohl i» Jb erzählte nun, wie Svend Jung fer tiaren kennen gelernt hatte, er be richtete von dem Zug nach Höfdinges gaard und der Flucht aus dem Giöw löwer Schlosse. Er theilte der Königin Alles mit, wag ihm Svend anvertraut hatte, und schloß mit der Thatsache, daß Frau Elsebeth Kareno Peochzeit mit Zunier Reed aus einen er nächsten a e festgesetzt habe. ie Königin lauschte ihm mit stei gendem sInteresse. Als er eendet hatte, rie sie aus: »Und was soll ich denn jetzt für den armen Anfängen häuptlin thun-» »Ein. äliasestät werden mit Leichtig teit bewirken können, daß diese Ver miihlung vorläufig hinausgeschoben wird. Frau Elsebeth eilt so damit, weil sie Svend kennt, weil sie ihn fiirchtet. Wird die Hochzeit hinaus geschoben, so gewinnt Svend Zeit, die Uunst der Mutter zu erwerben, denn die Liebe der Tochter besin er bereits. Es wird ihm, der so oft das Unmög lichste fertig gebracht hat, schon gelin gen. —Siegt dagegen Junker Reed, so ist Svetid verloren, irtz kenne ihn zu genau. Es wird eine iiacht kommen wie die letzte, und man wird einen Kampf kämpfen, der noch weit besser ist als der lebte, der Sieger aber wird keine Fahne mit heimbringen, um sie Ew. Majestiit zu Füßen zu legen, er hat den Tod geiucht und gesunden, und Jhr habt den besten Streiter verloren l« Die iioni in iachelte iiber diese naive Beredtsamkeitz sie erwiderte: »Ich will fiir Euren Freund thun, was ich kann, mein lieber Wuchr meister.« .Und damit ist Alles gewonnen!« rief (ib, vor Freude errothend »Mein gani Zu dieser cache kann ich nur einen Wunsch äußern, einen Rath ertheilt-n, aber ich habe kein Recht u befehleu. Ich will noch heute zu Frau Elsebeth schicken und init ihr reden, ich hoffe, daß sie die Verniiihi lung ihrer Tochter bio nach Beendigung ded Krieges hinaueschieben wird." Unter den heissesten Danteebetheue rungen verabschiedete sich der Wachts meister. Die Rouigin sandte sogleich einen Boten zu Frau Elsebeth; diese war jedoch schon im Voraus durch Korbitz der an der Thiir gehorcht hatte, von Allem unterrichtet worden. Der Lakei kehrte niit dem Bescheid Turiich daß Frau Elscbeth bettlägerig ei und daher der freundlichen Au sor -.r ,,,,, distng der ilomgiu nicljt Folge leisten konne. Noch am Abend desselben Tages machte sich Jb aus den Weg zu seiner Braut. 51.Kapitel. Schluß. Wenige Tage nach dem eben geschil derten Aussall der Gjöngen saßen zwei alte Weiber vor einem mächtigen Feuer in einer kleinen Waldhiitte. Es war um die Abendstunde, die Sonne ging unter und warf einen starken, röthlichen Schein aus die kleinen Fenster, die das Herdseuer nicht auszuthauen vermochte. Die eine der beiden Frauen war be schäftigt, Garn aus einen Rocken zu winden, die andere saß in einem rothen, wollenen Mantel gehüllt da iungschtirte das Feuer mit einem Krück to . »Hört, Voll," begann die erstere, »Ihr solltet bei Gott nicht so viel Tors aus’0 Feuer werfen, bedenkt doch, wie theuer die Feuerung in diesem Jahr ist« »Dariiber braucht Ihr Euch doch wirklich keine Sorge zu machen, Mette, denn nun werden wir ja bald stein reich,« erwiderte Kulng mithämi chem Grinsen. »Jawol)l, das hat lange Aussichten! Gestern sprach ich den alten Schema schleiser, der meinte, Kaspar Dame Sache stände gut, er würde wohl bald wieder nach Hause kommen, und dann hat die ganze Herrlichkeit ein Ende. « »De6halb müssen wir uns die eit auch zu Nutze machen," sagte Kul ög. »Wartet Ihr meinem Rathe gefolgt, so hätte die ganze Sache jetzt ein Ende-? »Glaubt Uhr denn wirklich, daß In er das Geld iu der Kiste verwahrt hats-s fragte die Andere in gedämpste rem Tone und mit vor Begierde strah lenden Augen. »Dir ich es glaubet Mein Gott, wie ost soll ich Euch denn wiederholen, daß der Aue t, der die Kiste hierher brachte, mir ve ichert hat, daß es darin wie Silberzeug klange. Weshalb meint Ihr denn, dasz sie vorsichtig ist und jedesmal die Thür so sor saltig hinter sich verschließt? Ja, Siette, es hat seine Richtigkeit damit.—— Jch habe das Klingen am letzer Sonntag, als sie in der Kirche war, selber gehört. Ich versuchte das Schloß mit einem Nagel zu offnen, aber es wollte mir nicht gelingen. Ich wiederhole, was ich schon so oft gesagt habe, Jhr steht Eurem eigenen Gliict im Wege, obwohl III kaum genug habt, um Euch satt zu e en.» Mette sann nach. iiulsogs Versiche rungen und besonders die letzten Worte schienen einen tiefen Eindruck aus sie zu machen. »Aber wie können wir nur u dem Gelde gelangen?" fragte sie nach einer Weile, ohne Kulsög dabei anzusehen. »Das laßt mich nur machen, das ist eine Kleinigkeit !" »Ja, ich verstehe sehr wohl, was Ihr meint, aber ich habe es Euch schon einmal gesagt, daß ich ihr kein Leides zusiigen will. Sie lebt vielleicht nicht mehr lange, es ist erbärmlich mit anzu sehen, wie sie von Tag zu Tag hin schwindet »Ja, und wenn die Aermste stirbt, dann werden ihre Sachen ab eholt, und wir haben das leere Nachfehenl Es kann sich auch ereignen, daß eines Tages ein schwedisches stotutnando kommt, das Paus untersucht und Jngers itiste ortschleppt.——8ch habe mehrmals Karten gelegt, und jedesmal traf es zu, daß sie sterben mußte, und daß wir Beide sie beerbten. Man soll sich nicht gegen die Bestimmung des Schicksals auflehneu." »Nein, das ist richtig !" »Ich habe die Karten bei mir, wir könnten es ja noch einmal versuchen." »Ach ja! Ich möchte doch gern sehen, tb es wirklich mit Gottes Zustimmung geschielst." »Aber dann mlissen wir die Lampe anziindcn, Mette !" »Ach nein, wenn wir den Stuhl ein wenig näher an den Herd heranrücken, können wir uns mit dein Feuerschein vout Herd beguiigen.« Kulsög holte die Karten heraus, inzwischen riickte Mette die Stiihle an den Herd. Die Flammen beleuchteten rell die beiden ein esollenen, runz igen Gesichten Kuleög legte schwei gend die Kartem Mette hatte die Ellenbogen aus die Knie gestützt und ließ ihren Kopf in den Hunden ruhen. Sie verfolgte jede Bewegung ihrer Gefährtin mit gespannter Aufmerk samkeit. Bodil hatte die Karten so gelegt, wie sie ihreni Zweck entspra chen. Als sie sie ausnahm, hielt sie Mette jede einzeln hin und rief dabei triumphirend ans: » Konnt Ihr sehen, daß es stimmt? Hier kommt das Asz, das bedeutet etwas Gutes, hier haben wir eine schwarze Danie, das sol hei ßen, das; die Kleine sterben muß, und hier kommen zwei andere Damen, die sollen das Gute genießen. Die Schwarze seid Ihr, die Rathe bin irh." »Weshalb seid Ihr die Rothe? Ich meine, das könnte ich doch eben so gut sein!« »Weil ich einen rothen Mantel an habe.« »Ja, es ist merkwürdig, wie Alles sutriistxs erwiderte Mette, völlig berzengt durch Bodils (sn«iinde. »Seht Ihr denn jetzt nicht, daß es die Bestimmung des Schicksals ist? Glaubt mir, es naht uns nichts, dasz wir uns dagegen aussehnan »Nein- kar inöaet recht haben. abei P ich kann doch but um« -.-.«radrhen unmöglich cin Leibes z«isiiz;-::t." »Das thut auch nicht u-:sthig,« ent gegnete stulsdg »ich habe hier ein klei nes Pulver, das schütten wir in ihre Biersuppez es ist nicht zu schmecken, und dann geht Alles von selber-.« Die Andere schien noch immer unschlüssig zu sein, sie starrte in den dunklen Raum vor sich hin. In die sem Augenblick wurde an dem gefrore nen Fenster ein kleiner, dunkler Fleck sichtbar, der allmälig wuchs. Draußen stand ein Mann, der aus das Glas hauchte und dadurch das Cis austhaute. Die beiden Frauen bemerkten es nicht. Kulsög nahm vorsichtig ein zusammengelegtes Stück Papier aus der Tasche und schüttete den darin befind lichen Inhalt in ein schwarzes Thon gesäsz, das am Fenster stand und kochte. »Ja, nun brauchen wir uns nicht länger zu besinnen,« sagte sie spot tend. »Jetzt ist es geschehen-« »Gott behüte uns, Bolll Was sür ein Frauenzimmer Jhr doch seid!" sliisterte Mette mit hohler Stimme, ohne nach dem Herdseuer hinzusehen. »Ich bin nicht anders, als man mich gemacht hat,« erwiderte Kulsög gleichgiltig. ,,Soll ich Jnger das Essen bringen, oder wolltJhr est un? Slie erkennt mich wohl nicht im un ke n.« Der dunkle Kreis aus der Fenster scheibe wuchs von Selunde zu Sekunde. Ein Kops kam dahinter zum Vorschein und verschwand wieder. »Gebt Ihr nur u ihr hinüber,« slii sterte Mette, ,,mir echlottern die Knie ! « Kulsög lächelte verächtlich, nahm den irdenen Tops und ging zur Thür hin aus, um über eine kleine Diele in den anderen Theil des Hauses zu gelangen wo sich Ingers Kammer befand. Mette barg ihr Antlitz in beiden Händen und beugte sich vornüber, um zu lauschen. m -----I--- kl- «.sg«.f!.s. -!.--— ON UIIOIUIJUIO slb YIUIIIUÅI IICIICII schrecklichen, durchdringenden Schrei, und als sie die Thür öffnete, sah sie, wie ein Mann Kulng in seinen Armen fortschleppte, ohne ihrer ver gweiselten Gegenwehr zu achten. Einige chritte abseits am Brunnen stand em Pferd sestgebunden. Dorthin richtete der Unbekannte seine Schritte. Er band Kulsög ein Tuch iiber den Mund, hob sie auf's Pferd, stieg dann selber hinauf und driiekte dem Thiere seine Sporen in die Flan en. Geich daraus waren Kulsög und der «Neiter verschwunden ; die alte Frau starrte ihnen noch lange wie versteinert nach; der ganze Austritt erschien ihr ? wie ein furchtbarer Traum. Die Scher ben visthulsdgs zerschlagenem irdenen Topse lagen vor der Thiir im Schnee. Der Reiter, der gerade im rechten Augenblicke gekommen war, um Jnger zu retten, war niemand Anderes als Jb. Er ritt mit unverminderter Hast zweiter, bis er das Ufer erreicht hatte. Pier band er sein Pferd an. einem ; elöblock fest und stiezj Kulng aus die Arme nehmend, an’68 ieer hinab. »Ich habe mein Versprechen gehal ten, Boll,« sagte er, »ich bin wieder gekommen, und zwar zur rechten Zeit ; « hr sahet nicht, daß ich mich dem ause näherte, Jhr bemerktet nicht, daß ich draußen Eurem Gespräch lauschte und Alles beobachtete, was Jhr odrnahmt. Diesnml wollen wir unsere Rechnung mit einander abschlie ßen.——Ihr müßt sterben, Kulsög; Nie mand in der Welt kann Euch erretten J aber Ihr sollt nicht von Menschenhand sterben, Gott selbst wird das Urtheil über Euch vollstrecken. Ja, schlagt nur um Euch, ich bin starker als Ihr-seht, nun trage ich Euch zu dein Fjord hinab, bis wir an das Treibeisö kommen-Jur steht Ihr, was ich mit Euch will? Dann setz’ ich Euch aus eine der trei benden Schollen nnd Ihr mögt dann zutn Teufel fahren. Wenn ed Gottes »Wille ist, wird er Euch schon erretten!" » Während dieser Erklärung, welche ; mit ruhiger Bestimmtheit gegeben und l bon Kulsögs verzweifelten Anstrengun gen, sieh loszumachem unterbrochen wurde, war Jb an den Strand hinab gegangen. Dicht am Lande bildete das Eis eine feste ununterbrochene Fläche, weiterhin aber, wo die Macht der Strömung großer war-, trieben große losgerissene Schollen umher, die sich sauftaurhend zeigten und wieder unter »den Wellen verschwanden. Auf eine sdieser schwimmenden Schollen setzte er sdie Alte und schob sie mit kräftigem sFujtritt in die See hineins. » s Hcc clstc UÆUIUUUJ, chls OUU Ullll ftlirer Freiheit machte, war, das Tuch von ihrem Kopfe zu lösen, dann ver suchte sie wieder auf das feste Eis zu gelangen. Aber die Schulte, auf der sie sich befand, begann schon zu treiben, f ie stieß einen durchdringenden Schrei aus ’und flehte um Gnade, indem sie die Wände bittend zu Jb erhob, der schwei gend und regungslos am Ufer stand. i Die Eisscholle gerieth in stärkere Strömungeu, je mehr f ie sich der offe nen See nahte. siulsögs heftige An strengungen und ihre slatternden Ge wänder, welche der Wind erfaßte, ver mehrten die Schnelligkeit Sie fiihlte, »daß sie verloren war. Die steile Fels wand warf ihr Schreien nur noch als s schwaches Echo zurück. f Noch immer stand Jb unbeweglich da fund sah schweigend sein Opfer in der fosfenen See verschwinden. Er faltete die Hände und betete mit stillem Ernst ! für die Verlorene. f Dann kehrte er nachHause zurück, » hob Jnger aufs Pferd und verschwand jso plötzlich mit ihr, wie er gekommen i war. i Einiae Taae später lanate Jb in stopenyagen an. Hier hatte sich die Lage sehr verändert, in den Reihen der Schweden herrschte verhängnißvolles Schweigen, Karl Gustavg Angriff war zurückgeschlagen, und die siegreichen Dänen durchzogen singend und jubelnd die Straßen der Stadt. Jb suchte Svend in feiner Wohnung auf. Der Gjöngenhäuptling hatte am Kampf theilgenommen und eine Wunde an der Schulter davongetragen. Es war zu dunkel im Zimmer, als daß Jb die schreckliche Veränderung hätte wahrnehmen können, die während fei ner Abwesenheit mit dem Freunde vor gegangen war. Still und in sich ge kehrt saß der Freund am Kamin nnd antwortete kaum auf die Fragen des Wachtnieisters. »Du bist heute so schweigsam," rief Jb aus, nachdem er Alles erzählt hatte, was mit Jngers Rettung in Zusammenhang stand. »Wie ist es Dir in dieser Zeit ergangen?" »Gut !« sagte Svend. Der trostlose Ton dieser Antwort veranlaßte sb, weiter zu forschen. »Und Karen?« fragte er leise. »Sie ist mit ihrem Vetter Junker Reed vermählt worden !" »Ach! Mein Gott, Bruder, steht es so mit Dir,» erwiderte Jb tief be wegt, indem er seine Arme um Svendg Hals schlang. Svend barg sein Haupt an Jbs Brust, ein heftiges Zittern durchfuhr seinen storper. Sie hielten sich lange schweigend umschlungen. Dann trat Svend an’ss Fenster und starrte in die Finsternisz hinaus. Draußen herrschte finstere Nacht, auch in seinem Herzen leuchtete kein Stern mehr, aber den Gottesfrieden, der draußen über der Nacht ruhte, den kannte sein Inneres nicht. I- I Nach Beendigung des Krieges lebte Svend einsam und zurückgezogen aus dem Gute, welches der König ihm ge schenkt hatte. Die Prophezeiung, welche er einst hellsehend ausgesprochen hatte, war in Erfüllung gegangen: man hatte ihn verdrängt nnd vergessen. Andere hatten seinen Platz eingenom men, Andere ernteten die Bortheile der Siege, welche er errungen hatte. Der einzige Lichtstrahl, der sein finsteres Dasein erhellte, war der Anblick von Jbs und Jugers Glück. Karen zog mit Junker Reed aus sein Schloß in Jütland Die Nachbarn wanderten sich über Karens außer ordentliche Blässe und die wehmüthige Trauer, die allezeit in ihren Zügen ruhte. Niemand ahnte, welche Opfer sie gebracht hatte, wie sie die Wünsche ihres eigenen Herzens hatte verleugnen müssen, um das Glück Anderer zu fördern. Niemand kannte die demiithige Ergebenheit, mit welcher sie die Dor nenkrone trug, welche ihr das Schick sal aus’s Haupt gedrückt hatte. Ende Vierzehn Jahre den Stum men zu spielen, das hat-wie man aus Konstantinopel schreibt-ein bei einem reichen Grundbesitzer in Jenischehir in Dienst stehender 29jäh riger Kutscher fertig gebracht. Als zerlumpter Knabe von dem weichher zigen Bet) von der Landstraße aufge nommen und erzogen, war dem eltern losen Burschen aus Mitleid besonderes Vertrauen geschenkt worden, da er es schlauer Weise verstand, sich in kurzer Zeit bei seinem Herrnund Tschelebi beliebt zu machen. Vor Kurzem miß brauchte er jedoch das von seinem Brod herrn in ihn gesetzte Vertrauen, indem er mit einem ihm zum Wechseln einge händigten Posten Geldes verduftete. Er wurde jedoch in At-Basar ergriffk t und verhaftet; nach Jenischehir ge bracht, wurde er dort zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt. Welch’ riesiges Erstaunen malte sich jedoch auf den Gesichtern aller im Gerichtssaale An wesenden, als der »Stutnrne" zu seiner Vertheidigung mit einein Mal zu reden anfing. Auf Besragen des Richters ge stand er, das Gebrechen erst aus Furcht, arbeiten zn müssen, dann um Mitleid zu erregen und auf solche Weise gute Tage zu verlebem geheuchelt zu haben. Kovenhagen und der Nord-— Ost s e e - K an a l. Der Bau des Nord Ostsee-Kanals hat Dänemark nicht nur veranlaßt, in den letzten Jahren droben hagen in eine starke Festung umzuersp de , er hat auch dahin geführt, das; die Pasenverhältnisse der dänischen Haupt tadt eine durchgreifende Veränderung erfuhren, um der Schifsfahrt den Ber kehr durch den Sund angenehmer er scheinen zu lassen. Im November die ses Jahres wird der neue große Frei hafen von iisopenhagen dem Verkehr übergeben werden. Der Hafen, der im Norden der Stadt liegt, ist in kaum 34 Jahren erbaut und zum großen Theile dem Meere abgewonnen worden. Der Bau des gewaltigen Werkes erforderte rund 11,25»,a«0 Mart, die Einrich tung des Betriebes «4,500.000 Mark. Das Problem der Jllumi nium-t«o"thung, das die Techniker lange beschäftigt hat, scheint durch Otto Nieolai in Wiesbaden in vollkommen befriedigender Art gelöst zu sein: Sein im Wesentlichen aus Chlorkadtnium bestehendes patentirtes Flußmittel ver richtet die Lothung so ausgezeichnet, daß zum Beispiel ein paar sorgfältig epuhte Aluminiumblechstreisen, zwi schen die man das Salz streut, beim Erhitzen mit der Stichflomme unzer reißbar fest mit einander verbunden werden. Die Erfindung wird der Alv miniums Industrie sicherlich einen neuen Impuls geben.