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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Aug. 2, 1895)
Kinder-helles Imii Kinder Handel. can stiegen schmitt , ,-.-. Ein Kind ist ein hilfsbedtirstiges Wesen, das, bei jedem Menschen Sym pathien erweckt und dem Niemand sein Mitleid versagt, wenn es sich in einer Nothlage befindet. Schon ein wei nendes Kind erregt Mitgesiihl bei dem Erwachsenen, der sich unwillkürlich der trfsben Stunden erinnert, die auch fiir "" ihn die Kindheit gebracht; ein Kind aber, das weint, weil es verwaist, obdachlos, hungrig ist, oder weil es nicht weiß, was es in seiner Verlassen heit anfangen soll, riihrt unser Herz und spornt uns zu thatlrastiqer Hilfe ganz energisch an. L Das wissen auch die Leute, deren Geschäft es ist« aus das Mitleid der Menschen zu speiuliren, alle jene, die den Vettel gewerbsmäßig betreiben, nnd deshalb verwenden sie am liebsten Kinder zum Bettel, weil dieser dadurch sehr einträglich wird. In den moder , nen Millionenstiidten werden seden » Morgen Hunderte von Kindern im zar ! ten Alter, ohne Rücksicht auf Jahres zeit und Wetter, hinausgejagt, um Geld zusammenzubettelrr Wenn sie Abends nicht wenigstens eine bestimmte Summe nach Hause bringen, werden sie barbarisch mißhandelt und zwar von ihren eigenen Eltern, welche das i erbettelte Geld zum Lebensunterhalt, zum Trunk, zum Vergnügen verwen den. Nicht die wirklich Armen sind es, die ihre Kinder zum Vettel hinaussens den und sie allen Gefahren des Leibes i und der Seele aussetzen, bis sie dem Laster und dem Verbrechen verfallen, sondern zumeist Verkommene und Faul »lenzer, die auf diese nichtswürdige Weise sich ohne Arbeit ernähren wol len. Ja, noch mehr, elende Wesen, welche kaum im Stande sind, zu sitzen, die weder laufen noch sprechen kennen, werden zu Bettelzweeten ver- " « miethet, verhandelt, verkauft, nnd das in unserer Zeit, in welrlser sich alles Gebildeten einsehen, wenn sie ersah-E ren, dosz in Afrila Eilanenhondel ge trieben wird! Wer ini Stande ist, einen genauen Blick in diese Verhältnisse zu thun, der wird inmitten unserer vielgeriihnt ten Cioilisation einen Sllavenhandel finden, der noch schrecklicher, grausamer und schmachvaller ist, als der asritas nische, und der sich unter den Augen des Geseged abspielt, den der Mitlei dige indirekt unterstützt. Es ist dies ein gesellschaftlicher itrebeschndem der bei naherer Betrachtung nicht nur unser tiessteö Mitleid, sondern unseren . Abscheu, unser Entsetzen erregt. Jn Lonan hat sich unter dem Pro tektorat der Königin ein »Bei-ein zum Schutze der Kinder« gebildet, gerade wie ee Vereine zum Schutze der Thiere gibt, und der bekannte Kardinal Man ning hat schon vor einigen Jahren aus die Notwendigkeit eines solchen Ver eins hingewiesen, als er sein erschlu -— ternded Buch »Das Kind der englischen Barbaren« schrieb. Neben den Miß handlungen, welche oerthierte Eltern dort gegen ihre Kinder begehen, um sie zu Tode zu peinigen, weil sie ihnen zur Last sind, oder weil die in der Lebens versicherung eingekauften Kinder ihnen durch ihren Tod Nutzen drinnen sollen, ist es hauptsächlich die Verwendung der Kinder um Bettel, welche das allge meine itleid in England artige stachelt hat. Kardinal Manning berich tei: ,.;3n London kann Jeder, der die rechten Quellen tut-iß, eine beliebige Anzahl von kleinen Knaben oder Wind chen miethen oder laufen, uni dieselben dann in den Straßen der lsiroßitadt auszustellen und durch dad erbarmliche Aussehen ,feiner hungernden illeinen' von dem Mitleid der Vorübergehenden reichliche Almosen zu ervressen. Tag täglich kann man in den Londoner Bor stadten zerlumvten und betrunkenen Männern und Frauen begegnen, welche, einen Säugling im Arm und vier bis filnf größere tlinder an der Hand, · unter llitglichein Absingen eines geist » j lichen Liedes langsam die Straßen durchschreiten und dabei mit jammer vollen Geberden nach den Fenstern der ltuser einvorsehen. Fast alle diefe inder werden täglich urn eine geringe Summe von den Eltern gemiethet. Auf diesem Kinder-warst sind lleine Knaben für etwa dreißig Pfenni e täg lich zu haben, während kleine adchen fast noch einmal so viel einbringen. Ein hiibsched lockigee Mädchen von fechd bis fieben Jahren, dessen Eltern in der Nähe ded Towers wohnten, war vor einigen Jahren unter den ge werbsmäßig-en Bettlern jenes Stadt theils ein sehr geschäblee Artikel, und das ,loelige tlathchen' brachte seinen Eigenthiinierm das heißt den un natürlichen Eltern, wöchentlich neun bis zwölf Mark ein. Tiefes Kind wurde gut gepflegt und reinlich gehal ten; aber da die meisten dieser Kinder ihren Zweck am besten erfiillen, loenn sie rnoglichst elend aussehen, bekommen sie sehr weni zu ei en und find nur « in die nothdiir tigften Lumpen gehüllt. Doltor Barnardo, ein edler Mann, der ein grofiartiged Nettungawerl unter Iden ,Straßenarabern’ und Beitellins dern Oftlondons betreibt, hat fchon Hunderte von diesen bemitleidenes werthen Wesen in feine Waisenhäuser gerettet, und in vielen Fallen ist er gezwungen gewesen, dieselben kaufe weise von ihren Eltern zu erlösen-« Leider reicht die englische Gefes gebung in ihrer ievigen Gestalt nicht aus, um die Kinder ohne Weiter-es gegen ihre gewissenlosen Eltern zu schi n. « ie in den Hauptstadten der Län der, wo neben dem großten Neichthum die sürchterlichste Armuth sich aufhalt, so bliiht auch in den großen Industrie arten der Kinderbettel und Kinderhaw del am meisten. Zwar sieht man in den bedeutendsten englischen Industrie städten, wie Manchester, Birmingham und so weiter, in der Woche wenig Bettler auf der Straße, dagegen sinden sie iich am Sonnabend ein, wenn die Arbeiter ihren Lohn erhalten haben. Dann sieht man in der Nähe der Schnapspaläste, welche von allen Arbeitern ausgesucht werden, Frauen stehen, welche ein, auch zwei Kinder aus den Armen haben und noch von vier bis siinf anderen Kindern umgeben sind. Diese Frauen sprechen die Var iibergehenden nicht an, aber der Arbei ter sieht die Kinder, er sieht die ärm lich gekleidete Frau und erinnert sich, dasz er itohn erhalten hat. Er gibt davon sein Scherflein an die Bettlerin. Niemand ist ja so zum Geben geneigt, wie der Arme, der des Lebens Noth und Sorge aus eigener Erfahrung kennt. Ader diese Frau, die mit ihren sechs Kindern aus das Mitleid der Arbeiter spekulirt, hat die Kinder nur gemie thet, und die Eltern dieser armen Wesen vertrinten das Geld, das sie siir die »Miethe der Kinder» erhalten, in Schnabe. Wie in England, so treiben es die Bettler allenthalben auch in Deutsch land. m---. Uhr cis-« -«- c Jll PUIIV III Ucc öclllsclllcllcs Ulls Kinderhandel zu Beltelzwecken beson ders stark und abstoßend ausgebildet. Dort find es gerade die siechen, ver triippelten, blinden und laut-stummen Kinder-, welche von Mor ens bis Abends den Unbilden der itterung ausgesetzt werden, um öffentliche Mild thätigleit in Anspruch zu nehmen« Es ist schon betriibend genug, gesunde Kinder von gewissenlosen Eltern zum Betteln angehalten zusehen und sich sagen zu miissen, daß dieselben anstatt des Schulnnterrichies einen Straßen lurfus der Gaunerei nnd linsittlichleit durchmachen, bis sie die Reife flir«s Gefängniß nnd Zuchthans erreicht haben. Immerhin bleibt diesen doch noch ein gewisses Selbstbestininiungs recht, eine gewisse Freiheit, spaterinw zulehren Ader solch' ein armer Krüp pel bleibt im Joche der Unfreiheit sein Leben lang. Als Kind, als Erwachsenen als Greis-— immer wird er ausge beutet und wächst gleichsam im Werthe, se kläglicher sein Gebrechen ist. Diese »Waare« ist in Paris verlouflich, man verteilst sie wie ein Pferd. Der Sklave hat es meist viel besser, als solch’ ein sieches Kind, denn man pflegt ihn ans Egoisinus, weil er dann mehr leistet; das Kind dagegen leistet um so mehr, je elender es ist, man gibt ihm daher nur so viel und laßt ihm soviel Pflege angedeihen, als nöthig ist, um feinen Todestampf zu verlängem Nur selten ahnt der harmlose Beobachter, der nur der Stimme des Mitleides Gehör schenkt, daß er Selbstsucht, Faulheit und Lasterhaftigleit unterstützt, wenn er dem ,.Strohmanne" derselben, dem kleinen Blinden oder itahmem sein Scherflein in die Mühe legt. Im Pariser Gemeinderath machte das Mitglied Berry vor einigen Mo naten auf die schauerltche Art des Kin derbettels ausmerlsam und wies darauf hin, daß eine gesetzliche Hilfe eintreten müsse. In Paris existirt nämlich kein Schulzwang, so daß es leine Kontrolle liber die zum Betteln ver-wendeten Kin r gibt. Paris hat in dieser Be ziehung ein Vorrecht vor allen anderen Städten Frankreichs, in denen der staat lich Schulzwang eingeführt ist. Berrh motivirte seine Jnterpellation im Pa riser Gemeinderath folgendermaßen »Einer meiner Freunde wurde in der Nue de l'Estrapade von einer Bande kleiner Kinder angefallen, welche bis dahin ruhig gespielt hatten, nun aber durchaus Almosen verlangten. Wäh rend er ihnen einiges gab und ihnen Vorhaltungen über ihren Bettel machte, schlichen einige verdächtige Frauen um die offene Thiir einer Schäniftube herum. Mein Freund forschte nach und erfuhr, daß diese Frauen sich dort zu ihren täglichen Bettelfahrten stärken, gleichzeitig aber s dort Kinder leihen. Zu dent Schanli i wirth bringen die Eltern jeden Morgen die Kinder, dle sie zu vermietheni haben. Mein Freund und ich haben darauf Nachforschungen angestellt und in verschiedenen arineren Stadtviersi leln, wie in Belleville, Montrnartre, ln der Nähe dei- Iinoalidenhauses und des Jardin der Plantea noch sieben Schankwitthe gefunden, bei denen die ser Kinderhandel betrieben wird. Die Preise sind verschieden. Ein kleiner Junge wird fiir einen Franc den Tag verliehen, ein Mädchen für zwei France-. Hiibsche Mädchen von neun bid elf Jahren werden hoher, bis i tu fechd France und dariibcr bezahlt. Dieselben werden dazu gebraucht, Blu inen auf den Boulevards und in den . oornehineren Stadttheilen zu verlau fen, das heißt unter dein Born-and dea Glumenverkanfed zu betteln. An Fest tagen werden manchmal acht France ilir ein hlibsched Madchen gezahlt. Die Eltern streichen das Geld ein und erhalten ihre Minder meist erst in der Nacht wieder zurück. Die Kinder er halten von ihren Mietherinnen zu esfen, iber wie tnan sich denken iann, nicht illzu viel. Diese Mietberinnen sind grausame, abgefcinite Bettlerinnen, denen daran liegt, wouidglichst viel Geld aus den Kindern herauszuschlagetu Während des Winters steigt die Zahl ider zum Betteln vermietheten Kinder »Ian dreitaufend täglich, im Sommer ! find es nur zweitausend täglich-« E Der Chef der Pariser Kriminal k polizei Birmaitre bestätigt diefe That : fachen aus eigener Erfahrung ! »Auf meinem Wege," erzählt er, I»traf ich täglich mehrere Jahre lang ! eine Frau, die einen Wagen ikiit einer , Drehorgcl vor sich herfchob. Auf dem I Vordertheil des Wagens war ein Bett kchen angebracht, in dem zwei kleine ; Kinderfriedlicti schlummerten, oder anf ! dem fie weinend saßen. Jch wunderte Jniietj, daß diese Kinder iin Laufe der zJatae nicht großer wurden, bis ich keines Tages die Erklärung fiir das zWunder fand. Jch hörte, wie diefe s Frau sich mit einer anderen unterhielt, »die auch zwei Kinder auf den Armen f trug. . ,Wie viel zahlst Du fiir die Kin j der?’ fragte die Eine. i ,Einen Franc täglichfiir das Stück!’ i .Meine Webe, Du wirst beftohlen!’ s schrie die Erste. ,Jch bitte Dich-einen jFranc das Stiickl Ich zahle für die Beiden, die ich hier habe, fünfund fsechzig Centimes, und sie kriegen von ; ihren Eltern noch die Flasche, bevor ich ) mit ihnen loeziel)e.’ «-— f Man sollte meinen, die Barbarei i gegen Kinder könne nicht weiter getrie ; ben werden, als dies in Paris ge schieht, allein in Italien ist die Sache J noch schlimmer, dort ist der Menschen haudel in na ter, ungeschminkter Form . in Blüthe und zwar zu Ausbeutungs I zwecken durch Arbeit oder Bettel. ; Es werden in Italien stimrnbegabte s Kinder von Anterilanern aufgekauft, l um sie nach den Ver. Staaten oder nach iSüdamerita zu schaffen und dort an lMufiklapellen und Sänger-gesellschaf T ten zu verfrhachern. Der Bettel ist in : ganz Amerika nur eintriiglich, wenn er ; mit Musik oder Gesang betrieben ;tvird, und deshalb fahnden die Skla i venhandler auf italienische Kinder, i welche von Geburt an fiir Musik und j Gesang besonders veranlagt sind. Die ; italienischen Zeitungen warnen bestän »dig vor diesen Händlerih aber es gibt in Italien so grausame Armuth, beson Iders in den liindlichen Bezirken, und so viel dastand sich ergebende Gewissen s losigteit, dass die Agenten ftir geringe Summen die blinder erstehen, die ihnen drüben im amerikanischen Hasen mit viextxundert bis fünfhundert Lire bezahlt werden Zind die Eltern nicht ohne Weiteres geneigt, ihre Kinder zu verkaufen, so wird ein Schwindel in Szene gefert. Der Agent stellt sich als reichen dinnstfreund vor, der das Kind angeblich zufällig fingen oder musiziren gehört hat. Er erbietet sich, das stind .,auszubilden,» natürlich driiben in sei fner Heimath in Amerika. Er weiß ; von den musikalischen Kindern zu erzäh Hlen, die er schon ausgebildet und zu berühmten nnd reichen Leuten gemacht hat, er meist Briefe von solchen ehe maligen Schülern und Schülerinnen vorzuweisen, in denen ihm ewige Dankbarkeit für feine edle Selbstlosig lcit geschworen wird, und die Eltern» lasfeu sich schließlich bereden, »dem Glücke des Feindes nicht im Wege zu stehen« Sie geben dem Agenten das Kind und horcn nie wieder etwas davon, sehen natürlich auch den Lügen ten nie wieder. Wenn dieser im ame ritanischeu Hafen seinen Transport Kinder Verhandelt hat, lehrt er sofort nach Italien zurück und sucht dort Lan destheile auf, in denen er noch nicht ge wesen ist. ni«-t, !.. II« - « s» I- As ) ccultj III LUIHULIU lu Uclu XIJZlUQ llc welchem die Slowalen, auch »Nastel binder" genannt, wohnen, sindet ein permanenter Sklavenhandel statt. Die Bevolterung, die am Fuße der Kar pathen und in den Vorbei-gen wohnt, ist blutarm, und selbst dielleinen Kin der miissen schon bei der Ernährung der Familie durch Arbeit mithelfen. Ein geborene dees Landes kaufen von den Eltern Knaben von acht bis zehn Jah ren und bringen sie nach Deutschland, Frankreich, England, Norwegem Nord und Sudainerila. Hier tniissen die Kinder siir Rechnung und zu Nutzen des Unternehmers mit ihrem tiram von Mausesallen und lleinen Bedarfs artiteln siir die Küche umherziehen und jeden Abend eine bestimmte Summe an den Unternehmer abliefern. stün nen sie nicht genug von ihrer Waare verkaufen, so müssen sie betteln, um das nothige Geld zusammenzubekoms men, und auch den Lebensunterhalt müssen sie sich erbetteln, denn der Unternehmer halt sie sehr kurz. Die Potizei hob vor einiger Zeit eine solche «.itolonie« von kleinen Anstel bindcrn aus und zog den Unternehmer zur d)ierl)enschaft, der diese Kinder elen der ales dae Vieh, in Crdhiihlen wohnen ließ, sie unbarmherzigschlug und ihnen nichto zu essen gab, sondern sie zu ihrer Ernährung aus den Bettel an wiee. In allen großeren Stadien aber sindet man heute noch solche Malo nieu" von Zloirateii. Rund 62,000 Vriestauben niurdeu lehthin aus dein Mart-selbe in Paris in l7 Fliigen aufgelasseu. Eine Taube von Abbeville trug den ersten Preis davon, indem sie in einer Stunde M Kilometer zuriitilegta Die Durchschnittegeschinindigleit wird nach diesem Versuche aus 05 Kilometer per Stunde anwesend Einer der Veran stalter dieseo Auelassee fuhr später noch Saiiit-«)iazaii«e, um init Brief tauben auf einem Oaiupser in die See hinauf-zufahren die Tauben dort auszulassen und zu erproben, ob und wie weit sie fliegen tonnen, ohne aus suruheu Aberglaub- und Verbrechen. Zu diesem Kapitel wird ein neuer, sast unglaublicher Fall aus Graudenz, Westpreußeu, vermeidet. Vor dem dortigen Schwurgericht standen der Besitzer tkaniau aus Otonin und dessen Ehefrau, angetlagt wegen Freiheitsberaubung Die Ehelente hatten die ist-jährige Wittwe Blech, die Mutter des t-aniau, seit etwa lz Jahren eingesperrt gehalten und men schenunnnirdig behandelt. Frau Blech besaß ein Vermogen von 15,000 bis 16,000 Mark, die sie teftamentarisch ihrem Sohne vermocht hatte. Um nun eine Aeuderung dieses Testamentg durch Einwirkung Dritter zu verhindern, wurde sie gefangen gehalten. Frau Lankau und deren Kinder sagten der Frau Vlech auch noch Zauber- und gereuiiinste nach. Für allen in der irthschaft entstehendeu Schaden, namentlich beim Eingehen lebenden Inventars, machte man die alte Frau verantwortlich. Um den bösen, schä digenden Blick der Frau Blech nicht mehr aus das Vieh fallen zu lassen, hatte der Ehemann auf Betreiben sei ner Frau an jeder Seite des freien Fensters, nach der Straße zu, einen 25 Meter hohen und mehrere Meter lan gen Zaun sehen lassen, so daß Frau Blech keinen Seitenblick durch das Fen ster hatte. Seit dieser Zeit seien nicht mehr so viele Unglücke-falle in der Wirthschaft vorgekommen, behauptete Frau rantau. Frau Blech habe, so sagte die wiirdige Schwiegertochter, einen giftigen Blick, der ihr durch einen Vogel, der öftere kam und sich aus das Dach setzte, beigebracht wurde. So lange der Vogel auf dem Dache saß, habe Frau Blech in Ohnmacht ge legen, und nach der Ohnmacht habe sie die Freikunst besessen, das heißt sie konnte dann durch Erheben der Hände oder durch den Blick herein Es ist auch versucht worden, den Vogel zuschießen, aber er konnte uirlkt getroffen werden. Der ijhemaun rauiau behauptete, daß er von seiner Mutter durch eine Hand betvegung und den Blick derart behext worden sei, daß er ein dickes Knie be kommen habe, es sei ihm etwas Unbe kannter-S iiber Füße und Leib gekrochen. Er habe dann in Folge dessen schwere Kop schmerzen bekommen, die er noch heute uicht los werden konne. Die als Zeugin vernommene Tochter der Frau Lankau erzählte, daß ihre Groß mutter einmal ini Gehöst hingefallen sei und geschrien habe· Ein Mann, der sie aufgehoben habe, sei bald darauf gestorben und zwar durch den bösen Blick der Frau Blech! Lankau wurde zu einem Jahr Gefängniß, seine Ehe srau zu zwei Jahren Gefängniß ver urtheilt. Göttingen ist in Deutschland das Eldorado weiblicher Studenten. Ihre Zahl beträgt in diesem Sommer semester 20. Besonders wenden sie sich dem Studium der Mathematik und der Naturwissenschaften, jedoch auch dem der Nationalökonomie,’der Germa nistit und der neueren Philologie zu. Eine von ihnen, Fräulein Chisholni, hat vor Kurzem die Doktorprüfung sur-uns cum lau-le bestanden, die von ihr gewählten Wissenschaften waren Mathematik als Haupt-, Physik und Astronomie als Nebensach. Zum letzten Male sind in Göttingen im Jahre 1874 zwei Damen zu Doktoren der Philosophie promovirt worden, aller dings ohne vorher daselbst studirt zu haben. Dagegen war Dorothea Schlo zer, welche sich im Jahre 1787 dort dieselbe Wiirde erworben hat, zuvor auch Zuhorerin der Universitätdvor lesungen gewesen. Benutzung der Erdwäruie zur Gewinnung von Be t r i e b s t r as t. Berthelot machte, im Hinblieke auf die zu erwartende Er schöpfung der Kohlenlager, auf die Erd wiirme als Kraftquelle aufmerksam. Es liegt nicht außerhalb der Macht der modernen. geschweige denn der zukünf tigen Ingenieurwissenschast, Bohr löcher 3000 bis 4000 Meter tief in die Erde zu treiben. In solcher Tiefe finde man Wasser, beziehungsweise Dampf von 160 bis 200 Grad Celsiirs, womit man Maschinen betreiben konne. Diese Kraftquelle sei liberall zu er schließen und es würden viele tausend Jahre vergehen, ehe der ungeheure Wärmevorrath eine irgendwie merkbar-e Abnahme erfahren würde. Aus der westpreusiischeu Stetnzeir. Dänemart mit seinen Inseln ist das klassische Land der sogenannten »Mot kemnöddinger« oder Kitcheuabfälle, aus gedehnter Reste von den Mahlzeiten einer verschollenen Bevolterung, welche vorwiegend an den Küsten seßhast war und vom Ertrag des Meeres lebte; dort hat man zuerst um die Mitte unse res Jahrhunderts erkannt, daß diese Muscheldiimme nicht natürliche, vom Aubwurf des Meeres herrührende An l)ausungen, sondern Nahrungsreste der Menschen, also künstlichen llrsprunges seien. Das, was wir heute sorglich, wenn auch nicht immer geschickt, aus den Stiidten wegsiihren, ersetzte damals die Stätte; denn jene Fiehrichthaufen waren sicherlich die Platze, in welchen sieh der Mensch am Behaglichsten und Sichersten fühlte, wo er Werkzeug material, genießbare Abfalle und der gleichen am bequemsten zur Hand hatte und so gegen die tägliche Noth am besten gefchiiut war. In Deutschland hat der Geolage Berendt im Jahre 1874 zuerst in Ostpreußen eine Kultur srhicht dieser Art nachgewiesen, jetzt hat man nach dem neueren Bericht des wtstpreußischen Proviniialmuseums auch in Weils-rennen solche neinzeir lichen Kjdktenmoddinger aufgefunden und zwar in der Nähe des Schlosses Nutzau am Putziger WieL In einer etwa 50 Centiineter dicken Schicht lagen Feuersteinschaber und Knochen werkzeuge neben Wirbeln, Gräten und Schädeltheilen von Flußbarsch, Zander und Dorfch und zahlreiche Säugethier tnochen. Die ebenfalls gefundenen Thonscherlien sind in Farbe, Form und Ornanientirung —- letztere durch Ein driicken der Fingerspitzen und Finger niigel oder durch Einritzen von Strichen hergestellt-sehr verschiedenartig Es ist offenbar ein trauriges Zeichen für den Menschen, wenn er auf Erden nichts hinterlaßt als stehtichthaufem wir entnehmen ihnen aber jedenfalls die nicht unwichtige Thatsache, daß schon zur Steinzeit auf der Putziger dianipe ein Volk von Fischern und Jägern anfafsig war, das nicht ohne Geschick mannigfache Gebrauchsgegew stände anzufertigen verstand. Die einzigen handeltrei benden Jndianer zur Zeit der Entdeckung Amerikas durch Colunibug waren die Huron Jroquoi6. i v v —l Eine Erfahrung von mehr denn 133 Jahren in der Tabakfabrikation be fähigt uns, den allerbesten möglichen Artikel zu produ ciren. Tabak-Consumenten gewinnen den Vortheil dieser Erfahrung und sind beim Gebrauche des berühmten Lorillard’s limait tu der höchsten Qualität gewiß. Es ist ein kräftiger, ausgiebi ger und köstlicher Kautabak. Es ist Lorillard’s. Ueberall zu haben. -Gröszere Flascheiif « Jede Familie sollte eine Flasche »Nein hil ist« im Hause haben. Sie erspart einen Doktor. Wenn Ihnen irgend ein Unfall zu stös;t, Sie sich ein Gelenk verstanchen, sich schneiden oder eine Brand- oder Qnetschlvnnde davon tragen, wenn Sie an Krämpfem Leibschmerzen oder Kolik, Cholera Morb11s3, Dysenterie oder ir gend einer die Berdannnasoraane in Niitleidenschas t ziehenden Unpsäszlichkeit leiden, so behandeln Sie sich selbst mit «Paii Killerk Dassclbe schafft in allen Fällen so sortiae Lindernng nnd ist, wenn man eine Flasche iin Hause hat,iniBeda1-f8 salle stets zur Hand. Kaufen Sie sich eine Flasche und stellen Sie dieselbe so, daß sie augenblicklich zn finden ist « Puin Kjllor« ist der beste Hansarzy den Sie sich wünschen können Sie bekommen jetzt die doppelte Quantität für den alten Preis, 25 nnd 50 Cents die Flasche. Jn allen Apotheken zu haben. Eines ist gewiß. · »Hm Alter« tödtet den Schmerz. - -- sp » . Ein danlkbarer Zitalienh der seinen Namen nicht genannt haben will, und der inne vollständige Wiederherstellnnq von schwe rem Leiden einer in einem Toklarbnch atmen-be nen Arznel verdankt, lliiit durch uns dasselbe kosten irei an seine leioeliden Jltilmenichen Deischicten Tieies arosee Buch enllililt Nkzkp1c, die in jeder Llpoihele nein-unt werden ldnnen. cktiictt thue sllbiesse niii Viresinlnte an »Dein-it Quinte und dispensam,« 285 Wen ll. Str» New York, R. M Dr sumner Davis, cpezialin iiii Augen- u. Ohrenkrantheiten. Jndepindent tin-bande, Niand Gland Dr. John Richter-, deutan i --« Arzt und Wand-Arzt, Dei-Incluqu Nein-. II Allgemeiner Beliebtheit erfreut sich seit ihrem Bestehen hier die Deutsche Grocekq im Opernhaus, da sie stets alle Kunden in jeder Bezie hung zufrieden stellt. Stets die besten Waaren in verkaufen nnd zwar zu den niedrtgtten Preisen, ist das-, wag dem Publikum erwünscht ist. 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No. 50 » (Iäglich) ........ 9:1««) ,, Nach dem Westen No. 45 Fracht (täglich) ........ 8 :30 Morg. No. 43 Pass (uut Wo oIeIItagsI 4: 03 Abt-H. No. 47 IIIachtlunr Wo entags) 5 05 » No. 41Pass. (täglich) ........ 8: ·-8 No 49 Ir. (tgl ausg. Montag)7 00Morg. No. 48 hält iu PhillipT AIIIoIa, York, SemaId und Isincoln. No. 46 hält in Amom, Bot-l, Sewarb und Lincoln No. 50 hält in jeder Station östlich von Aurora. No. 45 nnd 49 halten uirgends östlich von Ravenna. No. 47 hält in allen StatioIIen. No. 43 geht nicht weiter westlich w e G Island. No. 41 fährt durch bis Villings nnd mach direkten Anschlqu an di- Northern Pacifi nach allen Punkten in Montana und an de pacisischen IIliste Hält nicht zwischen Gran Island nnd Ravenna Ro. 4«) hält aus allen Stationen ausge nommen »P hillips und Punkten Zwischen-« Oe waId nud Liucoln. Macht direkten Anschluß iII Lincolu für (ClIicago, St. Lunis nnd allen Punkten des Ostens nnd S-I·«IchIs, ohne Wa geinIsclIseL T III Vurlington ist die III-ne »I uIchlinie« nach helenm Butte, Spolaue nud Tacoma. Thos. Gaum-w AgeIIt. 4 U. P. Elfcnhahm HaanliniIn Ankunft. Vlbfahrh 7 :00 Abds ..... Nummer l. . .. 7 «.0·- Ade. lI :4() Abw» . . ·«.!I’nIIIIIIeI« Z. . « lk):«1-Abds. Z :4.«3 Nehm» . · .«.l(’uIIIIIII-r 5. . . . 4 :1) .II«chIII. 1::l() Morg. . . .«.lI«nnImer '7. . .. 1:—-I() Murg l :00 Nehm» . . .NlIImIIeI« 2. . .. l:()3 Jcchnh ll :45MoI-g . . · .«.II«IIIIIIIIeI« 4. . . .1l :00 Morg 7 :1.«)IlloIsII.-..TII’IIIIIIIIeI 6·.·. 7:50Morg 4110 MoIg.. .:1lumnIer 8·.. . 4 :20 Morg ZinIs mit nngcraden Zahlen aehcn west lich: die mit geraden Zahlen östtich Ord und Loup City. No. Al. Abgang ............. 4 :05 N m. No. AL, AIIlIInIt, ............ ll :40 N m. CTie Züge laufen nur WochentagsJ St. Joc G G. J. Eisenbahn. No. 4, Mail ä- (T«I·pI-esI, Abg...7 :50 Mars No. »t, Mail ö- (5·I«vI«eI·I, Ant. li:45 Abw. Nat- ,tagli?, Abg» .......... 7:««3.) Ade No.1 Iä li I, Ank, .......... It:10 Morg No 15 ntIIan, ........... 5:50 Abt-s. «JIo.16,Abgang... ........... 10 :00Motg VIII. 15 und 16 laufen nicht Sonntags.