Grund Island AÆMW M YMM Jahrgang 15. Grund— Island Nebraska, Freitag, den o. Juli 1895. Immer 43. BochmYundsajaw Deutschland. Als dauernde Erinne rung an die Kieler Feste soll die be kanntlich in Schiffs-form mit einem rie sigen Kostenausrvand erbaute Holtenauer Festhalle, in welcher das große Kaiser bankett stattfand, nach Berlin geschafft werden« um aus der internationalen Ge werbeansstellung 1296 einen Platz zu finden. Von heiteten »Nachklängen« meidet man noch, daß der antisemitifche Reichs tagsabgeordnete Zimmermann an einem der Kieler Festtage aus einer Pinasse in’S Wasser siel. Sein Diener, welchen er auf der Tour rnit hatte, zog ihn her aus. Ein merkwürdiger Mensch, dieser Diener, pas äußerst vornehmern Ausse hen nnd Allürem Schließlich entpuppte sich derselbe als der bekannte Millioan Louis Köhler. Jeder Reichstagsabge ardnete hatte dag Recht, sich aus der Tour von einem Diener begleiten zu lassen und Zimmermann hatte sich den Millionär, damit dieser die Feste von erster Hand ans niitmachen konnte, »dri gelegM Derartige ,,Diener« soll es übrigens eine ganze Neide gegeben ha ben. Aus einer Dampsbarkasse des deutschen Kriegsschiffes »Kurfiirst Friedrich Wil helm«, des Flaggenschisss des im Kieler hafen stationirten Geschwaderg, ereignete sich eine Kesselerplvsion, welche entsch liche Folgen hatte. Ein Kadett und vier Mann wurden auf der Stelle ge tödtet, fünf Mann schwer verletzt. Die Crplosion passirte dadurch, daß bei einem sudrnarinen Manöoer ein Zünder sich vorzeitig entzündete. Samstag wurde im Berliner Pastamte eine an den Polizei-Direktor Krausen adreisirte Höllenmaschine entdeckt· Durch die Wachsamkeit der Beamten wurde die Erplosion derselben oerhütet. Verhaf tungen sind bis jetzt noch nicht vorgenom men worden. Als ein unmittelbar-es Ergebniß der Ungehaltenheit der deutschen Regierung über den von den französischen Flotte-i afsizieren in Kiel gezeigten Mangel an internationaler Höflichkeit betrachtet man den Entschluß, den Tag der Les-. Wieder kehr des Sieges bei Sedan alg einen Na tionalfeiertag zu begehen. In Ueberein stimmnng mit diesem Plan ist ein ans hervorragenden Militiirs und Staats niännern deitehender Ausschuß gebildet worden, welcher im ganzen deutschen Va terlande Volke-feste arrangiren wird, die mit dem Jahregtage des Sieges von Wörth beginnen und mit der allgemeinen Feier des Sedantages schließen sollen. Man erwartet, daß der Kaiser anr ti Angast nach Wörth gehen und das Denk nial auf dem Schlachtfelde enthüllen wird. Wie ed heißt, wird Kronprinz Friedrich Wilhelm, der jetzt im tit. Le bensjahre steht, den Feaiser dorthin de gleiten. Ehe der Kaiser Wilhelms-stanal dein re elmiißigen Passagier- und Frachtver kle vollständig zugänglich isi, wird noch eine Weile vergehen. Tie Ingenieure geben za, daß der Kanal nicht vor Be ginn des Jahres tsW hätte eröffnet werden fallen, dafe aber der Kaiser auf der früheren Erössnnng bestand. Jn Folge dessen ist der Kanal für Schiffe, welche mehr als « Fuß Tiefgang haben, einstweilen noch nicht henuhbar. Die beiden amerikanischen Dauer gänger Koegter und Thon-seh die einen Spaziergang um die Welt unternommen haben, sind in München sechs Wochen früher als zu der festgesetzten Zeit ange kommen. Augenblicklich halten sie sich in Berlin aus, nachdem sie einen Abstecher nach Mel unternommen hatten. Jn Berlin sind sie voInNeichzkanzler Fürsten von Hobenlohe, Herrn von Koeller und dein Polizeipräsidenten Baron Wind heim empfangen worden. Vom amerika nischen Konsulat haben sie einen Paß nach Qesterreich und Rußland erhalten. Von dem in Rachen garnifonirenden Füiilier-Negiment Fürst Karl Olntvn von Hohenzollern (Hobenzollernsches) No. 40 sind seit April d. J. nicht weniger als «.».0 Mann über die belgische Grenze beset tirt. Drei deutsche Krieg-schiffe sind nach Morotko geschickt worden mit dem Aus nagen Genugthuung für die Ermordung des deutschen Kaufmanneo Franz Neu mann zu erzwingen. Die Ankunft des Kaisers Franz Jo seph in Stettin ist für den 9. September fest eseyt, wo er sich behufs Theilnahme an en großen Manövetn drei Tage aus halten wird. Der Kaiser von Oestm reich wird von dein Chef des österreichi schen Generalstabeä und einem großen Gefolge begleitet sein. Merito. Das Kriegsdepartentent rüset zu einein Feldzng ge en die Yoro tani ndianer, die in der ildniß bei sttds lich-n Theilek von Mexico ihre Heimath haben. Diese Jndianer kann-; ten noch nicht dauernd unterjocht werden. I Jetzt will man sie mit Waffengewalt zur Unterwerfung zwingen oder sie ganz ver nichten. Große Massen Jnfanterie und Ra vallerie sind an verschiedenen Orten an gesammelt worden nnd der Vorsiofi soll zu gleicher Zeit von der See- und Land feite aus unternommen werden. Unter den Yucatan-Jndianern brachen kürzlich innere Zwisiigkeiten aus, die den Feld zzng gegen sie, wie man erwartet, sehr ierleichtern werden. Durch Anlegung ioon befestigten Plätzen in dem eroberten jGebiete will Mexico für eine dauernde jilnterjochung der Jndianer Sorge tra igen. i Brasilien. Admiral da Gama, einer ider tüchtigsten brafilianifchen Offizieie fund dabei ein seiten gebildeter Mensch, iwelcher durch die hervorragende Theil nahme an den letzten Anfsiänden in Bra silien feinen Namen in der ganzen Welt bekannt gemacht hat, hat Selbftmord begangen. General Taoereg hat das Kommando über die Schaar der Insta genten übernommen. Die von da Gama befehligten Inst-r genten in dem füdbrasilianifchen Staate Rio Grande do Sul, dem Hauptherd des Aufsiandes, welcher Anlaß zum letz ten brasilianifchen Bürger-krieg gab, wa ren von den Regierungstruppen bei Cam pos geschlagen worden. Diese Nieder lage ließ den Admiral derartig verzwei feln, daß er Hand an sich legte. Auch General Oferto wurde im Kampfe ver wundet und gefangen genommen; er ist feitdem feinen Verletzungen erlegen EnPraItdent Pettolo til gettorden. Marfchall Floriano Peit·oto, Er prästdent der Ver. Staaten von Bra silien, war der Sohn des Oberst lieutenants Hatte-il Vierra de Aranso Peiroto. Er war im April 1830 itn Staate Alagoag geboren. Am meisten machte er sich berühmt durch die Unter drückung der Revolution, welche im Sommer 1898 in Brastlien ausbrach. Bei der Rückkehr der Admirale de Mello und De Gama von der Flottenschau in New York in 1893 fiel die Flotte von Veirvtv ab und indem sie sich indirekt mit den Redellen in der Provinz Rio Grande do Stil verband, gelang es ihr, eine allem Anfchein nach gefährliche Nebellionin’s Werk zu sehen. Nach einigen heftigen Kämpfen in der Bai von Nio de Jnneiro gelang es dem Präsidenten Peiroto und feinen An heingern in den Aemtern und in der Armee, thatfächlich die Nebellion zu be wältigen, obwohl ad und zu immer noch Kämpfe auf beiden Seiten stattfanden. Die Redellen fcheinett durch die vor einigen Tagen erfolgte Niederlage und den darauf folgenden Selbstmord des AdmiralsDa Gama fast, wenn nicht gänzlich unterdrückt zu fein. Der Rach frlger Peirotvs im Präsidenten-Amte war Sennor Prudente de Mvraeg von San Paolo. Moraes ist der erste durch eineVolksabstimmung erwählte Präsident Brasilietts. Als Kaiser Tom Pedto im November litt-tu abgesetzt nnd eine Republik proclamirt wurde, wurde Da Fonsera zum Oberhaupte der provi forischen Regierung erwählt. Er be tleidete diefes Amt bis zum Februar 1891. Er wurde als der erste verfassungs mäßige Präsident von det Deputirtem lammer erwählt. Im folgendeanvem der löste er den Congreß auf und ver hängte den Belagerungszustand. Dies erregte allgemeine Unzufriedenheit uttd Da Fonfeea legte fein Amt als Dictator nieder. Sein Nachfolger war Peiroto, der das Amt eines Eine-Präsidenten bekleidet hatte: Der cangreß war so zufrieden mit ihm, daß irn Juli ist-L sein Acntatermin verlängert und ihm weitere Vollmachten gegeben wurden. Seit der Erwählung des Präsidenten Moraes ist Peiroto durch Kränklichleit verhindert gewesen, thätigen Antheil an der Politik zu nehmen. llnliingst hieß es, er wiirde als isandidat sür die Stelle eilten Senatorg von seinem Dennoch-Z orte austreten und eine energische, ver fassungsmäßige isampogne gegen die Verwaltung des Präsidenten Maraes beginnen. . I O Chieago. Es wurde angekündigt, daß die »An!erican Straiv Board iso·« vom l. August d. J. an den Preis ihrer» Produkte um Itzt-m aus pas-do erhö-» hen werde. Unter dem alten Preise er-! zielte die Compagnie 015 per Tonne Gewinn und der neue Preis wird diesen aus t27.50 per Tonne schraudem Die »Standard Co.« soll von genanntem To e an das Produkt des Trusts in Ver teie nehmen« i Columdus, O. Ein von Dyas Matheny und einer Frau Pense bewohn tes daus in Adams Eounty wurde mit Dpnnmit in die Lust gesprenkh Die beiden Genannten trugen s chreck iche Bee letznngen davon, denen sie wahrscheinlich erliegen werden. Die Mordgesellschast soll aus Nachbarn bestehen, welche Arr gerniß an dem Zusanimenleben der bei den Personen fanden. St. Louis. Unter den hiesigen Py thiagrittern herrscht ein gewaltiger Ka tzensamrnen Erst hatten sie die deutschen Logen aus dein Orden gedrängt nnd jetzt wird ihnen von Rom aus das katho lische Element vertrieben. Mit schlecht verhehlter Schadenfreude werden jetzt in der westlichen Presse, soweit die Erzbis cese St. Louis in Betracht kommt, Er mittelnngen darüber angestellt, wie stark das katholische Element in jenem Orden iit, nnd dabei hat man ermittelt, daß ein Drittel der Mitglieder Katholiken sind, hier in St. Lunis allein von 5000 über 1500 und ähnlich liegen die Ver hältnisse überall in Missouri. Und in allen Lagen regnet es bereits Resigna Nonen Erzbischof Kam hat den Austritt aus diesem Orden anbefvhlen, wie aus dem Orden der Odd Fellows und der Söhne der Temperenz. Kein gläubiger Kathri lii darf mehr denselben angehören und am schwersten werden von der Verfügung die Pythiasritter und die ,,Sons of Temperanee«, zwei nativistische, deutsch feindliche Verbändegetrosfen. Ob erste rer Verband diesen Schlag wird vertra gen können, ist wohl zweifelhaft. Bei den Herrschaften bewährt sich zur allge meinen Freude das Sprichwort: Hoch inuth kommt vor dem Fall. Judinnapolis, Jud« In einent hier zu dem Zwecke einberufenen Convent der demokratischen Zeitungsredatteure von Jndiana, dieselben für den Silber fch vindel breitzuschlagen, sielen die An hänger der Freiprägung schmählich in die Tinte. Der ganze Zweck wurde nämlich oereitelt, indem der Ausschuß fiir Beschlüsse, welcher aus Anhängern einer gefunden Währung bestand, die PSilbersrage vollständig tgnorirte. Die ses wurde von den inwesenden Silber bolden derartig übel vermerkt, daß sie nach Schluß des Conoents beschlossen, einen anderen Konvent einzuberufen, um eine Staats-Silberliga zu gründen. Cleoeland, O. Der ,,berühtnte Ne genmacher« Franc Melbourne, dessen Dienste vor zwei oder drei Jahren von den Zarmern des Westens fo lebhaft in Anspruch genommen wurden, befindet sich zur Zeit hier nnd hnt sich über die Kunst des Regenmachensz in anerken nenswerth freimüthiger Weise ausge sprochen. Er gestand zu, daß die ganze ,,Kunst« ein Schwindel ist (wornn noch kein vernünftiger Mensch gezweifelt hat) und daß er die Gabe, Regen zu erzeu gen, niemals in einein höheren Grade besessen habe, als irgend ein anderer Sterblicher. Er fügte lächelnd hinzu, das amerikanische Volk finde Vergnügen daran, »behumbngt« zu werden und je größer der Schwindel fei, desto leichter fei er auszuführen. Uebrigens hat Mel bourne durch die ,,:1iegenmacherei« ein Vermögen erworben. Atlanta, Ga. Tie Direktoren der Augstellung haben die Mittheilung er halten, daß die Centralbahn von Geor gia, die Georgiubahn und die Atlanta rk West Point-Bahn, zusammen init 2200 Meilen Geleifen, welche beinahe den ganzen Staat Georgia bedecken, mit Aug nahme des von der Southern Bahn be herrschten Theile-J, zusammen ein schönes Gebäude zn errichten beabsichtigen, um darin die Hülfstnittel ihrer betreffenden Gebiete bei der internationalen Ansstel lung der Baumwollenstaaten zur An schauung zu bringen. Ein Beter-an aus dem nie-Zika nischen Krieg. Das Hart-oh Ohio. »Ich traf heute Geo. O. Moment), einen atten Vetemn aus dem merikanifchen Krieg, welcher mir mittheilte, daß er, nachdem er von Siman Limr Regulator gelesen, cl« sich eine Flafche kaufte und die ersten drei T ofen oerschafften ihm fofort Erleich terung.«-—Geo. Goslirk Euer Apo theker verkauft eg in Pulver oder flüssig; die Pulver werden entweder trocken ge nommen, oder zu Thee gemacht. Der Simoon Den raufchenden Meter Festiichteiten sind sehr schnell Unglück und Wider wärtigkeit auf dem Fuße gefolgt. Jn Holtenau fallen fünf Menschenleben einer SchiffskessebErplosion zum Opfer, und im Reichskanzler-Amt häufen sich die Protefte der auswärtigen Mächte gegen die Erhebung von Abgaben für die Benutzung des Nord-Ostsee- Kanns-L Diese Proteste grünt-en sich auf den Kopenhagener Vertrag vom 14. März 1857, durch weichen der bis dahin von der dänischea Regierung erhobene ,,Sund zoll« abgeschafft wurde. Man kann sich heute nur noch seh-ver vorstellen, wie its überhaupt möglich war, daß dieser iSundzoll Jahrhunderte hindurch von fallen Handelsslotten der Welt geduldig sbezahlt wurde. Diese Abgabe war kein sEntgelt sür irgend eine Leistung Dane smark’s; Dänemark beherrschte sogar saicht einmal beide Ufer des Snndcs — sder Wasserstraße zwischen der dänischen LJnsel Seeland und der Südspitze von »Schweden —, und doch entrichteten sjahrauT jahrein deutsche, russische, zengliichy holländische, französische, ja sselbst schwedische Schiffe am Zollhause soon Helsingör l Procent und mehr von idem Werthe ihrer Ladungen an Zoll und ließen sich sogar eine Durchsuchung ge sallen. Dänemark aber strich die Ein nahmen aus diesem Zoll ganz ruhig ein, wie der Ranbritter des Mittelalters sein Wegegeld von dem friedlichen Kaufmanne nahm, der seine Burg passirte. Und sdas dauerte, wie schon erwähnt, Jahr shunderte lang, ganz nach den Worten sdes Mephistopheles: Es erben sich Gesetz Hund Rechte wie eine ewige Krankheit ;fort. ? Endlich erklärten eines schönen Tages idie Vereinigten Staaten von Amerika »sehr kategorisch: quosl non. Dieser lSnndzoll ist ein Unfug, und wir bezah Ilen ihn einfach nicht länger. Damit swar der Bann gebrochen. Dänemarl Igab klein bei, war aber klug genug, sich Jden alten Nechtsmißbrauch durch eine igrosze Geldfurnme ,,ablösen« zu lassen. Nach langen Konferenzen kam der oben jerwähnteKopenhagener Vertrag zustande, lwelcher der dänischen Regierung eine ’Ablöfungssumme von Als Millionen Reiche-dank - Thalern einbrachte, zu welcher Summe u. A. England losk, Russland VI und Preußen H Millionen beitragen. Welch’ ein Unterschied zwischen dieser Konferem der seefahrendcn Nationen in Kopenhagen und der jüngst beendigten Zufatnrnenkunft derselben Nationen inKiell Das eine Mal handelte es sich darum, sich oon einer mit Kosten und Zeitaufwand verknüpfen künstlichen Fessel zu befreien; in den Kieler Tagen aber ward der Verkehrswelt eine neue Straße übergeben, welche natürliche Fährnisse und Unkosten der Schiffahrt beträchtlich zu vermindern geeignet ist Die protestirenden Mächte wollen aber offenbar nicht nur eine Verminderung, sondern die völlige Beseitigung dieser Unkosten. Sicherlich ein sehr unbillige-J Verlangen, wenn man die durch den !Nord-Ostfee-dtanal bewirkte große Heit Iersparniß, sowie die enormen Kosten der Herstellung diese-Z Kanalg in Betracht zieht. Der non Deutschland eingenom mene Standpkinttx der stopenhagener Vertrag könne sich nur auf die damals eristirenden Wasserwcge bezogen haben, ist unzweifelhaft korrekt- Deutschland, beziehungsweise der Uttirsdostsee-Kanal, bietet für die Durchgan««:--Abgabe reich liche-s Entgelt in Gestalt einer beträcht lichen Zeiterspatnift nnd der Vermeidung der Gefahren, tin-ichs namentlich die Fahrt durch dass Frager-Rock mit sich bringt« Title Abgabe ist also kein Sundpll und die gegen dieselben erho beuen Brote-ne sind daher weder mora lisch noch materiell zu rechtfertigen. Otfcner Schreibebrief des Philipp Sauerempier. Mein liewer Herr Jccdattioniin Ich hen en liehse Brei-! mit die Lizzie, wag niei Altie ig, geksatt un ich denke .nit, daß mei« widder allrecht wein. Die Lizzie sitzt daheim und greint in ein Stich un ich hen auch so en Heller bei ihr gesehe, wo ich schnhr denke-, daß er en Latier is. Jch cckspecktc nämlich, daß se for Diwohiss sahe will, nn zwifche Jhne un mich, ich denke, se hat auch plentic Kahs sor. Ich kann nit anerscht kleigene, daß ich arig sorrie fiele, bitohs jwann mer doch einol for so e lange Zeit smit Jemand zn dnhn hot und in de forscht Plehs, wann incr e grau gleiche duht, dann inachtö eem nit gut fiele, wann mer sich sepperehte sou. Well, mer wolle hoffe, daß die Such nit so weit komme wird, denn initang mei Lizzie tönnt’ ichs gar nit stendc. An die ganze Geschicht sin ich nit im Geringste giltig, un ich will’s Jhne emol verzehle, nichbie Se könne e gutes Wort oder zwei for mich einlege. Es war, losse einol sehe, so ebant e ’Woch zerick, do war e Picknick von die I Ritter vom schwatzbaßbolirte Hofe-knapp. jMik hen e speschel Jnivitehschen gehabt snn die Lizzie hat sich ariq drnf gefreit. iSe hot sich extra von die Di«eßinehter ieens von die steilische Dimmetie-Dressesz imache un hot sich ihr Bannet iwwersickfe geloßt. Jch hen met neie tehlerinehd Dies-Saht angezoge un hen niei Stoys peip ufgesehtz ich kann Jhne sage, ich hen geguckt, als wann ich die halwc Taim eigene deht. Of Kehre how e lange Zeit genomme, besor deß die Lizzie keddi war, un die Kidds in e gute Schegp ware. Grad wie mer autseik des Haus kame, da hot der Karlie ge hallert: »Lnck hier, Pa«, hat er ge hallert, ,,do steht jo grad in Front von miser Jahrd en Sprinkelwage; ich wunner wie so en Sprinkelwage schafft-· ,,Well, sell is iesie«, hen ich gesagt, kommt emol her, ich will Euch die Meschieneri emol ecksplehne." All sin se erbei gelomnie un die Lizzie auch, denn was ebbes zu sehen gibt, do is die Lizzie immer in it. »Seht Ihr, « hen ich gefaat, wann der Dreiwer das Wasser antorne will, dann duht er nicks, als wie an den do lHändel pulle un oss schie gohs.« Wie ich das sagt, hen ich an den Händel gepullt, bikohs mei Herz hot doch nit dran gedacht. daß das Tänk gefillt wär. Awer uf eemol, baff! pladautz, do schießt das Wasser aus de Löcher un inse Minnit ware mer all sohkin wett. Herr Redacktionär, do hätte se emol die Lizzie ihr neies Dim metie-Dreß sehe solle! Jch sage Ihne, sell war e Seit. Wie en nasser Disch räck hot’s an ihrn Kerper ernnner gehängt. Un die .Kids, well, die hen geguckt, als wann se in die Lehk gefalle wäre. Die Lizzie hot gegreint wie krehsigz wo se sich so arig gefreit gehatt gehott un jetzt war alles gespeult. Das scheenste war« daß se geklehmt hot, das wär so en eirischer Trick von mich gewehst un ich han«-s nor an Porpes gedahn, for daß ich mitaus sie gehe kennt· Well, alles Tahke an mei Part hot kee gut nit gedahn, o Kontrolleur, es hot se noch schlechter fiele mache. Se hat sich uf die Launsch gelegt un hot eens von die Kinner for Hettehkpauder geschickt. Jch sin in mei Ruhm gange un hen mei alte Sonndaggsuht angezoge un die neie ink «Klohsbäert geworfe. Ju- ueu micy noch c Zelt lang gear .gert, dann hen ich awer mein Meind us Jgemacht un hen gedenkt, was is de JuhH, Yhen ich gedenkt, heim zu bleiwez wanns »die Lizzie nit derzu sichle dhut, mit zes sgehe, matts die Mätter mit allein gehe-« Ich hen kee Wort gesagt un sin fort nachi soeH Picknick. Jn die Picknickgraunds tivar schon e große Kraut, Lehdics un Schentelmänner un ich hen auch gleich en gute Freind gemiet. Es war der Mann, der mich, wie die Ladsch von die E«Vereinigte un verschworene Brieder un Schwestern vom oierblätterige Roman-i ranzeblatt« gebost ist, die Dohr maus un die Stepsz enunnergeschmisse hof. Er kam gleich us mich ;u, mer ben Händs geschehkt un er hot mich mit seine Lehdis — ich denke es ware seckend Kossens von seine verstorbene Aentie ihrer Stiefschwc stcr ihrm Schiviegcrsohn -—— eckwehnted gemacht. Bei Schimmenie, was ivarc das for feine KinnerE Bäckelcher so roth wie Scheu-im un e Häutche so sahft wie Wein-et. Un geivachse warc se —- hth ach! —— ich sage Ihne, do is inei Lizzie Dreck dagege. Un so plessent ware se zu mich, do war ich de Mistei Sauer ämper hinne un dc Mister Sauerämper vorne. Wisse Sie, wann e Frau gege ihren Mann immer so kroß is un sich die Worte abkaufe läßt, dann macht ecm das noch ecmol so gut fiele, wann mer in en diehsente Weg von so schöne junge Mädcher getriet werd. Well, ich hen die Lehbieg zu en Disch Eiscriem inwci-» tet un se hen auch gleich eckzeptet. Sei hen sich mich in die Artus gehengt, ich »mi! meint Blockhut in die Mittel un so ssin mer dann erum gange un hen uns es scheencg schaftiges Plätzche gesucht. - Dann hen mer isnS hingesetzt, ich hen « das Eiskiiem geordert un ich sage Ihm-J das Ding war ellegeut. Jedes von uns hot oier Disches Eigeriem gesse —- ich sage Ihne, mei Nos- war mich schon ganz kalt geivorde un an mei Witzkers hcn sechs Zoll lange Eiszickels gehängt. Jch hen gar nit so eckstra gesiehlt, mein Fremd, der is, ioie’g an’s Bezahle gange is, ausgeschniekt un ich hen al leens die Bill settele gemißt. Dann hen ich gefiehlt, alr- weim ich en Drink item me könnt. »O mir gleiche auch Bier zu drinke, « hot eensJ von de Gerte-, die Ve ronika, gesagt. »Tat’g de Stofs,« sagt ich un hen Bier sor uns all geordert. Mer hen nachher noch e paar Drinkg ge nomme un de Gorlo hen so häppig ge siehlt, wie auno M. Se hen sich ganz klohs zu mich gesetzt un hen an meine Wihlers gespielt. ,,Ach,« sagt die Vero nika, ,,es is doch zu bäd, daß so en schee ner Mann wie Sie, keine Frau hat.« Jch hen en laute Seufzer gelasse, atoer inseit warn ich zu Doht getickelt, daß die scheene Mädcher mich for en Bätschler halte. »Wie gleiche Se uns denn«.-« hot die Matilde gesrogt, was die Jinschte war, un is so nier mit ihr Fehs an mich komme, daß ich ganz deutlich das Bier schmelle konnt. »Allrecht, « hen ich ge sagt un hen noch emol Eiskriem geordert. Do hette Senat emol sehe solle, was mich die goldige Kinner flattirt hen un mich die Fleis vun mei Bahlhett ge tschehst henl Uss emol guck ich un ich hen gedenkt, der Schlag deht mich treffe. Steht jo do die Lizzie, was mei Altie is, in Front von mich!!! »Das settels,« hot se gesagt un fort war se. Se hot auch noch e Koppele Wittnesses bei sich gehatt, die widder mit ihr sort sin. »Ja sin Se denn geheirath?« hot die Veronika gefragt. »Schuhr Ding,« sagt ich. »Well,« sagt dassässie Ding, dann sollte Se sich awer schehme; so en alter Mann wie Sie, will noch Mäsches an junge unschgldige Mädches mache. Schehm an Juh!« Dann sin se fortan hen mich sitze los e. Sie könne sich gar kee Eidie mache, wie ich do gesiehlt hen! Die Mädecher ware recht un die Lizzie war recht un ich alleens war der Sinner un de Fuhl. Jch hoffe, daß die Lizzie bald widder mit mich aufmacht, womit ich veibleiwe Jhne Jhr liewer PhilippS Oxauerampset Dr. Price’5 Cream Baking Powdeu Höchste Welt-Ausstellnugs Auszeichnung. Markt-Gericht Grand Island. Weizen- . .pean .................. s 0.70 Hafer. . .. ,, ................... 0.30 Corn ... . » geschält ............ 0.46 Roggen. . » ..................... 55 Getste. » ................. 0.45 Buchweiten » ................... 0. 80 Kartoffeln, neue ................... 0.60 Heu per Tonne ........... . ......... 5.50« Butter ..per Pfd .................. 0.08 Schinken « ................... 0.10 Speck» ................... 0 10 Eier-· .pet Dtzd .................... 0.10 Gähnen « ............... 1 50-—-2. 00 Schweine» pro 100 fd ...... Z. 50—4 00 Schlachtvieh. » ...... 1. 25—2. 25 Kälber, fette, pro Pfd. ............ 2—3 25 C h i c a g o. Weizen ....................... (5()—-70 Roggen ....................... 75 Gerste ........................ 51 Hafer ......................... 23 Corn ......................... 44—45 Flachsiatnen.. ................. 1.48 Kartoffeln, neue, per Faß ....... 0.7- ——-2.75 Butter ........................ 10-—14 Eier .......................... 10 Talg ......................... 4——4-L Kühge nnd Hetfer ................ 175-—4. 25 Stiere ............... . ....... s. 75—5 75 Kälber ........................ 2. 50——4. 50 Schweine-, .................... 4.65——5.10 Schafe, ...................... 2.00-—6.00 Süd-Omaha. Kühe ........................ W— '.3 00 Stiere ....................... '3·:!5—-)00 Kälber ....................... 2.60—5.00 Schweine ..................... 4.5()—4.80 Schafe ....................... 2.00-—-3.25 Lämmer ...................... 3.75—5.5() MAX Lian Deutscher Rechtsannmlt und Notar, sossüdt m. Str» Grimle Yes. P. O. Vor USE Llniztniiit nnd Rath in niechtszaiigelegen heilen totvie Ein iehnng von Aoideiungen nnd tiibichaiten in Deutschland »eite1reich Ungain nnd der Schweiz ((85eichäjtsverbm dnng niit tüchtigen nnd veilästlicheti Jldvoka ten nnd NTfiotiiten in genannten Ländern, so wie ntit den Verein. Staaten .itoiisiiinteic daselbst-) Osfizielle Liste verinißter E r b e n. Folgende »iTe1-i"o»en, ivelchen Erd-: rechte uiiiehen nnd von denen angenommen wird, daii sie sich in den Ver. Staaten anihatien teventnell die gesetzlichen tcsrben nnd stiechtgnachiolger ini Falle des Ab iebeng der nachgenannien Erbberechtigteiu wollen iich beiin obigen Nonn- enr Empfang nahine weiterer Miitheilnna melden, n. e.: Schneider, (Eduard, nnd Tochter Alma aus Baden-Baden Ariiibruster, Ludwig, ans Frauenboch. Dürr, Carl Friedrich, Bierbrauer aus Hauingen. Wolliner, -(5«mnm Katharina, uns Karlsruhe-Mühlburg. Ring, Johann Georg, von Biebrich, Hessen-Nassou. Tini-, Linn, von Biedenkopf a. d. L. Hesseii-Naisa11· Wochiier, Franz, von Weingarten, Würtemberg. Schantz, Joseph« Sohn von Peter Schneid, .itoblenz. Jooß, Mise, aus München, nnd bei-en Kinder Anna, Jofesine und Jaques. Hüttiiigei·, ; oseph, Deggendorf, Nie derbaiern Nanthe, Franz, von Schlackeniverth, Böhmen. Pöppel, LeonhariU von Karls-huld, Boiern. Bach, Christian Friedrich, Johann Christian, Johann Geoig und Jamm monuel, sämmtlich aus Würtemberg und zwischen 1851——1860 hier ringen-andern Mohr, Diedkich, aus Langelohr. » Ort, Wittwe nach dem Bierbcouek « Martin Ort, oder die Kinder der Beiden. Romhokst, Johann Hetmonn, aus Brennen. Schonh, Heinrich, von Riese-how Nheinpsalz.