Spezial -Pr«åmie! « Das Leben des Fürsten Bismarek. Eine Geschichte der Wiedergeburt der deut schen Nation. Von Paur.nsnuann. l Inhalt. Wistäsitösttckischsusapsm. l. Jugendzeit. 2. Parlainentariichc t«el)rjahtc. 3.i I ’«) s—1862. Bin set Uebung-e des Ministerium bis zum Prager Frieden. t. fu« —!:ei-tasiungg- ; Konflikt. 2. Tie ,T.eutsche Fkaåef st. Der Mund-: .nrleq. ! snt starb m Vetter-rett- bie tunc , tret-tust des deutstlts ansbsischen Krieges. 1. Tei Brn unt Oetterreich. 2. sie Feinde itn rttilaem ts. ztapoleones »Wenn-alltä» nnd kalten st. Sabowa nnd die Folgen. 5. Terzttorbdcntsche Bund. DkkW quissischk Krieg. l. ’Iie.Hohetttollcrtt’sche tsandidatnr L Bisumrck und Frau reich. Z. Gründung des Deutschen Reiches. . Mülsttks sur-nötige Mchtstellunq nnd sie-nur« Itiedmstmlltit t. Die nomini sche Nepttbltl. . Deutschlands Blindnisse Diclnkkt Otstrltsus Its deutschen Reiches. l. Kanzler nnd Papst. 2 Jleue Bahnen, alte Gansllltr. sk. Tietotiale Frage. Ists Its List Istfkk Willstle l. l. Neue Hei-rett. Fr«icdrichsi«ttl). Das Buch enthält 2582 ans elegantein Papier gedrnctte crtav Heut-u, ist voll illu rirt, mit Vismarifs Portraih nach t«embach. als Titelblatt versehen und crliilt jeder « bvnttent, der den Hätt-zeiget nnd Herold« arti ein Jahr im Bot-ans bezahlt, guts Buch gegen Nachza lnng von 25 (5ettt6. Sonstige-r Preis S».75. Ueber isntarck sind schon unendliche Wucher nnd Brotchiiren geschrieben, unsere-I Wissens Ledoch ist bis jetzt noch von keinem Teuttch Ultnerikaner ein grösseres Wert über bieten be eutertden Staatsinann veröffentlicht winden. Hier bietet sich nun dein tseser die Gelegenheit ein Wert ans der Feder eines disk betten deutschamerikanischen Jonrnalisten kennen zu lernen, und braucht somit nicht zu fürchten, ichmcichelbaite Berichte ans dein. keben Vistttatck’g tu lesen, sondern wahrheitggetnasz die grostcn Thaten nnd auch Fehler» dieses StaatSIIICttttes lernten tu lernen. Unter dem Namen slk a nl H e r in a n n verbirgt sich der bekannte Journalist El( a u l aedicke, und glauben wir, baß bessert Name tnr Nenuge eine Garantie tit, dass dir-its iert den besten an die Seite gestellt werden lann. r.sssIssssOIOIOOIIIIIIOOIIIOOOIOIIIOIIUIIIOI Wie eine Frau zur andern spricht: «»Zwei Jahre lang habe ich nun jeden Montag Morgen statt clsnn sosp gebraucht, — habe stets keine und schneeweiße Wäsche ohne harteg Reibcn erhalten —- unb bin jedesmal um 9 Uhr herum fertig ge wesen. Diese Seisc hat niemals auch die sat testen Farben meiner Sommer-kleidet ange griffen, mus- also steioon allen Säuren sein. Schicke nur an deinem nächsten Waschtage zu deinem lskocck und laß ein Stück holen. Du wirst finden, daß es eine vollkommene Ieise für alle Wald-wette ist-« Überall tzu haben· Nur hergestellt von The N. K. Fairbank company. chlcagm otsssssoooosssquI 5 Gacconcn oder 12..) Gkä ser für-L ;«Ecnto. cui- JIsIIItIs III-II IsIIIIIIIII'-I ticImIIiscII WiIItIhIIchIIIkeIIII -IIIIIvIIIIIc1-I. IIIIIkIIIIIeII III-» IIIIIII den, .I oder Ql IIIPanck IIIIo Iqu nIrnIsiI XII-HI- III-II- It, I -I L! JstI II III- III kff II- .-I- sIzIILI ,-:I- II .« Fragt Euren Apptbeker darnach! Luni-III ä- I5II., 7 Q- LI ZIIIIIII .IrffrrIoII En» IFIIIIIIUQ III. ---die— IfIMmIdIII IIIIh IIIIHIIIII III II LI« In. IIIIMIHZ I III-I JlIIIIs II -I Isst lI Ist-t, IIIIIIIIII IIUII « I IIIII Inl qunfkn III-»n« nett-ums MIIII IIII IIIsII -I. VII-»Im INIDIIsIIIsIIquI IIIIerm IsIss U -’. II·«-II III deutsch sm I-.·- IsIIIIMIsI -I-III. ---IIII III. . « -II I« I .II-I IIIIIII IIIIIHI cIII III-III II I.· I- Ins-« Sikiimnn IIIIII IIKIIIIIT DII fin -.I, III-« I -I- « » I It IIII III -"II IIJII VIII II III sIIIsI Königin des NordwestenS. Jmmer eine sichere Ernte! Furmcn mit gutem Wasscrrccht 15 bis 20 Dei-i « lars pro Acker. » « für welch das Wasserrecht von RELIEVUUJSSlMIds 5 bis 1»Do(takspko Acker kostet, « in guter Lage. Nähere Auskunft ertheilcn IEIELU ROBsc MÄNN G GO» " , Deutwa Jandgestdäft shorulmh Wyoming-. 1 i Der Gjiingenhäuptlingu historischer Roman von Ein-it Etlir.s (Fortfehnng.) [ »Ich have neulich ern gwses days-. « fortgetragen, mit dem ich heimlich iiber die Zugbriirke geschlichen bin.« »Man war darin?« »Woher soll ich das wissen? Schwer war es und hart anzusiihlen, und ed klang fast wie Silberzeug.» Kulsiigs Augen strahlten. »Hm und schwerl« tnurmelte sie vor sich hin, »und ed klang wie Silberzeug. Da fällt mir ein, daß ich auch ein Bündel habe, Und daß etwas fiir Dich darin ist. Sieb hier, mein Junge, da hast Du zwei schöne Aepfel." Palle lächelte vergnügt, nahm die Aepfel und fing an, davon zu essen. »Du sollst sehen, Polle, Du machst noch Dein Glück da oben auf dem Schlosse. Ich hali’tz immer gesagt, der kleine Palle hat einen guten Kopf- und nun kannst Du Dir selber ausrechnen, daß meine Worte in Etfii ung gehen, denn wenn die Herrschaf n kein Ver trauen zn Dir hätten, würden sie Dir das Silberzeug nicht fortzntragen geben." »Ich habe aber ja gar nicht gesagt, daß das Bündel Silberzeug enthielt l« »Das kann und ja auch einerlei sein, mein Junge, wir bekommen ja doch nichts davon; und trotzdem ist es ein mertwiirdiger Gedanke, auf einmal fo viel in Händen zu halten, daß man den Rest seines Lebens sorgenlos davon leben könnte. Nicht wahr, Palle, kam Dir der Gedanke nicht auch?" »Freilich, jetzt, wo Du essagst; vor her dachte ich nicht daran." »Ach hat doch Niemand mit dem Bündel fortgehen sehen?« »Nein, so viel ich weiß, sah mich keine Menschenseele, sonst, glaube ich, hätten sie es mir auch wohl fortge notnmen." — »Du liefertest das anvertraute Gut doch wohl sicher ab?" « »Du meinst wohl, ob ich es sicher verwahrt habe ?» »Ja, natürlich! Wo hast Du es denn oerivahrt?» Der Knabe schwieg, altz besänne er sich auf eine Antwort. »Du fürchtest Dich doch nicht, ed Deiner Mutter zu sagen?« »Ach nein, ich versteckte ed hier im Hause deo Wachtnieisters, denn er s el ber war nicht dal» Dies Alles klang sehr wahrscheinlich. Das Gesicht der Alten strahlte vor Begierde. Sie ging in die Falle. »Es kann ja aber Jemand kommen und den Schon finden, Du unvorsichtiger Inn et« » ch nein! Ich vergrub das Bündel oben aus dem Boden unter dem Stroh," erwiderte der Knabe treuherzig. »Das ist wirklich nicht sicher genug, lieber Polle; laß und lieber hingeben und sehen, ob ed noch da is »Ja, kommt !" sagte Polle. Eine lange Strecke wurde seht schweigend zuriickgelegtz wie verschie denartig auch die Gedanken waren, welche »Mutter und Sohn ersiillten, so war der Gesaimntinhalt doch derselbe: Beide entpsaudcn sie eine große Be friedigung darüber-, daß sie sich gegen seitig angeführt hatten. Der kurze Tag neigte sich schon seinem Ende zu, als sie die Hütte er reichten. Jm Walde herrschte schon eine vollständige Dämmerung Mit klagen dem Ton fuhr der Wind durch die Wipsel der Baume, jeder neue Stoß riß groer Mengen Laubed mit sich fort. »Wer doch einen solchen Wald hätte!" sagte tinsblg endlich; sie hielt es siir besser, den slnaben nicht länger seinen eigenen Betrachtungen zu liber lassen. Wald niir gehörte, dann suchte ich den ganzen Tag Vogelnester l« »Das konntest Du nicht, mein Junge, denn ich wurde sofort alle Bäume fallen und als Breunholz ver kaufen lassen. Hast Du den Wortsi meister heute noch nicht gesehen2-« »Er ist in aller Frühe nordwärts ge zogen, um Evend zu suchen." »Wenn er mich in der Hütte fände, so wäre uui niich gefchehen,« fliisterte Kulfög. »Meint Ihr-TM ,,Ja, er würde mir sicher den Garaud machen» »Dann geht lieber nicht hinein !" »Ich wollte nur einmal sehen, was fiir Slosidarleiten die Herrschaften mit sich siihreii." »Dann will ich lieber draußen jbleiben und Euch ein Zeichen geben, F wenn Jemand kommt. Der Sack liegt ganz hinten beim Schornstein unter den ’großen Strohbiindeln. « »Die Thiir ist ja abgeschlossen!« »Ich weiß, wo der Schlüssel liegt. « Palle griff mit der-band in ein Loch unter der Thiirsch velle, holte einen Schlüssel heraus und offnete die Thiir. Dann traten Beide in die Hinte. Man gelangte durch eine Oeffnung in der Nähe deø Illkoueuo auf den Boden Palle holte eine Leiter von draußen nnd stellte sie an die Wand. itulsog bestieg die Leiter, ohne sich zu beden ken, schob die Wie zurück und kroch durch die Oeffnung auf den Boden «Gehe Du jetzt ein wenig hinaus, mein Sohn,« sagte sie, »und sieh nach, od etwa Jemand kommt. Hinter dem Schornstein liegt das Bündel also?" »Ich flirctite, Ihr werdet es nicht Linden-« ries sPalle mit spöttischeni Liszt-n indem er die Leiter entfernte. siiy stieß einen gellenden Schrei »Ja, da habt Jht recht! Wenn der l aus. Sie begann zu ahnen, dasz Palle sie in eine Falle geloctt hatte. »Palle, Palle," rief sie, »was soll das heißen! Du willst mich doch nicht unglücklich machen ?» »Mutter-, Mutterl» entgegnete der Knabe- ,,wiszt Ihr noch, was Jhr vorhin sagtet: ,Jn dieser Welt kann man sich gern einer Lüge bedienen, man muß dabei aber stets den Schein der Wahrheit aufrecht halten.’ Diesen Rath habe ich setzt befolgt. Jhr woll tet mich anführen, jetzt seid Jhr aber die Betrogcne l« »Aber was soll dies Alles nur heißen?" »Nichts weiter, als daß Jhr Euch vorläufig da oben häuslich niederlassen müßt. Nuht nur Eure milden Glieder recht; ich verwahre jetzt die Leiter, schließe die Thür, sage Euch Lebewohl und gehe meiner Wege.« Der Knabe that, wie er gesagt. Ohne auf Kulsögs Flehen, Bitten, Drohungen und Fliiche zu achten, ver ließ er das Zimmer, schloß die Thür und versperrte sie von außen. Dann lief er in den Wald zurück. 39. Kap i tel. Die Flucht. Auf Gjörslöw war inzwischen Alles zur Flucht vorbereitet. Als der Abend hereinbrach, kehrte Esmer unverrichteter Sache mit seinen Leuten zurück. Er brachte eine tsiesellschaft von Ofsizieren mit, die er im Walde getroffen hatte, wohin ein gleicher Zweck sie geführt Die Dragoner zogen ihre Pferde in den Stall und verschwanden dann in der Leutestube. Allmiilig, als es stiller auf dem Hofe geworden, nahm der Lärm in den ;—,immern desHauptmanns zu; man bereitete ein Trinkgelage vor, das im Verhaltnisz zu den Beschwerden des Tages stehen sollte. Laute Stim men, Lachen nnd Gesang drang zu dem Flügel, wo sich Frau Elsebeth mit ihrLTother befand. r- k-« Die Damen waren schwimmen reren Stunden völlig geriistet zur Reise gewesen. Während Frau Elsebetlt in den Zimmern hin und her ging, fand sie stets noch einen oder den anderen Gegenstand, den sie dem zusammen gestigten Gut hinzufügen zu müssen glaubte, obwohl Reed die Ansicht gel tend machte, das; man nicht so viel Ge pück mit sich fortflihren könne. Der Junker war ungeduldig und wartkarg, er empfand es als demiithigend, daß man abermals Zuflucht zu der Hilfe der Gjiingen hatte nehmen müssen Er haßte Sbend, freilich hatte er keinen Grund dazu, aber ein gewisser Instinkt mochte Schuld daran sein; lzwischen ihren Ideen und Anschauungen lag ein ! Jahrhundert-ein Jahrhui.dert und-; eine Revolution. Karen safz bleich und schweigend am ;Fenster und starrte in den Ho hinab. Der Mond wars seinen Schein aus das alte, gothisehe Gebaude und auf das Wasser im Graben, wo das-kleine Boot schaukelte, das sie der Freiheit, der Er lösung entgegensühren sollte. Die Schildtvarhe an der Brücke stand steif und unbeweglich wie eine Steinsiiulef da. Die Wälder auf dem jenseiti en Ufer erschienen in dem Nebel und ers Finsterniß wie eine große, zusammen-s hängende Masse. » Fearentt Gedanken hatten eine andere J Richtung eingeschlagen wie die der Mutter; ruhig, trautnerisch versunken, in ihr Schicksal eigeben, saß sie da. ; Tie Stunde dei Entscheidung näherte sich. Unten int Hofe blieb Allesf l und ruhig, mehrmals sah Karen d Keller eine dunkle Gestalt entsteig die einen Gegenstand in der F trug, mit welchem sie in dem Scha verschwand, den die Ringmauer der Nähe der Hugliriicke bildete. war der utiermudliche Polle, der s inmitten aller seiner Vorbereitungen» nicht vergaß, die Schildwache zu er quicken. Die Uhr im Thurm schlug zwölf, der tiefe itlang, den man übers i all im Schlosse hören konnte, halltes GEIST-s - von der entgegengesetzten Seite wider. Der Mond war im Begriff, hinter dem J Walde zu verschwinden, dies war der Augenblick, den lib zur Flucht be-’ stimmt hatte-. Staren saß noch immer am Fenster, i sie sah Palle iiber die Mauern kriechen i und unten am Boot wieder zum Vor schein tommenz in dem leichten Winde, i der die Oberfläche des Sees bewegte, i hob nnd senkte sich das kleine Fahr zeug mit dein WasserspiegeL Die Stunde ist da,« iliistcrte Frau Elsebetiz mit bleichen, zitternden Lip pen. » «aßt und gehen! Reed, wollt . Ihr mir mit diesen Packeten behilflich seini« Dei Funker nahm ein Bündel unter jeden rin und die diei Flüchtlinge schlichen sich leis sen Schrittes aus deini Zimmer, sie hielten den Athein an und siirchteten, sich durch das iiiaschelni ihrer Kleider zu verrathen. Auf dem Gang vernahmen sie das Latinen der schwedischen Offiziere in Eßners Zimmer; als sie die in den Keller führende Wendeltreppe hinab gingen, drang das Getöse nur noch ges » dämpft zu ihnen. ’ Recd zündete eine siieniackel an und schritt voraus durch den tiefen gewölb- « ten Gang, der sich unter dem Schloß; htnzog und in einei- Andfalltbiire in der Ringmauer endete. ! Keines von ihnen hatte bisher eini Wort gesprochen. Frau Elsebeth gab ;acht auf die Packete des Junkers undi »den Juwelenschrein, densteselber trug i Karen betrachtete den bunten Schein, » den das Licht der Fackel aus die sen-h-I ten, grünlichen Mauern wars. Sie wußte nichts von den Sorgen ihrer i-« . » l - -«- IJMOE ’T,«"s’.’äs"-M7« Mutter und schritt leichten, unbeküm merten Sinne-s d.:hin. Sie ließ die Gefahr-das Schloß, hinter sich und ging der Erlosung——Svend entgegen. Palle hatte nämlich nichts davon ge sagt, daß Kb diesmal die ganze Leitung allein übernommen hatte. Endlich gelangten sie an das Aus fallthor, eine alte Eichenthiir, deren ·mass ve Buhlen fast durch den dicken Eisenbeschlag verdeclt waren. Der Junker öffnete-, im selben Augenblick wurde die Fackel von dem Zugwind ausgeblasen. Eine hohe Gestalt, die bis dahin durch das Dunkel verborgen gewesen war, erhob sich. Es war Jb. Er legte den Finger auf den Mund, Um sie zur Ruhe zu ermahnen, dann nahm er dem Junker die Packete ab und trug sie in’s Boot. Need und Karen folg ten ihrn, Frau Elsebeth aber stand plötz lich still und flüsterte: »O, mein Gott! Ich ließ meine Brieftasche mit allen Werthpapieren auf dem Kamin liegen. Das kann unmöglich dort bleiben, wartet einen Augenblick l» Need erbot sich, das Vermißte zu holen, aber Frau Elsebeth war schon in dem dunklen Gange verschwunden. Jb stieß einen leisen Fluch aus« »Laßt uns so lange in’s Gewölbe zurückkehren,« fliisterte er, »dortsind wir wenigstens sicher, nicht gesehen zu werden.« Der Junker und Korea folgten seiner Aufforderung Jb lehnte die Thiir an. ( ,,Wollt Jhr uns allein hinüber rudern?« fragte Reed. »Nein, wir sind unser zwei, denke »Welche zwei?" »Ihr und ich! Das Boot faßt nur vier Menschen. Uebrigens könnt Ihr ohne Sorge sein. Die Sache ist nicht sehr gefährlich. Während der Wein dort oben seine Wirkung auf die Schweden ausübt, ziehen wir ruhig unseres Weges. Drüben halten unsere Pferde, in der mondhellen Nacht rei ten wir durch den Wald. Fiir den schlimmsten Fall muß der Junker nur an meinen Rath von neulich denken." »An welchen Rath-« »Das letzte Mal, als wir uns sahen, - rieth ich Euch, daß Jhr Euch mit dem; Mantel vor dem Pallasch decken und; Euch vor dem Karabiner beugen soll-i tet,« entgegnete der boshafte Macht-J meister, »man reitet die Schweden selten zweimal iiber und heuti Nacht; müßt Jhr Euch hinter der Herrschaft halten, während ich voran reite und den Weg zeige." ich »Ich reite, wo ich will," antwortete s der Junker. ; ; «Ei bewahre! Jhr reitet dort, tvo’ « ich es Euch sage; heute habe ich zu be fehlen und Ihr zu gehorchenl« Karen legte ihre Hand aus Reeds Arm, cr schwieg. J s Worte waren kurz und bestimmt, sie enthielten außer- » dem eine Wahrheit, die er nicht abs« ; leugnen konnte. s Gleich darauf erklangen leichte, Heilige Schritte. Frau Elsebeth kehrte "zurück, eine brennende Wachskerze in »der einen, die Briestasche in der ande iren Hand haltend. s »Endlich,» murmelte der ungeduldige » jWachtmeister, indem er aus dem Thor ; ; heraustrat. l l Der Ort, an den sich die Flüchtlinge ! Ibegeben hatten, um in das Boot zuf ssteigen, lag ungefähr in der entgegen- Z sgesetzten Richtung von dem Eingangf szum Schloß, es war unmöglich fürs ;die Schildwache, sie zu bemerken, um! sso mehr, als der vorsichtige Palle die i sRuder muwickelt und dafür gesorgts shatte, daß der wachthabende Dragoner »sich in einein Zustand befand, der ihn s völlig unbrauchbar sur seinen Dienstj machte. Trotz aller dieser Borsichtsi maßregeln erschien idie Gefahr doch nicht so gering, wie Jb glaubte. Aus den Zimmern des Haupttnanns in der oberen Etage schien das Licht auf den Graben herab; sobald also die Flücht linge den Schatten der Ringmauer ver ließen, waren sie, falls sich Jemand »un! dieselbe Zeit an einem der Fenster aushielt, der Entdeckung ausgesetzt Man hörte Glasertlang Geschrei und Gelächter durch die zerschlagenen Fen sterschcibcn dringen und sah durch den Nebel, den der Tabaksrauch in den Zimmern bildete, dunkle Gestalten sich hin und her bewegen. » Als Jb ans dein Tbor lieraustrat, wurde die Stille, die bis dahin ge herrscht hatte, pliitzlich non der ent-; gegengesetzten Seite des Schlosses her » durch einen Pistolenschusz unterbro-s chen, der gegen die Fenster des Saales E gerichtet sein mußte, denn man ver nahm im selben Augenblick das klir rende Aufsriilagen von tiiladscherben auf das Steinpftaster. Jb legte sich platt auf die Erde nieder und spähte» nach allen Seiten um sich. Frau Else- ? beth stieß einen lauten Angstschrei aus. ; »Noch während der Schreck alle be-« herrschte, fiel ein Schuß in derselben Richtung, nnd abermals klirrten Glas- « scherben in den chilosihof hinab. Auf den letzten Schuß folgten ein gellender Schrei nnd einige langge zogene Worte-, die Ib in Folge der roßen Entfernung nicht verstehen onnte i Diese beiden Saiiisse veränderten die ganze Lage. T ie Fenster im Saal wurden ansacstoßetn und die Gesell schaft bemerkte die Gruppe der Flücht linge unten am Graben Frau Etscbeth hatte sich, stumm nnd bleich vor Schreck an den Junker gelehnt, der swie versteinert da tand seinen hatte den Arm der Mutter er riffen, und barg das Antlitz an ihrer ruft. I »Komm-» flüstekte sb, »schnellt ts- , 7 REM- ,--« set- -- » : »wir Es handelt sich jetzt nur darum, bat-»L» jenseitige Ufer zu erreichen. Noch können wir uns retten, in einem Augenblick ist es zu spät." Bei diesen Worten sprang er in das Boot hinab. Reed wollte ihm folgen, aber Frau Elsebeth hielt ihn Zurück. »Es ist zuspät," flüstertes e, »sie-hst Du die Dragoner nicht oben über der Ringmauer zum Vorschein kommen? Laßt uns, so schnell wir können, in unsere Zimmer zurückschleichen." »Wie Ihr wollt," erwiderte sb, stehen bleibend. »Gebt mir nur den Kasten mit Euren Kostbarkeiten, damit ich wenig stens den retten kann." Frau Elsebeth schien sich noch zu be denken, Jb aber nahm den Kasten und sprang in das Boot. Die drei Anderen zogen sich aus demselben Wege zurück, aus dem sie gekommen waren. Als Jb eben vom Lande abstoßen wollte, erhob sich eine Stimme oben auf der Ringmauer: »Halt an, Verwegenerl Jn diesem Augenblick sind sechs Karabinerläufe auf Dich gerichtet; wenn Du noch eine Bewegung mit den Rudern machst, gebe ich Befehl, zu feuern." Jb blickte sich uni ; er bemerkte eine Reihe drohender Köpfe, die sich über den Rand der Ringmauer erhoben, beim Schein der Fackeln sah er die Ge wehrläufe blitzen. Auch aus den geöff neten Fenstern sahen ihm solche ent gegen. Er seufzte und trat wieder an’s Land, indem er den Juwelenschrein zu einer Gestalt hinunter-gleiten ließ, die bis dahin still und unbeweglich auf dem Boden des Bootes gelegen hatte. Als Jb an’s Land stieg, glitt diese Ge stalt, geschützt durch die Bewegungen des Bootes, unbemerkt in den Graben hinab und schwamm an das jenseitige Ufer hinüber. Nach einer Weile be zeugte der klagende Schrei einer Eule vom Walde her, daß er sich in Sicher hiet befand. »Das ist prächtig, Palle,» murmelte Jb vor sich hin, »dann haben wir wenigstens unseren Schatz in Sicherheit gebracht.««· Jm selben Augenblick drangen zwei Dragoner auf ihn ein. Der Wacht meister stieß ein lautes Gebrüll aus, erhob sich zu seiner vollen Höhe, um klammerte seine Feinde und suchte sie mit sich in das Boot hinabzuziehen, während er sie wie ein Schild vor sich hielt, aber ein dritter Reiter hatte das Boot schon an’s Land gezogen. Meh rere Versolger näherten sich. Jb sah ein, daß Alles verloren war. Er schüt telte die Feinde von sich ab, machte einen Sprung auf das Ausfallthor zu, das offen stand, und verschwand dahin ter, die Thiir in’s Schloß werfend. »So!" rief von der Mauerzinne her eine triutnphirende Stimme, und« vom Schein der Fackeln beleuchtet, zeigte sich Hauptmann Eßners rothes, wein erhitztes Gesicht. Er hatte von hier oben herab, eine Pistole in jeder Sand haltend, Jbs Flucht zugeschaut. » etzt können wir die Sache anz leicht neh men. Der Galgenstriikz hat sich selber eingesperrt. Stellt eine Wache vor alle Eingänge des Schlosses. Ihr Anderen folgt dem Fähnrich, wir wollen eine Henjagd abhalten !« Noch während Eßner diese Befehle ertheilte, fiel von der anderen Seite des Grabens ein Schuß. Der Mann, der die Fackel neben dem Hauptmann hielt, stieß einen Schrei aus und stürzte von der Mauer auf das Stein pflaster herab. Man wußte nicht, woher der Schuß kam, nur ein leichter Rauch bezeichnete die Richtung. Zur selben Zeit verschwanden zwei Männer, die vom jenseitigen Ufer aus schweigende Zeugen des ganzen Vorganges gewesen waren. Der Hauptmann verließ die Ringmauer-. Ohne sich um den Todten zu bekünimern, wandte er sich an einen der zunächststehenden Dragoner und rief : »Las;t die kleine Brücke herab und seht Euch nach dem schreienden Frauenzimmer da drüben um, damit wir wenigstens erfahren, was das Ganze zu bedeuten hat.« Der Dragoner gehorchte dem Befehl. Frau Elsebeth und ihre Begleiter hatten inzwischen ihre Gemächer er reicht, ohne von Jemand bemerkt oder angehalten zu werden. Die erste Sorge der ungliicklichen Dame war daraus ge richtet, alle Spuren der oereitelten Flucht, so gut ed ging, «u verwischen. Reed begab sich ans sein hurmzimmev schloß die Thikk sorgfältig hinter sws , ab und legte sich schlafen, ohne sich im Geringsten durch den Lärm nnd das Geschrei, das zu ihm hinauf drang, stören zu las sen. Die Jagd hatte ihren Anfang ge nommen, der ganze Hof war von Fackel schein erleuchtet, eiltge Gestalten hasch ten hin und her. Das scharfe, röthliche Licht fiel auf die Mauern des Schlos ses. Mitten im Hofe stand Eßner, seine Befehle ertheilend, um ihn her hatte sich ein Kreis von Dragonern gebildet, deren Karabiner und Pal lasche im Fackelschein blitztetn Die Reiter begannen mildem Durchsuchen des Erdgeschosses, dann drangen sie durch das Gewölbe bis zur Ausfallthiir vor, aber Jb war nicht zu finden. Sie verriegelten alle Thore und Thü ren und setzten ihre Untersuchun en in den übrigen Räumen des S losses fort. Das Dunkel be ünstigte den Flücht ling. Cisr schien spurlos verschwunden zu sein. Die Säle und Hallen des Schlosses erklangen von Befehlen, Drohungen und Fluchen Die Verfol ger waren rücksichtsvoll genug, Frau Elsebeths Zimmer zu verlassen, sobald ie sich über eugt hatten, daß der Ge nchte ich ni tdort befand; der Haupt