Grand Island FAMij TM MWM s,« Jahrgang 15. « Grund Island, Nebraska, Freitag, »den 28. Juni 1895. Nummer 42. Pochewztundsaiaw Deutschland. Die Festlichteiten in Hamburg und Kiel gelegentlich der Ein weihung des Nordostsee- oder, wie er vom Kaiser getauft worden ist, des Kai ser Wilhelm-Canals, haben degreifiicher Weise während der ganzen Woche alle anderen Interessen in den Hintergrnnd gedrängt und die Neichshauptstadt war, soweit alle auch nur einigermaßen her vorragenden Persönlichkeiten in Betracht kamen, geradezu oerödet. Die Zeitun gen haben jeden Tag den Canalfestlich seiten ganze Seiten gewidmet und alle Vorkommnisse, besonders die Reden und Ansprachen, in eingehendsier Weise be sprochen. Kaiser Wilhelm’S Rede beim Bankett im Hamburger Rathhaussaale hat einen vorzüglichen Eindruck gemacht, und der Nachdruck, den der Kaiser auf die friedliche Bedeutung des lfreignisseg legte, hat allgemein befriedigt. Nicht minder der Umstand, daß zwischen dein Kaiser und den sämmtlichen deutschen Souveränen offenbar das freundschaft lichsie Einvernehmen herrschte. Beim Hamburger Banlrtt gosz der Kaiser, im Augenblick, als sich der Prinzregent von Bayern erhob, uin eine Ansprache zu halten, Wein in dessen Glas, und die herzliche-r kleinen Ausuierlfamkeitea, welche er dem Könige von Sachsen wäh rend der Tafel erzeigte, sind angenehm aufgesallen. Die friedlichen Amster ungen des Kaisers haben auch in Oc sterreich einen günstigen Eindruck ge macht. So heißt es in einer Wiener Depesche, daß der Verichterstatter des Budgeta, Dumba, sich in einer An sprache an die österreichische Delegation über die Reden des Kaisers wie folgt ge äußert habe: »Diese Friedens-versicher ungen unseres erhabenen Verbiindeten finden einen mächtigen Widerhall in Oc sierreich, welches mit diesen Friedens worten vollkommen über-einnimmt Die Schaisung eines solchen Friedenswerteg wie der NordostseesCanaL beweist, daß beide Staaten und Völker heutigen Ta ges sich zu einein ganz verschiedenen Kampfe anschicken und daß der Wettbe werb in dem Welthandel seht lediglich auf das vollswirthschaftliche Gebiet be schränkt ist.« Während der ganzen Dauer der Fest-. iichkeiten war die Person des Kaiser-J Tag und Nacht von einer Abthciinng der gewiegtesten Geheitnpolizisten umge ben. Diese Borsichtsinaizregeln ruaren ergriffen worden, weil dein Kaiser wäh rend der lebten H Tage eine Menge anonymer Tirohbriese von Aiiarchisten und sonstigen Personen iugegangen wa ren. Einige dieser Briese waren aqu Frankreich und die Verfasser derselben hatten den Kaiser mit dem Tode bedroht. Etwa zwei Dutzend verdächtig aussehende Personen sind von den Geheimpolizisten oerhastet worden, darunter zwei Fran zosen und ein Nusse. « Die Fiottencorrespondenten der deut schen und österreichischen Zeitungen ha ben sich in iobpreisender Bewunderung über das vorzügliche Aussehen der ame rikanischen Kriegsschisse und deren Be mannungen ergangen und sich höchst an erkennend über die Leichtigkeit der Be wegung und die Präzision derselben beim Manöoriren ausgedrückt. Sie räumen in dieser Beziehung dein anterikanischen Geschwader unumwunden die erste Stelle ein. Den Kreuzer New York erklären sie sür das schönste Schiss seiner Art, das im Meter Hasen gewesen sei. Die amerikanischen Kriegsschisse erregten auch beim allgemeinen Publikum mehr Neugierde als alle anderen, und die An zahl der Besucher derselben belies sich in die Tausende. Die Ossiziere des ame rikanischen Geschwaders waren von ent zückender Liedenowürdigkeit gegen die Besucher und versuchten ihr Beste-, ih nen in deutschen Sprache die Honneuri zu machen. Daß der Marblehead und andere Schisse des Geschwaders Uncle Sonne japanische Steivards und Neger unter den Matrvsen hatten, kam den deutschen Besuches-n einigermaßen merk würdig vor. Von ungemeinem Interesse ist der dritische Vergleich, den ein englischer Mariaesachmann, der zur Zeit in Kiel weilt, iiber die irn dartie en Hasen ver sammeln-n Kriegsschisie er verschiedenen Nationen emacht hat. Um jeden Vor wurs der arteilichkeit von vornherein von sich ad uevehren, hat dieser Fachmann das britische Geschwader von seiner Beurtheiiun ausgeschlossen und hat dann aus Brand eingehender Beob achtungen seine Ansicht dahin usammen einst, daß in pinsi taus erth und züch keit die vers iedenen Benann ungen n folgender Ordnung ausgezahlt werden könnten- Illen voran die Deutscher-. Nr. 2 die Jena-sein Nr. s die Isekikasm Rr.4 Oesiers reicher, Nr. a die Rassen, Re. a die Italiener, Nr. 7 die Schweden, Nr. 8 die Holländer, Nr. 9 die Tönen, Nr. 10 die Rumänen, Nr. 11 die Portngiesen, Nr. 12 die Spanier. Das französische Geschwader, sagt der Kritiker, machte, da es die Blüthe der französischen Marinetruppen enthielt, einen ausgezeichneten Eindruck Die Leute waren sauber und schneidig und die Bemannungen der Boote erregten die allgemeine Bewunderung Allein die Schiffe, besonders das häßliche Panzers schiff, der »Hoche«, das Flaggenschiff des französischen Geschmattere-, wurden ungünfttg benrtheilt. Alle französischen Schiffe sind in den oberen Theilen nach den Spitzen zu mit viel überflüssigem Krirnslrams beladen, so daß, im Falle dieses Zeug in einem Gefechte wegge schossen würde, es durch seinen Hinab fturz die darunter befindlichen Geschüde unbrauchbar machen würde. Ein deutscher Ofsizier sagte in feiner VesprechungdesfranzösischenGeschwaders daß sowohl die französischen Schiffe wie auch das französische Volk ein wenig zu ertravagant wären und allzusehr der Uebertreibung huldigten. Die rusfifchen Schiffe haben die nämlichen, an den französischen Schiffen gerügten Fehler, wenn auch in geringerem Grade, dahingegen fteht das Personal der russischen Schiffe nach dem Urtheile aller Beobachter bei Weitem hinter dem jenigen des französischen Gefchwadero zurück. In Betresf des italienischen Geschma ders lautete das Urtheil dahin, daß die Schiffe gut und die stiziere tüchtig seien. Die Boote waren gut gehalten und die Leute sahen reinlich und gut gekleidet aus. Indessen, so hieß es weiter-, flößten die italienischen Schiffe als Kampsmaschienen kein rechtes Ver trauen ein, und die Mariaeleute in Kiel sprachen sich überwiegend dahin aus, daß sie in der Stunde der Gefahr lieber aus thätige Beihülfe der italienischen Flotte verzichten wollten, als daß sie dieselbe bei sich hätten, da die Leute, welche beim Kampf dass wichtigste und wesentlichste Element bildete-r, aus den ersahrenen Venetheiler nicht den Eindruck machten, daß sie die nöthige Wandlung leit und Fertigkeit besäßen, welche für die geeignete Benutzung der Geschiihe der Schisse während einer Schlacht unum gänglich nothwendig seien. — Man erwartet, daß Deutschland nor fdenj 15 October eine internationale Münzeonserenz berufen wird. Der Bundesrath hat sich, nachdem er vvn den lverschiedenen Bundestegierungen Er widerungen aus seine diesbezüglichen jAnsragen erhalten hat« mit 42 gegen lll Stimmen zu Gunsten einer solchen Confereni erkläit. Die lu Mitglieder, welche sich gegen die Conferenz erklärt haben, kamen von den drei süddeutschen Staaten und denHansastädteu Hamburg, Brenien, und Lübeck, während Preußen, Sachsen und die mitteldeutschen Staaten die Berufung einer Münzconserenz befür warteten. Der einzige noch nicht erledigte Punkt, in welchem Umsange Deutschland bei der Berufung der Con serenz vorgehen wird, ist die Frage, ab Deutschland als Zweck der Conferenz die schließliche Einführung der Doppel währung, oder nur die Festsetzung eines neuen Verhältnisses zwischen Gold und Silber bezeichnen wird. Kaiser Wilhelm hat ain oergangenen Sonntag dem Ver. Staaten Kreuzer »San Franeicro«, dem Flaggenschiff des in Kiel anwesenden amerikanische-n Ge fchwaders, einen Besuch abgestattet. Er unterhielt sich auf das Nebens wiirdigste mit Admiral Kirkland und den Ofsicieren und gab feiner Bewunderung der amerikanischen Schiffe und seiner Anerkennung für die stattliche Vertretung bei den Festen Ausdruck. Das zumSchlusse desiliordostseekanah Festes abgehaltene Seentanöoer einer großen Anzahl deutscher Kriegsschiffe vor denr Hafen oon Kiel war großartig. Tausende von Laien in der Seekriegs kunst äußerten sich als Zuschauer ganz begeistert. Man staunie über die ver hältnismäßig große Beweglichkeit der Ponzerkolosse, die Genauigkeit des Monborirens der Kreuzer und die Schnelligkeit der Reises Besonders fiel der neueste Typus der deutschen Kriegsschisfbauart anf. Sie erscheinen kurz gedrängt, besihen große Fahr geschwindigkeit und leichte Man-Zorn filytgkeit und sind dabei doch mit ge waltigen Geschühen versehen. Dazu die Torpedobootslottr. linheiinliche Dinger, heulen wie hyiinen und sind bei ihrer Geschwindigkeit allgegenwärtig. Jnteressant wäre es, die Urtheile zu erfahren, welche oon den bei dein Mand vek anwesenden Fachmännern aller über eine wirkliche Kriegoflotte verfügenden Nationen (Init Ausnahme Japan’o), in ihren serichten an ihre Regierungen ge fällt werden. Einzel-us davon wird san wo c doch erfahren. , Oros itannien. »Carl Rosebery, K. G» Erster Lord des Schatzamts und Lord-Präsident des Minifterraths, ist im Schloß Windfor angekommen und hat Ihrer Maieftät fein Rücktrittsgefuch überreicht, welches angenommen worden isttet Die Königin hat Lord Salisbury nach Windfor berufen, um ihn mit der Bildung eines konservativen Kabinetts zu betrauen. Der Marquis von Salisbury hat in aller Form das durch die Rcfignation des Lord Rofebery erledigte Amt des Premierminisiers angenommen. Montag wurde in London eine vier orozentige Goldanleihe der Stadt Chi cago im Betrage von drei Millionen Dollars angeboten und wurde innerhalb weniger Stunden mehrfach über-zeichnet Balgarien. Das Blatt Brawofagt, daß dei Ausstand in Makedonien sich ausbreitet und bereits die Gegend zwi schen Pfchimia und Kran erreicht hat. Zahlreiche Rebellenbanden, die mit Mar tinigewehren bewaffnet sind, bekämpfen »die Truppen. Drei Wagenladungcn der Getöoteten sind in Palanta eingetroffen Die Köpfe der Rebellen werden in den Straßen von Palanka öffentlich zur Schau gestellt. Eine Bande Rebellen hat die Trnppen im T orfe Christian um zingelr Die Truppen haben bereits fünf Tage Widerstand geleistet. I- I « Scranton, Pa. Die Lackawannni Eisen-und Stahl-Cotnpany hat die Löhne ihrer Angestellten um 10 Prozent erhöht. Die Anlündigung wurde durch jMaueranschläge bekannt gemacht. Die :Cornpant) beschäftigt in ihren zwei iFabrilen 5000 bis 6000 Arbeiter und durch die Lohnerhöhung werden die stnonatlichen Zahlungen an die Arbeiter sum 825,0()0 bis 30,000 erhöht. » Seit mehreren Wochen haben Geheim ’agenten deH General : Postamtes in Chicago, Philadelphia, Boston und anderen großen Städten, auf Grund besonderer Jnstructionen die Thätigkeit der Briesträger beobachtet. Ter erste Hülfe-:General-Postkneister hat unlängst eine gründliche Untersuchung dieser Abtheilung des Postdienstes angestellt und seine Pläne wurden itn Post amte von Philadelphia ganz nnerwartet bekannt. Es hat sich daselbst heraus gestellt, daß in dem genannten Postatnte eine iibergrosze Anzahl Briefträger ange stellt ist, von denen viele während der halben Zeit müßig sind. Jn Folge der Untersuchung wird die Zahl der Brief träger unt 75 bis lo» reduzirt werden« Von Chicago sind noch keine Berichte eingetroffen und falls dieselben ein gctrosfen wären, so würden sie nicht be kannt gemacht werden. Der Umstand, daß der Plan in Philadelphia zufällig herausgekommen ist« wird wahrscheinlich die ganze Untersuchung Zu nichte machen, da die Vriefträger in allen großen Stadien von jetzt an scharf auf der Hut sein nnd alles thun werden, um den Geheimagenten keine Gelegenheit en geben, sich über sie zu beschweren. Washington. Admiral Kirkland hat dem Flottennrinister Herbert telegraphirt, daß Kaiser Wilhelm den Wunsch geäußert habe, den Bundeskreuzer »New York-« zu besuchen und daß es wünschenswerth wäre, wenn der Kreuzer in Kiel bleiben würde, um dem Kaiser die Gelegenheit zu geben, das Schiff zu besichtigen· Der Minister telegraphirte dem Admiral, daß der »New Yor» zu dem Zwecke in Kiel bleiben solle. llrfprünglich hatte der New York den Befehl erhalten, fogleich nach der Feier zurückzukehren, aber der Wunfch Kaiser Wilhelm’"s, das Schiff zu sehen, war ein hinreichenderGrund, die Abfahrt hinaus zufchiebem Admiral Kirkland telegrnphirte auch betreffs des llnfalles, der sich auf einer Dampf-Launch zugetragen hatte. Es war die Launch des »San Franriszco« auf welcher die Erplofion vorkam und es wurden dabei drei Leute, zum Glück nicht gefährlich verletzt. Der .,San Frauenz eo« wird eine Launch von den zurückkeh renden Schiffen, dem »New York« oder der »Eoluinbia« erhalten und die be fchädigte Launch wird zur Ausbefferung nach Haufe gebracht werden. Das De partement telegrapbirte an Admiral Kirc land, er möge die Namen der Verletzten mittheilen zur Beruhigung der Angehö riaen der Seeleute. Jn Folge der Nach richt über das Unglück sind eine Menge telegraphifcher Anfragen im Departe ment von Personen, die Verwandte bei der Flotte haben, eingetroffen. Chieago, Jll. Durch die Explosion einer Dampfröhre auf dem While-back Dampfer ,,Chriftopher Columbus« wurden Sonntag Abend der Koblenzieher Irank Wilfon und der Heizer T. J. Stein getödtet und mehrere andere Perionen verlehh Zu den lehteren gehört: Edward Varrow, Orchester dirigent, im Gesicht und an den Blinden verbrübt;John dopp, Heizer, fchwere Brandwunden, George W. Keil von Buffalo, Kellner, John W. Koch von Busfalo, Fleischvorschneider, Arnald Klein von Dubuque, Iowa, Passagier, Fri. Miller und FrL Vorheimer vom Orchester und die Heizer Frank Rosner nnd James E. Ryan, säinnitlich durch den ausströmenden heißen Dampf an verschiedenen Körpertheilen verbrüht. » Der Dampser befand fich aus der; Rückreise von seiner ersten Sommer etknrsivn nach Milwaulee nnd hatte 350 Personen an Bord, die sich bei Musik und Tani vergnügten. Gleichzeitig dampfte auch der Erkursionsdampser »Virginia« dem Hasen zu und zwischen beiden Schiffen begann eine Wettfahrt, sodaß es wohl keinem Zweifel unterliegt, daß die lfrplosion eine Folge der Ueber-« hitznng der Dampfröhren war. - Aus dein Dampfer entstand nach der Erplosion eine große Visrwirrung und nur die Kaltblütigkeit von Bundesrichter Graßeup, der sich an Bord befand und selbst in den Maschinenraum hinabftieg, verhinderte eine allgemeine Vanil Charleston, S. C. An der Carolina Cumberland Garp Fa Chicago Eisenbahn entgleiste vier Meilen von Aiken, S. C., ein mit Steinen beladencr Frachtzug Der Vreniser Hugh Weatherford, der Heizer Cherry und ein Neger, Namens Albert Bronston wurden getödtet. Zwei andere Personen wurden schlimm verb1-üht. Der Unfall war da durch entstanden, daß das Geleise durch EBolzen versperrt worden war s Shelton, Neb. Während des schweren IGewitters am Montag wurde Franc Kilkenney vom Blitze erschlagen und sseine beiden Schwestern bedenklich ver letzt. Alls das Gewitter herauszog, stie gen die Geschwister in den Wagen, uni nach Hause zu fahren, als plötzlich ein Blitzstrahl herunter-fuhr, den jungen Mann nnd beioe Pferde erschlug und die Mädchen bewußtlos niederwarf Dag« Gewitter war von schwerem Hagelschlag begleitet, welcher ziemlichen Schaden an ricklkispc .. - Wtslllczlllllu, Jll. Ort ciurlll Juliu licnfeste in der Nähe von Tilton wurden vierzehn Personen vergiftet. Jakob Trout ist gestorben, aber die übrigen Er krantten werden wieder genesen. Man glaubt, daß die Vergiftung durch Wasser verursacht wurde, welches aus einem un benntzten Brunnen genommen wurde. Es wurde in demselben später eine todte Fledermaus gefunden. Jn Griiinel sind dein Wm. Case inner halb von 2 Wochen fünf Kinder an der Tiphtherte gestorben Ter Vater ist er blindet und die füni Kinder bildeten seine ganze Familie. Columbia, Ky. Auf einein Picnic, bei dent siebiehn Meilen nordöftlich von hier gelegenen Orte Bellytom wurde DanielKidd von Thomas und James Crockett erschaffen Tie Leute hatten ziemlich getrunken nnd der Streit ent stand aug gsnr zierinqiiigiger Ursache. Ridd war nicht bewaffnet, erhielt sechs Schüsse und war sofort eittc Leiche-. Die beiden Mörder licrvertstelligten ihreFlucht. New York Der Neger Win. Cac sar, der am Ze. März seine Zuhälterin Mary Martin ermordete und in Stücke zerhackte, wurde zur Hinrichtung durch Elektrizität verurtheilt. Die Hinrich tung sindet an einein Tage der mit dein ZSL Juli beginnenden Woche statt. TöJiver nnd Tarif. Während die Debatte icn Kongreß iiber den Wilson-anif sich träge dahin schleppte, entspann sich ein Lohnstrcit in den New Jersey’ei- Töpfereien. Jnfolge gegenseitigen Uebereinkommens zwischen den Arbeitern und Arbeitgeber-i wurde der Bundesfenator James Sinith mit Schlichtung des Streite-z betraut und beide Seiten trugen ihm ihre Sache vor. Tie Töpfereibesiyer erklärten die Noth wendigkeit der angetündigten Lohn reduktion damit, daß die WilsomBill den Zoll auf Töpferwaaren im Durch schnitt von 55 auf 35 Prozent reducirte. Würden sie um 20 Procent weniger beschützt, so wären sie gezwungen, ihrc Waaren um so viel billiger zu verkaufen, um der ausländischen Konkurrenz begeg nen zu können. Die Zollreduttion sei allerdings noch nicht oerordnet, allein bei der Fabrikation müßten Wahrschein lichkeiten in Berechnung gezogen werden, welche eingetroffen fein dürften, wenn die Fabrikate auf den Markt kämen. Die bloße Androhung einer Zollreduttion habe dieselbe Wirkung, als wenn die Reduktion thatiächlich vorgenommen worden sei. Diefe Behauptung gehört ja zu den bekannten Hochgoll - Argumenten und leuchtete dem Senator Sinith, der ein nur dürftig oerkappter Protektionist ist, auch ein. Da er zu dem grundsatzlofen SteikersQuartett oonTrustanteressenten und Monopolifien gehörte, das unglück licherweise das Züngletn der Wange im Senate bildete, fo konnte er den Töpfer-ci besitzern versprechen, er werde für Wieder herstellung der McKinley-Zölle auf Töpferwaaren in der Tarifbill sorgen. Dadurch wurde der drohende Strike abgewendet;die Arbeitgeber, welche in Smith’s Können keinen Zweifel setzten, hatten keinen Grund mehr, die Löhne zu reduciren, und die Arbeiter behielten ihre alten Löhne. Senator Stnith löste jedoch fein Ver sprechen nicht ein. Sei es, daß er, der so viele Eisen im Feuer hatte, nach diesem einen rechtzeitig zu sehen vergaß; sei es, daß er aus dent Rattenkönig, zu welchem sich in den letzten Stadien die Tarifbill gestaltet hatte, den Töpferwaren-Zoll nicht heraus fischen konnte — genug, die Tarifbill enthielt, als das Haus durch plötzliche Uebereinstimmung mit den verhunzenden Senats-Amendements den Senat überraschte, die reducirten Zölle auf Töpferwaaren, wie sie ursprünglich i:: der Wilson-Bill angesetzt waren. Was war die Folge? Thaten die Töpfereibesitzer,ivas jeder brave und gute Proteltionist von ihnen erwartete? Begegneten sie der Zollreduktion mit einer Reduktion der Löhne der Arbeiter, wie es sich für grundsatzfeste Schutzzöllner gebührt hätte, die schon» bei der bloßen Androhung einer Zoll-i reduttion aus dein Häuschen gerathenJ waren? Mit nichten! Eine der ersten» Jndustrien, in welchen nach Pafsirung des Tarifgefetzes eine Lohnerhöhung ein geführt wurdc, waren die Töpfereien. Nicht allein dag, jetzt kommt die Ankün digung, daß die Trento-Er Töpfer aber mals eine Lohnerhöhung durchgefetzt haben, und zwar iin durchschnittlichen Betrage von 20 Prozent! Hier haben wir eine Lektion Anschau ungH-Unterricht über die Verlogenheit der schutzzöllnerifchen Theorie, daß niedrige Zölle niedrige Löhne bedingten, nnd umgekehrt, welche Arbeitern, die sich Jahre lang ain Narrenseil haben herumführen lassen, mit einem Schlage die Augen öffnen truß. Und da giebt es noch republikanische Politiker, die an die Möglichkeit der Wiederbelebung von Elchztinley und McKinleyisinus glauben! Tichahws Sitbcrrede. Ich sein in dcr größte Hörri. Ich trämwel nämlich heini noch nach Tsches serson Zitti oon wege der Siliver-Ti bäht. Jch wollt nor noch en Vorschlag mache, ehcnter das,l ich de Trähn neinm. . Deo ic- nämlich im kicigard zu dein Wot ing unserer Diniociith hier, wo schokve thnt, daß nenn ans zehn in Fäwer vum Silwcr sein. Jch mecht nämlich den Vorschlag macht-, daß St. Tscho in Stän non Eli-strick Zitti jetz Siliver Zitti gekalli werd. Des thät die Gold onkelg enihan schpeite. Beiliegend die Acdwänz Cappi vnn meiner Schpietsch, wo ich bei der Silwer Conwentschn halte werd, wann ich e Tschähng krieg. Der Schpietsch is kor; nn os course in Jnglisch: «)lintet« lirucssident nnd Scheinle men of die (’onwentselm! Little as I«Ji aem aeeostncned to publie selipieking. I am prand to setz-, tliat l am in inewer of you, I um nomine- hier-as a frent of the ipiepL FVnt in the jns i)attet«ing. I sitz-, wenn it is not iiesensn1-i?? Dies other pi»1)l, winkt at in faewer of gold, sitz-, Silwer is icn Ts(:lu, which staendn for «no gnt." Nau I aex you, Seitentletnen, half you ewwer sien e Goldboeg, what dont iii glued to git silwer, as long as der is no lioln in it? Wenn I get mei Rent un die Foemt ok de Mont in Hiiweix l taek it sooner denn in Paepen seiieek or ("irieni)aek, wenn l gits it an tlie lueiit of the Mont. And wenn I gits ten Glaess of Bier, und pnt dann e Doller in Gold, dont I git Tiseiiaens in silwer? Wats dei maetter enihuu mit Silwer, enihau, l sitz-? Wenn wie haed de Doppel wneiirung, wie liaed plenti Gold. Neu we halt de Goldwaehrung and we halt no Gold set all. Wut kind of ne Goidwaenrung is dut mit- no Gold, I sey? Wenn we haed Dop pelwaehrung, I need to git EIN-i Paekets in mei Trosers or Faents — l hop, ter are no Laedies present — bieos l gut So many five Doller Goldpieses. I was afmed tu give ein sut for Niekels on de Gar-, wenn I was going hom e little 1aet. Neu we got Goldwsehrnng, and l lind nothing boet Pennies and Niekels in mei I·«aekets, l any. ’l’etfor, Mist-er Israesident and Sehentiemen of die Oonwentsehn, I nein in Fae wer ot Doppelwaehrung, I say." Mistek Editeri Sein Se so gut un tränsläten Se des in Dettsch — awwer gut, net so viel Mistsks in Schpelling, wie gewöhnlich in hrem Päper sein, eschpeschelli in denn chene Aktile von Tsckzahn nnd Tschallir. St. Joseph Festlichkeiten. T ienstag, 2. Juli. Damen- und nindertag — freier Eintritt niit Sonne ir Bildern von Alir und Di rektum — 3 Rennen — Championship Ball spiel, St. Joseph gegen Jacksonville, Beginn 3:45 Nachm. Große Bicycle-Parade Abbe-. Mittwoch,3. Juli. Fenerwehrtag. Eintritt für die in Uni forin oder ini Glied, noniinell 25c. Alle Feuern-ehr-tsonipagnien ein« elnden. Alir ausgestellt. Am Abend ein erühmter Red ner iiber die Finanzfrage Eintritt frei. Donnerstag, 4. Juli. Wird der größte Tag sein, den St. Jo seph je hatte. Große Parade Vormittags. Die dentschamerikanischen Bürger werden eine interessante Abtheilung haben. 4 große Rennen. Mir-. die Königin des anfs, geht gegen ihren lshanipionship Record, 2:03E. Nach den Rennen ein Wettbewerb von Mu sikkapellen fiireinen Paar-preis. 2 Cham pionship Vallfpiele, St Joseph gegen Jack sonville, nnr 10 Uhr Vormittags nnd 4 Uhr Nachmittags. Am Abend die größte Feuer werferei, die es jemals in St. Joseph gab. Zu diesem Zweck sind mehrere Tausend Tol lars gezeichnet. Freitag, 5. Juli. :3 Rennen. Chanipionihip Vallspiel, St Joseph Us. Des Moines, uin 3:4i3 Nachm. Ein Redner von stinhin über die Finanzfrage am Abend. Von 6 bis 12 Abends wird die »Karnioal:Schaar« mehr Spaß nnd Spiel-ta tel nmchen als man je gesehen hat. Es giebt eine lomifche Var-ade, an welcher Jeder theil nehmen nnd sich in solch phantajtisches Ko siiini werfen kann, als die größte Einbil: drin straft ansnidenten vermag. Der Ma norgat eine Proclamation erlassen, dahin gehend, daß der LSchlüssel der Stadt «Rex«, dem Anführer der Schnur überlassen ist, der die Liejncher nnd Bürger dnrch die fröhlichften nnd lustigsten Streiche fiihren wird, die Ihr je erlebt. Vermiszt dies nicht —- die Stadt in Euer siir 6 Stunden. Samstag, 6. Juli. Zchlnßmg — 53 Nennen — Junius-richt nen. Uhainpionihip Ballkpieh St. Xoseph nnd Tcsz Moinc-J, Beginn tun ;3:4-3 Nachm. NimdfahrtBilletg nach St. Joseph Zunc Verkan vom l. bis Ti. Juli für einen P r e i H über die Zi. Joseph öc- Grand Isl and Bahn. S. M Jl d f it, Nen. Pass. Agt Dr. Price’5 Cream Baking Port-der Höchste Welt-Ansstelluugs Auszeikhnuug. III-. John Fichte-Z —dcutschcr— Arzt und Wand-Arzt, l)ium(tln-0g, Nebr- zi MAX Abt-Eli, « Deutscher Rechtsanwalt und Notar-, Hussüdl.1·;.Str., Dumle Yes. P. O. Box« 18-.«« Auskunft nnd Rath in Fisches-angelegten henen, sowie Einziclnutg von Forderungen nnd Mbschaftrn In Deutschland. Oc-ster1·eich Ungarn und der Sel)toei;. wscschäfksvcrbtns ;dung mit tüchtigen nnd verläßlichkn Ell-voller jtcn nnd Naturen mtgennnntcn Landerm Io pons nut den Ase-rem- Staatcn divnsulaten idasclbsu «Offizielle Liste oermißter » E r be n. Folgende «1,’scrso"en, welchen Urb rechte nistehen nnd von denen angenommen wird, daß sie sich in den Ver. Staaten aufhalten (eventuell die gesetzlichen ! ttrben nnd Ittechtsnachfotger im Falle des Ab lebens der nachgenannten Erbberechtigtem wollen sich beim obigen Notar zur Empfang nahme weiterer Mittheilnna melden, n. z.: Schneider, Eduard, nnd Tochter Alma aus Baden-Baden Armbruster, Ludwig, ans Frauenbach« Dürr, Carl Friedrich, Bier-braun aus Hauingen. Wolliner, Einan Katharina, ans Karlsruhe-Mühlburg. Ring, Johann Georg, von Biebrich, Hessen-Nassan. Dörr, Lina, von Biedenkopf a. d. L. Hessen-Nassau. Wochner, Franz, von Weingarten, Würtemberg. Schantz, Joseph, Sohn von Peter Schand, Koblenz. Jooß, Elifez aus München, und deren Kinder Anna, Jofesine und Jaqueo. Hüttinger, Joseph, Deggendorf, Nie derbaiern. Rauch-, Franz, von Schlackcnwerth, Böhmen. Pöppel, Leonhard, von Karlshuld, Baicrn. Bach, Christian Friedrich, Johann Christian, Johann Georg und Immo manuel, fäntmtlich aus Würtemberg und zwischen 1851——1800 hier nagen-andert Mohr, Diedrich, aus Langelohe. Ort, Wittwe nach dem Bierbrauer Martin Ort, oder die Kinder der Beiden. Rainhorft, Johann Verm-inn, aus Brennen. Schand, Heinrich, von Zriesenhain, Rheinpfalz.